#5 Filmemacher Riedelsheimer: „Die Beschränktheit der Menschen, Dinge zu verstehen“
02.12.2024 22 min
Zusammenfassung & Show Notes
In dieser Folge von "Traces of Light" spricht Elsbeth Horbaty mit Filmemacher Thomas Riedelsheimer, der den Dokumentarfilm „Tracing Light gemacht hat, über die Faszination für Licht und die Schwierigkeiten, diese Komplexität filmisch einzufangen. Licht wird als Sprache betrachtet, die unserem Zeitverständnis entgeht, und als Symbol für Hoffnung und Mut interpretiert.
Das Gespräch hebt die faszinierende Unmöglichkeit hervor, das Licht in seiner Gesamtheit zu begreifen, und beleuchtet zugleich die tiefere Symbolik des Lichts, die uns dazu anregt, auch in einer dunklen Welt nach Hoffnung zu suchen. Dabei wird die Vielschichtigkeit des Lichts, einschließlich seiner Welle-Teilchen-Dualität und des Phänomens des Entanglements, thematisiert – eine Einladung, Ehrfurcht vor der atemberaubenden Komplexität des Kosmos zu empfinden.
Besonders spannend ist die Betrachtung der Schnittstelle zwischen Kunst und Wissenschaft, die als Brücke dient, um unsere Welt besser zu verstehen. Zugleich wird darauf hingewiesen, dass beide Disziplinen an Grenzen stoßen, die eine vollständige Deutung der Welt erschweren.
Die Schönheit der Dunkelheit wird ebenfalls gewürdigt – ihre Fähigkeit, unsere Wahrnehmung zu formen und zu vertiefen. In diesem Kontext wird die Symbolik von Licht und Dunkelheit als Metapher für Erkenntnis und Unwissenheit beleuchtet.
Der Podcast schließt mit einer bewegenden Erzählung von Elsbeth Horbaty über ihre Erfahrungen mit der Augenkrankheit Makuladegeneration. Ihre Worte erinnern uns daran, dass das Leben ein Wunder ist, und ermutigen dazu, in dunklen Zeiten die Spuren des Lichts zu suchen – ein Akt, der Mut und Hoffnung schenkt.
Transkript
Willkommen bei Traces of Light.
Elsbeth Horbathy nimmt dich mit auf die Suche nach Menschen und Gemeinschaften, die in diesen schwierigen Zeiten Mut machen.
Wie alles verbunden ist im Universum, das kann uns Licht im Prinzip auch sagen.
Und ich glaube, wenn ich was mit dem Film erreichen will, dann ist es vielleicht mit dem Begriff Ehrfurcht gut zu übersetzen.
Also das Staunen und die Ehrfurcht über die Dinge, wie sie sind und wie wir sie erleben dürfen.
Und gleichzeitig auch die Beschränktheit, die wir als Menschen im Prinzip haben, um Dinge überhaupt zu verstehen und beurteilen zu können.
In der heutigen Episode spreche ich mit Thomas Riedelsheimer, Regisseur und Filmemacher aus München.
Sein Film «Tracing Light» hat vor ein paar Wochen das Filmfestival DOK über Dokumentarfilme in Leipzig eröffnet.
Die Ähnlichkeit mit dem Titel zu meinem Podcast hat mich inspiriert, ihn per Zoom zu interviewen.
Ich bin Elsbeth Horvati, in diesen Tagen 70 geworden. Eine Augenkrankheit lässt meine Sicht verblassen.
Ich bin auf der Suche nach Menschen und Gemeinschaften, die den Mut haben, neue Wege zu gehen, nach kleinen Bewegungen, die Großes bewirken können.
Guten Morgen, Herr Thomas Riedelsheimer. Spreche ich das richtig aus?
Guten Morgen. Ja, ja. Guten Morgen.
Wo sind Sie im Moment, Herr Riedelsheimer?
Ich bin in meinem Büro in München. Ich lebe und arbeite ja in München. Und da bin ich jetzt ganz normal.
Okay. Also, es ist für mich ein großes Vergnügen, mit Thomas Riedelsheimer zu sprechen.
Ich bin hier in Leipzig und da war vor ein paar Wochen das Festival für Dokumentarfilme.
Thomas Riedelsheimers Film «Tracing Light» wurde an der Eröffnung für dieses Festival gezeigt.
Weshalb haben Sie ein Film zum Thema Licht gemacht?
Oh, das ist eine lange Antwort. Da gibt es viele Antworten.
Zum einen bin ich immer sehr begeistert, was natürliche Phänomene betrifft. Also Wind, Klang, Licht gehört natürlich auch dazu.
Für einen Filmemacher ist die Beschäftigung mit Licht natürlich besonders interessant, weil letztlich funktionieren Filme über Licht und das Sehen funktioniert über Licht.
Und von daher kamen da viele Sachen zusammen. Aber im Prinzip, der Ausgangspunkt ist schon meine Faszination für Licht.
Also wenn man rausschaut und dann sieht man einen Schatten, einen wunderschönen von Bäumen vielleicht.
Und dann gibt es eine Wolke und der Schatten ist weg. Und ich frage mich ja, wo geht der dann hin oder wo geht dann das Licht hin?
Also so Fragen, die man sich stellt. Was sieht man da eigentlich, wenn man Licht anschaut?
Aber ich muss sagen, hätte ich die Komplexität von Licht am Anfang verstanden, wäre ich wahrscheinlich nie auf diese Reise gegangen,
weil es schon sehr bescheiden macht, wenn man feststellt, wie komplex die Welt eigentlich so ist, wenn man genauer hinschaut.
Und möchten Sie kurz erklären, was war denn jetzt die Schlussfolgerung? Was ist für Sie?
Die Schlussfolgerung ist im Prinzip, dass es eigentlich unmöglich ist, einen Film über Licht zu machen.
Das ist ein Paradoxon in sich, weil die Konsistenz von Licht oder dieser Dualismus, wie sich Licht darstellt,
bedingt eigentlich, dass jede Form von aufgezeichnetem Licht eigentlich schon nicht mehr das Licht ist.
In dem Film sagt ja auch einer der Künstler, eigentlich kann man Licht nie sehen,
weil was man sieht, ist dann das Licht in der Partikelform, in der Teilchenform, aber nicht die Welle.
Die Welle kann man eigentlich nicht sehen, aber das ist das, was eigentlich das Licht ausmacht.
Also wir sind so ein bisschen gefangen in unserer Wahrnehmungsblase und können uns dem Phänomen im Prinzip nur bedingt nähern.
Ich habe ja einen Podcast, der nennt sich Traces of Light. Das heißt, ich bin auf den Spuren des Lichtes.
Wo sehe ich denn noch Licht? Ich habe ja eben eine Augenkrankheit und sehe das Licht immer glasser werden.
Und ich sehe eben auch, wie auf dieser Welt alles ein bisschen dunkler oder düsterer wird.
Und ich suche somit eben Spuren. Wo gibt es denn Leute, die sich so bewegen, dass man noch Hoffnung kriegt?
In dem Sinn hat für mich Licht die Bedeutung von Hoffnung oder Mutmacht.
Haben Sie auch eine philosophische Bedeutung für das Licht in Ihrem Film?
Ich glaube, eine der wichtigsten Erkenntnisse für mich ist eigentlich, dass Licht vielmehr eine Sprache ist als eine Sache.
Licht entzieht sich ja auch unserem Zeitverständnis. Licht ist ja im Prinzip quasi unsterblich.
Wir sind immer noch umgeben von der kosmischen Hintergrundstrahlung, die eigentlich seit dem Urknall existiert.
Wir können auf die zurückgreifen. Und letztlich ist in diesem Licht sehr viel gespeichert an Information über die Zeit und über unsere ganze Geschichte.
Weil eben das Licht die Zeit, wie wir sie kennen, eigentlich gar nicht kennt.
Also da passieren die Dinge ja im Prinzip in gewisser Gleichzeitigkeit, weil es über die Welle alles verbunden ist.
Insofern ist diese Erkenntnis, dass Licht ganz viel Wissen enthält und ganz viel Information enthält, ist für mich schon so eine sehr wichtige Sache.
Und auch, da kommen natürlich noch andere Sachen dazu, zum Beispiel eben die Welle-Teilchen-Dualität,
weil wir uns ja heutzutage immer sehr schnell auf ein Weiß und ein Schwarz verständigen.
Also wir meinen immer zu wissen, und das ist ja so oder so und der ist gut oder böse oder schwarz oder weiß.
Und das Licht sagt uns halt, ja, es ist beides. Es ist eine Frage der Perspektive, wie ich etwas anschaue.
Es ist auch, man selber ist Teil dieses Entscheidungsprozesses.
Also wenn ich Licht auf eine bestimmte Art anschaue, zeigt es sich mir in bestimmter Art.
Also ich kann gar nicht als objektiver Beobachter einen Prozess einfach nur anschauen, sondern in dem Moment, in dem ich ihn anschaue, verändere ich ihn auch.
Also diese Hybris des Menschen zu meinen Dingen sein, so wie wir sie uns einbilden,
der kann man damit eigentlich ein bisschen entgegenwirken und sagen, es ist viel komplexer, es ist viel letztlich auch wunderbarer.
Also ich empfinde da auch eine große Ehrfurcht vor der Komplexität des Kosmos und wie das alles so ineinander wirkt, was wir nie so ganz verstehen werden.
Also es macht auch bescheidener. Und dann gibt es ja auch noch beim Licht, das kommt in dem Film gar nicht vor,
weil es eigentlich noch mal eine Komplexität hat, die noch eins draufsetzen würde.
Das ist das sogenannte Entanglement, also die Verbindung der Dinge.
Also dass es praktisch Photonenpaare gibt, die Lichtjahre auseinander sein können und trotzdem zeitgleich reagieren, wenn ich mit ihnen was tue.
Also dieses, wie alles verbunden ist letztlich. Das Universum kann uns Licht im Prinzip auch sagen.
Und ich glaube, wenn ich was mit dem Film erreichen will, dann ist es vielleicht mit dem Begriff Ehrfurcht gut zu übersetzen.
Also das Staunen und die Ehrfurcht über die Dinge, wie sie sind und wie wir sie erleben dürfen
und gleichzeitig auch die Beschränktheit, die wir als Menschen im Prinzip haben, um Dinge überhaupt zu verstehen und beurteilen zu können.
Und wann kam denn bei Ihnen der Funke, sowas zu machen? Gab es irgendeinen Lichtmoment?
Ein Lichtmoment. Es gab tatsächlich einen Moment. Ich habe ein Buch gelesen und in diesem Buch wird so ein bisschen die Geschichte erzählt von Einstein und Picasso,
die ja Zeitgenossen waren. Ich weiß nicht, ob sie sich jemals kennengelernt haben, aber sie haben zur selben Zeit gelebt.
Und sie haben eigentlich beide in dieser Zeit ihre jeweiligen Disziplinen in eine Art Abstraktion geführt.
Also Picasso hat angefangen, Bilder von mehreren Perspektiven in einem zu malen.
Und Einstein hat mit den Grundlagen der Relativitätstheorie halt auch diese Art von abstrakten Denken eingeführt,
wo beide gesagt haben, Leute, die Welt ist nicht so, wie wir sie uns denken.
Die Newton'sche Physik ist irgendwo am Ende mit bestimmten Erklärungen und da gibt es noch etwas, was drunter liegt.
Und in der Kunst war es ebenso auch so der Beginn des abstrakten Denkens.
Wie kann man Bilder anders malen? Wie kann man Gefühle anders ausdrücken? In einer Mehrdimensionalität letztlich.
Und diese Verbindung fand ich total interessant, weil ich lange überlegt habe, welchen Ansatz man haben kann, um etwas über Licht zu machen.
Also ich sage jetzt mal nur schöne Sonnenuntergänge, das war mir einfach zu wenig.
Und da habe ich dann gedacht, okay, das ist eigentlich ein toller Ansatz.
Wie kann Kunst und Wissenschaft zusammen agieren? Wie können sie sich befruchten und in Dialog treten,
um uns dann vielleicht da was nahezubringen?
Das Interessante ist ja, dass Physiker, die in dem Bereich unterwegs sind,
ja eigentlich, das hat schon Einstein eigentlich formuliert, dass die Wissenschaft ja nicht das Monopol auf eine Weltdeutung hat.
Also das ist letztlich genauso, stößt an andere Grenzen, aber stößt auch an Grenzen, wie es vielleicht die Kunst auch tut.
Aber beide Seiten sind im Prinzip wichtig, um irgendwo ein Bild zu erzeugen von etwas.
Genau, wenn ich Ihnen so zuhöre, dann denke ich, der Ton hat ja sicher auch eine Rolle gespielt.
Wie sind Sie damit umgegangen? Wie kann man Licht hören, wenn man eben vielleicht nicht mehr so gut sieht?
Ja, man kann ja, wie wir vorhin schon gesagt haben, Licht letztlich auch gar nicht sehen.
Man kann es auch nicht hören. Wir sind halt zurückgeworfen auf Metaphern letztlich, also sowohl visuell wie akustisch.
Und der Komponist Fred Frith, mit dem ich jetzt schon seit 25 Jahren zusammenarbeite, der hat sich im Prinzip,
also es ist viel improvisiert in dieser Musik dazu, aber es geht auch oft um diese Struktur von Welle und Teilchen,
von schwebenden Tönen und konkreten Tönen, von einem Dialog zwischen einer Violine und einer Gitarre.
Also es sind so direkte Momente drin, die so ein bisschen auf diese Dualität und dieses Nicht-Fassbare letztlich eingehen.
Aber natürlich kann man Licht nicht unbedingt hören. Also Tonwellen sind ja auch Wellen, aber sie funktionieren einfach anders,
weil Tonwellen brauchen Materie, um sich auszubreiten. Lichtwellen brauchen das ja nicht.
Also einerseits gibt es da eine Analogie und andererseits ist es aber auch wiederum was anderes.
Haben Sie das Gefühl, ich beschäftige mich ja damit, dass mein Augenlicht schwindet.
Haben Sie das Gefühl, dass in dem abnehmenden Licht, wie das mal Eugen Hure beschrieben hat,
oder Sonnenuntergang ist ja eigentlich auch ein abnehmendes Licht, welche Schönheit entsteht denn da?
Ja, es ist, also interessanterweise sagt in dem Film ein Physiker vom Max-Planck-Institut,
richtige Dunkelheit gibt es eigentlich gar nicht. Das heißt, selbst in diesen Bereichen,
die wir als schwarze Löcher definieren, ist gerade die Wissenschaft dabei festzustellen,
dass auch da einzelne Photonen quasi entkommen und uns über dieses schwarze Loch berichten können, wenn man so will.
Also das, was wir als Dunkelheit bezeichnen, ist ja letztlich auch wiederum unserem Sehapparat geschuldet,
der halt irgendwann nicht mehr sehen kann. Aber diese Dunkelheit, die ist natürlich,
also ich glaube, sie macht psychologisch sehr viel mit uns, weil wir uns dann zum Beispiel in einer Landschaft auch anders fühlen.
Also die Julie Brook in dem Film sagt ja, dass die Dimensionen sich verändern,
dass sie als Mensch sich kleiner fühlt in der Dunkelheit, in einer Landschaft,
weil wir andere Begrenzungen wahrnehmen zum Beispiel. Ich denke, das sind so Zusammenspiele unserer verschiedenen Sinne,
wo dann, wenn einer abnimmt, der andere irgendwas übernimmt oder wir einen anderen Eindruck von der Welt haben.
Aber die Dunkelheit, die ist insofern ein spannendes Phänomen, weil sie eigentlich nicht das Gegenteil von Licht ist in dem Sinn.
Es ist interessant zu fragen, was das Gegenteil von Licht eigentlich ist.
Es gibt ja auch diesen Begriff der schwarzen Materie oder der Dark Matter.
Der Begriff ist auch ganz interessant, weil er impliziert, dass diese Materie schwarz wäre.
Aber im Prinzip ist sie gar nicht schwarz, sondern eigentlich ist sie ja transparent, weil sie nicht mit Licht reagiert.
Also wir kennen nur Dinge, die mit Licht reagieren, weil das uns dann was erzählt.
Aber diese Materie hat ja keine Farbe in dem Sinn.
Aber wir haben uns halt aus unserer Menschengeschichte heraus angewohnt, dass alles, was wir nicht wissen, irgendwie dunkel ist.
Das Mittelalter als das dunkle Zeitalter zu begreifen, ist ja auch ein bisschen unfair
und bezieht sich auf diesen vielleicht leicht abgebremsten Wissensdrang,
der damals durch die Kirche ein bisschen ausgebremst wurde.
Aber das hat ja eigentlich nichts mit Dunkelheit zu tun. Es war ja damals nicht dunkler als heute.
Aber wir setzen Licht mit Erkenntnis und Dunkelheit mit Unwissenheit gleich,
was ja auch interessant ist, warum wir das eigentlich tun.
Oder eben wie ich das wahrnehme, dass die Welt dunkler wird im Sinne von geschwindeter Demokratie,
so wie wir das gekannt haben. Neue Akteure auftreten in den USA, die wir nicht kennen, so in diesem Sinn.
Was würden Sie denn jetzt für meinen Podcast empfehlen? Wo soll ich Licht suchen?
Wo gibt es Lichtspuren, wo man sieht, dass die Welt doch voller Wunder ist, so wie Sie das machen?
Ich glaube, vielleicht ist das nur ein kleiner Trost, aber ich mache sehr viel mit jungen FilmemacherInnen,
viel Unterstützung, viele Programme, viel Tutoring, Mentoring.
Ich finde, das ist eine unglaublich tolle Generation, mit der ich da zu tun habe.
Die denken schon sehr gut und da kommt schon viel. Ich weiß nicht, ob es die Masse ist.
Ich glaube, dass viele Leute so denken, aber wenige das so nach außen unbedingt tragen.
Insofern müsste man vielleicht da Impulse setzen, so wie Sie es ja zum Beispiel auch machen,
dieses Nachdenken, Menschsein. Was ist das eigentlich?
Es gibt ja auch so ein bisschen Kritik an dem Film.
Auch das Festival Leipzig hat ja ein bisschen Kritik erfahren, so einen Film als Eröffnungsfilm zu nehmen.
Eine Zeitung hat geschrieben, als ob wir nicht andere Probleme hätten.
Ja, das stimmt, aber der zehnte Film über den Nahostkonflikt bringt auch keine Lösung.
Und eine Lösung, glaube ich, bringt tatsächlich ein bisschen,
sich selbst im Universum in einen anderen Bezug zu setzen und auch seine Rolle, seine kleine,
und vielleicht auch damit eben diese gewisse Demut wiederzulernen.
Was braucht man eigentlich und was ist man?
Wie steht man in dieser Natur, in diesen Naturgesetzlichkeiten? Wie ist man da auch verankert?
Mir kommt es dann so vor, so sicher gut gemeinte, sehr politische Filme,
die sind wie bei einer Krankheit, so eine Symptombehandlung, aber nicht die Ursachenbehandlung.
Also die Ursache liegt vielleicht woanders und da versuche ich dann eher vielleicht hinzukommen.
Ich danke Ihnen ganz herzlich für das Gespräch und vielleicht treffen wir uns auf dem Lichtspur.
Aber sicher. Ich danke Ihnen und alles Gute Ihnen noch und den Augen auch.
Ja, danke schön.
Ich sprach mit Thomas Riedelsheimer. Sein Film «Tracing Light» läuft ab Januar in den Kinos in Deutschland.
Ich habe mir überlegt, dass seine philosophischen Einsichten zum Thema Licht
Vielleicht ein guter Moment ist, um etwas über meine Augenkrankheit zu erzählen.
Mir wurde vor acht Jahren Makuladegeneration diagnostiziert.
Das Coronavirus hat im 2021 leider meine Augen angegriffen und die Sicht sehr schnell verschlechtert.
Viel kann man nicht gegen Makuladegeneration machen, wenn sie einmal fortgeschritten ist.
Ich habe das Glück, mich in Zürich von einem der besten Augenärzte auf Kosten des Schweizerischen Gesundheitssystems behandelt zu lassen.
Sollten Sie mehr wissen wollen zu dieser Krankheit, empfehle ich Ihnen, auf die Webseite retina.ch zu gehen.
Dort sind meines Erachtens die besten wissenschaftlichen Erklärungen zu dieser Krankheit.
Der Mitbegründer dieser Organisation, Bernhard Fasser, beruhigt mich in einem Gespräch am Telefon.
Er erklärt mich, dass ich niemals vollständig erblinden werde.
Ich werde also nie nur völlige Dunkelheit sehen.
Bei einer Makuladerkrankung, so sagt er, wird alles lediglich zunehmend blasser.
Dann sagt er etwas, das mich tief bewegt hat.
Wissen Sie, das Leben ist ein Wunder.
Geboren zu werden ist ein Wunder.
Und auch das Sterben ist ein Wunder.
Damit schliesst sich der Kreis zu den Worten des Filmemachers Riedelsheimer,
der in seinem Film Ehrfucht und Bescheidenheit vor dem Ursprung des Lichts vermitteln will.
Er erklärt mir, dass ich niemals vollständig erblinden werde.
Ich werde also niemals völlige Dunkelheit sehen.
Damit schließt sich der Kreis zu den Worten des Filmemachers Riedelsheimer,
der in seinem Film Ehrfucht und Bescheidenheit vor dem Ursprung des Lichts vermitteln will.
Damit schließt sich der Kreis zu den Worten des Filmemachers Riedelsheimer,
Höre jeweils meinen Podcast am Montagabend.
Vielleicht hast du Geschichten, welche ich auch aufgreifen könnte.
Bitte schreibe mir unter den Kommentaren und mache mit.
Wo entsteht etwas Neues?
Nimm Kontakt mit mir auf und ich kann dich auch interviewen.
So machen wir uns gemeinsam auf die Suche nach Lichtspuren,
die die schleichende Dunkelheit dieser Welt und in meinen Augen aufhalten könnten.
Das war Traces of Light.
Ein Podcast von Elsbeth Horbaty, die auf der Suche nach Menschen und Gemeinschaften ist,
welche in diesen schwierigen Zeiten Mut machen.
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