SHift - der Norden macht Zukunft

EKSH - Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein GmbH

Auto, Rad, Bahn: Wie ist Schleswig-Holstein unterwegs?

SHIFT - der Norden macht Zukunft: mit Staatssekretärin Susanne Henckel

21.07.2025 38 min

Zusammenfassung & Show Notes

In dieser Folge tragen wir unseren Kaffeetisch bis ins Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus. Denn dort arbeitet seit Mai 2025 unser heutiger Gast: Schleswig-Holsteins Staatssekretärin für Verkehr und Arbeit, Susanne Henckel. Die parteilose Diplom-Ingenieurin kam aus dem Bundesverkehrsministerium in Berlin zu uns in den echten Norden und bringt langjährige Erfahrungen in den Bereichen Bundesfernstraßen, Eisenbahn, Wasserstraßen, Häfen und Schifffahrt mit. In Schleswig-Holstein soll sie u.a. die Mobilitätswende mit vorantreiben.

Sandra und Niklas klären mit Susanne Henckel in diesem Gespräch u.a. diese Fragen:
  • Wie bewegt sich Schleswig-Holstein eigentlich momentan fort?
  • Warum müssen wir überhaupt etwas an unserer Mobilität ändern?
  • Wie unterscheidet sich Schleswig-Holstein im Bereich Mobilität von anderen Bundesländern?
  • Welchen Anteil haben die Urlaubenden an der Mobilitätswende in Schleswig-Holstein?
  • Mit welchen Projekten plant die Landesregierung dem Klimawandel entgegenzuwirken und die Emissionen im Verkehrssektor weiter zu senken?
Viel Spaß bei unserem Klönschnack mit Tiefgang!

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Hier findet ihr mehr Infos über Susanne Henckel:
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Transkript

Man kann tatsächlich auch sehen, dass gerade auch der Radanteil am sogenannten Modalsplit das ist also sozusagen die Verkehrsmittelwahl mal pro Tag gesetzt, mit 15 Prozent bundesweit sehr, sehr gut ist. Also wenn man das für ganz Schleswig-Holstein rechnet, dann kommt man in Dimensionen tatsächlich, die woanders nur in großen Städten erreicht werden. Und das trotz unseres Gegenwinds den wir eigentlich auf jeder Richtung haben, oder? Genau. Aber man sieht auch, dass die Radfahrerinnen und Radfahrer in Schleswig-Holstein tolle Räder haben, modern ausgerüstet. Viele habe ich mit Helm gesehen. Das heißt, die kombinieren also auch Spaß, Fitness und Freude. Und das ist, glaube ich, auch ganz wichtig zu sagen: Da ist Musik drin. Klönschnack mit Tiefgang. Das ist Shift. Der Norden macht Zukunft. Der Energiewende-Podcast der EKSH. Es ist Shift-Zeit, es ist Kuchenzeit. Wem von euch darf ich Kuchen auffüllen? Es gibt heute Marzipan mit Mandeln bestückt. Der Gast natürlich zuerst. Das sieht ja gut aus. Nimm dir gerne was. Ja, vielen Dank. Sandra hat immer Hunger auf Kuchen. Stimmt Dann nehme ich auch noch einen Kaffee dazu. Danke. Sehr gut. Ja wir haben uns ja schon geoutet dass wir keinen Kaffee trinken. Jetzt wir Kaffeetisch und trinken keinen Kaffee. Gut, dann haben wir nur noch Wasser anzubieten. Ja das ist aber auch super. Den Öffner nochmal, Sandra. Auch das. Bitteschön. Sehr gut. Du darfst mir auch gerne eins aufmachen und eins schenken. Und ich nutze nämlich dann die Zeit und stelle unseren Gast vor. Wir sitzen nämlich im Ministerium gegenüber von Susanne Henkel. Hallo Susanne. Ja, hallo Sandra. Hallo Niklas. Schön, dass wir hier sein dürfen. Du bist Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus fürs Land Schleswig-Holstein und verantwortest da die Abteilung Verkehr und Straßenbau und auch die Abteilung Arbeitsmarkt- und Fachkräftesicherung Genau Das passt sehr gut, vor allem die erste Abteilung Verkehr und Straßenbau. Und das Wort Verkehr zieht sich auch so durch deinen Lebenslauf, den wir natürlich studiert haben als Vorbereitung. Du bist nämlich studierte Diplomingenieurin der Stadt- und Verkehrsplanung, hast als Hauptgeschäftsführerin im Bundesverband Schienennahverkehr gearbeitet Gewirkt bist dann Geschäftsführerin des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg geworden und zuletzt warst du Staatssekretärin im Bundesministerium für Digitales und Verkehr. Richtig. Also viel Verkehr höre ich da. Ja, viel Verkehr. Seit meiner Ausbildung und einer vor allem beruflichen Station hat er eine wichtige Rolle gespielt. Ja, sehr schön. Aber hier ist der erste Stopp der erste berufliche Stopp zumindest in Schleswig-Holstein, wenn wir das richtig gesehen haben. Ja, ganz genau. Wie gefällt es dir denn hier? Das duzen, da müssen wir uns dran gewöhnen, aber wir dürfen Wir haben gefragt. Ja, ich bin noch neu in Schleswig-Holstein, erst seit 20. Mai hier. Ja, es gefällt mir sehr gut. Es ist toll, gerade im Sommer hierher zu kommen und zu erleben was für Stärken dieses wunderbare Bundesland hat. Gerade wenn man aus Berlin-Brandenburg kommt, viel Wasser gewöhnt ist, dann gewöhnt man sich jetzt ein bisschen um, weil es wilderes Wasser ist. Und es ist ein tolles Land. Das ist schön grün. Ich fühle mich sehr wohl hier. Schön. Dann fragen wir im Winter nochmal, ob es immer noch gefällt. Genau. Kommt gerne wieder. Sehr gut. Was hast du dir denn für deinen Wirken hier in Schleswig-Holstein vorgenommen? Gibt es da Verkehrsbereiche, wo du schon direkt gesagt hast, das müssen wir Schleswig-Holstein angehen? Ja, Schleswig-Holstein ist auch schon in ganz Deutschland bekannt aufgrund seiner Verkehrsprojekte Denn neben dem, was hier in den vergangenen Jahren gerade zum Thema Mobilität schon passiert ist, gibt es hier ja auch ganz viele. Ehrgeizige Projekte auch ehrgeizig auf die Zukunft gerichtete Projekte Das Thema Anbindung nach Dänemark mit dem Fehmarn-Bell-Tunnel und der Fehmarn-Sund-Querung ist nur ein Stichwort. Ein anderes Stichwort, wenn ich die Eisenbahn nehmen darf, ist die Elektrisierung der Schiene in Schleswig-Holstein, aber es gibt auch ein großes Straßenprojekt, ein großes Autobahnprojekt, das mich auch schon in der Zeit als ich beim Bund war, sehr beschäftigt hat. Das ist nämlich der Neubau A20. Ich selber fahre ab und zu mit dem Fahrrad und stelle gerade fest, das ist ein tolles Fahrradland und auch hier ist schon viel passiert und auch das ist etwas, wo man tatsächlich auch in den nächsten Jahren auf tollem Niveau weitermachen kann. Ja, prima. Da ist ja auch der Minister immer viel mit dem Fahrrad unterwegs, was man so auf Social Media sieht. Da macht er auch im Sommer doch gerne mal eine Radtour Claus Ruhe Madsen wird demnächst wieder starten zu seiner Sommerrundfahrt und einzelne Stationen besuchen und besichtigen. Und das ist auch toll. Man kann ihn dann dort treffen. Bevor wir jetzt mit dir inhaltlich werden und da nochmal über Verkehr und Mobilität sprechen wollen, haben wir noch eine kleine Bitte an unsere Zuhörenden. Also, ihr wisst oder die meisten wissen, dass wir jetzt schon ein paar Folgen herausgebracht haben und wenn euch bisher das gefallen hat, was wir so von uns gegeben haben, die Themen, die wir besprochen haben, die Gäste, die wir bei uns hatten, dann würde uns das sehr helfen und uns sehr freuen, wenn ihr uns auch bewertet. Also geht da in eure Podcast-App rein, lasst uns möglichst viele Sterne da und dann hilft uns das weiter, dass wir das weitermachen dürfen und viele tolle weitere Gäste sehen Begrüßen dürfen. Susanne wir wollen heute mit dir über ein Thema sprechen, was bisher nur hier und da am Rande mal schon aufgeklungen ist. Wir haben im Rahmen unserer ersten Folgen schon viel über das Thema Energiewende insgesamt gesprochen, schon über Wärmewende, über die Stromwende, den Stromsektor gesprochen und ein großes Themenfeld, was da noch fehlt, ist der Mobilitätsbereich. Und das ist ein Thema, was sich sehr, sehr schön für alle Zuhörenden eigentlich anbietet, weil jeder muss irgendwie mobil sein, jeder muss von A nach B kommen. Deshalb wollen wir uns heute in dieser Folge mit der Frage beschäftigen, Schleswig-Holstein, wie bewegt sich der Norden? Und da wäre es super, wenn du uns zusammen am Anfang einmal mitnimmst und aufzeigst, warum muss sich denn im Mobilitätsbereich überhaupt etwas ändern? Also wir haben es ja schon beim Strom- und Energiebereich schon gesehen, dass sich da etwas verändert und auch verändern muss. Und wieso muss das auch bei unserer Fortbewegung, wieso muss da auch irgendwas passieren und kann nicht so weiterlaufen wie in der Vergangenheit? Ja, genau. Also Mobilität ist ja die Grundlage allen Handelns, allen wirtschaftlichen Handelns. Das fängt an wenn ich zur Arbeit komme, das geht weiter über die Bewegung von Gütern und Mobilität ist eigentlich die Grundlage unseres heutigen Lebens. Jeder gestaltet seine Mobilität so, wie es für ihn am angenehmsten umgeht Oder auch am bequemsten ist. Weil in der Regel sucht man sich seinen Wohn- und Arbeitsort erst aus und dann überlegt man, wie kommt man da hin. Vielleicht kann man das auch anders machen. Aber das ist so der Hintergrund. Und hier in Schleswig-Holstein geht es eben zum einen um die Wirtschaftskraft Aber es geht zum Beispiel auch um Tourismus, es geht um Erreichbarkeiten in diesem Land. Und deshalb ist Mobilität für alle sehr, sehr wichtig. Jetzt ist aber die Herausforderung eigentlich, die Mobilitätswende und die Energiewende zusammenzudenken Und vor dem Hintergrund ist es nicht nur an jedem und an jeder jetzt gehalten, darüber nachzudenken wie bewege ich mich umweltfreundlich, sondern die Politik muss Vorgaben machen. Das hat sie auch schon gemacht, nämlich Zeitfenster eröffnet bis zu denen die Mobilität bestimmte Klimaziele auch erreichen muss. Und das ist, denke ich, sehr, sehr wichtig, wenn wir jetzt gerade auf diese magische Zahl 2030 einmal schauen. Da muss tatsächlich in diesem Klimaschutzprogramm der Verkehrssektor liefern Warum ist das so? Weil der Verkehrssektor neben einigen ganz wenigen anderen Sektoren noch mit hauptverantwortlich ist für einen Teil der Emissionen Und je nachdem, wie man es rechnet, kann man ganz grob sagen, rund 20 Prozent der THG-Emissionen in Schleswig-Holstein entfallen allein auf den Sektor Verkehr. Das heißt, wenn wir da Hebel ansetzen, dann kriegen wir große Wirksamkeit Einmal ein kleiner Einschub. THG, Treibhausgasemission Ich spreche es einmal aus, damit es alle verstanden haben Danke, ich bemühe mich die Abkürzung sein zu lassen. Gar kein Problem Ja, vor dem Hintergrund hat die Politik auch hier die Vorgabe gemacht, dass im Verkehrssektor entsprechende Einsparungen zu realisieren sind. Ich nenne hier mal eine Zahl, dass sozusagen bis 2030 eine Reduzierung um 2,7 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente erfolgen auf maximal 2,8 Millionen Tonnen. Das ist jetzt schwer zu fassen, weil nicht jeder hat sozusagen seinen CO2-Ausstoß im Kopf. Das bedeutet aber allein schon eine Reduzierung von knapp 49 Prozent gegenüber Anfang diesen Jahrzehnts Und da haben wir natürlich ganz schön was vor. Jetzt ist der Großteil dieser Emissionen entsteht natürlich im motorisierten Individualverkehr. Aber auch in anderen Teilen nehmen wir mal den Güterverkehr im Verkehrssektor entstehen allein durch die Energieträger Benzin Diesel, Kerosin ein Haufen dieser Emissionen Und hier müssen wir umschalten und umsetzen Oder vielleicht andersrum, umdenken und umschalten. Gleichzeitig habe ich ja eben schon gesagt, ist Mobilität auch etwas Positives. Mobilität ermöglicht Teilhabe, Flexibilität, ich kann dort wohnen wo ich möchte und das muss erhalten bleiben. Also es darf keinen Switch geben in der Form, dass ich mich einschränken muss, dass Mobilität nicht mehr stattfindet. Das ist, glaube ich, erst einmal eine wesentliche Herausforderung Du hast jetzt gesagt, 20 Prozent ist quasi unsere Mobilität verantwortlich an den Treibhausgasemissionen Um das ein bisschen besser einordnen zu können, kann man das vielleicht zu anderen Sektoren noch so ein bisschen in Vergleich setzen? Kann man. Die Zahlen habe ich aber jetzt auch nicht parat. Ich weiß natürlich, dass gerade der Gebäudesektor in Deutschland auch einen großen Anteil hat. Da wird es natürlich um die Heizungs und Dämmungsthemen geben. Aber wenn wir im Mobilitätssektor beispielsweise den Flugverkehr sehen, wir alle wissen, so ein großes Flugzeugverkehr Fahrzeug hat auch entsprechende Emissionen und trotzdem ist da in den vergangenen Jahren sehr, sehr viel passiert. Dort hat man nicht nur leisere, sondern auch sehr viel energieeffizientere Motoren entwickelt und die sind schon ganz schön vorangegangen, spielen also nicht so eine große Rolle wie jetzt gerade der motorisierte Individualverkehr und auch das Thema Wohnen und Heizen. Das muss man sehen. Deswegen lohnt es sich da tatsächlich anzusetzen. Und da, ich habe es eben schon gesagt, zum einen eine Verlagerung auf sozusagen umweltfreundlichere Verkehrsarten zu erreichen, aber gleichzeitig auch Technologie und Fortschritt in diesen Sektor mit reinzunehmen. Wir gucken uns ja immer gerne an, wie das Bild in Schleswig-Holstein aussieht Und da wäre jetzt die Frage an dich, falls du da Zahlen zu hast, wie sich denn eigentlich die Schleswig-Holsteiner und Schleswig-Holsteinerinnen so fortbewegen? Also ich kann mir schon vorstellen, dass mir ja als Flächenland sicherlich das Auto nicht unwichtig ist, aber wir haben auch schon über Fahrradfahren gesprochen. Du bist auch eine Schienenexpertin. Hast du da ein paar Infos für uns, wie sich das so die Mobilität bei uns im Land so verteilt? Was nutzen wir viel, was nutzen wir weniger? Ja, Schleswig-Holstein ist, wie du schon gerade sagst ein Flächenland. Das heißt, 75 Prozent der Bevölkerung wohnen in Städten in größeren, in kleineren oder in den Verdichtungsräumen rundherum Und 25 Prozent der Menschen in Schleswig-Holstein verteilen sich auf Arbeitsplätze 80 Prozent der ganzen Fläche. Das heißt also auch eine dünne Besiedelung und ich sag mal kleine Straßen und Wege und Erreichbarkeiten kennzeichnen das Mobilitätsverhalten. Dann haben wir eine klare Ausrichtung natürlich auch auf die Landeshauptstadt. Aber natürlich auch auf die Verkehrsachse in Richtung Hamburg. Wir sind sozusagen nicht nur vom Meer umgeben, sondern wir haben auch eine sehr einseitige Orientierung momentan eben Richtung Süden. Und vor dem Hintergrund kann man eben auch sagen, die Wirtschaftsmotoren führen dazu, dass wir eben überdurchschnittlichen Anteil an Pendler und Berufsverkehren haben. Vom Prinzip kann man das sagen. Mit Hessen vielleicht vergleichen wo natürlich Frankfurt großer Jobmotor ist, sich alles auch darauf ausrichtet. Aber solche einseitige Ausrichtung von Pendler und Berufsverkehren heißt natürlich auch auf bestimmten Achsen eine große Belastung Das führt zu längeren Wegen gerade im Bereich der ländlichen Strukturen. Und in dem Zusammenhang natürlich auch auf eine gewisse Einschränkung in der Verkehrsmittelwahl, weil wenn ich lange Entfernungen überwinde, dann brauche ich natürlich entweder einen schnellen Zug oder natürlich ein komfortables Auto. Und da schaut man sich jetzt den Verkehrsmittelmix an. Und da kommt das Rad zunehmend jetzt wieder ins Spiel, denn beim Fahrrad hat sich technologisch einiges getan. Stichwort E-Bikes, Stichwort Fahrräder die elektrisch unterstützt sind und da eine besondere Rolle im Zubringersystem beispielsweise bekommen. Dafür braucht es auch gute Abstellanlagen, beispielsweise an Bahnhöfen da ist noch ganz schön Musik drin, da kann man noch was machen. Aber ansonsten ist natürlich so eine Kombination Fahrrad und Zug schon ziemlich klasse. Da muss aber die Infrastruktur funktionieren, da muss der Zug auch pünktlich sein und dann gibt es da gute Möglichkeiten, da sprechen wir ja gleich noch drüber. Interessant ist natürlich, dass auch gerade der Schienenverkehr stark auf die Metropolregion, also die großen Ziele auch ausgerichtet ist. Gerade die schnellfahrenden Züge die fokussieren das und das führt dann auch tatsächlich zu Schienenverkehr Und Fahrzeiten bei den Pendlerinnen und Pendlern die durchaus in Konkurrenz zum Auto auch stehen können, weil auch der Autoverkehr leider auch Restriktionen hat. Wir haben die Situation, dass die Straßen nicht in dem Zustand sind, in dem sie eigentlich sein sollten. Das ist jetzt vor wenigen Jahren auch endlich erkannt worden. Deswegen fährt man auch in Schleswig-Holstein durch viele, viele Baustellen gerade. Das merkt man immer wieder. Zum einen glaube ich sind die Menschen geflüchtet Ich bin froh dass was passiert, aber zum anderen, wenn man täglich in so einem Stau steht und lange Zähne kriegt dann freut man sich auch, wenn diese Dinge schnell abgewickelt werden und man schnell wieder zwei- oder vierspurig unterwegs ist. Ja, wir haben aber noch eine besondere Herausforderung in Schleswig-Holstein. Wir haben viele Gäste. Der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und uns besuchen viele Menschen aus Deutschland, aus Europa und die kommen ja zum Teil gar nicht mit eigenem Verkehrsmittel. Das heißt, wir müssen uns immer wieder in diese Situation versetzen, dass wir beispielsweise mit Bus und Bahn Touristen hier haben, die Schleswig-Holstein erleben wollen und für die müssen wir mit. Denken und auch vordenken. Und da können wir nicht sagen, leiht euch ein Fahrrad und fahrt mal los. Da müssen wir berücksichtigen dass die beispielsweise mit einem Rollenkoffer gekommen sind und gar keine Fahrradtaschen dabei haben und vielleicht auch ein hochwertiges Fahrrad leihen müssen. Das sind so Dinge, da müssen wir ein bisschen nachdenken Mehr mit reindenken. Und das ist, glaube ich, auch bei den Tourismuskonzepten jetzt eine der Herausforderungen Nämlich wie kriegen wir auch unsere Gäste dann umweltfreundlich und auch mit Spaß durch Schleswig-Holstein? Ich glaube, man darf auch durchaus dieses Thema Mobilität betrachten Muss Spaß und Freude machen, durchaus mal beleuchten. Ja, auf jeden Fall. Es gehört jetzt zu unser aller Leben dazu, dass wir mobil sind. Ich glaube, wir können es uns alle nicht vorstellen, nicht mobil zu sein. Vielleicht mal einen Tag auf der Couch ist ganz nett, aber eigentlich sind wir doch gerne unterwegs. Die Mobilitätswende ist ja, Kein Konzept, was jetzt irgendwie vom letzten Jahr ist, sondern das machen wir ja schon länger. Die Idee, dass der Klimaschutz im Mobilitätsbereich größer werden muss, die Idee gibt es schon länger. Gibt es denn schon eine erkennbare Veränderung in unserem Mobilitätsmix, dass man da vielleicht sagen kann, da haben Maßnahmen schon gewirkt Es gibt tolle Beispiele dafür. Ja, ich bringe mal ein Beispiel zum Thema Fahrrad. Ich selbst fahre jetzt auch viel und entdecke dass die Fahrradinfrastruktur auch jenseits der Landeshauptstadt eigentlich klasse ist. Und überall gibt es Radwege die sind auch in einem guten Zustand Gerade jetzt, wo die Pflanzen grüner werden und die Äste immer gerne mal da reinragen, stelle ich fest, aha. Da wird aber durchaus abgeschnitten und gepflegt. Und man kann tatsächlich auch sehen, dass gerade auch der Radanteil am sogenannten Modalsplit das ist also sozusagen die Verkehrsmittelwahl mal pro Tag gesetzt, mit 15 Prozent Tag Bundesweit sehr, sehr gut ist. Also wenn man das für ganz Schleswig-Holstein rechnet, dann kommt man in Dimensionen tatsächlich, die woanders nur in großen Städten erreicht werden. Und das trotz unseres Kriegenwinds den wir eigentlich auf jeder Richtung haben, oder? genau. Aber man sieht auch, dass die Radfahrerinnen und Radfahrer in Schleswig-Holstein tolle Räder haben und modern ausgerüstet. Viele habe ich mit Helm gesehen. Das heißt, die kombinieren also auch Spaß, Fitness und Freude. Und das ist, glaube ich, auch ganz wichtig zu sagen, da ist es. Musik dran. Ein anderes Beispiel. Ich habe gerade gestern mit der DB zusammengesessen Da geht es um die Qualität, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit in den Zügen. Und da haben die gesagt, es gerade eine riesen Herausforderung Wir haben 30 Prozent mehr Fahrgäste. 30 Prozent mehr Fahrgäste unter anderem durch das Deutschlandticket. Unter anderem dadurch, dass die Menschen die Schleswig-Holstein besuchen, aus München Aus Berlin oder aus Magdeburg, die kommen jetzt mit ihrem Jobticket an und können hier unseren öffentlichen Verkehr benutzen. Und was machen sie? Sie nutzen die schnellen Regionalexpresszüge, um von A nach B zu kommen. Und so sind auch immer alle Sitzplätze besetzt. Das heißt, man hat vor fünf Jahren, als man überlegt hat, welche Fahrzeuge schickt Man auf die Strecke sich das so gar nicht vorstellen können. Das heißt, die Züge sind sehr voll. Das ist für die Fahrgäste nicht immer so attraktiv. Aber es ist im Endeffekt so, wir haben ein Ziel erreicht, wo man vor fünf Jahren nicht vorgeträumt hat. 30 Prozent klingt wenig, aber ich würde mal die These aufstellen, auch wenn sie sehr steil ist, dass wir in den letzten 50 Jahren nicht annähernd mit Einem Schritt so viel Fahrgastzuwachs auf der Schiene im Personenverkehr erreicht haben. Und das, obwohl da gerade auch viele Baustellen sind, deswegen sind viele Züge unpünktlich oder haben lange Verspätungen oder Ausfall und man verlangt den Menschen schon einiges ab. Zeigt also, ja, wenn bestimmte Rahmenbedingungen geändert werden, haben die Leute auch Lust darauf. Ja, also ich oute mich auch als großer Fan des Deutschland-Tickets. Ich finde es auch super praktisch dass ich mir da keine Gedanken machen muss, ob das in Hamburg jetzt auch gilt oder nicht, sondern einfach einsteigen und ich habe ein Ticket. Das finde ich auch richtig klasse. Welche Pläne und Ziele hat denn die Landesregierung um die Emissionen im Verkehrssektor Weiter zu senken. Ich hatte gelesen, dass sie bei ihrer Amtsübernahme auch Mobilität als Schlüsselelement unter anderem für Klimaschutz genannt haben und gleichzeitig aber auch gelesen dass das Land knapp fünf Millionen Euro im Nahverkehr einsparen möchte. Das ist ja ein bisschen schade wenn wir jetzt gerade darüber reden, dass es dort gerade so gut vorangeht und die Zahl der Gäste oder der Mitfahrenden so sehr steigt? Ja, ein ganz wichtiges Projekt, um CO2-Emissionen einzusparen, ist, dass wir die Menschen auf die Schiene kriegen und die Schiene umweltfreundlich wird. Und das ist bei einer Dieselstrecke nicht der Fall. Das heißt, der erste wichtige Hebel ist, dass hier vor einigen Jahren die Weichen, Darf ich bewusst so sagen, gestellt wurden für einen elektrischen Eisenbahnverkehr. Und jetzt ist das gar nicht so ganz preiswert, so eine Eisenbahnstrecke zu elektrifizieren. Und vor dem Hintergrund hat damals die Landesregierung beschlossen, Fahrzeuge zu beschaffen, die Mit Batterie unterwegs sind. Das heißt, die fahren zum Teil unter Stromabschnitten laden auf und die Batterie schafft dann die Überbrückung von einigen Kilometern. Und in dem Zusammenhang konnten wir sozusagen mit rund 33 Prozent Elektrifizierungsgrad, also nur ein Drittel aller Eisenbahnstrecken waren überhaupt elektrifiziert, den Anteil an Fahren elektrisch auf 70 Prozent gesamthaft Das ist ziemlich klasse, weil hier sozusagen mit diesen neuen Fahrzeugen die im Übrigen im Rahmen einer Ausschreibung einer wettbewerblichen Ausschreibung dann mit einem Verkehrsunternehmen hierher gekommen sind, die stammen von der Firma Stadler, das sind moderne Fahrzeuge, Sind sozusagen 55 akkubetriebene Triebzüge unterwegs und das ist sehr schön. Die laden nämlich durchaus sozusagen einen energiefreundlich erzeugten oder umweltfreundlich erzeugten Strom, sodass wenn ich also da mit dem Zug unterwegs bin, ich auch ein gutes Gefühl haben kann. Das kommt also nicht aus dem Erdöl oder aus der Kohle oder aus Saudi-Arabien sondern das kommt tatsächlich von den Windkraftanlagen und den Solaranlagen. Und ich glaube, das passt zusammen. Das ist ein erster guter Schritt. Der nächste Schritt ist natürlich, einige wichtige Strecken auch wirklich zu elektrifizieren, damit dort auch schnell gefahren werden kann und sozusagen zuverlässig. Das heißt, da haben wir auch einige Bauprojekte in Arbeit. Wichtigstes Stichwort ist die Marschbahn, weil da geht es auch darum, Kapazität darauf zu kriegen, damit wir auch endlich für die, die zur Insel pendeln und dort arbeiten, dann endlich zuverlässigen Verkehr anbieten können. Also sehr ehrgeizige Ziele. Da haben wir als Land gesagt, die Bahn macht das, aber wir zahlen jetzt erstmal die Planungskosten, damit das Projekt vorangeht Die Marschbahn, das ist die nach Sylt rüber? Ja, das ist die nach Sylt rüber. Aufs schöne Sylt. Aufs schöne Sylt eine schöne Eisenbahnstrecke und nach Möglichkeit zukünftig mit pünktlich Zügen Ja, das wollen die Menschen gerne haben, denn sind ja alle bereit, sozusagen rüberzufahren mit dem Zug. Also auf die Frage, was ist ein wichtiges Projekt, kann man durchaus zurückgreifen Dieses Projekt einmal vorzeigen und elektrisch mit modernen Zügen heißt, es ist Platz drin, man kann das Fahrrad mitnehmen und wenn man mal einen großen Rollenkoffer dabei hat, dann muss man den nicht alle möglichen Stufen hochschleppen, Barrierefreiheit eben auch für Menschen, nicht nur mit Rollstuhl sondern auch mit Kinderwagen und Koffer immer ganz, ganz wichtig. Ich glaube, das ist eines der wichtigsten Themen im Bereich Tourismus. Dazu kommt aber auch, die Leute fahren nicht nur von A nach B mit dem Zug. Sie wollen ja weiter. Sie wollen zu ihrem Hotel oder sie wollen vielleicht auch insgesamt ihre Wege dann noch weiterführen. Und da müssen wir uns jetzt Gedanken machen, wie wollen wir das zukünftig Mit der Anschlussmobilität ermöglichen Wenn ein Bus direkt weiterfährt, wenn er zukommt, ist prima. Aber wenn da ein paar Leihräder stehen oder vielleicht auch ein Carsharing-Auto an einigen Stationen dann kann ich auch touristisch unterwegs sein mit wechselnden Verkehrsmitteln. Dazu haben wir ein tolles Pilotprojekt gemacht in der Schlei-Region, unser Projekt Smile24 Das ist sozusagen ein Projekt, in dem wir etwas ausprobieren ein Reallabor, in dem wir tatsächlich sagen, ja, wir öffnen jetzt flexible Mobilität auch für Menschen, die zu Besuch sind. Wir machen es möglich über Apps und stellen aber an die Bahnhöfe genau solche Leihräder, solche Carsharing-Autos und wir bringen schnelle Mobilität Busse mit rein, schnelle moderne Busse die sozusagen auch zwischen den Schienenachsen unterwegs sind. Das Ding ist gut gestartet. Auch hier haben wir tolle Zahlen, teilweise 55 Prozent mehr Fahrgäste mittlerweile in der Region. Und die beiden Landkreise in denen wir hier unterwegs sind, sind auch gut Ich glaube, da kommen wir später nochmal zu. Du hattest ja anfangs uns erzählt, dass wir fast 50 Prozent Reduzierung der Treibhausgasemissionen im Sektor benötigen um die Klimaziele zu erreichen. Bist du denn zuversichtlich, dass Schleswig-Holstein dort die richtigen Hebel setzt, als dass wir da zumindest mit einem guten Beispiel vorangehen könnten? Ja, ich bin zuversichtlich, dass Schleswig-Holstein hier die richtigen Hebel setzt. Aber nicht alle Hebel können wir alleine setzen. Wir sind natürlich auch darauf angewiesen, dass gerade, wenn wir die individuelle Mobilität einmal betrachten, gerade die Autoindustrie auch liefert. Und ich habe Ich habe gerade eine spannende Zahl zum Thema Pkw-Neuzulassung gelesen, denn Schleswig-Holstein ist im vorletzten Monat auf Platz 2 der Bundesländer mit dem höchsten Anteil an Batteriefahrzeugen also an Autos die ausschließlich elektrisch unterwegs sind. Diesen Anteil an den Pkw-Zulassungen sind wir auf Platz 2. Platz 1 ist Nordrhein-Westfalen, hier haben wir auch mit 16 Millionen Einwohnern ein paar mehr Leute. Aber das macht auch deutlich, dass hier oben die Menschen sagen, ja, ein solches Auto, das gefällt mir gut. Vielleicht kann ich sogar selber auf meinem Carport ein Solarpanel hinstellen und nachts mein Auto laden und bin nicht mehr abhängig von der Tankstelle. Aber auch hier gilt es, Rahmenbedingungen umzusetzen. Eine der wichtigsten ist, dass ich glaube, dass einfach auch ein paar Stakeholder mal elektrisch unterwegs sind und mal merken, das ist kein Teufelszeug. Man hat viel mehr Ladebedingungen Möglichkeiten, als man denkt. Und das Schöne ist, die Autos fahren sehr dynamisch, sie fahren ganz leise, es ist ein neuer Fahrkomfort und es kann richtig Spaß machen. Und ich glaube, da gilt es natürlich auch in Richtung Automobilindustrie zu schauen und zu sagen, macht bitte nicht nur ein BMW 7er elektrisch, sondern macht auch bezahlbare Angebote für die Leute oder beispielsweise im Carsharing-Programm Kleine Fahrzeuge rein, die auch elektrisch funktionieren, die voll aufgeladen dann am Standort stehen, wenn ich losfahren will. Ich mache seit 30 Jahren Carsharing und da sind die Carsharing-Unternehmen noch sehr zurückhaltend aufgrund der Preise. Und da ist ein Thema, da muss Schleswig-Holstein passen. Da sind wir darauf angewiesen, dass woanders andere Rahmenbedingungen kommen. Es gibt aber gute Beispiele. Ich durfte... Letzte Woche bei der Autokraft elektrische Busse mit einweihen und habe mir genau angeschaut wie werden die geladen auf dem Betriebshof, wie viel Infrastruktur braucht es. Und tatsächlich sah der Ladestecker genauso aus wie bei meinem eigenen Auto und konnte an die entsprechenden Säulen einfach angedockt werden. Und die Busfahrer waren begeistert Die haben gesagt, es macht sehr viel Spaß, ein solches Fahrzeug zu fahren. Und alle sind ganz wild drauf, dann so einen elektrischen Bus zu fahren. Die sind zwar teurer, aber ich glaube, auf Dauer lohnt sich das, tatsächlich in diese Batterietechnologie zu setzen. Dennoch ist die Antriebswende gerade in der öffentlichen und der individuellen Mobilität natürlich darauf angewiesen, dass auch die anderen Antriebsstoffe eine Lösung beispielsweise bekommen. Wasserstoff ist nicht weg vom Fenster. Und gerade hier in Schleswig-Holstein können wir sagen, sind wir durchaus in der Lage, auch grünen Wasserstoff zu produzieren. Und ich glaube, Wasserstoff ist ein wichtiger Bestandteil der Energiewende. Und ja, da gibt es noch ganz andere Ideen aber davon will ich jetzt gar nicht so viel erzählen. Ich glaube, da können wir auch in der nächsten Folge noch ein bisschen drauf eingehen. Ich gebe jetzt erstmal wieder an Niklas ab, der hat auch noch ein paar Fragen. Genau, wir haben ja am Anfang schon gehört, dass du noch recht frisch hier in Schleswig-Holstein bist, dass du zuvor in Berlin tätig warst im Bundesministerium für Verkehr. Von den dortigen Verkehrsverhältnissen wissen wir alle, die sind ganz anders als bei uns hier im Norden. Du wirst aber wahrscheinlich in deiner Funktion auch relativ viel im ganzen Bundesgebiet unterwegs gewesen sein. Kann man da irgendwelche Vergleiche ziehen zu Schleswig-Holstein? Also sticht Schleswig-Holstein, was Bedingungen, aber auch Verhalten angeht irgendwie heraus? Also was mich in meiner Zeit beim Bund sehr begleitet hat, war der Zustand der Brücken. Das ist ein sehr, sehr wichtiges Thema, dass die Brücken die ja verbinden, nicht nur die Ufer, sondern auch die Verkehre in einem Zustand sind, damit diese Dinge, die beispielsweise in Lüdenscheid bei der großen Autobahnbrücke oder in Dresden entstanden sind nicht passieren. Das heißt, hier gilt es, sich zu verhalten Bei den Straßen, aber auch bei der Eisenbahn mit Gedanken zu machen, wie die Brücken in einem guten Zustand sein können, wie sie frühzeitig saniert werden, damit sie eben nicht zusammenklappen im wahrsten Sinne des Wortes. Und ich denke, das Thema haben wir hier in Schleswig-Holstein auch schon seit ein paar Jahren. Da gibt es Beispiele wie die Rader-Hochbrücke die sozusagen gut im Lied sind. Aber es gibt auch Beispiele von Brücken wo aufgrund der Sperrungen natürlich viele Menschen betroffen sind, viele Umwege machen müssen. Und das ist auch nicht im Sinne der Verkehrswende, wenn dann solche Bauarbeiten so lange dauern oder auch gesperrt werden. Ich denke, wir müssen uns die Brücken unbedingt sorgfältig anschauen und wir müssen insgesamt die Auf den Bestand in der Infrastruktur ausschauen, indem wir ihn gut pflegen. Das ist in der Vergangenheit häufig zu kurz gekommen, weil man die Investitionsbudgets genommen hat, gesagt hat, naja, der Rest, der hält noch ein bisschen. Denn natürlich guckt die Politik gerne auf neue Infrastrukturen Aber wenn etwas schön saniert ist und wieder so aussieht wie vorher, dann kann man damit, Politisch fast keinen Blumentopf gewinnen. Dabei ist genau das das Thema, dass wir auch irgendwann in gut gepflegter Infrastruktur unterwegs sind. Ich bringe nochmal das Thema Fahrrad. Gerade auf Radwegen, gerade bei diesen Radinfrastrukturen ist es wichtig, dass Fahrräder Wenn wir einen Radweg hergestellt haben, er im Winter gestreut wird, im Sommer die Büsche weggeschnitten werden und man auch mal guckt auf das Thema Wurzelaufbrüche, weil das kann für Radfahrer, die ein bisschen schneller fahren, ja gefährlich werden. Für den Straßenbaulastträger und den, der für den Radweg verantwortlich ist, hat das dann unter Umständen die Konsequenz dass die Benutzungspflicht wegfällt. Das heißt, die Radfahrer weichen auf die Fahrbahn aus. Das ist unkomfortabel für alle Fahrer Und an der Stelle gibt es viele Beispiele wo man sagen muss, die Pflege ist ganz wichtig. Das ist ein Thema, das ist auf Bundesebene, bei den Autobahnen, bei den Bundesfernstraßen aber auf Landesebene genauso wichtig. Was ich sehr spannend in Schleswig-Holstein finde, ist das Thema Güterverkehr auf dem Wasser. Das ist in Deutschland beim Thema Binnenwasserstraßen genauso wichtig wie bei der Thematik der Häfen Die Hafeninfrastrukturen gerade in Schleswig-Holstein, die in unterschiedlicher Hand sind, Also Bundeshäfen, Landeshäfen, aber auch kommunale Häfen warten auch hier auf mögliche Zuschüsse denn die Häfen haben auch eine Energiewende vor sich. Auch hier wird es darum gehen, die Landstromanlagen auszubauen damit auch die Energiewende gerade in der Schifffahrt und auch in der dortigen Logistik einhergehen. Da gibt es schon tolle Beispiele, die realisiert sind, aber auch hier braucht es natürlich Fördermittel. Da gucke ich jetzt auch mal Richtung Bund, damit sozusagen hier modern die Häfen ihre Rolle spielen. Wir haben ja im Personenverkehr gerade in Schleswig-Holstein viele Fähren auf der Förde zu den Halligen und so weiter. Und das muss funktionieren Das darf man auch nicht vergessen. Das Wasser ist zwar immer da, aber so eine Kaimauer in so einem Hafen hält auch nicht immer. Auch das ist geheim Glaube ich eine Lehre die man gezogen hat. Ja, und last but not least vielleicht, wenn wir viel planen und viel bauen wollen, dann braucht es auch viel Zeit. Alle versuchen sich in Planungs und Baubeschleunigung, aber man braucht für all diese Projekte auch ein bisschen Geduld und auch gute Nerven Weil solche Projekte zu bauen heißt, wir brauchen Kompetenz, wir brauchen Ingenieurinnen und Ingenieure. Aber wir brauchen natürlich auch bei den Anwohnerinnen und Anwohnern die ein bisschen Geduld zeigen müssen, bis dann der Dreck und Lärm vorbei ist, ein Verständnis dafür. Und ein solches Klima zu schaffen, dass sozusagen Investitionen in Mobilität gute Investitionen sind, das ist auch, glaube ich etwas, was man durchaus laut sagen darf. Wo du gerade davon sprichst dass wir ja die Bürgerinnen und Bürger auch mitnehmen müssen, die haben ja auch manchmal ganz schön was zu tun mit dem Tourismus hier, denn in Schleswig-Holstein ist es ja schön, vor allem unsere Strände sind ja schön und das ist ja sicherlich ein beliebtes Reiseziel sowohl für Tagesausflüge als auch mal für längere Urlaube und du hast jetzt die Minuten immer schon mal so ein bisschen die touristische Mobilität auch mit angesprochen Ich glaube, ich muss dich nicht fragen, ob das etwas ist, was das Land beschäftigt Aber vielleicht magst du noch einmal, nur dass wir das noch kurz mitnehmen, sagen, wie groß ist die Rolle der touristischen Mobilität in Schleswig-Holstein gegenüber der der Menschen, die hier sowieso wohnen Ist das wirklich ein großer Brocken oder ist das... Nice to have daran auch zu arbeiten. Ja, die Rolle ist immens groß und es ist eine große Herausforderung auch da mit allen Beteiligten auf Landesseite Kreisseite oder auch kommunaler Seite zu arbeiten. Deswegen hat es ja auch im Jahr 2022 eine Tourismusstrategie Schleswig-Holstein 2030 gegeben, die durch den Landtag verabschiedet wurde. Und das Ziel ist natürlich, dass in dieser Tourismusstrategie Deutschland Deutlich wird, egal mit welchem Verkehrsmittel die Menschen kommen, es braucht eine funktionierende Mobilitätskette. Ich selbst bin der Auffassung, Der Begriff funktionierende Mobilitätskette klingt erstmal gut nach dem Motto Anschluss. Man darf ja mal nicht vergessen, die Menschen, die hier zu uns kommen und Gast sind, die schleppen ja so ein bisschen was mit sich rum. Die haben einen Koffer dabei, die haben Taschen dabei und das erfordert dass man das ein bisschen mitdenkt weil sie bringen ein Stück von zu Hause mit. Und dann kann man nicht einfach sagen, ihr kommt hier mit dem Zug an und anschließend fahrt ihr immer nur Fahrrad. Wohin mit dem Kram und so weiter. Man muss kreisen Also tatsächlich sich ein bisschen reindenken in die Menschen. Was toll ist, ist, dass wir diese Tourismusstrategie versucht haben umzusetzen, indem wir in einigen Leitprojekten auch was ausprobiert haben. Es gibt ein Leitprojekt Nachhaltige Mobilität, wo man beispielsweise die Themen, wir probieren mal On-Demand-Verkehr in der Lübecker Stadt, Wir haben die Radstrategie Schleswig-Holstein entwickelt mit einer eigenen Tourismuskomponente. Auch da geht es um Leihradsysteme beispielsweise auch mit hochwertigen Leihrädern und auch besonderen Tourenhinweisen. Und auch einem ehrgeizigen Ziel, nämlich Schleswig-Holstein als Radreiseregion zu etablieren. Wir haben ein Leitprojekt sozusagen ausgelegt das nennt sich Unbeschwert unterwegs, um die Ostseekarte auch auf andere Regionen zu übertragen Barrierefreie Mobilitätsangebote, das ist ein Thema, das haben wir jetzt gestartet. Da wollen wir uns Gedanken machen, wie barrierefrei müssen bestimmte Tourismusaspekte gedacht werden. Und ich finde ja immer, barrierefrei ist gut für alle. Ob ich einen schweren Koffer hinterherziehe oder irgendwas anderes schiebe oder rolle oder mit einem Hinkefuß unterwegs bin, das ist ein Komfort, der insgesamt allen Menschen zugutekommt Und ein Leitprojekt, in dem wir auch das Thema Besucher Besucherinnenlenkung auf den Weg gebracht haben, in dem wir also auch versucht haben, mit einheitlichen Systemen im Bereich des Gäste- und Besuchermanagements die Menschen noch so ein bisschen auch zu verteilen, damit nicht überall alle sind und bestimmte Regionen nicht besucht werden. Last but not least, viele Projekte Ich glaube, insgesamt eine positive Resonanz und für mich eines der wichtigsten Vorhaben das eben schon zitierte Projekt an der Schlei, nämlich das Smile24-Projekt, in dem es tatsächlich um einen Versuch geht, innovative Mobilitätsideen gerade in Richtung Tourismus anzubieten Aber auch zugunsten der Menschen, die dort leben und arbeiten, zu locken. Das war doch ein schöner erster Rundumschlag um das Mobilitätsverhalten hier in Schleswig-Holstein und die Möglichkeiten, die wir schon haben. Wir haben das Glück, dass wir noch eine zweite Folge mit dir aufnehmen dürfen. Da wollen wir nochmal ein bisschen mehr reinschauen in die verschiedenen Mobilitätslösungen, gerade was die Zukunft angeht was wir da noch mehr machen können und was das genau umfasst. Wir sagen erstmal vielen, vielen Dank, Susanne, dass wir die ersten Fragen schon mal an dich stellen konnten Konnten, der Kuchen hat auch geschmeckt und dann dürfen unsere Zuhörer gespannt sein auf die nächste Folge. Vielen Dank. Prima, danke.

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