Wege der Allgemeinmedizin

Kompetenzzentrum Weiterbildung Hessen
Since 10/2021 36 Episoden

Aus der Klinik in die Praxis - mit Silva Zitzmann

01.11.2021 35 min

Zusammenfassung & Show Notes

„Das Einzige was mir im Weg stand war mein Ego“ In unserer zweiten Folge ist Silva Zitzmann zu Gast. Sie ist Ärztin in Weiterbildung für Allgemeinmedizin, Yogalehrerin und Mentee in der Gruppe von armin wunder. Mit Britta und Marischa spricht sie darüber, wie sie zu sich und zur Allgemeinmedizin fand und welche Rolle ihr Ego beim Wechsel aus der Chirurgie in die Allgemeinmedizin und damit aus der Klinik in die Praxis gespielt hat – und was sie am liebsten auf ihrem Türschild an der Praxis stehen hätte. 


Shownotes:


Transkript

Hallo und willkommen zu einer neuen Folge vom Podcast des Kompetenzzentrums Weiterbildung in Hessen. Die Weiterbildung Allgemeinmedizin fangen ja ganz viele mit dem klinischen Weiterbildungsabschnitt an. Und irgendwann kommt der Punkt, an dem man diesen Klinikabschnitt hinter sich lässt und den Schritt in die Praxis geht. Und genau um diesen Wechsel soll es in der heutigen Folge gehen. Gehen. Marischa und Britta unterhalten sich dafür mit Silvia Zitzmann, die Ärztin in Weiterbildung ist, nebenher Yoga-Lehrerin und unter anderem Menti von Armin Wunder, den ihr aus der ersten Folge kennt. Silvia erzählt unter anderem, wie sie beruflich zu sich und auch zur Allgemeinmedizin gefunden hat und welche Rolle dabei ihr eigenes Ego gespielt hat, gerade bei diesem Wechsel aus ihrer chirurgischen Tätigkeit in die allgemeinmedizinische Praxis. Und jetzt gebe ich weiter an Marischa und Britta, die gemeinsam mit Silvia die Folge gestalten. Hallo, ich bin Marischa, pädagogische Mitarbeiterin am Kompetenzzentrum und begleite seit vielen Jahren Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung im Mentoring auf ihrem Weg zur Allgemeinmedizin. Heute sitze ich hier mit Britta. Ja, hallo, ich bin Britta. Ich bin Ärztin in Weiterbildung, wahrscheinlich mit dem Ziel Allgemeinmedizin, aber komplett entschlossen bin ich da noch nicht. Außerdem haben wir beide heute einen Gast eingeladen für das heutige Thema, auch eine Ärztin in Weiterbildung, Silva Zitzmann. Ja, hallo Silva, herzlich willkommen bei uns im Podcast. Schön, dass du heute da bist. Es geht ja heute um deinen ganz persönlichen Weg in die Allgemeinmedizin und auch um deine Erfahrungen zum Bereich Einstieg aus der Klinik in die Praxis. Ja, möchtest du dich am Anfang einfach mal vorstellen? Ja, gerne. Erstmal hi Britta, hi Marischa. Schön, dass ich hier sein kann. Ja, meinen Namen habt ihr schon gehört. Ich bin die Silva. Ich bin Weiterbildungsassistentin jetzt in den Endzügen meiner Weiterbildung, gerade auch in der Praxis. Und was gibt es über mich zu sagen? Bevor ich in die Allgemeinmedizin gegangen bin, war ich Krankenschwester, habe dann Vollzeit auch mal gearbeitet. Dann habe ich angefangen zu studieren, studienbegleitend immer wieder als Krankenschwester gearbeitet. Da auch verschiedene Stationen gesehen, verschiedene Fachabteilungen, verschiedene Krankenhäuser in Frankfurt, von Substitutionsambulanzen. Also ich habe schon recht viel mich umgeguckt. Und nach meinem Studium habe ich zunächst in der Allgemeinchirurgie angefangen, habe dann mein Pum & Drunk gemacht, zwei Jahre lang. Bin dann in die Orthopädie und Unfallchirurgie gewechselt und nach zwei Jahren dort bin ich zur Einkehr gekommen, würde ich sagen, und habe mich dann festgelegt für die Allgemeinmedizin und so war mein Weg hier rein. Zur Einkehr gekommen, sagst du? Ja. Das drängt dazu, nachgefragt zu werden. Wie kam das denn? Du hattest ja dann ziemlich viel chirurgische Erfahrung. Du hast gesagt, du hast auch rechts und links ziemlich viel schon gesehen. Was war denn da der ausschlaggebende Punkt? Der ausschlaggebende Punkt war eine recht dunkle Zeit in meinem Leben, so würde ich es schon bezeichnen. Ich bin in ein Burnout gerutscht im Rahmen der Chirurgie. 80 Stunden Wochen, viele 24-Stunden-Dienste. Ja, also ich…, Bin in Burnout gerutscht und war auch nicht mehr arbeitsfähig. Also ich bin tatsächlich krank zu Hause gewesen und musste dadurch überdenken, ob das, was ich bisher geglaubt hatte, richtig zu sein oder mein Weg zu sein, ob das einfach noch mein Weg ist. Und letztendlich nach viel Nachdenken, nach viel in mich gehen, bin ich zum Schluss gekommen, dass Allgemeinmedizin mein Weg sein wird. Und seitdem ich die Entscheidung getroffen habe, habe ich sie nie bereut bisher. Ja, das klingt nach einem auf jeden Fall interessanten, wenn auch nicht einfachen Weg und auch ja nicht unbedingt, wenn man so will, geradlinigen Weg. Ich bin ja auch im Krankenhaus, also noch nicht allzu lange, aber ich erlebe das natürlich auch im Krankenhaus, dass die Arbeitszeiten nicht unbedingt zum normalen Rhythmus des Menschen passen, sagen wir mal so. Und ja, deswegen für mich persönlich ist auch relativ klar, dass Krankenhaus jetzt keine längerfristige Option ist. Was mich jetzt interessieren würde, Silva, du hast ja Chirurgie gemacht primär und dann auch Orthopädie, aber warum dann Allgemeinmedizin? Warum hast du nicht gesagt, okay, ich war jetzt drei Jahre da und dann gehe ich jetzt vielleicht in die chirurgische Praxis? Das ist eine coole Frage. Danke, Britta. Interessanterweise in meiner ersten Stelle nach zwei Jahren, da gab es schon einen Punkt, wo ich daran gezweifelt habe, ob Krankenhaus meine Zukunft ist. Und habe mich dann deswegen für die Orthopädie entschieden, weil es mir die Möglichkeit gegeben hätte, in die Praxis zu gehen. Weil ich damals schon dachte, oh, mit dem Krankenhaus, mit den Diensten, das ist nicht meine Vision von meiner eigenen Zukunft. Und mein damaliger Chef interessanterweise hat damals schon bemerkt, dass ich den Patienten sehr zugewandt war, dass mich nie nur der Blinddarm interessiert hat oder die Gallenblase oder der Ilius, sondern der Mensch dahinter. Und dass ich damals schon viel Wert darauf gelegt habe oder in meinem Fokus es einfach war, den Patienten als Ganzes zu sehen und dass eben auch die Ganzheit des Menschen dazu gehört, gesund zu werden. Und er hatte mich direkt, als ich ihm gesagt habe, Ich bin jetzt hier weg, mich direkt gefragt, ob ich nicht Allgemeinmedizin machen wollen würde. Das würde doch ganz gut zu mir passen. Und ich habe damals noch gedacht, ich war in meinem Ego verletzt. Ich dachte, nur weil ich eine Frau bin, ich kann doch Chirurgie machen. Ich habe das eher natürlich als mein Selbstbewusstsein angeknackst, so würde ich sagen. Und habe das damals gar nicht für voll genommen. Und in der Orthopädie hat sich das aber weitergezogen. Ich habe immer so eine besondere Stellung gehabt. Ich habe mit dem Patienten geredet, war lange da, weil ich eine Aufklärung wichtig fand. Ich habe eben keine Sachen liegen lassen können, sondern war dem Patienten auf einmal sehr, sehr zugewandt. Mir ging es um den Menschen und der stand ganz klar in meinem Fokus. Und als ich dann ins Burnout gerutscht bin und zu Hause war und auch in der Therapie war und gedacht habe, was mache ich denn jetzt, kamen die Allgemeinmedizin recht schnell aufgeploppt. Weil ich einfach schon immer mich für alles interessiert habe. Also es hat da keine Grenze gegeben. Wenn in der Chirurgie ein Fall war von HNO oder das EKG habe ich selbst befundet. Ich bin da nicht zum Internisten gelaufen, höchstens um zu fragen, ob ich das richtig gemacht habe. Aber ich habe mich halt schon immer für alles interessiert, also außer Gynäkologie vielleicht. Sonst gab es keine Grenzen. Und Allgemeinmedizin war ganz logisch, weil es einfach das volle Spektrum bietet. Und ich glaube, dass es nichts gibt, was man nie sehen wird. Es wird immer neue Sachen geben und immer wieder neue spannende Sachen, immer wieder, wo man nachlesen kann, wo man gefordert ist. Es wird nie langweilig. Und das war so für mich auf jeden Fall der erste Gedanke daran, dass das gut ist. Zunächst war es auch in der Praxis. Für mich war ganz klar, ich will nicht mehr ins Krankenhaus zurück. Nur noch so lange wie notwendig. Und es gibt gut Stellen. Es ist auf jeden Fall mit Zukunft. Es wird für uns genug Kassensitze geben. Also meine Generation jetzt, was danach später mal kommt, wenn es boomt, keine Ahnung. Aber meine Zukunftschancen waren einfach echt gut dort. Und ich habe auch meine Kompetenzen dort gut aufgehoben gesehen. Das Einzige, was mir so ein bisschen im Weg stand, mich dafür zu entscheiden, war mein Ego. Ach, meinst du? Ich weiß gar nicht, wer gefragt hat. Britta oder Marischa? Ich habe gefragt, Marischa. Ich hätte aber auch gefragt. Ich glaube auch, wir sagen es. Wie meinst du es selber? Die Allgemeinmedizin wird von den, ich mache jetzt mal Anführungsstrichen mit meinen Fingern, das muss ich ja sagen, die sieht man ja nicht. Man wird nicht als vollwertiger Facharzt von außen wahrgenommen oder zumindestens war es das, was ich wahrgenommen hatte, was über die Allgemeinmedizin gesprochen wurde, gerade in der Chirurgie, da sind ja schon auch häufig Menschen, die auch über andere Fachgruppen oder Fachbereiche sehr urteilen, sich äußern und der Allgemeinmediziner war so eher der niedere Arzt jetzt in deren Augen. Und es ist ja immer so, das, was man vorgelebt bekommt, adaptiert man ja auch in gewisser Art und Weise. Und ich dachte immer, wenn ich jetzt Allgemeinmedizin mache und die Chirurgie verlasse, ist es wie so ein bisschen wie eine Niederlage oder ein Versagen. Interessanterweise hat das damals in der Therapie meine Psychologin aufgegriffen. Die hat mit mir eine Visualisierung gemacht und das fand ich recht spannend und das würde ich ganz gerne teilen, weil ich glaube, es geht mehreren Menschen außer mir so. Und da will ich deswegen offen drüber reden. Die hat mich visualisieren lassen, was so an den Praxisschildern dran steht. Und die meinte dann so, ja, wenn du Unfallchirurgin, Orthopädin bist in der Praxis, was steht da dran? Da habe ich gesagt, SilvaZitzmann, Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie, Notfallmedizin, manuelle Medizin. Ich dachte, super, klingt doch nach was. Und dann meinte sie, ja, was steht auf der anderen Seite, auf dem Allgemeinmedizin-Praxisschild? Silva Zitzmann, Fachärztin für Allgemeinmedizin, manuelle Medizin. Hm. Klang so gar nicht so spannend, ne, zunächst. Und dann meinte sie was, ich sollte aber nochmal genauer gucken, was denn unten drunter stehen würde und ich habe nicht ganz verstanden, was sie damit meinte. Und dann sagte sie irgendwann, naja, bei der Orthopädin, Unfallchirurgin würde nach den Erzählungen und wie mein Leben zu dem Zeitpunkt damals aussah, stehen. Den Single, keine Freunde, keine Hobbys, keine Freizeit. Und das ging noch mit ein paar Beschreibungen weiter. Und da sind mir so die Schuppen von den Augen gefallen, weil ich dachte, ja, das ist genau das Leben, was ich gerade lebe oder worauf ich hinsteuere. Ich hatte damals noch eine Beziehung, aber auch die litt unter dieser extremen Belastung. Und dann habe ich mich gefragt, was ich eigentlich will. Und ich wollte die Attribute, die unten drunter standen, oder die Beschreibung, das wollte ich nicht. Das war nicht das Leben, was ich mir vorgestellt habe. Und dann ging ich gedanklich zu dem anderen Praxisschild. Und hielt mir dann halt so vor Augen, ja, Wochenenden frei, habe ich gedacht, geregelte Arbeitszeiten, interessantes Aufgabenfeld, lange Betreuung von den Patienten, das heißt auch eine hohe Arbeitszufriedenheit. Welche Allgemeinmediziner erkennst du, was führen die so für Leben, sind die glücklich? Und auf einmal tauchten unten drunter viele Beschreibungen einfach auf, die ich in meinem Leben gesehen habe, wie mein Leben sich gestalten sollte, was ich für mich für meine Zukunft wollte und danach gab es kein Halten mehr. Also die Entscheidung war gefallen und für mich war auch ganz klar, dass einfach mein Ego mir im Weg stand und das natürlich durch das gesellschaftliche Bild und durch das Umfeld, in dem ich war, mich das geprägt hat. Aber ich sehe mich in der Allgemeinmedizin null minderwertig und ich sehe das als ein so spannendes Aufgabenfeld und auch, was mir neben dem Beruf so viele Möglichkeiten einfach liefert, dass ich glücklich in meinem Leben sein kann. Und ich glaube, darauf kommt es ja an. Insofern. Also diese ganzen Attribute, die unten drunter stehen, hast du auch das Gefühl, dass das jetzt in deinem Leben Raum hat? Absolut. Genau, ich habe während meines Burnouts mit der Yogalehrerausbildung angefangen. Einfach allein auch aus dem Grund, mich mit mir selbst zu beschäftigen, einen besseren Draht als vorher zu mir wieder zu bekommen, um klar zu sein, wo ich hingehen möchte. Und das ist wunderbar vereinbar. Stellt euch mal vor, in der Praxis sind so viele Rückenpatienten. Ich kann authentisch berichten, was gut für sie wäre. Ich kann den Übungen zeigen, an die Hand gehen. Damit habe ich auch natürlich zukunftsmäßig noch viel vor, da eine Plattform aufzubauen. Das ist ein Riesenteil von mir geworden, der mich extrem vorangebracht hat im Leben. Und die Zeit hätte ich einfach nie gehabt, also auch so zu leben. Ich mache jeden Morgen 90 Minuten Yoga vor der Arbeit. Das hätte mir die Chirurgie niemals ermöglicht. Und ich habe absolut eine sehr stabile, liebevolle Beziehung. Ich habe tolle Freunde. Ich habe Hobbys, denen ich nachgehen kann. Ich bin nicht nur der Mensch, der arbeitet. Und früher war die Arbeit alles für mich. Alles, was meine Freunde hörten, war die Arbeit. Und heute bin ich so viel mehr. Und früher habe ich immer Menschen bewundert oder angeschaut, die mich inspiriert haben und war begeistert. Und ich habe mich mittlerweile selbst zu den Menschen entwickelt, der inspiriert. Und darauf bin ich echt stolz. Das klingt echt toll und sehr bewundernswert, wie du deinen Weg da gemeistert hast, auch durch die schwierigen Zeiten hindurch und da so ein gutes, also es ist ja jetzt noch kein Ende, aber so einen guten Weg für dich gefunden hast, da mit umzugehen. Mich würde jetzt noch ganz konkret interessieren, weil du eben sagtest, du hast dann ja noch so das Allernötigste an Klinik gemacht, was noch sein musste. Wie war das? Also wie hast du dann, nachdem du diese Entscheidung gefällt hast, weitergemacht, so ganz konkret mit deiner Weiterbildung? Ja, also erstmal habe ich mich beworben in der Inneren. Ich brauchte ja noch innere Zeit. Damals war das noch vor dem Wechsel der Weiterbildungsordnung, dass ich 18 Monate stationär innere Medizin brauchte und so habe ich mich dann beworben. Habe gekündigt in der Chirurgie, habe mich in allen möglichen Kliniken beworben und bin dann in eine Frankfurter Klinik in die Innere Medizin, Gastroenterologie erstmal gegangen. Bin dort auch an meine Grenzen gestoßen, beziehungsweise wollte auch mehr sehen. Es war damals in der Klinik. Viel Ablenkung da innerhalb von innerbetrieblichen Konflikten, sodass mein Lernerfolg einfach gering war. Und so bin ich dann nochmal innerhalb der internistischen Zeit gewechselt an ein anderes Klinikum Richtung Offenbach, war dort auch nochmal in anderen Fachabteilungen, habe dadurch nochmal mehr gesehen innerhalb der Inneren Medizin. Aber nach Stichtag 18 Monaten war klar, ich habe zwar zwischendurch noch mal auf 80 Prozent reduziert, aber ich bin keinen Tag länger geblieben, als ich musste. Und das war sehr, sehr schön. Also es war ganz klar, ich bleibe nicht länger als die notwendigste Zeit. Das heißt, wenn ich nochmal kurz einhaken kann, du hast dann 18 Monate gemacht und innerhalb dieser Zeit dann aber auch dafür gesorgt, dass du dir quasi verschiedene Fachgebiete der Inneren nochmal anschaust. Ich frage so ganz konkret, also auch aus meinem eigenen Interesse oder auch für viele wahrscheinlich, die an so einem Punkt stehen, wo sie denken, ich würde eigentlich gern, aber ich stecke irgendwie noch in der Klinik und weiß nicht so recht, was lohnt sich denn so richtig mitzunehmen? Was würdest du sagen aus deiner Erfahrung? Was sollte man sich in der Klinik, wenn es geht, aneignen oder anschauen? Ich kann es gar nicht genau für jeden sagen. Ich kann es nur sagen, was für mich richtig gut war. Ich habe viele Vorteile gesehen aus der Chirurgie noch, was die Orthopädie anbetrifft, einfach Untersuchung des Bewegungsapparates. Das bringt mich jetzt weiter in der Praxis, definitiv. Die manuelle Medizinausbildung hat mich in der Untersuchung aber auch da viel mehr vorangebracht, als es die eigentliche chirurgische Tätigkeit getan hat, weil man einfach den Patienten nochmal lernt, anders anzufassen und auch Soforthilfen geben kann. Das empfehle ich Allgemeinmedizinern sehr, diese Ausbildung. Noch eine Zusatzweiterbildung in manueller Medizin gemacht. Genau, ja, die habe ich in der Chirurgie schon angefangen und habe die immer weiter gemacht, die ist ja recht umfangreich, aber die hat mir nochmal viele diagnostische Fertigkeiten geliefert. Und ansonsten wichtig finde ich den Ultraschall für den Bauch, dass man sich da wirklich, also Abdomensonographie, viele Untersuchungen durchführt, dass man einfach…, gut vorankommt, viel gesehen hat und die Angst davor verliert, eine Diagnose zu treffen oder eben vielleicht auch mal Angst zu haben, was nicht zu sehen. EKG, das aus der Funktion, ist definitiv auch in der Praxis sehr, sehr wichtig und die Lungenfunktion, gerade aus dem Allgemeinmedizinwesen, was man auch abrechnen kann und was absolut auch sinnhaft ist, die Untersuchung anzubieten. Das würde ich sagen, waren für mich so die wichtigsten Kernbereiche aus der Klinik. Ansonsten könnte ich es jetzt nicht sagen, weil es so bunt das Bild ist, was dann später vor einem steht und man ja in der Praxis auch immer wieder Zeit hat nachzulesen, sich doch nochmal einzuarbeiten, die eine oder andere Fortbildung machen. Ich denke EKG, Spiro, Sono und die Untersuchung des Bewegungsapparats waren für mich wesentliche Faktoren, die mich heute voranbringen. Und nach deinen 18 Monaten inneren, du hattest ja gesagt, das war die alte Weiterbildungsordnung, vielleicht ganz kurzer Schwenk, in der neuen muss man ja nur noch zwölf Monate stationär innere Medizin machen, 24 Monate Allgemeinmedizin ist als Pflichtteil geblieben und dazwischen ist ja unglaublich viel Spielraum. Du hast den quasi ja mit viel Chirurgie und Orthopädie ausgefüllt, aber bei dir fehlte ja dann tatsächlich nur noch die Allgemeinmedizin. Das stimmt. Wie war der Wechsel dorthin in die Praxis? Fantastisch. Ich kann es nicht anders sagen. Ja, also der Wechsel war... Easy, kann ich sagen. Ich habe mir eine kurze Pause gegönnt. Zwei, drei Monate waren das. Eilig habe ich es nicht. Insofern war das eine schöne Auszeit. Und in der Praxis, klar, ist erst mal ein neues Programm, Patientenprogramm. Aber das kannte ich natürlich bei den vielen Klinikwechseln einfach schon. Da lernt man sich ja schnell reinzudenken und damit umzugehen. Ich habe auch recht schnell selbstständig gearbeitet in der Praxis, weil ich einfach auch schon so viel klinische Erfahrung hatte. Ich meine, ich habe jetzt ja mittlerweile auch schon fast 18, 20 Jahre Patienten behandelt, als Krankenschwester, als Ärztin. Da gewinnt man eine relativ gute Sicherheit. Und für mich war neu so Dermasachen, also alles, was um die Haut war. Boah, das habe ich gemerkt, das ist mein Dunkelfeld. Da habe ich meinen Chef dann schon häufiger herangezogen und solche Sachen, die man sich dann aneignet, was man in der Klinik nicht alltäglich hat, Impfwesen, so die Alltagsimpfungen. Und ich war auch häufig am Anfang krank tatsächlich in der Praxis, weil es ein ganz anderes Keimspeckenraum war. Das war neu. Und das aller allerbeste war, dass ich einen geregelten Wochenrhythmus hatte, von Montag bis Freitag arbeiten. Jedes Wochenende frei, jeden Feiertag frei, das hatte ich ja aufgrund meiner Karriere so lange nicht. Und als ich das erste Mal Weihnachten und Silvester frei hatte, das sind 18 Jahre, ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie das war. Ein Traum. Ja, man sagt ja immer, wie Ostern und Weihnachten zusammen. Ja, es war alles zusammen. Ich hatte auch noch alles frei. Das war ein großes Geschenk für mich. Ja, das glaube ich gerne. Und sag mal ganz konkret, du hast gesagt, du hast zwei Monate Pause nochmal genommen. Wie hast du deine Praxis gefunden? Und was waren da so deine Gründe für die Auswahl dieser Praxis? Zunächst einmal, was einfach verfügbar war. Das ist ganz klar. Ich bin auf die Jobbörse gegangen und mein Chef hatte da ein Inserat gestellt. Ich hatte auch ein Inserat gestellt. Er hat mich gefunden. Ganz kurz, die Jobbörse von was? Von der Koordinierungsstelle Allgemeinmedizin, angesiedelt an der KV Hessen. Genau. Danke, Marischa. Die vermitteln quasi Weiterbildungsassistenten und Praxen. Die bieten so eine Plattform, das heißt wie ein Inserat und ich hatte mir verschiedene Inserate rausgeschrieben, hab nach meinen Kriterien, ich wollte unbedingt mit dem Fahrrad auf die Arbeit fahren, also war der Radius natürlich auch begrenzt und mir war wichtig, dass ich ein Tarifgehalt bekomme zum Beispiel, das war für mich ganz klar. Ich wollte mich nicht unter Wert verkaufen und es gibt ja doch ein paar Praxen, bei denen man hört, dass es anders läuft und ansonsten gab es gar nicht so ein richtiges Kriterium, sondern eher so ein Gefühl, was ich haben wollte, wenn ich reinging in die Praxis und mir war auch recht egal, ob es eine Einzelpraxis oder eine Gemeinschaftspraxis ist. Ich war da nicht festgelegt. Da sind andere vielleicht festgelegter als ich. Ich sage mal, es bietet beides seine Vorteile und ich hatte dann mir drei Vorstellungsgespräche insgesamt, dass ich so einen Eindruck gewonnen hatte und in der Praxis, wo ich dann letztendlich hingegangen bin, war ein wesentlicher ausschlaggebender Merkmal dieser Praxis, dass ich reingelaufen bin und immer gelacht wurde. Also es war tatsächlich, die Sprechstundenhilfen haben laut gelacht, ohne dass sie wussten, wer ich bin. Also es war auch keine Show. Und da habe ich gesagt, ja, besser als ich es kannte. Ich will ja auch Spaß an der Arbeit haben und das hat mir schon ein gutes Gefühl gegeben und letztendlich bin ich in einem kleinen Brennpunkt von Frankfurt, also Riederwald ist jetzt nicht die schickste oder nobelste Gegend, man hat auch viel Migration, viel Arbeitslosigkeit, aber dadurch auch eben ein eigenes Spektrum, was man dadurch kennenlernt an Patienten, was ich sicherlich zu schätzen gelernt habe, was mich aber auch häufig herausgefordert hat, aber darum geht es ja auch, um zu lernen. Es gibt ja verschiedenste Möglichkeiten, wie man den Übergang Klinik-Praxis gestalten kann. Und es gibt ja auch den eher seltenen Fall, dass Leute direkt nach dem Studium quasi in die Praxis erstmal gehen. Das ist, ja, ich kenne glaube ich so ein, zwei Leute, die das so gemacht haben. Und ich weiß zumindest von dem einen, dass er schon sagt, ja… Das ist schon herausfordernd, wenn man zum Beispiel, wie du eben gesagt hast, Silva, Dinge wie Abdomensonographie oder auch mit EKGs noch nicht so viel Berührungspunkte hatte. Das ist sicher nicht unmöglich, aber ich persönlich stelle es mir auch recht schwierig vor, weil man ja doch irgendwie nochmal vielleicht ein bisschen eigenständiger arbeiten muss. Deswegen, Marischa, du bist ja auch im Mentoring aktiv. Hast du vielleicht da nochmal eine Geschichte von jemandem, der da auch direkt angefangen hat und wie es denen so erging? Das gibt es tatsächlich total selten. Aber ich finde es sehr spannend einfach, wenn man das auch international mal anschaut. Das ist ja ganz viel so Diskussion in Deutschland, wie so ein vorherrschendes Gesetz, man muss ganz viel Klinik machen, wenn man Allgemeinmedizin machen will. Und das wurde mit der neuen Weiterbildungsordnung ja auch sehr gelockert. Also ich hatte ja vorhin gesagt, es gibt nur noch zwölf Monate innere stationär Pflicht, sechs weitere Monate in einem anderen Fach. Theoretisch kann man jetzt 36 Monate in der Praxis machen, was richtig viel ist. Und in vielen anderen Ländern ist das eh total verbreitet, dass vielleicht nur ein Jahr stationär ist und der Rest in der Praxis von vornherein so gesetzt ist. Also da gibt es in Niederlande oder Großbritannien sind die Weiterbildungsordnungen ganz anders. Wenn ich mich auch nochmal einmerken darf. Also ich kenne drei. Also für mich war es am Anfang neu und dann recht gewohnt. Drei ganz unterschiedliche Personen. Eine recht toughe, auch schon Mama, jetzt auch nicht mehr gerade 19 Jahre alt oder so, die da durchaus kompetent durchgestiefelt ist. Die sogar sich in ihrer ersten Zeit dann auch direkt vereinbart hat, ich gehe noch in die Klinik, mache schnell meine Zeit, dann komme ich zurück und dann übernehme ich dieses Ding hier. Also sehr tough. Und zwei andere und eine davon…, Glaube ich, wäre in der Klinik, wenn sie dort begonnen hätte, untergegangen direkt. Eine sehr feine, eine ganz tolle Person, die sehr liebevoll mit den Patienten umgeht, die aber doch recht schüchtern ist. Und in der Klinik ist ja häufig ein bisschen mehr Ellenbogen und man muss sich schon durchsetzen und den Mund aufmachen. Und ich glaube, dass es für sie richtig war, die ersten zwei Jahre in der Praxis anzukommen. Und sie hatte auch tatsächlich nach den zwei Jahren in der Klinik erst mal einiges zu schlucken. Und ich glaube, wenn sie die Zeit vorher in der Praxis nicht gehabt hätte und das Ziel vor Augen, hätte sie die Klinikzeit nicht so stemmen können, wie sie das gemacht hat. Also ich glaube, es gibt kein richtig und kein falsch. Es gibt den eigenen Weg und da muss man glaube ich auf sein Bauchgefühl hören. Und wenn man nach dem Studium direkt weiß, ich bin in der Klinik, ich weiß nicht, ich gucke erstmal in die Praxis. Ja, warum nicht? Ich meine, es gibt auch, wenn man erstmal in die Praxis geht, es wird ja auch als Fremdjahr für viele andere Fächer anerkannt. Absolut, ja. Warum soll man das nicht machen? Einfach neugierig sein. Der große Vorteil ist tatsächlich auch, dass man dann schon weiß, wonach man schauen muss, was einen erwartet und dass man dann ganz gezielt sich nochmal die Inhalte auch suchen kann. Eben. Ich finde es total spannend, welche Wege in der Allgemeinmedizin unkonventionell offen sind. Da ist man ja in vielen anderen Fachbereichen festgelegt, einfach weil es so die Maßgabe istund das finde ich auch das Schöne und das Interessante an der Allgemeinmedizin, da gibt es kein richtiges Maß. Es gibt. Irgendwie viele individuelle Wege und viel mehr Raum auch darin seinen eigenen zu finden, denn letztendlich ist es ja der eigene Weg, den man gehen muss und es ist nie dem anderen eines anderen zu folgen und ich habe das Gefühl in vielen anderen Fachbereichen ist es eher so, dass man dem was so vorgelebt wird folgt und warum auch immer alle so schnell da durchhetzen und das ist das nächste Ziel und das erlebe ich halt in der Allgemeinmedizin einfach anders und ich finde auch schön, dass es einfach den Raum gibt sich zu entwickeln. Und eben auch, dass es, ja es gibt so verschiedene Bereiche, der eine geht dann mehr in die Diabetes-Richtung, der nächste macht autogenes Training oder entwickelt sich sogar weiter Richtung Psychotherapie. Ich persönlich habe ja meinen Bereich Yoga, Yogatherapie, ich habe jetzt auch noch angefangen Ayurveda-Medizin zu studieren und kann mir wunderbar vorstellen, wie ich das integrieren kann. Auch jetzt bereits schon und Patienten sind so dankbar und die Allgemeinmedizin hat so die Arme so ganz weit offen, so empfinde ich das zumindestens und dass die Arme so weit offen sind für das, was zusätzlich noch kommen darf. Und ich hatte das Gefühl, jetzt in meinem exakten Beispiel in der Chirurgie, wenn ich da von Yoga berichtet habe, da war ich so der Sonderling. Weil es halt nicht der vorgelebten Norm entsprach. Aber ich finde auch gut, der vorgelebten Norm nicht zu entsprechen, wenn es nämlich geil ist, mit 40 Grad Fieber irgendwie eine OP durchzuziehen und man sich auch hinterher auf die Schulter klopft und sagt, geil. Ich finde es nicht geil. Weil ich finde, ich habe immer gedacht, der arme Mensch, der da liegt. Ich hätte mich gefreut, mein Operateur hätte nicht 40 Grad Fieber. Und insofern kann ich das nur unterstützen, auch im Rahmen dieses Projektes, einfach Leute neugierig zu machen und die Möglichkeiten zu sehen und sich einfach freier zu entwickeln. Und ich glaube, da gibt es einfach keine Grenze. Es ist das, wie wir unsere Zukunft gestalten. Und da kann jeder selbst seine Fußspuren setzen. Das ist ein total schönes Bild, was ich gerade vor Augen habe, dieses mit offenen Armen, die Allgemeinmedizin mit offenen Armen. Sowohl für die Weiterbildung als auch für das spätere Ausüben. Auch da sind ja wenig Grenzen gesetzt. Du hattest es angesprochen, man kann diverse Zusatzbezeichnungen, man kann diverse Interessen unterbringen. Sein eigenes Profil schärfen, egal jetzt ob Stadt oder Land, Einzelpraxis oder mit anderen zusammen. Also es ist da einfach sehr, sehr viel Spielraum weiterhin ja bis zum Ruhestand eigentlich drin, sich immer wieder da auch neu zu finden. Du hattest es ein bisschen schon so angesprochen, bei dir ist ja Yoga und Medizin. Und du hast auch am Anfang gesagt, du hast gar nicht mehr so viel Praxiszeit jetzt. Ich weiß nicht, wann genau planst du die Prüfung? Die Prüfung plane ich irgendwann für dieses Jahr. Da will ich mich nicht hetzen, da will ich einfach gucken, was mein Bauchgefühl mir sagt und will jetzt erstmal dann im Anschluss mich einer weiteren Yoga-Lehrer-Weiterbildung widmen und Ayurveda-Studium und nebenbei quasi dieses Jahr noch meinen Facharzt machen. Und nächstes Jahr habe ich schon eine halbe Stelle sicher in der Praxis. Angestellt als Fachärztin oder steigst du mit ein? Ich bin erstmal angestellt. Das finde ich auch ganz schön, muss ich sagen. Ich habe keine Angst vor der Selbstständigkeit. Ich möchte mich aber noch nicht ganz so festlegen auf den Standort und auf die Art und Weise der Praxis, weil ich einfach meinem alternativen Gesundheitsbusiness, wenn ich es jetzt mal so bezeichnen darf, ich möchte das gerne mit integrieren. Und ich weiß ja selbst noch gar nicht, wie breit oder wie groß das gerade wird. Und mich dann auf einen Partner oder auf eine Praxis festzulegen, erscheint mir jetzt einfach noch nicht richtig. Und die Anstellung erscheint mir für den jetzigen Moment einfach das Beste zu sein. Aber da bleibe ich durchaus offen und bin gespannt, was kommt. Ja, da haben wir auch wieder mal das Thema Vielfalt ja ganz gut zusammengefasst, weil das haben wir jetzt schon ganz häufig festgestellt und auch gesagt, dass die Allgemeinmedizin einfach ja nicht die Allgemeinmedizin ist, sondern ganz, ganz viele Schattierungen hat. Und auch, dass jeder Allgemeinmediziner sich ja etwas vom Nächsten unterscheidet. Da du eben gesagt hast, Derma ist gar nicht dein Ding, Ich kann ja auch nochmal sagen, dass es mein Ding, glaube ich, total wäre. Das habe ich auch letztes Mal schon mit Armin Wunder so ein bisschen ausgeführt, dass mich das auch sehr interessiert, dass ich mir das auch neben der Allgemeinmedizin auch als Weiterbildung vorstellen könnte. Aber das lässt sich ja auch einfach sehr gut integrieren. Also wie ist bei dir vielleicht das Ayurvedische oder das bisschen Alternative ist, wäre es bei mir vielleicht das? Wie ist das deiner Erfahrung nach? Wir haben ja im Mentoring auch häufiger immer gehört, das hat mir auch Armin Wunder gesagt, dass man sich so seine Patienten zieht, weil da häufig auch die Frage aufkam, was man alles braucht, in welchem Fachbereich man gewesen sein soll, ob man noch Pädiatrie mitnehmen muss oder noch das und wann ist der richtige Zeitpunkt, das zu entscheiden, wann man jetzt genug Wissen hat. Und aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, es gibt auch da wieder nur den individuellen Zeitpunkt und es ist gar nicht wichtig, alles zu können. Klar, wenn man aufs Land geht, ist es natürlich nicht verkehrt, auch Kinder mitbehandeln zu können, aber man muss es nicht. Wenn man es nicht kann, werden die Patienten mit Kindern nicht zu einem kommen. Und genauso erlebe ich das auch in der Praxis. Ich habe jetzt viel mehr Patienten, die eben auch offen für Alternativen sind oder geworden sind, auch dadurch, dass sie mich kennengelernt haben, sich auch der Schwerpunkt verschoben hat oder auch die Patienten, die Rückenprobleme haben, die vermehrt mit Beschwerden vom Bewegungsapparat kommen. Andere haben wiederum ihr Steckenpferd in der Inneren Medizin und der Diabetologie, da weiß ich die Standards, aber bin jetzt kein Experte auf dem Gebiet und die werden auch nicht primär zu mir kommen, die werden dann eher zu denjenigen gehen oder sich finden, der eben da die meiste Ahnung hat und wo sich aufgehoben fühlen. Und ich denke, man muss die Angst verlieren, so omnipotent sein zu müssen. Man muss es nämlich gar nicht. Man muss nur seine Stärken haben und die offen leben. Und ich glaube, dann kommen die Fliegen zum Licht. Die Patienten kommen dann schon angeflogen. Da gibt es auch wieder nur den eigenen Weg, den man im Prinzip beschreiten muss? Ganz klar kann ich sagen, ich habe jetzt keine Situation erlebt, in der ich mich komplett hilflos gefühlt habe. Wenn man einfach von einem gewissen Bereich keine Ahnung hat, dann schickt man weiter. Dann gibt es ja Fachärzte. Dann überweist man halt in dem Fall zum Facharzt oder hat vielleicht sogar einen Kollegen an der Hand, wo man dann auch einfach offen ansprechen kann, dass der Patient dort vielleicht besser aufgehoben wäre. Ich finde sowieso, dass man offen in die Kommunikation gehen kann und dass das der Schlüssel für alles ist und insofern keine Angst davor, irgendwas nicht zu können, noch das und das einholen zu müssen. Ich glaube, einfach auf sich hören, wann es soweit ist und wo man hin möchte. Das klingt ja schon verdammt nach unserer Lebensweisheit, die wir auch immer ganz gern von unseren Gästen hören wollen oder nach dem Tipp, dem ultimativen Ratschlag, den man vielleicht geben kann. Ich glaube, du hast jetzt auch schon ganz viele eigentlich davon weitergegeben, das, was du gelernt hast. Und ich für meinen Teil kann sagen, dass ich das Gespräch mit dir jetzt total mutmachend fand, also sehr spannend, deine ganzen Erfahrungen zu hören. Also vielen Dank, dass du die mit uns geteilt hast, so offen und auch über die schwierigen Zeiten gesprochen hast. Und ja, ich habe jetzt auch einfach total Lust zu gucken, was sind meine Stärken, worauf habe ich wirklich Lust, was möchte ich weiterverfolgen. Ja, also vielen Dank dafür. Danke euch auch, dass ich die Plattform hatte, meine Geschichte erzählen zu können. Vielleicht noch ein letztes Wort von mir, weil ich häufig gehört habe, man hätte zu hohe Ansprüche, dass man einfach nicht darauf hören soll, sondern einfach gucken soll, wo seine eigenen Werte sind. Und wenn man sich irgendwo gegen Wände läuft, gegen Barrieren und da nicht weiterkommt und man merkt, dass irgendwas geht gegen den eigenen Strich, dann einfach umkehren und in die Gegenrichtung laufen, auch wenn man noch nicht weiß, wohin. Aber das ist schon mal besser, als gegen die andere Tür zu laufen. Danke schön. Vielen, vielen Dank. Sehr inspirierend. Alles Gute. Danke. Ja, wir hoffen, dass der Einblick in SilvasWeg für euch spannend und auch vielleicht ein bisschen inspirierend war. Falls ihr mehr über Silvawissen möchtet, dann schaut gerne mal in den Shownotes vorbei. Da werden wir Infos zu ihr verlinken. Da findet ihr außerdem auch einen Link zu unserem Angebot in unserem Seminarprogramm am Kompetenzzentrum Weiterbildung, wo es eine ganz vielfältige Auswahl an Themen gibt, die für euch in der Weiterbildung und in der späteren Praxis auch relevant sind. Falls ihr nicht aus Hessen zuhört, Angebote wie die genannte Jobbörse oder auch die Seminare gibt es in ganz vielen verschiedenen Bundesländern. Klickt da einfach gerne mal auf die Seiten eurer Kompetenzzentren oder KVen und schaut, was es lokal bei euch gibt. In der Folge ist ja außerdem angeklungen, dass die Weiterbildungsordnung zumindest hier in Hessen sehr viele Freiheiten lässt, um persönliche Schwerpunkte zu setzen. Und dazu wollen wir uns in der nächsten Folge mit unserem Gast Ulrike Berg unterhalten und Beate und ich werden bei der Folge dann wieder dabei sein. Dieser Podcast wird produziert vom Kompetenzzentrum Weiterbildung in Hessen. Besucht uns gerne auf unserer Seite www.kwhessen.de. Bis zur nächsten Folge. Music.