Wege der Allgemeinmedizin

Kompetenzzentrum Weiterbildung Hessen
Since 10/2021 38 Episoden

Berührungsängste überwinden: Suchtmedizin im Frankfurter Bahnhofsviertel- mit Pavel Khaykin

01.08.2024 44 min

Zusammenfassung & Show Notes

In dieser Folge berichtet unser Gast Dr. Pavel Khaykin über seine erfüllende Arbeit in seiner Praxis im Frankfurter Bahnhofsviertel, die sich neben der hausärztlichen Versorgung auf Suchtmedizin und Infektiologie spezialisiert hat. Er erklärt den Hörer/innen, wie man Berührungsängste überwinden kann, wie ein nicht stigmatisierender Umgang gelingt, welche Regeln zu beachten sind und was realistische Therapieziele bedeuten. Zudem macht er auf das Thema Medikamentenmissbrauch aufmerksam und beschreibt, wie die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen der Suchthilfe aussieht, was er sich in der Zusammenarbeit wünscht und wie man sich als Hausärztin oder Hausarzt zum Thema Suchtmedizin weiterbilden kann.

Shownotes



Shownotes

Transkript

Music. Hallo, schön, dass ihr reinhört in eine neue Folge von Wege der Allgemeinmedizin. Ich bin Sandra, Ärztin für Kinder- und Jugendmedizin und am Institut für Allgemeinmedizin Frankfurt in der Lehre tätig. Und hallo, ich bin Katharina, Hausärztin und auch in der Lehre tätig. In der heutigen Folge haben wir Dr. Pavel Kalkin für euch zu Gast. Er ist Internist und Infektiologe in einer hausärztlich-internistischen Lehrpraxis im Frankfurter Bahnhofsviertel mit langjähriger Erfahrung im Bereich Suchtmedizin. Die Praxis war einer der ersten, die die Substitutionsbehandlung ambulant eingesetzt hat. Und genau darüber sprechen wir heute mit ihm. Über seinen Praxisalltag, Versorgungsaspekte bei Suchterkrankungen, vor allem Opioidabhängigkeit und die Rahmenbedingungen. Herr Kalkin, herzlich willkommen. Schön, dass Sie da sind. Dankeschön. Wir starten gerne mit der Frage nach Ihrem persönlichen Weg. Wie sind Sie denn zu Ihrer heutigen ärztlichen Tätigkeit gekommen und was interessiert Sie speziell am Bereich Suchtmedizin? Also eigentlich eine lange Geschichte, aber ich versuche das kurz zu halten. Ich komme ursprünglich aus der Ukraine. Ich bin in der Ukraine geboren, bin aber schon seit über 20 Jahren hier in Deutschland und habe hier angefangen, gleich in der Uniklinik zu arbeiten, Haus 68, habe dort Infektiologie weitergemacht. Ich habe in der Ukraine als Infektiologe gearbeitet und hier weitergemacht sozusagen. Meine Facharztprüfung dann nochmal bestätigt und dann nach zehn Jahren Tätigkeit in der Klinik habe ich dann entschieden, dann in die Praxis zu wechseln. Und dann, seitdem bin ich in der Praxis zusammen mit dem Dr. Mösch, der diese Praxis dann mitbegründet hat und dann vor mir schon dort war und einen von den ersten Ärzten tatsächlich in Frankfurt ist, der hier angefangen hat mit Substitution. So kam ich dazu. Was kennzeichnet so die Arbeit in dem Bereich, wo Sie tätig sind? Also erstens, wir sind keine reine Substitutionspraxis. Wir haben einige Schwerpunkte tatsächlich. Das ist eine Infektiologie, HIV-Medizin, das ist unser Hauptschwerpunkt, Hepatologie. Wir machen sehr viel Behandlung, Hepatitis-Infektion, Hepatitis C, B, Delta, Leberzirrhose, aber auch eine Suchtmedizin. Wir substituieren bei uns Patienten, die opiatabhängig sind und da sind schon interessant, wie die Patienten durchgemischt sind, was für unterschiedliche Menschen da sind und das ist aber schon teilweise auch ein harter Job, weil eben auch diverse Differenzen gibt in der Vorstellung, was man unter Therapie versteht bei Patienten und genau, aber das macht auch Spaß und das ist auch sehr befriedigend. Genau, es ist so wie in allen Bereichen, viele schöne Momente, viele Momente, die vielleicht auch unangenehm sind oder insgesamt kann man ja sagen, dass manche große Hemmungen haben, wenn es auch so um den Bereich geht mit Suchterkrankungen, vor allem mit illegalen Süchten, also das ist oft auch Widerstände, auch bei ärztlichen Kollegen oder insgesamt in der Bevölkerung, ich kann mich noch daran erinnern, ich habe auch mal eine Weile in der Grünstraße gearbeitet und drei Jahre lang und habe da substituiert. Und als ich es meinem Vater erzählt habe, der ist aus allen Wolken gefallen und war total schockiert und hat sich gedacht, um Gottes Willen, weil er halt auch nicht so eine Vorstellung hatte, was das überhaupt bedeutet. Können Sie das vielleicht mal so, Sie haben ja sicherlich auch vieles schon erlebt natürlich, was sind so die Herausforderungen, was sind so schöne Momente, was zeichnet das so aus? Die Patienten sind insgesamt auch sehr schwierig, weil die eben auch eine sehr schwierige Vorgeschichte haben. Menschen haben nicht einfach so oft angefangen Drogen zu konsumieren. Die haben auch sehr viel Ängste, auch was jetzt Ärzte betrifft, auch im Umgang mit den Menschen dann auch in Krankenhäusern auch sehr unterschiedlich. Wir hören auch von Patienten oft, wie jetzt unschön umgegangen wird, wenn jemand zum Beispiel Drogen konsumiert oder substituiert wird. Und man versucht dann auch am Anfang auch das rauszunehmen sozusagen und dann das Ganze in so eine normale Atmosphäre zu bringen. Und wir betonen immer bei uns, wir sind einfach eine Arztpraxis und sonst nichts. Wir sind keine spezielle Einrichtung für Drogenpatienten. Das nimmt auch sehr viel von dieser Stigma heraus, dass auch die Menschen, die bei uns substituiert werden, die sehen auch eine andere Patienten, die zu uns nur hausärztlich kommen oder wegen HIV-Infektion. Wir haben zum Beispiel sehr viele schwule Männer, die wegen PrEP zu uns kommen. Wir haben Menschen aus Bahnhofsvierteln, die Drogen konsumieren. Wir haben viele Migrantinnen und Migranten, die dann bei uns wegen Infektionskrankheiten oder auch normal hausärztlich in Betreuung sind. Das ist sehr durchgemischt und das macht sehr viel aus für Patienten, die fühlen sich wie in einer normalen Praxis, nur die haben eine andere Krankheit. Ja, spannend. Sie machen ja auch Studentenunterricht, das heißt, Sie haben Studierende und Sie haben Ärzte, Ärztinnen in Weiterbildung. Wie bringen Sie das denen näher, diese Hemmnisse zu überwinden? Die erste Frage, die wir auch immer stellen, wenn jemand bei uns sich bewirbt für Famulatur zum Beispiel oder für einen Job. Wir haben schon StudentischeHilfskräfte, wir erzählen immer, was wir in der Praxis machen, damit das gleich klar ist, worumes geht und dass hier keine Vorurteile gibt, niemand benachteiligt wird. Aber auch selbst, wenn jemand gleich von vornherein auch diese Berührungsängstehat, dass man gleich sagt, okay, das ist jetzt nichts für mich, das ist auch okay, aber dann wissen wir von vornherein, dass es klappt. Deswegen, wir sind auch wirklich glücklich mit unserem Team, dass das alles so passt momentan und die meisten Patienten sind zufrieden. Es gibt immer Menschen, die unzufrieden sind sicherlich. Manchmal sind wir zu streng für Patienten, weil wir müssen auch bestimmte Regeln verfolgen, auch was Substitution angeht. Das ist auch sehr streng geregelt und das passt auch nicht jedem, aber das versuchen wir das Ganze umzugehen. Könnte man sagen, brauchst du bestimmte Kompetenzen, um gut in dem Bereich tätig zu sein? Ich glaube, man braucht zwei Sachen. Erstens, man muss das Ganze mögen und auch Patienten mögen. Wenn man von vornherein sagt, man macht das nur aus dem Grund, dass es irgendwie lukrativ ist oder gut bezahlt ist, dann soll man es gleich lassen. Das ist schön, aber das darf auch im Prinzip auch kein Grund sein, warum man das macht. Zum Zweiten, man braucht ein bisschen Kompetenzen erstmal. Es gibt auch diese suchtmedizinischen Grundversorgung, so eine Kurse, die man absolvieren kann. Das ist eine formale Sache, man braucht aber eine gewisse Erfahrung in der Substitutionseinrichtung, ob das eine Ambulanz ist oder Klinik oder eine Praxis. Herr Khaykin, Sie haben ja gesagt, also einmal Ihre Praxis liegt im Bahnhofsviertel und neben der Suchttherapie haben Sie ja auch den Schwerpunkt der Infektionsbehandlung, HIV, Hepatitis etc. Sie arbeiten da ja auch eng mit den Studienambulanzen der Uniklinik hier zusammen und ein bisschen haben Sie schon beschrieben, welche Art von Patientinnen und Patienten bei Ihnen so auflaufen. Können Sie da vielleicht nochmal ein bisschen näher drauf eingehen, auch so vor diesem Hintergrund vielleicht spezielle Praxisabläufe, die Sie haben, dass Sie so ein bisschen was über den Alltag in Ihrer Praxis erzählen, dass wir uns das vorstellen können, inwiefern sich die Patientinnen und Patienten doch auch ein bisschen unterscheiden von einer klassischen hausärztliche Praxis. Also erstens, wir arbeiten grundsätzlich nur mit den Terminen, das wäre sonst ein kompletter Chaos. Wir haben immer noch trotzdem Leute, die dann ohne Termin kommen, weil die akut krank sind, das ist auch in Ordnung. Aber wir versuchen maximal mit Terminen zu arbeiten, deswegen haben wir zum Beispiel offiziell keine offene Sprechstunde, sonst wäre das komplett überlaufen. Und wir haben zwei Tage, die sehr substitutionsfokussiert sind. Das heißt nicht, dass die Patienten an anderen Tagen nicht kommen dürfen, aber wir versuchen die zwei Tage zu fokussieren. Und wir in der Praxis relativ viele oder sogar sehr viele Patienten die sogenannten Take-Home bekommen. Take-Home steht für eine Verschreibung von Betäubungsmitteln, das Substitut für die eigenständige Einnahme zu Hause von Patienten. Da dürfen aber nur die Patienten daran beteiligen, die auch sehr stabil sind, die keinen Beikonsum haben, die dann auch den ganzen Regeln folgen. Und dafür gibt es die zwei Tage, das ist bei uns zum Beispiel momentan Dienstag und Mittwoch, die sehr substitutionsfokussiert sind, wo auch sehr viele Abläufe sind, so wie zum Beispiel Urinkontrollen. Wir müssen bei jedem Patienten immer eine Urinkontrolle durchführen. Oft ist es sehr unangenehme Prozesse, was oft unter Sicht passiert, weil oft getrickst wird, logischerweise. Und das ist dann auch für Labor zum Beispiel sehr schwierig, wenn die ständig wechseln müssen von Blutabnahme zu Urinkontrollen. Deswegen die zwei Tage sind eher vorgesehen für Substitutionen. Aber die täglichen Patienten, die jeden Tag kommen müssen, die kommen sowieso jeden Tag, auch am Wochenende. Wir sind auch am Samstag und Sonntag und am Feiertag auch da. Nicht kompletten Tag, aber bestimmte Stunden. Deswegen muss auch am Wochenende gewährleistet werden. Und für die anderen Patienten gibt es andere Tage sozusagen. Das sind oft HIV-positive Menschen, aber auch Menschen, die PrEP bekommen, die Präexpositionsprophylaxe, um sich mit HIV nicht zu infizieren, wegen Geschlechtsübertragungskrankheiten, Lebererkrankungen usw. Die kriegen dann auch normale Termine zum Ultraschall oder zur Blutabnahme und zum Gespräch. Und ist Ihr Team speziell geschult? Zum Beispiel haben Sie ein Deeskalationstraining gemacht oder? Also alle Mitarbeiter geschult im Sinne, dass die alle schon eine Fortbildung gemacht haben. Es gibt auch für die Ärzte diese suchtmedizinische Fortbildung, gibt es auch für die MFA, für die Krankenschwester auch. Das haben die auch jetzt gemacht vor kurzem, auch erneut gemacht. Und die haben auch natürlich langjährige Erfahrung mit Umgang, was jetzt ein BTM-Rechte angeht, mit den Rezepten. Einfach zu vergleichen, wenn zum Beispiel ein normaler durchschnittlicher Hausarzt in der Praxis ein paar BTM-Rezepte hat für die Fälle, dass jemand Schmerztherapie braucht oder so, dann bestellt man so alle paar Monate mal 10 Rezepte oder 50 oder was weiß ich, die Grenze bei in Bonn ist, bei der Bestellung, wir bestellen dann wochenweise 250 Rezepte, das ist die Maximalzahl und bestellen permanent, das heißt, das ist auch sehr v erantwortungsvoll, auch damit umzugehen, auch mit dem ganzen BTM-Rezept, mit dem Schrank, mit der Aufbewahrung. Also für das gesamte Teamnatürlich, genau, weil die Ärzte stehen nicht an der Vergabe permanent, das machen die Mitarbeiter, die müssen auch schauen, dass es dann auch richtig läuft, ist ja schon viel Verantwortung sicherlich. Machen Sie denn eigentlich auch Hausbesuche? Wir machen wenig so klassische Hausbesuche, aber wir betreuen zum Beispiel einen Einrichtung, das heißt Franziskushaus. Das ist der einzige in Frankfurt für HIV-positiv Menschen. Da leben momentan 14 Menschen dort, die fast alle HIV-positiv sind, aber auch diverse andere Krankheiten haben, aber fast alle auch eine Suchtproblematik. Das heißt, sie bekommen eine HIV-Therapie, aber auch eine Substitutionstherapie und die besuchen wir zu Hause, bei denen zu Hause quasi in diesem Franziskus-Haus. Das sieht so ein bisschen aus wie eine Visite eigentlich, mehr als jetzt Hausbesuch, weil wir gehen mit Pflegepersonal dort mit, gehen dann auch die Akte durch und das sind auch sehr, sehr aufwendige, sehr komplizierte Patienten. Das sind einmal die Woche müssen oder alle zwei Wochen zumindest müssen wir da hin. Ja, das kann ich mir vorstellen. Können Sie vielleicht nochmal auch für diejenigen, die damit recht hier wenig Berührungspunkte hatten von den Hörenden, mal so beschreiben, wie startet denn, wie nehmen Sie jemanden auf, wenn jemand eine Substitution bei Ihnen beginnen möchte? Also es kommt meistens eine Anfrage, das ist immer Patienten getrieben oder kommt jemand zum Beispiel mit Sozialarbeiter schon und dann stellt man eine Anfrage. Entweder man war schon in Substitutionen, wechselt eine Praxis oder ist umgezogen oder man war noch nie in Substitutionen und kommt von der Straße. Wir müssen schauen, ob das passt sozusagen für die Praxisabläufe. Es gibt auch in Frankfurt auch viele niederschwellige Anrichtungen, wo die Menschen vielleicht besser passen bei uns, weil die mehr Sozialarbeiter haben, Personal, die sich kümmern können. Wir können uns nicht leisten, noch Sozialarbeiter zu bezahlen zum Beispiel. Deswegen müssen wir schauen, ob das passt. Dann nach dieser Anfrage machen wir einen Test. Wir müssen erstmal feststellen, dass jemand wirklich opiatabhängig ist und man kann alles erzählen. Und dann gibt es einen Urintest oder Speicheltest, wo festgestellt wird, dass jemand wirklich konsumiert. Und dann wird nach dem passenden Substitut gesucht, wird entschieden, was man nimmt. Es gibt diverse Medikamente, es gibt nicht nur Methadon, es gibt Methadon und Polamidon, was ziemlich ähnlich ist, aber es gibt auch Buprenorphin, es gibt Retardiertes Morphin, es gibt mittlerweile sehr moderne Substitute, wie zum Beispiel ein Depo-Buprenorphin, so eine Spritze, die man nur einmal pro Woche oder einmal im Monat gibt. Es gibt diverse Sachen, man muss dann individuell anpassen und schauen, was passt gerade beimPatienten. Und das bieten Sie auch alles an, alle Substitutionsmittel? Genau, und wir müssen schauen natürlich, welchem Patient was passt. Es gibt Situationen, wo nur ein Substitut passt, der andere passt nicht. Es gibt Co-Medikationen, es gibt unterschiedliche Abhängigkeitsarten und das wird dann individuell besprochen und angepasst und nach dem Patientenwunsch, aber auch nach unserer Vorstellung dann entschieden. Und Sie als Arzt, müssen Sie Voraussetzungen erfüllen? Genau, als Arzt, ob das jetzt, es ist ziemlich egal, ob man ein Internist ist oder Allgemeinmediziner, es darf jeder Arzt eine suchtmedizinische Fortbildung machen lassen oder eine suchtmedizinische Fortbildung bekommen. Das ist ein Curriculum, ein Bundescurriculum und das ist auch egal, in welchem Bundesland das stattfindet, das bundesweit anerkannt wird. Dann gibt es eine Prüfung und dann gibt es eine Zusatzbezeichnung, das nennt sich suchtmedizinische Grundversorgung. Und die erlaubt dann in Deutschland zu substituieren auf die Kassenkosten. Hat immer ein gewisses Kontingent. Das ist momentan 50 Plätze über die Kasse pro Kassensitz, die man substituieren kann, aber mit dieser Genehmigung. Die Genehmigung bekommt man von der KV aufgrund von dieser Zusatzbezeichnung. Es gibt aber Änderungen mittlerweile auch in der Gesetzgebung. Früher dürfte man ohne diese suchtmedizinische Fortbildung drei Patienten substituieren. Mittlerweile sind das zehn. Also dass es gelockert wurde und dass alles ein bisschen einfacher gemacht wird, dass man auch einsteigen kann ohne diese Zusatzbezeichnung, würde man später die erwerben, um mehr Patienten zu substituieren. Und wie viele Patienten haben Sie ungefähr? Also wir haben momentan um die 160 Patienten bei uns, dürfen 180 momentan haben, aber wir müssen immer einen Zusatzantrag bei der KV stellen, um dieses Extrakontigent Genehmigung zu bekommen. Normalerweise hätten wir bei zwei Kassensitzen nur 100 gehabt. Das ist ja echt schon, also es sind zwei Ärzte, die substituieren. Es sind zwei Kassensitze. Ja, drei Kassensitze. Das ist ja auch schon ganz schön viel, die alle so im Radar unter einem Schirm zu haben. Auch die nächste Frage, was haben Sie denn so Therapieziele, die Sie mit den einzelnen Patienten besprechen oder worum geht es quasi für Sie persönlich auch? Genau, also die Therapieziele sind auch sogar gesetzlich verankert. Da gibt es auch so ein Gesetz, das nennt sich BTMVV und gibt es auch richtig in der Bundesärztekammer. Und das wurde auch vor kurzem, also vor kurzem ist auch ein paar Jahre her, wurde auch geändert, weil früher war das eine oberste Therapiezelle, war eine Abstinenz, was bei vielen Patienten grundsätzlich unmöglich ist. Das war auch biologisch und medizinisch klar, dass es solche Ziele eigentlich nicht gibt oder nicht geben kann, aber das war so gesetzlich in Deutschland jahrelang und das war mehr oder weniger auf Druck von Krankenkassen, weil man das erstmal von Anfang an gar nicht zahlen wollte oder gar nicht so eine Therapie gerne hätte und dann war man eigentlich auf solche Zwischenziele und das war klar, aber das ist so, was nicht geht. Bei vielen Menschen ist es prinzipiell eine chronische Erkrankung, die eigentlich nicht heilbar ist. Die ist behandelbar, aber nicht heilbar. Und deswegen Abstinenz in dem Fall. Also es gibt Menschen, bei denen Abstinenz möglich ist, aber das ist bei weitem nicht alle. Und jetzt wurde das geändert. Das bedeutet, dass wir Patienten behandeln, weil die überleben, w enn wir die behandeln, wenn wir die nicht behandeln, überleben die nicht und die werden nicht krank. Und das geht eigentlich um die Gesundheit von Menschen und nicht um irgendwelche virtuelle Ziele. Deswegen, die Therapie kann auch lebenslang sein. Muss nicht, aber es kann sein. Und wie gehen Sie dann so mit den Wünschen um? Manche auch von den Suchterkrankten möchten ja dann auch gerne entgiften, die möchten irgendwie eigentlich weg. Das besprechen Sie dann individuell mit denen, was die Form ist. Haben Sie dann so regelmäßige Arztkontakttreffen? Genau, also müssen wir auch und haben wir auch dann mindestens einmal die Woche auch bei Take-Home-Patienten, sehen wir Patienten immer, besprechen immer, ob die Dosis passt, ob es dann andere Probleme gibt. Es muss man vorstellen, wir betreuen Patienten nicht nur wegen Sucht. Unsere Patienten sind auch nicht alle sehr jung, die haben auch eine andere chronische Krankheit. Die sind auch insgesamt oft krank, die haben einen Blutdruck erkrankt, die haben Cholesterin, die haben Zucker erkrankt, die haben HIV oder Hepatitis oder alles zusammen und das wird alles besprochen. Und da im Rahmen dessen auch natürlich auch die Substitution selbst. Und klar, wenn es einen Wunsch gibt, dann zum Beispiel stationär zu gehen, dann kümmert sich Patient um Platz. Das ist auch gewünscht, dass der Patient selbst organisiert. Und dann schauen wir, was dann passiert. Also wir versuchen dann auch, das zusammen mit dem Patienten zu gestalten und sagen, okay, wenn wir Dosis reduzieren, dann lass uns mal so machen, wie das besser für dich wäre und nicht jetzt, dass man selbst entscheidet, ich entziehe morgen zum Beispiel und mache gar nichts mehr. Das funktioniert meistens auch nicht. Es gibt ja bestimmt auch immer mal Situationen, wo Sie die Behandlung dann auch beenden und was wären so zum Beispiel Momente? Es gibt Situationen, wo einfach das auch zwischenmenschlich zum Beispiel gar nicht mehr funktioniert, dass man ständig betrogenwird oder bedroht in der Praxis und dann ist es no go, dann geht es halt nicht weiter. Oft geben Patienten tatsächlich Zeit, einfach eine andere Anbindung zu finden. Ist es in Frankfurt machbar. Wir sind jetzt nicht in einem mega unterversorgten Gebiet, muss man sagen. In anderen Städten wird es anders aussehen, aber in Frankfurt geht das. Man kann sich ja eine Substanzstelle finden und dann geben wir dem Patienten Zeit und sagen, bitte suchen Sie jetzt eine andere Stelle. Wir stellen jetzt eine Frist von zwei Wochen. Das ist okay, wir schmeißen niemanden raus. Aber dann sagen wir, okay, so geht es nicht weiter. Zum Beispiel, wenn wir in der Praxis ständig betrogen werden oder wenn versucht jemand in der Praxis zu dealen oder sowas, das geht natürlich nicht. Gibt es auch offizielle Kontraindikationen für eine Substitutionsbehandlung? Eigentlich ist mir nicht bekannt, dass es so eine Kontraindikation grundsätzlich gibt. Außer bei Kindern ist es natürlich was anderes. Man muss schon Erwachsener sein. Aber auch da gibt es auch eine Ausnahme sicherlich. Aber ansonsten bei erwachsenen Menschen gibt es keine Kontraindikation für die. Es war jetzt ein neuer Thema mit der Medikamentenabhängigkeit, die zum Beispiel als Schmerzpatient in Kontakt mit Opiaten gekommen sind und dann so in eine Sucht gekommen sind. Begegnen Ihnen solche Patienten? Auf jeden Fall. Das gibt es auch sicherlich. Das vermischt sich dann im Endeffekt, aber was uns jetzt mehr momentan stört, dass es auch andere Substanzen gibt, die von Kolleginnen und Kollegen verschrieben werden, permanent, ohne jetzt... Weiter nachzuforschen, warum Patient diese Medikamente gerne hätte und so. Beispiel jetzt Pregabalin, Lyrica, das ist eine ganze Schwarzmarkt voll mit Medikament. Das gleiche gilt für die Schlafmittel. Man sieht leider immer wieder Umgang von verschiedenen Kollegen, das ist nicht nur Hausärzte, auch den Fachärzte, wo der Patient zum Beispiel sich spontan in der Praxis sich meldet und erzählt, sein Arzt sei im Urlaub und er hat eine Polyneuropathie. Jede Patientin kann auch ganz gut die Symptome dann erzählen von der Polyneuropathie und sagen, die bekommt Pregabalin, wird sowas verschrieben, das landet ganz auf dem Schwarzmarkt. Wir haben in Frankfurt tatsächlich ein Problem momentan. Versuchen wir dann auch immer, Kollegen dann später zu finden, aufzuklären und sagen, das ist jetzt nicht bös gemeint und das nicht zu belehren. Einfach zu sagen, passen Sie bitte auf, wenn der Patient jetzt zu Ihnen kommt und sagt, er hätte gern Pregabalin, bitte klären, warum das so. Das ist total gut, dass Sie das ansprechen, weil das ist jetzt zum Beispiel in meiner Praxis, da haben wir Freitagnachmittags immer auf Und das bedeutet, das ist natürlich dann auch eine Anlaufstelle, sowas begegnet mir total oft in meinem Alltag, dass Leute, die ich nicht kenne, kommen und gerne Rezepte möchten. Haben Sie da einen Ratschlag? Wie geht man damit am besten um? Man traut sich ja dann auch nicht Nein zu sagen oder? Also man kann auch höflich Patienten fragen, dass er vielleicht mal einen Arztbrief dabei hat, wo das irgendwie klar und sichtbar ist, warum er das bekommt. Das reicht zum Beispiel ein anderer, Patienten haben immer so ein Rezept in der Hand von einem anderen Arzt. Das reicht mir persönlich nicht, das ist für mich keine Rechtfertigung, ein Rezept von einem anderen Arzt. Wenn es einen Arztbrief aus der Uniklinik oder aus einem anderen Krankenhaus gibt, dann hat es ein bisschen mehr Gewicht und immer ganz wichtig, immer nur die kleinste Packung verschreiben, nie eine größte Dosierung, nie die größte Packung, immer nur überbrücken, wenn das überhaupt notwendig ist und einfach überlegen, warum nimmt der Patient überhaupt, passt das überhaupt zur Geschichte? Oft Sachen so wie Epilepsie-Prophylaxe. Das wird sehr selten heutzutage Epilepsie-Prophylaxe mit Benzodiazepin durchgeführt. Da gibt es dafür viele andere Mittel. Und das ist immer verdächtig, warum genau die Medikamente und natürlich jetzt was BTM betrifft ganz vorsichtig. Das ist ja gerade auch das Thema, was glaube ich insgesamt schwerfällt, aber gerade in der Suchtmedizin nochmal eine große Rolle. Das hat damals mein alter Oberarzt nämlich gesagt, man lernt in der Suchtmedizin Nein zu sagen. Und gerade dieses Nein sagen freundlich bestimmt, das ist ja für viele auch eine Überwindung. Und auch hinterfragen. Vielen Dank für den Tipp auf jeden Fall, dass man da auch einfach aufmerksam ist, wenn auch Patienten mit Wünschen kommen oder wo wir in der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Ambulanz auch immer aufmerksam wurden, wenn sich zum Beispiel die Verschreibungsintervalle verkürzen. Das war auch manchmal noch so ein Hinweis, dass man vielleicht doch nochmal genauer hinschaut. Vielen Dank auf jeden Fall schon mal für die wichtigen Aspekte. Wie sieht denn das System der Suchthilfe aus? Sie sind ja als Praxis jetzt so ein Baustein. Können Sie uns da noch ein bisschen beschreiben, in welchem Setting Sie vielleicht auch eingebettet sind? Ich muss ehrlicherweise sagen, das ist es aus meiner Sicht, was ich immer noch nicht so ganz verstehe, wie das funktioniert selbst, weil es ist für mich so ein bisschen Manko. Aus meiner Sicht gibt es kein richtiges System. Das alles so funktioniert, zumindest Frankfurt so mein Gefühl bisschen autonom. Es gibt eine Suchthilfe, die funktioniert super, da gibt es eine Praxis, die funktioniert auch gut, aber das alles funktioniert aus meiner Sicht nicht so wirklich zusammen. Wir haben für uns entschieden, ohne das jetzt politisch zu verändern oder so, wir haben entschieden einfach eigene Netzwerke zu bauen durch persönliche Kontakte und so von sein jetzt bei uns. Wir haben einen super guten Kontakt zu K9, das ist so ein Begriff in Frankfurt, so eine große Drogenhilfeeinrichtung, Drogenhilfesystem, Drogen-Notdienst. Da sind wir permanent in Kontakt mit den Ärzten, wir unterstützen uns gegenseitig, was Wundversorgung angeht zum Beispiel oder wenn die Kollegen, die machen zum Beispiel momentan keine Hepatitis C Behandlung, aber haben sehr viele Patienten, die Akute oder Chronische Hepatitis C haben, dann machen wir quasi diese Leistung für Kollegen, Kolleginnen, aber die kommen Patienten schon mit dem Sozialarbeiter zu uns, vorbereitet mit Laborwerten, gibt es immer Feedback und dann wird es Nachfrage, war der überhaupt da, hat Medikamente abgeholt. Wir haben jetzt zusammen mit Drogennotdienst eine sehr komplexe Therapie, das gibt es eine Therapie für die Delta, das ist eine sehr seltene Erkrankung, es gibt auch ganz tolle neue teure Medikamente, die der Patient aber täglich spritzen muss. Und das ist eine große Hürde und da gibt es zum Beispiel einen super Kontakt momentan, wo die Krankenschwester von der Suchthilfe das organisiert und spritzt selbst und wir kümmern uns um Medikamente und Kontrollen und Ultraschall und sowas. Und sowas bauen wir selbst aber aus, diese Netze, aber so ein System. Kenne ich so wirklich nichts, leider. Oder noch nicht. Ja, weil so hätte ich mir das jetzt vorgestellt, dass es da ja sicherlich auch wichtig ist, sich gegenseitig in den Berufsgruppen zu informieren. Also mit den StreetworkerInnen und vielleicht auch Apotheken oder PsychotherapeutInnen. Also toll, dass Sie aber sich selbst dann ein Netzwerk gegründet haben und vielleicht kann sich das ja auch nochmal erweitern. Ich war jetzt in dem Zusammenhang auch nochmal auf die vier Drogenkonsumräume im Bahnhofsviertel gekommen. Haben Sie da auch Kontakte? Sprechen Sie darüber auch vielleicht über den Frankfurter Weg? Ist ja so der politische Weg mit Drogen und Suchterkrankungen umzugehen. Also wir haben zum Beispiel Kontakt zur IDH, das ist eine Integrierte Drogenhilfe. Ich glaube, das ist eine der größten Einrichtungen in Europa für die Drogengebrauche. Das ist wirklich ein riesengroßes Einrichtung. Und die haben auch Konsumräume, die haben auch Unterkunftsräume und diverse andere Angebote. Und wir haben mit denen auch eine Art von Kooperation. Ich halte für die zum Beispiel immer Vorträge über Hepatitis C-Therapie, weil die viele Sozialarbeiter sind sehr interessiert oder die haben viele studentische Hilfskräfte, die sind sehr interessiert, was denn passiert mit den Patienten, wenn es eine Hepatitis C-Diagnose zum Beispiel gibt, sind die Patienten infektiös, wann werden die behandelt, wie werden die behandelt, sind die dann auch geheilt danach oder die Viren verstecken sich oder sowas. Aber das ist wiederum auch unsere eigene Kontakte, dass da so ein System tatsächlich gibt es aus meiner Sicht nicht. Ich weiß, dass es zum Beispiel gibt es in Frankfurt so eine Fachhochschule, die hat so einen riesigen Suchtschwerpunkt. Aber das hat mit Medizin dann wiederum nichts zu tun. Und das ist schade, finde ich, dass man so diverse Schwerpunkte überall in Frankfurt verteilt hat, aber es nicht irgendwie so zusammen funktioniert. Würden Sie sagen, dass die Szene sich geändert hat, dass es eine Veränderung jetzt gab über die Jahre? Auf jeden Fall. Das ist natürlich jetzt nicht zu beweisen, es gibt jetzt keine Evidenz dazu, aber das ist mein persönlicher Eindruck nach Corona war das so. Corona hat so wirklich einen Schlag gegeben, auch für die Drogenszene. Ich bin jetzt seit 2013 im Bahnhofsviertel aus der Klinik direkt in der Praxis und ich habe mich mehr gefreut, wenn ich dann aus der Klinik, ich war hier, kannte ich in der Mittagspause nur Kantine und höchstens bei uns Blutspendedienstkantine noch, das war es dann von Essensmöglichkeiten. Und da war ich auf der Kaiserstraße, da war ich jeden Tag rausgehen, einfach Menschen sehen und Kaffee sitzen und Eis essen und so. Dann kam Corona und er hat sich dann auch wirklich verschlechtert. Und auch diese Feeling ist ganz anderes momentan, dass es sehr viel Aggressivität momentan im Bahnhofsviertel und dass sehr viele unschöne Sachen passieren. Es hat glaube ich auch damit zu tun, diese Drogenlandschaft hat sich verändert, es ist wesentlich mehr Crack, also Billig-Kokain, was konsumiert wird im Vergleich zu Opiaten. Und die Menschen, die Kokain konsumieren, vor allem Crack, die sind sehr aggressiv, da gibt es auch Halluzinationen, es gibt auch Aggressivität, auch Unruhe. Das verschlechtert sich momentan aus meiner Sicht. So Beikonsum spielt ja oft auch eine Rolle dabei. Ich denke mal mit so Crack und richtig harten Beikonsum, das ist dann wahrscheinlich was für Einrichtungen, die eher niedrigschwelliger sind, wie Sie schon gesagt haben. Wie gehen Sie so mit Beikonsum um? Wir haben auch immer wieder natürlich Patienten, die beikonsumieren. Es gibt in jeder deutschen Stadt so eine eigene Landschaft und eigene Drogen. Also Frankfurt ist bekannt war immer für Crack und Benzodiazepine. Andere Städte mehr für Amphetamine. Zum Beispiel Amphetamine haben wir kaum. Also immer noch nicht so viel Problematik. Aber Pregabalin, Benzodiazepine, Crack, das ist eine Hauptproblematik. Und klar, das ist ein klarer Anzeichen, dass der Patient nicht Take-Home fähig ist, dass er zu uns jeden Tag muss. Es ist nicht so, dass wir dann beenden die Substitution, aber wir sprechen mit dem Patienten, versuchen ihn unterzubringen. Die Therapie ist allerdings sehr schwierig. Es gibt kein richtiges Substitut. Es gibt Überlegen, was man als Substitut für Crack nehmen könnte. Das wäre zum Beispiel so, dass es Richtung Amphetaminen gehen würde, aber das ist alles sehr weit entfernt von der Realität. Dass die inhalative Einnahme, also ja eben gerade Crack etc., dass es so eine Zunahme gibt, erkennt man wahrscheinlich auch daran, dass es ja jetzt auch so Inhalationsräume in den Drogenkonsumräumen gibt, habe ich in einem Bericht gelesen, dass da wirklich die Entwicklung das angepasst wird. Leider ist das nicht nur inhalativ, das wird auch diversen Formen, wie das konsumiert wird, auch intravenös zum Teil auch gemischt und man sieht auch Patienten, die auch sehr stabil waren über die Jahre und plötzlich dann auch reinrutschen in so einen Konsum und dann geht es wieder einfach runter. Wenn wir nochmal jetzt genau den Fokus auf den Patienten selbst, der Patientin selbst richten, auf den Menschen quasi. Das ist ja nicht nur die Sucht, sondern da hängt ja noch ganz viel an Komorbiditäten dazu. Auch gerade, wenn man jetzt so einmal guckt, die haben ja oft ihre Päckchen vor allen Dingen aus der Vergangenheit zu tragen und viele psychische Prozesse, die ja dann auch zur Sucht möglicherweise geführt haben. Und Psychotherapie und Sucht, eigentlich ja Ausschlusskriterium. Arbeiten Sie damit? Also unterstützen Sie die Patienten dabei? Es gibt ja ganz wenige, die dann auch mit Suchtpatienten arbeiten. Es gab früher sogar formale Vorgabe für diese sogenannte psychosoziale Betreuung. Das ist momentan eher optional, leider, finde ich, weil vielen Patienten hat das geholfen tatsächlich. Für viele Patienten war das wichtig, auch eine Anbindung zu finden. Es ist sehr schwer, jemanden zu finden, sogar für eine psychosoziale Beratung. Insgesamt, wir arbeiten mit einer psychiatrischen Praxis. Das geht allerdings dann mehr schon um die psychische, richtige psychische Komorbiditäten, die auch dann behandlungsbedürftig sind. Das ist auch eine Praxis, die aber auch substituiert. Das ist unsere Kooperationspraxis, Frau Dr. Domek zum Beispiel, die auch eine große Substitutionspraxishat und mit denen versuchen wir zu kooperieren, quasi den Patienten zum ersten Mal dahin schicken, wenn wir am Ende von unserer fachlichen Kompetenz sind, was dann Psychiatrie angeht, psychotherapeutisch noch komplizierter. Aber das ist, muss ich sagen, das ist aus jetzt eigener Erfahrung, das ist jetzt nicht nur für die Suchtpatienten grundsätzlich überhaupt einen Termin zu finden, psychotherapeutisch in Frankfurt einfach eine Katastrophe. Ja, absolut. Und dann suchen dich diejenigen dann auch die Patienten, die einfach zu behandeln sind raus. Und so insgesamt genau, also sie haben ja schon erzählt, sie machen viel auch infektiologisch, hausärztlich insgesamt, die ganzen Diabetes, Bluthochdruck, KHK oder Infektionskrankheiten bleiben natürlich auch nicht aus, die spielen auch eine Rolle und das ist ja natürlich total super, dass wenn sie an demselben Ort substituiert werden, die Menschen natürlich ein ganz hohes Vertrauen zu ihnen haben und wahrscheinlich da auch eine hohe Bindung zu ihnen entstehen kann. Das ist das Ziel im Grunde vom Ganzen, weil das Ziel war auch, die HIV-Behandlung an den Mensch zu bringen und dann sagen, da ist die HIV-Therapie und da zwei Straßen weiter ist eine Lebererkrankung und drei Straßen weiter Substitution. Und so funktioniert eben bei Substitutionspatienten oft nicht, weil die schaffen auch diese drei Straßen dann nicht weiter. Deswegen versuchen wir das alles vor Ort zu machen. Also eine HIV-Therapie, Hepatitis, aber auch natürlich ganze hausärztliche Betreuung, dass der Patient so wenig wie möglich auch eine andere Ärzte sieht oder Kontakte hat, dass man dann alles vor Ort erledigen kann, was geht natürlich. Machen Sie auch chirurgisch Sachen oder haben Sie da... Nur kleine, sogar wirklich kleine Wunden. Machen wir recht viel Wundmanagement sozusagen. Aber das ist auch was in der Praxisalltag natürlich, wahnsinnig viel Kapazitäten und Zeit nehmen. Wir machen das gerne. Aber manchmal sind wir an der Grenze von der Zeit einfach, weil das zum Beispiel nimmt dann auch Platz einfach, dass wenn jemand jetzt gerade liegt und wird dann verbunden, dann ist das natürlich Raum jetzt belegt und es ist halt schwierig. Versuchen wir dann auch mit Wundermanagern dann zusammenzuarbeiten. Das machen wir schon, ja. Wie viele Mitarbeiter haben Sie, Mitarbeiter? Wir haben für eine normale Arztpraxis schon relativ viele Mitarbeiter, muss man sagen. Wir haben eine Praxismanagerin und wir haben noch fünf Mitarbeiter. Die dann permanent da sind. Und wir haben auch studentische Hilfskräfte, die wechseln sich immer wieder nach dem Saison- oder quasi Semester. Und das hilft auch ganz gut. Wir haben auch eine klinische Studie in der Praxis. Deswegen haben wir auch zwei Study Nurses. Das ist auch eine Krankenschwester, die dann nur für die Studie zuarbeitet, aber nicht nur, die machen auch was anderes, aber auch für die Studien zuständig sind, weil wir machen auch Phase 3 Studien, also wirklich auch platzierbar kontrollierte Studien, aber dann eher im infektiologischen Bereich. Weil wir haben bei einer Studie sogar ein paar Studien auch im Suchtbereich, aber das ist eher so mehr Postzulassungsstudien. Und dann mit Hamburg zusammen machen wir eine Studie mit Bovedal zum Beispiel, mit so einem Depo-Opera-Profil. Und machen alle alles oder haben Sie schon so eine Spitzplatte? Es gibt einen Schwerpunkt, es gibt ja Schwerpunkte. Wir haben Kollegen, die dann sehr, sehr lange im Labor sind und dann sich super auskennen mit der Blutabnahme. Das ist ein großes Thema bei Suchtpatienten natürlich, dass jeder, der neu zu uns kommt, sagt, aber bitte keine Blutabnahme, das kriegt keiner bei mirBlut, Ja, wir schon, das kriegen wir schon hin und so. Wir haben auch einen Kollegen, der das super macht, der das seit Jahren schon macht. Also Labor ist ein Schwerpunkt, das heißt Urinkontrollen, Substitution, Blutabnahme. Wir haben sehr viel Blutabnahme am Tag, allein wegen Infektiologie. Wir haben Bluttransport, der zu uns viermal am Tag kommt, um das ganze Blutproben abzuholen und das ist dann am Fließbandquasi. Und wir haben auch Mitarbeiter, die an der Anmeldung tätig sind, die sich dann um die BTM-Rezepte kümmern und wie gesagt Studien auch ein Schwerpunkt. Sie als Infektiologe, wir hatten ja schon im Podcast auch Armin Wunder zu dem Thema Let's Talk About Sex, ist ja auch so ein bisschen Ihr Thema, das machen Sie ja auch hier mit den Studierenden für die Innere Medizin, das heißt es ist natürlich auch Thema wahrscheinlich bei Ihnen in der Praxis auch im Rahmen von Prostitution zum Beispiel oder insgesamt ungeschützten Geschlechtsverkehr, das ist wahrscheinlich auch täglich Brot bei Ihnen. Absolut, also das ist auch allein durch PrEP, das ist eine größere Zunahme von geschlechtsübertragbaren Krankheiten, weil es doch ein bisschen freizügiger wird und Menschen doch oft auf Kondom verzichten, wollen wir immer aufklären und sagen, HIV, PrEP ist nur gegen HIV und ein bisschen gegen Hepatitis B, aber sicher nicht gegen Syphilis, Chlamydien, das ist ein massiver Anstieg momentan. Also wir sehen jeden Tag STDs, jeden Tag. Und das ist auch, was wir auch in der Praxis relativ schnell diagnostizieren und behandeln auch direkt vor Ort sozusagen. Meistens Patienten bei uns, was jetzt PrEP betrifft zum Beispiel oder STDs sind Männer tatsächlich, weil das ist in der schwulen Szene, dass es dann mehr Informationen definitiv gibt über Möglichkeiten, über PrEP oder Behandler. Aber Frauen sind selten, nicht weil die Frauen gar nicht STDs haben können, sondern weil sie einfach oft diesen Zugang nicht finden. Das ist schade natürlich, weil wir oft die Prostituierten haben in Bahnhofsvierteln, die zum Beispiel gar nicht versichert sind. Obwohl die aus dem europäischen Ausland kommen, die illegal arbeiten, die haben keine Krankenversicherung, da gehen die gar nicht zum Arzt, damit die bloß nicht zahlen müssen und sowas. Das haben wir dann auch immer wieder. Da fehlt es einfach an Information auch. Das auch. Das ist schade, weil ich glaube, es gibt auch bei Gesundheitsämtern auch die Ärztinnen, die sich um die Frauen kümmern. Das wäre ganz gut. Genau, auch ohne Versicherungskarte. Genau, da wäre auch ganz gut dann auch über die PrEP oder sowas zu sprechen, weil da ist auch wichtig und auch Prävention und Kondom und Behandlung, genau. Ja, ist schon schön zu hören, dass bei Ihnen das so alles eigentlich unter einem Dach stattfindet. Dass Sie viel quasi so an allen Ebenen. Es kann auch bestimmt sehr anstrengend sein, kann ich mir vorstellen. Es kann auch sehr lustig sein. In der Wartezimmer, da sitzen so ein paar Privatpatienten aus dem Bankenviertel, da sitzen ein paar unserer Substitutionspatienten, da kommt jemand aus Migranten-Community, die sitzen alle so ganz gemütlich in so einem relativ kleinen Wartezimmer, einer mit seinem Laptop und macht irgendwelche Termine dann. Ja, das ist schon sehr spannend. Ja, toll, so ist das Leben. Und dass unsere Substitutionspatienten, die oft auch so lieb sind, dass sie uns immer versuchen, uns zu schützen, weil wir haben auch unangenehme Situationen, da kommt jemand von draußen, der uns nicht kennt und dann manchmal gibt es auch dann Konflikt oder so und da steht plötzlich unser Substitutionspatienten, so steht breit dann vor der Theke, der sagt mir hier nicht. Aber ist ja auch schön, dass ihr Wartezimmer dann eigentlich zur, ja vielleicht auch Entstigmatisierung ein bisschen beiträgt, wenn da eben so ein Schmelztiegel ist von den verschiedensten Menschen. Das war bei uns auch nie die Frage, ob wir dann getrennte Wartezimmer, Wartebereiche machen, auf keinen Fall Privatkassen oder so, das war nie das Thema bei uns sicherlich, aber auch nie jetzt Substitutionen oder Infektiologie oder hausärztlich. Wie gesagt, die Tage sind getrennt, allein wegen Logistik, weil es einfach sehr schwer dann an einem Tag alles zu machen. Und machen Sie so regelmäßig, ich glaube das hattest du vorhin auch schon mal so Deeskalationsmanagement-Trainings, weil ich kann mir vorstellen, manchmal ist ja schon auch Gewalt ein Thema bei Ihnen. Ja, aber zum Glück, so hart war das noch nie tatsächlich. Also das hält sich eigentlich im Rahmen. Also so schlimm ist es auch wirklich nicht. Also Training so wirklich haben wir bisher tatsächlich nicht gemacht, aber es ist eine gute Idee, das kann man nur mitnehmen. Ja, jetzt ist ja in den Medien Frankfurter Bahnhofsviertel als No-Go-Area in England ja so ausgerufen worden. Ja. Im Rahmen der EM. Ja, ja, wird gewarnt vor dem schlimmen Bahnhofsviertel. Aber ich finde das gut, einfach auch mal zu sagen, es ist ja nicht, wie Sie sagen, die Realität sieht ja anders aus. Natürlich. Also ich verbringe auch die meisten Zeiten meines Lebens, glaube ich, im Bahnhofsviertel, das geht. So schlimm ist das nicht. Die Gentrifizierung hat ja da auch stattgefunden. Aber wie gesagt, das war auch durch Corona sehr abgebremst. Ja, den Eindruck hatte ich auch. Also wenn ich jetzt zum Institut fahre, steige ich auch immer am Bahnhof aus und ich hatte auch den Eindruck, wobei ich nicht genau wusste, woran es liegt, aber die Stimmung war tatsächlich ein bisschen eine andere. Die viele Restaurants haben noch zugemacht nach Corona und die halten es nicht mehr aus. Haben Sie denn sonst noch Tipps für einen nicht stigmatisierten Umgang mit Patientinnen und Patienten mit Abhängigkeitserkrankungen, wie man Vorurteilen und Berührungsängsten entgegenwirken kann, weil ich stelle mir vor, vielleicht ist es ja für die einen oder anderen Patienten, die Sie jetzt beschrieben haben, die Privatpatienten, ist es vielleicht gar nicht so selbstverständlich, wie bei Ihnen in der Praxis zusammenzusitzen. Ich glaube, das ist egal, ob das jetzt um die Suchtkrankheiten geht oder let's talk about sex oder STDs oder Diversität oder so. Ich glaube, das ist ganz wichtig, dass man das einfach als natürlich wahrnimmt selbst und das auch den Patienten zeigt. Also wir haben einen Studenten jetzt, der gerade bei mir einen Blockpraktiker macht und der sagt, so hat sie das noch nie erlebt, dass man jetzt über solche Sachen einfach so spricht, über Syphilis, über Geschlechtsverkehr, über die Krankheit oder die Krankheit oder Sucht und das immer so alles so durchmischt und das immer so ganz normal wie so ein Smalltalk. Und das zeigt auch ein Patient, das ist normal, man kann über alles sprechen, man kann uns frei unterhalten und das gibt einem Patienten das Gefühl, ich bin jetzt hier richtig. So extra Tipps habe ich jetzt ehrlicherweise nicht. Ich glaube, für die Suchtmedizin, ich würde einfach vielleicht mal Kollegen ermutigen, sich dann mehr zu interessieren und vielleicht ein bisschen mehr Fortbildung zu machen und vielleicht mal immer wieder auch, weil es wird Probleme geben mit Substitutionsärzten tatsächlich. Die Substituitonsärzte, ich weiß nicht, was ein Schnittalter momentan ist, aber dass es in Richtung Rentenalter geht momentan. Das heißt, die viele werden ihre Praxen dann irgendwann schließen und es gibt kaum Nachfolger. In verschiedenen Städten, auch in Frankfurt wird es bald kaum Ärzte geben, die substituieren. Weil es das immer noch anstrengend ist, das vielleicht nicht lukrativ genug ist. Ich weiß nicht, woran das liegt, aber es immer weniger Ärzte gibt, die das machen. Und das würde ich dann empfehlen, auch sich zumindest mal interessieren. Gibt es auch eine Kurse bei der KV Hessen oder bei Ärztekammer. Gibt es offizielle Kurse zur Suchtmedizinischen Grundversorgung, wenn man das gemacht hat. Man muss das auch nicht gezwungenermaßen danach substituieren. Aber man kann zumindest mal so eine Fortbildung sich leisten, dass das dann ein paar Tage dann, die man dann verbringt. Und dann vielleicht auch einfach mal reinschnuppern. Genau. Vielleicht mal hospitieren. In Kontakt kommen, schauen, wie man das Umfeld auch gestalten kann. Sie haben ja jetzt auch von ganz viel Spaß und auch schönen Momenten in Ihrer Praxis berichtet. Wir sind auch froh, wenn jemand zum Beispiel anfragt und sagt, ich würde gerne substituieren, kann ich bei euch mal einen Tag verbringen. Wir sind wirklich froh, wenn die Kollegen und Kolleginnen sich interessieren und sagen, okay, dann komme ich mal vorbei. Dann sitzt jemand neben mir den ganzen Tag oder neben Dr. Mörsch, der hat wirklich mehr Erfahrung als ich zum Beispiel, weil ich komme aus der HIV-Medizin eigentlich, war nie mein Plan überhaupt zu substituieren, ehrlicherweise. Also das war immer so, dass ich habe in der HIV-Behandlung immer den Patienten gehabt, die ich aber nicht selbst substituiert habe. Und das war immer so, ja, wo gehen die überhaupt hin? Was kriegen sie für Medikamente? Und das war so entkoppelt so ein bisschen in der HIV-Ambulanz. Ja, aber wahrscheinlich kriegen Sie jetzt ganz viele Anrufe für Kolleginnen und Kollegen, die jetzt bei Ihnen mal reinschnuppern wollen. Ja, hoffen wir. Jetzt haben wir ja schon ganz viel auch über Therapie gesprochen. Gegen Ende der Folge würde ich gerne noch mal mit Ihnen einen Blick in die Zukunft werfen. Was wünschen Sie sich denn zur Optimierung der Versorgung von Patientinnen und Patienten mit entweder Opiatabhängigkeit oder auch der Abhängigkeit von anderen illegalen Substanzen? Sie haben ja einerseits auch gesagt, es wird wahrscheinlich einen Mangel an Ärztinnen und Ärzten geben, die substituieren, aber vielleicht auch so vor dem Hintergrund der Versorgungslücke, wenn jetzt einige ohne festen Wohnsitz sind. Welche Rahmenbedingungen müssten da vielleicht auch noch geschaffen werden? Ich glaube, das ist ein grundsätzliches Problem, wenn wir sagen, es gibt ein Problem, die uns auch nicht nur Menschen beschäftigen wegen ihrer Gesundheit, sondern auch uns als Gesellschaft beschäftigen. Da müssen wir auch einfach mehr tun. Das gilt zum Beispiel für Substitutionen, das gilt für die Behandlung von Infektionskrankheiten wie Hepatitis C, weil wir stellen immer auch eine große Ziele-Elimination dar, Elimination hier, aber wir tun nichts dafür. Und das ist genauso, wir sind ein paar der Beispiele, die bei DSC zum Beispiel, wir sagen, wir unterschreiben als Land große Ziele, Elimination. Aber es gibt keine staatliche Programme, es läuft über die Krankenkasse alles. Und wenn man keine Krankenkassekarte hat, dann läuft gar nichts mehr. Und dann fängt es schon an, Gesundheitsamt, extra Sprechstunde, kleinen Bedarf, ein bisschen da, ein bisschen hier. Aus meiner Sicht sollen solche Sachen über staatliche Programme laufen, nicht über die Krankenversicherung. Das trifft Substitution, das trifft die Behandlung von Infektionskrankheiten, was jetzt für die Gesellschaft wichtig wäre. Das ist aber eher politisch, glaube ich, jetzt schwer umsetzbar momentan. Was mir für Subventionen expliziert wünsche, dass natürlich, dass es tatsächlich mehr Ärzte gibt, die substituieren, dass es mehr Praxen gibt. Glauben Sie, wie schwer mir ein Patient unterzubringen, der nicht in Frankfurt wohnt? Wenn ein Patient aus Darmstadt oder aus, es ist kein Kleinstadt, also wirklich in Städte, die relativ groß sind, wenn da jemand kommt, da gibt es ein, zwei Substitutionsstellen und die sind voll und die nehmen Leute auf die Warteliste. Der Patient, der Drogen konsumiert, der kann nicht warten, der kann nicht jetzt in sechs Monaten kommen nochmal, das funktioniert so nicht und das ist extrem schwer, Leute unterzubringen, aufzunehmen, man braucht mehr, ich glaube einfach mehr Stellen und einen nahen Patienten. Ich hätte doch noch eine Frage auch an Sie. Wie schaffen Sie es, sich gut abzugrenzen? Das ist ja überall schwer, aber ich meine, Sie erfahren ja schon auch viele harte Geschichten, viele Schicksalsschläge. Wie beeinflusst das Ihre Sicht aufs Leben oder wie schaffen Sie es, sich gut abzugrenzen? Ich glaube, also rein beruflich geht es darum, je mehr man sowas sieht, desto mehr findet man gut, dass man das überhaupt macht, dass man auch dann sieht, da gibt es eine Perspektive für die anderen Menschen, dass man nicht so läuft, sondern so, man lernt auch viel draus und man geht doch nach Hause, man spricht auch zu Hause drüber. Ich spreche mit meinen Kindern. Die Kinder sind oft bei uns in der Praxis und dürfen dann Urinkontrollen. Dann ein Stöppchen mit Handschuhe. Und dann erzählen die in der Schule, die waren bei Papa und dann auf Kokain geprüft. Man kann auch offen über Sachen sprechen. Und ich glaube, das tut auch gut. Es gibt Probleme, aber ich sehe jetzt momentan das sehr positiv. Und man kann auch wahnsinnig viel machen. Wir haben viele Möglichkeiten. Da profitiert man ja dann sehr von. Und man merkt irgendwie, das, was ich mache, hat auch einen Sinn. Sprechen Sie sich im Team? Haben Sie regelmäßige Meetings, dass Sie sich, wenn so? Genau, wir haben immer so eine Teamsitzung immer wieder, versuchen, wenn es nicht untergeht und dann im Chaos, dann machen wir das immer und versuchen dann auch die Abläufe abzusprechen und die Patienten, auch bestimmte Patienten sagen, bei dem machen wir das so, bei dem machen wir das so. Zum Beispiel, wir haben Situationen oft, wo ein Patient einen Hinweis gibt und sagt, der Patient zum Beispiel verkauft. Großes Problem für mich. Ich weiß nicht, was ich damit machen soll mit Informationen. Einerseits, ich bin nicht von der Polizei, muss gar nicht überwachen, wer was kauft, wer es verkauft. Andererseits, ich will als Arzt nicht ein Teil von diesem Wirtschaftskonzept sein, dass ich irgendwas verschreibe, was dann später verkauft wird und dann noch erzählt in der Szene, kann ein Patient aber nicht sagen, dass der hat das gesagt. Und dann muss man dann, setzen wir zusammen im Team und sagen, was machen wir jetzt mit der Information? Wir überlegen, wir machen das jetzt. Wir haben schon unsere Ideen, wie wir das machen. Und das klappt ganz gut eigentlich, aber das müssen wir dann zusammen. Und dann frage ich oft wirklich unsere MFAs, oder eine Krankenschwester, frage ich, ja, was hätten die jetzt gemacht? Weil die oft haben die mehr Erfahrung als ich. Und die sind wenig näher an Patienten als wir. So, jetzt sind wir ja so langsam dann am Ende der Podcast-Folge angelangt. Haben Sie denn noch einen abschließenden Tipp für die Hörerinnen und Hörer oder irgendein Thema, was Ihnen da noch am Herzen liegt? Also auf jeden Fall einfach versuchen offen zu bleiben, auch egal, ob Menschen jetzt abhängig sind oder andere sind, einfach mit Menschen so umzugehen, wie das gehört und einfach sich mehr für Themen interessieren vielleicht. Und für Hausärzte, ich kann nur sagen, das ist total spannend. Das macht nicht nur viel Spaß und Freude, wenn man die Ergebnisse sieht von dieser Therapie, von der Substanzbehandlung. Das hilft auch den Menschen enorm und das kann ich nur ermutigen, dann viel mehr dafür interessieren und vielleicht auch mal eine Fortbildung zu machen und vielleicht auch dann selbst zu substituieren. Würde uns freuen, wenn mehr Ärzte das machen. Wir sehen da null Konkurrenz. Also je mehr Ärzte das machen, desto besser, glaube ich. Ja, vielen, vielen Dank. Ja vielen Dank Herr Khaykin, dass Sie uns mit Ihrem Einblick in Ihren spannenden Berufsalltag und auch Ihrer Sichtweise bereichert haben, mit dem Appel zu mehr Offenheit, auch im Gespräch zu bleiben. Vielleicht einfach mal reinzuschnuppern in die Substitution, in die Suchtmedizin,. Ja wir bedanken uns da ganz herzlich. Wenn ihr euch weiter mit diesem Thema befassen möchtet, in unserem Seminarprogramm findet regelmäßig auch ein Seminar zum Thema Alkoholabhängigkeit statt Informationen dazu findet ihr auf unserer Website kwhessen.de. Und wenn euch der Podcast gefallen hat, abonniert ihn gerne, lasst uns ein Feedback da und teilt ihn mit eurem Umfeld. Vielen Dank fürs Zuhören. Bis zum nächsten Mal. Dankeschön.