Schmerzenssache – weil Rückenschmerzen kein Tabuthema sind

Jürgen Krauß

Kontakt, Schlaf, Stabilität [S4E9]

07.11.2025 18 min

Zusammenfassung & Show Notes

Jürgen fragt sich (unter anderem): Was hilft dir, dich psychisch zu stabilisieren?

Kontakt, Schlaf, Stabilität [S4E9]

Die Fragen in dieser Episode:

  1. Hast du Kontakt zu anderen Betroffenen?
  2. Wie beeinflusst der Schmerz deinen Schlaf?
  3. Was hilft dir, dich psychisch zu stabilisieren?

Der Link zur Newsletteranmeldung bei Steady: https://steady.page/schmerzenssache

Alle Fragen findest du auch auf der Webseite – hier kannst du auch deine Antworten hinterlassen, mit Anderen diskutieren oder neue Fragen vorschlagen.


Was ich mir aus dieser Episode mitnehme?

Wenn du den Schmerz nicht ändern kannst, ändere, wie du darüber denkst.

Und hier das Video zur Folge: Youtube.


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🎬 Check auch die Videos zu den Episoden von Staffel 4 auf dem Schmerzenssache-Instagram-Feed und in Jürgens Youtube-Channel.

🎸 Hier entlang zu Jürgens Schmerz-Playlist bei Spotify: https://open.spotify.com/playlist/2RzJxJ8hVT9rzoYPrNCuGz?si=b9c5e227ace249ca 

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⭐⭐⭐⭐⭐ – Bewertungen helfen mir und diesem Projekt, die Sichtbarkeit zu erhöhen und mehr Menschen in ähnlich herausfordernden Situationen zu erreichen. Nicht, weil ich glaube, dass ich ihnen helfen kann – aber zumindest möchte ich ihnen auf diesem Weg ein ganz, ganz herzliches „Ihr seid nicht allein“ über den Zaun werfen. 

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📜 Das Schmerzmanifest, das in diesem Podcast gelten soll:
  1. Schmerzen sind kein Tabuthema.
  2. Jede und jeder hat das Recht auf den eigenen Schmerz. Vergleichen ist verboten. Wir alle gehen mit Schmerz subjektiv um, das muss respektiert werden.
  3. Ich präsentiere keine Lösungen, nur Erfahrungen und Impulse.
  4. Schmerz definiert mich nicht als Persönlichkeit.

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🛜 Abonnier die Schmerzenssache gerne bei Apple Podcasts oder Spotify. Du findest den Podcast auch bei Fyyd und allen gängigen Podcast-Plattformen. Ich freue mich außerdem über Feedback und euere Schmerzgeschichten per E-Mail an juergen@schmerz.fm – außerdem über die Webseite schmerz.fm.

Du kannst mir auch auf meinem Anrufbeantworter Feedback hinterlassen, deine Geschichte erzählen oder ein Thema vorschlagen – hier ist die Nummer: +49 9824 3010005 (Bitte bedenke aber: Ruf nur an, wenn du mit einer Veröffentlichung im Podcast einverstanden bist.)

Transkript

Hi, ich bin der Jürgen, das ist meine Schmerzenssache und ich freue mich, dass wir heute wieder hier sind. Ich freue mich, dass ihr mir zuhört. Ich freue mich, dass ich es schaffe, den Podcast jetzt tatsächlich regelmäßig zu machen, alle zwei Wochen. Ich freue mich, dass wir jetzt mit Video hier auch nochmal eine neue Ebene dazu bekommen haben und vor allem freue ich mich auf beruflich neue Herausforderungen. Ich bin tatsächlich... Jetzt gerade seit wenigen Tagen offiziell arbeitslos, arbeitssuchend. Und wir werden mal gucken, wo uns diese Reise hinführt. Aber ich glaube, dass die Schmerzensache auf jeden Fall eine größere Rolle spielen wird. Wahrscheinlich Anfang nächsten Jahres. Ich werde da jetzt so nach und nach Sachen aufbauen. Ich habe schon einiges davon bereits erzählt. Es wird eine Steady-Community geben. Das ist wahrscheinlich jetzt heute mal das Wichtigste für euch. Ich packe euch schon mal einen Link in die Shownotes, da könnt ihr euch einfach mal ganz unverbindlich und ganz ohne irgendwas für einen Newsletter registrieren, den gibt es noch nicht. Aber ich sammle schon mal Leute, die es interessiert und dann kriegt ihr da auf jeden Fall super zeitnah mit, wenn sich irgendwas tut. Es kommt dann eine neue Webseite, die habe ich auch schon länger angekündigt, da werden dann auch die ganzen Fragen zu finden sein. Es kommt eine Möglichkeit zu unterstützen, hoffentlich euch so als Community ein bisschen besser irgendwie zu erreichen und einzubinden. Also ich habe einen Haufen Ideen. Ich möchte tatsächlich, dass die Schmerzenssache Teil meiner, ja, nicht nur jetzt Teil meiner privaten, sondern auch Teil meiner beruflichen Identität wird. Und das werden wir in den nächsten Monaten mal ausprobieren, wie gut das funktioniert. Jo, Schmerzskala habe ich in letzter Zeit öfter mal vergessen, aber ist jetzt vielleicht auch wieder ganz relevant. Jetzt gerade bin ich irgendwo zwischen, sagen wir mal eine 4, also in einem aushaltbaren Bereich, dass ich jetzt gerade nicht Erwerbsarbeit machen muss, tut dem Ganzen natürlich gut, tut mir gut. Ich kann mich ein bisschen um mich kümmern. Ich kann ein bisschen den Kopf freikriegen. Ich kann ein bisschen mich um Sport kümmern. Ich kann mit dem Hund raus. Ich kann sehr, sehr frei tun und lassen gerade, was ich will. Und das macht sich dann am Ende des Tages auch irgendwie körperlich so ein bisschen bemerkbar. Okay, aber wir wollen jetzt gar nicht lange rumeiern, denn so viel Konkretes gibt es jetzt noch gar nicht, was ich euch noch irgendwie erzählen kann. Es freut mich, dass ihr mir auf die letzte Episode, das war das Reaction-Video zu diesem ARD-Beitrag, dass ihr mir da wirklich auf vielfältigem Wege Feedback habt zukommen lassen, dass ihr im Großen und Ganzen meiner Meinung seid, dass der Beitrag nicht das ist, was wir uns alle gewünscht hätten, was ich mir gewünscht hätte. Ich habe tatsächlich jetzt auch von YouTube die Nachricht bekommen, dass der Beitrag online bleiben wird. Also die Reaction mit dem Zitat der ARD-Inhalte ist so quasi auch von der ARD. Ich weiß nicht, ob sie es aktiv abgesegnet haben oder ob da einfach irgendwie ein Zeitfenster ausgelaufen ist, wo sie hätten reagieren müssen. Aber das Video wird auf jeden Fall online bleiben. Also wenn ihr es noch nicht gesehen habt und wissen wollt, was ich von dem ARD-Beitrag über chronische Schmerzen halte, der dann am Ende irgendwie in eine Richtung geht, wo es um Medikamentenmissbrauch und Drogensucht geht, dann unbedingt mal reinschauen. Und jetzt starten wir aber in unsere Fragen. So, Frage Nummer 1. Hast du Kontakt zu anderen Betroffenen? Wie habt ihr euch kennengelernt? Ja gut, das ist natürlich jetzt in meinem speziellen Fall, glaube ich, relativ naheliegend, dass ich auch Kontakt habe zu anderen Betroffenen. Die lerne ich in der Regel kennen über diesen Podcast. Die einen schreiben mir, die anderen suche ich mir im Internet raus und kontaktiere die. Ich bin im Schmerzlos e.V. Mitglied. Und da habe ich auch schon mit der Vorsitzenden, die übrigens auch in dem ARD-Beitrag zu sehen war, ganz kurz, Heike Norder. Also darüber bin ich irgendwie im Austausch. Ich bin mit Leuten, die hier im Podcast schon zu hören waren, im Austausch. Ich bin mit Hörenden im Austausch. Die habe ich teilweise schon mit Leuten telefoniert. Ich habe Sprachnachrichten hin und her geschickt, E-Mails ausgetauscht. Also für mich ist das schon ein relevanter Punkt. Andere Menschen in meinem Leben zu haben, die in einer ähnlichen Situation stecken. Ich meine, darum geht es natürlich bei der Frage. Jetzt einfach nur Kontakt halten ist das eine. Das ist manchmal schon schwer genug. Aber Kontakt halten zu Menschen, die in vergleichbaren Situationen sind und vergleichbare Herausforderungen haben, mit denen man einfach Themen auf eine andere Art und Weise besprechen kann, das halte ich für super wichtig. Und das wird durch Schmerztherapie, multimodale Schmerztherapie noch so ein Punkt, wo man Leute kennenlernen kann. Das habe ich da auch gelernt. Also der Austausch auf Augenhöhe mit Leuten mit gleichen Herausforderungen, der ist auf so vielen Ebenen wertvoll, weil der ein Gefühl von Gemeinschaft gibt, ein Gefühl von, ich muss dieses Paket nicht alleine tragen, ein Gefühl von manchmal auch einfach, hey, da ist jemand, dem geht es noch schlechter, was stelle ich mich eigentlich so an? Das würde ich von anderen natürlich nie hören wollen, aber wenn ich das zu mir in meinem Kopf sage, hat es auf jeden Fall auch einen Effekt. Also das ist ein Punkt, der mir wichtig ist, den ich aktiv pflege, wo ich mich manchmal ehrlicherweise auch schwer tue. Ich bin nicht der beste Kontakthalter, ich bin nicht der beste, der einfach mal grundlos auf Menschen zugeht, bei Leuten anruft und nur mal fragt, wie es den Leuten geht, auch wenn das wirklich manchmal vielleicht auch gut und notwendig wäre. Aber es ist trotzdem ein Punkt, der in meinem Leben eine wichtige Rolle spielt und den ich aktiv pflege und den ich auch viel Zeit und Energie widme. Ja, Kategorie Soziales war das. Haben wir, glaube ich, abgehandelt. Nächste Frage, körperliches Verhalten. Wie beeinflusst der Schmerz deinen Schlaf und umgekehrt? Ich bin in der glücklichen Situation, dass ich einen relativ soliden Schlaf habe. Also ich habe selten Schwierigkeiten mit Einschlafen. Manchmal, wenn ich zu viel Koffein intus habe. Manchmal, wenn ich viel Adrenalin den Abend über hatte, dann kann es mal ein bisschen problematisch werden. Aber in der Regel schlafe ich sehr, sehr gut. In der Regel schlafe ich, wann ich schlafen will, also nicht irgendwie abends auf der Couch, sondern dann, wenn ich mich wirklich ablege und ins Bett gehe. Und in der Regel schlafe ich auch ordentlich tief, lasse mich nicht leicht stören in meinem Schlaf. Und das ist auf jeden Fall ein großer Pluspunkt in meinem Leben, dass mein Schlaf ganz okay ist und ich komme zwar trotzdem nicht immer ausgeruht aus dem Bett, selten, um ehrlich zu sein. Ich habe aber trotzdem das Gefühl, dass ich einen guten Schlaf habe oder einen stabilen Schlaf und das ist schon was, glaube ich, das ist eine super Grundlage, die ich auch aufbauen kann. Ich glaube, wenn Schlaf ein größeres Problem wäre, dann hätte ich nochmal eine ganz andere Liga von mir geht es nicht gut so über den Tag. Und ich habe auch das Glück, dass selbst an schlechten Tagen, selbst mit Schmerzen, selbst mit Schmerzen im siebener Bereich oder keine Ahnung, kann ich normalerweise gut schlafen. Nicht immer. Gibt Ausnahmen. Gibt Ausnahmen, da schlafe ich schlecht ein, wenn ich Schmerzen habe oder wache auf beim Umdrehen. Das passiert, aber äh. Und meistens auch, auch wenn es mir schlecht geht, kann ich schlafen. Auch tagsüber dann, wenn ich mir die Decke über den Kopf ziehen will und Augen zumachen und alles ausblenden, auch dann kann ich schlafen. Also da bin ich glücklicherweise in einer ganz, ganz guten Ausgangslage und beeinflusst der Schlaf meinen Schmerz? Das ist natürlich auch eine gute Frage. Ich würde mir manchmal wünschen, dass sechs, sieben, acht Stunden Schlaf so ein Neustart sind. Ihr kennt das Gefühl vielleicht. Ich habe gerade schon gesagt, Decke über den Kopf ziehen. Das ist so ein Ding. Manchmal würde ich mir einfach wünschen, Augen zumachen, kurz ausklinken, aufwachen und wir fangen wieder bei null an. Schmerzmäßig oder auch auf andere Themen bezogen. So klappt es natürlich nicht. Das klappt tatsächlich immer weniger gut. Und ich nehme oft, wenn ich einen super schmerzhaften, anstrengenden, verkrampften Tag habe, nehme ich das auch noch mit in den nächsten Tag und in den nächsten Morgen. Und das ist blöd, das war früher anders. Also früher habe ich mich mit Schmerzen und Kopfschmerzen und was auch immer abends hingelegt. Und am nächsten Tag war okay, konnte aufstehen und es ging wieder von vorne los mit der neuen Ausgangslage. Aber das ist leider nicht immer so. Also da könnte ich mir tatsächlich vorstellen, dass vielleicht mein Schlaf sogar noch besser werden könnte. Also dass der noch mehr regenerative Wirkung entfaltet. Aber im Großen und Ganzen ist Schlaf für mich eigentlich kein Thema, das mich aktiv beschäftigt oder wo ich große Not verspüre, irgendwas zu ändern. Von daher für mich nicht die relevanteste Frage tatsächlich. Ja, sind wir schon bei Frage Nummer drei. Psychisches. Was hilft dir, dich psychisch zu stabilisieren, wenn der Schmerz überhandnimmt? Eine spannende Frage, weil das ist natürlich was, da liegt unser Hebel. Gefragt oder ungefragt, ich komme immer wieder mit dem Zitat um die Ecke, dessen Zitatgeber ich mir leider nicht merken kann. Es war irgendjemand aus dem asiatischen Bereich, meine ich, Japan. Schmerz ist unausweichlich, aber Leiden ist optional. Und das ist für mich schon fast so ein Mantra geworden. Also ja, es bleibt nicht aus, dass uns Dinge wehtun. Es bleibt nicht aus, dass uns schlechte Dinge im Leben passieren. Es bleibt nicht aus, dass geliebte Menschen sterben. Es bleibt nicht aus, dass wir krank werden, dass wir uns verletzen, dass unsere Kinder Erfahrungen machen, vor denen wir sie beschützen würden. Also negative Dinge im Leben bleiben nicht aus. Und wer versucht, das zu vermeiden, der lügt sich selber an. Also ganz einfach. Das ist eine Tatsache, die man ins Auge sehen muss. Wir müssen uns mit negativen Erfahrungen auseinandersetzen. Und sich davor zu schützen, ist meiner Meinung nach der falsche Ansatz. Ich kann mich natürlich zu Hause einsperren und meine Angriffsfläche für negative Erfahrungen minimieren. Sie bleiben trotzdem nicht aus. Und deswegen versuche ich eigentlich immer, meinen Hebel an eine andere Stelle zu setzen. Und zwar da an den Punkt, wie gehe ich damit um? Und das kann ganz vielfältig sein. Ein Beispiel, das ich da immer bringe, ist, ich gehe davon aus, dass ich nicht bis ins Rentenalter arbeitsfähig bin. Also ich gehe einfach realistischerweise davon aus, dass ich nicht bis 67 oder wann auch immer das Rentenalter dann ist, wenn es bei mir soweit ist. Ich gehe nicht davon aus, dass ich so lange arbeiten kann. Ich schätze, dass ich mit Mitte, Ende 50 mindestens mal nicht mehr arbeiten will. Sagen wir mal, 60 ist vielleicht so ein Zielkorridor, den ich anpeile. Gerne ein paar Jahre früher, weil mit noch etwas Restenergie dann vielleicht noch ein bisschen auf Reisen zu gehen oder so, ist natürlich schon auch was, was mir was ich mir noch vorstellen könnte. Von daher ist das ein Punkt, da kann ich mich natürlich sehr drüber grämen, kann sagen, hey, das Leben ist so ungerecht und das ist so schlecht und andere werden im, die haben noch ihre dritte Lebenshälfte dann, wenn sie in Rente gehen und machen noch ganz viel und ich muss damit rechnen, dass ich das vielleicht gar nicht kann. Auf der anderen Seite bringt mich das aber. Dazu im Kopf, wenn ich versuche, positiv und konstruktiv drauf zu blicken und schauen, was mache ich mit dieser Situation, bringt es mich dazu, mich mit Altersvorsorge auseinanderzusetzen. Also ich habe mich schon jetzt nicht negativ, aber zumindest ausreichend tief, dass ich ins Tun gekommen bin, mit Altersvorsorge auf Basis von ETF auseinandergesetzt, mit Rentenversicherung, mit Kryptowährung, mit FIRE. Ich weiß nicht, ob euch FIRE ein Begriff ist. FIRE, Financially Independent, Retire Early. Das ist so eine Bewegung im Internet, wo eine Community von Leuten einfach versucht, sich Arbeit so zu gestalten, dass man irgendwann raus kann und man muss auch gar nicht unbedingt das Arbeitsleben komplett verlassen, aber so einen Schalter irgendwann umlegt von, ich muss arbeiten, um meinen Lebensunterhalt zu verdienen, zu ich arbeite, weil ich Bock drauf habe in Projekten, auf die ich Bock habe und nur in den Projekten. und mach nichts anderes mehr. Und meine finanzielle Situation ist so gut, dass Arbeit für mich optional ist. Das ist eigentlich die Zielvorstellung. Arbeit optional zu machen. Und neben der zweiten Zielvorstellung, Arbeit so zu bauen, dass der Anteil der Arbeit, die sich wie Arbeit anfühlt, möglichst klein ist und der Anteil der Arbeit, die sich nicht wie Arbeit anfühlt, möglichst groß. Das ist aber nochmal ein anderes Thema. Also frühzeitig aus dem Arbeitsleben rausziehen oder es optional zu machen, das ist für mich ein Bestreben und da habe ich im Internet jetzt eine coole Community mehr oder weniger gefunden und mich schon da, also da lese ich fleißig mit, da diskutiere ich mit, da habe ich jetzt schon gelernt, okay, man muss eigentlich so viel Rücklagen bilden, dass man mit zwei bis vier Prozent davon, die man jährlich entnimmt, leben kann. So, das ist das Ziel, das es zu erreichen geht. So, das ist so die typische Formel und das gibt mir ein Ziel, auf das ich zuarbeiten kann, wo ich das Gefühl habe, hey, da kann ich wirklich was erreichen. Und ich höre auf, darüber nachzudenken, was ich irgendwann nicht mehr kann und fange an, darüber nachzudenken, wie ich es machen muss, damit ich alle Möglichkeiten habe, wenn es mal soweit ist. Also das ist so ein Switch für mich, den ich im Kopf versuche zu machen. Das klappt natürlich nicht immer. Aber das ist was, also das würden euch auch Verhaltenstherapeuten machen, genau solche Hacks. Die geben euch im Prinzip, ihr könnt die Situation nicht verändern, also müsst ihr euren Kopf dazu bringen, anders drüber nachzudenken. Das ist eigentlich alles mentales Framing. Also da gibt es ganz viele Begriffe, ganz viele Worte für. Und das ist für mich was, das ist ganz, ganz wichtig geworden. Da habe ich schon einen ganzen Haufen so kleine Strategien und Hacks und die ich auch alle hier schon mal erzählt habe, bin ich sicher, habe ich zusammengetragen über die letzten 20 Jahre, die für mich das Leben irgendwie erträglich machen und die aber nur damit zu tun haben, dass ich versuche, nicht negativ auf meine Situation zu blicken, sondern konstruktiv positiv. Und das hilft mir, mich psychisch zu stabilisieren. Die Frage zielt natürlich auf Akutsituationen ab und da ist es immer besonders schwierig. Also es hilft mir natürlich nichts, wenn ich in einer Acht auf der Schmerzskala stecke, dann über meinen finanziellen Exit aus dem Arbeitsleben irgendwie nachzudenken. Ja, also natürlich ist das in Akutsituationen jetzt nicht eine Strategie, die funktioniert. In Akutsituationen habe ich nur eine Strategie, die auch nur so leidlich funktioniert. Nee, es stimmt eigentlich nicht. Die funktioniert eigentlich gut. Die fühlt sich in dem Moment scheiße an, aber unterm Strich funktioniert die Strategie gut. Und ich versuche, in ganz schlechten Momenten mir das zu erlauben, dass es mir schlecht geht. Weil ganz oft habe ich früher bei mir beobachtet, dass ich mir, wenn es mir körperlich schlecht geht, ich mich auch noch unter Druck setze und sage, hey, das darf jetzt eigentlich nicht sein. Du musst das, das und das machen. Du musst funktionieren. Du musst für deine Familie da sein. Du musst für deine Kollegen da sein. Du musst für deine Arbeit, für deine Projekte, für alles da sein. Und das erhöht den Druck und das führt dazu, dass man in so eine Spirale kommt und sich noch schlechter fühlt. Das Einzige, was mir da manchmal raushilft, ist mir zu sagen, okay, ich setze mich jetzt hin, ich lege mich jetzt hin, ich klinke mich aus allem aus und ich erlaube mir einfach mal, dass es mir ein paar Tage lang so richtig scheiße geht. Und das ist okay, dass es so ist und das muss ich nicht gut finden und das muss ich nicht feiern und das muss ich nicht genießen, aber ich muss mir nicht Druck machen Und ich darf mir das eingestehen, dass ich mich einfach scheiße fühle, dass ich mir einfach ausklinke. Das ist mein Mittel in Akutsituationen. Weiß ich nicht, ob ihr versteht, was ich meine und ob ihr das nachvollziehen könnt und ob ihr da was euch mitnehmen könnt. Lasst mich gerne hören, wie ihr diese Frage und auch die anderen Fragen beantworten würdet. Interessiert mich immer, wie ihr auf diese Fragen reagiert. Schaut gerne dazu, solange es die Webseite noch nicht hergibt, dass man da kommentiert. Könnt ihr gerne auf YouTube gucken, unter der Folge kommentieren, ihr könnt mir eine E-Mail schicken, ihr könnt mir auf den Schmerzanrufbeantworter, sprechen, ihr könnt mir auf Instagram schreiben, also es gibt ganz viele Wege, mich zu erreichen. Sagt mir gerne, was ihr davon haltet. Meldet euch auf jeden Fall auf Steady schon mal für den Newsletter an oder voranmelden, würde ich es mal nennen. Da kommt jetzt die nächsten Wochen noch nichts, aber da wird es spätestens 2026 dann ein großes Update und ganz, ganz viele neue Ideen geben, und ja, so bleiben wir hoffentlich dann noch mehr, noch regelmäßiger in Kontakt und dann hören und sehen wir uns hoffentlich wieder in zwei Wochen. Ich schicke euch schmerzliche Grüße. Ciao. Macht's gut.