Wege der Allgemeinmedizin

Kompetenzzentrum Weiterbildung Hessen
Since 10/2021 40 Episoden

Die Menschen im Blick - mit Katrin Fitzler

01.06.2023 34 min

Zusammenfassung & Show Notes

Katrin Fitzler hat die Menschen im Blick – egal ob als Prüferin, Lehrärztin, Weiterbilderin oder als Teil ihres Teams in ihrem selbst gegründeten medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) der Ärztegenossenschaft in Langenselbold.
In dieser Folge bekommst du einen Einblick in ihren spannenden Weg in die Allgemeinmedizin und in ihre Visionen zum Fach.
Und Du brauchst noch ein paar Tipps für deine Facharztprüfung?
Dann solltest Du reinhören!

Shownotes

Shownotes

Transkript

Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Wegen der Allgemeinmedizin. Und schön, dass ihr heute wieder reinhört. Ich bin Britta, ich bin Ärztin in Weiterbildung für Allgemeinmedizin. Ich bin momentan in einer orthopädischen Praxis für ein Jahr tätig. Und mit mir zusammen ist heute wieder der Sep hier. Hallo. Hallo zusammen, ich bin der Sep und wir kennen uns von den letzten Folgen und bin auch zurzeit als Assistentarzt in einem Klinik der Maximalversorgung in Hessen beschäftigt. Als unsere Gästin heute haben wir Katrin Fitzler, eine sehr renommierte Allgemeinmedizinerin in Hessen. Hallo Katrin, schön, dass wir heute bei dir hier heute rein dürfen und dass wir als Gast bei dir in der Praxis sein dürfen. Herzlich willkommen alle zusammen in unseren Praxisräumen. Ich fange direkt an. Katrin, wir kennen uns schon lange. Die Geschichte ist auch schon sehr interessant, wie wir uns kennengelernt haben. Aber wir fangen erst mal mit dir an. Ich würde dich kurz darum bitten, dass du dich kurz vorstellst und dass wir dich besser kennenlernen. Wie war denn dein Weg in die Allgemeinmedizin? Ja, ich bin Katrin Fitzler und bin schon relativ lange in der Allgemeinmedizin tätig. Seit 1991 bin ich im niedergelassenen Bereich tätig. Bis dahin war ich so wie alle vorher in der Klinik tätig gewesen. Ich habe dann 1987 mir überlegt, in meiner chirurgischen Zeit, dass die Chirurgie damals alles andere war als gut vereinbar mit der Tatsache, vielleicht eine Familie gründen zu wollen. Und habe dann 1987 meinen ersten Sohn bekommen, dann 1991 einen weiteren. Und in der Zwischenzeit, zwischen meiner Klinikzeit und der Niederlassung in der Allgemeinmedizin, habe ich Praxisvertretung gemacht. Das ist etwas, was heute unvorstellbar wäre, weil es damals noch keine Weiterbildungsordnung.Es war also ein ganz anderes Herangehen an diese niedergelassene Tätigkeit. Ich war insgesamt schon sechs Jahre in der Klinik gewesen, habe ein bisschen Anästhesie gemacht, ein bisschen Unfallchirurgie, Chirurgie, Orthopädie. Aber es war zum Beispiel eine sehr chirurgisch-lastige Ausbildung. Das wäre so heute gar nicht mehr möglich. Und dann bin ich in die Niederlassung gegangen, indem ich erstmal wirklich in Praxen vertreten habe. War eine ganz spannende Zeit. Meine allererste Praxisvertretung war eine Kollegin, die selber gerade entbunden hatte und hat für die Schutzzeiten eine Vertretung gebraucht. Und insofern hatte ich das Glück, gleich mit einem Vierteljahr einsteigen zu können. Das war damals sehr ungewöhnlich, sonst waren es ja immer nur Urlaubsvertretungen, so 14 Tage. Und ich habe da viel gelernt. Die Kollegin war sehr versiert. Die hat mich auch eingearbeitet, ehe ich das übernommen habe. Und die hatte einen tollen Mitarbeiter-Clan. Das waren wirklich toll geschulte MFAs, die mich sehr unterstützt haben als Screenhorn in der Praxis, in der freien Wildbahn. Also richtig Learning by Doing. Learning by Doing ins kalte Wasser. War nicht ganz einfach, aber hat viel Spaß gemacht. Und dann bin ich halt in dieser Region ein bisschen durchgereicht worden. Also dann hat da eine erfahren, ich mache Praxisvertretungen und hat mich dann für den nächsten Sommerurlaub gebucht. Am lustigsten war ein Kollege, der mich anrief, der hatte eine, also heute würde man dazu sagen, eine diabetologische Schwerpunktpraxis, aber die war damals auch noch nicht erfunden. Hat also einen diabetologischen Schwerpunkt und hatte sechs Belegbetten in so einem ganz mini kleinen Krankenhaus und hat dann gefragt, ob ich ihn vertreten kann. Und jetzt stand ich da mit meinem kurzen Hemd und einer sehr chirurgisch-lastischen Ausbildung und habe gedacht, das traue ich mich nicht, also das werde Ich nicht. Und ich, ach, hat er gesagt, ich habe eine gute Helferin, die macht das alles, muss das nur unterschreiben. Aber ich sagte, das mache ich nicht. Und dann haben wir beschlossen, ich arbeite da erst mal wenigstens 14 Tage in dieser Praxis mit, um Abläufe kennenzulernen. Und es war in der Tat so, dass diese Mitarbeiterin, die würde heute den Status einer Diabetesassistenz haben, die hat sehr unterstützt. Und so habe ich dann meine erste Praxisvertretung in der Diabetologie ohne internistischen Hintergrund. Also ich muss jetzt zu meiner Ehrenrettung sagen, ich war interdisziplinär auf Intensivstationen tätig und ich hatte zum Schluss in meiner Sporgenzeit auch eine Funktionsoberarztstelle. Also sicherlich nicht ganz unbeleckt, aber halt natürlich nicht in dieser, ja, komplett autarken, also außerhalb des Klinikbetriebs ist man ja dann der Einzige da mit dem Rücken an der Wand. Und das war halt damals definitiv ganz anders, der Einstieg in die Allgemeinmedizin. Ja. Ich habe dann, ich müsste jetzt nachgucken, 93 oder so, dann wurde der Allgemeinmediziner überhaupt erst geboren. Also diese Facharztbezeichnung gab es ja vorher gar nicht. Ah, und vorher hieß das praktischer Arzt. Man konnte sich ja damals direkt nach dem Studium mit Erteilung der Approbation niederlassen. Das war möglich. Das war eine ganz spannende Zeit. Ich habe dann 1991 in Breitscheid angefangen und bin dann so in der Praxis tätig gewesen. War dann bis 2000 in Breitscheid, das ist bei Herborn oben in Mittelhessen und habe im 2000 dann nochmal einen Standardwechsel hier runter gemacht ins Rhein-Main-Gebiet aus familiären Gründen, dann mit zwei Kindern umgezogen. Und habe dann hier die Praxis von einem Kollegen übernommen. Das ist auf jeden Fall ein sehr spannender Weg in die Allgemeinmedizin, den wir auch glauben, dass ich bisher so noch gar nicht so hatten. Also, dass du über diesen Vertretungsweg da so ein bisschen reingerutscht bist und du eigentlich so aus der chirurgischen Ecke eher kamst. Das ist auf jeden Fall spannend. Wie war das fachlich? Also hat dich das schon angesprochen oder war das eher anfangs die Notlösung? Also ich sage jetzt mal so im Nachgang, wenn ich jetzt so mein berufliches Leben betrachte, waren die zwei besten Entscheidungen meines Lebens in die Allgemeinmedizin gegangen und Kinder gekriegt zu haben. Das war eine sehr schöne Zeit, es war eine sehr spannende Zeit. Ich habe dann halt 1991 in der Praxis meinen zweiten Buben gekriegt und dann habe ich halt überlegt, wie mache ich das, dass Ich weiterarbeiten kann. Und dann gab es oben über der Praxis eine junge Mama, die hatte ein gleich altes Kind und die hat dann gesagt, ich nehme deinen mit dazu und dann sie mir den beaufsichtigt. Und dann ist sie, wenn er geschrien hat und musste gestillt werden, hat sie ganz fest auf dem, das war ein altes Fachwerkhaus, hat sie ganz fest aufgestampft auf dem Fußboden und dann wusste ich, ich muss da hoch. Und die Patienten waren mega gechillt, das könnte man sich heute gar nicht mehr vorstellen. Die haben gesagt, naja, andere machen eine Kaffee-Pause, sie machen eine Stillpause, das ist in Ordnung. Also das ging damals, das war halt ein kleines Dorf. Klingt doch familienfreundlich. War sehr familienfreundlich und war sicherlich besser als in der Chirurgie, es wäre nicht gegangen. Ja, schwierige Zeiten, was Frauen- und Familienplanung angeht. Ich finde, da hat sich ja vieles wirklich zum Besseren gewandelt. Die Wege heute für junge Ärzte in Weiterbildung sind ja viel, viel vielfältiger und auch besser strukturiert. Das war bei mir alles improvisativ. Also es gab auch nicht die Möglichkeit, eine Anstellung zu bekommen in der Allgemeinmedizin, sondern ich musste mich da einkaufen in dieser Praxis und Ich muss ganz ehrlich sagen, es war ein sehr, sehr fairer Praxispartner, der mir diesen Einstieg, der hat mir geholfen.Ich hätte das sonst mit zwei Kindern und ja, so gar nicht so gut hingekriegt. Das kann man sich heute so auch nicht mehr so vorstellen. War ein sehr faires Miteinander. Haben auch immer noch Kontakt. Sehr schön. Ja, so war das. Ja, und dann ging es hier weiter. Und dann habe ich mich immer nicht getraut, in der Lehre tätig zu werden. Ich habe mich immer geschämt, weil ich gedacht habe, ja, es gibt hier schon zwei Lehrpraxen in diesem kleinen Städtchen. Und dann kommst du auch noch daher, wie sieht denn das aus? Und ich habe ganz lange gezögert, bis ich mich mal getraut habe und habe mich dann beworben und habe im Nachgang gedacht, boah, ist mir viel Spaß entgangen, weil es mir sehr viel Freude macht, mit den Studenten in der Praxis zu arbeiten. So kamst du ja auch hierher. Ganz genau, ja. Wir haben uns auch dann erst kennengelernt, als ich meinen Kurs für Allgemeinmedizin bei euch in der Praxis gemacht habe. Und daraufhin, was hatte ich noch alles bei euch gemacht? Ich hatte mein Blogpraktikum. Dann hast du famuliert hier. Ich habeeinmal oder zweimal sogar formuliert. Und dann haben wir dich engagiert als Werkstudent. Genau, als Werkstudent und daraufhin noch als PJler. Also die letzten vier Monaten. Wow, das heißt, ihr kennt euch echt schon richtig lange und gut. Klingt jedenfalls so. Ganz genau. Sep, was hat dich immer wieder hierhin in die Praxis gelockt? Ich sage mal so, wie es war. Die tollste Atmosphäre, die ich jemals in meinem Studium hatte. Und ich hatte auch Katrin eigentlich als meine Prüferin für meine M3. Und ich habe es davor auch gesagt und danach auch sage ich das immer fest. Sie ist die Mutter der Medizin für mich. Das ist auch so. Sie hat mir wirklich viel geholfen und hat einiges gezeigt. Und bevor ich dann Katrin und die Praxis hier kennengelernt habe. Habe ich immer dann im Kopf gehabt, dass ich dann Kardiologe werden will. Und ja. Kathrin hat mir einen neuen Weg gezeigt. Super. Ja, das hört sich auch alles schon so an. Kathrin, jetzt liegt ja die Weiterbildung auch sehr am Herzen und auch die Ausbildung von uns jungen Ärztinnen und Ärzten. Was ist das denn, was dir das so wichtig macht? Wenn man eben nicht mehr so ganz knackfrisch ist, dann kommt man an den Punkt, wo man überlegt, wie erhalte ich mir das, was ich habe. Weil man hat schon ein bisschen Angst, irgendwann zum alten Eisen zu gehören, nicht mehr alle Spielregeln, neue Leitlinien zu kennen, neue Erkenntnisse zu kennen. Und da bringen eigentlich Studierende in der Praxis immer mega viel frischen Wind rein, weil die stehen dann da und sagen, warum machst du das so? Und ich denke, ja, verflixt das mach ich halt immer so. Ja, warum mach ich das so? Und man muss eher mal was recherchieren und muss was nachlesen. Und ja, es hat mir auch Spaß gemacht zu unterrichten. Also sag jetzt mal, ich wäre sicherlich nicht zum Grundschullehrer geeignet, ganz bestimmt nicht. Aber in der Erwachsenenbildung ist es eine andere Nummer. Da macht es einfach viel mehr Spaß. Und ich hatte vorher schon auch in einem privaten College unterrichtet und ein bisschen Spaß am Unterricht da schon gefunden und gesammelt. Und insofern ist die Lehre halt so mein Ding geworden, muss man sagen. Und dann kam halt eins zum anderen. Und jetzt sind wir mittlerweile zwei. In dieser Praxis, die in der Lehre tätig sind. Meine Kollegin Tanja Köhler ist ja auch mit in der Lehre tätig und ich bin momentan am Zundeln. Ich habe noch eine Kollegin, die aber auch schon unterrichtet und auch die wird, wenn alles so läuft, wie ich mir das wünsche, noch mit einsteigen in der Lehre. Dann wären wir schon immerhin drei. Da hast du alle angesteckt. Ja, ganz genau. Sep, gibt es irgendwas Konkretes, was du sagen würdest, was du hier gelernt hast? Also sei es jetzt im Umgang mit den Patientinnen und Patienten oder irgendwas Fachliches, Spezifisches? Auf jeden Fall, dass die Patienten im Mittelpunkt stehen. Und dass ich sogar als Student durfte eigentlich Patienten hier auch wirklich betreuen. Das hatte ich nirgendwo anders, in keinem Krankenhaus, in keinem Blutpraktikum. Und in der Praxis, wo ich als kleiner Student angefangen habe, hier, dann durfteihrauch den Patienten, wie vorhin gesagt, nochmal betreuen. Ja, aber das ist ja das, was Allgemeinmedizin ausmacht, das Begleiten, dieses mit Leuten, ehrlicherweise mit Leuten alt werden. Die, die jetzt bei mir im Jahr 2000 hier auf dem Wickeltisch lagen, die haben jetzt vor grauer Zeit schon Führerschein gemacht, die gründen eigene Familien und es ist halt schon auch schön zu sehen, was draus wird an dieser Begleitung. Ihr macht auch jetzt gerade Ärzte in Weiterbildung, Also ihr habt auch Ärzte in Weiterbildung in der Praxis. Wie viele habt ihr denn? Ja, wie soll ich sagen, ich musste ja über meine Praxisnachfolge mal irgendwann mir auch Gedanken machen, wie geht es hier mal weiter. Und dann haben hier in Langenselbold ganz viele Ärzte aufgehört ohne Nachfolge. Also im Raum Hanau haben wir momentan Stand 26,5 Hausarztsitze nicht besetzt. Das ist die Region mit der größten Not, mit dem größten Nachwuchsmangel. Und auch aus dieser Not heraus haben wir gesagt, wir müssen hier was tun. Wir müssen gucken, dass wir wachsen, weil hier haben sich also wirklich Dramen ereignet. Hier standen Leute, nachdem Praxen geschlossen hatten, in einer langen Schlange bis auf einen Hof im Regen. Es gibt wirklich Fotos, die standen wahrlich im Regen. Und wir haben dann gesagt, wir müssen junge Leute hier begeistern, auch für diese Region und gucken, dass wir eben Ärzte in Weiterbildung weiter ausbilden. Das war am Anfang schwierig, überhaupt jemanden zu bekommen. Jetzt mittlerweile haben wir zwei AIWs hier in der Praxis angestellt. Ein Kollege, der hat schon seine Zeit in der Inneren, in der Klinik fast komplett absolviert. Der hat mich irgendwann mal, also wir hatten in den Kurs Allgemeinmedizin immer die Kontaktdaten ausgetauscht, weil wir organisiert haben, Fahrgemeinschaften und ähnliche Dinge. Und er hatte noch von mir eine Mailadresse und ich kriegte irgendwann abends mal eine Mail, war bei mir im Kurs Allgemeinmedizin gewesen und ob wir mal ein Telefonat führen können. Und dann haben wir ein Telefonat geführt, eine Stunde und dann habe ich ihm einen Job angeboten. Dann hat er in der Klinik aufgehört, das war zu Hochzeiten von Corona. Und er hat sich da halt nicht so sonderlich wohl in der Klinik geführt, sodass er nicht ein ganzes Jahr Klinik gemacht hatte, als er zu uns kam. Und jetzt ist er hier sehr hoch angesehen, hat schon seinen Fanclub, hat seine eigenen Patienten, die unbedingt zu ihm wollen. Und das ist halt dann ein bisschen ein Nachteil, wenn AIWs zu Anfang ihrer Berufsausbildung in der Praxis sind, dann verlieren die ja ihren Fanclub irgendwann wieder, wenn die dann noch weitere Weiterbildungsstellen antreten müssen. Ich sehe das halt mit einem lachenden und mit mindestens einem weinenden Auge, weil es jetzt schwer ist, ihn wieder gehen lassen zu müssen. Wir hätten ihn furchtbar gerne behalten und wir würden ihm auch sofort eine Partnerschaft hier anbieten. Das ist halt der Vorteil jetzt von dem Konstrukt, was wir hier etabliert haben. Wir haben eine Einzelpraxis umgewandelt in ein MVZ, unter dem Dach einer Ärztegenossenschaft und sind drei Fachärztinnen für Allgemeinmedizin, die diese Ärztegenossenschaft gegründet haben. Also eine flache Hierarchie auf drei Schultern verteilt. Und wir haben die Möglichkeit, Ärzte anzustellen. Also nicht nur Ärzte in Weiterbildung, sondern auch Fachärzte. Also sind insgesamt jetzt fünf Fachärzte, die hier tätig sind und zwei Ärzte in Weiterbildung. Dass wir also zu siebt sind und das ist, ganz ehrlich, das ist die schönste Zeit in meinem Berufsleben. Weil dieser Austausch in dem Team, das macht furchtbar viel Spaß. Also das ist wirklich so, dass wir Gutes miteinander haben und uns zu holen, wenn es was zu kniffeln gibt. Ein unklarer Befund da ist häufig bei dermatologischen Sachen. Ultraschall ist auch noch so ein Thema, wo man, kannst du mal mit gucken, was meinst du denn? Und das macht die Allgemeinmedizin für mich auch aus, dass man eben unselektiertes Krankengut hat und knobeln kann und gucken kann, was kann ich denn selber rausfinden? Weil natürlich kann man auch Postschaltermedizin betreiben und jedem nur eine Überweisung in die Hand drücken, aber das ist ja eigentlich nicht Sinn und Zweck. Und das macht den Spaß an dem Berufsbild aus. Ja, und das ist natürlich super, wenn man dann einfach auch ein Team hat, mit dem man gemeinsam Dinge dann besprechen kann und sich auch nochmal fachlich austauschen kann. Ich kann es nur auch bestätigen. Also das heißt, an den Tagen, wo ich dann hier gearbeitet habe, dürfte ich eigentlich von drei unterschiedlichen Ärztinnen was lernen und nicht nur von Katrin. Wenn Katrin auch jetzt irgendwie auf einer Fortbildung oder in einem Seminar oder sogar im Urlaub war, dann waren noch zwei andere hier. Noch dazu war noch ein Assistenztarzt in Weiterbildung dabei. Er hat mir auch Sachen gezeigt. Und ihr habt euch später jetzt in der Klinik wieder getroffen, ne? Ganz genau, ganz genau. Wir haben uns auch später nochmal in der Klinik, in der ich jetzt zurzeit mich befinde, nochmal getroffen und auf derselben Station zusammen gearbeitet. Das heißt, er hat mich nochmal eingearbeitet. Ja, also die Welt ist klein auf jeden Fall. Ja, das ist so. Und wie strukturiert ihr hier die Weiterbildung? Also wie muss man sich das vorstellen, Denn wenn man jetzt bei euch anfangen würde, gibt es da irgendwie erstmal eine Zeit, wo man mitläuft oder hat man direkt eine Sprechstunde? Wie macht ihr das hier? Also die Zeit, wo jemand mitläuft, ist eigentlich relativ kurz. Also wir haben auch die Blockpraktikumstudenten, die ja kurz vor dem PJ stehen, eigentlich nach einem Tag fit, dass die eigenen Patienten sehen können. Also natürlich müssen die erst mal so ein bisschen schnuppern, wie ist der Stil des Hauses, um es mal salopp zu sagen. Und wie funktioniert die EDV? Das ist halt immer so das Hauptproblem. Aber die meisten Studierenden und schon ganz und gar die AIWs haben das eigentlich innerhalb kürzester Zeit drauf. Es gibt halt eine Einweisung in alles und am Anfang noch eine Menge Fragen, wie das natürlicherweise so ist, wenn man irgendwo neu anfängt. Das wird ja jedem von uns genauso gehen. Und dann muss man natürlich auch noch mehr Zeiten haben, um mal Fälle zu besprechen. Die meisten AIWs machen das so, dass die ein kleines Notizbüchelchen in der Jackentasche haben und dann schreiben die auf, welche Fälle interessant waren. Also wenn etwas ganz aktuell ist, das unterbrechen wir natürlich und gehen direkt dazu, gar kein Thema. Aber so die Sachen, die man in Ruhe nach besprechen kann, die schreiben die sich einfach auf. Also einfach die Patientennummern, dass wir keinen Schweigepflichtsbruch haben, wenn mal ein Zettel irgendwo rumliegt. Und dann setzt man sich zusammen und bespricht das miteinander. Und wir haben dann ja auch, muss man sagen, aus der Not geboren, weil wir ja so ein schnell gewachsenes Team sind, dann ist ein Team nie gewachsen, sondern am Anfang ziemlich zusammengewürfelt, weil wir ja pausenlos neue Mitarbeiter einstellen müssten, um wachsen zu können, haben wir einmal in der Woche ein kleines Teamgespräch. Also dass nicht alle so angefressen sind, weil Teamgespräche können ja auch mal nerven. Ein kleines Teamgespräch, wo halt besprochen wird, was muss man an Struktur ändern, was muss man an Abläufen ändern. Und haben uns auch, also muss man natürlich sagen, war das eine schwierige Zeit für jede Praxis mit diesen drei Jahren Corona, haben wir uns auch zweimal einen Coach gegönnt. Also einfach für dieses schnell gewachsene Team, um Konflikte ein bisschen zu kletten, um zu gucken. Und wir haben, dieser Coach hat ein tolles Projekt mit uns gemacht, um zu erkennen, wie wert und wichtig das ist, innerhalb eines Teams verschiedene Charaktere zu haben und verschiedene Temperamente zu haben und verschiedene Interessen und auch so Steckenpferde zu haben. Dass das halt die Vielfalt im Team ausmacht. Viel schwieriger, wir hätten alle nur einen Charakter. Dann wird es wahrscheinlich mehr Schwierigkeiten geben. Und das zu erkennen, das hat die sehr gut mit uns hingekriegt. Zu erkennen, dass wir uns auch gegenseitig dann die Schwächen stärken. Ich weiß gar nicht, wie ich es sagen soll. Aber dass es verständlich wird, dass man eben die Stellen, die nicht so gut laufen bei mir selber, zum Beispiel, die kann ein anderer besser. Und insofern ergänzt sich das sehr wertvoll im Team miteinander. Und das zu erkennen war für uns als Team wichtig. Und da sind wir halt alle zusammen. Also da gibt es dann keine extra Veranstaltung für die AIWs. Aber es gibt Gesprächstage, wo wir uns halt eine Stunde Zeit nehmen, auch für ein Weiterbildungsgespräch. Und wir hatten bisher auch Ärzteteamgespräche, wo wir also ohne die MFAs, also sozusagen eine Art Lenkungsgruppe hatten, wo wir sagen, wo wollen wir denn hin, was wollen wir denn verändern, was müssen wir verändern, was soll neu etabliert werden, und dann eben das vorgetragen haben im Team mit den MFAs, was wir so überlegt haben, wie es weitergehen soll. Das hat sich also schon ziemlich bewährt. So Kathrin, dann habe ich jetzt noch eine Frage. Wie wäre es, wenn ich bei dir dann anfange? Würde ich dann unten auf den Schildern stehen? Ja, wir haben beschlossen, dass auch die AIWs mit auf dem Praxisschild aufgeführt sind, weil die Patienten wollen ja sehen, auf wen die hier treffen in der Praxis und es steht überall dabei, welche Funktionen wir hier erfüllen und welche Zusatzbezeichnungen wir halt noch so führen. Und die AIWs sind auch unten mit auf dem Schild, wie sich das gehört. wird. Das finde ich aber sehr schön, das habe ich ja auch vorhin schon mal erwähnt, dass ich, als ich hier eben hoch kam, dass mir das gleich aufgefallen ist, dass die mit auf dem Schild stehen und das ist mir so auch noch nie begegnet, muss ich sagen. Also das finde ich eine sehr schöne, auch eine Wertschätzung für den oder die Ärztin in Weiterbildung, weil man ist ja auch Teil des Teams in dem Moment. Genau und ich finde, das wirkt alles sehr so, als ob euch das Thema Teambildung auch sehr am Herzen liegt und als ob das hier eine wichtige Rolle spielt, auf jeden Fall. Ja, das ist halt in einem schnell gewachsenen Team extrem wichtig, dass man sich eben dann bemühen muss, eben zur Teambildung was Gutes beizutragen, weil sonst knirscht das auch unter Umständen mal. Es ist halt so, wenn man an einem Arbeitsplatz sehr viel Zeit verbringt, möchte man den ja gerne auch so haben, dass man sich da wohl fühlt und das ist mir ein wichtiges Anliegen. Wir haben zum Beispiel in den Arbeitsverträgen, die sind individuell gestaltet, immer eine Passage drin. Ja, ich sag's jetzt mal salopp, wer mobbt, der geht. Also es wird hier nicht, also natürlich gibt es in jedem Team Konflikte ohne Frage und die werden natürlich auch ausgetragen und in irgendeiner Form gelöst. Aber was wir nicht tolerieren ist, also so Grabenkriege oder Mobbing, das kann ich nicht haben. Und das steht bei uns wirklich im Arbeitsvertrag. Das ist ein Grund für eine Abmahnung, wenn einer hier so versucht, an anderen Stuhlbeinen zu sägen, dann muss er die Koffer packen. Das ist leider so. Also vielen Dank für die bisherige Einblicke in deinem Arbeit. Wir haben schon einiges gerade miterlebt und ich dürfte auch physisch bei dir dabei sein und die auch mitzuerleben. Was machst du dann sonst? Also außer AIWs weiterzubilden. Das reicht ja noch nicht. Das reicht noch nicht. Ja, also natürlich habe ich auch ein paar private Hobbys, aber das ist ja jetzt hier weniger das Thema. Ich habe halt viel Freude an der Lehre, das hatte ich schon gesagt und unterrichte halt auch an verschiedenen Stellen bei der Akademie der Landesärztekammer. Als auch für die KV habe ich einen Kurs, als auch für ein privates College. Aber ich habe halt auch eine Prüfungstätigkeit dann angetragen bekommen. Das heißt, ich prüfe eigentlich vom M3 Staatsexamen über die Facharztprüfung und manchmal habe ich auch einen Prüfungsvorsitz in den Facharztprüfungen. Das ist halt eine besondere Aufgabe. Das ist auch immer spannend, da zu gucken und wir freuen uns natürlich immer, wie verrückt, wenn wir viele AIWserfolgreich geprüft haben und die Zahlen in den letzten Jahren sind da ja auch sehr, sehr positiv. Positiv und das zeigt eigentlich, dass es sich lohnt, in diese Ausbildung und Lehre zu investieren. Das heißt, natürlich gibt es da auch mal jemanden, der da durchfällt, aber es ist eher die Ausnahme und wir bemühen uns eigentlich auch in diesem Prüferteam, das sehr kollegial zu gestalten und das ist halt ein kollegiales Projekt. Gespräch mit Wissensabprüfung ist, oft auch mit Bildmaterial, dass man so Blickdiagnosen mal prüft und dass man eben die Basics muss man halt wirklich fragen können, dürfen und ich hatte jetzt zum Beispiel am letzten Freitag im Februar eine Prüfung. Das war einfach eine Freude, dass man fünf junge Kandidaten, das war in einem Rutsch, da war eine besser als der andere und die haben das so toll gemacht, das war einfach war nur eine Freude, da zu prüfen, definitiv. Ich kann mich auch an meine M3 erinnern, ja, wie du uns da geprüft hast, da waren auch Bildmaterialien dabei und ja, also man könnte wirklich auch sagen, das war ein sehr freundliches Gespräch, ich würde es jederzeit wieder machen. Ja, M3 ist für uns Prüfer immer anstrengender, als so eine Facharztprüfung kann ich ja ein bisschen was vorbereiten, dann kann ich was mitbringen, kann ein Fallbeispiel mitbringen aus der Praxis. M3 ist immer etwas improvisativ, also da habe ich dann auch schon schon mal ein bisschen feuchte Finger, weil du stehst am Krankenbett und du weißt nicht, was dir geboten wird und du musst eine Viertelstunde prüfen und du möchtest natürlich den Prüfling nicht in irgendeine schwierige Situation manövrieren. Es sollte ja schon fair sein. Auf der anderen Seite musst du dir ja schnell was überlegen, was passt jetzt thematisch zu diesem Patienten und dann ist mir folgendes mal passiert. Ich habe Anruf bekommen vom Fachbereich, da waren Prüfer ausgefallen, der sollte im Katharinenkrankenhaus in Frankfurt prüfen und die haben mir so leid getan, die beiden Ladies, die da geprüft werden sollten. Die waren natürlich total aufgeregt. Der Prüfer, auf den sie gehofft haben, der ist jetzt ausgefallen und dann irgendjemand Fremden, den kannst du überhaupt nicht einschätzen. Und dann hatten die sich auch kurz bei mir gemeldet und wir haben gesprochen. Ich habe die versucht, ein bisschen runterzufahren. Und idiotischerweise war die eine Kollegin in der Augenheilkunde tätig gewesen, die andere in der Allgemeinmedizin. Aber du musst ja beide prüfen und ich... Und damals, Mut zur Lücke, im M2-Startsexamen, habe die Kurve nicht gekriegt beim Lernen. Habe gedacht, was interessiert dich denn am wenigsten, Kathrin? Augenheilkunde. Und habe das großzügig wirklich weggelassen. Das ist das Fach, wo ich am aller wenigsten Ahnung von habe. Da stehe ich jetzt am Krankenbett, muss da mit prüfen. Und ich habe, glaube ich, solche Schweißringe gehabt. Und es war gruselig. Und die Kollegin, die jetzt in der Augenheilkunde im PJ war, der haben die eine tragbare Spaltlampe in die Hand gedrückt . Das war eine ganz zierliche junge Frau. Und diese schwere Spaltlampe in der Hand, und die hat gezittert, aber die war clever. Die hat dann einfach den anderen Arm unten zur Unterstützung drunter und hat also wirklich im Krankenbett mit der Spaltlampe untersucht. Und ich war hoch andächtig. Ich habe gedacht, das wäre bei mir das Knockout-Kriterium gewesen. Da wäre ich fertig gewesen, hätte ich selber überhaupt nicht hingekriegt, so eine Prüfung. Also du siehst, Prüfungen sind auch für uns immer eine Herausforderung. Gibt es sonst irgendwas Bestimmtes, auf das du achtest oder was dir dann wichtig ist oder was man vielleicht so als Tipp weitergeben könnte an die Kandidatinnen und Kandidaten, die das vor sich haben? Reden, textet uns zu. In dem Fall ist nicht, wer fragt, der führt, sondern wer redet, der führt. Je mehr ich sprudeln kann, je mehr ich zu einem Thema erzählen kann, je mehr ich verhindere, dass der Prüfer die nächste Frage lancieren kann, desto besser läuft es. Und wir freuen uns ja auch, wenn die Fragestellung so ist, dass der Kandidat, der da geprüft wird, wirklich loslegen kann und du merkst, Du möchtest ja keinem ein Bein stellen, das sind Kollegen, die sind kurz vor fertig werden. Ja klar, wir sind die letzte Instanz und irgendjemand, der wirklich ganz grottenschlecht ist, das darf dann auch nicht sein. Aber Fakt ist, du willst da keinen reinreiten und ich kann wirklich nur jedem sagen, keep cool und textet uns zu. Das ist ein guter Leitspruch auf jeden Fall. Gibt es interessante Themen, die du eher bevorzugst bei den Prüfungen? Ja, das ist schon so. Das hängt schon auch ein bisschen mit meiner chirurgisch-lastigen Ausbildung zusammen. Ich prüfe halt schon mal gerne Dinge, die auch entweder mit Wunde zu tun haben oder mit einem diabetischen Fuß zu tun haben oder gerne auch mal Beinvenenthrombose ist auch gern genommen. Da hast du mich das gefragt, glaube ich. Das habe ich dich, glaube ich, auch gefragt. Ja, das sind halt die Klassiker, die man drauf haben muss. Ich habe mich mal auch versucht im Schauspielern, aber auch das ist in der Prüfung nicht ganz einfach, weil du musst ja dann in deiner Rolle bleiben. Also ich habe mich selber gespielt, so wie ich halt bin, übergewichtig untergroß und habe gesagt, ich bin immer so müde, wenn ich aus der Kantine komme und gegessen habe und da muss ich mir immer einen Cola reinpfeifen, damit ich überhaupt meine Leistung abrufen kann. Und dann versucht, mit dem Kandidaten in so eine Interaktion zu kommen, dass der mich fragt, so wie in einem Kontakt in einem Sprechzimmer. Und das klappt mit vielen ganz gut. Die werden dann lockerer, die haben dann das Gefühl, ach ja, das ist jetzt so wie die Sprechstunde. Und dann ist das aber schwierig, wenn man dann auf einmal ausrechnen muss, wie arbeitet man denn im Schichtdienst. Im Hintergrund bei mir die Räder gerattertwas sag ich denn jetzt, ja also solche Dinge machen wir auch schon mal im Dialog also viele haben Fallvignetten die Prüfer die bringen halt Fälle mit. Und neben irgendwas, was halt an dem Tag aktuell war. Was mir wieder eingefallen ist, du hast auch dazu beigetragen, ein Wohnzentrum hier in Langenselbold zu bauen, kann man sagen. Ja, zu gründen. Also ich habe das gegründet mit Pflegenden zusammen, mit einer Altenpflegerin und einem Krankenpfleger zu dritt, weil die Versorgung von Menschen mit chronischen Wunden ist halt so ein weites Feld. Da gibt es eine Menge Dinge, die man machen kann und eine Menge Ahnung, die man von modernen Verbandstoffen haben muss. Das ist auch so ein bisschen ein Steckenpferd, aber das würde ich jetzt nicht prüfen, weil das kann man von AIWs nicht verlangen, dass sie das in der Prüfung wissen. Aber das ist hier so ein bisschen ein Schwerpunkt in der Praxis. Wir sind hier drei ärztliche Wundexperten und eine MFA, die die Zusatzausbildung hat und ich unterrichte auch für die ECW, das ist eine Fachgesellschaft, die sich mit chronischen Wunden beschäftigt, diesen Kurs ärztlicher Wundexperte. Gibt es neben dem Thema chronische Wunden noch irgendwas, was du gerne schwerpunktmäßig machst oder ihr hier in der Praxis? Ja, also wir haben schon verschiedene Interessen. Ich habe also eine Kollegin, die macht eine Trigger-Akkupunktur. Das ist die Frau Becker und die Frau Köhler macht Reiseimpfberatungen. Und dann haben wir die Petra Bichel-Kindl neu hinzugewonnen im letzten April. Die kommt ein bisschen mit alternativen Sachen wie traditionell chinesische Medizin. Das haben wir bis dato gar nicht so im Gepäck gehabt. Da hat uns so ein Puzzlesteinchen gefehlt. Das ergänzt halt ein bisschen für die Klientel, die eben sehr auf naturheilkundliche Dinge stehen, die werden da auch ganz gut aufgefangen. Dann haben wir unseren älteren Kollegen, den Herrn Speer, der ist Palliativmediziner. Ich bin das übrigens auch. Und auch die Palliativmedizin spielt hier eine Rolle, also Begleitung eben bis zum Lebensende. Und wir unterstützen das dann dabei. Okay. Jetzt abgesehen vom rein Fachlichen, gibt es sonst noch Themen, die dir besonders am Herzen liegen, wofür du dich einsetzt? Ja, das gibt es durchaus. Wir haben ja schon mal an dem Thema Wohnzentrum ein bisschen gekratzt. Ich bin schon ganz lange der Meinung, dass wir in medizinischen Berufen eigentlich in einem großen Team fachübergreifend zusammenarbeiten sollten und das wäre mein Wunschtraum. Also ich habe immer die letzte Folie in all meinen Vorträgen, Katrin, wovon träumst du? Von einem Miteinander in anderen Berufsgruppen, die im weitesten Sinne an der Medizin mittätig sind. Also zum Beispiel ein großes Zentrum zu gründen, durchaus mit einem Osteopathen drin oder mit einem Physiotherapeuten, mit einem Podologen. Sozialarbeitern vielleicht. Das wäre auch noch eine gute Idee, könnten wir auch gebrauchen. Wir haben sehr viel Sozialarbeiterthemen momentan im Gepäck angesichts dieser Gesamtsituation. Und mein Wunsch wäre wirklich ein großes Zentrum haben, wo man Tür an Tür miteinander arbeiten kann, mit kurzen Wegen und eben mit diesen anderen Professionen zusammen. Und ich bin auch durchaus der Meinung, dass eben auch ein Heilpraktiker mit da Platz finden darf, was uns ja derzeit verboten ist. Die dürfen ja nicht mit uns, zumindest nicht in einer Praxis, gemeinsam arbeiten. Und auch da gibt es fachlich tolle Menschen, die ja auch gute Dinge auf den Weg bringen, definitiv. So ein bisschen haben wir das ja versucht, auch jetzt zu etablieren, indem wir die Kollegin mit traditionell chinesischer Medizin mit aufgenommen haben, weil wir einfach denken, da geht sonst viel auch verloren. Die reine Schulmedizin hat da da manchmal nichts zu bieten und da kann man doch das eine oder andere und keiner kann alles. Ja, das würde sicherlich vieles einfacher machen für Patienten, aber auch für uns, die wir in dem System arbeiten und wo ja oft Wege sehr lang und sehr umständlich sind. Das stimmt. Lebensweisheit? Lebensweisheit. Wir fragen zum Ende unserer Folge immer unsere Gästinnen, ob sie eine Lebensweisheit zum Abschluss uns nennen können, sagen können. Naja, das passt so ein bisschen thematisch zu meinen Visionen. Der liebe Gott gebe mir den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Gelassenheit hinzunehmen, was ich nicht ändern kann und die Weisheit zwischen dem einen und dem anderen zu unterscheiden. Das wäre so mein Schlusswort zu diesem Thema. Ja, Katrin, also ich glaube, es ist klar geworden, dass du sehr viel schon gemacht und verändert hast. Und ich bin mir sicher, dass du da auch in Zukunft noch sicherlich einiges auf Lager hast. Vielen Dank, dass wir bei dir sein konnten heute und für die spannenden Einblicke in deinen Alltag. Vielen Dank für deine Zeit und danke, dass wir hier sein durften. So, das war unsere Folge mit Katrin Fitzler. Wir hoffen, dass es euch heute wieder gefallen hat. und wir freuen uns, wenn ihr auch beim nächsten Mal wieder reinhört bei Wege der Allgemeinmedizin. Alle weiteren Infos findet ihr wie immer in den Shownotes. Music.