0085 - Haarlem Vinyl Festival | Making Vinyl Europe (Vinyl & ... Talk - Andreas Kohl)...
Was bietet das Haarlem Vinyl Festival? Welche Themen bewegt die Making Vinyl Europe? Wie erreicht man Nachhaltigkeit bei Schallplatten? Was kann man aus der Studie zum CO2-Fußabdruck von Schallplatten lernen? Wie kann man vielleicht in Zukunft Bootlegs eindeutig identifizieren? Was ist der Clear-Faktor? Welche Platten feiert Andreas für euch ab?
20.09.2024 121 min Timo Klingelhöfer
Zusammenfassung & Show Notes
Euch hat die Folge gefallen? Schreibt gerne mal einen Kommentar (z.B. auf Spotify) oder verfasst eine Rezension (z.B. bei Apple Podcasts). Ich lese alles und freue mich über jeden Beitrag...
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Neue Plattenspieler und Tonabnehmer (Vinyl & ... Talk - Audio Test Magazin | likehifi.de)...
Von YouTube benachrichtigen lassen: https://www.youtube.com/watch?v=3oKF_gkb-5U
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Auf Twitch anschauen: https://www.twitch.tv/vinylund
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In dieser Episode spreche ich mit Andreas Kohl, dem Direktor der Making Vinyl Europe, und wir tauchen tief in die beiden bedeutenden Veranstaltungen, das Haarlem Vinyl Festival und die Making Vinyl Konferenz, ein. Wir beginnen mit einer Vorstellung von Andreas, der in der Vinyl-Szene bestens vernetzt ist und über 30 Jahre Erfahrung in der Musikindustrie hat. Er ist nicht nur leidenschaftlicher Vinyl-Enthusiast, sondern auch der Kopf hinter dem Label Exile on Mainstream. Das Haarlem Vinyl Festival, das im Oktober stattfindet, ist das weltweit erste mehrtägige Festival, das der Vinylkultur gewidmet ist. Ich erkundige mich, wie dieses Festival entstanden ist und welche Rolle es im Kontext der europäischen Vinylbewegung spielt. Andreas erzählt von der Geschichte hinter dem Festival und der einzigartigen Atmosphäre, die es den Besuchern bietet. Wir diskutieren auch die Making Vinyl Konferenz, die nach dem Festival stattfindet und sich an Fachleute der Vinyl-Branche richtet. Hier kommen Plattenlabels, Presswerke und Ingenieure zusammen, um über aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen in der Vinylproduktion zu sprechen. Andreas erklärt, warum diese Konferenz so wichtig ist und welche Themen in diesem Jahr auf dem Programm stehen, darunter Nachhaltigkeit und innovative Technologien in der Schallplattenherstellung. Ein zentrales Thema ist die nachhaltige Produktion von Vinyl, das zurzeit viele Diskussionen anstößt. Andreas erläutert die Herausforderungen, mit denen die Branche konfrontiert ist, und welche Schritte unternommen werden müssen, um die Umweltbelastungen zu reduzieren. Ebenso sprechen wir über die Bedeutung von Zusammenarbeit in der Branche und wie unterschiedliche Akteure zusammenarbeiten können, um Lösungen zu finden. Zum Abschluss der Episode stellt Andreas drei Platten vor, die in besonderer Weise das Medium Vinyl feiern. Jede dieser Empfehlungen bietet einen aufregenden Einblick in unterschiedliche Musikstile und die Leidenschaft für Vinyl. Dies ist eine inspirierende Episode für alle Vinyl-Fans, die nicht nur die zukünftigen Trends in der Schallplattenproduktion erkunden möchten, sondern auch das Lebensgefühl und die Community eines Festivals und einer Konferenz im Vinyl-Universum erleben möchten...
Links zur Sendung:
Sprecher*innen:
andreaslovesvinyl (Instagram): https://www.instagram.com/andreaslovesvinyl
KEY PRODUCTION (Homepage): https://www.keyproduction.co.uk
EXILE ON MAINSTREAM (Homepage): https://www.mainstreamrecords.de
MINT Magazin für Vinyl-Kultur (Homepage): https://www.mintmag.de
Vinyl:
The New Bomb Turks – !!Destroy-Oh-Boy!! (Discogs): https://www.discogs.com/de/master/121585-The-New-Bomb-Turks-Destroy-Oh-Boy
Einseinseins – Zwei (Discogs): https://www.discogs.com/de/release/21733435-Einseinseins-Zwei
SEX SWING – Golden Triangle (bandcamp): https://sexswing.bandcamp.com/album/golden-triangle
Sonstiges:
haarlem_vinyl_festival (Instagram): https://www.instagram.com/haarlem_vinyl_festival
makingvinyl (Instagram): https://www.instagram.com/makingvinyl
Haarlem Vinyl Festival (Homepage): https://www.haarlemvinylfestival.com
Making Vinyl Europe (Homepage): https://makingvinyl.com/europe-2024/
Links zur Sendung:
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KEY PRODUCTION (Homepage): https://www.keyproduction.co.uk
EXILE ON MAINSTREAM (Homepage): https://www.mainstreamrecords.de
MINT Magazin für Vinyl-Kultur (Homepage): https://www.mintmag.de
Vinyl:
The New Bomb Turks – !!Destroy-Oh-Boy!! (Discogs): https://www.discogs.com/de/master/121585-The-New-Bomb-Turks-Destroy-Oh-Boy
Einseinseins – Zwei (Discogs): https://www.discogs.com/de/release/21733435-Einseinseins-Zwei
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*** Vinyl & ... ist frei von Monetarisierung, jedoch können die Beiträge Werbung enthalten. Sollten mir Produkte kostenlos oder vergünstigt zur Verfügung gestellt werden, weise ich darauf hin. Ich stelle ausschließlich Produkte, Anbieter*innen, Plattformen und Künstler*innen vor, von denen ich selbst überzeugt bin. Geldzahlungen zur Promotion von Inhalten lehne ich grundsätzlich dankend ab. ***
Transkript
Herzlich willkommen bei Vinyl und Talk, der Live-Sendung im YouTube,
Facebook und Twitch-Livestream, die im Nachhinein auch im Vinyl und Podcast veröffentlicht wird.
Zurück aus der Sommerpause in Sachen Livestreams freue ich mich riesig,
gleich für die erste Sendung einen Urgestein der Vinyl-Szene als Gast begrüßen zu dürfen.
Andreas Kohl. Wer Vinyl und schon aus der Zeit der Freitagssendung in dem Vinylistischen
Quartett oder den Hangouts auf Clubhouse kennt, der erinnert sich sicher noch an Andreas,
der dort mit einer brennenden Vinyl-Leidenschaft so manche Schallplatten-Bestellschübe
in der German Vinyl-Community ausgelöst hat. Ich sag nur, Aretha Franklin.
Auch heute wird er uns wieder ein paar Schätze auf dem Medium Vinyl vorstellen.
Außerdem war Andreas einer der Gäste in der allerersten Vinyl- und Podcast-Folge
über die Qualität von Schallplatten, die damals wie eine Granate in die Community
und die Podcast-Charts eingeschlagen ist und noch zahlreiche weitere Diskurse auf YouTube,
in Podcasts und sonst wo ausgelöst hat.
Darum ist es mir eine besondere Ehre, Andreas zum Start in die Season 5 heute
wieder begrüßen zu dürfen, diesmal zum Haarlem Vinyl Festival in den Niederlanden.
Das erste mehrtägige Festival der Welt, das ganz der Vinylkultur gewidmet ist.
Außerdem sprechen wir über die Making Vinyl Europe, deren Direktor Andreas ist.
Making Vinyl ist die erste Plattform, die sich dem weltweiten Wiederaufleben
der Vinyl-Schallplatte widmet.
Die jährlich stattfindende Konferenz bringt wichtige Akteure aus allen Bereichen
der Vinyl-Herstellung und Vertriebsbranche zusammen.
Darunter Plattenlabels, Presswerke, Verpackungsexperten, Einzelhändler und Liebhaber.
Das Festival und die Konferenz sind organisatorisch voneinander getrennt,
folgen einander aber direkt im Kalender in der Stadt Haarlem.
Aber das alles kann uns Andreas selbst viel besser erklären,
daher nehmen wir ihn gleich mal mit auf die Studiobühne. Schönen guten Abend, Andreas.
Hallo.
Hi, hi, hi. Ja, sehr geil, dass das bei dir in so einer heißen Zeit noch geklappt
hat, weil du bist ja bestimmt in schwersten Vorbereitungen hier,
diese ganzen Sachen auf den Weg zu bringen, insbesondere die Making Vinyl hier als Direktor.
Also wir wissen das sehr zu schätzen, dass du dir für die German Vinyl Community
mal Zeit nimmst, um noch ein bisschen da rumzuquatschen und sogar noch ein paar
Platten auszupacken. Vielen Dank.
Ja, nee, kein Problem. Ja klar, es ist gerade eine ziemlich heiße Phase,
aber das passt natürlich auch prima in den Kram. Erstens ist das gute Promotion, keine Frage.
Und ich stehe natürlich im Thema und kann wahrscheinlich Fragen besser beantworten,
als wenn ich gerade irgendwo am Strand im Sommerurlaub liege.
Ja, macht Sinn. Ja, sehr schön. Dann, bevor wir dich noch ein bisschen ausführlicher
vorstellen, für die, die nicht Vinyl und Ultras sind und von anderen am Start
waren, würde ich einfach mal noch die Runde begrüßen.
Also Moshpit Passion hat schon gesagt, kommt heute ein bisschen später noch dazu.
Die Vinyl Art Galerie ist da, Make Ace ASD, Planet auf Platte,
der Pflegefall, begrüß dich gleich persönlich und dann natürlich das Übliche,
was du aus der Community so kennst.
Die tun sich immer irgendwie alle untereinander erstmal begrüßen,
Servus sagen, Hallo und so weiter und so fort. So muss das sein, so gehört sich das.
Und haben natürlich auch ganz viele Fragen. Man trifft sich,
es ist halt wie in der Kneipe.
Deswegen haben wir ja auch ein Bierchen hier bereitgestellt,
schon mal ganz gut. Das ist ja was ganz Exotisches.
Ich bin hier, ich bin im geheimen Modus, man weiß es bei mir nicht. Prost.
Ja, dann haben wir noch hier, wen habe ich vergessen?
Ja, SimRacing, Kaiser, Soul Disco ist auch da.
Ihr habt ja auch schon mal No Connection gehabt. Hier gibt es ja auch eine Verbindung
wieder zum Making Wine und kommen wir vielleicht noch drauf.
Schön, dass du da bist, Nadine.
Freut sich auch schon aufs Festival vor Ort.
Und ja, untereinander geht es fleißig weiter. Schön, dass ihr alle da seid und
natürlich auch alle begrüßt, die noch später reinschauen.
Und ja, Andreas, damit ist das für dich mal das Startsignal,
gerne mal dich so ein bisschen auch nochmal vorzustellen.
Ein paar Sachen habe ich schon gesagt, aber das ist ja, weil jemand,
der so viel macht oder gemacht hat, noch lang nicht alles.
Ja, also jetzt wieder die Poser-Runde.
Mein Name ist Andreas Kohl, ich bin 52 Jahre alt und arbeite seit ungefähr,
ziemlich genau seit 30 Jahren in so ziemlich jedem Bereich, der irgendwie mit Musik zu tun hat.
Ich habe angefangen, da war ich noch sehr jung, Shows zu organisieren,
Fanscenes zu machen, über Musik zu schreiben, bin jahrelang Musikjournalist gewesen,
Habe als Promoter gearbeitet für verschiedene Plattenfirmen,
Habe eine eigene Promotion-Agentur gehabt mit angeschlossenem Tour-Bunking,
habe Tourneen gebucht, habe mich um Herstellung von Labels gekümmert,
habe also jahrelang vorwiegend amerikanische Labels in Europa,
in Deutschland vermarktet.
Independent Labels, Underground Labels, die sehr avantgardistisch unterwegs waren.
Habe den Laden 2013 geschlossen und habe angefangen, bei einem Presswerk zu
arbeiten, Optimal Media.
Habe dort zehn Jahre verbracht im Kundenservice und in der Qualitätssicherung und im Vertrieb.
Und seit 2022 bin ich wieder selbstständig und arbeite im Auftrag einer britischen
Firma, die Key Production heißt.
Das heißt, wir sind das, was man in unserer Branche einen Broker nennt.
Das heißt, wir sind so eine Schnittstelle zwischen Künstlern und Managements und Presswerken.
Das geht aber über klassische Auftragsannahme und Weiterreichung weit hinaus.
Wir sind sehr aktiv in der Projektentwicklung. Also zu uns kommen Kunden,
die Ideen haben, aber nicht genau wissen, wie sie umzusetzen sind.
Wir machen von der Verpackung bis zur Herstellung alles, nicht nur Vinyl,
CDs, DVDs, Blu-Rays, Parfümverpackungen, alles Mögliche.
Wir beraten auch technisch sowohl Künstler und Managements als auch teilweise
Presswerke, sind sehr aktiv im Nachhaltigkeitsmanagement,
engagieren uns sehr, sehr stark zu ergründen, wie man zum Beispiel Schallplatten
nachhaltiger herstellen kann,
was zu tun ist und konzentrieren uns da auch so auf sowas wie Wesentlichkeit und nebenher.
Und dann machen wir da jetzt eine Klammer drumherum.
Der zweite Job, den ich mache, ist, ich kümmere mich um die Kuratierung der
Making-Vinyl-Konferenz.
Das ist eine Industriekonferenz, wo ganz viele Leute, die in irgendeiner Form
mit der Wertschöpfungskette von Vinyl-Schallplatten zu tun haben,
zusammenkommen und sich austauschen, also Schneidingenieure,
Masteringingenieure, Labels, Künstler, Managements, Presswerke, Granulathersteller,
Folienhersteller, also alle, die in irgendeiner Form an dieser Industrie beteiligt sind. Ja.
Und wenn es noch aktuell ist, ganz nebenbei bist du ja noch mit deinem Label,
ne? Exile on Mainstream.
Ich habe auch ein Label, das ist richtig, ja. Exile on Mainstream,
wir haben dieses Jahr 25-jähriges Jubiläum gefeiert.
Gerade zeigst du die Webseite, wo
tatsächlich der letzte Eintrag das 25-Jahre-Festival ist, was im Mai war.
Ich bin ultrasäumig, was das angeht, diese News-Section auf dieser Webseite
zu updaten, weil es bewegt sich eh alles über Instagram und Facebook.
Aber ich muss da glaubwürdig sein. glaube ich, mal wieder was reinposten.
Nochmal auffrischen, genau. Und da sieht man dich ja auch ab und zu,
ich weiß noch mein Erlebnis im Strandkorb, als ich so Zeitschrift gelesen habe
und gedacht habe, ach, was ein schöner Tag.
Und da habe ich ja mit Andreas über eine Platte gesprochen und plötzlich kommt
ein Review von dieser Platte und ja, das war die MINT und da bist du ja auch
noch ein freier Schreiberling, sozusagen.
Das ist in der Tat so, ja. Also natürlich erstreckt sich mein Sendungsbewusstsein
nicht nur in Richtung Herstellung von Schallplatten, sondern ich spreche auch
gerne drüber und deshalb schreibe ich auch gerne drüber.
Und wenn es da irgendein Magazin gibt, was dafür prädestiniert ist,
dann ist das MINT. So sieht es aus.
Ja, auf jeden Fall viele MINT-Freunde auch hier wieder dabei,
wenn ich so durchschaue, was als mal so gepostet wird. Also auch da in die Richtung.
Ganz liebe Grüße. Ja, super. Also ich habe euch nicht zu viel versprochen.
Der Andreas hat so ein bisschen was hier am Teigarten sozusagen gesammelt und ist immer wieder cool.
Ich weiß noch damals, wie wir den Talk gemacht haben, da war gerade so Optimal
Media das Ende dann und der Wechsel mit Key Production und ja,
so geht es immer weiter und dass wir jetzt heute 2024 im annahenden Herbst über
die Making-of-Vinyl sprechen würden,
das war jetzt damals auch noch nicht so ganz abzusehen, aber freut mich jetzt
umso mehr, weil es auch bei mir immer wieder aufgepoppt ist,
genau wie das Harlem Venue Festival und endlich mal auch die Zeit hier in den
Austausch zu gehen zwischen uns beiden,
zwischen den Kommentaren Und ja,
ich bin gespannt, auch was noch für Fragen oder Beiträge kommt.
Also ihr könnt da den Andreas jederzeit löchern. Falls ich irgendeine wichtige
Frage dazu vergesse, dann gehen wir der Sache auf jeden Fall noch nach.
Sehr schön. Ja, dann würde ich sagen, diven wir sozusagen voll ins Thema rein,
offizieller Start sozusagen und wir haben ja gesagt,
also so war es ja auch im Titel angekündigt, dass wir jetzt mit dem Harlem Vinyl
Festival mal den Anfang machen und ich denke, das macht auch Sinn.
Und ja, jetzt muss man nochmal an der Stelle klarstellen, du bist da schon mit
verwoben, aber du bist jetzt hier nicht der Organisator, dass das nochmal deutlich wird.
Ja, das ist.
Mir ganz wichtig. Der Chat ist ja angekündigt worden oder der Podcast ist angekündigt
worden mit dem Harlem Vinyl Festival und der Making Vinyl.
Bei der Making Vinyl, das habe ich eben schon gesagt, bin ich direkt involviert.
Da stelle ich praktisch das Konferenzprogramm zusammen.
Bei dem Harlem Vinyl Festival bin ich personell nicht involviert.
Ich bin zwar da, ich habe dort auch verschiedene Programmpunkte,
um die ich mich kümmere, aber ich gehöre nicht wirklich zum Organisationsteam.
Ich kenne die Leute gut und fühle mich durchaus auch in der Lage,
da Fragen zu beantworten. Mir ist es nur ganz besonders wichtig,
dass ich nachher nicht irgendwie als Aushängeschild des Festivals gesehen werde.
Da würde ich mich mit Federn schmücken, die mir nicht zustehen.
Da gibt es ein tolles Team dahinter, die eigentlich viel eher noch gefeatured
werden müssen, aber die haben, glaube ich, gerade andere Sorgen.
Ja klar, passt. Aber trotzdem, du kannst ja gerne mal,
denn du bist ja ja trotzdem tief drin, weißt viel drüber, vielleicht mal so
ein bisschen erzählen, aus welcher Kultur heraus das Festival eigentlich entstanden
ist. Das fände ich jetzt mal so spannend.
Ja, die Idee geht zurück auf eine relativ lose Kommunikation zwischen Leuten,
die das Amsterdam Dance Event in Amsterdam seit Jahren betreuen und ausrichten,
was ja ein elektronischer Musik fokussiertes oder Dance fokussiertes Festival
ist, was mittlerweile auch echt eine Macht ist und einen ganz,
ganz großen Stellenwert in dieser Szene hat.
Die sind natürlich gut vernetzt in den Niederlanden und dann gab es Gespräche
mit Vertretern von Record Industry.
Das ist ein in Haarlem ansässiges Presswerk, eins der traditionsreichsten Presswerke,
die wir überhaupt haben, existiert seit den 60er Jahren, war in unterschiedlichen Händen.
CBS und Sony haben das mal besessen. Und es ist vor Jahren an einen Privatmann
verkauft worden, Ton Vermeulen, der es bis heute betreibt.
Und eine seiner Mitarbeiterinnen ist Anouk Reinders. Und Anouk ist sehr aktiv
in der lokalen Kulturszene in Haarlem.
Und es gab halt Gespräche darüber, doch mal sowas aufzuziehen,
ein Festival zu machen, was sich ganz und gar der Vinylkultur verschreibt.
Und es dann auch so ein bisschen multidisziplinär auszurichten.
Es geht da also gar nicht mal so sehr nur um Musik.
Es finden ganz viele andere Sachen statt, Gespräche. Es gibt einen großen Plattenmarkt.
Es gibt Ausstellungen und alles ist in irgendeiner Form mit Vinyl verknüpft.
Und es hat im letzten Jahr zum ersten Mal stattgefunden, am selben Wochenende
wie dieses Jahr auch und war ein voller Erfolg, würde ich sagen.
Also es ist vom ganzen Vibe her so gut aufgenommen worden, also auch in der
Stadt, dass relativ schnell klar war, dass es nochmal stattfinden wird und wir
gehen davon aus, dass es dieses Jahr um einiges größer wird, als es letztes Jahr war.
Okay, ist auf jeden Fall eine Ansage und ist ja auch dann schön mit so frischen
Festivals, die sozusagen dann mal so loswachsen und wir leisten ja auch so ein
bisschen Beitrag, da die Leute so ein bisschen drauf zu schubsen.
Die Nadine, die heute da ist, die war ja auch schon ganz früh darauf aufmerksam geworden,
aber ich habe so das Gefühl gehabt, so in der German Violin Committee war es
noch gar nicht so bekannt und das wollen wir jetzt natürlich ändern und wie
man sehen kann an dem, was du schon angedeutet hast und jetzt auch gleich hier
auf der Webseite zu sehen,
auf den Videoplattformen ist die Range absolut breit.
Also wir haben Konzerte, wir haben Kunst, wir haben Kultur, wir haben Konferenzen,
wir haben DJ-Equipment, wir haben Listening-Sessions, wir haben Schallplattenbörsen,
wie du gesagt hast, wir haben Signing-Sessions, Vinyl-Talks.
Wie schaffen wir das eigentlich, so eine breite Palette an Events auf ein Wochenende zu komprimieren?
Mit viel Arbeit und Enthusiasmus, wie das halt so ist, wenn man sich so einer Sache verschreibt.
Das Team ist relativ klein, erstaunlicherweise, wobei die einzelnen Veranstaltungen
auch dezentral betreut werden.
Ich weiß nicht, wie viele von den Zuschauern mit solchen Konzepten
Wie zum Beispiel
Der South by Southwest bekannt sind, die ja auf eine ähnliche Art und Weise in Austin,
Texas gewachsen ist als kleines Festival, was dezentral Konzerte veranstaltet
hat und dann immer größer geworden ist mit ganz vielen Programmpunkten,
die gar nicht zentral verwaltet und organisiert werden, Sondern es werden verschiedene
Leute eingeladen, Labels, die Showcases machen,
Leute, die Ideen haben und die dann dort umsetzen.
Und genauso funktioniert das in Haarlem auch.
Die Stadt bietet unheimlich viele Möglichkeiten.
Es geht ja schon mal damit los, dass sowieso in niederländischen Städten eine
sehr, sehr ausgereifte, sehr gute Clubkultur existiert.
Das ist also unterstützt durch staatliche Förderungsprogramme,
die Clubs sehr, sehr gut ausgestattet sind, dass es sehr viele gibt.
Das ist auch in Haarlem der Fall.
Du gehst da irgendwie zehn Meter und stehst vor irgendeinem Club,
der eine Anlage da drin stehen hat, für die man sich in Deutschland gar nicht vorstellen kann.
Dann gibt es die Philharmonie in Haarlem, also ein sehr hochkulturell agierendes
Konzerthaus, was sich ganz intensiv einbringt.
Denen ist das wirklich wichtig, da mitzumachen.
Die stellen ihre Räume zur Verfügung.
Naja, und so kommen dann verschiedene Ideen zusammen. Da kommen dann Leute und
sagen, ich habe eine Idee für eine tolle Ausstellung und dann kriegen die das
Go und dann organisieren die das.
Und das Gleiche mit Konzerten. Es gibt also Label-Showcases oder bestimmte Künstler,
die dann lokal mit Clubs und Veranstaltungshäusern kommunizieren und die sagen,
lass uns das Konzert machen im Rahmen des Harlem Vinyl Festival und dann wird
das mehr oder weniger dezentral organisiert.
Und deshalb funktioniert sowas Multidisziplinäres.
Also wenn man sowas zentral organisieren wollte mit einem Team,
ich glaube, da müsste man da mit 50, 60 Leuten arbeiten.
Und dann würde aber auch nicht so viel Diversität entstehen.
Dann würde es wahrscheinlich auch nicht so spannend und so herausfordernd sein für die Besucher.
Ja cool, weil so kann ich mir das auch so ein bisschen dann besser erklären,
weil ich habe das auch schon alleine an der Anzahl der Locations dann auch gesehen,
wie das so in der ganzen Stadt verteilt ist und was das für eine Breite dann hat.
Aber wenn man so diese ganzen verschiedenen Aufgaben dann auch so verteilt hat
und jeder so einen kleinen Beitrag macht, das ist ja Community pur eigentlich.
Und wie jeder dann so einen kreativen Raum dann bekommt, unter der Flacke des
Festivals dann so seine Beiträge zu leisten, finde ich eine sehr smarte Idee,
finde ich eine sehr coole Idee.
Und ich meine, man kann ja schön jetzt gerade schon auf den Videoplattformen
sehen, was dabei rauskommt und wie die Range dann konkret aussieht und was es
auch für Programmpunkte gibt.
Wir würden vielleicht gleich noch ein bisschen da bei einzelnen tiefer einsteigen,
haben wir da auch so ein bisschen was rausgeguckt.
Aber negativ gesprochen, es erschlägt einen.
Positiv gesprochen, es wird auf keinen Fall langweilig. Also es gibt wirklich
ein unglaubliches Angebot.
Und für die, die jetzt den Podcast hören und nicht auf den Videoplattformen
sind, auf jeden Fall jetzt mal die Gelegenheit nutzen und mal parallel dem Link
folgen in den Shownotes und da bitte mal ins Programm reinschauen,
dass er mal so ungefähr einen Eindruck kriegt, wir können das jetzt gar nicht,
in der Kürze der Zeit jetzt so in der Breite darstellen, was das alles ist.
Aber was ich mich gleich gefragt habe, Andreas, da das ja jetzt in der Stadt
so verteilt ist, ich kenne das ja auch so ein bisschen von so großen Veranstaltungen
wie WGT oder so, wo auch dann irgendwie ganz Leipzig da auf dem Kopf steht.
Wie ist das geregelt?
Also gibt es da irgendwie, muss man sich da mehr oder weniger selber durchschlagen
zu den Venues hin und her? Gibt es da irgendwie Shuttlebus?
Gibt es da irgendwie so eine Streetmap zur Orientierung? Wie funktioniert das?
Ja, das gibt es tatsächlich.
Also wenn man dort kommt, es werden Wegweiser aufgestellt.
Es gibt auch Maps, die wird auch noch auf dieser Webseite auftauchen.
Man muss dazu sagen, Haarlem ist eine wirklich kleine Stadt.
Da ist alles sehr, sehr dicht beieinander.
Der Vergleich mit dem WGT ist gar nicht so schlecht, weil Leipzig ist auch nicht so wirklich groß.
Allerdings, wenn du halt aus Konnewitz in die Innenstadt willst,
dann bist du eine Weile unterwegs und fährst mit der Straßenbahn.
Das ist in Haarlem gar nicht nötig.
Shuttlebusse sind gar nicht nötig, weil die würden wahrscheinlich länger brauchen, als wenn du läufst.
Der Bereich um den großen Markt, wo diese große Zimbabwe-Kirche steht,
da ist alles voller wunderschöner Kneipen und Restaurants.
Und da ist auch schon ein Teil der Clubs.
Und wenn man dann weiter runterläuft Richtung Patronat, wo sehr,
sehr viel stattfindet, also der Fußweg vom Phil, von der Philharmonie bis zum Patronat,
das sind vielleicht 15 Minuten, wenn man zügig geht Und wenn man ein bisschen
langsamer geht, sind es 20 Minuten.
Kommst nebenbei übrigens bei einem ganz hervorragenden Pommesstand vorbei,
der Pommes mit Trüffelmayo verkauft. Ich komme da nicht vorbei.
Das ist vollkommen unmöglich, da einfach nur vorbeizugehen.
Nee, aber man kann das wirklich, man kann das echt alles erlaufen.
Und das macht das so schön. Und weil du das vorhin angesprochen hast,
es erschlägt einen. Ja, es ist viel.
Aber das ist dieser, wie du schon sagst, das ist der Community-Gedanke. dahinter.
Du baust ein Programm, was so divers ist, dass du ganz viele verschiedene Leute,
die sich irgendwie so cherrypicking was raussuchen, zusammenbringst,
die du sonst nie zusammenbringen würdest.
Wenn du das jetzt auf eine Geschichte beschränken würdest, dann hast du da am
Ende irgendwie 2.000, 3.000 Leute und das ist das, was du erreichen kannst.
Aber jetzt multiplizierst du das mit 5 oder 6, weil du eben
fünfmal 2000 Leute mit unterschiedlichen Sachen ansprichst und damit wird tatsächlich
eine Community kreiert und das ist das Tolle daran.
Ja, sehr geil und da gibt es ja dann auch noch so ein paar für mich jetzt persönliche
Highlights, aber bestimmt auch für viele andere so in der Szene,
was jetzt auch in Vorfeld vom Talk mal,
angekündigt hatte und zwar kommt die,
großartige Band Altengün an den Start, die wir auch schon mal im Podcast besprochen haben,
sind jetzt genauso live zu erleben wie auch der liebe Steven Wilson mit seinem
beliebten Podcast The Album Years.
Und auch der ist ja in der Community immer mal wieder im Gespräch.
Und ich habe jetzt gesehen, also das Altingen-Konzert ist ja jetzt bereits ausverkauft.
Meinst du, man hat da, wie es beschrieben ist, so mit so einem Weekendpass,
den es ja dann fürs Festival gibt, gibt noch gute Chancen, das Konzert zu erleben.
Wenn man früh genug am Start ist, wie ist das dann, Haarlem?
Ich würde, also von den Erfahrungen vom letzten Jahr würde ich sagen, ja, man hat Chancen.
Ich bin allerdings ein bisschen skeptisch, weil ich habe letzte Woche mit den
Veranstaltern noch mal zusammengesessen.
Das Interesse am Festival ist dieses Jahr ungleich höher als letztes Jahr.
Es gibt also einen wesentlich höheren Ticketverkauf.
Auch am Angebot merkt man das. Wir haben zum Beispiel noch nicht über den Plattenmarkt
gesprochen, der von Record Planet veranstaltet wird.
Die haben dieses Jahr ein Vielfaches an Standmeldungen.
Wir gehen also davon aus, dass dieses Jahr wesentlich mehr Leute in Haarlem sein werden.
Könnte gut und gerne sein, dass dazu um die 20.000 Leute zusammenkommen.
Das ist so ein bisschen die Zahl, die im Raum steht.
Und wenn 20.000
Leute in dem 5000er-Patronat sich Altin Gün angucken wollen,
dann wird es natürlich eng.
Ich denke aber, mit einem Weekendpass und rechtzeitig da sein,
das Patronat ist nebenher auch ein Club, in dem man auch gut mal eine halbe
Stunde vor Konzertbeginn einfach rumhängen kann.
Man sollte es auf jeden Fall versuchen, natürlich, klar. Und wenn nicht,
dann hat man einfach Pech gehabt.
Um es mal in aller Drastigkeit und Transparenz zu sagen, ja.
Ne, klar. Aber das sind ja immer so Zugpferde dann auch, dass man sagt,
die jetzt mal live sehen und so weiter.
Deswegen frage ich dann auch nach. Aber letztendlich, ja, dieses Pech gehabt,
Sternchen kann man ergänzen mit, aber der ganze verdammte andere Grab ist ja
noch da und das ist ja, wie schon gesagt, so viel.
Wenn man jetzt nur wegen Altengyn hingeht, ist das vielleicht ein bisschen blöd,
aber ich glaube, das ist dann eh nicht der Fall.
Ja, das würde ich genauso sehen. Ich meine, so eine Band wie Alten Gyn,
die kommt halt auch hier und da mal wieder auf Tour.
Wenn man das jetzt verpasst, hat man eine andere Möglichkeit.
Aber den Vibe dieser Community, den kann man frühestens erst in einem Jahr wieder erleben.
Ja.
Und es gibt auch Konzerte, wo es sich lohnt, die zu entdecken.
Ich habe also mit einigen Leuten gesprochen, die letztes Jahr auf dem DeWolf-Konzert
waren, auf das ich mich sehr gefreut hatte.
Das hat in der Philharmonie stattgefunden. und gerade viele Kontakte und Geschäftspartner,
die wir haben aus USA, denen ist die Band DeWolf überhaupt kein Begriff.
Denen habe ich dann gesagt, ihr müsst auf dieses Konzert gehen,
das müsst ihr euch angucken und die standen drin mit runtergeklappten Kinnladen,
als die da ihre Soul-Revue abgezogen haben.
Es war so unfassbar gut und das ist das Schöne, dass du eben,
weil sich so eine Community bildet, weil es unterschiedliche Angebote gibt,
ziehst du Leute in Sachen rein, die sie sonst wahrscheinlich gar nicht entdecken würden.
Sehr geil. Und inzwischen ist ja nochmal die Website nochmal so ein bisschen
überarbeitet worden, hat sich nochmal sowas geändert.
Am Anfang standen auch so Sachen wie jetzt zum Beispiel, also du selbst standest
dann auch nochmal dabei mit Key Production und so weiter.
Also magst du da vielleicht was erzählen, was da zu erleben ist?
Ja, also wir als Key Production präsentieren uns dort im Rahmen einer Session,
die sich Meet the Experts nennt.
Es gibt zwei Industrievereinigungen, wo sich Leute aus der Herstellungsbranche
zusammengeschlossen haben, um miteinander zu reden.
Das eine ist die VRMA, die Vinyl Record Manufacturers Association.
Das andere ist die Vinyl Alliance. Und die Vinyl Alliance präsentiert sich auf
dem Harlem Vinyl Festival über zwei Tage,
nämlich am Samstag und am Sonntag mit einer Session, die Meet the Experts heißt.
Das haben wir letztes Jahr auch schon gemacht.
Der Aufhänger ist, um das Ganze ein bisschen aufzulockern, wir zeigen mal live den Unterschied.
Oder nicht den Unterschied, wir versuchen mal zu ergründen, was von einem digitalen
Master nachher am Ende auf einer gepressten Platte landet.
Dafür haben wir eine Hörstation aufgebaut mit vier Plattenspielern,
wo wir also alle Teile einfach durchhören können. Wir haben also das digitale
Master, das wir anspielen.
Wir haben dann den Schnitt, beziehungsweise die Mutter, die wir direkt abhören
können, die Nickelmutter, die Testpressung und nachher die fertig gepresste
Platte. Das ist das eine, was wir machen.
Und das andere ist, wenn wir dieses Setup schon mal haben, vergleichen wir auch
DMM und Folienschnitte. Und zwar
von identischen Mastern und identischen Schneidingenieuren geschnitten.
Das ist so ein bisschen der Aufhänger. Man sollte da vorbeikommen.
Wir starten diesen Vergleich zu jeder vollen Stunde, Samstag und Sonntag.
Das Ganze läuft für etwa 15 Minuten und dann präsentieren wir zu jeder vollen
Stunde anschließend an diese Vergleiche einen Experten aus der Vinyl herstellenden Branche.
Da gibt es einen Zeitplan. Du hast jetzt gerade die Webseite schon offen.
Da stehen schon ein paar Namen. Das sind die Leute, die da sein werden.
Es kommen noch einige dazu.
Der Zeitplan wird morgen oder übermorgen online gehen, wo man auch sieht, wer da ist.
Und diese Leute sind dann gar nicht mal so sehr als Präsentatoren vertreten,
sondern die können befragt werden.
Das ist also für viele Leute, die einfach nur Vinyl-Liebhaber oder Musik-Liebhaber
sind, ist das die Möglichkeit, sich mal mit Leuten aus der Herstellungsbranche
ganz ungezwungen zu unterhalten.
Das sind keine Vorträge, man sitzt da auch nicht irgendwie in einem Publikum
und vorne ist jemand auf dem Podium und predigt, sondern die Leute sitzen dann
einfach in einem Halbkreis und stehen auch ein paar Kekse rum und dann kann man entsprechend,
was einen interessiert, mal einem Schneidingenieur oder einem Hersteller von
Vinylgranulat oder die Leute von Audio-Technica werden da sein,
die Entwickler und kann sich ganz ungezwungen mit denen einfach mal eine Stunde unterhalten.
Und das ist das, wo wir uns eingebracht haben als Key-Production.
Ich werde auch fast die gesamte Zeit dort sein, in diesem Raum und mich so ein
bisschen darum kümmern, ja.
Ja, verstehe. Okay, also man liest das natürlich so als Vinyl- oder auch Hi-Fi-Fan,
aber insbesondere als Vinyl-Fan so sehr, ja, also da prang es einem so einen
Namen an, wo man denkt so, ah cool, die sind auch da, aber was machen die?
Also mir ging es zum Beispiel so, wie ich gesehen habe, so Discogs als Partner.
Unterstützen die da mehr im Hintergrund oder gibt es da auch was aktiv zu sehen?
Ähm, also die, die Vertreter von Discord, also, äh, Lloyd wird da sein,
mit dem kann man sich auch unterhalten, äh, die unterstützen das natürlich durch,
äh, mit ihren, mit ihren Werbekanälen, aber die, äh, machen jetzt keinen Stand oder sowas.
Also die sind einfach nur da.
Okay, gut, verstehe. Genau. Und gibt es jetzt so in diesem Setting,
von den Programmpunkten, ich habe jetzt mal was geheilert, du hast jetzt natürlich
auch, wie ich nachgefragt habe, nochmal deine Sachen gezeigt,
also gibt es da noch so ein paar Programmpunkte, wo du persönlich dich jetzt
besonders freust, wo du dann sozusagen,
sagst, ich habe mir schon ein kleines Notizbüchelchen geschrieben,
also um die Uhrzeit kann ich leider nicht an Stand XY stehen,
Leute, da bin ich dann mal selber an der Front, ähm, Möchtest du was da highlighten?
Also natürlich wieder die Sachen, wo ich selber noch weitergehend involviert
bin, werde ich mir natürlich nicht entgehen lassen.
Wir haben vorhin das Label Exile on Mainstream angesprochen.
Einer meiner Künstler, einer der wohl wichtigsten Künstler auf dem Label ist Conny Ox,
der nicht nur Musiker ist, Singer, Songwriter, sondern auch für einen ganz großen
Teil unserer Artworks und unserer visuellen Präsenz verantwortlich ist.
Der wird zwei Konzerte spielen auf dem Harlem Vinyl Festival und auf einem Konzert
komplett neue Songs vorstellen.
Ja, cool. Ich habe mir den mal auf Instagram tatsächlich angeschaut.
Da ist mir das nämlich gleich aufgefallen, dass mir der schon mal auf deiner
Label-Seite begegnet ist. Ja, cool.
Der wird also im Sounds Harlem Plattenladen ein Konzert spielen.
Dort wird es auch die Platte schon zu kaufen geben, obwohl sie erst in vier
Wochen erscheint, nämlich am 25. Oktober. Wir haben die aber schon dabei.
Das wird sehr, sehr gut, weil es die erste Möglichkeit ist, die neuen Songs
in der Live-Umgebung zu genießen.
Und das zweite Konzert, was ihr spielt, da freue ich mich persönlich ganz besonders drauf.
Es gibt in Haarlem einen Künstler, Matthijs Wills, der Skulpturen aus Schafwolle und Keramik fertigt.
Die sehr stark inspiriert sind von persönlicher Emotionalität.
Und er hat in der Sankt-Bavo-Kirche, das ist diese riesige Kirche,
die auf dem Marktplatz steht, das ist wirklich eine Kathedrale,
also eine beeindruckende Kirche, hat er eine Ausstellung.
Und in dieser Ausstellung geben sich in den nächsten vier Wochen verschiedene Künstler die Ehre.
Da sind also Cello-Spieler dabei, die inspiriert auch durch diese Exponate Musik
darbieten werden, aber nicht nur das,
sondern sich auch mit dem Publikum auseinandersetzen werden in Gesprächen.
Und eine dieser Sessions ist halt Conny Ox am Samstag um 15 Uhr.
Er wird also Musik spielen, er wird sich inspirieren lassen.
Er hat im letzten Jahr ein Buch mit Gedichten veröffentlicht,
aus dem wird er vorlesen und es wird eine ganz starke Interaktion zwischen Publikum
und der Ausstellung und der Musik von Conny Ox geben.
Ist also was völlig anderes als das Konzert im Sounds Harlem Plattenladen.
Und es ist eine Sache, die so in dieser Form auch noch nicht stattgefunden hat.
Und da ich solche interdisziplinären oder multidisziplinären Kunstkonzepte sehr,
sehr schätze, Vor allen Dingen, wenn sie das, was in Deutschland immer als Hochkultur bezeichnet wird,
wenn sie also Hochkultur und Gegenkultur zusammenbringen, was in allen möglichen
Ländern besser funktioniert als in Deutschland.
Deshalb freue ich mich da ganz besonders drauf, dass das dort mal wieder ein
Versuch ist und in der Regel kommen da ganz, ganz tolle Sachen bei raus.
Cool. Da würde ich gerne mal zwei Fragen aus der Community dran pinnen,
weil du jetzt nochmal dein Label auch angesprochen hast.
Das habe ich nämlich eben mal gespeichert von der Vinyl Art Gallery.
Marcel schreibt, hat dein Label eine bestimmte Richtung an Genre, welche es abdeckt?
Nein.
So einfach kann ich das beantworten. Ich kann es aber auch ein bisschen erklären.
Ich habe unheimlich viel übrig für Labels, die für einen ganz bestimmten Sound
stehen. Ich persönlich mag das sehr, sehr gern.
Exile on Mainstream hat aber nie diesen Anspruch gehabt, von Anfang an nicht,
weil es einfach ein Label ist, was versucht abzudecken, was mir persönlich gefällt.
Es ist also, es ist eine sehr, sehr egoistische Veranstaltung, die ich da mache.
Auf der anderen Seite ist sie es wiederum nicht, weil auch dieses Label sehr
stark eine Community beinhaltet.
Das kann ich dann auch nochmal, kann ich auch nochmal weiter ausführen,
wenn Interesse dran ist.
Es ist, ich kann es eigentlich auf einen Satz runterpinnen, indem ich sage,
wenn mir irgendwas gefällt aus irgendwelchen Gründen und ich der Meinung bin,
das muss raus, dann kommt das raus.
Da gibt es sehr, sehr laute, sehr, sehr aggressive, avantgardistische Ansätze.
Es gibt aber auch sehr, sehr leise Singer-Songwriter-Ansätze.
Ich habe mit Dallek unter anderem auch mit einem Avantgarde-Hip-Hop-Act gearbeitet,
während andere Sachen wieder eher in die Richtung Metal oder Noise gehen.
Das Label ist so ein bisschen so eine Art Spielwiese. So das zu machen,
was die anderen vielleicht nicht machen, ohne ständig dieses Damoklesschwert
des Zwanges nach einem kommerziellen Erfolg über mir hängen zu haben.
Das klingt manchmal ein bisschen kokett, aber es ist tatsächlich der Fall.
Also kommerzieller Erfolg freut mich, Aber er ist nicht der Anspruch hinter dem Label.
Und deshalb kann ich da eben ganz, ganz frei agieren.
Und über die Jahre hat sich dieses
Label, also am Anfang war das ein ganz normales, traditionelles Label.
Du siehst irgendwo einen Künstler, bekommst eine Demo, signst den Künstler,
machst eine Promokampagne, Platte kommt raus, am Ende zahlst du den Künstler aus, fertig.
Das hat sich über die Jahre in eine ganz andere Richtung entwickelt.
Es gab zwischenzeitlich mal eine Überlegung, das Label zuzumachen,
weil ich es zeitmäßig einfach nicht mehr geschafft habe.
Wobei der Hauptgrund die administrative Arbeit war. Also jedes halbe Jahr sich
hinzusetzen oder Vierteljahr und Abrechnungen für Künstler zu schreiben, war mir einfach zu viel.
Und es waren tatsächlich diese Künstler, insbesondere der eben erwähnte Künstler
Conny Ox, die zu mir gesagt haben, du kannst den Laden nicht zumachen.
Wir kennen uns mittlerweile alle so gut, die Künstler auf dem Label.
Wir sind so eine Community.
Lass uns mal überlegen, wie wir mit dem Label weitermachen.
Und dann gab es eben dieses Konzept,
also viel Arbeit einfach auf den Schultern von allen zu verteilen,
sich auch von so einem klassischen Label-Konstrukt, da signed einer und bringt
es raus, zu verabschieden, sondern zu sagen, es ist immer eine Kooperation und
so ist das auch heute noch.
Wenn also eine Platte rauskommt, ist es immer eine Kooperation zwischen mir
und dem Künstler, manchmal auch mehreren Künstlern.
Wir teilen also Kosten, wir teilen das Geld, was reinkommt. Es gibt keine Fees,
keine Gebühren, keine Vorschüsse, kein gar nichts, sondern es geht einfach erst
mal nur darum, kulturell zu agieren
und Sachen zu veröffentlichen und dann gemeinsam daran zu arbeiten.
Und so bringt sich jeder ein. Es gibt Künstler, die spielen in Bands,
machen aber gleichzeitig die Artworks für andere Bands auf dem Label.
Dann gibt es Bands, da ist jemand drin, der organisiert Shows oder geht mit anderen Bands auf Tour.
Und so funktioniert das als große Community und das ist das verbindende Element,
also weil du gefragt hast, Marcel, nach
Gibt es ein bestimmtes Genre?
Nein, das gibt es nicht, aber es gibt trotzdem ein verbindendes Element und
das verbindende Element ist Freundschaft und gegenseitige Unterstützung,
eine Community dahinter. Wir sind, vielleicht sind wir sowas wie ein Kult.
Oh, okay. Ich finde, du hast das auch ganz schön in dem Impressum beschrieben,
hatte ich mir mal durchgelesen.
War ja auch so ein bisschen so, jetzt rennt mal nicht die Tür ein,
wir sind hier eine Familie, wir sind hier eine Community und hast das nochmal
so ein bisschen erklärt. aber jetzt auch mit deinen bekleidenden Worten,
die das nochmal so ein bisschen flankiert haben, kann man sich das jetzt richtig,
richtig schön vorstellen.
Und man merkt ja auch, wie du davon erzählst, trotz aller Nöte,
vielleicht auch mal mit der Zeit und den Ressourcen, dass da sehr viel Liebe
und sehr viel Leidenschaft dann auch drinsteckt.
Und ich habe auch mal so ein paar Bands angeguckt, so bei YouTube und verschiedene Sachen.
Also scheint mir eine sehr exquisite Auswahl zu sein. Und es ist auch immer
mal wieder irgendwie bei Social Media irgendwo aufgepoppt.
Also ich glaube, es lohnt sich da einfach mal, sich einen Nachmittag mal Zeit
zu nehmen, einfach nur durch die Bands da durchzuhören und mal ein bisschen
zu schauen. Shop gibt's da auch. Jetzt seh ich gerade.
Steht da bei Discography immer noch Pre-Orders available für Conny Ox.
Das muss ich da rausnehmen. Die Pre-Orders sind freigeschalten.
Siehste, solche Sachen passieren dann. Man vergisst einfach Sachen.
Wir haben letztens irgendwie im Webshop eine Out-of-Office-Reply,
war ich zwei Wochen im Urlaub und hab halt reingeschrieben, Achtung Leute,
ich kann nicht verschicken, ich bin zwei Wochen im Urlaub, alle Platten werden
verschickt, wenn ich wieder zurück bin.
Und hab dann irgendwie, nachdem ich sechs Wochen aus dem Urlaub zurück war, festgestellt, dass das
Ding da immer
Noch steht. Ja, komm.
Also jetzt hast du auf jeden Fall alle Entschuldigungen, wenn man mal sieht.
Wie oft hier
Andreas Kohl bei der Make'n'Rindel aufpoppt, aber dazu kommen wir ja gleich.
Das passt schon. Und vielleicht nehmen wir mal selbst die letzte Frage gerade
mit rein, um wieder sozusagen die Kurve zurückzukriegen zum Festival.
Er hat geschrieben, Niederlande ist ja zum Glück nicht so weit entfernt,
aber wird es sowas mal in Deutschland geben? Also gibt es da Überlegungen?
Ähm, die Aufforderung gebe ich mal mit einem verschmitzten Lächeln zurück.
Marcel, wenn du das in Deutschland haben willst, mach es.
Ja, der Marcel muss immer Videos, da muss er ein paar weniger Videos machen
auf der Vinyl-Art-Gallerie.
Nee, also das kann ich hier nicht sagen. Dieses Harlem Vinyl Festival hat sich
halt aus dieser Konstellation Amsterdam Dance Event, Harlem City Council,
also die Stadt ist auch ganz stark involviert.
Die haben auch richtig Bock auf dieses Festival und eben Record Industry entwickelt.
Ich will jetzt nicht sagen, dass ich so eine Konstellation nicht in einer anderen
deutschen Stadt auch mal entwickeln kann.
Aber wir haben uns dort eingebracht, weil das Konzept halt toll ist,
weil es ordentlich aufgezogen ist.
Und ja, wir haben tatsächlich in den Niederlanden ein intensiveres Verständnis
von offiziellen Stellen für solche kulturellen Konzepte.
Es gibt einfach eine stärkere Unterstützung.
Die ist nicht zwangsläufig immer finanziell, aber wenn du in einer Stadt wie
Haarlem sowas an die Offiziellen der Stadt heranträgst,
dann schwappt dir sehr viel Begeisterung und Willkommensgehabe entgegen,
was in Deutschland sehr, sehr schwierig ist.
Du musst in Deutschland immer wieder nachweisen, was du denn damit bezweckst.
Und wenn du dann eine gewisse Größe erreicht hast, dann schmücken sich gern
die anderen mit deinen Lorbeeren. Es gibt aber tatsächlich ähnliche Sachen,
die sich langsam entwickeln.
Das in Berlin ansässige Presswerk Objects hat vor ein paar Wochen so einen Vinylmarkt
veranstaltet, wo es auch Podiumsdiskussionen gab und auch abends Konzerte.
Das war wesentlich kleiner als das Harlem Vinyl Festival, aber ich bin da gewesen, das war toll.
Und wenn das im nächsten Jahr wieder stattfindet oder vielleicht sogar zweimal
im Jahr, dann könnte ich mir vorstellen, dass das irgendwann auch eine gewisse Größe erreicht.
Und Aufforderung geht direkt an euch alle da raus, Community.
Sowas wächst natürlich, wenn ihr das unterstützt. Also ihr müsst dann da sein.
Ja, wahre Worte. Auf jeden Fall. Und ich meine, dass das mit Niederlande Sinn macht.
So Leute, die mehr ins Final Game drin sind, die wissen das.
Da gibt es zahlreiche Vernetzungen in die Niederlande. Da ist einfach Kultur,
Schallplattenkultur, da gibt es viel zu erleben.
Da sind wichtige Labels und und und. Also es macht Sinn und ich meine die Nähe
zu Deutschland ist ja einfach da und deswegen sprechen wir auch drüber.
Also man kann es da hinschaffen, gerade wenn man jetzt irgendwo in der Grenzregion
oder so wohnt, ist das ja wirklich keine Entfernung und sehr nah bei Amsterdam.
Und von daher, man kann auch jetzt theoretisch, wenn man jetzt sagt,
nee, Tickets und so, die kostenlosen Angebote ja noch mitnehmen und trotzdem was erleben.
Das prominente Beispiel hast
du ja eben schon einmal genannt hier mit dem Harlem Record Label Market.
Das sind ja so Sachen, wo sich dann die besten Indie-Labels nochmal präsentieren
und Schallplatten zu entdecken gibt.
Und von daher ist ja für jeden was dabei, auch abseits der Einlasskontrolle sozusagen.
Ja. Cool. Ja, Andreas, möchtest du noch irgendwas über das Festival gerne loswerden,
was ich dich jetzt nicht gefragt habe oder die Community ausgelassen hat?
Ansonsten können wir weiterziehen.
Guter Hinweis, Leverkusener Jazz-Tage, anderes Klientel aber ja,
tatsächlich, das ist es gibt sowas auch in Deutschland,
Ja Okay, danke für den Hinweis Pflegefall,
Okay, ja, also letzte Frage nochmal in den Chat, wenn ihr noch was zum Harlem
Vinyl Festival gerne wissen wollt, könnt ihr es gerne reinschreiben.
Genau, ansonsten für die Leute, die später gekommen sind, nochmal sozusagen
Room Reset, so hießen wir bei Clubhouse.
Wir haben heute mit Andreas Kohl über das Harlem Vinyl Festival gesprochen,
greifen jetzt weiter zu Making Vinyl,
die Konferenz deren Direktor ist, die in der gleichen Stadt direkt sozusagen
im Kalenderanschluss stattfindet und werden dann heute den Talk schließen mit ein paar heißen,
Plattenempfehlungen und wer Andreas kennt, der weiß, da wird besonders viel,
Leidenschaft versprüht, no pressure, das ist aber einfach so,
da musst du musst du dir gar nicht besonders dir was vornehmen.
Das war jedes Mal so, wenn du irgendwas vorgestellt hast.
Also einfach geil, da freue ich mich schon drauf und genau, Platten werden wir
später auch verlinken und sicherlich nochmal den ein oder anderen damit inspirieren.
So, was kommt jetzt hier noch von Marcel?
Timo und ich müssen in Kaiserslautern das HLM-Vinyl-Festival planen. To do für 2025.
Jetzt habe ich gerade irgendwas mit No Pressure gesagt und dann kommst du mir so was hier an.
Und wer macht da meine Videos? wer macht Podcasts, wer macht den ganzen Social-Media-Kram.
Also Leute, schreibt es mal in den Chat.
Eine Sache, die ich vielleicht doch noch loswerden will zum Harlem-Weine-Festival,
versteht sich natürlich von selbst, wenn wir darüber reden, dass eine der federführenden
Firmen bei diesem Festival die Firma Record Industry ist.
Man hat die Möglichkeit, Record Industry auf einer Tour zu besuchen.
Ich würde das also wärmstens empfehlen.
Nicht nur, weil es grundsätzlich nicht besonders einfach ist,
in Presswerke reinzukommen.
Aufgrund von Sicherheitsbeschränkungen wird es immer schwieriger,
dort überhaupt mal eine Besichtigung zu bekommen.
Nein, Record Industry ist einfach mal eins der schönsten, enthusiastischsten
und leidenschaftlichsten Presswerke der Welt.
Und die Chance sollte man sich echt nicht entgehen lassen.
Also wer plant, nach Harlem zu kommen, bucht euch eine Tour durch dieses Presswerk. Auf jeden Fall.
Ah ja, sehr cool. Habe ich hier auf jeden Fall noch eingeblendet zum Anschauen.
Das Schöne ist auch, man kann es dann gleich in den Kalender eintragen,
hier von der Webseite aus geschickt.
Und natürlich teilen. Das ist sowieso die Botschaft, teilen,
teilen, teilen, rumerzählen.
Auch wenn ihr es selber vielleicht nicht hinschafft. Gut, ja super.
Dann würde ich sagen, machen wir mal den Deep Dive in Sachen Making Vinyl Europe.
Und zwar jetzt von der Namensgebung her betrachtet wirkt das Ganze ja so,
als wäre das der Ableger für Europa. Ich habe da mal so ein bisschen rumgesucht.
Man erkennt ja direkt, dass es auch mehrere Making Vinyls demnach geben muss.
Ich bin mit dem Finger auf der Landkarte in Asien und Nordamerika gelandet.
Kannst du uns da so ein bisschen Aufschluss geben, was da dahinter steckt?
Die Idee der Making Vinyl Konferenz geht zurück auf ein Gespräch des amerikanischen
Universitätsdozenten und Musikjournalisten Larry Jaffe und Brian Eckers,
dem die Firma Colonial Purchasing gehört.
Der kommt aus der Herstellungsbranche für physische Tonträger,
war jahrelang eher aktiv im Vernetzen von CD-Herstellern, war auch verantwortlich
für Media-Tech-Konferenzen.
Das ist im Prinzip der Vorläufer der Making-Vinyl.
Da ging es um Konferenzen, die sich mit Physical Media auseinandergesetzt haben.
Irgendwann 2016 hat Larry Jaffe zu Brian Akers gesagt, wir müssten mal eine
Konferenz zum Thema Vinyl machen, weil da tut sich gerade was.
2016, wissen wir alle, war der Vinyl-Boom schon in vollem Gange.
Das ging ja so 2011, 12 langsam los.
2013 ist es dann richtig durch die Decke gegangen.
Und dann wurde kurzerhand diese Konferenz aus der Taufe gehoben.
Die erste fand 2017 in Detroit statt in Zusammenarbeit mit Third Man Records.
Also Jack White von Third Man hat sich da ganz stark eingebracht plus verschiedene
lokale Plattenläden und Hersteller auch von Drucksachen und so weiter.
Die Making Vinyl selber ist eine reine Industriekonferenz.
Es ist also keine consumerorientierte Zusammenkunft.
Es ist auch keine Messe. Es ist tatsächlich eine Art Tagung,
in der es darum geht, dass die gesamte Vinyl herstellende Branche sich vernetzt
und miteinander ins Gespräch kommt, um sich über...
Dinge zu unterhalten, die alleine nicht bewältigt werden können.
Ganz weit vorne steht sowas wie Nachhaltigkeit, da kommen wir aber später nochmal
dazu, wenn wir da vielleicht ein bisschen eintauchen. Gerne.
Dann gab es die Konferenz 2018 wieder in Detroit in einem ähnlichen Setup und dann
fing die Making Vinyl an, drüber nachzudenken, sich immer wieder in anderen
Städten zu treffen, die in irgendeiner Form mit Vinylkultur zu tun haben.
Es gab dann also Ausgaben in Los Angeles, es gab Ausgaben in Nashville,
In Minneapolis und da lag es natürlich nahe, auch in Europa,
die diese Konferenz abzuhalten,
weil ein Großteil der hergestellten Platten auf diesem Planeten wird einfach in Europa gefertigt.
Bis vor, kurz vor Corona war es tatsächlich so, dass locker zwei Drittel aller
gepressten Platten weltweit wurden in Europa hergestellt.
Alle wichtigen Innovationen der letzten fünf, sechs Jahre sind in Europa entwickelt worden.
Also neue Pressmaschinen, mittlerweile neue Schneidmaschinen,
fossilfreies Pressgranulat, Spritzgussplatten.
Also alles, was in den letzten Jahren so den Markt ein wenig aufgewirbelt hat, kam aus Europa.
Und da liegt es natürlich nahe, dass diese Konferenz in Europa stattfindet.
War das dann das erste Mal.
Da war die Konferenz in Berlin in den Hansa Studios. Danach kam Corona, das wissen wir alle.
2022 gab es dann eine weitere deutsche Ausgabe in Offenbach und 2023 dann die
erste Ausgabe in Haarlem und dieses Jahr wieder in Haarlem.
Was natürlich mit dem Harlem Vinyl Festival zu tun hat, es gab damals Gespräche mit Record Industry,
die ein ganz wichtiger Bestandteil auch der Making Vinyl Konferenz sind,
die uns das erzählt haben und haben mir gesagt, naja, wenn da ein Festival ist,
dann docken wir die Konferenz natürlich super gern dort an.
Und das war die gleiche Überlegung, die wir auch letztes Jahr nach der Konferenz
hatten, wo gehen wir nächstes Jahr hin und wir waren uns einig,
dass wir es also mindestens noch einmal in Haarlem machen, weil die Stadt einfach
unglaublich viel Gutes bietet.
Da ist natürlich das Harlem Vinyl Festival, da ist ein Presswerk, was ansässig ist.
Harlem war in den 60er, 70er Jahren sowas wie die Musikhauptstadt Europas.
Alle wichtigen Major und Independent Labels hatten dort Büros.
Da gibt es also tatsächlich eine Tradition.
Und dann ganz einfache, ganz harte Fakten. Es ist 20 Minuten von Amsterdam entfernt.
Also Leute, die
International zu so einer Konferenz anreisen, für die ist es sehr,
sehr leicht zu erreichen.
Amsterdam ist einer der größten Hubs in Europa. Wenn ich irgendwie aus USA oder
Asien einfliege, nach Amsterdam komme ich immer irgendwie.
Es gibt eine gute Hotelinfrastruktur, es gibt mit der Philharmonie einen Ort,
an dem man so eine Konferenz super abhalten kann, in dem man irgendwie diese
300 Besucher, die da kommen, auch vernünftig verköstigt und ihnen ordentliche
Getränke servieren kann.
Also es ist einfach eine Win-Win-Situation und deshalb findet diese Konferenz
mittlerweile zweimal im Jahr statt, also einmal in den USA und einmal in Europa.
Okay, sehr schön. Und da hast du auch gleich die Biege gemacht,
warum Haarlem, 167.000 Einwohner, hatte ich nochmal geguckt.
Aber mit dieser Geschichte und Vernetzung und auch Anbindung und alles,
was da gesagt ist, macht das natürlich voll Sinn.
Und Veranstaltungsort, wenn ich es richtig verstanden habe, ist diesmal nicht
in der ganzen Stadt, sondern es konzentriert sich sozusagen auf das,
Phil-Harmonie, was du ja auch schon angesprochen hast, beim Festival und ja,
wird das sozusagen ja, ich merke schon, es gibt Ausnahmen, ja,
wird es da sehr ziemlich...
Ne, also die Making-Vinyl-Konferenz findet tatsächlich nur im Phil statt.
Ja, genau, dann habe ich so gemeint.
Das war auch letztes Jahr Ja, das war auch letztes Jahr schon so.
Wie gesagt, es ist eine Konferenz.
Diese Konferenz besteht im Wesentlichen aus Präsentationen und Panel-Diskussionen,
wo also Leute Technologien vorstellen, neue Technologien, wo fachlich diskutiert
wird, wo auch der ein oder andere Deal abgeschlossen wird.
Und man tauscht sich eben einfach aus und entwickelt Konzepte für Dinge,
wo Zusammenarbeit notwendig ist, wie sie letztlich in jeder Industrie existieren.
Es gibt Ärztekongresse, es gibt Kongresse der chemischen Industrie,
es gibt Kongresse der, was auch immer,
Kabelhersteller oder Bohrmaschinenhersteller und so gibt es halt diese Konferenz
für die Vinyl-Schallplattenherstellende.
Ja, schon.
Und ähnlich wie beim Halle-Vinyl-Festival ging es mir dann wieder so,
ich bin also an ganz vielen Unternehmen dann auch hängen geblieben,
die da irgendwie sich vorstellen, involviert sind, mit Vertretern vor Ort sind.
Ja, jetzt mal für die Podcast-HörerInnen ein paar, die bei Vinyl und schon mal
Thema waren, über Ecken, ausführlich oder am Rande.
Also wir haben KSM Music, wir haben die Abbey Road Studios London,
wir haben Audio-Technica, Discogs wieder, die Emil-Berliner-Studios,
GZ Media, also Presswerke, Key Production,
wo wir es jetzt von Andreas von hatten, damals auch schon im Talk, Optimal Media.
Die ja Andreas vorher beschäftigt war, Phoenix Alpha, hast du mich ja auch damals
aufgeklärt mit den neuen Pressmaschinen, wichtig auf dem Markt,
weil viele immer noch die falschen Informationen verbreiten,
dass da nichts Neues mehr gebaut wird, was ja auch nicht so ist.
Dann Pallas, Sony Music, Soul Disco, Grüße!
Virgin Music Group, Warner Music Group, sag mal schöner, die hier so im Zuge
von zwei Major Labels hier genannt werden.
Ja, alphabetisch halt. Und wie es gelungen ist, jetzt so viele Unternehmen auf
so einem breiten Sektor miteinander zu vernetzen, auf die Konferenz zusammenzubringen.
Das kann uns, glaube ich, niemand Besseres erklären als du als Direktor.
Also lass da mal ein bisschen Licht rein.
Naja, im Prinzip beruht das auf zwei Säulen.
Das eine ist, dass natürlich wie in jeder anderen Branche, in jeder anderen Industrie auch,
so eine Konferenz Themen setzt und Gespräche ermöglicht,
die für alle Player in dieser Industrie unglaublich wichtig sind und die Entscheidungsträger
in den einzelnen Firmen natürlich alle ganz fürchterlich an FOMO erkrankt sind.
Die haben also Angst davor, irgendwas zu verpassen.
Damit hast du sie schon mal ganz schnell auf deiner Seite, weil sie genau wissen,
sie müssen da sein, um es eben nicht zu verpassen.
Das trägt so eine Konferenz zwei, drei Jahre vielleicht ganz gut.
Hat auch so geklappt.
Und irgendwann musst du aber an den Punkt kommen, wo du auch tatsächlich Content
lieferst, wo Ergebnisse rauskommen.
Und an dem Punkt sind wir jetzt seit ein, zwei Jahren, dass wir also ganz stark
darauf achten, dass das nicht nur Netzwerkveranstaltungen sind,
wo dann entsprechende Verantwortliche von Presswerken mit Schneidingenieuren
bei einem Bier stehen und sich über die neuesten Innovationen unterhalten,
sondern wo das auch ganz klar vorgestellt wird.
Wo man also Arbeitsgruppen bildet, die sich mit bestimmten Problemstellungen
auseinandersetzen, Fragen der Qualitätskontrolle, genauso wie Fragen der Nachhaltigkeit,
Maschinen, Granulat, also Pressmasse, Herstellung und so weiter und so fort.
Und das ist das, was ich dann mache.
Ich mache mir also Gedanken darüber, was sind Themen, die besprochen werden
müssen und in welcher Form.
Die beiden üblichen Formen sind dann eben, wie ich eben schon sagte,
Panel-Diskussionen oder Präsentationen.
Das eine regelt man ganz gut über Panel-Diskussionen, dann holt man sich vier,
fünf Experten von entsprechenden Firmen, die man dann auf dem Podium sitzt und
mit ein paar Fragen kitzelt und aufeinander loslässt.
Das andere sind Präsentationen, da kommt eben jemand um die Ecke und sagt,
ich habe eine Schneidmaschine entwickelt, die würde ich jetzt gerne auf den
Markt bringen, die muss halt irgendwo präsentiert werden und dann findet das dort statt.
Auf was ich dieses Jahr besonders geachtet habe,
Ist, dass wir aufhören, im eigenen Saft zu schmoren, dass wir also tatsächlich
branchenfremde Experten einladen, die uns mal auf einem höheren Level,
in einem größeren Scale bestimmte Sachen erklären und berichten.
Das ist sehr, sehr stark nachhaltigkeitsgetriggert.
Wie wir alle wissen, gibt es da auch in der Vinylherstellenden Branche gerade
intensive Tendenzen, die Herstellung von Schallplatten nachhaltiger zu gestalten.
Das kollidiert aber wieder darum, dass wir eine sehr, sehr kleine Industrie sind.
Also wir Vinyl-Liebhaber, wir Plattenliebhaber, wir halten uns immer für den Nabel der Welt.
Das sind wir aber im industriellen Maßstab nicht. Die Menge an Plastik,
die wir verbrauchen, ist verschwindend gering.
Die Menge an CO2-Emissionen, die wir in die Atmosphäre blasen,
ist signifikant, aber sie ist vergleichsweise gering.
Was bedeutet, dass bestimmte Innovationen bei uns überhaupt nicht von innen
herauskommen können, sondern wir müssen uns mit Leuten unterhalten,
die aus anderen Branchen, aus größeren Branchen kommen.
Also große Recycler, die uns erklären, wie wird denn PVC überhaupt recycelt,
welche Konzepte haben wir denn, was können wir machen.
Wir brauchen die Zusammenarbeit mit NGOs, die uns beraten, wie man Nachhaltigkeit
marketingtechnisch überhaupt angeht.
Wir sind eine sehr traditionelle Industrie, die sehr...
Also ich will nicht sagen gestrig, weil das sind wir nicht, aber unsere Technologie
ist in dieser Form 70 Jahre alt und machen wir uns nichts vor,
sie ist auch perfekt so, wie sie ist.
Das sollte uns aber nicht davon abhalten, zu hinterfragen, was können wir denn besser machen.
Und dazu brauchen wir Beratung und dafür ist so eine Konferenz natürlich ein
willkommener Anlass und da haben wir dieses Jahr ein bisschen darauf geachtet,
dass eben auch tatsächlich Branchen, fremde Industrien sich dort präsentieren.
Ja, cool. Nee, also auf das Nachhaltigkeitsthema wollte ich auf jeden Fall nochmal
mit dir zu sprechen kommen, weil wir hatten auch schon so in der Anfangszeit,
weiß gar nicht, wann das war, ich schätze mal so 21 war das so,
als wir die Freitagssendung immer bei Clubhouse hatten.
Da haben wir irgendwann mal ein Talk gemacht wie Null und Nachhaltigkeit und
haben uns da mal so tief reingewühlt.
Das ist jetzt auch schon ein paar Jährchen her und schon damals gab es ja einige Innovationen, Ideen.
Leider musste ich auch beobachten, mitkriegen, dass Projekte wieder eingestampft
wurden und verschwunden sind, gescheitert sind oder auf Eis gelegt wurden.
Und deswegen finde ich es jetzt spannend, dich da nochmal vom aktuellen Stand her anzuzapfen.
Und für mich ist das auch ein Thema, was mir auch schon nicht erst seitdem auch
so ein bisschen am Herzen liegt,
in diesem ganzen Vinyl-Hobby und wo ich tatsächlich dann auch schaue und verfolge
so ein bisschen, was es so gibt und wie das so weiterentwickelt wird,
um das auch so ein bisschen zu unterstützen.
Sehr prominent poppen ja bei unseren Pre-Orders immer mehr Bio-Vinyl auf und
jetzt hätte mich mal interessiert, ob das vielleicht so auch dann wirklich so
eins der Leitthemen dann ist,
weil jede Konferenz hat ja immer so ein paar Themen, wo man dann immer wieder
irgendwie hinkommt und ob du da vielleicht noch ein bisschen von deiner Expertise
her was mit uns teilen möchtest, was da kommen mag in Entwicklung ist,
vielleicht in deiner Einschätzung nach die Chance hat, sich langfristig durchzusetzen.
Also gibt es ganz viele verschiedene Konzepte und die sind alle dort repräsentiert.
Deshalb haben wir zum Beispiel dieses Jahr den zweiten Tag der Konferenz auch
gleich mal zum Sustainability Summit erklärt.
Der zweite Tag der Konferenz wird sich thematisch in allen Panels und Präsentationen
ausschließlich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzen.
Von ganz vielen verschiedenen Seiten.
Weil wir einfach an dem Punkt angelangt sind, wo wir erstens mal das Konzept
der Wesentlichkeit in unsere Diskussionen aufnehmen müssen.
Leute, die in Nachhaltigkeitsforschung aktiv sind, werden das Konzept kennen.
Das beschäftigt also auch andere Industrien in den letzten Jahren sehr,
sehr stark, dass also man sich ganz schnell verzettelt, indem man auf,
sagen wir mal, Consumer-Anfragen und Demands reagiert, die vorwiegend sozial,
Medial ganz stark getriggert werden und ganz stark laut diskutiert werden,
auch durch Medien, die aber möglicherweise überhaupt nicht das Problem repräsentieren
und schon gar nicht seine Lösung.
Das heißt also, man muss als Branche versuchen, Prioritäten zu finden.
Wo setzt man an? Was kann man überhaupt tun?
Und das steht als ganz große Überschrift über dem Sustainability Summit,
Dass wir uns fragen, was ist wirklich wesentlich?
Wir müssen identifizieren, wo sind wir nicht nachhaltig? Also das wissen wir eigentlich überall.
Aber wo können wir tatsächlich etwas ändern und auch etwas bewegen?
Und da beschäftigt man sich mit Material ganz klar.
Dem kann ich also schon mal vorgreifen. Es gibt mittlerweile erst die erste
Studie einer Industrievereinigung,
die mal rausfindet, wie viel oder wie hoch der CO2-Fußabdruck einer produzierten
Schallplatte überhaupt ist.
Das ist eine Zahl, wo man sich denkt, das muss doch ganz einfach sein,
die rauszufinden. nur steht ja sonst auf jeder Lebensmittelverpackung mittlerweile
auch drauf, warum geht das nicht bei der Platte?
Und es hat jetzt das erste Mal stattgefunden, dass eine Arbeitsgruppe innerhalb
der VRMA und der Vinyl Alliance sich dieser Frage angenommen hat und für eine
ganz besondere Wertschöpfungskette aus drei Firmen den CO2-Fußabdruck einer Platte bestimmt hat.
Diese Studie ist veröffentlicht, die kann sich jeder runterladen auf den Webseiten
der Vinyl Alliance und der VRMA. Ist sie frei verfügbar?
Und die gibt halt ganz interessante Antworten darauf, wie zum Beispiel,
wie hoch ist der CO2-Fußabdruck?
Wie ist er im Vergleich zu anderen Items oder anderen alltäglichen Handlungen?
Und wie verteilt sich dieser Fußabdruck auf die einzelnen Bereiche der Schallplatte,
Verpackung, Einschweißung, Material, Energieeinsatz und so weiter und so fort?
Ähm, diesen, äh, diese Studie, äh, ist,
äh, in Nashville, auf der Making Vinyl in Nashville im Juni ist erstmal,
erstmalig vorgestellt worden, äh, auf der diesjährigen Making Vinyl Konferenz
wird sie noch einmal für das europäische Publikum vorgestellt,
aber wir gehen damit auch an andere, in andere Bereiche, in andere Communities
raus, äh, wer zum Beispiel morgen in Hamburg auf dem Reeperbahn Festival ist
um 15.30 Uhr im VUT Indie House, werde ich diese Studie auch nochmal auseinanderbauen.
Ich wollte gerade sagen, da hängst du ja auch noch mit drin.
Das haben wir noch nicht erwähnt.
Und lange Rede, kurzer Sinn, um der Sache ein bisschen vorzugreifen und ein
bisschen was zu erklären.
Also der CO2-Fußabdruck einer Schallplatte liegt bei etwa 1 bis 1,5 Kilogramm CO2 pro Platte.
Je nach Auflage, Verpackung kann das aber auch weniger sein.
Es kann aber auch drastisch mehr sein. Und diese Zahl ist das Ergebnis einer
Analyse aus einer Wertschöpfungskette, wo ein spezifisches Mastering-Studio,
nämlich Optimum Mastering in UK,
ein spezifischer Stamper-Hersteller, nämlich Stamper Discs, ebenfalls Sheffield,
Großbritannien, und ein spezifisches Presswerk, Vinyl Factory in London,
Großbritannien, beteiligt waren.
Wenn man also diese modellhafte Platte nimmt, gemastert bei Optimum,
Stamper hergestellt bei Stamper Disc, Platte gepresst bei Vinyl Factory,
dann kommt man auf diesen Wert.
Nun wissen wir alle, dass es nicht nur ein Mastering-Studio gibt,
sondern hunderte auf diesem Planeten.
Stamper-Hersteller gibt es auch einige mehr Presswerke, die ihre eigene Galvanik
haben und auch Presswerke gibt es viele und alle haben unterschiedliche Energieversorgung.
Einige arbeiten mit erneuerbaren Energien, andere mit fossilen Energiezulieferern
und so weiter und so fort. Da kann man sich relativ schnell ausmalen,
wie unglaublich komplex das ist, sowas rauszufinden.
Aber es ist hier gemacht worden und das ist zum Beispiel ein Ergebnis und auch
ein Anfang auf so einer Konferenz.
Um jetzt die Kurve zu deiner Frage zu kriegen, Timo.
Und wenn man, das Erste, was man machen muss, sind tatsächlich solche Analysen.
Der erste Schritt, ein Problem zu lösen, ist zu identifizieren, dass es eins gibt.
Und dazu sind solche Analysen ganz, ganz besonders notwendig.
Es hilft niemandem, wenn in den Medien irgendwo verbreitet wird,
PVC ist das schlimmste Plastik dieser Welt und Schallplatten sind aus Plastik.
Wir müssen jetzt alle Schallplatten verbieten und wir dürfen nur noch Streaming
hören, weil es ist besser.
Das ist so kurz gedacht und auch in diesem konkreten Fall grundfalsch,
dass man, um dieses Problem zu identifizieren, erstmal eine Analyse machen muss
und sagen muss, wo ist das Problem?
Das ist hier passiert. Und jetzt bauen wir darauf auf.
Was diese Studie und viele Sachen wissen wir auch aus unserem täglichen Geschäft
zum Beispiel zum Ergebnis hat, ist 50 Prozent des CO2-Fußabdrucks lassen sich
zurückführen auf das Material.
PVC in diesem Fall. Es gibt Konzepte, PVC nachhaltiger zu produzieren,
fossilfrei zu produzieren, dieses Bio-Vinyl, was du angesprochen hast. Ja, genau.
Beziehungsweise seine Herstellung mit begleitet und hat dann diesen Markennamen dafür verwendet.
Wie lange der noch so bestehen bleiben wird, werden wir sehen.
Man kann das also kritisieren. Man kann aber das Material an sich nicht kritisieren,
weil es ist ein toller Schritt in die richtige Richtung.
Das habe ich auch oft so gehört tatsächlich, dass es da keinen wirklichen Unterschied mehr gibt.
Jetzt kommen wir zum Eingemachten, weil du die Frage gestellt hast,
können wir darauf gleich eingehen, weil mir das persönliche Anliegen ist,
das immer wieder klarzustellen, dass Material Bio-Vinyl oder von einer anderen
Firma heißt es Eco-Vinyl oder von anderen Firmen heißt es einfach nur
Bio-Attributed Compound ist chemisch absolut identisch mit dem Material,
was wir bisher kennen als Virgin Vinyl.
Es ist exakt das gleiche Material.
Die Branche hat sich nicht unbedingt einen Gefallen damit getan,
Platten zu veröffentlichen, die dann medienwirksam verglichen worden sind.
So, ich habe hier eine Bio-Vinyl-Platte und ich habe hier eine Virgin Vinyl-Platte.
Huch, man hört ja überhaupt keinen Unterschied.
Man kann Man kann keinen Unterschied hören, weil das Material ist absolut identisch.
Es ist exakt das Gleiche. Bio-Vinyl wird nur anders hergestellt.
Am ersten Schritt der Wertschöpfungskette steht Ethylen,
ein Gas oder eine Flüssigkeit, die aus Erdöl hergestellt wird mit einem Dampfcracking-Verfahren.
Das wird letzten Endes chemisch verheiratet mit Chlor, was aus Steinsalzen gewonnen
wird und dann über zwei Zwischenschritte, nämlich das sogenannte Ethylendichlorid
und das Vinylchloridmonomer,
was dann zur Polymerisation angeregt wird, entsteht daraus oder wird daraus PVC.
Und dieses Ethylen ganz am Anfang wird bei Bio-Vinyl eben nicht mehr aus Erdöl
hergestellt, sondern aus anderen Grundstoffen, die Kohlenwasserstoffe enthalten.
In diesem Fall gebrauchtes Frittenfett oder Holzschnitzel.
Letzten Endes kann man alles, was Kohlenwasserstoffe enthält,
dazu bringen, dieses Ethylen herzustellen und man kann daraus Ethylen herstellen
und das wird auch gemacht. In den weiteren Schritten ist es absolut identisch.
Es ist also am Prinzip bloß am Anfang dieses Material und
Du könntest theoretisch, und jetzt wird es dann interessant,
ab dem Zeitpunkt, wo PVC hergestellt ist, mit diesen zwei, drei Zwischenschritten,
könntest du die Materialien vermischen und es kann überhaupt keiner mehr jemals wieder rausfinden,
weil sie chemisch identisch sind.
Und da ist es ganz besonders wichtig, dass unabhängige Zertifizierer getrennte
Lieferketten überwachen.
Und das ist in dem Fall dieses ISCC Plus Zertifikat.
Und das ist der richtige Schritt in die richtige Richtung. Das hat Plastcam nämlich verlangt.
Als sie mit dem Material auf den Markt kam, haben sie gesagt,
wir verkaufen das nur an Leute, die sich zertifizieren lassen.
Die also ihre Mengen an diese Zertifizierungsstelle regelmäßig reporten,
damit nachgewiesen ist,
dass tatsächlich nicht mehr Material als Bio-Vinyl verkauft wird,
als sie tatsächlich bezogen haben.
Und viele dieser Dinge, wenn es um Nachhaltigkeit geht, basieren auf solchen
Zertifikaten, auch auf sogenannten Mass-Balancing-Systemen, weil das ist ein
Mass-Balancing-System.
Bestes Beispiel, jeder von uns hat einen Stromvertrag und viele von uns, hoffe ich mal,
die hier auch zuschauen, haben einen Stromvertrag mit einem bestimmten Prozentsatz,
vielleicht sogar 100 Prozent erneuerbaren Energien,
ohne dass ihr immer genau wisst, wenn ihr euer Handy zum Laden in die Steckdose steckt,
ob das tatsächlich der Ökostrom vom Windpark nebenan ist, der da gerade durchfließt
oder ob es nicht vielleicht doch ein paar Kilowattstunden französischer Atomstrom sind.
Aber ihr seid euch trotzdem alle sicher, dass wenn ihr diesen Stromvertrag macht,
dass ihr was Gutes unterstützt.
Genauso ist das mit dem Bio-Vinyl auch.
Okay. Habt die Kurve gekriegt und ich hab auch, da hast du ja auch geschrieben an dem Artikel, oder?
In der MINT, wo diese Studie ausgewertet wurde. Ja, genau.
Das habe ich mit hohem Interesse gelesen, auch im Hinblick auf die Sendung damals,
weil wir hatten dann einen großen Aufhänger immer mit diesem Schrink zum Beispiel.
Der Slogan war immer, der Schrink muss weg. Und jetzt hat ja die Studie dann
nochmal gezeigt, so ja, hat eigentlich wirklich einen zu vernachlässigenden Aspekt.
Also dann lieber drum machen und eine Platte ordentlich kriegen,
bevor man sie zurückschicken muss, weil irgendein Bumper dran ist,
weil man dann am Schrink gespart hat.
Also das war in die Richtung auch nochmal sehr belehrend. Und überhaupt,
also da könnte man jetzt ein eigenes Sendung nochmal drüber machen,
wie viele spannende Aspekte da links und rechts aufgepoppt sind und es war übrigens
auch super dargestellt in dem Artikel mit den Grafiken, auch wenn man jetzt
nicht so tief im Thema drin ist,
finde ich, konnte man das gut verstehen oder auch an Vorhandenes,
was man vielleicht weiß, anknüpfen.
Also sehr, sehr cool.
Ja, weil das auch direkt zurückgeht auf die Frage, die du eingangs gestellt
hast, was sind so die Sachen, über die gesprochen werden bei dem Making Vinyl
Sustainability Summit?
Was sind so Sachen, über die wir uns unterhalten?
Und das ist eine davon. Das ist dieses Konzept der Wesentlichkeit.
Ich sage nicht, dass das Einschweißen einer Platte weglassen eine schlechte
Idee ist. Das ist es mit Sicherheit nicht.
Aber es genügt nicht dem Konzept der Wesentlichkeit. Wir reden über drei Gramm
Material, was tatsächlich...
In den meisten Fällen 100% recyceltes Material ist.
Also es hat ein Materialgewicht von 3 Gramm. Der CO2-Fußabdruck dieses Materials
sind 8 Gramm und das ins Verhältnis gesetzt zu 1,2 Kilo, die die ganze Platte als Fußabdruck hat.
Im Übrigen, 1,2 Kilo klingen immer sehr, sehr viel.
Das ist in etwa das Gleiche wie ein Glas Milch oder ein Glas Bier.
Nur um auch das mal ins Verhältnis zu setzen.
In diesem Sinne, Andreas, trink noch mal was, die Stimme. Wohlsein,
Wohlsein. Wenn schon so eine Brücke kommt.
Ja, aber das ist, auch da geht es wieder um Verhältnismäßigkeit.
Man muss immer sehr, sehr vorsichtig sein, gerade wenn man so ein Industrievertreter
ist wie ich, dass man also nicht ganz, ganz schnell irgendwie in den Verdacht
kommt oder sich dem Vorwurf der Lobbyarbeit aussetzt.
Das alles soll nicht heißen, dass wir versuchen, das reinzuwaschen oder unter
den Teppich zu kehren. Aber es muss eine Verhältnismäßigkeit gewahrt werden.
Und diese Studie hat unter anderem auch herausgefunden, Material ist der eine.
Und der eine große Teil des Fußabdrucks, der andere ist Transport.
Und da ist es dann letztlich auch egal, weil das gerade als Frage in den Chat
kommt oder als Kommentar, da ist auch egal, aus welchem Material die Platte ist.
Wenn ich sechs Kilo CO2 pro Platte obendrauf packe, nur weil sie nach Asien
geschickt wird, dann ist das egal, ob die aus Skypad ist oder aus Bio-Vinyl. will.
Diese Skypad-Geschichte, da kann man sich auch nochmal drüber unterhalten.
Der CO2-Fußabdruck von Skypad vom Rohmaterial ist ein Vielfaches höher als der
von PVC, aber das ist eine ganz andere Geschichte.
Mal abgesehen davon, dass es bei der Pressqualität auch noch Probleme gibt,
aber das ist eins der Konzepte, haben wir ja auch drüber geredet,
auch das wird wieder Thema sein in Haarlem.
Spritzgussplatten tatsächlich aus PET hergestellt, in der Regel aus PETG.
Was noch nicht 100% recycelte Plastikflaschen sind, aber der Weg geht dahin.
Und das ist etwas, was ich davon ausgehe, was sich als Technologie durchsetzen wird.
Es hat sich auch schon durchgesetzt. Ich selber, ich persönlich war über Jahre lang skeptisch.
Mittlerweile muss ich sagen, also das, was da von Firmen wie Green Vinyl Records
und Sonopress auf den Markt geschmissen wird an Spritzgussplatten,
ist qualitätsmäßig vollkommen in Ordnung.
Es wird sich als Technologie durchsetzen, es wird aber die Schallplatte,
wie wir sie kennen, nicht ablösen.
Es ist etwas, es ist eine Addition. Es ist etwas, was es zusätzlich geben wird,
was aber die alte Technologie nicht ersetzen wird aus ganz vielen verschiedenen Gründen.
Also ich habe auf jeden Fall mir noch gemerkt, dass es ja da im Vergleich zu
der traditionellen Weise dann auch Unterschiede in der Abnutzung dann gibt.
Ähm, ja, würde ich mit Vorsicht genießen, solche Verlautbarungen.
Also die Abnutzung beim Spielen der Platte hängt von so vielen Faktoren ab,
dass man's auf das Material gar nicht festnageln kann.
Ach so, nee, ich meinte, dass man dann öfter an der Maschine dann wieder die
Wartung hat, so hab ich jetzt gemeint. Jetzt nicht am Endprodukt.
Ach, du meinst die Stamper, mit denen man ... Ja, genau.
Ja, das ist in der Tat so. Also bei einer Spritzgussplatte hält so ein Stamper
bis zu 5000 Schuss, während es bei der herkömmlichen Pressung 1000 bis 1500 sind.
Das hat einfach damit zu tun, dass bei der herkömmlichen Pressung mit 100 Tonnen
Druck gepresst wird und dass die Maschine schließt und dann wieder öffnet.
Das beansprucht so einen Nickel-Stamper natürlich, während bei einer Spritzgussplatte
sind die ja einfach fest und werden nur einmal geöffnet.
Aber auch da muss man sich wieder fragen, wie stark ist der nachhaltige Effekt,
wenn ein Stamper 5000 Schuss hält, ich aber nur eine 500er Auflage presse,
ist es vollkommen wurscht, ob das eine Pressung oder ein Spritzguss ist.
Das muss man dann wieder im Einzelfall bewerten.
Was hingegen nachgewiesen ist und was auch sehr interessant ist,
ist, dass der Energieeinsatz beim Spritzguss tatsächlich um ein Vielfaches niedriger ist.
Ganz einfach, weil keine Dampferzeugung notwendig ist.
Trotz alledem, also der Einsatz elektrischer Energie und der Energie aus Gas,
trotz alledem ist die Energiebilanz beim Spritzguss in erster Näherung wieder eine höhere,
weil das Material muss auf 300 Grad erhitzt werden, damit es gespritzt werden
kann, während bei einer regulären Platte 130 bis 160 Grad reichen.
Aber auch da gibt es mittlerweile Konzepte, auch über die zu reden sein wird
oder über die zu reden ist, wie können wir denn überhaupt Dampferzeugung und
den Wirkungsgrad in der Dampferzeugung vermeiden?
Gibt es nicht die Möglichkeit, zum Beispiel Boiler eben nicht mehr mit Gas zu
heizen, sondern mit elektrischer Energie, die vielleicht aus nachhaltigen Quellen
kommt, aus erneuerbaren Quellen kommt?
Aber das ist das, was ich vorhin sagte. Unsere Branche ist sehr, sehr klein.
Unsere Branche muss sich darüber unterhalten. Eine Investition,
einen Boiler auf elektrische Feuerung umzuristen, ist eine unfassbar hohe Investition,
die ein kleines Presswerk gar nicht leisten kann. Das sind mittelständische Betriebe.
Und auch das würde wiederum mit einer Kostensteigerung bei Schallplatten einhergehen,
von der wir alle wissen, da ist nicht mehr viel Luft nach oben bei dem,
was wir Fans noch bereit sind auszuhalten.
Also es sind, man muss immer ganz, ganz vorsichtig abwägen, was macht Sinn,
wo haben wir wirklich einen Effekt und diese Technologien sind da,
die werden diskutiert, Bio-Vinyl ist ein Schritt in die richtige Richtung,
Spritzguss ist ein anderer Schritt in die richtige Richtung und dann kommen
wir an ganz einfache Konzepte, die im Prinzip im gesunden Menschenverstand sich
finden lassen, wenn ich weiß, dass Bio-Vinyl,
der Transport mit dem Flugzeug, also Air Fright oder Luftfracht,
einen fast zehnmal höheren CO2-Fußabdruck verursacht, dann muss ich halt umschränken
auf Seefracht zum Beispiel.
Und um Seefracht zu ermöglichen, muss ich viel, viel weiter im Voraus planen,
weil wenn ich zum Beispiel Platten in die USA schicke, dann dauert das sechs Wochen.
Und dann sind die Labels gefordert und die Künstler, dass die sagen,
Ja, dann geht es halt nicht mehr, dass meine Platten in vier Wochen verschickt
werden, sondern ich muss halt ein halbes Jahr vorher anfangen zu planen.
Dass das möglich ist, haben wir während Corona ja alle gelernt,
wo man teilweise ein halbes Jahr auf Platten warten musste.
Und es hat ja funktioniert. Wenn wir bei diesen Planungen bleiben würden,
wäre schon ganz, ganz viel gewonnen.
Absolut. Ich habe jetzt gerade nochmal unten die Webseite zu dem Thema eingeblendet.
Vielleicht können wir nochmal nach dem sehr, sehr geilen Exkurs,
vielen Dank dafür, in die ganzen Technologien rein. Nein, haben wir sozusagen
nochmal ein eigenes Thema im Thema aufgemacht.
Nochmal zurückschauen zum Programm jetzt von der Making-Winer in Haarlem.
Es sind jetzt auch nochmal ein paar neue Leute dazugekommen,
die wir nochmal mitnehmen wollen.
Vielleicht können wir da nochmal zusammen auch ins Programm mal reinschauen.
Vielleicht ähnlich wie beim Haarlem Vinyl Festival, vielleicht möchtest du ja
ein paar Sachen highlighten. Auf die Sachen, die du selbst anbietest,
würden wir dann nochmal separat eingehen.
Ja, also wie ich schon gesagt habe, es ist halt was ganz anderes,
ist es das Harlem Vinyl Festival.
Es ist eine Konferenz, die in zwei Räumen stattfindet, in der Philharmonie.
Da steht eine Bühne und da sitzen auf der Bühne entsprechende Experten,
die dann miteinander diskutieren. Die
Messe ist auch oder die Konferenz ist auch nur zugänglich für Fachbesucher,
die sich dort registrieren, die dann auch mitdiskutieren und wenn man in das
Programm reinguckt, sieht man schon, es gibt also zwei unterschiedliche Programmpunkte.
Das eine heißt Panel, das andere ist Presentation.
Panels sind eben diese Diskussionen. Da gibt es immer kleine inhaltliche Beschreibungen.
Es ist mittlerweile Tradition, dass wir die Konferenz mit einem Panel,
mit einer Diskussion beginnen, die da heißt State of the Industry,
wo wir uns einfach damit auseinandersetzen, was ist eigentlich im letzten halben
Jahr oder im ganzen Jahr in Europa passiert? Wie hat sich das Geschäft entwickelt?
Bricht alles ein? Müssen Presswerke schließen? Oder werden wir bald wieder Kapazitätsprobleme
bekommen, wo wir uns einfach über generelle geschäftliche Fragen unterhalten?
Und dann entwickelt sich das über zwei Tage hin zu verschiedenen Diskussionen,
die sich mit allen möglichen Bestandteilen der Wertschöpfungskette,
wie das betriebswirtschaftlich heißt, auseinandersetzen.
Wir holen also Labels zum Beispiel in die Diskussion rein und fragen die Labels
mal, ja, was erwarten eure Künstler eigentlich von einer Schallplatte?
Ist es tatsächlich so, dass der Künstler am liebsten 15 verschiedene Farben
hätte und ein dreifaches Gatefold mit noch einer Heißfolienprägung und einer
Ausstanzung, weil er halt künstlerisch so unterwegs ist?
Oder erwarten das eher die Fans. Wie ist das überhaupt? Lass uns über Fans reden.
Es gibt Labels, für die das mittlerweile auch ein Geschäftskonzept ist,
eben eine Platte in 19 verschiedenen Farben zu veröffentlichen,
weil sie damit kalkulieren, dass sich bestimmte Fans eben fünf,
sechs Platten in derselben Farbe kaufen. Ist das tatsächlich so?
Das heißt also, da sitzen dann Presswerkvertreter, also ganz harte Techniker,
die eigentlich den ganzen Tag nichts anderes machen, als schwarze Scheiben aus
Maschinen rauszufischen und eigentlich über Fernseher,
Die Organisationsstruktur eines Labels überhaupt gar nichts wissen,
die werden dann eben vernetzt mit diesen Leuten und lernen mal zu verstehen,
was für ein kulturelles Produkt sie da eigentlich fertigen und was da am Ende hinten dran hängt.
Promotion-Kampagnen, Künstler, die einen bestimmten Anspruch haben und so weiter
und so fort. Und dazu sind dann eben auch diese Panel-Diskussionen da.
Dann gibt es Präsentationen. Es gibt also, hier sehe ich gerade in der VRMA
gibt es eine Arbeitsgruppe, die sich mit Counter-Fighting befasst und wie man dagegen steuern kann.
Da gibt es sehr, sehr interessante Konzepte, wie man in Zukunft auch Platten
identifizierbar machen kann, dank neuer Technologien, also sowas wie mitverpresste
NFC-Chips, die ausgelesen werden können,
wo man also die Originalität der Platte nachweisen kann und im Übrigen auch
interessanterweise zusätzlichen Content liefern kann.
Das ist ja das, wo unsere Konkurrenten aus den Streaming-Diensten immer wieder
um die Ecke kommen und sagen, ja, ja, wir liefern ja nicht nur das Musikerlebnis,
wir liefern ein immersives Erlebnis.
Du kannst also auch zum Beispiel Fotos und Videos, das geht mit einer Schallplatte
mittlerweile auch, indem man da einfach so einen Chip mit einbäckt. Das wird diskutiert.
Dann gibt es eine Präsentation von Stephen Schuey, der Firma MyShank,
der stellt Schneidstiche her für Schneidstudios und bringt jetzt den ersten
vollständig neu entwickelten Schneidkopf auf den Markt für Neumann Schneidmaschinen.
Das ist ein unglaublich guter Schritt in die richtige Richtung.
Der wird seine Arbeit vorstellen.
Dann natürlich, was eine Industriekonferenz immer braucht, ist Marktanalysen.
Wie sieht es eigentlich aus?
Was sind das für Leute, die Platten kaufen? Aus welcher Generation kommen die?
Welche Genres werden am meisten verkauft? Das macht in diesem Fall der James Duvall,
der uns eine Präsentation liefern wird, wo er anhand von Verkaufszahlen des
amerikanischen Marktes eben genau analysiert, wo die Richtung hingeht.
Das Mitglied der Firma FutureSource, die sich also damit auseinandersetzen Marktanalysen
zu machen für alle möglichen Industrien und jetzt auch für unsere Industrie
ja und so geht das dann halt weiter da verschiedene Sachen rauszupicken ist sehr sehr schwierig,
weil wenn man sich die Seite mal aufmacht und auf die einzelnen Sessions klickt,
dann merkt man dass wir uns also ganz intensiv mit verschiedenen Bestandteilen
auseinandersetzen in dieser Industrie definitiv
Also breite Palette, auch da sicherlich für jeden was dabei und da können wir
auch wahrscheinlich zu jedem Punkt nochmal riesige Fässer aufmachen.
Was ich aber auch nochmal interessant finde ist, dass wir nochmal über deine
persönlichen Angebote sprechen, weil du bist ja dann als Direktor da auch,
sag jetzt mal, sehr stark vertreten.
Eure Website ist ja ganz cool gemacht also man kann ja da auch nach den,
Personen filtern und dann einfach mal schauen, was die Personen machen,
das habe ich dann mal mit dir gemacht und würde das mal den Leuten einblenden
und da kannst du ja jetzt einfach,
raussuchen, worüber du vielleicht noch ein bisschen mehr was erzählen möchtest,
deine Beschreibung finde ich ja auch immer total charmant hier mit diesem,
ich habe es schon gelesen hier im Im Winter werden die Berge runtergefahren,
im Sommer werden sie hochgeklettert, aber nichts ist zu ersetzen mit Musik hören
auf Schallplatte und drüber reden. Ja, das kommt noch, Freunde.
Da hat ja noch der Andreas noch einiges hier aus den Rohren zu feuern.
Aber vorher, genau, schauen wir nochmal auf die Panels.
Also es ist ja schön mit den Farben strukturiert.
Es gibt ja am Anfang dann auch die Besubgrüßung, dann noch so ein VIP-Breakfast,
dann halt mehrere Panels, wo du als Akteur mit dabei bist.
Was soll man uns denn da noch genauer anschauen? Was würdest du gerne?
Ja, es ist natürlich so, also wenn man sich die Panels dieser Konferenz anschaut,
dann sind eigentlich alle Panels kommen aus meinem Kopf.
Mehr oder weniger natürlich infiziert und inspiriert von aktuellen Entwicklungen
in der Branche und in der Industrie.
Nun ist es so, dass wenn ich so eine Konferenz plane und zusammenbaue,
Ich natürlich in irgendeiner Form dort auch gerne sichtbar sein will,
bestimmte Sachen, bestimmte Themen setzen will, aber ich will natürlich nicht auf jedem Panel sitzen.
Ich meine, wer will dieses Gesicht irgendwie zwei Tage lang ständig auf einem Podium sehen?
Irgendwann ist dann auch mal gut, aber es gibt halt einige Panels,
die ich gerne selber moderiere, weil ich eine ganz klare Vorstellung habe,
welche Fragen ich gerne diskutiert haben möchte. Und das sind dann die,
die ich eben auch hier anbiete.
Das erste Panel am ersten Tag, dieses Even the bad times are good,
working together in an ever-changing market.
Die Leute, die jetzt seit anderthalb Stunden uns zuhören, haben das ja schon
mitbekommen, dass der Community-Gedanke für mich immer ganz besonders wichtig
ist. Also in jeder Form von Kultur, aber auch in der Industrie,
dass also Zusammenarbeit notwendig ist.
Und hier wollen wir uns einfach mal damit auseinandersetzen,
wie funktioniert Zusammenarbeit unter dem Zeichen der Schallplatte überhaupt.
Da haben wir ganz traditionelle Konzepte. Platte wird veröffentlicht,
wird irgendwo in Lager gestellt und wird dann rausgeschickt an einen Plattenladen und dort gekauft.
Damit kann man heute in bestimmten Szenen und bestimmten Sub-Szenen noch gut
Punkte machen, in anderen aber nicht.
Es gibt also genügend Konzepte von immersiven Projekten, wo halt die Fans ganz
intensiv beteiligt werden. So was wie Winami Please zum Beispiel,
wo es spezielle Editions gibt.
Solche Fragen wie Record Store Day, wo die Fans eingeladen werden,
in den Plattenladen zu kommen.
Das brauch ich euch alles nicht erzählen, das wisst ihr.
Winami Please ist ja grad bittere Pille gewesen in der Community,
mit dieser Geschichte mit Deutschland, dass man da jetzt nicht mehr so ganz so leicht drankommt.
Ja, ja, ja.
Und da wollen wir uns einfach mal damit auseinandersetzen, dass gerade diese
kundenorientierten Konzepte, die für uns in diesem Podcast,
die wir hier miteinander gerade kommunizieren, eine gewisse Selbstverständlichkeit
haben, sind in der Vinyl herstellenden Branche gar nicht so weit verbreitet
und gar nicht so bekannt.
Deshalb machen wir solche Panels, dass wir eben, was ich eben schon erwähnte,
den Leuten in den Presswerken, den Entscheidungsträgern, den Technikern wirklich
mal sagen, das ist das, wo die Reise hingeht.
Ja, du bist genervt, wenn du von einer Platte fünf, sechs verschiedene Versionen
in Kleinstauflagen pressen musst, weil du immer wieder eine Maschine neu aufrüsten
musst. Aber auf der anderen Seite sitzen die Fans, die sowas gerne hätten und
hier ist der Grund, warum sie es gerne hätten.
Deshalb sind solche Sachen wichtig zu diskutieren.
Und dann zwei weitere Panels, das ist das, was ich eben schon erwähnt habe in
diesem Panel All We Ever Wanted, How Autistic Visions Translate Into Vinyl.
Da bin ich ganz besonders happy, dass ich da Leute erstmalig versammelt habe,
die bei Labels arbeiten, also die die Herstellung bei den Labels selber betreuen.
Das sind also nicht die Leute, die bei uns bei den Presswerken arbeiten,
sondern das sind die Leute, mit denen wir als Presswerke arbeiten,
unsere direkten Ansprechpartner.
So jemand wie Richard Beeching von Snapper, der also direkt früher mit Stephen
Wilson gearbeitet hat, der auch schon erwähnt wurde, Paul Briggs,
der verantwortlich ist für die Herstellung solcher Bands wie Arctic Monkeys
oder My Bloody Valentine,
Jens Brüter, der bei Nuclear Blast arbeitet.
Also genau das, was ihre Künstler und ihre Marketingabteilung identifizieren
als Kunden- oder Künstlerwunsch, die müssen das dann für uns in den Presswerken übersetzen.
Und wir wiederum im Kundenservice der Presswerke müssen das dann unseren Technikern erklären.
Und das ist manchmal gar nicht so einfach. Und deshalb ist es schön,
dass man halt in so einer Umgebung sich mal zusammenfindet und sowas diskutiert.
Auf einem Panel und danach beim Bier und Häppchen.
Sehr, sehr geil. Ja, ja. Und das zieht sich ja über alle Branchen hinweg,
dass egal über was wir reden,
die Kommunikation untereinander ist oft der Schlüssel, das Vernetzen,
das Einanderkennen und ja dann auch die Standpunkte zusammenzubringen.
Deswegen pendelt es eigentlich perfekt auch dafür, weil das ja dann auch wirklich,
wie du erklärt hast, so eine moderierte Talkrunde dann auch ist,
wo man so eine gewisse Struktur dann drin hat.
Bisschen ähnlich jetzt wie unser Livestream oder so, so ein Thema,
wo man sich dann auch so entlanghangelt, aber dann auch mal einfach Raum ist
für Argumentationen, für Diskussionen.
Da reibt sich dann vielleicht auch mal was, was ja bei solchen Keynotes oder
Präsentationen dann wieder eine andere Nummer ist, wenn dann am Schluss mal
vielleicht noch Zeit ist für Fragen.
Aber es ist eine ganz andere Dynamik in den Panels, deswegen sicherlich begrüßungswert,
dass es viele Panels gibt und ich denke, das passt auch einfach gut zu dir und
zu den Themen und deswegen sehr, sehr spannend,
da mit dabei sein zu können.
Jetzt wollen wir aber auch keinen Hilt draus machen, dass das eben,
wie du schon gesagt hast, eben für die Unternehmen ist, jetzt nicht für die
Öffentlichkeit in dem Sinne geöffnet.
Deswegen auch entsprechende Zugangstickets, um da teilnehmen zu können.
Aber vielleicht hört ja jemand auch nochmal zu von den Unternehmen,
von der Industrie und hat noch spontan sozusagen Interesse. Also es gibt ja
noch diese Tickets verschiedener Art, kann man sich eben anschauen.
Ich würde das auf jeden Fall alles verlinken.
Und was ich auch gesehen habe, wo wir es eben vom Harlem Vinyl Festival hatten,
es gibt ja auch noch so Rabatte für Besucher vom Festival beim Ordern der Making Vinyl Tickets.
Also quasi, dass man dann nach
dem Auschecken so ein Code erhält für einen kostenlosen... Nee, umgekehrt.
Jaja, also hab ich's jetzt falschrum gesagt. Ich weiß nicht,
ob ich's grad falschrum formuliert hab, aber dass man halt dann quasi für Harlem,
für das Vinyl Festival dann quasi so ein 50% Rabattcode für den Wochenendpass kriegt, ne?
Sonntag und kostenloser Sonntagspass.
Die Besucher der Making Vinyl Konferenz bekommen tatsächlich ein Ticket für
den Sonntag auf dem Harlem Vinyl Festival umsonst.
Ja, so hab ich's gemeint.
Da haben wir so eine Kooperation gemacht. Ja, genau.
Ja, macht ja Sinn und das haben wir ja am Anfang auch so ein bisschen erklärt,
dass sich die zwei so auch so ein bisschen eben entsprechend miteinander vernetzt sind.
Weil ich gerade den Kommentar von Gatefolds Paradise sehe, Puh, die Preise.
Ja, wenn man von außen da drauf schaut als normaler Vinyl-Fan,
dann ist das natürlich saftig.
Es ist aber, wie ich eingangs schon sagte, es ist eine Industriekonferenz und
bei solchen Industriekonferenzen sind solche Preise also vollkommen Gang und
Gäbe, weil eben ein unglaublicher Aufwand dahinter steht.
So eine Industriekonferenz, man muss für so ein Venue eine entsprechende Miete
bezahlen und man verköstigt und versorgt die jeweiligen Mitglieder der Konferenz auch.
Und das ist eher ein Standard- oder handelsüblicher Preis.
Marcel hat hier eine Frage, wo wir es von Industrie hatten zu den Lizenzen.
Ist es eigentlich immer noch so schwer, auch für kleine Bands die GEMA-Lizenz
zu erhalten als Schlüssel dafür, dass man überhaupt erst pressen darf?
Also eigentlich ist es überhaupt nicht schwer, eine GEMA-Lizenz zu erhalten.
Man braucht sich einfach nur einen GEMA-Online-Account einrichten und dann trägt
man online über dieses Formular, es gibt also ein Lizenzierungsformular,
da trägt man die einzelnen Stücke ein.
Nein. Und meine Erfahrung ist, dass, also ich mache das ja auch,
dass die Pressfreigabe oder die sogenannte Auslieferungsgenehmigung der GEMA
kommt in der Regel innerhalb von 48 Stunden per Mail nach Hause.
Habe es ja auch für den Podcast im Prinzip durchlaufen, war jetzt auch nicht
so kompliziert, muss man sich ein bisschen richtig einlesen,
was sind die richtigen Lizenzen und so weiter.
Also wahrscheinlich, vielleicht war es mal früher schwierig,
genau, weil der ja gefragt hat, früher mal schwer, ist wohl dann eben nicht mehr so schwer.
Es gab tatsächlich vor kurzem mal wieder so eine Situation, wo die Leute die
GEMA-Lizenzierungen zum Beispiel über sogenannte Rahmenverträge des VUT oder so eingereicht haben.
Die GEMA hat ihr System umgestellt. Es gab mal eine Zeit lang wirklich eine
starke Verzögerung. Die hatte aber wiederum keinen Einfluss auf die Pressung.
Wenn ich nämlich so einen Rahmenvertrag habe, reicht dem Presswerk der Nachweis,
dass ich diesen Rahmenvertrag habe und das presst sofort los.
Ja, okay, super. Gut, mit Blick auf die Uhr, wir wollen ja noch genug Raum für
deine Plattenpräsentation übrig lassen, dass das nicht zu kurz kommt,
wenn wir schon so oft drüber geredet haben.
Frage ich dich mal noch so abschließend, was du uns noch zur Making Vinyl erzählen
möchtest, was ich vielleicht noch nicht gefragt habe, vielleicht noch interessant ist für die,
Late Birds, sage ich jetzt mal, die aufspringen und vielleicht doch noch daran
teilnehmen wollen, nochmal zur Erinnerung, es ist der 30.09.2024 bis 2.
Oktober und damit sozusagen die angebrochene Woche direkt in Anschluss an das Harlem Venue Festival.
Genau, ja, Ja, also im Prinzip hast du das alles schon gesagt.
Also wer in irgendeiner Form in dieser Industrie aktiv ist, wer Label ist,
wer Künstler ist, wer im Management arbeitet und die aktuellen News haben will,
wie die Branche sich entwickelt, der sollte an dieser Konferenz teilnehmen.
Der ist auch herzlich willkommen, weil es da eben durchaus eben auch ins Eingemachte
geht. Das ist kein herkömmliches Festival, sondern eine Konferenz,
eine Tagung, in der es um Inhalte geht.
Und da bin ich, das ist im Prinzip alles, was ich noch dazu sagen kann.
Guckt euch das Programm an und wenn es euch interessiert und ihr in diesem Geschäftsfeld
aktiv seid, dann kommt gerne vorbei.
Genau, und die Liste ist lang. Hersteller, Hersteller von Schallplatten,
Führungskräfte, Fachleute, Plattenlabels, Vinylmasteringenieure,
das wird ja aufgezählt, Schneidingenieure,
Vinylpressanlage, Schallplattensammler, Enthusiasten, Musikhändler,
Musiker, Künstler, Hersteller von Audiogren, Grafikdesigner.
Presse- und Medienvertreter, Branchenanalysten und Forscher,
juristische Finanzfachleute, also einfach mal alle, die irgendwie in diesem
Netzwerk rund um Vinyl drin hängen und von daher, sicherlich finden ein oder andere spannend,
an dem das bisher vorbeigegangen ist und jetzt hat die arme Nadine Soldisco
schon so lange gewartet.
Ich habe ganz am Anfang eine Frage von ihr gesaved.
Jetzt bringen wir die vielleicht mal als Brücke zu den Platten.
Und zwar wollte sie wissen, wer entscheidet, welcher Inner Sleeves verwendet
werden, also welche Inner Sleeves verwendet werden eigentlich doch der Kunde
und das Presswerk kann empfehlen?
Können wir uns vielleicht alle darauf einigen, dass es nur noch eine Person
gibt, die das entscheidet und zwar weltweit für alle Presswerke und alle Firmen
und das bitte ich sein kann?
Dann gibt es nämlich grundsätzlich nur noch gefütterte Innentaschen.
Ja, wir gehen diese bedruckten Innentaschen derartig auf die Nerven.
Alle Dito. Deswegen frage ich mich ja immer, ob keiner uns allen zuguckt.
Egal, ob YouTube, ob Podcast oder sonst was. Jeder meckert über die Dinger.
Manchmal vergesse ich es, aber eigentlich sage ich es auch immer, wenn es fehlt.
Ich kann euch alle so gut verstehen und macht euch mal keine Illusionen.
Ein großer Teil meines täglichen Geschäfts, ich mache ja auch viel Qualitätskontrolle
und Qualitätssicherung.
Das, was hier reinschwappt an kaputten Platten, die in blöde Bilderdruck verpackte
Innentaschen reinflattern, es muss endlich aufhören.
Wirkt auf die Künstler ein, wirkt auf die Labels ein.
Ich kann verstehen, dass da draußen ein Künstler oder ein Label gerne noch ein
bisschen Informationen dazu packen will.
Dann nehmt eine Polylined-Innentasche und schmeißt ein Insert mit rein.
Das kostet nicht mal mehr.
Und jeder hat dann diese Möglichkeit oder wenn es unbedingt,
wenn ein Künstler unbedingt eine bedruckte Innentasche haben will,
dann schmeißt sie leer in die Platte, packt die Platte in eine gefütterte Innentasche
und dann soll sich der Fan zu Hause selber entscheiden, ob er die in dieses
Schleifpapier da selber reinpacken will. Aber um die Frage zu beantworten,
Nadine, entscheiden tut es letztlich tatsächlich das Label,
Die beauftragen das bei der Druckerei oder bei dem Presswerk.
Das Label selber kriegt natürlich seine Anforderungen vom jeweiligen Designer
oder vom Künstler oder entscheidet es selber, je nachdem, wer darüber entscheidet,
wie die Platte verpackt werden soll. Das ist eben unterschiedlich.
Manchmal macht es ein Künstler, manchmal macht es ein Designer,
manchmal macht es der A&R-Manager.
Ja, Presswerke können da empfehlen und ich kann euch beruhigen,
jeder Presswerkvertreter, der jemals diese Frage gestellt bekommen hat,
wird immer die gefütterte Innentasche empfehlen.
Und das ist wie in allen anderen Branchen auch.
Es gibt bei den Presswerken, in den Kundenservicen und auch bei den Brokern
wie diese Firma Key Production, für die ich arbeite, Leute,
die selber ganz extreme Vinyl-Liebhaber sind und solche, die es vielleicht nicht
sind, die dann einen Kunden vielleicht nicht so enthusiastisch und leidenschaftlich
beraten, wie ich das tue.
Und da vielleicht auch mal die eine oder andere Beratung hinten runterfällt.
Richtig gut wäre es, wenn sich jeder Kundenservice-Mitarbeiter im Presswerk
anhören würde, was das für Musik ist und dann auf Basis dieser Musik eine ganz
vehemente Entscheidung treffen würde.
Ich habe aktuell wieder so eine Platte, ganz ruhige, hochdynamische Gitarrenmusik,
ganz wunderbares Master, was ganz wunderbar aufgenommen.
Und jetzt kommt die Platte hier an und knistert und knackt und alles voller
statischem Geratter, weil das Label entschieden hat, diese wunderbare Platte
in eine bedruckte Innentasche zu packen.
Und wenn ich das gewusst hätte, dann mit dem entsprechenden Mitarbeiter bei
uns auch kommuniziert, wie gesagt, wenn ich gewusst hätte, wie das Master klingt,
hätte ich dem Kunden gesagt, lass es, bitte, bitte, bitte lass es.
Während wenn es eine hochgezüchtete, hochkomprimierte Metalcore-Platte ist,
hätte ich vielleicht gesagt,
ja, pack das in eine bedruckte Innentasche, weil alles das, was an Defekten
nachher vielleicht hörbar ist, wird
durch die Musik zugebraten und es ist vielleicht nicht ganz so schlimm.
Man muss sich das also auch immer im Einzelfall genau angucken.
Aber um das jetzt hier abzuschließen,
Gefütterte Innentaschen.
All the way. Always.
Also du siehst ja schon in dem Chat, die sind jetzt alle wild am Schreiben.
Da geht es hin und her. Also falls du dich doch noch neben März als Bundeskanzler aufstellen möchtest.
Man weiß ja schon, wenn man dich kennt, dass du sowieso schon als Kanzler bekannt
bist. Vielleicht ist jetzt einfach die Zeit nochmal gekommen und dann wirst
du von jedem Einzelnen in der Community ein Like kriegen.
Also mir ist noch keine einzige Person begegnet, die da kein Like drunter setzen würde.
Es sei denn, vielleicht kein Account oder so, aber ansonsten versteht keiner.
Kurz noch eine Bemerkung, Gatefolds Paradise wieder, es gibt auch bedruckte
Innentöne, die gefüttert sind. Die Herstellung ist unfassbar aufwendig.
Es gibt aktuell zwei Hersteller, die das anbieten oder anders.
Man muss sagen, es gab zwei Hersteller, die das anbieten.
Der zweite Hersteller, die Firma Delga Druckerei aus Großbritannien,
stellt aktuell keine gefütterten, bedruckten Innentaschen mehr her,
weil es so aufwendig ist und die Qualitätsproblematik ist, dass sie erstmal eine Pause machen.
Der zweite Hersteller, die Firma Neoplastik, gehört zur Abach-Gruppe. Die machen es noch.
Aber auch da ist es sehr, sehr aufwendig und sehr, sehr kostenintensiv.
Ich kann das ganz kurz erklären, damit die Leute wissen, warum das so ist.
Gefütterte Innentaschen werden über sogenannte Rollenfertigung hergestellt.
Du hast also das Papier, das kommt von einer Rolle, da sind zwei Kilometer Papier
drauf und es gibt eine zweite Rolle, da sind zwei Kilometer HDPE,
das ist die Folie drauf und die beiden laufen in eine Maschine,
werden miteinander verklebt, gefalzt, umgeleimt und dann abgeschnitten.
Um das bedruckt herzustellen, musst du entweder diese zwei Kilometer Papierrolle
bedrucken, was im normalen Offset-Druck gar nicht geht.
Du machst das dann mit so einem Digitaldruck, wo so ein digitales Druckwerk
dran ist und die zwei Kilometer laufen durch.
Nun könnt ihr euch ausrechnen, wie viele Innentaschen auf einer zwei Kilometer
Rolle sind. Das ist nicht wenig.
Das heißt also, du musst erstmal genügend Innentaschen zusammenkriegen,
damit der Hersteller sagt, ich schmeiße die Rolle überhaupt an.
Die Firma Delga hat ein anderes Verfahren entwickelt.
Die haben das mit Bogenfertigung gemacht. Die haben also ganz normal Bögen bedruckt,
so wie für normale Taschen auch.
Und haben dann diese HDPE-Folie geschnitten und haben das miteinander verheiratet.
Da gab es aber Probleme, dass die Klebemenge des Klebers nicht genau berechnet
werden konnte und der Kleber an den Seiten rausqualstert.
Und wenn wir irgendwas nicht leiten können, wir Vinyl-Fans, sind das Klebereste auf Schallplatten.
Das wollen wir nicht. Nein, nein.
Also ich weiß noch, wie ich es zum ersten Mal gesehen habe, was der preisliche
Unterschied ist zwischen den Gefütterten und den Nicht-Gefütterten oder den
Bedruckten und so und ich kann mich noch an meinen Kopf schütteln erinnern.
Also es ist schwer zu verstehen, aber ich glaube man darf trotzdem nicht müde
werden, es immer und immer wieder zu sagen, um prominent zu posten.
Ich spüre, also ich denke jedes Mal, um jetzt mal positiv diesbezüglich abzuschließen,
jedes Mal, wenn ich eine Platte öffne bei meinen Unboxings und da ist innen gefütterte Hülle drin,
ja, dann denke ich jedes Mal, es gibt Hoffnung.
Es ist vielleicht, es hat doch wieder einer gehört und der sagt es dann noch
jemandem und dann warten wir auf die nächste Platte.
Also es ist immer so, also think positive und ich finde es schön,
dass du auch nochmal ein herzliches Plädoyer von deiner Seite aus dazu in die
Community geschickt hast. Sehr cool. Cool. Gut.
Also und diese Energie, Andreas, jetzt aber, die nehmen wir jetzt mit,
mit so viel Anlauf genommen und jetzt ist Feuer frei für deine Plattenempfehlungen.
Ich gebe dir nochmal die Aufgabenstellung, die ich dir gegeben habe,
sage ich den anderen nochmal.
Mal, also die, manchmal gibt es ja so eine Leitorientierung,
je nach Gast so und nach den ganzen Festen, die Andreas schon auf Platten gefeiert
hat, war sein Auftrag es sich jetzt sozusagen Platten zu überlegen,
ich weiß auch jetzt nicht welche vorher, ja, wie immer,
die sozusagen das Medium Vinyl in besonderer Art und Weise feiern sozusagen,
und da er ja selber das Vinyl schon so schön feiert, bin jetzt selber gespannt, was kommt jetzt?
Ich bin aktuell mal wieder, weil ich aktuell wirklich viel zu tun habe und viel auf der Uhr habe,
dass ich aktuell eher fordernde Musik höre, weil die mich, das ist wie so,
das ist wie bei einer Arbeit koksen, die Musik hören, die einen so richtig,
die richtig anfeuert und deshalb habe ich als Empfehlung Sachen,
die vielleicht unerwartet sind, im Vergleich zu dem, was ich sonst immer empfohlen
habe, wo ich ja immer irgendwelche klassischen Soul-Platten wie diese Aretha
Franklin empfohlen habe.
Empfehlung Nummer Nummer eins geht ganz weit zurück in die 90er Jahre.
Eine Platte, die ich gerade wiederentdeckt habe, das ist diese hier,
Destroy All Boy von den New Bomb Turks.
Für mich die Quintessenz in Sachen Punk.
Das ist die Platte, die ich Leuten vorspielen würde, die keine Ahnung davon haben, was Punk ist.
Dann würde ich ihnen sagen, hier an dieser Platte kannst du das nachvollziehen,
weil die Verbindung zum Rock'n'Roll und zum späteren Rock'n'Roll
dreckigen Punk britischer Prägung hier am deutlichsten nachgewiesen wird.
Diese Platte übrigens hat keine gefütterte Innenhülle und sie braucht auch keine
gefütterte Innenhülle.
Diese Platte ist in meinem Besitz, seitdem sie erschienen ist,
1994 und seit dieser Zeit höre ich die Platte permanent.
Die Platte sieht aus wie Hund, sie klingt fürchterlich, sie knistert,
knarzt und ist vollkommen zerkratzt.
Wenn ich irgendwo auflege, nehme ich diese Platte immer mit und Und das ist
eine dieser Platten, die genau das braucht.
Sie muss räudig klingen und da können noch so viele Kratzer drauf sein.
Ich werde diese Platte wahrscheinlich auch nie als Nachpressung neu kaufen.
Ich werde die so lange hören, bis die Nadel so rausspringt, dass die Platte
nicht mehr dreht. So, New Bomb Turks.
Ich zeige es mal noch bei Disco. Ich habe euch nicht zu viel versprochen,
Andreas und Landi. Das ist immer wieder der Hammer.
Also genau, 1993 erschienen. Ich würde den Discogs-Link für euch dann später
unter die Sendung packen, natürlich auch in die Shownotes rein,
da könnt ihr euch das Album gerne...
Oh, das Wichtigste habe ich noch vergessen. Natürlich, wenn du mich fragst,
welche Platten ich vorstelle, mache ich mir natürlich erstmal Gedanken drüber.
Es gibt noch was anderes, was dazu kommt. Diese Platte ist erschienen auf einem Label namens Crypt.
Crypt.
Crypt ist das wahrscheinlich wichtigste Label in Sachen Garagepunk, was je existiert hat.
Crypt ist mit meiner persönlichen Geschichte ganz, ganz stark verknüpft.
Als ich angefangen habe, über Musik zu schreiben, ich habe also Fanscenes gemacht,
Garagepunk-Fanscenes und habe beim Visions-Magazin geschrieben,
war ich über zwei, drei, vier Jahre der Typ, der alle Crypt-Platten besprechen musste.
Das war das erste Label, was mich als Journalist massiv unterstützt hat.
Crypt hat mir alle Platten geschickt und gesagt, du besprichst das bitte,
weil du verstehst, was wir machen.
Das ist das eine. Und Crypt ist ein Label.
Wir reden immer wieder darüber, dass es da draußen Labels gibt,
die über die trockenen Jahre das Format Vinyl am Leben erhalten haben.
Als alle anderen nur CDs gemacht haben, gab es so eine Handvoll Labels,
die Vinyl veröffentlicht haben.
Crypt war eins dieser Labels. Tim Warren, der heute in Berlin lebt und immer
noch mastert, verabscheut CDs wie die Pest und hat das immer getan und hat zu
Zeiten Vinyl veröffentlicht, als keiner sich für Vinyl interessiert hat.
So viel zum Thema. Wäre dann deine Empfehlung, es gibt ja aktuell 95 Kopien
bei Discogs ab 6,99 Euro, dass man dann eine Pur nimmt, damit man das gleiche
Feeling hat wie deine abgeranzte Platte?
Also wenn es eine Nier-Mint gibt, dann die Pura-Nier.
Ja, tut das bitte. Das ist eine gute Idee.
Ich bin allerdings erstaunt, wie gut das Cover noch aussieht.
Das Cover ist tatsächlich noch eine VG+.
Ja, geil. So, nächste Band.
Eine Band, die mich in den letzten Wochen täglich begleitet hat,
weil ich von dieser Platte überhaupt nicht mehr loskomme, ist die Band 111.
Hier ist natürlich jetzt eine blöde Zelle drum, deshalb sieht man das nicht so gut.
Immer der Schränk.
Immer der Schränk. Das ist eine Berliner Band mit einem Mitglied,
den ich schon seit ein paar Jahren kenne.
Er hat früher bei einer anderen Band gespielt namens Tefra.
Es ist ziemlich schwierig, diese Musik zu beschreiben. Nee, es ist eigentlich nicht.
Es ist ganz einfach, diese Musik zu beschreiben. Es ist Neokraut,
was sich ganz viel holt aus Ecken wie Kraftwerk und Neu.
Also irgendwie ist es für mich die perfekte Schnittmenge aus Kraftwerk und Neu.
Die Musik ist sehr repetitiv, sehr ritualistisch.
Und warum ich diese Platte so feiere, sind zwei Gründe.
Ich habe die Band in den letzten Monaten dreimal live gesehen,
auf dem Desertfest, auf der Rotor Mania und auf dem Stone from the Underground
Festival und die haben mich live so dermaßen abgeholt.
Da ist eine Vehemenz auf der Bühne, eine, wie der Engländer sagt, Urgency.
Vor allen Dingen der Gitarrist ist also vollkommen am Durchdrehen und spielt
mit einer stoischen Leidenschaft diese repetitiven Riffs, dass man sich dem
gar nicht entziehen kann.
Und das andere, was mich diese Platte so feiern lässt, da werdet ihr jetzt wahrscheinlich
lachen, die Leute, die schon mal Podcasts mit mir gehört haben,
ich werde nicht müde zu behaupten oder zu sagen, es gibt in meiner Plattensammlung
keine farbigen Platten.
Ich bin so ein absoluter schwarzes Vinyl-Faschist.
Und diese Platte ist Crystal Clear.
Und die klingt geil. Die klingt super gut.
Ich habe auf dieser Platte noch keinen Pressfehler gefunden.
Und das ist total ungewöhnlich, weil man auf diesem Crystal Clear Mist eigentlich
ständig irgendwo eine Auspressung oder eine Nähmaschine oder ein Stitching findet,
weil diese Platten in der Qualitätskontrolle nicht geprüft werden können.
Du siehst Pressfehler auf transparentem Vinyl nicht. Das wissen viele Leute nicht.
Es gibt keine Qualitätskontrolle, weil du einfach die Fehler nicht siehst.
Du siehst sie nicht mal mit dem Mikroskop.
Du müsstest jede einzelne Platte von vorne bis hinten durchhören,
um einen Pressfehler zu finden.
Ja, noch einmal, die Band heißt 1-1-1 und die Platte heißt 2, weil es die zweite ist.
Es gibt es in zwei Versionen mit einem weißen Cover, also weißem Rand und dem
Bild in schwarz und einmal invertiert gibt es sie auch noch.
Dicke Empfehlung, wer auf Krautrock steht und zwar vorwiegend auf Neokraut,
solche Bands wie Kamera oder Papier und so weiter, kauft euch diese Platte. Ist auch gut,
Dass du das mit dem Clear Vinyl nochmal extra sagst, da haben wir lange nicht
mehr drüber geredet, aber du weißt ja, Vinyl und hat ja so ein bisschen eine
leichte Affinität zu farbigen Platten und da haben wir natürlich auch schon
extra Sendungen drüber gemacht über das Thema Colored Vinyl oder sind es dann
immer wieder geschrappt,
wie jetzt die verschiedenen Farben dann auch irgendwie mal einen Einfluss haben
auf die Klangqualität hin und her.
Und ja, aber lange nicht so weit drüber gesprochen und das ist nämlich eben
gerade dieser Clear-Faktor, nicht Clear-Faktor, das ist wieder was anderes,
das ist dann für die HiFi-Leute.
Obwohl man dazu sagen muss, also Crystal Clear, was ja von allen farbigen Granulaten
wirklich das miserabelste ist, auch das ist in den letzten Jahren durchaus besser
geworden und ich, versteht mich nicht falsch, ich kritisiere niemanden,
der farbige Platten kauft.
Als jemand, der in der Plattenherstellung arbeitet, bin ich ein Riesenfan davon,
von völlig durchgeknallte Farbkombinationen zu entwickeln und zu gucken, geht das überhaupt?
Kriegt man das hin? Aber ich als Fan, mir geht es um den Inhalt auf der Platte
und deshalb will ich die bestmögliche Qualität und die ist einfach auch schwarzer
Platte. So, sollen wir die letzte noch machen?
Sehr, sehr gerne. Und noch eine kleine Zwischenbemerkung, bevor du loslegst.
Wir haben ja bisher immer alle Talks irgendwie nur im Audioformat gehabt,
für Clubhouse, für den Podcast, als der Podcast gestartet ist.
Und jetzt mal zu sehen, wenn du diese Platten abfeierst, wo wir schon auditiv
immer an deinen Lippen geklebt haben, dich jetzt dabei zu sehen,
ist nochmal irgendwie so eine neue Ebene. Finde ich total geil.
Aber machen wir weiter. Einen haben wir ja noch.
So, und jetzt kommt's. Distinktionsgewinn my ass. Jetzt stelle ich euch eine
Platte vor, die es überhaupt noch nicht gibt.
Die erscheint am 8. Oktober von der britischen Band Sex Swing.
Die Platte ist der unfassbare Wahnsinn für alle Leute, die irgendwo zwischen
Rock'n'Roll, Prog, Avantgarde und Noise sich bewegen, die kann man wirklich
überhaupt gar nicht mehr beschreiben mit irgendwelchen Kategorien.
Der Gitarrist der Band ist Jodie Cox, der unter anderem bei so Bands wie Earth
mitgespielt hat, ist aber musikalisch eine völlig andere Richtung.
Die Musik ist, also einerseits erinnert es mich an eine avantgardistische,
neusige Version von Cramps.
Dann ist es aber auch wieder sehr, sehr jazzig, sehr, sehr vertrackt.
Nimmt dich einfach unglaublich mit, weil sie auch sehr zugänglich und melodisch
ist, auch wenn sich das jetzt nicht so anhört.
Es ist also ein sehr, sehr avantgardistischer Umgang mit den Tönen,
die Instrumente erzeugen können, aber nicht unbedingt avantgardistisch in den Strukturen.
Hinzu kommt, dass diese Platte ein absolut wunderschönes Artwork hat,
wie man hier auch sehen kann.
Das ist sowas von fantastisch gedruckt und auch noch mit einem Soft-Touch-Laminat veredelt.
Yes, Guilty Pleasures, Soft-Touch-Laminat.
Nein, das ist nicht nachhaltig, das ist überhaupt nicht nachhaltig.
Es wird nur in meinen Händen nachhaltig, weil diese Platte wird niemals mit
ihrem Besitzer wechseln.
Die wird hier in diesem Haushalt bleiben und immer wieder angefasst werden.
Und sie wird an meine Tochter vererbt werden und sie wird in meinem Testament
drinstehen als Platte, die niemals weggeworfen werden darf. Das macht sie nachhaltig.
Hört euch diese Musik an kauft euch diese Platte ist eine Band die es verdient
hat, ist auf einem ganz kleinen Label erschienen und jeden Cent wert oder erscheint
auf einem ganz kleinen Label mega geil,
Ja und hier auch bei Bandcamp haben wir dann den Link angehängt,
also die Gold Vinyl 100 Kopien, die Green Vinyl 175 und halt eben auch die Black
Vinyl die es da noch gibt Ja.
Kauf die schwarze.
Ich hätte es jetzt noch ausquetschen wollen, wenn wir noch mehr Zeit hätten,
würde ich es jetzt noch über die goldenen Blatten ausquetschen.
Das haben wir ja auch schon ein paar Mal gehabt. Aber das lassen wir jetzt mal.
Was du aber gern noch sagen kannst, dann notiere ich mir das gleich noch,
die Anspieltipps, was wir auf die Playlist packen.
Wir haben nämlich die Playlist bei Apple Music und bei Spotify.
Und da hat man dann eben auch die Möglichkeit, Indie-Songs sozusagen reinzupacken.
Hören und da macht es ja dann einfach Sinn, dass der liebe Andreas euch einfach
noch so ein paar Anspieltipps gibt und sofern es möglich ist,
werde ich dann den Song reinpacken.
Das ist halt immer das Thema, wenn ein Album jetzt das letzte noch nicht veröffentlicht
ist, dann muss ich halt im Nachhinein mal schauen, ob die Songs dann verfügbar
sind, wenn nicht, nehme ich mal einen anderen.
Aber ihr hört ja den Talk vielleicht auch später, dann ist der Song schon da
und dann könnt ihr da reinhören.
Also Andreas, welche würdest du denn da empfehlen?
Also bei 1-1-1 würde ich den Track Reged Etarac empfehlen als Anspieltipp.
Bei Sex Swing den Track Pat Jason empfehlen.
Und bei New Bomb Turks Runnin' on Go. Allerdings muss ich da dazu sagen,
ich mach mir Gedanken für solche Platten Empfehlungen.
Ich mach mir relativ wenig Gedanken bei den Anspieltipps. Ich greif einfach
einen Song raus, wo ich denke, der knallt, der fetzt.
Ich bin ein Albumhörer und für mich zählt tatsächlich das Album.
Es ist äußerst schwierig, immer irgendwas rauszupicken und ich bin so ein total Verweigerer von
Single-Herangehensweisen. Das ist auch einer der Gründe, warum ich niemals irgendwie
mit digitalem Musikgenuss warm werde.
Downloads, Streaming, ich habe nicht mal einen Spotify-Account,
weil ich höre mir Platten an, tatsächlich.
Bei mir läuft den ganzen Tag der Plattenspieler und ich höre immer Alben von vorne bis hinten.
Ja, da musst du dich gar nicht entschuldigen, also ich glaube,
da bist du durchaus unter Gleichgesinnten und schon hier gegenüber von dir im Studio,
also Albenhörer macht einfach Sinn, ich habe auch mal eine Playlist an für Hintergrund,
irgendwie was essen oder mal
chillen oder was, aber im Herzen und in Leidenschaft auf jeden Fall Alben.
Ja, sehr cool.
Also Leute, hört mal rein, könnt ihr ja quasi gleich nach dem Talk machen.
Ich werde es dann auch zeitnah, wenn möglich, auf die Playlists packen und ja,
da kommt schon die Forderung im Chat natürlich auch direkt nach unserem kleinen
Nachgespräch nach der Sendung auch die Links dann noch reinpacken zu allen Alben,
dass ihr dann auch gleich ordern könnt.
Nicht Bestelllinks. Keine Bestelllinks. Tourdaten posten. Geht zu den Konzerten
und kauft die Platten dort.
Achso, ja gut, okay. Wir wollen jetzt nicht zu tief in euer Privatleben eingreifen,
deswegen vielleicht von mir jetzt nur der Link, aber ihr habt Andreas gehört, also zuhören.
Sehr schön. Ach ja, also ein wunderschönes Fest der Sinne sozusagen.
Wir sind jetzt am Schluss noch mal so richtig emotional die Kurve hoch.
Wir haben aber auch inhaltlich, glaube ich, hier wirklich dank dir eine riesenbreite
Palette geboten, dass man sich nun unter dem Harlem Menü Festival als auch unter
der Making Wine Konferenz was vorstellen kann, auch überlegen kann, ob das was ist.
Und wenn es dieses Jahr zu spontan oder kurzfristig ist, it's coming soon.
Again, also dann wird es nächstes Jahr auf jeden Fall wieder eine Gelegenheit
geben und natürlich wird Vinyl und auch fleißig,
berichten, wenn es dann wieder weitergeht, denn ich habe mich da auch besonders
gefreut, dass es dann hier unter der,
Konferenzseite dann als Supporter Vinyl und genannt wird, also dafür nochmal vielen Dank.
Ganz toll und da werde ich das natürlich auch weiter supporten und ganz viel
verlinken und euch informieren, was da so los ist.
Ja, Andreas, nochmal tausend Dank, dass du dir so viel Zeit genommen hast,
heute Abend so kurz vor den ganzen Events hier nochmal ein Community-Bad mit uns zu nehmen.
Wissen wir, sehr, sehr zu schätzen, wirklich.
Dankeschön, Dankeschön. Hat auch Spaß gemacht.
Das freut, das freut und ich hoffe euch da draußen auch und dann würde ich jetzt
in alter Manier die Sendung mal abfinden, da das jetzt auch die erste nach der
Sommerpause ist, natürlich auch noch so ein bisschen Ausblick geben,
wie es denn eigentlich weitergeht und was noch kommt und dazu genau würde ich
den Andreas schon mal verabschieden, also nochmal herzlichen Dank und Servus, ciao.
Ja, dann war es das für heute mit Vinyl und Talk zu den Themen Harlem Vinyl
Festival und Making Vinyl Europe.
Ganz herzlichen Dank nochmals Andreas Kohl, dass du dir so viel Zeit genommen
hast, heute am Start warst, aber wir danken natürlich auch den Leuten im Chat
der Live-Sendung, allen Zuschauern und Zuhörerinnen auf YouTube, Facebook,
Twitch und natürlich die Podcast-Hörer da draußen im Vinyl und Podcast.
Wie schon gesagt, Hört euch die Playlist bei Apple Music und Spotify an und
tolle Musik zu entdecken und so ein bisschen tiefer einzutauchen in das,
worüber wir unsere Leidenschaft mit euch teilen.
Und wenn ihr bei YouTube unterwegs seid, freuen wir uns natürlich,
wenn ihr neu seid, über ein Abo oder sogar eine Glocke.
Ansonsten, wenn ihr zugeschaut habt, lasst doch vielleicht mal nach dem Talk
einen kleinen Kommentar fallen.
Hilft ja immer, ihr kennt ja den Algorithmus, dass die Leute dann auch das Video
finden und unseren Austausch hier und Like ja sowieso klicken,
bevor ihr rausgeht. Die nächsten Livestreams und Vinyl- und Podcast-Folgen sind
bis Ende Oktober bereits mit meinem Team und Gästen geplant.
Freue dich also zeitnah auf neue Episoden Vinyl und Pre-Order, Reissue, Hi-Fi bzw.
Hi-Fi Coffee Break, DJ Vinyl und natürlich von unserem Quartett,
in dem wir euch unsere besten Platten des dritten Quartals 2024 vorstellen werden.
Den korrekten Termin für den nächsten Livestream findet ihr immer in den Shownotes
aller Podcast-Folgen bzw.
Auf meinem YouTube-Kanal unter Livestreams. Beachtet hierbei,
dass es zahlreiche Podcast-exklusive Formate gibt, die auf den Videoplattformen
wie YouTube nicht erscheinen, aber über den Podcast-Player eures Vertrauens zu genießen sind.
Daher Podcast bei Apple Podcasts, Spotify, Amazon Music, Deezer und viel mehr
abonnieren, Sterne verteilen, Rezensionen schreiben. Kauft ihr euch Platten
oder habt ihr Platten, die wir hier besprechen, setzt gerne das Hashtag Vinyl
und Club und taggt Andreas Loves Vinyl bzw.
Vinyl und die Verlinkungen sind in der Videobeschreibung, Shownotes für Instagram.
Das war's, vielen Dank für euer Interesse an Events rund um das Thema Vinyl.
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