„Mal gut, mehr schlecht.“ – Sensible Einsichten in die Innenwelten der Depression
Ein Gespräch mit Nora Klein zu ihrem Projekt "Mal gut mehr schlecht"
15.11.2024 22 min
Zusammenfassung & Show Notes
Weiterführende Links:
- Website: https://www.gesundheitszentrum-goe.de/
- Website: Selbsthilfekontaktstelle in Göttingen - https://www.kibis-goettingen.de/start.html
- Instagram: https://www.instagram.com/kibis_goettingen/
- Selbsthilfegruppen in Göttingen - https://dvs.selbsthilfe-goettingen.de/
- Weitere Informationen zu Selbsthilfegruppen: https://www.nakos.de/informationen/basiswissen/selbsthilfegruppen/
Thema der heutigen Folge: „Mal gut, mehr schlecht.“ – Sensible Einsichten in die Innenwelten der Depression
In dieser Folge des Selfypodcasts tauchen wir tief in das eindrucksvolle Projekt „Mal gut, mehr schlecht.“ ein. Die Fotografin und Projektinitiatorin Nora Klein widmet sich hier der Aufgabe, das unsichtbare Wesen der Depression sichtbar zu machen – durch sensible Bilder, die weit mehr sagen als Worte. Sie nimmt uns mit auf eine Reise, die zeigt, was oft unaussprechlich bleibt und dennoch so dringend verstanden werden muss.
Depression durch Bilder und Worte begreifen
Psychische Erkrankungen wie Depression sind allgegenwärtig und doch schwer fassbar. Auch, weil Betroffene oft nicht die passenden Worte finden, um ihre Innenwelt zu beschreiben. Nora Klein hat sich dem Thema anderthalb Jahre lang intensiv gewidmet, indem sie in vertrauensvollen Austausch mit Menschen ging, die Erfahrungen mit Depression gemacht haben. Ihr Ziel war es, jenseits von verbalen Beschreibungen eine bildliche Ausdrucksform zu finden, die die Gefühlswelt depressiver Menschen authentisch wiedergibt. In intensiven Gesprächen entstanden so nicht nur einfühlsame Porträts, sondern auch abstrakte Bildwelten, die tief in die oft unsichtbaren Dimensionen der Depression eintauchen.
Ein Bildband und eine Ausstellung als Kommunikationsmittel
2017 erschien der Bildband „Mal gut, mehr schlecht.“ im Hatje Cantz Verlag, begleitet von einer Ausstellung. Mit ihrer Arbeit ermöglicht Nora Klein eine Annäherung an das Thema Depression auf eine Weise, die Worte allein oft nicht leisten können. Die Fotografien, begleitet von Gesprächsprotokollen der Teilnehmenden, machen die Innenwelten der Betroffenen sichtbar und lassen uns erahnen, was die Krankheit für den Alltag der Betroffenen bedeutet.
Das Projekt unterwegs: Vorträge und visuelle Präsentationen
Seit 2018 ergänzt eine deutschlandweite Vortragsreihe das Projekt. Zusammen mit der Projektteilnehmerin Sabine Fröhlich ist Nora Klein unterwegs, um diese unsichtbare Krankheit sichtbar zu machen. In ihrer visuellen Präsentation bieten sie Familienangehörigen und Freundinnen von Betroffenen Einblicke in eine Welt, die für Außenstehende oft schwer verständlich ist. Die Fotos können Verständnis fördern und Menschen, die mit Depressionserfahrungen leben, zeigen, dass sie nicht alleine sind. Auch therapeutisches Fachpersonal nutzt den Bildband mittlerweile als Gesprächsgrundlage, um die komplexen Gefühle und Erlebnisse ihrer Klientinnen greifbarer zu machen.
Warum „Mal gut, mehr schlecht.“ so wichtig ist
Das Projekt „Mal gut, mehr schlecht.“ leistet einen wertvollen Beitrag, um das Verständnis für Depression zu erweitern. Es bringt Menschen, die wenig Berührungspunkte mit der Krankheit haben, näher an die Erlebnisse der Betroffenen heran und schafft eine Plattform, die sowohl für Solidarität als auch für therapeutische Ansätze genutzt werden kann. Der Bildband und die Vortragsreihe öffnen Türen, die helfen, eine oft verborgene Welt ein Stück weit mehr zu verstehen.
Freut euch auf eine bewegende Folge, in der wir darüber sprechen, wie Depression durch Kunst und Dialog sichtbar und greifbar wird.
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