Allgemeinmedizin meets Physiotherapie- mit Ursula Wappelhorst
01.10.2025 57 min
Zusammenfassung & Show Notes
Wie gut kennt ihr euch mit der Schnittstelle der hausärztlichen Praxis zur Physiotherapie aus? In dieser Folge erkunden wir die interprofessionelle Zusammenarbeit mit diesem wichtigen Bereich. Zu Gast ist Ursula Wappelhorst, Physiotherapeutin und Lehrende an der Physiotherapieschule am Uniklinikum Marburg. Im Gespräch erfahren wir einiges über das Berufsbild der Physiotherapie sowie mögliche Verbesserungen in der Zusammenarbeit zwischen Physiotherapie und Allgemeinmedizin. Dabei wird der Vorteil interprofessioneller Zusammenarbeit erneut sehr deutlich.
Sendet Feedback gerne an: kontakt@kwhessen.de
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Shownotes
- Hessische Weiterbildungsordnung
- Physiotherapieschule Uniklinik Marburg
- DQR Niveaus
- Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin
- Heilmittelbericht 2023/2024 der AOK
- Panama- Netzwerk
- Heilmittelkatalog der gesetzlichen Krankenkassen
- Blankoverordnungen für Physiotherapie bei Schultererkrankungen
- Gipsta Gießener interprofessionelle Ausbildungsstation
- HIPSTA Heidelberger interprofessionelle Ausbildungsstation
- Projektbericht der Robert Bosch Stiftung „Operation Team“
- Unser Seminarprogramm
- mehr Informationen zu unserem Angebot (Seminare, Mentoring, Fallkonferenzen, Beratung) und uns als Kompetenzzentrum Weiterbildung Hessen
- wir als Kompetenzzentrum Weiterbildung auf Instagram
- wir als Kompetenzzentrum Weiterbildung auf Facebook
- wir als Kompetenzzentrum Weiterbildung auf LinkedIn
- Unser Standort an der Universität in Frankfurt am Institut für Allgemeinmedizin
- Unser Standort an der Universität in Gießen am Institut für hausärztliche Medizin
- Unser Standort an der Universität in Marburg am Institut für Allgemeinmedizin
- mehr Infos zum Hessischen Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege, den Förderern des Projekts
Moderation: Dr. Sandra Herkelmann & Dr. Katharina Dippell
Konzeption & Redaktion: Ida Lotter
Produktion: Philip Schunke und Christian Köbke, YAPOLA
Der Podcast wird vom Hessischen Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege (HMFG) gefördert.
Konzeption & Redaktion: Ida Lotter
Produktion: Philip Schunke und Christian Köbke, YAPOLA
Der Podcast wird vom Hessischen Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege (HMFG) gefördert.
Transkript
Wege der Allgemeinmedizin. Dein Podcast rund um die Weiterbildung.
Ich bin Katharina, Hausärztin aus Frankfurt. Willkommen zu einer neuen Folge
unseres Podcasts Wege der Allgemeinmedizin.
Wir feiern heute ein großes Jubiläum sogar und zwar ist dies die 50.
Folge von unserem Podcast.
Ich hoffe, ihr hattet in den letzten Folgen schon viel Freude und wir hoffen,
dass noch viele Folgen kommen.
Und wir freuen uns heute ganz besonders, eine sehr schöne, spannende Folge für
euch zu haben, die sich vor allen Dingen um die Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen,
diesmal den Physiotherapeutinnen, dreht.
Die Physiotherapeuten und Therapeutinnen sind ja eine Berufsgruppe,
mit der wir Hausärzte besonders regelmäßig zusammenarbeiten.
Eine gute Zusammenarbeit beider Berufsgruppen kann eine Versorgung deutlich verbessern.
Interdisziplinäre Kooperationen sind ja auch laut der WBO zudem eine Kompetenz
im Rahmen der allgemeinmedizinischen Weiterbildung.
Wir haben deshalb heute Ursula Wappelhorst zu Gast.
Sie ist Physiotherapeutin und Lehrende an der Physiotherapie-Schule der Uniklinik
Marburg und war lange als Physiotherapeutin in einer Praxis tätig,
hat einen Bachelor in Therapiewissenschaften und ist Mitautorin mehrerer Anatomiebücher
und Mitherausgeberin eines Leitfadens der Physiotherapie.
Herzlich willkommen, Frau Wappelhorst. Wir freuen uns sehr, Sie heute hier zu haben.
Wie war denn so Ihr Weg in die Physiotherapie? Auch von mir aus erstmal herzlich
willkommen und vielen Dank für die Einladung.
Ja, mein Weg in die Physiotherapie war, wie so häufig, glaube ich, eigentlich zufällig.
Ich hatte andere Pläne mal und dann aber damals einen Reitunfall direkt nach
dem Abi und musste dann das erste Mal selber eine Physiotherapeutin aufsuchen.
Und dann habe ich gedacht, Mensch, cooler Beruf eigentlich.
Und so bin ich da reingerutscht, glücklicherweise, weil das war damals noch gar nicht so einfach.
Wollen Sie mal so erzählen? Das ist ja auch besonders spannend.
Sie haben mir ja vorhin auch im Vorgespräch erzählt, Sie sind nicht nur quasi
reine Lehrende, sondern Sie haben ja auch eine Ambulanz an der Uni.
Wollen Sie mal so Ihren täglichen Alltag ein bisschen beschreiben?
Also ich arbeite an einer Berufsfachschule für Physiotherapie und das heißt,
ich unterrichte unsere Auszubildenden zum einen.
Das gilt für alle unsere Kolleginnen, dass wir Lehre machen.
Also jeder hat so seinen Fachbereich, den er unterrichtet. Bei mir ist es die
Anatomie, bei mir ist es die manuelle Therapie und die Biomechanik.
Eine sehr beliebte Kombination bei den Auszubildenden.
Und dann ist es bei uns aber so, dass wir tatsächlich alle auch Praxisanleitende sind. Das heißt, meine
Kollegen betreuen, die Auszubildenden meinetwegen auf den verschiedenen
Stationen bei uns im Haus, im Klinikum und ich bin eben auch noch mit anderen
Kollegen dafür zuständig, die Auszubildenden in unserer Lehrambulanz zu betreuen.
Das heißt, das ist im Prinzip wie eine niedergelassene Praxis, will ich mal sagen.
Das heißt, die Patienten kommen mit ganz normalen Verordnungen zu uns in das
Setting und dürfen dort mit uns zusammen oder auch alleine unter unserer Supervision
sozusagen die Patienten betreuen und behandeln.
Und da auch wirklich Erfahrungen machen im ambulanten Setting.
Das ist spannend. Und das heißt, die kommen jetzt nicht nur aus der Uniklinik
direkt, die Patienten, sondern auch überall her von niedergelassenen Fachärzten. Genau.
Also die kommen zum Teil aus dem Haus, aber die kommen mit ganz regulären Verordnungen,
wie sie auch zu mir in die Praxis kommen wird tatsächlich.
Und dadurch haben wir auch ein genauso breites Patientenspektrum,
wie wir das auch in der Praxis vorfinden.
Können Sie einfach nochmal so erzählen, wie verläuft so die Ausbildung zu einem
Physiotherapeuten, Therapeutin, was sind so die Voraussetzungen,
was für ein Leistungsspektrum muss da abgedeckt werden und wie kann man es vor allen Dingen machen?
Also an welchen Orten? Ja, wie viel Zeit haben wir?
Also ich versuche das kurz zu fassen. Es ist in Deutschland tatsächlich sehr
heterogen. Prinzipiell gibt es zwei Möglichkeiten.
Also zum einen kann man diese Ausbildung als berufsfachschulische Ausbildung machen.
Dafür brauche ich einen mittleren Bildungsabschluss, also einen Realschulabschluss
oder sogar nur einen Hauptschulabschluss und eine abgeschlossene Berufsausbildung.
Tatsächlich ist es aber so, dass sich auch viele Leute mit Abitur oder Fachabitur
tatsächlich bei uns auch bewerben.
Die Ausbildung dauert insgesamt drei Jahre. Sie ist gegliedert einmal in einen
großen Anteil theoretischen und fachpraktischen Unterricht, also die ganzen
physiotherapeutischen Techniken fallen darunter.
Das sind insgesamt 2900 Stunden und dazu kommen und hab obendrauf 1600 Stunden klinische Ausbildung.
Das Besondere, finde ich, in der Physiotherapie ist, dass die klinische Ausbildung
wirklich sehr, sehr breit aufgestellt ist.
Das heißt, die findet statt in der Orthopädie, in der Traumatologie,
in der inneren Medizin, in der Neurologie, in der Pädiatrie,
in der Gynäkologie und auch in der Psychiatrie.
Also im Prinzip durchlaufen die im Laufe ihrer Ausbildung alle klinischen Fachbereiche in der Medizin.
Also es ist sehr, sehr umfangreich.
Am Ende machen die eine staatliche Prüfung. Die brauchen sie für die Berufsbezeichnung
Physiotherapeut oder Physiotherapeutin.
Und unser Regelwerk sozusagen ist das Masseur- und Physiotherapeutengesetz von 1994.
Was dringend bedürftig ist, erneuern zu werden. Das ist eine Möglichkeit.
Es gibt wenige staatliche Schulen, so wie unsere Schule auch eine staatliche
Trägerschaft hat, beziehungsweise mittlerweile nicht mehr, weil das Uniklinikum
Gießen-Marburg privatisiert wurde, aber eine schulgeldfreie Schule nach wie
vor ist. Es gibt aber auch viele Privatschulen.
Also bis vor ein paar Jahren musste man da tüchtig Geld bezahlen.
Inzwischen sind die meisten Schulen, glaube ich, so organisiert,
dass die schulgeldfrei sind oder zumindest refinanziert werden.
Das ist eine Möglichkeit. Die andere Möglichkeit ist, dass man seit 2001 tatsächlich,
seit dem Bologna-Abkommen, auch die Möglichkeit hat, Physiotherapie auch in
Deutschland zu studieren.
Das kam 2001, war die erste Hochschule, die das angeboten hat,
tatsächlich die Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim.
Die waren die ersten und dann folgten verschiedene Modellstudiengänge,
die dann auch relativ zeitig positiv evaluiert wurden und auch in den Regelbetrieb
übernommen worden sind.
2009 gab es dann eine Modellklausel, die die Möglichkeit für Studiengänge erweitert
hat und seitdem, ich habe es tatsächlich nochmal nachgeguckt,
aktuell gibt es glaube ich 55 verschiedene Bachelor- und auch Masterstudiengänge in Deutschland.
Es gibt primär qualifizierte Studiengänge, es gibt duale Studiengänge,
ausbildungsintegrierend, praxisintegrierend,
ich kann es in Teilzeit studieren, ich kann es in Vollzeit studieren,
ich kann es berufsbegleitend studieren.
Also es ist ein buntes Potpourri an Möglichkeiten und genauso wie es sehr viele
Privatschulen gibt, gibt es leider auch sehr viele Privatträger für Studiengänge.
Also das ist wirklich ein teurer Spaß.
Ich habe selber meinen Bachelor in einer privaten Hochschule gemacht für viel Geld.
Also man muss nicht nur die Zeit investieren, sondern das ist unter Umständen auch ein teurer Spaß.
Und also den Überblick zu behalten, was für Inhalte werden vermittelt.
Für mich ist es halt der Physiotherapeut, aber sie kann ja ganz unterschiedliche
Herkunft quasi haben. Es ist sehr unterschiedlich.
Also der Markt ist einfach sehr schwer zu durchschauen. Wir würden uns natürlich
eine Einheitlichkeit wünschen. Das steht schon lange an.
Tatsächlich ist aber auch dieses Berufsgesetz, auf deren Grundlage wir sozusagen
an der Berufsfachschule unsere Zulassung oder die Absolventen hinterher ihre
Berufsbezeichnung genehmigt bekommen, dasselbe gilt tatsächlich auch für die Studiengänge.
Das heißt, eigentlich müssen auch die Studiengänge, die werden ja akkreditiert,
die fallen ja nicht einfach vom Himmel, sondern tatsächlich werden die schon
akkreditiert und müssen diese Vorgaben, dieses Berufsgesetz irgendwie erfüllen.
Aber es ist einfach sehr indifferent.
Und tatsächlich, das muss man auch sagen, ist es auch, das Berufsgesetz ist
das einzige Rahmenregelwerk, also das Berufsgesetz und die Prüfungsordnung dazu.
Da sind Stundenzahlen geregelt, aber ein wirklich verbindliches,
einheitliches Curriculum, sodass klar ist, welche Kompetenzen bringen alle Physiotherapeuten
am Ende ihrer Ausbildung mit, das fehlt in Deutschland komplett.
Leider. Und es ist einfach so, dass Deutschland, das muss man so sagen,
ist wirklich da Schlusslicht in ganz Europa.
Deutschland ist das einzige Land in Europa, wo man mit einem Realschulabschluss
in die Ausbildung überhaupt gehen kann und auf DQR4-Niveau quasi abschließt.
Mit einem Bachelor wären wir auf DQR6 und einem Master entsprechend auf 7.
Das ist dann quasi wieder europaweit gleich. Aber die berufsfachschulische Ausbildung
ist wirklich so, wie sie bei uns stattfindet, nur noch in Deutschland möglich.
Und gibt es ja Evaluationen, was so die Qualität im Vergleich von den europäischen Ländern gibt?
Also die Studiengänge sind auch in Deutschland wirklich gut evaluiert worden
und sind durchweg positiv.
Es gibt in anderen Ländern, wo das ja schon seit vielen Jahren so ist,
die irgendwann diesen Schritt in die Akademisierung der Gesundheitsberufe gegangen
sind, gibt es natürlich unglaublich viele Daten.
Und es gibt eigentlich keinen Grund, ohne eigentlich, es gibt keinen Grund,
es in Deutschland anders zu machen, aber Deutschland geht ja in vielen Dingen
häufig so einen Sonderweg.
Und die Politik in Deutschland tut sich sehr zum Leidwesen für uns natürlich
unglaublich schwer, da eine Entscheidung zu treffen.
Für die Hebammen, da haben sie die Entscheidung.
Ich glaube, vor zwei Jahren, meine ich, war das getroffen.
Da kam das ganz schnell. Das war ein europäischer Beschluss letztendlich.
Die mussten akademisieren.
Wir würden es uns, glaube ich, wünschen. Also ich sage wir.
Ich bin natürlich auch ein bisschen in diesem Hochschulkontext drin.
Und dann schaut man da vielleicht auch mit einer anderen Brille drauf.
Vor allen Dingen sehe ich aber, dass die Auszubildenden einfach uns auch immer weniger werden.
Also ich habe eben gesagt, ich hatte damals viel Glück, in diese Ausbildung zu kommen.
Wir hatten wahnsinnig viele Bewerber auf diese 20 Plätze. Also es war wahnsinnig begehrt.
Und die Zahl der Auszubildenden wird einfach weniger, muss man so sagen.
Und auch die Abbrecherquote wird höher. Und wir verlieren viele Leute,
die wir gerne hätten in die Ausbildung, die sagen, ach, ich studiere doch lieber.
Tatsächlich. Ja, ich kenne ja auch viele Kollegen, Kolleginnen,
die dann danach Medizin studiert haben zum Beispiel.
Ja, also von den Leuten, die dann hinterher auch wieder uns verloren gehen,
weil sie entweder sagen,
das ist mir zu wenig, ich habe hier überhaupt keine Ausstiegschancen und dann
Medizin machen oder Sportwissenschaften oder auch was ganz anderes ist relativ
groß und auch leider der Leute,
die dann in der Praxis in diesem eng getakteten Rhythmus dann doch einfach überfordert sind,
weil sie halt in der Regel in der Klinik ausgebildet werden,
im klinischen Setting und die meisten Absolventinnen gehen anschließend in die ambulante Praxis.
Und da ist es auf einmal alles unglaublich schnell. Ich muss wahnsinnig schnell
Entscheidungen treffen. Ich habe total komplexe Geschichten.
Und dann sind die einfach überfordert und hören dann einfach auch wieder auf.
Und das Zeitfenster ist ja auch ziemlich klein, was Sie für so eine Behandlungseinheit haben.
Ich meine, das sind so 15 Minuten.
Also im Vertrag der Kassen steht 15 bis 25 Minuten.
Ich würde mal sagen, im Mittel sind viele Praxen bei 20 Minuten.
Das ist, glaube ich, so die Realität in der freien ambulanten Praxis.
Es gibt vielleicht auch noch so Leuchttürme, manchmal mit so ein bisschen,
naja, irgendwie schiebt man dann so ein bisschen und dann macht man vielleicht
auch, wenn es gut läuft, mal eine halbe Stunde, aber ich glaube,
die Regeln sind eher 20 Minuten.
Noch meine letzte Frage, so was so die Ausbildung, wie geht es denn danach oft
weiter? Also wohin treibt es die, die wirklich bei der Physiotherapie bleiben?
Also wie gesagt, ich glaube, die meisten gehen tatsächlich in die ambulante
Praxis, weil das einfach das größte Feld ist tatsächlich.
Also angestellt oder sich zum Teil auch selbstständig.
Manche gehen natürlich auch in die Klinik. Wenn ich jetzt einen normalen Berufsfachschulabschluss
habe, ich kann mich damit selbstständig machen. Das ist nicht die Frage, das geht trotzdem.
Aber ich glaube, die meisten sind doch angestellt eher in einer normalen ambulanten Praxis.
Ist das eigentlich gedeckelt? Also kann jeder, der möchte, eine Physiotherapie-Praxis aufmachen?
Oder muss man auch so ähnlich wie bei uns Ärzten, Ärztinnen einen KV-Sitz kaufen
oder eine Zulassung erwerben?
Wie ist das denn überhaupt? Also einen KV-Sitz muss man nicht kaufen.
Und es ist tatsächlich, theoretisch kann jeder sich selbstständig machen.
Um mit den gesetzlichen Krankenkassen abzurechnen, braucht man tatsächlich zwei
Jahre Vollzeitberufserfahrung.
Aber wenn man das privat, kann ich mich sofort selbstständig machen.
Also ich könnte direkt, ich mache heute mein Staatsexamen und am Montag behandle
ich den ersten Privatpatienten und schicke die Rechnung.
Also das geht sofort. Wie gesagt, mit den gesetzlichen Krankenkassen braucht
man diese zwei Jahre Berufserfahrung.
Und wenn ich eine Zulassung bei der gesetzlichen Krankenkasse beantrage,
dann werden die Räumlichkeiten abgenommen.
Das heißt, ich muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen.
Also die Fenster müssen groß genug sein, die Räume müssen hoch genug sein.
Also solche Formalien tatsächlich.
Aber es ist ansonsten nicht schwierig, sich selbstständig zu machen.
Und der Bedarf, würde ich sagen, ist allemal da.
Tatsächlich. Und gibt es für Sie als Physiotherapeuten, gibt es da so verpflichtende,
so wie bei uns Ärzten, Ärztinnen jetzt so diese, dass wir so und so viele Punkte
in den nächsten fünf Jahren machen müssen?
Und gibt es so Gesellschaften, wo man zusammengeschlossen ist,
wie bei uns zum Beispiel jetzt die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin?
Also es gibt keine verpflichtenden Weiterbildungen, leider würde ich fast sagen.
Es gibt allerdings, Physiotherapeuten sind schon ein sehr weiterbildungswilliges
Völkchen, habe ich so den Eindruck. Es ist tatsächlich so, dass es so klassische
Zertifikatsweiterbildungen gibt.
Also wenn ich zum Beispiel, also dazu gehört die Lymphdrainage,
die manuelle Lymphdrainage, die manuelle Therapie, dann sind es die neurophysiologischen
Behandlungen nach Bobert oder Vojta oder PNF.
Bobert oder Vojta gibt es für Kinder und für Erwachsene.
Und auch die gerätegestützte Krankengymnastik gehört meines Erachtens dazu.
Das sind solche Weiterbildungen, wenn ich die mit der gesetzlichen Krankenkasse
abrechnen möchte, also wenn ich sie anbieten und auch abrechnen möchte,
dann brauche ich dafür eine zusätzliche Weiterbildung.
Lymphdrainage ist nicht so aufwendig, das sind vier Wochen tatsächlich.
Die manuelle Therapie ist schon ein bisschen aufwendiger, das dauert zwei Jahre,
sind glaube ich 260 Stunden.
Also da muss man schon auch viel Zeit und Geld investieren. Die muss ich sozusagen
machen, wenn ich das in der Praxis abrechnen will.
Und ich würde sagen, das tun auch die meisten. Also da das so umfangreich ist,
habe ich schon den Eindruck, dass die meisten unserer Auszubildenden,
die suchen schon während noch sie in der Ausbildung sind, welche Fortbildung mache ich zuerst.
Also die Frage ist eigentlich nicht, mache ich eine Weiterbildung,
sondern was mache ich zuerst. Das ist eher die Frage tatsächlich.
Aber wie gesagt, das ist kein Muss. Ich kann auch meine Ausbildung machen und
30 Jahre in dem Beruf arbeiten, ohne jemals wieder eine Weiterbildung zu machen.
Okay, spannend. Vielen Dank. Es ist auch mal wirklich jetzt so Fragen,
mit denen man sich auseinandersetzt, aber nie so richtig beantwortet hat.
Deswegen finde ich das total toll, dass Sie heute hier sind und auch meine Wissenslücken mal schließen.
Wenn wir jetzt mal so auf die Krankheitsbilder unserer Erkrankungen,
die in der Physiotherapie eine Rolle spielen, das ist ja auch wahrscheinlich
sehr, sehr breit, gibt es so Hauptfelder quasi, in die sich die aufgliedern?
Ganz klar würde ich sagen.
Also es kommt ein bisschen darauf an, finde ich, von welcher Brille man schaut.
Wenn man schaut, was sind so die häufigsten Diagnosen, kann man recherchieren
in der Wissenschaftlichen Institute der AOK.
Die haben da wunderbare Heilmittelberichte. Und im letzten Heilmittelbericht der WIDO,
also dieser Geschichte, habe ich mal geschaut, die häufigste Diagnose mit 2023
1,7 Millionen waren Rückenschmerzen. Wen wundert das?
Genau. Und das ist wirklich der längste Balken. Und dann kommen tatsächlich
schon Schulterschmerzen mit knapp 500.000, also 476.000.
Das ist aber schon wirklich ein deutlich kleinerer Anteil. Also Rückenschmerzen sind mit Abstand das,
was uns am häufigsten in der ambulanten Praxis begegnet.
Und dann kommen so die ganzen anderen, sagen wir mal muskoskeletale Beschwerden,
würde ich sagen, sind schon das größte Päckchen, was wir in der Praxis versorgen.
Und das ist auch was, wo ich denke, ja, wo wir uns auch fragen müssen,
wie verstehen wir unsere Aufgabe?
Früher war die Physiotherapie lange Zeit sehr biomedizinisch dominiert.
Der Patient kommt, ich löse das Problem und er geht wieder.
Aber wenn man Physiotherapie aber anders versteht, nämlich eher im Sinne von
Beratung, Begleitung, Empowerment, Patienten oder Klienten zentriert,
dann glaube ich, ist unsere Aufgabe da eine ganz andere und ich glaube,
dass wir da viel mehr Potenzial hätten, als wir das derzeit nutzen.
Weil gerade wenn es um akute Patienten geht, sind es akute Rückenschmerzen oder
auch andere akute postoperative Situationen oder akute Beschwerden.
Dann würde ich sagen, ist unsere Aufgabe vor allen Dingen, die Patienten zu
begleiten, durch den Heilungsprozess zu begleiten und eher zu befähigen,
sich auch selber zu helfen ein Stück weit.
Und gerade bei den Rückenschmerzpatienten ist ja das Stichwort Chronifizierung
auch ein ganz großes Problem.
Und ich glaube, auch da spielen wir eine ganz wesentliche Rolle,
die Patienten, die ein Risiko haben, da zu erkennen und entsprechend auch in
die richtige Richtung zu leiten.
Und da sehe ich tatsächlich auch die Zusammenarbeit zwischen den überweisenden
Ärzten und den Therapeuten als enorm wichtig an.
Ja, absolut. So dieses Aktivieren von den Patienten und zu fördern und auch
ein bisschen zu fordern. Ja, absolut.
Was auch nicht immer einfach ist und das ist eben auch was, Therapie ist ja nichts,
das ist ja nicht eine Einbahnstraße, ich bringe nicht das Auto in die Werkstatt,
das steht da einfach, wird repariert und irgendwann hole ich es wieder,
sondern Therapie ist ja sehr bedingungsreich, also sehr voraussetzungsreich, das heißt.
Ich bin ja darauf angewiesen, dass ich mein Gegenüber überzeuge,
warum es vielleicht wichtig sein könnte, dass er auch seinen Teil oder sie auch
den Teil dazu beiträgt, dass Therapie gelingen kann.
Man muss sich verständigen auf ein gemeinsames Ziel.
Das spielt halt eine wahnsinnig große Rolle und das ist einfach in einem 20-Minuten-Rhythmus
häufig schwer unterzubringen. Ja, und auch das ist eine wahnsinnige Herausforderung,
die es zu bewältigen gilt.
Und deswegen, das ist nicht einfach so nebenbei gemacht häufig,
wie man sich das oft vorstellt.
So, ich schicke den da sechsmal hin, dann ist der Drops gelutscht.
So ganz einfach ist es häufig halt nicht.
Es gibt ja auch viele Physiotherapie-Praxen, die noch so ein Fitnessstudio,
die so Gerätetraining anbieten und das da zusätzlich, irgendwie, das finde ich mir auch ganz schick.
Ja, das ist halt ein guter Weg, die Leute auch in die Aktivität zu holen,
vor allen Dingen, wenn es Patienten sind, die dafür auch offen sind, die da Spaß dran haben.
Das trifft sicher nicht für alle zu. Also es muss nicht immer das Fitnessstudio
sein, aber es ist natürlich eine gute Gelegenheit, da so eine Brücke zu schlagen.
Wir haben tatsächlich auch einen relativ großen Trainingsraum und das ist auch
gerade für die Leute, die bei uns im Haus arbeiten, natürlich immer super,
weil die wissen das häufig gar nicht und vor allen Dingen wissen sie nicht, was sie da tun sollen.
Und dann kann man das wunderbar verbinden.
Aber auch, also was sicher zum Beispiel auch eine große Baustelle ist oder wo
ich zumindest die Physiotherapie als sehr relevant ansehe, auch wenn es nicht
den Löwenanteil an Zahlen ausmacht, sind zum Beispiel die ganzen neurodegenerativen Erkrankungen.
Da hat Physiotherapie, finde ich, ein wahnsinniges Potenzial,
wenn es um Teilhabe geht, wenn es um Sicherung oder Erhalt der Lebensqualität
und auch der Selbstständigkeit geht.
Und das ist nicht nur für die Patienten und Patientinnen wahnsinnig relevant,
sondern das ist ja auch zahlenmäßig.
Also wenn man sich überlegt, was das an Krankheitslast sozusagen für die Gesellschaft
ausmacht, ich glaube, da hätte die Physiotherapie viel Potenzial,
Dinge aufzufangen. Ja, absolut.
Das ist ja so elementar wichtig auch bei den Erkrankungen, dass sie viel Anreize
bekommen und viel arbeiten.
Oder auch zum Beispiel geriatrische Patienten. Ich mache oft diese Sturzneigung,
Frailty und Gangstörung im Alter.
Wenn die dazu bereit sind und gerne möchten, dann empfehle ich denen das sehr,
dann in die Physiotherapie zu gehen und da einfach Muskelaufbau zu betreiben
oder zu Übungen, dass sie halt eben möglichst wenig Stolpergefahren haben im Alltag. Genau.
Gibt es noch irgendein Krankheitsbild, was wir quasi auch nie so richtig auf
dem Schirm haben als Allgemeinmediziner, was Sie sagen, das wäre auch wirklich
was, was mal mehr zu uns fließen könnte?
Also ich glaube, was man selten bekommt vom Allgemeinmediziner sind so Patienten
zum Beispiel aus dem internistischen Krankheitsspektrum, also zum Beispiel die
ganzen chronischen Atemwegserkrankungen, Asthmatika, COPDler beispielsweise,
würden mir da einfallen,
die enorm von, gerade auch von moderatem Training profitieren tatsächlich.
Das haben wir eher selten.
Was auch, finde ich, oft unterschätzt wird, sind die gynäkologischen Patienten
oder nicht nur gynäkologisch, sondern generell, also in den gynäkologischen
Fällen vor allen Dingen zum Beispiel Frauen nach einer Entbindung,
die machen in der Regel ihre Rückbildungsgymnastik und wenn die dann gut sind, dann ist gut,
aber manchmal sind die dann auch nach dem Rückbildungskurs noch nicht gut und
haben immer noch Beschwerden oder die hatten vielleicht eine Geburtsverletzung
und können den Rückbildungskurs am Anfang gar nicht machen.
Und wenn die dann halt nach diesem Zeitraum immer noch Beschwerden haben,
das sind Patientinnen, die wahnsinnig von der Einzeltherapie profitieren.
Und dasselbe gilt zum Beispiel auch generell auch für Männer mit Harninkontinenzproblemen beispielsweise.
Also sowohl Frauen als auch Männer. Bei Männern ist es halt typischerweise nach Prostatektomien.
Die haben einen wahnsinnigen Leidensdruck. Also das schränkt die wahnsinnig
in der Teilhabe ein. Und die profitieren eigentlich enorm davon,
gezielter Therapie tatsächlich.
Das muss nicht dreimal die Woche sein, da geht es auch primär um Anleitung und
Begleitung, aber die haben einen enormen Benefit, finde ich.
Psychiatrische Erkrankungen, auch da gibt es gute Untersuchungen,
dass Bewegungstherapie generell einen positiven Effekt hat.
Mit onkologischen Problematiken, gibt es auch wunderbare Arbeiten dazu,
dass die Patienten ein erheblich besseres Outcome haben, wenn die sozusagen
während der, am besten vor der Therapie noch, aber auch während der Therapie
tatsächlich auch trainieren in einem gewissen Maß.
Und was wahrscheinlich auch deutlich mehr werden wird, das sieht man aber jetzt
meines Erachtens schon, sind so das Thema hier kraniumandibuläre Dysfunktionen.
Das kriegen wir häufig eher von den Zahnärzten oder auch mal vom Kieferorthopäden tatsächlich.
Aber das ist wirklich auch im Kommen. Zum einen, weil auch die Patienten und
Patientinnen das entdeckt haben, dass es da Potenzial gibt.
Aber auch tatsächlich, ich glaube, dass das zunehmend wird. Es kommt schon häufiger,
dass Sie den Patienten einen darauf direkt ansprechen.
Wir haben ja schon gesagt, irgendwie neben uns Hausärzten, Hausärzte.
Wer sind so Ihre Kontaktpersonen oder Ihre Professionen, mit denen Sie so fest zusammenarbeiten?
Also ich würde mal sagen, so richtig feste Zusammenarbeiten,
also wenn ich jetzt an die medizinischen Bereiche denke, dann sind die Hauptzuweiser
zur Physiotherapie, würde ich sagen, sind tatsächlich die Allgemeinmediziner
und Medizinerinnen oder auch Orthopäden, Orthopädinnen.
Das sind sicherlich die, die das Gro an Patienten zu uns schicken,
das natürlich auch, weil es einfach auch dieses Patientenspektrum abdeckt tatsächlich.
Wenn es um Kinder geht, sind es häufig auch die Neurologen oder die Pädiater.
Aber das ist natürlich eine viel kleinere Menge an Patienten tatsächlich.
Also das Große würde ich sagen, Allgemeinmedizin und Orthopäden und vielleicht auch Traumatologen.
Wenn es um andere Berufsgruppen geht, tangieren uns natürlich in erster Linie
die anderen therapeutischen Berufe, also Ergotherapie und Logopädie.
Wobei ich sagen würde, also im normalen Arbeitsalltag, in der ambulanten Praxis,
da habe ich gar nicht die Kapazitäten da großartig irgendwie.
Also da haben wir nicht so viele Berührungspunkte.
Da habe ich vielleicht mal eine Hausbesuchspatientin oder einen Hausbesuchspatienten
in der Pflegeeinrichtung oder in der Reha-Werkstatt oder sowas,
den man zufällig zusammen betreut oder auch einen normalen Hausbesuch,
der halt auch Ergotherapie bekommt meinetwegen oder auch Logopädie bekommt und
dann trifft man sich mal zufällig oder man spricht sich mal abends in der Runde ab.
Aber so eine ganz konstante Zusammenarbeit im normalen Praxissetting,
würde ich sagen, hat man wenig, Weil einfach in diesen 20-Minuten-Takten wenig Zeit ist.
Wenn ich in der Reha-Einrichtung arbeite oder in der Klinik,
vielleicht auch noch in einem Haus, wo ich einen Schwerpunkt habe,
zum Beispiel typischerweise sind es die neurologischen Erkrankungen tatsächlich
oder auch Kindertherapien, die dann häufig nicht nur Physiotherapie bekommen,
sondern eben auch ergotherapeutisch und oder logopädisch betreut werden.
In der Geriatrie manchmal auch, gerade so, ich denke an so PatientInnen mit
Schluckbeschwerden, also wenn es um Dysphagie-Geschichten geht, da ist natürlich auch
häufig so diese Schnittstelle, Logopädie, Physiotherapie, die man eigentlich gut nutzen kann.
Es gibt wenige Praxen, würde ich sagen, die auch tatsächlich interprofessionell arbeiten,
also die alle Gesundheitsberufe unter einem Dach haben und auch tatsächlich
interprofessionelle Fallbesprechungen machen und wirklich die Patienten auch gemeinsam behandeln.
Aber das, würde ich sagen, ist nicht die Regel, also nicht im großen Maß.
Das ist ganz natürlich ja so seine Physiotherapie, Ergotherapie, Logophilie getrennt.
Genau, meistens hat man das eher getrennt. Und jetzt sagen Sie mal ganz im Ernst,
wie ist denn so Ihre Erfahrung mit der Zusammenarbeit mit uns Hausärzten?
Also tatsächlich habe ich gar nicht so viel schlechte Erfahrungen.
Also ich habe auch schon schlechte Erfahrungen mit Ärzten gemacht,
aber tatsächlich habe ich die Erfahrung gemacht, dass in der Regel,
wie so oft im Leben, wenn man höflich fragt, dann kriegt man auch eine höfliche Antwort.
Und in der Regel sind ja auch die Allgemeinmediziner, die schicken die Patienten
ja nicht, keine Ahnung, weil sie uns doof finden, sondern weil sie die Patienten
versorgt wissen wollen.
Und wenn man eine konkrete Frage hat und man kennt ja so ein bisschen auch die
Leute, mit denen man vielleicht zusammenarbeitet.
Also ich weiß ja, wen ich gut fragen kann und wen ich nicht so gut fragen kann.
Ich bin nun schon relativ lange dabei und deswegen, da kennt man irgendwann
seine zuweisenden Ärzte und weiß, wo das besser klappt oder nicht so gut klappt.
Das ist aber, glaube ich, überall so.
In der Regel ist es ja erstmal so, dass sie eine Verordnung ausstellen und die
Patienten kommen zu uns und dann gucke ich schon auch mal, was haben sie so
verordnet, aber ich mache mir einen eigenen Eindruck.
Das heißt, ich mache meinen physiotherapeutischen Befund, ich schaue mir den
Patienten an, ich spreche ab mit dem Patienten, was ist ihr Ziel,
wo soll die Reise hingehen, was würden sie sich wünschen, was kann ich ihnen
anbieten, kommen wir überhaupt zusammen und dann behandle ich den, wie auch immer.
Und in der Regel, wenn alles rund läuft, habe ich keinen Bedarf,
was zu fragen, sondern ich mache meinen Job und ich weiß, was ich machen muss im besten Falle.
Und dann schreibt man vielleicht einen Therapiebericht an den überweisenden
Arzt, was ich sehr ungern mache, ehrlich gesagt.
Also ich bin da sehr schlecht drin. Ich mache das vor allen Dingen dann,
wenn ich tatsächlich was zu sagen habe oder zu fragen habe.
Ansonsten bin ich da eher nachlässig, weil es auch was ist, was in diese Zeitfenster
eigentlich kaum reinpasst. Und dann sind das entweder solche vorgefertigten
Weiterführungen der Therapie-Ja-Nein-Zettel und die finde ich ehrlich gesagt überflüssig.
Oder ich habe halt wirklich eine Frage, dann versuche ich immer eher auch tatsächlich
direkt Kontakt aufzunehmen.
Das ist aber nicht immer so einfach, weil mein Terminkalender ist voll und ihr
Terminkalender ist auch voll. Sie sitzen ja auch nicht in der Praxis und drehen
Däumchen, sondern sie haben immer was zu tun.
Und dass man da zufällig Fenster findet, wo man sich mal austauschen kann,
das ist ja gar nicht so einfach.
Das heißt, ich versuche den Redebedarf mit einem Allgemeinmediziner,
der meinen Patienten schickt, schon klein zu halten und auf das zu beschränken,
wo ich wirklich Bedarf habe oder mal eine Fragestellung habe.
Aber wenn ich mal eine Frage habe, sind das häufig so Sachen,
zum Beispiel der Patient kommt, auf der Verordnung steht was Unspezifisches,
wie ich sage mal Lumboischaelgie und der kommt aber, ich schaue mir den an und
der hat wirklich ausstrahlende Beschwerden,
der hat einen Kraftverlust, der hat eine Sensibilitätssyndrom.
Hatte ich tatsächlich mal einen Fall, auch ein diskretes Cauda-Equinasodrom,
also Vollbild von einem akuten Bandscheibenvorfall.
Und dann brauche ich natürlich eine Anlaufstelle, wo ich sagen kann,
hier, hör mal, so stellt sich das mir dar.
So ist er von Ihnen offensichtlich nicht gekommen, vor drei Wochen vielleicht.
Das ist ja auch vielleicht Zeit vergangen.
Und dann brauche ich natürlich was, wo ich eventuell, wenn ich der Meinung bin,
da muss nochmal nachgeschaut werden oder eine weiterführende Diagnostik gemacht
werden, möglichst direkten Ansprechpartner.
Ich habe die Erfahrung gemacht, wenn ich da Kontakt aufnehme und sage,
es geht mir um das und das und das und das klar begründe, habe ich selten die
Erfahrung gemacht, dass das dann irgendwie abgebügelt wird.
Meistens habe ich das Gefühl, rennt man da offene Türen ein und dann im besten
Falle läuft das dann weiter.
So würde ich mir das eigentlich wünschen, so erlebe ich es auch häufig.
Ich habe aber auch schon die Erfahrung gemacht, dass dann so Sprüche kommen
wie, was maßen Sie sich an, was bilden Sie sich ein.
Und ich habe auch schon gehabt, dass ich dann für den Patienten dann,
der hat gesagt, Sie sollen lieber mit Ihren Händen und nicht so viel mit Ihrem
Kopf arbeiten. Das habe ich auch schon gehört.
Das ist halt manchmal ein bisschen schade, finde ich einfach.
Was ich eher schwierig finde ist, wie gesagt, der kleine Dienstweg ist das,
was meines Erachtens oft am besten funktioniert. Weil wenn ich wirklich eine
akute Frage habe, dann dauert es mir auch so lange, bis ich einen Therapiebericht schicke.
In der Regel kriege ich da auch keine Antwort drauf, sondern ich schicke den
und kriege aber dann nie eine Rückmeldung zu, die ich normalerweise auch nicht brauche.
Das heißt, wenn ich eine Frage habe, würde ich immer versuchen,
Direktkontakt aufzunehmen. Da wäre es natürlich schön, wenn es eine Möglichkeit
gäbe, das direkt zu kommunizieren.
Also wenn ich wirklich eine dringende Frage habe, dann auch einen Ansprechpartner
zu finden. Das würde ich mir tatsächlich wünschen.
Das ist natürlich toll, wenn man den Hausarzt direkt nebenan hat oder vielleicht
sogar im gleichen Haus, wobei ich in der Regel ja Patienten von vielen Hausärzten betreue.
Das heißt, ich kann ja schlecht mit allen im gleichen Haus sein.
Das finde ich ein bisschen schwierig.
Da wäre vielleicht die Telematik-Infrastruktur, die uns ja irgendwann auch betreffen
wird, eine Möglichkeit, wenn das denn mal sich etabliert und das warmläuft und
alle da wirklich mitmachen, wäre das vielleicht eine Möglichkeit.
Im Moment wäre es für mich eher das Telefon und versuchen anzurufen,
wenn man nicht an den Sprechstundenhilfen scheitert.
Das ist manchmal auch nicht so einfach. Ja, oder überhaupt dran zu kommen. Genau.
Nicht in der Warteschleife zu hängen. Dafür hat man halt ja auch keine Zeit, wirklich.
Sondern muss ja eigentlich schnell. Also ich finde auch sowas wie so ein Messenger-Dienst
mit sicheren, wo man auch wirklich mal so direkt Daten austauschen könnte,
die datengeschützt sind.
Sehr, sehr sinnvoll, vereinheitlich für alle Pflege, pflegenden, heilenden.
Absolut, das gilt ja für die. Ich glaube, das ist in der Ergotherapie,
in der Logopädie auch nicht anders.
Das ist zum Beispiel der Vorteil bei uns in der Klinik, dass ich da halt relativ
einfach, ja, wenn ich zum Beispiel der Patient kommt und er ist operiert worden,
ja, was ist denn genau gemacht worden?
Ja, weiß ich jetzt gar nicht so genau, kann ich Ihnen auch nicht sagen,
haben Sie einen Bericht, ach, habe ich zu Hause vergessen.
Man steht manchmal einfach auch so im Regen, als Therapeut oder Therapeutin.
Ich habe dann eigentlich gar keine klaren Informationen. Ich muss mir das dann
so ein bisschen irgendwie ranziehen und ein bisschen interpretieren.
Und dann, ich könnte natürlich auch viel besser arbeiten, wenn ich Zugriff hätte
auf einen OP-Bericht oder vielleicht auch auf eine Bildgebung,
die gelaufen ist, dann wüsste ich einfach, wo ich dran bin.
Das würde uns die Arbeit sicherlich an manchen Stellen durchaus auch erleichtern.
Und das merke ich halt, in unserem Setting geht das ganz gut.
Und wenn ich in einem Klinik-Setting, das ist natürlich der Vorteil in der Klinik,
da geht das ganz gut, aber in einer wiedergelassenen Praxis ist das häufig schwierig.
Und versuchen Sie mal in einer Klinik anzurufen und da irgendwas zu erfahren,
das ist also chancenlos. Ja. Tatsächlich.
Naja, da braucht man auch viel Zeit und oft scheitert man dann trotzdem, wenn man die mitbringt.
Und das muss man einfach auch sagen, wir sind nun mal auch eine Berufsgruppe,
wir werden ja sozusagen nach Therapie bezahlt. Das heißt,
All diese Sachen, auch wenn ich einen ausführlichen Therapiebericht schreibe,
das ist immer sozusagen ein Add-on.
Also das macht man für seine Patienten trotzdem in der Regel,
aber es muss natürlich auch ein Maß halten.
Also es kann nicht sein, dass ich quasi als Angestelltertherapeut von acht bis
vier bezahlt werde für so und so viele Therapien und dann sitze ich aber noch
zwei Stunden da und erledige diesen ganzen Kram.
Das ist einfach, also auch interprofessionelle Kommunikation,
das ist einfach von der Krankenkasse nicht vorgesehen.
Das wird ganz schlicht und ergreifend nicht vergütet. Und das ist einfach,
in einem gewissen Rahmen macht man das natürlich trotzdem, weil wir alle eine
hohe Motivation haben, bestmöglich die Patienten zu versorgen.
Aber manchmal ist das schon echt eine große Herausforderung. Ja, absolut.
Aber die meisten Patienten sind es ja eh so die, die man kursiert.
Aber wo es ja wirklich eigentlich auch total sinnvoll und wertvoll wäre,
wären diese ganzen chronisch kranken, diese psychosomatischen,
die mit langjährigen, langjährigen chronisch Schmerzen und sehr komplexes Krankheitsbild,
dass man da einfach wirklich mal in irgendwelchen regelmäßigen Abständen sich
auch mal zusammenschließt und sagt,
an welchen Punkten können wir den jetzt so irgendwie noch unterstützen.
Das würde ich mir manchmal schon wünschen,
so im Rahmen von irgendwelchen interprofessionellen Fallkonferenzen.
Und wie gesagt, es sind ja oft nicht viele Patienten, die man da so im Kopf
hat. Absolut, vor allen Dingen, weil es häufig so ist, das erlebe ich tatsächlich oft.
Also gerade bei den chronischen Patienten geht es ja vielmehr darum,
ich werde deren Problem ja auch nicht lösen, sondern es geht ja darum,
einen Weg zu finden, Coping-Strategien zu entwickeln und auch mal denen den
Zahn zu ziehen, wir werden das jetzt hier erledigen.
Da ist es gerade wichtig, dass die Therapeuten und Ärzte in dieselbe Richtung gehen sozusagen.
Was ich aber oft erlebe ist, dass dann so, ja da gehen sie mal zum Physiotherapeuten,
die machen dann schon was und dann kriegen wir den schwarzen Peter oder auch.
Also was ich in letzter Zeit zum Beispiel sehr oft erlebe, was ich ein bisschen
erschreckend finde, dass die Patienten uns berichten,
wenn sie einen Termin beim Facharzt wollen, dass sie dann anrufen und als erstes
von den Sprechstundenhilfen gesagt kriegen, sie bekommen nur einen Termin,
wenn sie ein MRT mitbringen.
Also die kriegen sozusagen den Zugang zum Facharzt schon nur mit Bildgebung.
Und wenn ich jetzt gerade bei Rückenschmerzpatienten ist ja eigentlich auch,
ich meine, da gibt es wunderbare Leitlinien, wo ganz klar auch ist,
das erste ist erstmal eine klinische Untersuchung.
Und eine Bildgebung mache ich nur, wenn es wirklich indiziert ist.
Und dann schicken sie mal jemanden, der keine Ahnung, 40, 50 ist in die Bildgebung,
dann wird man irgendwas sehen. Und dann kommen die und sagen,
ja, wissen Sie, was hier steht? Den haben die auch noch ihre Befunde am besten.
Da ist ja ein Bandscheibenvorfall. Und denen dann zu erklären,
dass die vielleicht eine Protrusion oder eine Vorweibung haben,
aber der nicht quasi mit ihrem klinischen Erscheinungsbild übereinstimmt.
Also das im Prinzip, wenn die das nicht wüssten, hätten die den gar nicht gemerkt.
Das ist unglaublich schwer.
Und da denke ich häufig, warum schickt ihr die Leute nicht erst mal zu einem
Physiotherapeuten oder untersucht sie selber klinisch, bevor man dann entscheidet,
ist das überhaupt nötig oder nicht.
Da, finde ich, dreht sich das so ein bisschen um gerade.
Ich glaube, das spielt auch mit rein, so diese große, teils Unwissenheit oder
dieses große Fragezeichen, was ist mit diesem Budget?
Weil das ist ja auch oft was, was ich dann gar nicht wirklich für jedes einzelne
Diagnose wirklich weiß.
Sei es zum Beispiel die Beckenbodenschwäche oder irgendeine Inkontinenz.
Darf ich das als Hausärztin verschreiben oder lastet das dann wieder mein so wertvolles Budget?
Und da bin ich dann als Unternehmerin dann oft in der absoluten Unwissenheit dann auch.
Also ich habe schon einige KV-Fortbildungen auch gemacht und denke,
ich bin nicht ganz so schlecht, aber so im schnellen Alltag weiß ich oft nicht,
ist das jetzt eine Indikation für oder das ist es natürlich dann einfacher,
eine Überweisung an den Facharzt zu stellen,
weil die geht dann quasi mit mir. Geht auf eine andere Deckel sozusagen.
Geht auf eine andere Deckel, das war so ganz ehrlich zu sagen.
Aber so diese Budgetfrage ist, glaube ich, für uns Hausärzte dann auch so ein
total großes Rätsel oder Fragezeichen oder Hemmnis, dann Physiotherapie auszustellen.
Das kann ich total verstehen, weil das ist ja auch nachvollziehbar,
wenn man am Ende des Tages quasi darauf sitzen bleibt.
Aber auch da glaube ich, dass eine engere Absprache tatsächlich auch helfen könnte.
Also auf dem kleinen Dienstweg haben wir das manchmal auch bei uns im Haus,
dass dann jemand anruft von irgendeiner Station und sagt, kann ich das und das verordnen?
Oder wirklich man auch sagt, da macht es Sinn und das muss man fairerweise auch
mal sagen, wir haben lange Wartelisten, wir haben aber auch Patienten in unserem
Portfolio, wo ich denken würde….
Die müssen eigentlich nicht zwingen zur Physiotherapie. Also die könnten auch woanders hingehen.
Die könnten auch einfach regelmäßig ins Fitnessstudio zum Trainieren gehen.
Oder auch Patienten, wo man sagen muss, die sind eigentlich austherapiert.
Also das muss ich auch ein bisschen auf unsere Fahne schreiben,
also auf die Physiotherapie-Fahne.
Ich glaube, dass wir auch dazu neigen, Patienten lange zu behandeln und uns
vielleicht auch das noch ein bisschen Altlasten, nicht zu sagen,
Also auch wir könnten bestrebt sein, die schneller auch wieder in die Aktivität
zu bringen, in die eigene Verantwortung.
Das ist sicherlich eine auch wichtige Aufgabe für uns.
Aber auch das ist etwas, das bedarf einfach auch gewisser Kompetenzen,
auch kommunikativer Kompetenzen.
Und das ist eben was, was häufig, ja, wo ich auch sagen würde,
tatsächlich sind auch akademisierte Therapeuten eher in der Lage,
das ein bisschen weiterzuschauen und auch anders zu kommunizieren und auch eine
andere Verantwortung zu übernehmen für das, was das kostet.
Weil wenn man Patienten hat, wo man denkt, mein Gott, also ich sage jetzt mal
zum Beispiel privatversicherte Patienten, die beihilfeberechtigt sind,
kriegen viele Rezepte, es kostet nicht viel.
Das ist ja zum Beispiel sowas, was häufig, das ist ja auch ein wunderbarer Posten,
den man immer so weiterlaufen lassen kann. Ja, das ist immer sicher.
Aber das ist natürlich eigentlich trotzdem nicht richtig. Also wenn ich Patienten
behandle, wo ich eigentlich denke, die gehören hier gar nicht hin,
die haben gar keine klare Indikation, letztendlich zahlt das ja das Solidarsystem.
Und ich glaube, da sind wir als Physiotherapeuten gefragt oder generell als
Gesundheitsberufe wirklich auch gut zu gucken, ist das was für uns?
Also ist das ja wirklich bei uns gut aufgehoben und was können wir da eigentlich
leisten? Auch deswegen ist dieses, was genau kann ich ihnen anbieten und werden
wir uns da überhaupt einig oder sagt der Patient, ich würde eigentlich am liebsten
so sechsmal Massage, wäre doch toll.
Da würde ich sagen, das ist schön, aber das ist nicht mein Job und das ist auch
nicht das, was ich quasi vertreten kann gegenüber der Solidargemeinschaft.
Das ist nicht mein Auftrag und das weiß ich nicht, das wird natürlich nicht
überall so sein. Also ich glaube, da gibt es viele Graubereiche,
wo man auch sagen könnte, man könnte mit der Ressource Physiotherapie von beiden
Seiten deutlich besser umgehen.
Ja, auf jeden Fall. Aber das ist dann oft ja auch die Unwissenheit quasi.
Also ich glaube, wenn wir einfach mehr darüber, so wie wir jetzt heute hier reden, wissen...
Was macht der andere? Was kann der andere? Und was braucht der vielleicht? Oder wer braucht was?
Dann sind da glaube ich viele so diese Stolperfallen quasi, könnten wir reduzieren,
dass wir falsche Rezepte ausstellen oder falsche Indikationen stellen.
Oder Leute, die es eigentlich gut gebrauchen könnten, eben die Physiotherapie nicht aufschreiben.
Die beiden sind einmal zu viel und dann auch wieder zu wenig,
dass man eben auch zu wenig diese extra budgetären Sachen nutzt und einfach
den Leuten die Physiotherapie ermöglicht, die es wirklich bräuchten für ihre
chronischen Erkrankungen. Genau.
Also ich glaube, da wäre viel Potenzial, das besser zu machen.
Deswegen finde ich das ja auch wirklich wichtig und auch gut,
dass man das mal, also freue ich mich auch deswegen hiermal,
was dazu zu sagen. Ja, genau.
Einmal im Jahr so eine Revision über alle Verordnungen, die man so ausgestellt
hat und dann guckt ein Physiotherapeut drauf und sagt, das ist gut und das ist schlecht.
Weil ich kriege nie so richtig Feedback, wenn ich was ausstelle.
Wir hatten jetzt neulich jemanden mit einer Meniskusläsion und der kam irgendwie
20 Mal, weil immer wieder was Falsches draufstand. Dann KGG, Gruppe KG, KG mit Kälte.
Das liegt aber vielleicht auch ein bisschen daran, je nachdem,
was der behandelnde Therapeut für Abrechnungsmöglichkeiten hat und dann natürlich
auch vielleicht gerne nutzen möchte. Ich glaube, der wollte das Maximum rausholen, aus dem was geht.
Und auch das ist leider eine Schwäche, was wir tatsächlich nicht lernen,
ist wirtschaftlich zu denken.
Also in beiden Richtungen, auch verantwortungsvoll.
Also das ist sowas, wo ich so ein bisschen meiner Berufsgruppe unterstelle auch,
dass bestimmt nicht alle, das gilt nie immer für alle und ich meine das auch
nie pauschal, aber dass man natürlich manchmal das Gefühl hat,
ich würde ja natürlich schon auch gerne ein bisschen mehr da raus holen, das ist ja...
In anderen Berufsgruppen auch nicht anders, glaube ich. Wenn es die Möglichkeit
gibt, dann guckt man halt, wie kriege ich meine Schiffe in den Hafen.
Ja, und es ist ja auch so, ich kenne jetzt auch ein befreundeter Physiotherapeut,
der hat das jetzt auch aufgegeben, seine Praxis, weil halt einmal immer wieder
Mitarbeiterwechsel und dieses ganze Abrechnungsmonstrum halt doch einfach für
ihn alleine zu aufwendig war.
Ja, und ich kenne auch viele, die sagen, ich mache nur noch Privatpatienten
und die machen ihren sektoralen Heilpraktiker, schreiben sich ihre Verordnung selber
und machen halt alles auf Selbstzahlerleistung.
Das kann man natürlich auch machen, aber das ist natürlich eigentlich nicht
zielführend, finde ich, weil auch normale Kassenpatienten haben ja einen Anspruch
auf eine gute Gesundheitsversorgung.
Also ich kann das aus deren Perspektive, wenn ich davon leben will,
irgendwie ein Stück weit verstehen, aber naja, da habe ich dann doch irgendwie
zwei Herzen in meiner Brust.
Ja, das geht mir auch so. Wollen wir nochmal so zum Ende der Folge hin?
Können Sie uns vielleicht einfach nochmal so für uns, so wie für Einsteiger
quasi, so eine Verordnung, How-To, was ist wichtig zu beachten?
Vor allem in Ihren Augen, was sehen Sie oft so für Fehler oder was sagen Sie,
das ist wichtig zu beachten? Also die Frage ist immer, was ist das für eine ICD-10-Kodierung?
Was für ein Schlüssel passt dazu?
Das klappt aber in meinem Empfinden mittlerweile ganz gut tatsächlich.
Ich glaube, die meisten Hausärzte, die ich so kenne, haben so die Kernsachen
in ihren Computern abgelegt. Ja, wir kriegen auch oft Fehlermeldungen.
Also das Computersystem hat dann schon meistens so eine Programmierung drin.
Und sagt dann, das passt nicht zusammen. Genau.
Was häufig, also dann die meisten verordnen eine normale KG oder auch mal MT.
Das muss halt passen zu dem Indikationsschlüssel.
Und dann in der Regel sind es ja Verordnungsmengen sechsmal oder zehnmal.
Was wir immer ganz gerne haben, sind die Therapiefrequenz, wenn die so,
sagen wir mal, ein bis dreimal oder sowas ist, dass man ein bisschen Spielraum
hat, tatsächlich das einzulösen.
Was häufig fehlt, dass eine Unterschrift zum Beispiel fehlt oder sowas.
Also wichtig ist, dass die vollständig ausgefüllt sind. Und wenn jetzt jemand
was Bestimmtes haben möchte, zum Beispiel KG-Gerät oder irgendein ergänzendes
Heilmittel beispielsweise, das ist immer natürlich ein bisschen individuell.
Was, glaube ich, sehr beliebt ist, ist Wärmetherapie als zusätzliches oder ergänzendes Heilmittel.
Wärmetherapie muss zum Beispiel immer spezifiziert sein. Also da reicht nicht,
wenn da Wärmetherapie steht, sondern da muss dann stehen, zum Beispiel mittels
heißer Rolle oder mittels Fango.
So, weil sonst kriegt man immer nur das Billigste, nämlich die Heißluft abgerechnet.
Wenn ein zusätzliches Heilmittel verordnet ist, muss da natürlich auch eine Anzahl stehen.
Also dann muss da stehen KG sechsmal, Wärmetherapie logischerweise am besten
auch sechsmal. Das muss passen.
Ansonsten haben Sie ja die Möglichkeit, so einen dringenden Verordnungsbedarf
anzukreuzen. Das funktioniert sowieso nie, deswegen würde ich das pauschal lassen.
Dann haben wir nämlich inzwischen 28 Tage Zeit, das Rezept zu beginnen.
Das klappt manchmal trotzdem nicht, weil die Wartelisten inzwischen so lange sind.
Und dann müssen wir tatsächlich die Patienten zurückschicken und bitten,
das Rezept ändern zu lassen.
Und dann muss es tatsächlich auch neu ausgedruckt werden mit einem aktuellen
Datum, weil einfach ändern, durchstreichen, erkennt die Kasse in der Regel auch
nicht mehr an. Das sind eigentlich so die Hauptsachen.
Und es muss halt immer, es muss wirklich eine Leitsymptomatik draufstehen.
Es muss eine ICD-10-Kodierung draufstehen. Also das ist was,
das muss der Arzt machen.
Wenn was nicht stimmt, sind es meistens, dass irgendwas vergessen wurde oder
halt nicht passend ist. Meistens eher vergessen als nicht passend, tatsächlich.
Wenn man sich nicht sicher ist, was ist jetzt passend, haben Sie noch neben
diesem offiziellen KV-Heilmittelverordnungskatalog, gibt es noch irgendeinen
Insight-Tipp, wo man ganz gut Info bekommt, was muss ich hier verordnen?
Tatsächlich ist der Heilmittelkatalog, also ich meine es gibt ja die meisten
Sachen sind ja WS oder EX Geschichten.
Also ich würde sagen die meisten sind WS Wirbelsäule und da sind tatsächlich,
also bei beiden ist in der Regel KG und auch MT,
also manuelle Therapie oder auch KG Gerät ist für beides eigentlich machbar.
Aber da ist schon die Bibel, in Anführungsstrichen, tatsächlich dieser Heilmittelkatalog,
weil das ist sozusagen das, was die Krankenkasse sich so gedacht hat,
was irgendwie funktioniert.
Was es ja nicht mehr gibt seit 2021, glaube ich, ist, dass man sozusagen immer nur einen Fall hat.
Also sie verordnen das, dann gibt es zwar eine empfohlene Höchstverordnungsmenge.
Wenn sie aber der Meinung sind, die 18 Mal reichen nicht, kann man auch darüber
hinaus verordnen. Und es ist auch egal, was andere Ärzte verordnet haben.
Das war ja früher immer das Problem.
Der hatte das erste Rezept von dem einen Arzt, das nächste vom nächsten Arzt
und am Ende war es dann auf einmal zu viel, wobei das natürlich der andere gar nicht wissen konnte.
Und wir sind dann drauf sitzen geblieben am Ende des Tages.
Das ist Gott sei Dank nicht mehr so. Das ist in der Regel nicht mehr so problematisch.
Für uns sind oft die Gründe für, dass wir Rezepte zurückbekommen bzw.
Nicht vergütet bekommen, wir bekommen sie nicht zurück, wir bekommen sie einfach
abgesetzt, ist tatsächlich eher, wenn wir mit den Zeiten ins Strugglen kommen.
Also wenn es zu lange dauert, die anzufangen oder wenn die Pausen zu lange sind oder solche Sachen.
Was sind jetzt so die Erfahrungen mit dem Blanco-Rezept für die Schulter?
Diese Blanco-Verordnung, also prinzipiell finde ich die sehr zu begrüßen.
Wer auf die Idee gekommen ist, dass es die Schulter ausgerechnet ist,
das finde ich sehr spannend.
Wobei ich jetzt, als ich diese Zahlen mal recherchiert habe,
dachte, okay, die Schulter ist das zweithäufigste nach Rückenschmerz.
Aber mit einem deutlich kleineren Anteil, da habe ich gedacht,
vielleicht ist das der Grund, warum es die Schulter ausgerechnet ist.
Bei der Blanco-Verordnung hat man natürlich den wahnsinnigen Vorteil,
das ist eigentlich das, wie wir uns das wünschen würden, dass sie irgendeine
Schulterdiagnose da draufschreiben und wir entscheiden, was machen wir und wann mache ich das.
Das heißt, wenn der Patient, ich mache mal ein Beispiel, mit einer Frozen-Schulter
kommt und ich sehe aber, der ist noch so akut, dann schicke ich den erst einmal
vier Wochen weg und sage, wir sehen uns in vier Wochen wieder und dann schauen wir weiter.
Und wenn ich der Meinung bin, der ist so dringend, den muss ich jetzt dreimal
die Woche sehen, dann sehe ich den dreimal die Woche und wenn ich ihn nur alle
14 Tage sehen möchte, sehe ich ihn nur alle 14 Tage.
Von der Idee her ist es großartig. Und ich bin auch fest davon überzeugt, dass wir das können.
Es hat auch den großen Vorteil, dass dieser Erstbefund, das ist wirklich die
einzige Situation, wo der auch vergütet wird.
Also machen muss man den in meinem Verständnis immer.
Aber normalerweise kriegt er es nicht bezahlt. Und in der Blankoverordnung ist
es tatsächlich so, dass dieser Erstbefund halt abgerechnet werden kann.
So wie das bei den Ergos und den Logos schon immer ist. Also das ist quasi feste mitgedacht.
Und dann habe ich 16 Wochen Zeit, auch nach der Maßgabe des Heilmittelkataloges
diesen Patienten zu versorgen.
Ich muss mich halt auch genauso an diesen Katalog halten.
Und dann ist diese Budgetlast sozusagen bei uns, weil da muss ich aufpassen,
dass ich den Bogen nicht überspanne.
Und wenn ich zu viel mache in dieser Zeit, dann kommt auch bei uns so ein Ampelsystem zum Tragen.
Dann kriegt man so dann alles, was man zu viel gemacht hat, so abgestaffelt tatsächlich.
Also es ist eine super Gelegenheit, finde ich persönlich, für die Physiotherapie
zu zeigen, jo, wir können das. Wir können das auch ganz gut eigentlich.
Und wir können es auch verantwortungsvoll. Das würde ich für viele unterschreiben.
Ein bisschen Sorge habe ich tatsächlich. Da habe ich aber noch keine Zahlen zu.
Gerade habe ich gesehen, beim Deutschen Physiotherapieverband,
die machen jetzt so eine erste Evaluation.
Die läuft aber gerade noch. Ich bin tatsächlich gespannt. Ich habe ein bisschen
Sorge, dass bei manchen so der Reflex aufkommt, da machen wir mal alles, was geht so.
Das hoffe ich, dass das nicht so ist, weil das wäre schade, wenn es dahin geht,
dass es einfach unglaublich teuer wird.
Ich glaube, dann würde die Kasse irgendwann auch sagen, vielleicht war es doch keine gute Idee.
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, also manche machen das gerne und freuen
sich, weil sie es wirklich als Chance zu sehen.
Ich habe es aber auch schon erlebt im Kollegenkreis, dass Kollegen von mir sagen,
das mache ich nicht, ist mir zu aufwendig, weil die Praxen eben so getaktet
sind, dass die sagen, das habe ich überhaupt keine Kapazität,
ich weiß gar nicht, wo ich das machen soll.
Man müsste halt ein bisschen flexibler werden. Man müsste sich eigentlich ein
bisschen Freiraum schaffen und gucken, okay, den muss ich jetzt gar nicht so
oft sehen, den schiebe ich mir ein bisschen nach hinten, dafür habe ich aber
vielleicht weiter vorne wieder Potenzial auch für einen akuteren Patienten.
Dafür bräuchte ich aber jemanden, der mir so ein bisschen auch die Praxisorganisation
macht. Das heißt, ich bräuchte auch da jemanden, eine fitte Anmeldekraft,
die auch das ein bisschen einschätzen kann.
Also das ist so ein bisschen tricky, glaube ich. Also ich glaube,
es ist, wie gesagt, für viele eine gute Chance.
Ich finde es für uns alle eine gute Chance, aber ich glaube,
es machen nicht alle. Also wie gesagt, ich kenne auch Kollegen,
die sagen, das mache ich nicht.
Und erstaunlicherweise war so am Anfang auch ein bisschen so dieses,
oh, jetzt müssen wir einen Befund machen, was man ja eigentlich immer macht.
Und auf einmal hat man das Gefühl, kann ich das überhaupt? Wo ich sagen würde, ja, kann man.
Aber ich glaube, das war am Anfang ein bisschen schwierig.
Aber prinzipiell finde ich das eine großartige Lösung, weil es sicherlich ein
wichtiger Schritt ist, auch vielleicht mal doch irgendwann das auszuweiten,
auch auf andere Störungsbilder. Und ich will das noch nicht Direktzugang nennen,
weil das ist es noch lange nicht.
Aber es ist mal ein Weg einfach, wie heißt das so schön, in eine erweiterte
Versorgungsverantwortung.
Und ich glaube, dass wir durchaus in der Lage sind, die auch wahrzunehmen und auch gut zu erfüllen.
Ja, dass man so ein bisschen selbstständiger ist.
Insgesamt, jetzt zum Abschluss gucken wir nochmal so in die Zukunft rein.
Was für Entwicklungen sind denn gerade so jetzt, vielleicht haben Sie da akademisch
quasi jetzt auch noch ein bisschen Einblick für uns.
Gibt es irgendwas, was so wünschenswert wäre oder was auch gerade so in der Entwicklung ansteht?
Meinen Sie jetzt in Entwicklung in Bezug auf Therapie?
Versorgungskonzepte, vielleicht auch wenn man guckt, auch so im internationalen
Vergleich, wo läuft es in anderen Ländern einfacher? Aber was sind so Hürden,
die man vielleicht herabsetzen könnte noch?
Nun gut, in anderen Ländern ist es natürlich so, dass tatsächlich alle Gesundheitsberufe
eigentlich akademisiert sind.
Also das heißt, schon ganz andere Verantwortlichkeiten haben und dementsprechend
natürlich auch diese Chance, dass diese Berufe auch das Gesundheitssystem entlasten
und wirklich in der Patientenversorgung und nicht nur in der Versorgung,
sondern auch der Steuerung mit eingebunden sind.
Das ist natürlich in anderen Ländern schon ganz anders der Fall.
Das ist bei uns eben noch nicht so.
Das würde ich mir für uns wünschen, aber da müssen andere Kompetenzen auch kontinuierlicher gelehrt werden.
Und deswegen finde ich tatsächlich, in Deutschland bedarf es da einfach noch
anderer Schritte. Also wir sind dringend, dringend dran, diese Berufsgesetze zu novellieren.
Das steht wirklich schon viel zu lange aus und ist lange, lange überfällig.
Darauf warten wir händeringend.
Den Schritt weiter in die Akademisierung, auch mit einer klaren Perspektive,
das wäre natürlich wünschenswert und das wäre meines Erachtens die Voraussetzung
dafür, dass gerade die Physiotherapie eigentlich auch wunderbar andere Funktionen
in diesem System übernehmen könnte.
Da sind uns andere Länder weit voraus. Es gibt schon durchaus auch Versorgungskonzepte.
Ich sage mal ein Beispiel, was gerade auch in Deutschland sich immer mit etabliert,
sind so krankheitsspezifische Versorgungsnetzwerke, also zum Beispiel so Parkinson-Netzwerke
haben wir tatsächlich in Marburg auch.
Auch gibt es dieses Panama-Netzwerk und da gibt es mittlerweile mehrere,
die sich hier im Aufbau befinden.
Das sieht man in anderen Ländern, dass das wirklich große Vorteile mit sich
bringt und auch für die Patienten enormen Benefit bringt und auch was Kosten
angeht einen enormen Benefit bringt.
Das kommt so langsam auch hier mehr und mehr. Aber auch da gibt es auch gute Daten zu.
Aber letztendlich ist auch da immer viel, naja, ich will mal sagen,
Eigenengagement von allen Beteiligten noch nötig, weil das einfach auch noch
nicht wirklich vorgesehen ist. Tatsächlich auch von Seiten der Kostenträger,
muss man einfach so sagen.
Die sind da immer ein bisschen langsamer, das zu erkennen.
Aber das ist sicherlich eine große Chance, auch was so diese niederschwellige Kommunikation angeht.
Das ist natürlich eine wunderbare Gelegenheit, in solchen Rahmen quasi da auch
direkter zusammenzuarbeiten.
Es gibt coole Projekte, hat tatsächlich gerade auch in Gießen am Uniklinikum,
hat jetzt wieder so eine interdisziplinäre Ausbildungsstation,
GISTA heißt die, glaube ich, sowas ähnliches.
Gibt es auch in Heidelberg, da ist es die Hipster, also solche interprofessionellen Lehr-Lernprojekte.
Das gibt es tatsächlich auch immer mehr, das gibt es auch in anderen Ländern.
Es gibt ja auch wunderbare Studien dazu, dass eine bessere Kommunikation und
gemeinsame Versorgung da wirklich positive Effekte hat.
Das kommt langsam, glaube ich. Ich würde das sehr begrüßen, wenn man das auch
in Deutschland mehr und mehr machen würde.
Häufig ist es da die Schnittstelle Pflege, Medizin.
Aber wir hatten zum Beispiel selber auch bei uns in Marburg,
das ist schon einige Jahre her, allerdings von der Robert-Bosch-Stiftung mal
gab es so ein Projekt, das nannte sich Operation Team. Da ging es um interprofessionelle Lehre.
Da hatten wir so Schnittstelle Physiotherapie, Medizin, Ergotherapie,
Medizin, Pflege Medizin und Logopädie-Medizin.
Also das war wirklich auch gewinnbringend, fand ich, und sehr erfahrungsreich.
Es führt immer dazu, dass man ein Verständnis für die andere Berufsgruppe entwickelt,
ein bisschen mehr Wertschätzung an den Tag legt.
Ich glaube auch, dass es hilft, Hierarchien abzubauen, die ja auch gerade im
deutschen System sehr gewachsen sind. Also der Hilfsassistenzberuf und die Mediziner,
ich glaube auch, das wäre gut, da wegzukommen.
Auch da wäre meines Erachtens eine Akademisierung der Gesundheitsberufe natürlich
ein Schritt in die richtige Richtung.
Auch das machen uns andere Länder sehr, sehr gut vor, dass das viel besser funktioniert.
Also das wären so die Sachen, die mir da einfallen. Man könnte auch auf kleinem
Wege natürlich, also manchmal gibt es ja solche Praxisnetzwerke auch,
zum Beispiel Allgemeinmedizinernetzwerke gibt es auch in Marburg,
gibt es mit Sicherheit auch hier.
Da passiert das schon manchmal auch, dass man gemeinsame Veranstaltungen macht,
wo man zum Beispiel mal einen Physiotherapeuten zu einem bestimmten Thema einlädt.
Und das wäre zum Beispiel auch ein Rahmen, glaube ich, wo man relativ einfach
auch mal zum Beispiel Thema, was mache ich mit meinen Rückenpatienten,
was würde ich mir direkt wünschen.
Also auch mit den Leuten, die man so im Umfeld hat, das wäre sicherlich auch
eine hilfreiche Möglichkeit, da ein bisschen besseren Austausch zu bekommen.
Und so die Qualitätszirkel zum Beispiel, die man so in der Regel pflegt,
dann gerne mal Physiotherapiepraxis ansprechen aus dem Stadtteil oder aus der
Umgebung oder die Ergotherapiepraxis.
Das ist sicherlich sehr lehrreich, um bestimmte Wissenslücken zu schließen.
Ja, und man hat mal ein Gesicht zu dem Namen dahinter und ich glaube auch,
das senkt die Schwelle, dass man einfach doch mal da in Kontakt tritt und sagt,
hier, das und das, könntest du mal das einleiten oder das Rezept müsste doch geändert werden.
Das würde uns viel Groll und Ärger, glaube ich, ersparen.
Das ist wie bei der vorletzten Folge, Herr Bender ja auch schon angepriesen
hat, das Netzwerk ist entscheidend.
Absolut, also ich glaube, das ist das A und O.
Ja, vielen, vielen Dank, Frau Wappelhorst. Wir kommen mal zum Ende.
Es war super spannend und ich fand es sehr, sehr lehrreich und ganz tolle Gedanken,
Impulse haben Sie hier gesetzt.
Und es ist sehr schön, so einen Einblick einfach zu haben. Das ist so die Arbeit.
Was sind so die Aufgaben und was sind denn die Möglichkeiten?
Wollen Sie noch zum Abschluss den Hörenden, haben Sie noch einen Tipp oder was
liegt Ihnen noch so am Herzen, vor allen Dingen an die Allgemeinmedizin?
An die Allgemeinmedizin.
Also wie gesagt, was ich mir wünschen würde, wäre tatsächlich,
wer das jetzt hört, der hat ja schon mal einen Einblick, dass es da auch noch
eine andere Berufsgruppe gibt.
Und ja, ich würde mir einfach wünschen, dass es so ist, dass man quasi die Patienten
überweist und vertraut darauf, dass der auf der anderen Seite schon weiß, was er tut.
Und dass, wenn dann wirklich mal eine Anfrage kommt, man die Kommunikationswege
möglichst offen und niederschwellig hält und dann auch sich da gut auf Augenhöhe
begegnet. Das finde ich einfach unglaublich gewinnbringend.
Und ich glaube, das wäre im Sinne aller Beteiligten und vor allen Dingen auch
der Patienten, um die es letztendlich eigentlich gehen sollte.
Sehr schön. Vielen, vielen Dank für die schönen Schlussworte.
Wenn ihr euch weiter mit dem Themenbereich beschäftigen wollt,
haben wir auch verschiedenste Themen im Seminarprogramm, die auch die Zusammenarbeit
mit Physiotherapeutinnen beinhalten können, zum Beispiel physiotherapeutische
Verfahren bei Kopfschmerzen.
Wenn euch der Podcast gefallen hat, abonniert ihn gerne, lasst uns Feedback
da und teilt ihn mit eurem Umfeld.
Vielen Dank fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.
Vielen, vielen Dank. Danke auch.
Music.