WK#005 Dreiklang Stein - Wasser - Pflanzen Interview mit Soeren von Hoerschelmann
19.02.2025 59 min Jörg Baumhauer meets Soeren von Hoerschelmann
Zusammenfassung & Show Notes
Dreiklang Stein Wasser Pflanzen!
In dieser Episode von Wasserkünste unterhalte ich mich mit Soeren von Hoerschelmann. Er ist gelernter Landschaftsgärtner und studierter Landschaftsarchitekt.
Als Kind einer musischen Familie liegt ihm Kreativität im Blut. Die Musik spielt bei der Betrachtung und Gestaltung seiner Gärten eine durchaus wesentliche Rolle. Welche das ist und welche künstlerischen und gestalterischen Aspekte ihm wichtig sind, erzählt er in dieser Episode.
Wichtig sind Soeren von Hoerschelmann bei der Gestaltung seiner Gärten die Grundlagen der Nachhaltigkeit. Deshalb werfen wir in dieser Episode auch einen Blick auf Themen wie die ökologische Verschränkung und die Herausforderungen der Gartenplanung in Zeiten der Klimaveränderung. Dabei spielt das Wasser auch mit all seinen Aggregatzuständen eine wesentliche Rolle in der Gartengestaltung von Soeren von Hoerschelmann.
Wer mehr von Soeren von Hoerschelmann erfahren möchte findet ihn hier:
Gärten von Hoerschelmann
Bei Instagram ist er zu finden unter: soeren_von_hoerschelmann
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In dieser Episode von Wasserkünste unterhalte ich mich mit Soeren von Hoerschelmann. Er ist gelernter Landschaftsgärtner und studierter Landschaftsarchitekt.
Als Kind einer musischen Familie liegt ihm Kreativität im Blut. Die Musik spielt bei der Betrachtung und Gestaltung seiner Gärten eine durchaus wesentliche Rolle. Welche das ist und welche künstlerischen und gestalterischen Aspekte ihm wichtig sind, erzählt er in dieser Episode.
Wichtig sind Soeren von Hoerschelmann bei der Gestaltung seiner Gärten die Grundlagen der Nachhaltigkeit. Deshalb werfen wir in dieser Episode auch einen Blick auf Themen wie die ökologische Verschränkung und die Herausforderungen der Gartenplanung in Zeiten der Klimaveränderung. Dabei spielt das Wasser auch mit all seinen Aggregatzuständen eine wesentliche Rolle in der Gartengestaltung von Soeren von Hoerschelmann.
Wer mehr von Soeren von Hoerschelmann erfahren möchte findet ihn hier:
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Bleib im Strom!
Mehr zu Edition Aqua findest du hier:
Edition Aqua
Edition Aqua
Wasserkünste – Der Podcast, der die Strömungen von Kunst, Kultur und Gartenkultur miteinander verbindet.
Die Musik in meinem Podcast: A Great Trip With Friends
ist eine lizenzfreie Musik von https://pixabay.com/users/brightestavenue-27596357/
Transkript
Moin und herzlich Willkommen zu dieser Ausgabe von Wasserkünste,
der Podcast über Wasser in Garten, Kunst und Kultur.
Mein Name ist ja, in der heutigen Episode begrüße ich einen Gast,
der ein Garten- und Landschaftswahrunternehmen führt.
Er ist dort alleiniger, geschäftsführender Gesellschafter.
Daneben ist er freiberuflich als Landschaftsarchitekt tätig.
Er plant private Gärten, ist auch im öffentlichen Bereich unterwegs und engagierte
sich häufig bei Landesgartenschau- und Gartenausstellung mit Mustergärten.
Er hat also verschiedene Hüte auf, den des Unternehmers und den des Landschaftsarchitekten.
Zusammen reisen wir ein Stück in die Vergangenheit von Sören von Hörschelmann.
Sören von Hörschelmann sagt von sich selbst, zum Thema Trends fällt mir immer
so wenig ein, weil ich mir einbilde, ihnen nicht nachzulaufen.
Am Ende bewege ich mich natürlich doch immer wieder in den großen Moden der
Zeit, aber ich versuche doch möglichst individuelle Ideen zu finden.
Wir werden heute gemeinsam in das Thema Wasser in der Gartengestaltung eintauchen.
Und er wird uns unter anderem erklären, wo der Unterschied zwischen der künstlerischen
und der gestalterischen Sichtweise eines Planers liegt. Ich freue mich drauf.
Ich freue mich auf das Gespräch mit Sören von Hörschelmann.
Im Gegenteil. Jetzt muss ich eigentlich zusehen, dass es diese natürlichen Prozesse,
dieses ja auch teilweise Zerstörungspotenzial, was Wasser einfach auch hat,
dass ich das bis zu einem gewissen Grad zulasse.
Ich finde aber, wenn man die andere Aufgabe gleich mitdenkt,
Dass man diesen Menschen einen Ort gibt, der mehr bietet als die reine Funktion,
dann ist es eigentlich wirklich das, was man auch schon als Kunst bezeichnen kann.
Also ich finde, es heißt ja nicht umsonst Gartenkunst.
Die Angst vor Kontrollverlust. Ich glaube, das ist eine ganz tiefsitzende Angst,
dass man irgendwas in Gang setzt, dessen man Herr wird.
Und wenn ich jetzt irgendwie das Feuerwerk abfeuere, irgendwo mit irgendwelchen
Gestaltungselementen, dann brauche ich auch mal wieder Pause.
Moin und herzlich willkommen beim Podcast Wasserkünste. Mein Name ist Jörg von
Edition Aqua und heute sprechen wir über Wasser in der Gartengestaltung.
Und dazu habe ich mir einen besonderen Gast eingeladen in meinen Podcast,
Sören von Hörschelmann. Der ist jetzt an der einen der Leitung und ich freue mich riesig drüber.
Moin Sören. Ja, hallo, hallo, guten Tag. Sören, wie geht's dir?
Mir geht's sehr gut, entspannt, aber gespannt auf das Thema.
Das Thema wird Wasser sein. Nichts anderes wollen wir hier behandeln.
Allerdings mit ein bisschen drumherum, nämlich das, was du so machst.
Stell dich doch mal kurz vor. Ja, ich bin Sörit von Herschenmann,
gelernter Landschaftsgärtner, studierter Landschaftsarchitekt.
Betreibe das Ganze jetzt schon sage und schreibe 25 Jahre.
Und ja, habe so ein bisschen das Motto übernommen. Das ist nicht meins. Ich habe es übernommen.
Steinwasserpflanze unter anderem. Und ich glaube, das könnte auch der Anlass
sein für das heutige Gespräch. Ich war ja in der Mitte, dass Wasser steht.
Definitiv. Also ich finde dieses Motto schon extrem spannend und ich glaube,
wir werden da auch gleich einsteigen.
Allerdings interessiert mich noch viel brennender. Du hattest einen kleinen
Ausflug in deiner Vergangenheit.
Du hast beim Kramen deine Diplomarbeit gefunden und hast mir im Vorgespräch
erzählt, da hatte das Thema Wasser tatsächlich auch noch eine große Bedeutung für dich.
Ja, das ist tatsächlich so. Ich habe dann irgendwann festgestellt und mich erinnert,
dass ich ja tatsächlich mal studiert habe und auch eine Diplomarbeit geschrieben habe.
Und wie es der Zufall will, handelt diese Diplomarbeit eigentlich von Wasser.
Also einmal auf einer eher, ich sag mal, abstrakten, wissenschaftsähnlichen Ebene,
soweit man das irgendwie bei Landschaftsarchitekten so sagen kann,
und dann eben wirklich konkret in einem Entwurf integriert in einen Privatgarten.
Und eigentlich spiegelt das schon ein bisschen das wider, was ich ja heute tagtäglich betreibe.
Das heißt, das Thema Wasser hat dich bis heute nicht verlassen?
Das ist also wirklich mein kontinuierlicher Begleiter, dieser Dreiklangsteinwasserpflanze.
Der ist tatsächlich integraler Bestandteil meines täglichen Tuns,
sowohl als Planer als auch als ausführender Betrieb.
Und ich stelle mit Erstaunen fest, dass viele Leute, viele Partnerbetriebe,
KollegInnen, wie auch immer, tatsächlich mit Steinen unglaublich viel anfangen können, häufig.
Beim Wasser wird es dann schon sehr dünn, vor allen Dingen, wenn es dann eher
speziell wird und vielleicht auch mal eine andere Form annimmt als so das Übliche.
Und ja, es ist tatsächlich so, dass auch die Pflanze bei vielen einfach hinten überfällt.
Ich habe keine Ahnung, warum es so ist. Mir soll es recht sein,
das sind alles Felder, die mir sehr viel Spaß machen, gerade in der Kombination miteinander.
Was bedeutet Stein-Wasser-Pflanze für dich, dieser Dreiklang?
Was steckt genau dahinter? Du hast jetzt sozusagen die einzelnen Elemente einmal
kurz beschrieben, aber ein Dreiklang bedeutet, das klingt zusammen.
Ja, richtig. Also Dreiklang ist dann auch schon wieder eine Wortwahl,
die passt in meine Arzt, gerne mal auch Anlehnungen an die Musik zu nehmen.
Also ich spreche gerne von Komposition und von Rhythmus und eben auch von Dreiklang.
Drei-Klang-Akkord, dann ist irgendwie praktisch der Klang ja voll.
Und im Prinzip kann ich mir schwer eine Anlage vorstellen, wo eines dieser Elemente
fehlt oder dieser Bestandteile.
Also Stein ist wahrscheinlich jedem noch irgendwie einigermaßen zugänglich.
Man muss irgendwo gehen, stehen, sitzen.
Das wird häufig mit Stein gemacht, egal welcher. Bei der Pflanze ist es auch
klar, es ist irgendwie ein Garten ohne Pflanze. was ist das?
Wobei, wenn man sich die Schottergärten anguckt, ist ja auch eher nur so ein dekoratives Ding.
Und bei Wasser erlebe ich es immer wieder, dass Leute doch manchmal sagen,
nee, wollen wir gar nicht.
Und die haben häufig ein bisschen, ich sag mal, Angst oder vielleicht auch eine
eingeschränkte Vorstellung.
Also Angst im Sinne von, das ist bestimmt total pflegeintensiv oder meine Kinder
ertrinken da drin oder es wird Mückenzucht oder sonst irgendetwas.
Ja, und vielleicht auch in den Formen können sie sich gar nicht vorstellen,
dass sowas auch in dem kleinsten Garten irgendwie Platz hat.
Du hast jetzt gerade so ein bisschen die Musik ins Spiel gebracht.
Das ist eine zweite Leidenschaft von dir? Ja, also ich bin sehr geprägt,
musikalisch geprägt von einer Mutter, die Profimusikerin war und selber auch.
Also ich habe erst Geige, dann Kontrabass gespielt, so jahrelang.
Es hat leider nie dazu gereicht, wirklich da total Gas zu geben und wirklich sehr gut zu werden.
Ich übertrage das jetzt eigentlich wirklich auf meinen jetzigen Beruf,
weil das ist meine Leidenschaft, da kann ich mich wirklich austoben und ich
bediene mich dann sozusagen dieser Metapher aus dem Raubinier.
Naja, die Musik hat ja auch was Fließendes in sich.
Also von daher können wir die Brücke tatsächlich zum Wasser auch schon wieder
schlagen. Aber sie ist ja Kunst.
Und du hattest im Vorwege einmal kurz so ein bisschen gesagt,
es gibt diesen künstlerischen und diesen gestalterischen Ansatz bei dir auch
in deinen Arbeiten, auch mit dem Element Wasser.
Und du sagtest, es gibt da einen Unterschied zwischen künstlerischer und gestalterischer Sichtweise.
Ja, vielleicht fließt es auch ineinander tatsächlich oder aber man kann eigentlich
sagen, dass die gestalterische Ebene mehr das Handwerk ist, also das entwerferische Handwerk,
dass ich halt mir überlegen muss, in welchen Proportionen ich etwas anlege.
Wie die Technik funktioniert, ob es überhaupt funktioniert alles.
Und die künstlerische Ebene vielleicht das ist, was man hoffentlich mit erreicht,
dass man vielleicht noch eine gar nicht so sehr wahrnehmbare oder bestimmbare
Ebene findet, sondern etwas, was sich der Benutzerin,
dem Betrachter irgendwie vermittelt.
Und vielleicht auch in unterschiedlichen Personen unterschiedliche Assoziationen
zum Klingen bringt, was sie wieder die Musik.
Und das ist vielleicht ja auch das, was die Kunst vielleicht ausmacht,
dass man eben technisch perfekt sein kann, aber man steht vielleicht bei einem
Bild oder sowas davor und sagt, ja gut, hier ist ein Bild.
Während ich vielleicht irgendwo ein anderes habe, wo nochmal eine andere Ebene
drin ist, die sich dann den verschiedenen Betrachtern unterschiedlich vermittelt. Vielen Dank.
Und das muss nicht immer das Gleiche sein. Und es wäre auch irgendwie doof,
glaube ich, wenn man das sozusagen nicht nach außen kehren würde oder in den Vordergrund stellen.
Aber so eine gewisse Kunstfertigkeit vielleicht auch in der Verwendung, das wäre schon schön.
Und liegt da auch der Unterschied, das kommt mir jetzt gerade so bei.
Wenn ich dir zuhöre, zwischen der Kunst, die ich ja nur, in Anführungsstrichen,
nur genieße und vielleicht auch ein bisschen konsumiere, im Gegensatz zur gestalterischen
Funktion, also zu dem, was du dann machst im Garten.
Da sagtest du gerade, da kann man reingehen, das kann man benutzen.
Der Unterschied, das ist ein Garten oder die Gärten, die du planst,
sind, vielleicht ist es ein bisschen weit hergeholt, aber ich finde es trotzdem so begehbare Kunst.
Also dass man sagt, ich genieße es einerseits oder überhaupt vielleicht Gärten,
nicht nur deine, sondern alle, die irgendwie geplant sind, dass es genießbare Kunst sein kann.
Also ich gehe rein, ich genieße es, ich kann es auf mich wirken lassen,
ich kann es aber auch einfach benutzen, weil ein Nutzgarten kann ja durchaus
auch schön sein. Also ich finde das total wichtig.
Es ist natürlich so, dass so ein Garten keine freie Kunst ist.
Das hat ja immer irgendwie einen Anlass.
Und bei Privatgärten sind es halt die Wünsche der Auftraggeber.
Aber das aufzunehmen und in die Funktion zu bringen, das ist ja die eine Aufgabe.
Ich finde aber, wenn man die andere Aufgabe gleich mitdenkt,
dass man diesen Menschen...
Einen Ort gibt, der mehr bietet als die reine Funktion, dann ist es eigentlich
wirklich das, was man auch schon als Kunst bezeichnen kann.
Also das heißt ja nicht umsonst Gartenkunst. Das kann auch teilweise ganz zweckfrei sein.
Das mag man ja vielleicht auch als Funktion sozusagen in den Garten reinbringen
und sagen, das hat eigentlich gar keinen Zweck. Es beglückt mich vielleicht nur einfach.
Wenn ich mir einen Schwimmteich baue, dann habe ich die Funktion.
Dass ich da reintauchen kann, kann mich abkühlen und habe sozusagen die physikalische Funktion.
Aber in der meisten Zeit des Jahres gehe ich da nicht rein, sondern ich betrachte
ihn und sehe da, wie die Wolken drüber ziehen, wie sich das Licht spiegelt,
wie der Wind drüber geht, wie der Regen drauf prattelt und sehe dann sozusagen diese Stofflichkeit.
Und das geht dann immer weiter weg von der reinen Funktion, mehr hin zu dem,
was es auslöst in denjenigen oder denjenigen, die da drauf guckt.
Du hast gerade den Begriff Gartenkunst genannt. Es gibt ja auch den Begriff
Wasserkunst und wenn man die Wasserkünste, du hast zufällig weiß der Podcast
auch so, aber wenn man sich Wasserkunst anguckt, dann ist es ja ein doch eher
technisch geprägtes Produkt,
um Wasser irgendwo von A nach B zu transportieren zum Beispiel oder von oben
nach unten oder um es nutzbar zu machen.
Also es ist ganz oft so, dass diese beiden Faktoren einfach zusammenhängen.
Also das Nutzen, das Genießen und das Verwenden, gestalterisch, kreativ sein.
Und da komme ich schon zum nächsten Punkt auf meiner Gesprächsliste,
die unglaublich lang ist.
Wir haben im Vorwege schon gesagt, wenn ihr da draußen zuhört,
wir machen einen Sieben-Stunden-Podcast draus.
Wir wissen aber nicht, ob wir es schaffen, aber wir haben eine Challenge,
eine interne Challenge. Zwischendurch müsste dann vielleicht mein Hund mal um die Ecke.
Naja, also du sagtest ja in diesem Dreiklangstein, Wasserpflanze,
spielt Wasser schon eine wichtige Rolle.
Also es spielt eine wichtige Rolle als gestalterisches Element bei dir.
Ist es eher Deko oder hat es tatsächlich eine tiefere Bedeutung für dich auch?
Ich finde ja, dass Wasser eigentlich so viel mitbringt an sich schon.
Das ist einfach das Lebenselixier.
Das ist ein Urelement. Also sehr viel ursprünglicher geht es ja gar nicht mehr als Wasser.
Und das bietet so viel, man kann es auf so viel verschiedene Art und Weisen
einsetzen, dass ja die Möglichkeiten fast unüberschaubar sind.
Alleine, dass man es auch in drei Aggregatzuständen findet.
Es kann Eis sein, es kann fest sein, gefroren sein, es fließt,
es sprudelt, es plätschert.
Oder aber es dampft. Und es ist...
Eigentlich ohne Wasser, wenn man sich das nur vorstellt, wo überall Wasser drin
ist, was alles von Wasser abhängt, gibt es ja gar kein Leben auf der Erde.
Wenn wir auf der Suche nach Fernzivilisationen auf anderen Planeten sind,
die erste Frage immer, gibt es da Wasser?
Und von daher ist es ja an sich schon als Element, bringt es ja diese.
Etwas mystische, religiöse Komponente mit, die man bespielen kann, wenn man möchte,
die man aber auch einfach sozusagen mitliefern kann und der einzelnen Personen,
die sich dem aussetzt, überlassen kann, inwieweit sie sich darauf einlässt.
Oder ob sie einfach sagt, super, ich habe hier Wasserhahn, da kommt Wasser raus,
damit kann ich meine Pflanzen gießen. Oder ich kann eben reinspringen.
Oder aber, was wir auch schon gemacht haben, ich habe eine Wasserinstallation
in einem winzig kleinen Garten,
das macht dieses leise Tröpfeln, was da über so Stahlamellen.
Runterläuft, macht das Radio, das Außenradio, das kann ich mir gar nicht vorstellen,
ein Außenradio, unnötig, weil dieses Blätschern einfach die Autobahn übertönt.
Also ausreicht, um dieses ständige Grundrauschen der Autobahn einfach aufzubrechen, akustisch.
Und da sieht man schon, wie vielfältig dieses Wasser ist und was man damit alles
machen kann und dass es eben in zig verschiedenen Variationen kommen kann.
Aber immer diese Ebene des so ein bisschen Unerklärlichen des Grundelements
irgendwie mitbringt. Du hast gerade gesagt, das war jetzt ein kleiner Garten,
in dem du das gemacht hast.
Wenn Menschen an Wasser im Garten denken, dann denken sie in der Regel an Teiche
und dann wird es irgendwie gefühlt immer größer und immer größer.
Wenn du jetzt in Gärten kommst und hast eher kleine Gärten, die du mal umsetzen
oder in denen du dann das Thema Wasser umsetzen sollst.
Hast du ein paar Beispiele mal, wie du das gemacht hast oder wie näherst du dich der Sache dann?
Wenn die Menschen sagen, wir möchten gerne Wasser drin haben,
ein kleines Beispiel hast du gesagt, noch zwei, drei mehr? Genau,
das war das eine kleine Beispiel.
Im Übrigen muss ich sagen, dass kleine Wasserelemente auch in großen Gärten
gut Platz finden können, indem sie dann eben an der Stelle Räume definieren,
irgendwo auch hinziehen.
Also wenn ich einen großen Garten habe und eigentlich immer nur am Haus klebe
auf meiner Terrasse, brauche ich ja irgendwie einen Grund, in den Raum hineinzugehen.
Wenn ich da irgendwo etwas habe, was vielleicht einen Lichtreflex erzeugt oder
ein Strudeln oder eine Bewegung oder sonst irgendetwas und dann vielleicht in
einem eigenen Gartenraum sitzt.
Ohne dass man das alles hundertprozentig von der Terrasse aus sehen kann,
werde ich ja sozusagen animiert, mal dahin zu gehen und mal in die Tiefe reinzugehen
und mal den Blickwinkel irgendwie zu ändern, aber zurückzugucken in die andere Richtung von dort aus.
Also das ist ja auch so eine Funktion von solchen Wasserinstallationen,
die sehr lokal sind teilweise, da irgendwie nochmal Räume einfach wirklich,
denen ihre eigene Identität zu bringen.
Und dafür eignet sich dann zum Beispiel so etwas wie eine Stahlschale.
Es gibt ja diese japanischen Schalen aus Kortenstahl, die dann irgendwie überlaufen
oder manche laufen auch nicht über. Manche haben Licht drin, manche nicht.
Oder Wasserbecken oder ein, ich denke jetzt gerade an einen durchbohrten.
Ja, das war ein Grauwacke, wie soll man das sagen, Findling im Prinzip.
Also so ein bisschen was Umförmiges, was in einem ganz kleinen Garten von 90
Quadratmetern Platz gefunden hat.
Und da ist ein Regervoir drunter, da kommt dann eben oben das Wasser raus aus
der Bohrung und verteilt sich so ungleichmäßig über den Stein und tröpfelt wieder
zurück in das Reservoir.
Das heißt, da wird auch kein Frischwasser oder so verbraucht, großartig.
Aber was es macht, ist, dass da die Vögel ankommen und drin baden.
Und das ist natürlich total klasse, wenn man dann entweder im Raum sitzt oder
draußen aus der Terrasse und man hat dann eben so seine Mitbewohner,
die da ankommen. und dann eben auch von diesem Wasser einfach probieren.
Ich würde noch einmal ganz kurz den Bogen zurückschlagen, weil vielleicht nicht
alle von unseren Zuhörern da draußen wissen, was ein Raum ist.
Also die wissen sicherlich, was ein Raum ist. Da sind sie wahrscheinlich gerade
und hören mir zu oder wenn sie es nicht draußen beim Joggen oder uns zu,
wenn sie es nicht gerade beim Joggen oder sonst irgendwo machen.
Aber was ist ein Gartenraum, von dem du gerade gesprochen hast?
Kannst du das nochmal kurz definieren oder kurz erklären, damit es vielleicht
den Zuhörern da draußen auch klar wird?
Üblicherweise haben wir Häuser oder Wohnungen, die haben eine gewisse Quadratmeter
Größe und dann gibt es einen Freiraum außen drum.
Und ganz häufig ist der größer von der Fläche her als der eigentliche Wohnraum.
Der Wohnraum ist aber ja unterteilt mit Wänden und Türen in einzelne Räume.
Das heißt, ich komme von der Küche ins Wohnzimmer, ins Bad und so weiter und so fort.
Funktioniert ja in der Landschaft, in verschiedenen Maßstäben ganz ähnlich.
Das heißt, wenn ich mir irgendwie mein Stück privaten Freiraum,
also ich gehe jetzt einfach mal von einem Hausgarten aus, wenn ich mir den angucke
und stelle mir vor, das wäre sozusagen die Sohlplatte eines Hauses,
dann weiß ich, auch aus eigener Erfahrung, wenn so eine Sohlplatte mal frisch
gegossen ist, denkt man,
wie da soll ich drin wohnen, das ist doch viel zu klein.
Und das liegt daran, dass man eben einmal von einem Punkt alles sehen kann.
Der Blick hat irgendwo keinen Halt.
Es gibt keine räumliche Tiefe, keine Struktur.
Und wenn ich das mit einem Garten genauso mache, dann ist der total langweilig.
Das heißt, ich sitze auf meiner Terrasse, gucke einmal ins Rund und an nichts
bleibt mein Blick hängen.
Wenn ich dann aber anfange und sage, ich kann diese Fläche in verschiedene Räume
oder Zonen untergliedern und kann auch mal bewusst irgendwas in den Blick reinstellen,
das muss gar nicht blickdicht sein, wie jetzt eine Wand im Haus,
sondern vielleicht irgendwas Halbtransferantes.
Meinetwegen ein Gehölz, wo man sich durchgucken kann oder eine Pflanzung oder was auch immer.
Dann gibt es plötzlich Tiefe, weil das Auge einfach die Möglichkeit hat,
über verschiedene Ebenen in den Raum hinein zu wandern.
Und dementsprechend kann ich dann eben auch an den verschiedenen Stellen dann
bewusst auch mal Räume aufmachen.
Dazu gehört aber auch, dass ich sie wieder schießen muss. Das heißt,
ich darf auch nicht ängstlich sein, mal Fläche einfach zu bespielen.
So, und jetzt kommen wir wieder zur Musik.
Ich brauche halt auch eine gewisse Ausgewogenheit bei diesen Elementen einer Musik.
Also eine Musik ohne Pausen ist ja nur Krach. Also eine durchgehende Kakophonie.
Das Schönste an der Musik sind ja eigentlich die Pausen. Und wenn ich jetzt
irgendwie das Feuerwerk abfeuere, wo mit irgendwelchen Gestaltungselementen,
dann brauche ich auch mal wieder Pause.
Und das ist dann zum Beispiel auch wieder eine Möglichkeit, Wasser einzusetzen.
Und das dann in dem Fall flächig. Wenn ich statt einer Rasenfläche eine Wasserfläche
habe, dann habe ich auch Ruhe drin erstmal.
Auf dieser Fläche passiert dann zwar auch was wieder, da kann ich viel beobachten,
aber wenn ich nicht irgendwelche Flüsse baue oder sowas, habe ich da ja wenig
drauf auf dieser Wasserfläche.
Das heißt, das Auge hat dann auch mal wieder Entspannung und Ruhe.
Baust du Flöße? Warum nicht?
Okay, es ist spannend. Auf die Idee bin ich noch nicht gekommen.
Hängt sicherlich ein bisschen dann mit der Größe des Gartens oder des Teiches zusammen am Ende.
Also da kann ich noch eine kleine Anekdote aus der Ausbildung erzählen.
Am Bramsee in Schleswig-Holstein hat sich ein Ehepaar bei des Juristen ein großes Kunstgekauf damals.
Und die hatten nun einen direkten Seezugang. Das heißt, es liegt ja nahe,
dass man da auch ein Steg baut.
So, jetzt waren die beiden aber mit dafür verantwortlich, dass es in Schleswig-Holstein
verboten wurde, private Stege an Gewässer zu bauen.
Eigentor. Eigentor wäre es, wenn es nicht Juristen wären.
Was haben die gemacht? Wir haben dann auf deren Auftrag hin einen Katamaran
besorgt, haben die Streben verkürzt zwischen den beiden Schwimmkörpern.
Körpern, sodass sie sozusagen näher beieinander waren und haben darauf einen
Steg gebaut und das Ganze zu Wasser gelassen.
Und es war eben kein Steg, sondern ein Ponton, ein Floß. Und so weiß man,
wo die Lücke ist, im Gewändnisengen.
Also wir hatten, spannend, wir hatten das jetzt gerade in Groß-Wittensee tatsächlich
gesehen, da standen wir alle auf so einem langen Steg in den Wittensee rein
und plötzlich, ich gucke schon nach unten und denke mir, was machen die Räder da?
Ja, das ist einfach ein mobiler Steg gewesen. Wahrscheinlich genau aus dem Grunde,
da darf ewig gebaut werden und deshalb hat man es auf Räder gesetzt.
Wasserkünste, ich kann es mal mal wieder sagen, man lernt jedes Mal dazu und
kriegt auch den einen oder anderen Trick. Ja, super.
Du hast vorhin auch so ein bisschen mal beiläufig gesagt, diese ganzen Aggregatzustände des Wassers.
Spielst du damit auch im Garten? Oh ja, total gerne.
Ja, also ich habe nochmal zum Thema kleine Wasserelemente bei uns selber tatsächlich
mit einem Stampfbeton-Kubus experimentiert.
Stampfbeton ist eine ganz alte Methode praktisch, irgendwie Fundamente herzustellen,
Mauern herzustellen, kann man auch mit Lehm machen, aber Stampfbeton ist halt
ein bisschen witterungsbeständiger.
Da habe ich halt eine Schalung gebaut, Stampfbeton eingebaut mit verschiedenen
Schichten und so weiter und so fort.
War eine Leitung durch in der Mitte, eine Schale ausmodelliert in der Mitte
so eine Mulde und das Ganze auf dem Reservoir gestellt.
Beziehungsweise eigentlich ins Reservoir gebaut, weil das Ding ist viel zu schwer,
um es nochmal irgendwo hin zu transportieren.
So, und das Die Metamorphose, die da stattgefunden hat, war wirklich genial.
Ich habe das so ein bisschen fotografisch auch dokumentiert.
Und das war tatsächlich im ersten Sommer so, dass die Feldwespen da ankamen
und sich dann eben an diesem leicht an der Seite herunterfließenden Wasser versorgt haben.
Da hat man schon mal gesehen, sobald Wasser im Garten ist, hat man ein Turbo
für die Natur eingelegt. Tatsächlich so.
Und dann im Laufe der Jahre ist er erstmal ein bisschen vereilt.
Wurde bunt tatsächlich.
Und inzwischen ist er weitestgehend vermoost, wirklich bewachsen.
Also es ist im Prinzip wie so eine grüne Mooswende.
Und jetzt gerade bei den niedrigen Temperaturen, habe ich gerade gesehen,
hat sich wieder so ein Eispanzer drüber gebildet.
Das heißt, die Pumpe läuft tatsächlich durch und überall da,
wo sozusagen die Fließgeschwindigkeit des Wassers zu gering ist,
fängt das Wasser an zu schlocken und zu gefrieren.
Im Moment ist es tatsächlich fast wie so ein ganz gleichmäßig,
wie so eine Glaskuppel so ein bisschen, kann man sich das vorstellen.
Und das wird dann eben im Laufe der Zeit mit Wind und allem drum und dran,
wird es dann dazu führen, dass es dann so Eiszapfe gibt oder so ein bisschen
so Eisläufe von oben nach unten und so. Das verändert sich total.
Und das ist natürlich total spannend, weil dann auch die Sonne drauf fällt und,
einfach skurrile Formen entstehen.
Das heißt also, diese Geschichte mit Eis ist auf jeden Fall etwas,
was ich total klasse finde.
Mit Dampf, muss ich sagen, auf
dem Schwimmteich, weil man dann eben warme Tage hatte und kalte Nächte.
Dann hat der, also im Herbst hat der Schwimmteich, obwohl es ja doch ein relativ
kleiner Wasserkörper ist, immer noch so viel Restwärme in sich,
dass man dann eben in so einem goldenen Herbst nicht tatsächlich sieht,
wie der Dampf aus dem Teich hochsteigt.
So, das ist natürlich auch nochmal total klasse.
Und wenn es dann noch kälter wird und der Schwimmteich tatsächlich zufriert,
dann gehen wir da auch schon mal die Schuhe laufen drauf.
Du hattest jetzt gerade so verschiedene Elemente ja auch mal genannt,
Teiche oder Schwimmteiche oder ähnliches.
Das sind ja so die, nennen sie jetzt mal die klassischen Symbole oder die klassischen
Synonyme für Wasser im Garten.
Auf der anderen Seite habe ich das Gefühl, du interpretierst das auch immer wieder neu.
Also du lässt dir immer wieder was Neues einfallen, um Wasser in den Garten zu kriegen.
Ist das richtig? Ich weiß nicht, ob das immer neu ist, aber es ist zumindest
die Vielfalt, die mich interessiert, daran.
Wir haben es auch schon mal gemacht, dass wir einen großen Granitbottich,
90 Zentimeter hoch, im Prinzip wie so ein umgekehrter Zylinder,
also praktisch v-förmig, in einen Privatgarten bestellt haben und da haben wir
die Fallrohre angebaut.
Also alles das, was an Regen sozusagen an der Hausseite runterkam,
über die Fallrohr abgeleitet wurde.
Ist dann praktisch über das Prinzip der korrespondierenden Röhren in diesen
Druck hochgestiegen und dann über den Rand übergequollen in das Reservoir rein,
in dem auch noch mal eine Pumpe war, die dann eben sozusagen in der trockenen
Zeit auch nochmal sozusagen diesen Effekt nachgemacht hat.
Aber aus diesem Reservoir, das da unten drunter war, ging dann die Leitung eben
wirklich tatsächlich weg und in die Versickerung rein.
Das heißt also, diese Sichtbarmachung auch dessen und diese Spielen von dem,
was einem ja angeboten wird, ja eigentlich, gerade bei uns im Norden durch ja
doch reichliche Regenmengen, das finde ich total interessant.
Und das andere ist halt zum Thema Versickerung ist natürlich,
Auch eine wichtige Sache und da kommen wir jetzt natürlich zu einem ganz anderen Thema.
Also das eine ist ja dieses, in welcher Form mache ich mir das zunutze,
wie habe ich eine Gestaltung, vielleicht auch eine künstlerische Aussage,
diese ganzen Geschichten.
Und das, was uns ja eigentlich jetzt viel mehr noch beschäftigen muss,
wird und tut, ist ja der sorgsame Umgang mit Wasser.
Also das heißt ja auch nicht, dass immer wenn ich Wasser im Garten habe,
ich da einen immenseen Wasserverbrauch habe.
Meistens habe ich ja einen sehr lokalen Kreislauf, wo kaum Wasser betunstet oder verloren geht.
Oder aber ich mache es tatsächlich so, dass ich mir diese natürliche Wasserspende,
die Wasserernte, die ich habe, zunutze mache,
indem ich zum Beispiel irgendwo was in eine Senke reinleite,
die dann temporär mal überflutet oder nicht.
Oder eine Zistern in den Gartenbuddeln, in den Bodenbuddeln,
sodass ich dann meinen Garten damit bewässern kann oder irgendwelche Fässer oder sonst irgendwas.
Also dieser Gedanke der Nachhaltigkeit, finde ich, hängt ja auch ganz extrem an Wasser.
Ich meine, du hast ja auch schon viele Landesgartenschauen und sowas mitgemacht.
Bei Ausstellungen spielt das Thema Nachhaltigkeit da jetzt erst in den letzten
Jahren für dich eine Rolle oder schon immer?
Ich glaube, so sehr.
Ausgesprochen formuliert ist es, glaube ich, in den letzten Jahren tatsächlich
erst so richtig nach vorne gekommen.
Das ist ja auch immer eine Frage, wie man gehört wird.
Ich bin immer noch erstaunt, dass es bei vielen
Dingen immer noch keine Selbstverständlichkeit ist, das mitzudenken.
Aber es hat wohl doch jetzt so den Mainstream erreicht, würde ich mal sagen.
Und so ein bisschen aus dieser Höko-Ecke rausgekommen, weil einfach die Leute
auch sehen, erstens kann man da total klasse Sachen damit machen und zweitens
ist es halt einfach nötig.
Was ist denn Nachhaltigkeit für dich und was für klasse Sachen kann man damit
machen? Tja, also ich wage jetzt keine Definition von Nachhaltigkeit.
Nein, nein, nein. Das wird vielleicht zu weit führen. Aber für mich,
also wenn ich jetzt das Thema Wasser mehr angucke, Dann habe ich ja Nachhaltigkeit
ja nicht nur, dass es ökologisch sinnvoll ist, sondern sollte ja möglichst auch
wirtschaftlich sinnvoll sein und irgendwie eine soziale Komponente haben.
Zumindest so. Das ist ja auch wieder so ein Dreiklang. Da gibt es natürlich
noch viel mehr Aspekte, aber man könnte dann ja schon sagen,
wenn ich jetzt irgendwo Wasser mir zur Verfügung stelle,
dass ich nicht irgendwo bezahlen muss.
Also jetzt merke ich, wenn ich irgendwo aus dem öffentlichen Netz mir hole und
dann immer wieder verbrauche, dann habe ich ja auf jeden Fall eine wirtschaftliche
Komponente, dann spare ich einfach.
Das ist ein Vorteil. Wenn ich Regenwasser zur Pflanzenbewässerung nehme,
dann gibt es vielleicht auch den Vorteil, dass die Pflanzen da besser drauf
reagieren und besser wachsen.
So gibt es ja durchaus auch die Vorstellung.
Das heißt, ich erreiche eigentlich mit etwas, was ökologisch ist,
auch einen wirtschaftlichen Vorteil.
Und im Privatgarten, würde ich mal sagen, ist der soziale Aspekt begrenzt.
Also wenn ich irgendwo ein Wasserelement habe oder sowas, ein Flimmteich oder
so und da kommen Freunde vorbei und freuen sich auch mit dran,
dann ist man natürlich sozial.
Aber ich sage mal, gesamtgesellschaftlich ist das eher nicht so,
dass da müsste man vielleicht den Rahmen des Privatgartens verlassen und eben
ins öffentliche Anlagen gehen. Da kann man sicherlich noch mal eine eigene Sendung drüber machen.
Allein, was kann man da alles dann noch nicht nur rein interpretieren,
sondern damit auch umsetzen?
Das Thema Sozial und ich glaube auch das Thema Umwelt und Ökologie spielt eine große Rolle.
Und du hattest es schon kurz angedeutet, dass wir ja dieses,
wir gehen in die Klimaveränderung.
Wir merken, dass wir zumindest Wasser nicht mehr so gleichmäßig haben,
wie wir das früher hier aus Schleswig-Holstein auch kannten.
Du wusstest ganz genau, wann kommt denn irgendwie der Regen?
Also zumindest hast du das in den Herbst- und Frühjahrsmonaten gehabt und im
Winter dann vielleicht nochmal ein bisschen Schnee und so.
Und jetzt haben wir irgendwie gefühlt wochenlang gar kein Regen und dann kommt
er aber ganz heftig und dann kommt er wieder nicht und dann hört er irgendwie gar nicht mehr auf.
Passt du deine Gärten an diese Veränderung, die wir jetzt wahrnehmen, an?
Auch in puncto Wasser, Wasserbenutzung, Wasserverwendung, Wassergestaltung?
Ich versuche das bei den Hausgärten insofern zu machen, als ich die Leute versuche,
das dann abzuhalten, wirklich überall irgendwo ein Bewässerungssystem einzubauen.
Also wenn ich eine Staudenpflanzung habe, die ein Bewässerungssystem braucht,
also dollarhaft ein Bewässerungssystem braucht, muss ich sagen,
dann würde ich sagen, habe ich da als Pflanzenverwender irgendwas falsch gemacht.
Ich sollte da schon zusehen, dass ich standortgerechte Pflanzungen hinkriege,
die nach einer Anwachsphase auch alleine klarkommen und auch eine längere Dürre
irgendwie ausstehen oder überstehen, zumindest mit wenig Schäden.
Also dass vielleicht mal bei solchen Dürren, wie wir sie 2018 hatten und Folgejahre,
dass man da vielleicht nicht immer alles retten kann, das ist vielleicht klar,
aber es sollte doch eigentlich sehr, sehr robust sein.
Da sieht man auch wieder den Zusammenhang oder wie zentral dieses Element Wasser
ist für so viele verschiedene Bereiche,
dass ich eben dann gucken muss, aus welchem Bereich hole ich mir denn meine
Pflanzen, die eben dann entsprechend auf diese sehr...
Unregelmäßigen Wassergaben dann realieren und da noch vernünftig wachsen.
Also das tun, was ich eigentlich möchte.
Oder auch so eine gewisse Leidensfähigkeit vielleicht bei den Bauherren,
bei den GartenbesitzerInnen dann ja Versuche einzusetzen, was dieses geliebte
Kind des Rasens irgendwie angeht.
Also hatte ich ja vorhin schon gesagt, ein bisschen Ruhe, da finde ich die Rasenfläche
ganz gut, aber ein so ein fast 100% aus Rasen bestehender Garten ist,
für mich ja nicht unbedingt das erstrebenswert.
Wenn ich dann wenig Niederschlag habe und der Rasen Geld führt,
dann ist das ja für einige wirklich ein Weltuntergang.
Während andere, die das dann einfach mal durchgestanden haben,
dann erwarten der Garten, der wird ja ganz schnell wieder grün,
wenn es mal wieder regnet. Ist ja gar nicht.
Hat sich denn deine Pflanzenauswahl geändert?
Daraufhin, also jetzt nicht von 2018 bis heute vielleicht, aber vielleicht so
in den letzten zehn Jahren, dass du sagst, ja, ich habe früher eine Hoster oder
eine Iris oder sonst irgendwas eingesetzt und das mache ich heute nicht mehr,
weil die das einfach nicht mehr aushalten.
Und habe es angepasst an diese Situation mal ganz viel, mal ganz wenig Wasser oder so? Schon.
Also das ist auf jeden Fall so. Ich bin auf jeden Fall nicht nur im Punkto Wasser,
sondern auch anderen zum Beispiel so ein bisschen ökologische Verschränkung oder so.
Bin ich schon sensibler geworden oder nicht mehr ganz so Also ja,
ich sag mal, wir gucken mal, was das Füllhorn der Pflanzen uns so anbietet und
erleben einfach das, was uns irgendwie passt, sondern schon den Filter eher
gesetzt in Richtung Nachhaltigkeit,
also angepasst halt auf die Regenmengen oder eben auch auf verschiedene ökologische Aspekte.
Und wenn sich dann jemand unbedingt Hortensien wünscht, dann weise ich schon
mal darauf hin, dass die doch eher durstig sind.
Die erfahrene Gartenbesitzer sagen, hier, ich hatte jetzt ganz viel Hortensien, die waren immer schön.
Aber irgendwie saufen die so viel, da habe ich keine Lust mehr drauf.
Was gibt es denn sonst noch so? Das ist dann immer ein guter Einstieg.
Einfach mal zu gucken, was gibt es denn sonst noch so? Was können wir nehmen?
Und dann tatsächlich im Zweifel den Zierwert, den man ja tatsächlich auch haben möchte.
Garten ist ja nicht Natur, sondern Garten ist ja nur Arbeiten mit der Natur.
Wie kriege ich das hin, den zu gewährleisten und aber auch eine gewisse Robustheit
da irgendwie reinzukriegen? Kannst du nochmal kurz diesen Begriff ökologische
Verschränkung erklären?
Ich glaube, den hat vielleicht nicht jeder drauf. Ich auch nicht.
Ja, ich bin natürlich auch kein Biologe oder Ökologe.
Ich profitiere da nur von einigen Einflüssen über Vorträge oder tatsächlich
auch Instagram oder sonst wo.
Fachliteratur, es gibt ja tatsächlich inzwischen mannigfaltige Studien offensichtlich
darüber, wie viele Tierarten auf einer Pflanze existieren oder von einer Pflanze abhängig sind.
Und da gewinnen immer die Einheimischen.
Also kann ich mir vorstellen, wenn ich hier seit Jahrtausenden eine Pflanzenart
habe, dann haben sich halt ganz viele Tiere, Insekten vor allen Dingen,
aber auch Vögel und so weiter, Käfer, Spinnen,
all die haben sich irgendwie drauf eingeschossen, dass es diese Pflanze gibt
und da gibt es eine Wechselwirkung zwischen diesen Pflanzen.
Das heißt, ich habe auf einer einheimischen Pflanze keine Ahnung,
Dutzende von verschiedenen Tierarten, Also 50, 60.
Und ich habe auf einer Pflanze wie zum Beispiel Kirschlaubeer zwei vielleicht.
Das heißt, ich muss mir bewusst sein. Ich bin da überhaupt kein Ideologe.
Ich finde auch okay, wenn man mal einen Exot in den Garten sich holt,
weil es halt einfach genau das macht, was ich haben will.
Aber man muss sich dessen zumindest bewusst sein, dass ich damit ganz viele
Prozesse sozusagen von vornherein eigentlich ausschließe, die in einem Garten
ablaufen können und die auch dazu führen,
dass wenn sie funktionieren, ich einen grundsätzlich gesunden Garten habe und
damit einen pflegearmen Garten.
Also ich muss dann eben nicht hinter der Läuseplage hinterher spritzen,
sondern ich weiß ganz genau, heute hat diese Rose so und so viel zig Läuse.
Es ist total, eigentlich, man sieht die Rose gar nicht vor lauter Läusen.
Und in der nächsten Woche sind sie alle weg, weil Marienkiefer und die Marienkieferlarven
halt mal des Weges gekommen sind und sich da einfach einmal ein Festmahl gegönnt haben.
Und die können aber nur kommen, weil ich halt vielfältige kleinteilige Strukturen
im Garten habe, die so ein bisschen naturnah ist.
Das ist natürlich auch ein Riesenthema, das vielleicht gar nicht so tief eintauchen
können jetzt in der Kürze der Zeit.
Allerdings stelle ich immer mehr fest, dass wir tatsächlich auch bei der Fauna
immer mehr Exoten bekommen, die hier einwandern, die sich sehr wohl fühlen.
Also ich habe im Studium habe ich die Holzbeene kennengelernt.
Das war allerdings in Süddeutschland, also in Mitteldeutschland.
Da gab es die schon und da war sie ein Exot.
Jetzt vor zwei Jahren habe ich sie hier bei uns im Garten gehabt.
Und ich sage, okay, es rückt doch auch immer näher.
Also wir verändern uns auch nicht nur von der Flora, sondern auch von der Fauna.
Und wir werden, glaube ich, über kurz oder lang, und das Klima wird sich ja
weiterhin so verändern, auch die eine oder andere Pflanze verlieren.
Das merken wir auch im Wasserbereich, die sich dann einfach nicht mehr so gut
oder nicht mehr so wohl fühlen, weil zum Beispiel das Wasser einfach überhaupt
nicht mehr richtig kalt wird oder so.
Und da sind halt doch mal ein paar Exoten dabei, die irgendwann aber keine Exoten
mehr sind, sondern einheimisch. Aber sie sind halt nach der Eiszeit gekommen.
Aber da kann man sicherlich auch vortrefflich und lange darüber diskutieren.
Zum Thema Wasser, wenn ich dann irgendwo ein Wasser,
ein heiliger Wasser, naturnahes Wasser in meinem Garten habe,
Dann habe ich natürlich schon mal den Grundstein gelegt für sehr viele Prozesse,
die sehr naturnah sind und wo auch eine Nahrungskette vorhanden ist,
die ähnlich ist einer naturnahen Nahrungskette und ein gewisses Gleichgewicht
vielleicht insgesamt herstellt. Und das ist natürlich super.
Was ist denn naturnahes Wasser für dich?
Naja, also naturnah ist alles, was so irgendwie künstlich hergestellt ist,
aber so ein bisschen daherkommt wie ein natürlicher Teich.
Also wenn ich jetzt an meinen Schwimmteich zum Beispiel denke,
wenn da in einem naturnahen oder natürliches Gewässer gehört erstmal keine Folie
als Abdichtung, das ist ja schon mal klar.
Oder kein Bodenfilter mit einer Pumpe, die da irgendwie was rein- und rausströmt.
Das ist natürlich nicht natürlich.
Aber ich habe ja trotzdem einen Wasserkörper, der ja im Prinzip ab Tag 1 irgendwie besiedelt ist.
Das ist ja auch glaubt nicht, was da passiert.
Also man hat die gerade irgendwie aufgefüllt und schon sind die ersten Tiere da.
Und dann hat man natürlich die ganzen Pflanzen und die verschiedenen Zonierungen
und da ist ja wirklich ein Heidenleben drin und ich habe auch eine gewisse Größe,
also eine gewisse Fläche einfach,
dass dann auch mal eine Schwalbe irgendwie im Sinkflug sozusagen da drüber hinweg
regeln kann und einfach trinken kann.
Ich finde das immer ein Erlebnis und das ist auch etwas, was ich so an Gärten
als Mehrwert so schätze und was ich auch gerne transportiere,
ist, dass Gärten auch so ein bisschen die Bühne des Lebens sein können.
Also nicht nur unseres Lebens, also wir bewohnen denen natürlich,
ist ja ganz klar, aber mit uns bewohnen eben viele andere Lebewesen denen auch.
Und je bunter ich diese Bühne gestalte, desto mehr Lebewesen kommen und desto
höher wird, finde ich, auch der Erlebniswert.
Also, wenn ich dann auf dem Deck sitze und da irgendwie...
Eine Libelle schlüpft, eine Libellenlarve hochkrabbelt und ich zugucken kann,
wie diese Libelle praktisch sich langsam auftummt und dann irgendwann wegfliegt,
dann finde ich das ganz kostbare Momente, die man einfach dann auch pflücken kann.
Und habe ich das nicht, also habe ich dieses Thema Wasser zum Beispiel nicht
im Garten, habe ich das schon mal ausgeschlossen, diese Möglichkeit dafür.
Gibt es da Trends oder Entwicklungen, die du jetzt beim Bau von,
ich nenne sie mal, Wassergärten siehst, die für dich neu, innovativ sind?
Vielleicht von denen du sagst, ja, die finde ich gut oder von denen du sagst,
nee, das kommt mir nicht in mein Planungsbüro?
Ja, also die Spannbreite ist natürlich weit. Wenn ich an das Thema Entbesserung
denke, hat ja was mit Wasser zu tun, dann wird ja immer mehr zur Forderung,
das auf dem Grundstück zu versickern.
Also das Thema Regulen oder so auf dem Grundstück ist natürlich omnipräsent, was ich auch gut finde.
Das ist aber natürlich eher weniger sichtbar. Es ist nicht so sehr erlebbar für uns.
Nur, dass es eben, also es ist erlebbar, wenn es dann funktioniert und sich zurückstaut.
Das ist dann unangenehm. Aber ansonsten glaube ich, dass tatsächlich so ein
bisschen dieser Erlebniswert immer stärker wird, zumindest bei uns.
Dass man dem Garten, dem Wasser irgendwie eine bestimmte Form gibt und das bestimmte Dinge macht.
Also irgendwie sprudeln oder fallen oder so. Und das aber auf relativ begrenztem Raum.
Also dieses Thema Schwimmteich, ich glaube, das wird immer ein Thema bleiben.
Das mögen viele auch. einfach gerne und sind Typen dafür, aber viele eben auch nicht.
Während sich sozusagen dieses Element zumindest in kleinen Dosen in den Garten
zu holen und eben diese verschiedenen Erlebnisebenen, die das mitbringt,
die verschiedenen Betrachtungsebenen sozusagen mittransportiert, das ist, glaube ich,
im Moment auch angesichts der immer kleiner werdenden Gärten wichtig.
Wie soll ich das jetzt ausdrücken?
Ich stammel und stotter hier gerade ein bisschen von mich hin,
weil mich das sehr tief beeindruckt, deine Gedankenwelt.
Und ich kann sie nicht ganz so schnell umsetzen in meine Fragen.
Das finde ich ein bisschen traurig.
Okay, ich zutsche noch mal im Ausgang.
Kannst du noch mal nachdenken? Also dieses neu zu schaffende Gartenwelten oder
Wasserwelten kann man ja sagen, ich glaube, das wird uns tatsächlich auch in
Zukunft noch mehr beschäftigen.
Auch vor dem Hintergrund ist Wasser, einerseits ist Wasser etwas,
was man schnell wegkriegen möchte, das sagt man mit den Grigolen,
auf der Stelle versickern und bloß weg damit.
Auf der anderen Seite wollen es ganz viele haben.
Es ist ja irgendwo auch ein integraler Bestandteil von unseren Gärten.
Trotzdem habe ich so das Gefühl, es ist oft in Stein gemeißelt,
im wahrsten Sinne des Wortes.
Also ich habe einmal Wasser im Garten und dieses, das eigentliche Wesen des
Wassers, das ja sich, wie du das am Anfang schon sagtest, sich selbst immer
wieder verändert, weil es verschiedene Aggregatzustände hat,
weil es auch seine Umgebung verändert,
das lassen wir ja irgendwo nicht mehr zu.
Wir färchen es ein, wir gucken, dass es irgendwo kontrolliert versickert,
dass es irgendwo in einem Becken bleibt, in dem wir dann vielleicht auch noch
spielen. Das war in der Barock und Renaissance war das auch so.
Herrscher, Mensch, Herrscher über das Wasser und damit Macht.
Aber ist das etwas, was wir heute vielleicht auch nochmal neu denken müssen,
weil wir Wasser auch vor allem an einem Hintergrund betrachten müssen.
Denn Wasser, gerade durch die Aggregatzustände, die es hat,
hat eine ganz große und positive Funktion jetzt zum Beispiel über die Verdunstungskälte,
über das Verdampfen und damit das Runterkühlen von unseren Städten.
Das Zwischenspeichern in einem Teich, der vielleicht, du sagtest das ja gerade
so an der Mulde, die läuft dann eben mal voll mit Wasser, wenn es stark regnet
und dann trocknet die wieder aus.
Das heißt, ich habe dort ja einen schwankenden Wasserspiegel und ich habe damit
auch vielleicht unterschiedliche Lebensbereiche, die ich darstellen kann.
Gleichzeitig tue ich auch was für meine Umgebung, also sprich für überhitzte
Städte, weil ich eine Verdunstungsgelde habe.
Also auf den Dächern machen wir das jetzt mit diesen Retentionsdächern. Ist das etwas,
worüber du vielleicht schon nachgedacht hast, wie kann ich Wasser auch als Bestandteil
des Gartens so einerseits wieder das Wesen des Wassers erkennbar machen,
also dass es sich alles fließt, sich verändern kann,
verändern darf und gleichzeitig es aber auch nutzen kann, also tatsächlich für
uns Menschen nutzbar machen?
Ist das ein Gedankengang, den ich dir gerade nur so ins Ohr geflüstert habe
oder über den du tatsächlich immer nachgedacht hast?
Nein, ich komme eigentlich noch auf etwas Übergeordneteres.
Ich finde, entscheidend für mich bei den ersten Anfragen war,
zu gucken, wo muss ich die Leute abholen.
Und es gibt inzwischen, würde ich mal sagen, glücklicherweise bei uns viele
Leute, die verstehen, dass Garten immer Veränderung bedeutet.
Also man arbeitet halt mit Prozessen, entweder mit Kreisläufen,
die also jedes Jahr wiederkommen, aber parallel dazu natürlich auch mit linearen Prozessen.
Also Pflanzen werden immer größer und größer und größer und größer und wenn
man die falsche Pflanze ausgesucht hat, hat man Probleme.
So, das ist ja, das liegt einfach in der Natur der Sache sozusagen,
wortwörtlich, diese Vorstellung,
ich projiziere das, was ich drinnen habe mit meiner, keine Ahnung,
mit meinem gefließten Boden nach draußen, den ich auch schon freundeln und wischen
kann und der sich nie verändert, das ist einfach ein Quatsch.
Ich glaube aber, dass da eben immer noch bei vielen die Angst vor Kontrollverlust vorherrscht.
Ich glaube, das ist eine ganz tiefsitzende Angst, dass man irgendwas in Gang
setzt, dessen man nicht mehr Herr wird, weil die Natur natürlich über Jahrtausende
bedrohlich war dem Menschen gegenüber.
Aber man muss sich das jetzt vielleicht mal andersrum, also man muss sich einfach
bewusst machen, dass Menschen so unglaublich mächtig sind, so unglaublich formfähig,
überformfähig, dass es gar keinen Grund mehr gibt, da Angst zu haben davor.
Im Gegenteil, jetzt muss ich eigentlich zusehen, dass ich diese natürlichen
Prozesse, dieses ja auch teilweise Zerstörungspotenzial, was Wasser einfach
auch hat, dass ich das bis zu einem gewissen Grad zulasse.
Und wenn ich dann denke an diese Mulde, die wir jetzt mal als Bild nehmen und
die habe ich auch in meinem Privatgarten, dann pflanze ich da vielleicht was rein, was eher, was
Wasser braucht, was ein bisschen mehr, also nicht ganz so trocken stehen sollte,
meinetwegen einen Baum oder sonst irgendetwas, irgendwas, was ein bisschen besser
versorgt werden sollte,
dann profite ich ja sofort davon, dass da eine Wasserverwendung ist,
also ich entsorge Wasser sozusagen über den Boden, über so eine Mulde und profitiere
gleichzeitig davon, dass ich da eben kein künstliches.
Beregnungssystem oder sowas einbauen muss.
Das ist ja die Nutzbarmachung solcher Abhängigkeiten.
Und das geht ja jetzt schon sehr stark in Richtung Schwammstadt.
Also das, was jetzt ja sozusagen auch stadtplanerisch in großen Zusammenhängen
im Moment gedacht und teilweise ja inzwischen endlich umgesetzt wird.
Was man eben nicht versucht, das Wasser so schnell wie möglich wegzubekommen.
Irgendwohin in den Vorfluter und dann ab ins Meer.
Sondern möglichst eben an Ort und Stelle dann eben erstmal nutzbar macht für
diese ganze grüne Infrastruktur, die man ja in den Städten braucht,
wegen Kleinklima und Verkünstungskühle und so weiter und so fort.
Und dann eben am Ende auch den Grundwasserkörper auffüllt darüber,
den man dann ja wieder braucht, damit da irgendwie auch in Zukunft noch Wasser
aus dem Wasser hinkommt.
Also das ist ja auch eine Art von Nachhaltigkeit, dass man eben guckt,
wie kann ich verschiedene Vorteile hintereinander schalten.
Und im Privatgarten kann man das ja in klein machen. Ich finde sowieso,
dass der Privatgarten eigentlich immer die kleinste Einheit ist sozusagen dieses Freiraums.
Wenn man das da irgendwie macht, dann kann man das ja auch hochskalieren auf
größere Zusammenhänge.
Ja, ich glaube, wir müssen uns sogar oder dürfen uns sogar langsam von der Schwammstadt
verabschieden und dürfen in die Schwammlandschaft gehen.
Einfach das, was wir früher ja ganz bewusst in Bahnen oder in sehr enge Kanäle
gezwängt haben, wird jetzt wieder freigelassen.
Und wir haben einfach gemerkt, warum die Natur das gemacht hat.
Sie hatte da schon tatsächlich einen Sinn dahinter versteckt.
Und jetzt kommt er uns langsam in den Sinn, in denselbigen.
Wiedervernässung der Moore oder die Entkanalisierung von Fließgewässern und so.
Klar, zulassend von Vollüberflüttungsflächen.
Definitiv. Da gibt es so viele Dinge, die wir noch tun können,
die tatsächlich auch positiv wären und die noch einen positiven Nutzen hätten.
Also gerade über Wiedervernässung der Moore von CO2-Speicher angefangen.
Und wir können das tatsächlich nutzen, was wir vom Moor ernten.
Also das ist ja nicht nur Naturschutz, sondern Naturnutzung kann durchaus einander folgen.
Und dann wird es halt nachhaltig.
Und dann wird es nachhaltig, definitiv. Dann wird es nachhaltig.
Also es geht ja nicht darum, Dinge zu verbieten oder irgendwie Dinge zu verhindern,
sondern es geht darum, Dinge so zu steuern, dass sie langfristig nutzbar bleiben.
Das finde ich wichtig. Und im Kleinen kann man diesen Gedanken ja zu Hause im
eigenen Garten auch denken.
Und bevor ich da mein Wasserhahn ständig aufmache und künstlich bewässere,
vielleicht kann ich mich mal kurz an die Mauren erinnern, die das ja schon auch
gemacht haben mit verschiedenen Kandidationen, natürlich im ganz anderen klimatischen Kontext.
Aber es ist ja schon auch ähnlich.
Warum soll ich das, was da runterkommt für Lauch, warum sollten wir das nicht nutzbar machen?
Also wir haben ja seit vielen Jahrzehnten, kann ich schon fast sagen,
auch ein Schwimmteich im Garten und wir nutzen ihn einfach als Bewässerungsquelle.
Da ist unglaublich viel Wasser drin und natürlich kann ich damit meine Hochbeete
gießen und ich kann damit auch ein paar Stauden bießen, wobei wir unseren Garten
angepasst haben jetzt tatsächlich an diese Klimaveränderung.
Das heißt also von der stauten Auswahl, von der Regenwasserspeicherung bis hin
zur Blühwiese, die wir eingeseht haben, die sich auf diese Situation eingestellt hat.
Also da haben wir schon ganz bewusst drauf geachtet. Auch das ist nachhaltig
und du hast mit dem Thema Nachhaltigkeit jetzt nochmal einen Begriff genannt,
beziehungsweise einen kleinen Hinweis gegeben auf eine Frage,
die ich dir gerne stellen wollte.
Kurz bevor wir uns dem Ende nähern unseres Gesprächs, gibt es einen Wassergarten
oder ein Gartenprojekt oder ähnliches, das dich besonders geprägt hat,
also auf den Geschmack von Wasser gebracht hat? Tja, genau.
Ich kann gar nicht ein Projekt so richtig nennen. Ich glaube,
mich hat tatsächlich im Studium einiges einfach begeistert oder bin aufmerksam geworden,
zum Beispiel auf diesen Herbert Dreiseitel, der ja sehr exzessiv Wasserverwendung
gedacht und betrieben hat,
in verschiedenen urbanen Kontexten, vor allen Dingen.
Der auch in Berlin viel gemacht hat, wo immer Platz und so.
Das fand ich schon immer klasse, wie er auch verschiedene Formen gefunden hat, einfach dafür.
Und dann die Beschäftigung natürlich mit den Klassiker-Gartenanlagen.
Also da ist jetzt irgendwelche maurischen Gärten, die ich eben schon erwähnt
hatte, oder eben Baruchgärten, die du gesagt hattest, Renaissance-Gärten,
Englische Landschaftsgarten.
Das hat ja überall, ist Wasser mit drin als wirklich zentrales Element,
nicht nur gestalterisch, sondern, und da kommen wir wieder an den Anfang des
Gesprächs zurück, ja auch häufig mit einer unglaublichen Symbolkraft.
Also sei es jetzt irgendwie, was die Beherrschung der Natur angeht,
im Barock, im Absolutismus,
sei es irgendwie eine religiöse Komponente in den maurischen Gärten mit dem
Versprechen des Paradieses,
als auch eben diese aufklärerische Sichtweise im länglichen Landschaftsgarten,
wo man dann eben die Natur nachgeformt hat, auf eine so subtile Art und Weise,
dass es gar nicht mitbekommt so richtig.
Dass das eigentlich alles künstlich angelegt ist, aber das ist ja so abstrakt,
so subtil und dass man denkt, das ist ja Naturlandschaft, hier ist es gar nicht.
Und das finde ich so eben in den Dreiklang Stein, Wasser, Pflanze,
war das immer mit dabei und deswegen hat es mich vielleicht auch dazu getrieben,
eine Diplomarbeit zu schreiben darüber und mich dann immer weiter eben damit zu beschäftigen auch.
Das ist im Prinzip ein wundervoller Schlusssatz und ein schöner Bogen,
den wir wieder zum Anfang gespannt haben.
Trotzdem gibt es am Ende meiner Podcasts immer noch mal drei Fragen an meine
Interviewgäste, die ich ihnen stelle, drei Tipps, die sie mitgeben können an
die Zuhörerinnen da draußen,
wenn es jetzt ums Thema Wasser im Garten geht bei dir im Speziellen oder in der Planung.
Hast du drei Tipps, wo du sagst, da passt auf? Ja, habe ich mir Gedanken gemacht
tatsächlich drüber und ich würde mal sagen, die haben wir alle schon gestreift.
Also das Thema Klimawandel, immer mitdenken, wie kriege ich das hin,
Wasser so einzusetzen, dass es nicht ein Verbrauch ist, sondern vielleicht auch
noch einfach schonend mit der Ressource umgeht.
Dass es vielleicht gesammelt wird, dass es versickert wird, dass es vielleicht
irgendwo sichtbar wird, auf dem Weg dorthin.
Dann natürlich auch, welche Funktion soll es haben? Also will ich jetzt wirklich
einfach nur ein paar so ein kleines Plätschern haben, das ist dann wieder Gestaltung?
Soll es irgendwie das bestimmte Element sein im Garten?
Soll es eine große Wasserfläche sein, die eigentlich die ganze Gartenanlage dominiert?
Soll es zum Schwimmen sein?
Soll da mein Sekt drin kühlen können?
Was auch immer. Und vielleicht auch, dass weniger auch hier oft mehr ist.
Also vielleicht lieber sich überlegen, brauche ich das wirklich?
Also bin ich, manchmal ist ja groß gewollt, nicht gut gemacht.
Das heißt, wenn es schlecht integriert ist und wirklich eigentlich daherkommt,
als wäre ein UFO irgendwie vom Himmel gefallen,
dann finde ich, sollte man es vielleicht lieber lassen und sich überlegen,
wie kriege ich irgendwie was hin, was so ein bisschen sich besser einpasst in die ganze Anlage.
Also das heißt ja auch wieder, in welchem Zusammenhang will ich das einsetzen?
Was machen die Steine, was machen die Pflanzen?
Sehr schön. Ich glaube, ich bin mir sicher, da kann jeder was mitnehmen und für sich rausziehen.
Und wer gerne noch ein bisschen mehr von dir sehen möchte, ich werde deine Webseite
dann auch nochmal verlinken.
Und ich glaube, du bist ja auch bei Instagram sehr aktiv, wenn ich das richtig weiß.
Also man kann sich da auch mal... Weiß ich nicht, wir sind aktiv.
Immer sehr unterschiedlich intensiv, je nachdem, wie die Zeit es so zulässt.
Aber ja, wir haben da ein.
Ja, super. Also auch das werden wir auf jeden Fall nochmal mit reinbringen.
Gut, wir haben jetzt munter geplaudert und wir sind jetzt bei doch sehr vielen Fragen.
Die haben wir nur angerissen und die könnten wir noch sehr vertiefen.
Und ich wünsche mir, dass wir das...
Auch irgendwann nochmal machen werden, wir beide. Deswegen uns nochmal der einen
oder anderen Frage zum Thema Wasser oder vielleicht auch ein bisschen drüber
raus nochmal widmen werden und vielleicht auch das Thema historische Gärten
nochmal gemeinsam einkreisen,
denn das ist ja so ein bisschen mein Schmeckenpferd.
So in diesem Sinne, ich bedanke mich für diese unglaublich inspirierende Stunde
mit dir. Es hat mir sehr, sehr viel Freude gemacht.
Ich bedanke mich an alle, die da draußen zugehört haben und die diesen Podcast
demnächst mal hören werden, also den Podcast Wasserkünste in Garten, Kunst und Kultur.
Und dir nochmal, Sören, einen ganz herzlichen Dank. Ja, ich bedanke mich auch sehr.
Hat mir auch sehr viel Spaß gemacht. Und ja, das Thema war so vielfältig.
Da kann man wirklich Stunden auch in alle möglichen Richtungen abschweifen.
Aber das machst du ja auch in deinem Podcast mit ganz vielen verschiedenen interessanten
Leuten, die sich dem Thema ja von unterschiedlichsten Richtungen nähern.
Also ich bin sehr gespannt.
Ich auch. Also das ist für mich auch jedes Mal neu. ist immer so ein bisschen
eine Wundertüte, so ein Gespräch.
Und die haben wir jetzt gerade aufgemacht und die ist mit einer Fontäne,
um im Wasser zu bleiben, mit einer Fontäne an Überraschungen gestartet und beendet
worden. Und das fand ich sehr schön.
Also von daher, für mich war es extrem kurzweilig. Hat sehr viel Spaß gemacht.
Sören, vielen Dank. Und euch da draußen wünsche ich noch eine wundervolle Zeit.
Und wir sehen uns wieder beim nächsten Mal in Wasserkünste, dem Podcast über
Garten, Kunst und Kultur. Tschüss.
Music.
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