Von Workation bis Wohnungstausch: Wie könnte Tourismus 2042 aussehen?
SHift - der Norden macht Zukunft
13.10.2025 22 min
Zusammenfassung & Show Notes
4,2 Millionen Gäste haben im ersten Halbjahr 2025 in Schleswig-Holstein Urlaub gemacht. Ein neuer Übernachtungs-Rekord, der sich jedoch nicht gleichmäßig über das Jahr verteilt. Vor allem in den Wintermonaten bleiben viele Hotelzimmer und Ferienwohnungen leer.
Dieser Herausforderung haben wir von der Gesellschaft für Energie- und Klimaschutz Schleswig-Holstein (EKSH) uns angenommen und mögliche zukünftige Szenarien durchgespielt: Wohnungstausch, Workation, Dauertourismus, ... Zusammen mit Expertinnen und Experten haben wir uns die Frage gestellt: Wie könnten Gäste im Jahr 2042 ganzjährig in Schleswig-Holstein Urlaub machen? Mögliche Antworten hört ihr in dieser Folge.
Wir freuen uns, wenn ihr Lust habt, mit uns zu philosophieren.
Viel Spaß bei unserem Klönschnack mit Tiefgang!
----------------------------------------------
All unsere Zukunftsszenarien findet ihr
👉 zum Nachhören auf unserer Homepage
So unterstützt ihr SHIFT: Folge hören, kommentieren und weiterempfehlen
👉 bei Spotify
👉 bei YouTube
👉 bei Apple Podcast
Noch mehr Infos über die EKSH
👉 auf unserer Homepage
👉 bei Instagram
👉 bei YouTube
👉 bei LinkedIn
Hier geht´s zum
👉 Impressum
👉 Datenschutz
Dieser Herausforderung haben wir von der Gesellschaft für Energie- und Klimaschutz Schleswig-Holstein (EKSH) uns angenommen und mögliche zukünftige Szenarien durchgespielt: Wohnungstausch, Workation, Dauertourismus, ... Zusammen mit Expertinnen und Experten haben wir uns die Frage gestellt: Wie könnten Gäste im Jahr 2042 ganzjährig in Schleswig-Holstein Urlaub machen? Mögliche Antworten hört ihr in dieser Folge.
Wir freuen uns, wenn ihr Lust habt, mit uns zu philosophieren.
Viel Spaß bei unserem Klönschnack mit Tiefgang!
----------------------------------------------
All unsere Zukunftsszenarien findet ihr
👉 zum Nachhören auf unserer Homepage
So unterstützt ihr SHIFT: Folge hören, kommentieren und weiterempfehlen
👉 bei Spotify
👉 bei YouTube
👉 bei Apple Podcast
Noch mehr Infos über die EKSH
👉 auf unserer Homepage
👉 bei Instagram
👉 bei YouTube
👉 bei LinkedIn
Hier geht´s zum
👉 Impressum
👉 Datenschutz
Transkript
Wir gehen davon aus, dass
Schleswig-Holstein durch moderateres
Klima ein super interessantes Reiseziel
wird, gerade im Sommer, wo man vielleicht
nicht mehr bei 40, 45 Grad am Mittelmeer
liegen möchte, sondern einfach sich
bei, jetzt kann man sagen, angenehme
ist Ansichtssache aber sagen wir
mal 30 Grad, sich an die Ostsee legt
Wird Schleswig-Holstein das neue Malle?
Ja, also des Szenarios auf jeden Fall
schließt es nicht aus, dass es das
neue, sagen wir mal, Mittelmeer wird.
Klönschnack mit Tiefgang.
Das ist Shift.
Der Norden macht Zukunft.
Der Energiewende-Podcast der EKSH.
Niklas ich habe eine Frage an dich.
Ich mag Fragen
ja?
Okay, pass auf.
Kommt drauf an.
Das ist eine Rate-Frage . Was meinst
du, wie viele Gäste haben in den
ersten sechs Monaten bereits in
Schleswig-Holstein übernachtet?
Also wie viele Touristen waren hier bei
uns zu Besuch in den ersten sechs Monaten?
Ich habe irgendwas von einer
Zahl von einer Million im Kopf.
Das könnte aber auch die Zahl an
Übernachtungen von Touristen in
Schleswig-Holstein gewesen sein.
Und das dann halt über ein Jahr.
Das heißt, deine Gästezahl wird niedriger
sein, plus noch eine halbe Zahl gerichtet.
Der
NDR hat es gerade erst berichtet.
Ich sage mal, kann aber völlig
weit entfernt sein, 300.000.
Ja, ist richtig weit entfernt.
Schon ein bisschen peinlich.
Ja?
Nee, also doch schon weit entfernt
aber es ist nicht peinlich.
Es sind tatsächlich 4,2 Millionen.
4,2 Millionen Gäste in einem halben Jahr.
Ja.
Krass.
Ja, ne?
Ja.
Das
ist ein neuer Rekord Also die...
Die Tourismusbranche die wächst
hier und immer mehr Menschen kommen
ins schöne Schleswig-Holstein.
Ist doch eigentlich auch ein
Kompliment für uns, oder?
Ja,
völlig zu Recht.
Ich denke auch, dass wir hier gut
Urlaub machen können, aber ganz so
extrem hätte ich das nicht erwartet.
Aber das kommt auch mit Problemen einher,
mit denen wir uns in unseren neuesten
Zukunftsszenarien beschäftigt haben.
Okay.
Wir haben ja Zukunftsszenarien zum
Thema Wohnen und Bauen gemacht.
Wie wohnen wir in der Zukunft
in Schleswig-Holstein?
Genauer gesagt im Jahr 2042, das ist immer
das Jahr, was wir uns rausgepickt haben.
Und da haben wir uns einen speziellen
Fall rausgeguckt, was denn der
Tourismus angeht In diesem Bereich
des Wohnens für Ausprägung hat.
Und das wird dich wahrscheinlich nicht
überraschen, aber Schleswig-Holstein hat
im Sommer mehr Touristen als im Winter.
In diesem schönen November kann man
doch auch wunderbar hier Urlaub machen.
Ja, das stimmt.
Naja auf jeden Fall kommt da ein nicht
unerheblicher Leerstand, den wir im besten
Fall irgendwann mal schaffen zu beseitigen
weil es einfach verschenkter Raum ist.
Und das haben wir uns angeguckt.
Und habt ihr Lösungen für?
Ja
Ja, ich würde schon sagen, dass wir da
ein bisschen Lösung für gefunden haben.
Okay.
Magst du uns dann nochmal mitnehmen,
wie so ein Prozess aussieht um zu
so einem touristisch geprägteten
Zukunftsszenario zu kommen?
Ja, das ist so, dass wir schon seit
2017 uns die Zukunft Schleswig-Holsteins
angucken und in verschiedensten
Bereichen geschaut haben, wie könnte
sich Schleswig-Holstein entwickeln.
Und jetzt ganz neu haben wir uns
halt da den Bereich Wohnen angeguckt.
Und weil der Tourismus halt auf den
Wohnungsbereich so einen großen Einfluss
haben kann, haben wir uns da ein Szenario
rausgepickt, was dann auch wirklich
sich mit dem Tourismus beschäftigt hat.
Mit den Touristen, die wir hier
in Schleswig-Holstein haben.
Und ja, da haben wir uns eine
mögliche Zukunft rausgeguckt.
Also es ist ganz wichtig zu sagen,
dass das jetzt nicht etwas ist, wo
die EKSH sagt, so wird es auf jeden
Fall kommen oder so möchten wir
unbedingt, dass es kommt, sondern es
ist ein Szenario Es soll uns einfach
nur helfen, unser Zukunftsdenken
anzuregen und heutige Probleme, aber
auch heutige Chancen zu erkennen, um
dann schlaue Entscheidungen zu treffen.
Damit wir in eine wünschenswerte
Zukunft uns hineinarbeiten können.
Was dann ja dann vielleicht auch dazu
führt, dass wir am Ende so noch mehr
Gästezahlen haben werden, was vielleicht
ja auch noch in den schlechteren
Monaten zu mehr Anklang findet.
Wenn das der Wunsch
sein sollte, ja, genau.
Okay, hören wir rein.
Hören wir rein.
Wohnwelten Schleswig-Holstein 2042
Spotlight Szenario 3 Aus dem Alltag
einer Dauertouristin Irina Kowal, 38
Irina lebt seit 20 Jahren in Deutschland.
Ursprünglich aus der Ukraine hat sie in
Berlin Wirtschaftsinformatik studiert
und arbeitet als Wirtschaftsprüferin
und Finanzanalystin für ein Unternehmen
mit Sitz in Tallinn und Büro in Berlin.
Obwohl sie das Flair der Stadt und
das große Angebot von Aktivitäten
liebt, wird ihr die Großstadt im
Sommer aufgrund des Klimawandels
oft zu heiß und überwältigend.
Vor einigen Jahren verbrachte sie zum
ersten Mal ihren Urlaub an der Ostküste
Schleswig-Holsteins und war sofort von
der Seeluft und dem angenehmeren Klima
begeistert, ganz zu schweigen von der
Möglichkeit, sich im Meer abzukühlen.
Nach vielen Reisen in ihren jüngeren
Jahren schätzt sie es nun so nah einen Ort
gefunden zu haben, an den sie immer wieder
zurückkehren und länger verweilen kann.
Sie gehört zu den sogenannten
DauertouristInnen, die für mehrere Monate
im Jahr herkommen und von hier arbeiten.
In der Regel bleibt
Irina von Mai bis Juli.
Das erste Mal länger blieb sie in der
Elternzeit mit ihrem nun vierjährigen
Sohn Und ihrem Lebenspartner Benjamin.
Als Projektmanager für internationale
Teams ist auch sein Arbeitgeber
offen für das Modell einer Vacation.
Szene 1 – Flexibel wohnen und smart
tauschen Irina hat gerade ihre
Arbeit für den Tag beendet und
sitzt mit einer Tasse Schwarztee
am Küchentisch ihrer Tauschwohnung.
Dieses Jahr hatten sie
besonderes Glück, denkt sie.
Zu Fuß sind es von ihrer Wohnung
nur fünf Minuten bis zum Strand.
Während sie darüber nachdenkt wie sie
die restliche Zeit nutzen möchte, bis
ihr Partner Benjamin und ihr Sohn von
ihrem Strandspaziergang zurückkommen,
bemerkt sie ein leises Tropfen und
entdeckt schnell einen Leck in der
Wasserleitung unter dem Spülbecken.
Nicht ideal, aber zum Glück
leicht zu regeln, denkt sie.
Als erstes meldet sie der
Eigentümerin über ihre Swapnest-App
den kleinen Wasserschaden.
Die Swapnest-App, die sie seit zwei Jahren
nutzt um ihre Wohnung für ihren Aufenthalt
in Schleswig-Holstein zu tauschen, bietet
einfache Lösungen für solche Probleme.
Auch grundsätzlich ist der
Umgang ein Kinderspiel.
Die App hat Irinas Wohnung in Berlin und
die Ferienwohnung in Schleswig-Holstein
automatisch gematcht basierend auf ihren
Präferenzen und Zeitfenstern ohne dass
sie direkte Tauschpartner finden musste.
Während die Eigentümerin des kleinen
Häuschens in dem Irina gerade sitzt,
ihre Zeit in der Gegend von München
beim Wandern genießt verbringt
unterdessen ein Paar aus Spanien in
Irinas Wohnung den Berliner Sommer.
Auf der Plattform vermieten
auch viele ihre Zweitwohnungen.
Das vermeidet Leerstand und
wird mittlerweile steuerlich
begünstigt, weiß Irina.
Die Plattform erlaubt durch ihr elegantes
Matchmaking sogar die Anmietung von
Tauschwohnungen und den kostenlosen
Zugriff auf Mietwohnungen für Tauschende.
Über die App wählt Irina schnell einen
Handwerker aus, der in der Region
ansässig ist und mit Swapnest kooperiert.
Die Terminvereinbarung erfolgt in
wenigen Minuten und dessen Bezahlung wird
direkt über die Plattform abgewickelt.
Irina schätzt es, dass sie sich dank
der zusätzlichen Dienstleistungen der
App wie Versicherungen und optionalen
Reinigungsservices keine Sorgen machen
muss, auch nicht um ihre eigene Wohnung.
Mit einem zufriedenen Lächeln
legt sie das Smartphone zur Seite.
Vielleicht gehe ich Benjamin und Karl
einfach am Strand entgegen, denkt sie.
Szene 2 Langzeitgäste als
Wirtschaftsmotor Irina und ihre
Familie besuchen den Wochenmarkt.
Der Markt in der kleinen Gemeinde ist
seit dem Zuzug der DauertouristInnen ein
voller Erfolg und wird ab nächsten Monat
sogar zweimal pro Woche stattfinden.
Irina liebt den Markt, der nur 5
Gehminuten von ihrer Wohnung entfernt ist.
Alles, was wir brauchen, direkt vor
der Haustür, schwärmt sie mit zwei
vollgepackten Einkaufstaschen in der Hand.
Wie die Touristen freuen sich auch viele
Einheimische über das vergrößerte Angebot.
Anders als bei klassischem Tourismus
decken sich die Bedürfnisse der
DauertouristInnen häufig mit denen
der Einheimischen und bringen
durch die hinzukommende Kaufkraft
Angebote in kleinere Kommunen,
die zuvor verschwunden waren.
So erklärt die Bürgermeisterin
Annika Jansen auch die neue kleine
Drogeriefiliale am Ende der Hauptstraße.
An ihrem Wahlstand auf dem Wochenmarkt
führt sie die vielen neuen Angebote in der
Kommune auf den Ansatz zurück, die kleine
Gemeinde vollständig auf Dauertouristen
einzustellen und die touristische
Kurzzeitvermietung unter einem Monat
regulatorisch stark einzuschränken.
Anfänglich gab es deutliche Widerstände
bei den BesitzerInnen vieler Pensionen.
Mittlerweile spricht der Erfolg aber
für sich und viele VermieterInnen haben
sich daran gewöhnt nicht kontinuierlich
neue Gäste in Empfang nehmen zu müssen.
Szene 3 Graue Energie einsparen »Irina,
was für ein Zufall dich hier zu sehen!«
Jens, ein Freund, den Irina vor
einigen Jahren bei einem lokalen
Event kennengelernt hat, winkt
Irina von hinter einem Bauzaun.
Jens arbeitet als Dachdecker und ist
eigentlich fast immer auf irgendeinem
Sanierungsprojekt in der Gemeinde tätig.
Die für Dauertourismus teilvermieteten
Wohnungen müssen strengere
energetische Standards erfüllen als
noch vor ein paar Jahren, weshalb
er alle Hände voll zu tun hat.
Das ist gut für ihn als Handwerker
denn Neubau findet in der Region
trotz der gewachsenen Zahl an
DauertouristInnen kaum mehr statt.
Das Stadtbild hat sich tatsächlich in
den letzten Jahren hier kaum verändert.
Die dadurch steigende Nachfrage
nach Wohnraum und der Druck auf die
Mietpreise werden durch den über
Sharing reduzierten Leerstand von
Zweitwohnungen und Wohnraumtausch zwischen
älteren Menschen und jungen Familien
zumindest einigermaßen ausgeglichen.
Ein echter Balanceakt, meint Jens, aber
dadurch kann die graue Energie eingespart
werden die für Neubauten aufgewendet
werden müsste und ganz nebenbei bleibt das
Erscheinungsbild der Gemeinde erhalten.
Die Idylle hier ist immerhin der Grund
dafür, dass so viele unseren kleinen Ort
als lebenswert und attraktiv empfinden.
Da diese Einsparungen eine deutlich
größere Klimawirksamkeit haben als die
energetische Sanierung von Bestand,
hat die Landesregierung angesichts
ohnehin steigender Mietpreise Vorgaben
bezüglich energetischer Standards bei
regulär genutzten Wohnflächen gelockert.
Szene 4 – Wenn aus Gästen Nachbarn werden
Irina trifft sich mit FreundInnen, die sie
hier in Schleswig-Holstein kennengelernt
hat, zum Müllsammeln am Strand.
Sie sind alle Mitglieder im Saubere Küste
e.V. Während ihr Sohn Karl mit einigen
anderen Kindern den Möwen hinterherjagt,
füllen sich die mitgebrachten Tüten
heute deutlich langsamer als sonst.
Vermutlich war Anfang der Woche
schon eine andere Gruppe da.
Denkt Irina und freut sich über den
heute besonders sauberen Strand.
Viele aus der Gruppe sind wie
sie DauertouristInnen, aber auch
einige zugezogene und gebürtige
Schleswig-HolsteinerInnen sind dabei.
Ihr Freundeskreis hat sich in den
letzten Jahren schnell erweitert.
Auch, weil es nach der Arbeit leicht
ist, Bekannte zu treffen, ohne weite
Strecken zurücklegen zu müssen.
Viele davon hat sie kennengelernt
als sie an einem mehrtägigen
Projekt zur Wiedervernässung
von Mooren mitgeholfen hat.
In ihrem zweiten Jahr als Dauertouristin
hat Irina dafür an vier Wochenenden
abwechselnd mit ihrem Mann beim Zuschütten
von Entwässerungsgräben geholfen.
Das war harte Arbeit, erzählt sie
lachend, aber gleichzeitig hat das viele
aus unserer Gruppe zusammengeschweißt.
Solche gemeinsamen Freizeitbeschäftigungen
sind für mich genau der richtige
Ausgleich zur Arbeit im Homeoffice.
Außerdem gibt mir das das Gefühl, mir
hier etwas aufzubauen und mitzugestalten,
auch wenn wir hier keine Wohnung besitzen.
So sind wir durch unseren
Verein doch ein fester Teil der
Gemeinschaft hier im Ort geworden.
Dass wir nur ein Viertel des Jahres hier
leben, spielt ja gar keine Rolle mehr.
Musik
Okay, da war eine ganze Menge drin.
Ich versuche nochmal ein bisschen
zusammenzufassen, was unsere Protagonistin
Irina Kowal da alles erlebt hat.
Klimawandel ist ja auf jeden Fall
ein Punkt in diesem Szenario.
Wir gehen davon aus, dass
Schleswig-Holstein durch moderateres
Klima ein super interessantes Reizziel
wird, gerade im Sommer, wo man vielleicht
nicht mehr bei 40, 45 Grad am Mittelmeer
ist Liegen möchte, sondern einfach sich
bei, jetzt kann man sagen, angenehmer
ist Ansichtssache aber sagen wir mal
30 Grad, sich an die Ostsee legt.
Wird Schleswig-Holstein das neue Malle?
Ja, also das Szenario ist auf jeden
Fall, schließt nicht aus, dass es das
neue, sagen wir mal, Mittelmeer wird.
Okay.
Genau.
Aber in dem Szenario finde ich besonders
spannend, dass man so ein bisschen als
Lösungsweg gesagt hat, wenn Touristen
nicht nur für eine kurze Zeit hier
wären, sondern für längere Zeit, so
eine Art Teilzeit Schleswig-Holsteiner
und Schleswig-Holsteinerinnen werden,
dass das auf jeden Fall die...
Gemeinden entlasten könnte.
Und gerade dieses neue Phänomen von
Workation könnte da natürlich helfen,
dass die Leute nicht nur für wenige Nächte
oder vielleicht auch nur ein, zwei Wochen,
sondern direkt für Monate hierher kommen.
Und da haben wir ja auch von einem
sorgenfreien Wohnungstausch gehört.
Also eine App, die mich da begleitet,
mir nicht in einem 1 zu 1 tauscht.
Es ist ja immer sehr, sehr schwierig, dass
ich jetzt sage, ich möchte jetzt für...
33 Tage nach Berlin und irgendjemand
muss auch genau für den gleichen Zeitraum
auch für 33 Tage genau nach Kiel wollen.
Nicht
so der klassische
Wohnungs oder Haustausch.
Genau, sondern halt in so einem
Ringtausch, dass es durch die große Menge
an Nutzer und Nutzerinnen dann nachher gut
funktioniert, dass irgendwie jeder dort
nachher Urlaub machen kann, wo er möchte.
Und dennoch Leerstand vermieden wird.
Und dadurch, dass es so eine
Langzeitvermietung ist, die Orte auch
wieder mehr wiederbelebt werden und
ehrenamtliche Arbeit und die Gemeinschaft
dann mehr im Mittelpunkt stehen.
Also ich bin irgendwie keine Fremde
dort, sondern vielleicht komme ich sogar
immer wieder an denselben Ort und baue
mir da so eine Art zweites Zuhause auf.
Das finde ich auf jeden Fall... Ganz
spannend an dem Szenario, dass sich
einfach die Art und Weise, wie ich
Touristin bin, auch sehr verändern könnte.
Also sich dort, wo ich früher Urlaub
gemacht habe, vielleicht auch arbeite.
Genau Und zwar nicht nur Lohnarbeit im
Sinne von Remote, ich kann dort meinen
Laptop mitnehmen, sondern tatsächlich
auch im Sinne von ehrenamtlicher
Arbeit und sich dort einzubringen
Also dass es nicht so eine anonyme
Geschichte ist, sondern dass man
sich überall, wo man sich für eine
längere Zeit auffällt dass man
da Teil einer Gemeinschaft ist.
Ja, genau.
Bin ich gespannt.
Bei dem würde ich noch sagen, da ist die
Wahrscheinlichkeit des Eintrennens am
entferntesten, aus meiner Perspektive.
Ja, tatsächlich, wenn du jetzt
einen Zukunftsforscher oder eine
Zukunftsforscherin triffst dann würde
sie sagen... Also unwahrscheinlich
sowas gibt es eigentlich gar nicht.
Und spätestens nachdem wir alle die
Corona-Pandemie miterlebt haben.
Also jemand, der sagt, das kann ich mir
gar nicht vorstellen und das wird auf
keinen Fall passieren, der hat irgendwie,
glaube ich, 2020 nicht mitbekommen
was auf einmal alles möglich ist,
wenn dann gewisse Dinge eintreten, mit
denen man einfach nie gerechnet hat.
Klar es gibt ja auch diesen Trend, dass
man vielleicht nicht so lange Zeit den
gleichen Arbeitgeber hat, also dass man
häufig die Arbeitsstelle wechselt dass
man mehr und mehr remote arbeiten kann.
Das wird sicherlich auch mehr werden,
aber ich glaube trotzdem nicht, dass
das... So ein großer Trend wird.
Für manche Personengruppen wird das das
werden, aber ich glaube, dass trotzdem,
gerade wenn man in ein Alter kommt, wo
man über Familienplanung und so danach
denkt, dass dann trotzdem der gesettelte
feste Wohnraum sich durchsetzt wird.
Ich sehe mich in dem Szenario.
Jetzt
wohne ich leider schon
in Schleswig-Holstein.
Ich kann hier keine
Teil-Schleswig-Holsteinerin werden.
Aber ich könnte mir das schon vorstellen,
genauso auch Urlaub zu machen und eher
dann monatelang irgendwann im Ort zu sein.
Oder würdest du beispielsweise zwischen
zwei, drei festen Orten abwechseln oder
immer wieder neue Orte entdecken wollen?
Ich würde, glaube ich, wahrscheinlich
anfangs ein bisschen mehr wechseln und
dann mir meinen Favoriten raussuchen und
dort bis zum Lebensende Urlaub machen.
Klingt gut.
Ja ne?
Okay, sehr spannende Arbeit, finde
ich, die ihr da gemacht habt.
Bevor wir jetzt hier zum Ende kommen
und den Stecker ziehen, Sandra...
Möchte ich dich, du bist ja mittlerweile
als renommierte Wohnexpertin, möchte
dir noch ein paar Fragen stellen.
Wir wollen dich mal testen.
Wir wissen mittlerweile schon,
dass die durchschnittliche
Wohnfläche pro Person heutzutage
so um bei 50 Quadratmeter liegt.
Wo lag die denn aber im
Vergleich im Jahr 1991?
Ich weiß, dass sie seit 1930
um 400 Prozent gestiegen ist.
Und jetzt muss man rechnen.
Bitte.
Also ich würde dann mal sagen, dass
sich das seit 1990, hast du gesagt, ne?
Dann würde ich mal sagen,
es hat sich verdoppelt.
Also lag es hier dann bei
ungefähr 25 Quadratmetern.
Nicht ganz, 35 Quadratmetern
35 Quadratmeter.
Also schon ein guter
Sprung von damals zu heute.
15 Quadratmeter hat quasi jede Person,
also fast immer ein gutes Zimmer mehr,
aber verdoppelt tatsächlich nicht.
Dann, glaubst du, ist Deutschland eher ein
Mieterland oder eher ein Eigentumsland?
Ein Mieterland.
Ich glaube, das zu wissen.
Ja?
Ja.
Ja
Hast du recht.
Ungefähr 54 Prozent der Deutschen
wohnen eher zum Mieter als im Eigentum
und damit ist Deutschland auch das
Mieterland Nummer eins in Europa.
Ja, ich meine, es ist Italien die sehr
viel Eigentum haben und auch... Obwohl
sie auch trotzdem weiterhin relativ viel
umziehen, also jetzt gar nicht weniger
umziehen als wir jetzt in Deutschland.
Es ist halt jedes Mal so, dass du
dein Eigentum kaufst und verkaufst.
Das ist für mich irgendwie
voll unvollstellbar.
Ich glaube, das ist so deutsche
Perspektive dass man sagt, ich kaufe
mir was, wo ich irgendwie auch mein
Leben lang oder zumindest mal irgendwie
für ein paar Jahrzehnte bleibe.
Das
finde ich auch ganz spannend, ja.
Und der Grund ist ja auch, warum
es in Deutschland so... Zu diesem
sehr starken Mieterfokus geht.
Also so stark ist es ja auch nicht.
Das ist ja trotzdem relativ
ausgeglichen, aber weil in Deutschland
sehr stark Mieterrechte herrschen.
Also du hast als Mieter relativ
viele Rechte und dementsprechend
auch relativ viele Annehmlichkeiten
was in anderen Ländern wohl
nicht so stark ausgeprägt ist.
Also bequem in Deutschland
Mieterin zu sein.
Genau.
Gucken wir uns mal eine
deutsche Wohnung an.
Da ist relativ klar, dass das Wohnzimmer
der größte Raum in einer Wohnung ist.
Welcher Raum kommt dann danach?
Hm.
Ich sage jetzt mal die Küche.
Hätte ich auch gedacht.
Es ist aber das Schlafzimmer.
Okay.
Das
Schlafzimmer hat so circa 12 bis
16 Quadratmeter in Deutschland
und die Küche 8 bis 12.
Aber du kannst dich trotzdem weiterhin
als Frohnexpertin bezeichnen.
Danke
Gut,
auch hier gerne zu diesem Szenario
würden wir uns freuen, wenn ihr uns da
Kommentare hinterlasst was ihr dazu denkt.
Schreibt uns gerne bei Instagram,
Shift unterstrich der Norden
macht Zukunft oder halt in den
Kommentarfunktionen eurer Podcast-App.
Ja, das würde ich auf jeden
Fall auch super spannend finden.
Und
man darf halt immer nicht vergessen, das
sind alles nur mögliche Beschreibungen,
dass es kein festgeschriebener
Pfad, dass es so kommen wird.
Ja, Leute, keine Zielbilder
nur Zukunftsszenarien.
Genau.
Danke Sandra, hat Spaß gemacht.
Vielen Dank tschüss.
Bis zum nächsten Mal, ciao.
Das war Shift.
Der Norden macht Zukunft.
Der Energiewende-Podcast der EKSH.