Wege der Allgemeinmedizin

Kompetenzzentrum Weiterbildung Hessen
Since 10/2021 36 Episoden

Quer durch die Weiterbildung - von der Klinik bis zum Praxisalltag - mit Greta Brodersen

01.03.2023 36 min

Zusammenfassung & Show Notes

Wenn sich drei Ärzt:innen in Weiterbildung treffen...dann wird daraus eine spannende Podcastfolge!
In der neuen Folge von Wege der Allgemeinmedizin tauschen sich unser Gast Greta Brodersen und unsere
Podcaststimmen Britta und Sep über ihre Erfahrungen während der Weiterbildung Allgemeinmedizin
aus. Von Weiterbildungsabschnitten zum Alltag in der Praxis – wir haben kein Thema ausgelassen.

Shownotes

Shownotes

Transkript

Wege der Allgemeinmedizin. Dein Podcast rund um die Weiterbildung. Music. Hallo und willkommen zurück bei einer neuen Folge von Wege der Allgemeinmedizin. Schön, dass ihr heute wieder rein hört. Ich bin Britta, Ärztin in Weiterbildung. Ich bin momentan in einer orthopädischen Praxis und mit mir ist heute Sep hier. Hi, mein Name ist Sep. Ich bin Assistenzarzt der Allgemeinen Innere Medizin und befinde mich seit zwei Monaten in einer Klinik der Maximalversorgung. Ja, wir sind heute zum ersten Mal drei Ärztinnen in Weiterbildung hier in unserer Runde. Unser Gast heute ist Greta, die schon da angekommen ist, wo Sep und ich mal hinwollen, nämlich in der Hausarztpraxis. Hallo Greta, schön, dass du da bist. Hallo, schön, dass ich da sein darf. Ich freue mich. Ja, vielleicht magst du dich zum Anfang erstmal selber kurz vorstellen. Genau. Mein Name ist Greta Brodersen, ich bin 29 und bin aktuell in einer Haushaltspraxis in Gießen. Das mittlerweile seit genau einem Jahr und war vorher insgesamt 20 Monate in der Klinik nur. Schön, schön, dass du da bist. Dann fangen wir mit der ersten Frage an. Wie war denn dein Weg in die Allgemeinmedizin? Kannst du ein bisschen was dazu erzählen? Klar, also ich wusste eigentlich, als ich angefangen habe zu arbeiten, schon, dass ich Allgemeinmedizin machen möchte. Während des Studiums war das mir noch nicht so klar. Also ich habe in Lübeck studiert und bin dann nach dem Studium wieder nach Gießen gekommen. Ich habe meinen PJ in der Gyngemacht, weil ich das auch immer total spannend fand und auch immer noch spannend finde. Habe mich dann aber dagegen entschieden, aus mehreren Gründen. Und habe gedacht, die Allgemeinmedizin passt, glaube ich, auch ganz gut zu mir. Und dann habe ich überlegt, in Gießen gibt es ja drei Krankenhäuser, wo ich dann anfange und hatte einfach alle mal angeschrieben, auch teilweise über Weiterbildungsverbünde. Das hat nicht immer ganz so gut funktioniert und dann hatte mir das Krankenhaus geschrieben und die haben dann gesagt, ob ich auch in der Allgemeinchirurgie anfangen würde statt in der Inneren. Dann habe ich gesagt, ja, klar, weil ich dachte, Chirurgie schadet auch nicht. Und in Chirurgie war ich auch schon immer interessiert. Dann hat es aber in der Allgemeinchirurgie doch nicht geklappt, sondern in der Unfallchirurgie Orthopädie. Und dann habe ich ein paar Umwegen dann da gelandet. Genau. Und dann aber da auch als Weiterbildungsverbund quasi, dass ich die Rotation, die innere in der gleichen Klinik direkt gewährt bekomme. Und dann habe ich nach einem halben Jahr Unfall-Ortho ungefähr gedacht, dass ich dann jetzt mal gerne in die Innere möchte. Das war dann mit Stellen immer mal so ein bisschen hin und her. Und dann bin ich quasi im Juli 2020 in die Innere gekommen. Ich habe dann da tatsächlich nur die zwölf Monate gemacht, die man machen muss in Hessen. Und dann hat es mir irgendwie gereicht. Und dann bin ich in den ambulanten Bereich gegangen. Und dann habe ich mich auch mehrfach beworben, weil ich auch noch überlegt hatte, Pädiatrie oder Derma zu machen in der Praxis. Habe dann aber erstmal in der Hausarztpraxis angefangen und bin da jetzt schon seit, wie gesagt, zwölf Monaten und sehr zufrieden. Wie kommt es dann, dass du erstmal in deinem PJ Gyn gemacht hast und nicht in Wahlfach Allgemeinmedizin, wenn ich fragen darf? Weil ich auch wirklich überlegt hatte, Gynzu machen und ich dann gedacht habe, Allgemeinmedizin habe ich auch noch mehr an Famulaturengesehen. Und mehr gemacht. Und in dem PJ sieht man halt mehr und kriegt zum Beispiel die Geburtshilfe mehr mit. Und da habe ich dann auch Nachtdienste mitgemacht und so. Und das war dann einfach quasi so ein bisschen nicht Ausschluss. Aber ich wollte es mir angucken und habe mich dann dadurch dagegen entschieden. Ja, ist ja auch durchaus ein Weg, den man gehen kann, dass man Dinge ausprobiert und dann eben doch merkt, okay, das war es jetzt doch nicht für mich. Aber das heißt, du hast während des Studiums schon auch in der Allgemeinmedizin gute Erfahrungen gemacht. Ja, auf jeden Fall. Ja, cool. Du bist, glaube ich, die Erste, die ich so kennenlerne, die über einen Weiterbildungsverbund so gegangen ist. Kannst du da vielleicht nochmal kurz was drüber erzählen? Ich finde, das hört sich immer so total praktisch an, weil man sich ja dann um diesen Stellenwechsel nicht so Gedanken machen muss, oder? War das eine gute Erfahrung für dich? Also ich glaube, es war ein Weiterbildungsverbund. Es hieß zumindest so. Es war aber jetzt nicht zum Beispiel mit der Praxis gekoppelt. Also es gibt ja auch Weiterbildungsverbünde. Oder eine Freundin von mir, die ist zum Beispiel in der Klinik, wo auch die Rotation und die chirurgische Praxis und in der Inneren, in den verschiedenen Sachen und die Haushaltspraxis alles komplett geregelt ist. Und da war es halt, glaube ich, so halb. Dass du innerhalb der Klinik quasi rotieren kannst. Genau. Dass ich halt quasi gesichert bekommen habe, dass ich nicht die Innere nachher nicht sagt, Nee, wir wollen dich nicht. Und wie würdest du nochmal ganz kurz auf diese Rotation innerhalb der Klinik zu kommen? Du warst dann ein halbes Jahr in der Unfallchirurgie. Acht Monate. Also es hat nicht ganz nach dem halben Jahr geklappt. Und wie war das so vom Zeitraum her zum Erfahrung sammeln? Jetzt, wo du in der Hausarztpraxis bist, würdest du sagen, die Zeit hat dir was gebracht? Ja, auf jeden Fall. Also ich glaube, ich fand es für den Anfang auch gar nicht schlecht in der Unfallchirurgie, weil man doch... Ja, gerade auf Stationen irgendwie ein begrenztes, also ein begrenzteres Feld als in der Inneren hat, finde ich. Und Dienste habe ich viel zu schnell gemacht, wie das wohl wahrscheinlich alle kennen. Also ich habe nach vier Wochen als Berufsanfängerin 24 Stunden Nachtdienste gemacht, wo ich auch die Röntgenbilder befunden muss, was ich am Anfang ganz schön spannend fand. Aber ich glaube auf jeden Fall, dass es was bringt für die Allgemeinmedizin, was Chirurgisches gemacht zu haben, weil man einfach so Wunden nochmal besser beurteilen kann und gucken kann, mache ich jetzt ein Röntgenbild, wenn der umgeknickt ist oder nicht. Und ich glaube aber, dass mir die acht Monate gereicht haben für das, was ich in der Praxis anwende. Ah ja, okay. Also ich finde es super. Also wenn man im Zweifel auch mal was nähen kann. Und wenn man nur Innere gemacht hat, traut man sich das, glaube ich, weniger. Also ich glaube, ich traue mich dadurch mehr. Ja, weil es einfach nicht mehr so fremd ist. Genau. Aber von der Zeit würde ich sagen, reicht es. Nach acht Monaten hatte man schon eine ziemlich große Routine. Ich habe halt nicht die großen OPs selbst gemacht, aber das war ja auch nicht mein Ziel. Braucht man ja da auch nicht unbedingt, gell? Genau. Ja. Dann hast du deine Zeit im Krankenhaus gehabt. Und dann hast du den Übergang gemacht in die Praxis. Wie war das für dich dann? Sehr gut, beziehungsweise mit einer kleinen Pause. Also ich habe einfach gemerkt, dass mir das in der Klinik am Ende nicht mehr das ist, was ich will. Also das mit den Diensten war, wie gesagt, wahrscheinlich überall eine hohe Belastung. Ich bin nicht dem gerecht geworden, wie ich es vielleicht gerne noch intensiver hätte gemacht. Und habe dann überlegt, ob ich noch länger mache als diese zwölf Monate, die ich muss. Habe mich dann aber dagegen entschieden und habe quasi gekündigt, ohne eine neue Stelle zu haben. Und ohne das zu bereuen quasi. Auf jeden Fall, total ohne. Ich habe einfach in dem Moment gemerkt, dass es für mich das Richtige war, weil ich am Ende nicht mehr gerne hingegangen bin. Ich habe zwar trotzdem immer Patienten gern behandelt, und mochte auch meine Kollegen alle gerne. Aber es war einfach nicht mehr so, wie es sein sollte. Und dann habe ich gekündigt zum 1. Juli und hatte dann für mich gesagt, okay, das ist jetzt Sommer. Ich mache jetzt einfach mal ein, zwei Monate meinen Kopf frei quasi, gucke, was passiert. Hat dann mit den Stellen ein bisschen länger gedauert, weil ich eben erst versucht habe, Derma und Pädiatrie zu finden. Und dann habe ich aber gedacht, okay, dann mache ich doch direkt erst die Allgemeinmedizin. Und das ging dann relativ flott. Da war es halt nur mit der Anstellung, weil das noch war mit dem Vorwegentscheid und der KV-Förderung. Und was ich spannend fand, man kriegt die KV-Förderung ja nicht zum 15. Eines Monats, sondern immer nur zum 1. eines Monats. Und dementsprechend hat sich alles ein bisschen nach hinten verzögert. Und ich habe dann im Endeffekt erst am 1. Dezember angefangen. Also ich habe fünf Monate dazwischen Pause gemacht, beziehungsweise was einem so einfällt. Und wie hast du deine Stelle gefunden? Hast du einfach Praxen angeschrieben oder über die Stellenbörse gegangen? Ich habe das tatsächlich über Hörensagen bekommen. Also die eine Oberärztin bei uns aus der Notaufnahme ist ja auch Allgemeinmedizinerin. Und die hat dann gesagt, dass eine andere Praxis bei ihrem Umkreis jemanden sucht. Und dann hatte ich mich auch noch bei zwei anderen Praxen in Gießen beworben. Also einmal bei ihr selbst dann tatsächlich, weil sich das dann bei ihr auch noch ergeben hatund noch eine andere Praxis und habe mich dann im Endeffekt für die entschieden, wo ich jetzt bin. Ja, ist ja immer nicht schlecht, wenn man so über Empfehlungen irgendwo reinkommt. Genau. Und das war auch vom Bauchgefühl her, also ich fand eigentlich alle drei Praxen gut, aber die jetzige Praxis hat mir das beste Gefühl gegeben und ich glaube, da passe ich auch sehr gut rein. Wie viele seid ihr denn da in der Praxis? Es sind zwei Weiterbilder, also die beiden Praxisinhaber und ich. Und dann hat noch zum 1.12. eine 2. Weiterbildungsassistentin jetzt angefangen, die überlappend eine Einarbeitungszeit mit mir hat, weil ich dann jetzt demnächst in den Mutterschutz gehen werde und erstmal Elternzeit. Glückwunsch. Vielen Dank. Und seitdem du jetzt in der Praxis bist, wie hat sich das so eingespielt? Also was sind deine Aufgaben? Wie läuft dein Alltag so ab? Ich würde sagen, ziemlich ähnlich zu dem meiner Weiterbilder. Also ganz am Anfang ist es erstmal ganz besonders, finde ich, wenn man von der Klinik in die Praxis geht, weil es einfach ein ganz anderes Arbeiten ist. Ja, total. Das ist einfach, die Patienten kennen einen, die müssen einen auch erstmal kennenlernen in der Klinik. Da wird nicht groß gefragt, wer jetzt behandelt. Das ist halt der, der da ist. Und die Menschen kommen ja mit ganz, ganz anderen Problemen, die man irgendwie auch so gefühlt im Studium und im Weg vorher nie wirklich gesehen hat. Und ich habe schon Famulaturen in vielen verschiedenen Bereichen auch gemacht. Und wie gesagt, hatte Gyn-PJ und Innere- und Unfallchirurgie. Und dann kommt der Erste. Zum Ohren spülen oder mit, auf die man nicht so vorbereitet ist auf jeden Fall. Also da gibt es irgendwie genug, wo man erstmal sagt so huch und dann natürlich auch so, was man machen darf, kann, also kann ich das aufschreiben, darf ich das aufschreiben. Und einfach, was ich schön finde in der Praxis, ist, dass man die Patienten wieder einbestellen kann. Also in der Klinik will man immer, wenn man jemanden in der Notaufnahme sieht, weg und nicht wiederkommen. So eigentlich, finde ich, hatte ich immer das Gefühl. Das wäre gut, wenn das nicht nochmal passiert. Und in der Praxis kann man halt einfach sagen, wenn es nicht besser ist, dann kommen sie in zwei Wochen wieder. Oder kommen sie übermorgen wieder. Und Rolltermine vereinbaren. Zum Verlaufsbeobachten auch. Das ist ja bei mir auch ähnlich. Ich bin ja in der orthopädischen Praxis. Das ist natürlich vom Spektrum nochmal auch anders. Aber das ist halt auch was, was irgendwie ganz schön ist, dass das doch relativ gut möglich ist. Dass man einfach sich Verläufe angucken kann und nicht wirklich so ganz, ganz dringende Entscheidungen da treffen muss. Ja, genau. Das finde ich immer ganz gut. Und ja, sonst ist es so, dass ich auch mittlerweile einen ganz guten eigenen Patientenstamm habe. Es war am Anfang so, dass vor mir nur eine Weiterbildungsassistentin in der Praxis war. Und die war auch nicht so lange da. Und deswegen mussten wir erstmal so ein bisschen so unseren Weg finden, wie wir es machen. Ich bin am Anfang einfach viel mitgelaufen, um erstmal zu gucken, wie meine beiden Weiterbilder überhaupt arbeiten, weil ich glaube auch, dass es wichtig ist, dass man da ein ähnliches Arbeiten hat. Und dann habe ich jetzt meine ganz normale Sprechstunde vormittags und nachmittags, mache Hausbesuche, habe ein, zwei Pflegeheime auch so teilweise, also nicht die kompletten, aber die Patienten in den Pflegeheimen übernommen, wo ich dann regelmäßig die Hausbesuche mache, mache Rückrufe. Kann aber immer, also ist immer ein Weiterbilder oder meine Weiterbilderin bei mir mit in der Praxis, kann auch immer, wenn ich irgendwas nicht weiß, irgendwas ist, fragen. Also bei uns in der Praxis ist es so, dass man dann halt klopft und dann kommt er entweder rüber oder kommt später nochmal. Ja, ist doch gut. Und habt ihr auch irgendwie regelmäßig so Weiterbildungsgespräche oder irgendwie Feedback-Mechanismen? Wie läuft das bei euch ab? Jein. Wir können das regelmäßig machen, wenn ich möchte. Wir wollen es auch eigentlich nochmal wieder mehr machen, aber wir kommunizieren, glaube ich, insgesamt sehr viel. Also wenn es irgendwas gibt, dann gibt es immer zwischendurch Zeit zu reden. Und wir haben damit angefangen, immer mal auch zum Beispiel Leitlinien zu besprechen, dass ich die vorbereite und wir uns unter den drei Ärzten treffen und besprechen. Das kommt aber immer ein bisschen darauf an, wie viel los ist und wie viel so zu tun ist, aber jetzt explizit einmal im Monat ein Weiterbildungsgespräch oder so haben wir eigentlich nicht. Ich könnte es aber einfordern. Also das wäre kein Problem und da würden meine beiden Weiterbilder auch direkt, Was wir haben, sind Teamsitzungen halt mit dem ganzen Team. Und wie ist das, ich erinnere mich an eine Folge, die wir mal hatten, auch zum Thema Kommunikation, auch im ganzen Team. Wie würdest du deine Rolle so im Gesamtteam sehen, also auch mit den MFAs gemeinsam? Das finde ich spannend. Ich habe die Folge tatsächlich auch gehört über die Kommunikation. Und sowieso wie bei fast allen Folgen, finde ich, beim Podcast findet man sich immer irgendwo wieder. Sehr gut. Nee, also finde ich wirklich. Man ist so ein bisschen dazwischen. Also ich finde schon, dass dieses, was in der Folge auch kam, also bei uns zum Beispiel ist es tatsächlich auch so, dass die MFAs sich alle duzen und mit Vornamen nennen und die Chefs aber siezen. Und mich duzen alle. Also ich duze die Chefs und die MFAs. Und deswegen ist man so ein bisschen, weil irgendwie bin ich ja schon auch mit die Ärztin, aber ich bin eben auch trotzdem noch unter meinen Weiterbildern natürlich. Und vielleicht auch so die neuere im Team vielleicht auch, wenn die anderen so alteingesessen sind? Ja, aber das hat sich, glaube ich, ziemlich schnell gelöst. Also das war halt auch so, dass mit mir zusammen noch eine MFA angefangen hat und einen Monat bevor ich angefangen habe, auch noch eine MFA. Okay, ja. Das heißt, da ist sowieso ein bisschen Trubel in die Praxis gekommen und es ist allgemein einePraxis, wo wir sehr viel neu erneuern oder verbessern. So, also wo ich auch viel mitgestalten kann, was ich ganz schön finde. Wie sieht das aus, wenn du mitgestalten kannst? Eigentlich jegliche Hinsichten. Also was ich zum Beispiel mitgemacht habe mit meiner Chefin zusammen, dass wir die Online-Termine, also auf der Homepage, die Patienten Online-Termine buchen können und das aber direkt in unser Praxissystem übertragen wird. Und da habe ich mich halt vor allem mit drum gekümmert. Oder wenn mir irgendwelche Sachen auffallen, Sei es technische Sachen oder in den Abläufen oder ähnliches. Also ich fand zum Beispiel es auch ganz schön, wenn man Neupatienten hat, dass man einen Anamnesebogen hat, der einmal ausgefüllt war. Das gab es vorher nicht in dem Sinne, wie wir es jetzt haben. Und das sind halt Dinge, die ich dann mit einem meiner Weiterbilder zusammen gemacht habe, beziehungsweise ich gemacht habe, wir besprochen haben und die dann jetzt auch übernommen werden. Das ist ja super, wenn die dann auch offen für solche Anregungen sind von jemandem, der noch nicht jahrzehntelang im Geschäft ist. Das wird ja auch oft dankbar aufgenommen. Ja, total. Und das ist halt, also finde ich super. Dann hast du jetzt ein bisschen was zu der Praxis erklärt oder erzählt und du warst auch in der Klinik. Also ich bin ja selber, wie vorhin gesagt, ganz am Anfang meiner Zeiten in der Klinik und würde gerne nochmal von dir hören. Hast du da auf jeden Fall auch gute Erfahrungen gemacht? Was waren das denn? Also in der Klinik versus Praxis? Also ich glaube, also ich bin froh, dass ich die Klinik am Anfang gemacht habe. Das ist aber, glaube ich, da muss jeder, glaube ich, seinen Weg finden, wie es gerade passt. In der Klinik ist im Verhältnis zur Praxis, das ist halt einfach schön, dass man Kollegen hat, dass man Kollegen hat, die ähnlich weit sind, die weiter sind, die man, also das ist einfach ein anderes System. Also ich finde das ganze Arbeiten ist ein anderes System. Ich muss auch sagen, ich habe manchmal gerne Nachtdienste gemacht. Ich bin zwar jetzt ganz ganz froh, dass ich sie nicht mehr mache. Aber ich mochte irgendwie die Stimmung im Nachtdiensten. Insgesamt ist es einfach, also glaube ich, dass inKliniken sehr, sehr viel Potenzial noch ist in der Organisation und Strukturierung, weil das einfach, ich bin ein Mensch, ich habe gerne die Sachen geregelt, beziehungsweise wenn was nicht funktioniert, möchte ich dafür eine Lösung finden. Und das ist halt in der Klinik manchmal nicht möglich und da sind die Hürden deutlich höher als in der Praxis. Und das finde ich halt immer irgendwie schade. Aber Klinik, wie gesagt, es ist einfach schön, dass man nochmal viel kennenlernt und viel sieht. Also viel machen kann, also je nachdem, in der Inneren ein bisschen weniger, aber man macht ja doch auch sehr viel praktisch. Also ob es jetzt eine Pleura-Punktion ist oder ein Sono oder wie gesagt in der Chirurgie was nähen. Und man ist auch insgesamt in so einem, also individuell natürlich auch unterschiedlich, aber in so einem geschützten Rahmen, wo man auch Dinge machen kann, irgendwie beaufsichtigt. Also je nachdem, wie die Betreuung halt so ist. Aber ich erlebe das jetzt so in der Praxis, dass man ja doch nochmal deutlich eigenständiger, also vielleicht nicht mit ganz so kranken Leuten arbeitet, aber man muss halt schon relativ zügig auch sich entscheiden, was mache ich jetzt in diesem Termin mit dem Menschen? Und klar kann man hinterher auch noch Dinge besprechen und ja auch wieder einbestellen. Aber trotzdem arbeitet man irgendwie eigenständiger, finde ich. Und in der Klinik kann man doch dann noch so ein bisschen, ja, zum Teil angeleiteter Dinge machen. Ja, das würde ich in Teilen sagen. Also, weil ich finde in der Klinik auf Station ja, in den Diensten beziehungsweise in der Notaufnahme finde ich es eher nicht. Ja, das stimmt. Im Dienst ist man doch eher, ja, allein im Haus, ne? Und da kann man telefonieren, aber ansonsten erstmal, ja, das stimmt. Stimmt, genau. Und das halt, also wenn dann, also gerade so eine Unfallchirurgie, wenn dann die Glocke klingelt und jetzt kommt der Rettungswagen mit einem Schockraum und wir hatten nur einen ganz kleinen Schockraum, aber da geht einem gerade am Anfang schon erstmal ziemlich die Pumpe und da ist es halt im Zweifel, also bei uns war der Hintergrund auch nicht im Haus, da war auch keine Anästhesie im Haus. Und da ist schon, gerade so als Berufsanfänger, gab es schon auch wirklich viele Situationen, wo ich so dachte, ui, oder wo ich überfordert war. Und das finde ich jetzt eigentlich was, was nicht sein sollte. Also ich hatte häufig ja auch noch dann in der Unfallchirurgie die internistischen oder die allgemeinchirurgischen Kollegen mit da. Und da hat man sich untereinander eigentlich wirklich immer gut geholfen und unterstützt. Und das war auch am Anfang so, dass ich dann mit der Fachärztin für Allgemeinchirurgie zusammen den Dienst hatte oder sowas. Aber ich finde, da in der Klinik hat man halt noch häufiger die Notfälle, die akuten Notfälle. Ja, das stimmt. Und das ist sicher auch so ein Punkt, dass man eigentlich zu früh da dann reingeworfen wird in den Diensten. Also gemessen daran, wie krank die Leute da einfach sind. Sep, so geht es dir ja momentan auch. Ja, extrem. Aber machst du schon Dienste? Ich habe bisher keine Dienste gemacht, sondern eher Hausdienste. Bedeutet, dass ich am Wochenende dann nicht ganz früh morgens, aber dann morgens um neun anfange, dann bis null Uhr nachts. Und dann unter der Woche ging es von 15 Uhr etwa bis null Uhr wieder. Wobei zwei Nächte von der Woche war ich dann sogar bis halb drei da, weil ich auch in der ZNA mitgeholfen habe. Ja, aber ich musste ja diese kleinen Notfälle auch direkt da eine Lösung finden, wo keiner mehr da war. Ich könnte theoretisch den anderen Kollegen nochmal nerven und fragen hier, was soll ich denn hier und da machen, aber habe versucht auch mithilfe, was ich dann vom Studium mitgenommen hatte, das zu lösen. Das hat auch geholfen. Aber Ende des Tages war ich dann nachts, wenn ich um drei Uhr nachts mich ins Bett gelegt habe, war ich komplett fertig, sowohl mental als auch körperlich, weil ich war ja für mehrere Stationen zuständig. Das hatte ich ja während des Studiums nicht ganz gehabt. Und ich hatte meine Famulatur auch in der Allgemeinmedizin gemacht. Und das hat einen kompletten anderen Rhythmus gehabt im Vergleich zur Klinik. Das vermisse ich auch, ehrlich gesagt. Ja, aber gerade dieses am Anfang, also selbst wenn es nur Visiten oder Hausdienste sind, man rennt ja schon viel und hat dann auch durch die verschiedenen Stationen viele verschiedene Patienten und auch mit verschiedenen Krankheitsbildern. Und was mir tatsächlich am Anfang auch viel geholfen hat, sind einfach die Schwestern beziehungsweise das Pflegepersonal. Sehr richtig. Den frage ich auch immer. Unterschiedliche Sachen, die helfen auch gerne mit, aber ja, manchmal wissen die auch nicht mehr. Klar, also das ist auch. Auch, aber ich finde, da kann man schon, wenn man sich gut mit denen versteht, dann wollen sie einem auch helfen. Und dann kann man da auch viel, finde ich, durch dieses Arbeiten im Team lernen und machen. Und gerade so Abläufe sind ja auch manchmal einfach Sachen. Ich bin eigentlich auch sehr gespannt, wie es das dann bei meiner Rotation wird. Ich bin ja, wie gesagt, seit acht, neun Wochen da und habe bei dem Hausdienst sofort gemerkt, dass ich wieder direkt von null anfange zu lernen. Und jetzt, wenn ich jetzt anfange nochmal zu rotieren in einer neuen Abteilung, dann wird es wieder spannend, glaube ich. Dann muss ich wieder von null anfangen, Sachen sozusagen zu lernen. Klar, aber ich glaube, was ich am Anfang gemerkt habe beim Arbeiten. Dass man erstmal auch lernen muss, Arzt oder Ärztin zu sein. Also das hört sich so komisch an, aber das Auftreten, also dass man selbst weiß, dass man jetzt die Position hat, die die Patienten einem auch geben. Also bei den ersten Visiten auf Stationen dann auch zu sagen, ich bin die Ärztin und eben nicht die Pflegerin oder also dieses ganze Allgemeine habe ich dann gemerkt beim Wechsel von der Unfallchirurgie in die Inneren, das ist mir schon leichter viel als Ärztin aufzutreten. Und ich glaube, das macht halt auch viel aus. Ich habe letztens von einem Kollege von mir gehört, dass ich noch 50 Prozent Student sei und noch 50 Prozent gerade Arzt geworden bin. Und ich muss diesen Studentenstatus verlassen und wirklich Arzt werden. Ja, das wird mit der Zeit sicherlich immer mehr kommen. Greta, würdest du denn jetzt sagen, du fühlst dich als Allgemeinmedizinerin? Noch nicht als Vollständige, aber um auf die Prozente von Sep zurückzukommen, vielleicht so schon zu 80 Prozent. Also ich glaube, nach einem Jahr in der Praxis ist es eher so, dass wenn mich jemand fragt, also was ich mache, dass ich dann fast eher sage, ich bin Hausärztin als Assistenzärztin. Also eher noch als früher in der Klinik. Ja, das hört sich doch gut an. Weil man einfach die Patienten kennt und genau. Das hört sich so an, als bist du am richtigen Ort gelandet. Ja, da hat ein bisschen, also es war ein Weg und ist ja auch immer noch nicht fertig der Weg und ich bin immer froh, wenn der Weg quasi auch unterstützt wird. Also gab es denn da speziell Dinge, die dir geholfen haben, so auf dem Weg der Weiterbildung? Ganz vorweg, ganz am Anfang, habe ich mich erstmal informiert mit Allgemeinmedizin. Ich wusste schon aus Schleswig-Holstein, dass es da sowas wie jetzt zum Beispiel das Kompetenzzentrum gibt. Und habe dann natürlich geguckt, ob es hier in Hessen auch was gibt. Das heißt, ich war beim Schnuppertag, bevor ich überhaupt gearbeitet habe. Ich glaube, da war ich auch eine der Menschen, die am wenigsten weit in der Weiterbildung waren. Gerade auch, weil ich noch in der Klinik war. und habe dann tatsächlich beim Kompetenzzentrum und auch beim Mentoring, also bei den Seminartagen und beim Mentoring von Anfang an mitgemacht. Das heißt, ich bin jetzt seit 2019 dabei und bin immer echt froh. Also einmal die Weiterbildungstage, die sind am Anfang für die Klinik trotzdem auch sinnvoll, finde ich. Auch wenn das ja immer aufs Arbeiten hauptsächlich in der Haushaltspraxis genormt ist, sage ich mal, oder darauf ausgelegt. Aber gerade auch das Mentoring. Also fand ich am Anfang total gut, auch von Älteren Weiterbildungsassistenten und Leuten, die einfach schon mehr erlebt haben oder den Weiterbilder beziehungsweise den Mentoren, Sachen zu lernen, zu hören und zu sagen, es ging uns allen so, dass der erste Scheiße war. Dass man vielleicht auch zwischendurch so erschöpft war, dass man weinen musste oder das war für mich einfach immer schön, das von anderen zu hören und auch nochmal zu teilen, wie es mir vielleicht ging. Gerade weil man ja auch jetzt die Gestaltung zum Beispiel, also die Gestaltung vom Weg, wenn man jetzt in der Unfallchirurgie ist, dann sind die meisten Kollegen, mit denen man zusammen ist, Leute, die Unfallchirurgie machen wollen. Und wenn man an der Inneren ist, sind da viele, die den Internisten machen wollen. Und da haben wir auch bei Mentoring dann mal Tage, wo es darum geht, welche Zusatzweiterbildung oder wie man sonst noch den weiteren Weg gestalten will. Und das finde ich halt immer schön und ich finde es auch schön, wie das Kompetenzzentrum wächst, muss ich sagen. Also so ganz am Anfang, da gab es doch glaube ich noch weniger Mentoring-Gruppen, jetzt gibt es noch immer mehr Sondertage und Online-Termine und den Podcast und ich glaube, es ist total wichtig, dass sich auch die Weiterbildungsassistentinnen der Allgemeinmedizin verbinden und treffen und austauschen können und man sieht, wie es in anderen Praxen ist zum Beispiel. Ja, das glaube ich auch total. Also bei mir war es ja auch so, wie du eben gesagt hast, dass eine der schönen Dinge an der Klinik ist ja auch das Team, dass man da eben so viele Kolleginnen und Kollegen um sich hat und das fällt in der Praxis ja also zum großen Teil dann weg. Dann ist man möglicherweise der einzige Weiterbildungsassistent und hat irgendwie nicht so richtig auf so einer Augenhöhe jemanden zum Austauschen. Und ich bin ja auch seit kurzem auch in einer Mentoring-Gruppe und war auch jetzt beim Seminartag das erste Mal dabei. Und ich habe auch gedacht, warum habe ich das eigentlich nicht früher gemacht, weil das doch sehr hilfreich für mich war, dieser Austausch einfach da nochmal zu haben. Ja, und einfach auch, dass man sieht, wie es auch anders möglich ist. Ich habe jetzt unsere neue zweite Weiterbildungsassistentin direkt mitgenommen zum ersten Seminartag, als sie frisch bei uns angefangen hatte. Das heißt, damit sie auch möglichst früh schon dabei ist. Und dann hatten wir ganz am Anfang des Seminartags eine Vorstellungsrunde und auch so ein bisschen, wie jeder in die Allgemeinmedizin gekommen ist. Und es war einfach, es war eine Gruppe von 20 Leuten oder so. Und eigentlich hat jeder was anderes gesagt. Also ob über den Facharzt für Anästhesie oder Elternzeit mit Innere Derma und Pädiatrie. alles Mögliche ist dabei. Und am Ende des Seminartages hat sie das nochmal zu mir gesagt, dass ich es so spannend fand, wie unterschiedlich die Leute da hingekommen sind. Und wie unterschiedlich die Wege sind. Und es gibt auch so viele kleine Fragen, die man vielleicht einfach mal an anderen Weiterbildungsassistenten stellen möchte. Die man auch teilweise in Mentoring-Gruppen stellen kann, klar. Und ich habe tatsächlich beim letzten Weiterbildungstag mit den Leuten, die da waren, eine WhatsApp-Gruppe gemacht, macht, die noch quasi in den Anfängen ist, aber wo man einfach mal reinschreiben kann, auch zum Beispiel, hey, kann jemand mich mit nach Frankfurt zum Seminartag nehmen oder so. Das ist sehr schön. Ja, Sep, auch für dich. Auch jetzt schon. Tatsächlich habe ich den Schnuppertrag mitgemacht. Genau dann, als ich meine Approbation erhalten habe, ein paar Tage später. Das heißt, ich war auch wirklich an der Nulllinie. Und da waren auch Fachärzte mit Erfahrung und die saßen alle da und ich kleine, noch nicht mal Assistent Daneben. Aber jetzt hast du acht Monate Unfallchirurgiezeit hinter dich gebracht, chirurgische Zeit unter dich gebracht und dann hast du nochmal innere, jetzt bist du in der Praxis. Wie sieht es dann jetzt mit den restlichen Weiterbildungszeiten aus? Ja, also ich habe jetzt dann, wenn ich in Elternzeit gehe, beziehungsweise in Mutterschutz, habe ich exakt meine drei Jahre Weiterbildungszeit voll, die ersten. Und komme danach auch erstmal in die Praxis wieder, in der ich jetzt bin. Und bin auch wirklich echt froh. Also ich glaube, ich hätte keine bessere Praxis finden können, die zu mir passt. Und ich finde es auch schön, dass es schon Patienten gibt, die quasi jetzt schon fragen, ob ich denn wiederkomme. Das ist ja schön. Das bedeutet was. Genau, also das ist halt ja was, was in der Haushaltspraxis so viel dankbarer, sage ich mal, ist, beziehungsweise persönlicher als jetzt in der Klinik. Und das, muss ich sagen, finde ich total schön und möchte auch wieder in die Praxis nach der Elternzeit und habe auch noch Zeit. Dadurch, dass ich ja nicht so viel Zeit in der Klinik verbracht habe, habe ich jetzt ja noch relativ viel Zeit auch frei zur Verfügung und kann in der Praxis, muss man überlegen, auf jeden Fall noch ein Jahr ein Vollzeitjahr machen, wenn ich wiederkomme. Ob ich dann in Vollzeit wiederkomme oder wie ich das dann gestalte, das muss ich dann sehen. Und dann muss ich aber auf jeden Fall auch noch in eine andere Praxis gehen, beziehungsweise In ein anderes Gebiet vielleicht auch. Hättest du da einen speziellen Wunsch oder ein besonderes Interesse? Ich glaube, Pädiatrie oder Dermatologie. Genau. Das wüsste ich. Gut aufgepasst. Ja, also ich glaube, ich habe am Anfang mal gedacht, es ist besser, ich mache erst Derma oder Pädiatrie, weil ich so für mich dachte, das sind bestimmt Themen, die in der Haushaltspraxis auch viel kommen, vor allem die Derma. Und jetzt ist es aber ganz schön, dadurch, dass ich halt schon ein bisschen Erfahrung habe In der Allgemeinmedizin sieht man auch, was man noch gebrauchen könnte. Und ich möchte mir schon auch noch eine zweite Praxis angucken, weil ich glaube, dass die Praxen so individuell und so verschieden sind und dass es da wichtig, also für mich wichtig ist, auch nochmal andere Abläufe oder anderes Arbeiten zu sehen. Vielleicht auch mit anderen Schwerpunkten, wie jetzt einer palliativen Versorgung oder Ähnlichem. Und aber auch, dann muss ich halt gucken, ob Derma oder Pädiatrie oder beides, weil man ja schon eine gewisse Zeit irgendwo sein muss, damit man überhaupt erstmal reinkommt. Und gerade in der Praxis müssen sich auch die Patienten ein bisschen an einen gewöhnen. Und ich will aktuell nicht nochmal in die Klinik. Also ich könnte ja auch sagen, ich mache Derma in der Klinik oder Pädiatrie, aber das möchte ich aktuell nicht und glaube auch, jetzt mit bald etwas gewachsener Familie macht es nicht so viel Sinn. Und genau, also schauen wir mal. Würdest du dir eine Zusatzbezeichnung neben Facharzt der Allgemeinmedizin holen? Also prinzipiell klar. Es ist, glaube ich, immer gut, möglichst viel sich weiterzubilden. Ich glaube, dass das auch eine Chance ist, während der Weiterbildungszeit, bevor man jetzt seinen Facharzt hat. Ich habe zum Beispiel jetzt gerade vor ein paar Wochen das Hautkrebs-Screening-Seminar gemacht, damit man quasi das in der Praxis abrechnen darf. Also irgendwann. Ich ja noch nicht. Aber ich habe es einfach jetzt schon mal gemacht, weil es ja doch auch häufig ist, dass Patienten kommen zum Beispiel und einen Fleck zeigen. Ich finde, es gibt super viele interessante Zusatzweiterbildungen zum Facharzt. Ob es jetzt die manuelle Therapie ist oder Allergologie oder Naturheilverfahren. Ich glaube, da gibt es ja für jeden so ganz viele verschiedene Sachen. Ich glaube, für mich wäre es erstmal was Praktisches, wo ich auch weiß, das kann ich vielleicht ganz gut anwenden. Ich glaube, ich muss es nicht zwangsläufig in dem Rahmen von, es ist die Zusatzbezeichnung haben, aber sich so konstant weiterzubilden ist ja, glaube ich, einfach ein Teil von unserem Beruf und ist nicht immer einfach, finde ich. Also gerade wenn man Vollzeit arbeitet in der Klinik oder so, dann hat man meistens auch keinen Nerv, noch am Wochenende eine Fortbildung zu machen. Das habe ich zum Beispiel jetzt halt eher, dass ich da Motivation und Lust zu habe und auch von der Praxis her extra Tage für Fortbildungen bekomme. Also ich glaube halt, das ist... Gut ist und dass es Spaß machen kann. Man muss aber, glaube ich, gucken, wie man es schafft und ob man es will. Also, weil ich habe immer das Gefühl, wenn man sich zu viele Sachen, also ich will gerne alle Sachen gleichzeitig, beziehungsweise will viel und dann schafft man es aber doch vielleicht nicht so und dann ist man enttäuscht. Und ich glaube, dass es schön ist, wenn man sich was vornimmt. Ich habe jetzt zum Beispiel das mit dem Hautkrebsscreening gemacht oder so Dinge, die sich nicht so ewig ziehen. Außer man hat natürlich die Zeit, Lust und Muße dazu. Also das ist ja immer total unterschiedlich, wie die Leute da drauf sind. Aber prinzipiell glaube ich, dass man das in der Weiterbildungszeit schon auch ganz gut machen kann. Welche Zusatzweiterbildung ich jetzt machen werde, werde ich irgendwann sehen. Ich glaube für mich ist es jetzt so, dass ich erstmal meinen Facharzt mache und dazu aber sonst viele Fortbildungen mache, ob es jetzt vom Kompetenzzentrum die Seminartage sind oder andere Fortbildungen, da gibt es ja auch genug. Das mache ich schon auch immer und viel und es gibt ja auch viele so lokale Angebote dann von der Ärztekammer oder jetzt hatten wir von der Frauenhilfe hier was zum Beispiel wegen sexualisierter Gewalt. Da gibt es ja so viele Angebote, die man machen kann und das finde ich immer schön. Also sich da weiterzubilden und ich glaube, es ist auch wichtig, auch wenn es nicht immer leicht fällt neben einem Vollzeitjob. Also du hast auf jeden Fall auch noch viel vor und das wirst du auch sicher alles super machen, so wie sich das anhört. Greta, vielen Dank schon mal, dass du heute unser Gast warst. Zum Abschluss fragen wir immer nach einer Lebensweisheit oder irgendwas, was du noch mit auf den Weg geben möchtest, den Leuten, die uns zuhören. Möchtest du damit unsere Folge jetzt abschließen? Ja, ich wusste ja schon, dass die Frage kommt, weil ich ja auch fleißige Podcast-Hörerin bin. Ich finde es total schwierig irgendwie. Ich glaube, was man so ein bisschen rausgehört hat, auch schon während der Folge, finde ich einfach, für den ganzen Weg ist die Kommunikation total wichtig. Ob es jetzt die Kommunikation zwischen KollegInnen, zwischen PatientInnen, zu Hause, mit der Familie, alles drumherum. Dass man da einfach guckt, dass man kommuniziert, dass man die Sachen anspricht, dass man zuhört. Ich glaube, das ist in jedem Bereich wichtig. Und auch auf sein Bauchgefühl zu hören. Also das ist zwar keine richtige Lebensweisheit, aber ich tendiere auch dazu, viele Dinge zu zerdenken. Aber man hat meistens ja irgendwie ein Bauchgefühl und ich glaube, häufig ist das auch sehr richtig. Und das ist, glaube ich, ich würde sagen, dass man versucht, gut zu kommunizieren und auf sich selbst zu hören, sind so die wichtigsten Sachen, die ich für mich mitgenommen habe, zumindest aus meinem bisherigen Leben. Super, dann vielen Dank dir, Greta, dass du heute da warst. Ich bedanke mich auch recht herzlich. Es hat mir viel Spaß gemacht. Dann wünschen wir dir auch alles Gute für deine Restzeit in der Praxis und auch bald als Mutter. Vielen lieben Dank. Ich euch auch und einen guten Weg irgendwann dann in die Praxis. Dankeschön. So, das war unsere Folge mit drei Ärztinnen in Weiterbildung mit Greta. Wir hoffen, es hat euch gefallen und wir freuen uns sehr, wenn ihr beim nächsten Mal auch wieder dabei seid.