Wege der Allgemeinmedizin

Kompetenzzentrum Weiterbildung Hessen
Since 10/2021 36 Episoden

Quereinstieg in die Allgemeinmedizin - mit Martina Teschner

15.12.2021 32 min

Zusammenfassung & Show Notes

Zur Vielfalt der Wege in die Allgemeinmedizin gehört auch der Quereinstieg: Wie so einigen Fachärzten/innen aus anderen Bereichen wurde es unserem heutigen Gast, Dr. Martina Teschner, irgendwann „zu einsam hinter dem Narkosegerät“. Die ehemalige Anästhesistin teilt ihre persönlichen Erfahrungen des Quereinstiegs mit uns, vom ersten Gedanken an die Allgemeinmedizin bis hin zu ihrer aktuellen, spannenden Praxiskonstellation als Hausärztin. Ein Spoiler schon mal vorweg: Die Freiheiten der eigenen Praxis weiß sie sehr zu schätzen. 


Shownotes:

Transkript

Hallo und willkommen zurück zum Podcast vom Kompetenzzentrum Weiterbildung in Hessen. Die Wege in die Allgemeinmedizin, das haben wir schon ganz oft gesagt, sind vielseitig und oft auch nicht gradelinig. Und einer dieser Wege ist der Quereinstieg. Hier in Hessen ist der Quereinstieg in zwei Jahren möglich, und zwar für alle, FachärztInnen aus Fächern der unmittelbaren Patientenversorgung. Ganz häufig sind das Personen aus der Anästhesie, aus der Chirurgie oder auch der Gynäkologie zum Beispiel, die dann ihren Weg in die Allgemeinmedizin finden. Wir beschäftigen uns schon länger mit dem Quereinstieg und haben unter anderem eine wissenschaftliche Bedarfserhebung durchgeführt, um zu schauen, welche Motivationen Quereinsteigende haben, aber welchen Herausforderungen sie auch begegnen. Das heißt, wir haben da schon recht viele Gespräche geführt. Und heute führen wir ein Gespräch mit Martina Teschner, die selbst Quereinsteigerin in die Allgemeinmedizin ist, ursprünglich aus der Anästhesie kommt. Aber irgendwann ist es ihr hinterm Narkosegerät doch zu einsam geworden, wie sie uns gleich erzählt. Und mit ihr unterhalten wir uns erstmal über ihren Weg in die Allgemeinmedizin, was sie daran schwer, aber auch gut fand. Und wundert euch nicht, wir machen am Anfang so einen kleinen Schlenker, weil Martina in einer besonders spannenden Praxiskonstellation arbeitet. Das heißt, ums Praxisformat geht es am Anfang auch kurz. Und anschließend wünschen wir euch ganz viel Spaß beim Thema Quereinstieg heute. Hi, ich bin Maria, Pädagogin und Mitarbeiterin hier am Kompetenzzentrum Weiterbildung. Und in der heutigen Folge ist die Britta auch wieder dabei. Hey Britta! Ja, hallo, ich bin Britta. Ich bin Assistenzärztin, momentan in der Inneren, kann mir aber Allgemeinmedizin als Weiterbildungsziel sehr gut vorstellen, aber komplett festgelegt bin ich da noch nicht. Heute haben wir wieder einen Gast, wie jedes Mal, und ich freue mich ganz besonders. Das ist nämlich Martina Teschner. Ja, wir kennen uns schon etwas länger, genau genommen seit 2017. Ich musste da auch noch mal scharf nachdenken. Ich habe nämlich bei euch in eurer Hausarztpraxis damals ja mein Wahlterzial des PJs gemacht. Da hatte ich auch ganz am Anfang hier schon mal ein bisschen was von berichtet. Und ja, ich freue mich sehr, dass du heute bei uns bist, Martina, und uns ein bisschen über deinen Werdegang erzählen möchtest. Ja, hallo. Also ich bin Martina und es freut mich, dass ihr mich heute eingeladen habt. Das finde ich auch ganz interessant. Ja, ich bin jetzt seit 2014 niedergelassen in der Hausarztpraxis, in der Gemeinschaftspraxis. Wir sind zu zweit. Wirhaben auch immer einen Arzt oder Ärztin in Weiterbildung dabei und wir haben noch eine Kooperation mit einer Psychiaterin. Also wir sind eine Gemeinschaftspraxis mit einer Praxisgemeinschaft sozusagen, ja. Ja und wir haben natürlich auch immer PJlerund auch Blockpraktikanten bei uns. Ja, da hake ich nochmal ganz kurz ein, weil das fand ich schon damals ganz spannend, dass ihr diese Praxisgemeinschaft mit der Psychiaterin habt. Also das ist auch so ein Modell, was ich vorher noch nie irgendwo gesehen habe und ich glaube, das funktioniert auch bei euch ganz gut. Ich glaube, die Vernetzung ist eine ganz gute Sache bei euch. Ja, auf jeden Fall. Also das ist super. Ich war am Anfang auch, die kenne ich ja gar nicht, aber das war so Zufall, dass wir zusammengekommen sind. Wir sind in eine neue Praxis umgezogen und hatten noch ein Zimmer frei. Und dann haben wir überlegt, werpasst dennda dazu und sind da auf die Kollegin gekommen, die auch gerade sich verändern wollte. Und das passt wirklich sehr gut zusammen. Also ich glaube, wir profitieren alle voneinander. Also sie von uns, weil sie uns auch mal Patienten zuschieben kann, wo es allgemeinmedizinische Probleme gibt. Aber ich freue mich immer, wenn ich Patienten mit psychiatrischen Problemen mit ihr besprechen kann. Das ist ja auch nicht gerade selten, dieses Thema. Ja, sehr häufig, ja. Und Martina, du warst ja nicht schon immer Hausärztin sozusagen. Magst du uns kurz durch deinen Lebenslauf führen? Ja, der ist nicht gerade mein Lebenslauf. Also ich habe zuerst Krankenschwester gelernt, das Abitur nachgemacht und ja, dann Medizin studiert. Dann habe ich am Ende vom Studium ein Kind bekommen, eine kleine Tochter und habe mir überlegt, ja, was mache ich denn jetzt? Ich wäre gerne Internistin geworden. Das war aber jetzt vor 20 Jahren, war schon länger als 20 Jahre her und da war es in der Inneren eigentlich noch so, dass man, ja man hat da eigentlich von morgens um 8 bis abends um 7 gestanden und Halbzeitstellen gab es nicht. Und dann habe ich überlegt, waskönnte dann passen, was ist familienfreundlicher und dann bin ich auf die Anästhesie gekommen. Das war dann auch erstmal eine ganz gute Lösung gewesen. Ich habe dann erst Facharzt für Anästhesie gemacht. Dann habe ich auch noch ein paar Jahre als Anästhesistin gearbeitet und dann mochte ich das nicht mehr. Das hat mir nicht mehr gefallen. Ich hatte... Ja, war halt mal der Dienstleister für die anderen Kollegen und hat jetzt nicht so seine eigenen Patienten länger behandelt, also es sei denn auf Intensivstationen. Ja, und dann habe ich überlegt, ja, ich fand die Internisten in meiner Klinik damals ganz nett, ob ich da wechseln kann. Und ja, wir kannten uns dann schon länger durch die Intensivstationen. Und dann haben die mich dann aufgenommen. Ich habe dann gesagt, okay, ich mache jetzt mal Internistin. Ein Jahr von der Anästhesie wird ja anerkannt. Und dann dachte ich, okay, naja, die vier, fünf Jahre hältst du noch durch. Und es ging dann auch erstmal ganz gut. Aber irgendwann geht es mir eher, glaube ich, so, wie dir auch, Britta, möchte man nicht mehr in der Klinik sein. Das war dann einfach zu viel geworden. Wir hatten ja dann immer die Nachtdienste, die Wochenenddienste, es warja doch irgendwie jedes zweite Wochenende zumindest mit einem Tag weg und ja, es hat mich irgendwann sehr frustriert und alle anderen machen was und ich gehe jetzt wieder ins Krankenhaus. Kann ich sehr gut nachvollziehen, habe ich ja hier auch schon ein paar Mal angesprochen im Podcast und genau, das ist auch für mich einer der Gründe, weshalb ich mir relativ sicher bin, dass Klinik auf Dauer nicht so mein Ding ist. Und es ist gut, dass es Leute gibt, die das gerne machen, aber es muss halt auch zu einem passen. Ja, du bist da ja schon ziemlich schnell drauf gekommen. Du bist jetzt am Anfang deiner Weiterbildung. Ja, genau. Ich bin ja im zweiten Weiterbildungsjahr und bei mir war es ja auch so oder ist es so, dass ich ein Kind am Ende des Studiums bekommen habe. Und deswegen war das natürlich auch schon immer für mich ein Thema, wie ich das irgendwie vereinbaren kann. Und ja, und dann habe ich aber ja auch, wie gesagt, mein PJ bei euch schon gemacht und schon so einen Einblick gekriegt in die Allgemeinmedizin, was sehr schön war, nebenbei bemerkt. Und schon da habe ich mir gedacht, okay, vielleicht wäre das was für mich. Also zumindest... Eine Tätigkeit in der Praxis konnte ich mir gut vorstellen und man hat da ja auch, wenn einem die Innere interessiert, da bieten sich ja auch ganz, ganz viele Möglichkeiten da, internistisch tätig zu sein. Ja, das finde ich auch das Schöne daran, dass man sich eigentlich auch so seine Schwerpunkte suchen kann. Ich kann mich für Homöopathie interessieren und kann mich da weiterbilden. Ich kann, wenn ich jetzt Chirotherapie machen möchte oder zum Beispiel Psychosomatik interessiert bin, also ich kann meine Schwerpunkte setzen. Das ist eigentlich das Schöne daran. Ja, wir haben hier im Kompetenzzentrum ja uns auch so ein bisschen wissenschaftlich mit dem Thema Quereinstieg beschäftigt und mit so ein paar Quereinsteigenden gesprochen. Und das ist tatsächlich ein super häufiges Argument, was kommt, dass man Zeit für die Familie möchte, weg von Schichten, weg von der Klinikarbeit. Aber auch dieses Stichwort Vielfalt in der Allgemeinmedizin kommt ganz oft. Das hören wir auch im Mentoring immer wieder, wo auch ein paar Quereinsteigende immer drin sitzen. Gab es denn für dich darüber hinaus noch irgendwelche Aspekte, die du an der Allgemeinmedizin besonders spannend fandest oder in der hausärztlichen Tätigkeit, die dich dann in diese Richtung gezogen haben? Ja, zuerst war es wirklich erst mal dieses, ich möchte aus der Klinik weg und ja, dann habe ich einfach mal da angefangen. Aber je länger ich dann dabei war, umso mehr habe ich es auch zu schätzen gewusst, dass man sein eigener Herr ist, sein eigener Chef ist. Da ist jetzt nicht wieder irgendein Chefarzt oder ein Oberarzt, der einem sagt, wie man was zu machen hat. Ja, und das finde ich wirklich toll daran. Was ich am Anfang so ein bisschen schade fand, dass man jetzt so dieses große Team vom Krankenhaus nicht mehr hat. Ja, das fand ich immer so, habe ich am Anfang schon vermisst, dass man jetzt da mehrere Kollegen hat. Ja, genau. Und ja, es war schon am Anfang so ein bisschen, naja, hast jetzt noch eine Kollegin. Wir waren am Anfang ja nur zu zweit. Ja, aber das hat sich dann relativiert, weil die Vorteile liegen auf der Hand. Ja, dass man, ja, man baut sich dann ja wieder sein Netzwerk auf. Ja, man weiß, okay, gibt auch wieder einen HNO-Arzt, wo ich anrufen kann oder einen Kardiologen, mit dem ich zusammenarbeite. Es dauert aber halt eine Weile. Da ist natürlich von Vorteil, wenn man vielleicht die Praxis da aufmacht, wo man auch klinisch tätig gewesen ist. Dann kennt man natürlich die Leute aus dem Krankenhaus und hat dann eigentlich schnellere Kontakte. Was mich noch interessieren würde, Martina, ist so das Verhältnis zu den Patienten. Weil als Anästhesistin, also zumindest wenn man so im OP ist, ja, zumindest stelle ich es mir so vor, dass man die nicht so sehr intensiv kennenlernt. Dann werden sie in Narkose versetzt. und das ist ja eigentlich genau das Gegenteil von der allgemeinmedizinischen Tätigkeit. Wie empfindest du das? Also ist das dir schwergefallen, als du plötzlich, manchen Patienten vielleicht dreimal die Woche gesehen hast, der irgendwie sehr beratungsintensiv ist oder ist das für dich eher ein Gewinn? Das würde ich jetzt ganz klar als Gewinn verbuchen. Ja, auch wenn vielleicht manche Patienten ein bisschen anstrengend sind und denken auch manchmal, naja, in der Anästhesie, da waren die alle ruhig, haben geschlafen auf der Intensivstation auch. Aber ja, das ist ja ganz klar das Schöne an der Allgemeinmedizin, dass man mit Menschen reden kann, dass die auch Vertrauen zu einem bekommen, dass man Beziehungen auch aufbaut und ja, die über Jahre, jetzt bin ich ja mittlerweile seit Jahren dabei, jahrelang schon kennt und dann auch so mittlerweile so Familienstrukturen kennenlernt, dann okay, die sind jetzt auch miteinander verwandt und dann irgendwie viele Sachen auch mal kapiert, ja, warum manche Dinge so sind, ja, nee, ist ein ganz klarer Gewinn, dass man ja jetzt mit Menschen reden kann, also ich fand das schon manchmal ein bisschen einsam, da immer ja hinterm Narkosegerät zu sitzen. Ja, das macht wesentlich mehr Spaß, finde ich, ja. Du hattest noch ein total interessantes Stichwort gesagt, was mich auch nochmal interessieren würde, nämlich, dass du dann wieder die Ärztin in Weiterbildung warst. Wie war das denn für dich, dieser Rollenwechsel, dass du aus deiner Rolle als Fachärztin dann nochmal zurück bist und dann sozusagen die Ärztin in Weiterbildung warst? War das schwierig für dich? War das leicht? Naja, für das Ego ist es erstmal nicht so ganz schön, wenn man erstmal Facharzt ist. Das Ego, dann natürlich hat man noch ein Facharztgehalt und verdient dann wieder weniger. Das ist natürlich erst mal weniger schön. Ja, aber auf der einen Seite, ich war ja erst in der Klinik, also ich bin jetzt nicht gleich in die Praxis gegangen. Ich musste noch zwei Jahre in der Klinik machen, also ich war zwei Jahre in der Inneren und es war dann auch sehr bereichernd, da wieder mit den Kollegen irgendwie so Arzt in Weiterbildung zu sein. Ja, es war am Anfang schon ein bisschen, ja. Aber gut, das Ding ist natürlich auch, dass ich mich auf dem Gebiet natürlich auch nicht so gut ausgekannt habe, dass da natürlich auch eine gewisse Unsicherheit war, sodass es natürlich auch wieder gut ist, dass mal jemand hat, der einen wieder leitet. Und manchmal kann es ja auch ein bisschen entlasten, wenn man sozusagen der Neuling ist, der auch noch nicht so viel wissen muss. Also das ging mir zumindest so, wenn ich in ein anderes Fachgebiet mal rotiert bin, da fand ich es auch am Anfang gar nicht so schlecht, dass ich also auch mir herausnehmen konnte, alles noch zu fragen und vielleicht auch ein paar dumme Fragen zu stellen. Ja, das ging mir am Anfang in der Tat so. Ich dachte immer, eigentlich von mir wird immer erwartet, als ich dann in der Praxis war, dass ich das alles schon weiß, weil du bist ja Fachärztin für Anästhesie und Notfallmedizin und jetzt hast du zwei Jahre Innere gemacht. macht, ja. Und ich kam mir am Anfang da schon ein bisschen doof vor und dann Leute da waren mit so einem banalen Infekt und da hat man ja eigentlich nie was zu tun gehabt und es war schon erstmal so ein bisschen oder ja, wie sieht ein Ohr von innen aus? Also es war schon erstmal ein bisschen komisch, dass man obwohl man so lange schon arbeitet als Arzt das noch lernen muss, ja. Genau, ein Aspekt, den wir auch manchmal hören, der natürlich so ein bisschen schwierig sein kann, ist, wenn man als Fachärztin jetzt beispielsweise für Kardiologie oder also innere Medizin mit Schwerpunkt Kardiologie irgendwo hinkommt, dann den Quereinstieg Allgemeinmedizin macht und dann natürlich diejenige ist, die für das Fachgebiet irgendwie zuständig ist. Das heißt, man wird für bestimmte Aufgaben in der Praxis dann abbestellt sozusagen, kriegt aber dann nicht diese breite Spanne irgendwie, die ja eigentlich in der Weiterbildung ermöglicht werden soll. Und da aber vielleicht auch umgekehrt die Frage, hast du das Gefühl, dein Vorwissen als Anästhesistin hat dir was gebracht in der Allgemeinmedizin oder greifst du da irgendwo drauf zurück? Da bin ich jetzt darüber nachdenken. Gute Frage. Ich glaube, ehrlich gesagt, so richtig viel hat mir das Vorwissen erst mal nicht gebracht in der Allgemeinmedizin. Also das ist ein komplett anderes Fach, ja. Auch wenn es jetzt irgendwie total anerkannt wird, ja. Nee, aber ich glaube, es hat mir eine gewisse Sicherheit gebracht, wo ich denke, okay, also ich kann erkennen, ob es jemand wirklich jetzt so dreckig geht, dass der jetzt gleich am Umfallen ist oder nicht, ja. Und auch die Sicherheit, wenn jetzt hier was passiert, ich kann es handeln, ja. Ja, das fand ich eigentlich sehr positiv, muss ich sagen. Es ist ja mittlerweile so, zumindest erinnere ich mich, damals als ich bei euch PJ gemacht habe, da gab es auch eine Ärztin in Weiterbildung, die ebenfalls Fachärztin für Anästhesie schon war. Und ich glaube, dann war es so, dass man eben diesen Teil Innere nicht mehr machen musste im Krankenhaus, sondern dass man als fertiger Facharzt, so wie es jetzt ja auch ist, diese zwei Praxisjahre dann machen muss. Wie stehst du dazu, Martina? Also ich habe jetzt so rausgehört, dass dir die Innere schon den Einstieg so ein bisschen erleichtert hat, oder? Ja, also klar, prinzipiell ist es natürlich toll, dass man schneller in die Allgemeinmedizin kommt. Man hat ja schon eine Facharztausbildung, aber ich persönlich habe da echt profitiert von der Inneren. Also ich wollte es jetzt nicht missen und ja, ich glaube, es macht es wesentlich einfacher reinzukommen, als wenn man jetzt so ein ganz spezialisiertes Fach hat und dann Allgemeinmediziner wird. Ja, ich weiß gar nicht, mit welchen Fächern man in die Allgemeinmedizin kommen kann. Da muss ich jetzt sagen, peinlich, aber ich weiß es gar nicht. Ja, man kann wahrscheinlich auch Dermatologe sein und Allgemeinarzt werden. Ja, ich glaube eigentlich alles, was so alle Fächer der unmittelbaren Patientenversorgung, die sind da auch in der Weiterbildungsordnung aufgelistet. Da gehört echt mittlerweile von Arbeitsmedizin über alle chirurgischen Fächer echt viel dazu. Orthopädie, HNO ist so ein Klassiker. Manche wechseln aus der Gynäkologie dann auch irgendwann noch. Und es sind genau zwei Jahre im Moment, 24 Monate, die man dann ambulant nochmal machen muss, plus die psychosomatische Grundversorgung. Und dazu muss man ja auch noch sagen, das ist ja auch nur in Hessen so. Also es gibt ja auch Bundesländer, wo du es in einem Jahr machen kannst und die Strukturen sind ganz unterschiedlich. Also es ist echt ganz unterschiedlich. Ach ja, das wusste ich jetzt gar nicht, dass man es auch in einem Jahr machen kann. Ja, da muss ich ehrlich sagen, ich bin jetzt gar nicht so, ob ich das so gut finde, weil ob das so der Allgemeinmedizin gerecht wird. Also ich meine, das ist ja so ein ganz umfassendes Fach. Okay, man ist nirgends so der Superspezialist drin, aber man muss ja doch überall so ein bisschen mal reingeguckt haben. Also ein Jahr fände ich jetzt schon. Ja, ich glaube, es ist so eine Gratwanderung, wenn man natürlich merkt, das ist ein wahnsinnig, Also effektives Mittel gegen Hausärztemangel. Also dann hast du natürlich schnell irgendwo da jemanden sitzen, der einen Sitz auch besetzen kann, wo jetzt irgendwie Not am Mann oder an der Frau ist. Aber wie du sagst, es muss sich natürlich die Waage halten und entsprechend auch eine Qualität in der Weiterbildung vorhanden sein. Und es geht halt nur, wenn man eine gewisse Zeit irgendwo hat. Ja, also ich denke auch, dass da, es lebt einfach auch von der Erfahrung, die man sammelt. Ja, ich glaube, je länger man das macht, umso mehr hat man gesehen und umso sicherer wird man. Klar kann man auch immer nachlesen. Das ist ja das Schöne an der Allgemeinmedizin ist, wenn ich was nicht weiß, ist ja nicht so peinlich. Ich kann ja auch sagen, ja, lese ich immer nach oder bespreche das nochmal mit einer Kollegin. Das ist auch das Schöne an einer Gemeinschaftspraxis, dass man immer jemanden noch hat, mit dem man mal irgendwas besprechen kann, was man nicht weiterkommt. Ja, aber prinzipiell finde ich, ja, doch ein bisschen kurz, ja. Ja, definitiv. Ich habe jetzt nach 18 Monaten mit zwei Fachbereichen, habe ich so das Gefühl, naja, so richtig fit fühle ich mich trotzdem nicht. Also ich würde jetzt nicht in eine Praxis gehen und denken, oh ja, kein Problem. Also ich hätte schon das Gefühl, dass ich noch mehr oder auch vielleicht mal was Chirurgisches irgendwie sehen wollen würde noch. Ja, mehr geht ja immer, theoretisch. Natürlich, klar, musst du gucken, wo persönlich auch Schwerpunkte Sinn machen einfach. Ja, praktisch ist es halt auch gar nicht so einfach. Dann wäre es ein Traum, wenn man ein Jahr Chirurgie machen kann und vielleicht nochmal ein halbes Jahr Derma oder das so bunt mixen kann. Das wäre natürlich super schön, aber ist natürlich nicht einfach. Wir hatten hier eine Ärztin in Weiterbildung vor einiger Zeit, die eigentlich was ganz Schönes gesagt hat. Die sagte nämlich so sinngemäß, man setzt sich halt seine eigenen Schwerpunkte und je nachdem kommen halt auch die Patienten zu einem. Also wenn man vielleicht sich besonders für, weiß ich nicht, Derma interessiert, dann wissen die Patienten irgendwann, okay, der kann das halt oder die und dann macht man das wahrscheinlich auch mehr und andere Dinge dafür vielleicht eher weniger. Ja, das kann ich so aus der Erfahrung in der Praxis auch bestätigen. Das ist wirklich so. Meine Kollegin macht viel Psychosomatik und interessiert sich für Psychiatrie und so. Also jetzt nicht meine psychiatrische Kollegin, sondern die andere. Und ich glaube, da kommen auch viele Patienten zu ihr, die da Probleme haben, weil die das einfach wissen, dass sie da gut aufgehoben sind. Ich würde nochmal auf deinen Quereinstieg in den zwei Jahren ganz konkret zurückkommen. Gab es da irgendwas, was du herausfordernd fandest im Kontrast zu deiner vorherigen Tätigkeit? Ja, ich fand viele Gebiete herausfordernd. Orthopädie, also wenn man mit Knie- oder Schulterschmerzen, damit hatte ich ja nie was zu tun. Diese fand ich schon schwer. Das ist auch das, wo ich heute auch immer noch denke, schade, dass du nicht mal in der Chirurgie oder in der Orthopädie gewesen bist. Da habe ich schon schwer zu kämpfen gehabt. Wie untersuche ich eine Schulter, ein Knie? Was könnte das jetzt alles sein? Da hat man weder in der Inneren noch in der Anästhesie mit zu tun. Na gut, Anästhesie indirekt, aber das hat mich jetzt nicht weitergebracht in der Weiterbildung Allgemeinmedizin, ja. Und konntest du dir solche Dinge dann im Laufe der zwei Jahre so, ich sag mal, zufriedenstellend aneignen oder hast du danach vielleicht irgendwie eine Fortbildung mal gemacht oder mal hospitiert irgendwo? Wie löst man sowas dann am besten? Ja, ich habe in der Tat, gut, dass du es sagst oder fragst, Britta. Ich habe in der Tat eine Woche mal beim Chirurgen hospitiert. Das war mal ganz nett, aber ich glaube, es hätte eigentlich länger sein müssen. Ja, gut, wie löst man das? Ich glaube, immer wieder lesen. Ich habe mir auch so Videos angeguckt, wie untersuche ich was und versucht mir so ein paar, ich habe mir letztendlich so ein paar Griffe zurechtgelegt. Also man kann ja nicht irgendwie alle Untersuchungsmethoden anwenden können. Das finde ich einfach viel zu viel. Also ich habe mir einfach so ein paar Untersuchungsmethoden dann zurechtgelegt, weil ich dann wusste, okay, dann danach guckst du und das gibt dir erstmal so einen groben Überblick, ob es was Schlimmes ist oder nichts Schlimmes. Ja, und wenn ich dann halt nicht weiterkomme, okay, dann hat man ja immer noch einen Kollegen zum Besprechen oder ja, sie werden halt weiter überwiesen. Ja, ja. Und hast du außer der Hospitation irgendwas getan, einen Kurs besucht oder so, um deinen Quereinstieg zu unterstützen? Zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen ist es ja, glaube ich, verpflichtend, dass man zum Quereinstiegen einen Kurs macht. Und unsere Kolleginnen und Kollegen in Münster bieten da auch einen Kurs zum Beispiel für an, wo ich auch mal hospitieren durfte. Aber das macht natürlich jeder so, wie es gerade passt. Hast du denn irgendwas noch drumherum gemacht? Ich hatte mal angefangen mit Chirotherapie. Das habe ich mal gemacht. Ja, aber ich habe es nicht zu Ende gemacht. Das war mir einfach zu umfangreich. Also es ist ja wirklich eine ganze Weiterbildung nochmal. Und ich habe dann einfach gemerkt, oh, ich kann es zu schlecht. Ich habe zu wenig Zeit in der Praxis, um das anzuwenden. Ja, es ist ein bisschen schade, aber ja. Ja, und dann halt die psychosomatische Grundversorgung, das mussten wir ja machen. Ja gut, und dann geht man ja immer wieder auf so Fortbildungen, wo man auch mal sagt, okay, man kann sich jetzt was aussuchen. Wir waren auf einem Hausärztetag, dann kann man auch wieder so Untersuchungstechnikkurse machen. Das fand ich auch mal sehr hilfreich. Da habe ich mal einen Chirurgiekurs gemacht, einfach mal zu gucken, ja, wie nähe ich jetzt mal was zusammen. Ja, mal reinzugucken, ja. Ja, ich habe am Anfang, ja ganz früher immer gedacht, Allgemeinmedizin ist ein bisschen langweilig, also da fehlt die Action, was man so im Krankenhaus hat, aber ich glaube, dass das immer so als junger Arzt, das möchte man immer haben und da möchte man alles lernen, man möchte intubieren lernen, ZVKs legen lernen, also man möchte so viel Handwerkliches lernen und dann denkt man, ja, in der Allgemeinmedizin habe ich das ja alles nicht mehr. Und ich glaube, es kommt dann halt erst im Laufe der Jahre, wo man einfach merkt, ja gut, habe ich jetzt gelernt. Aber ich glaube, so eine Alterssache vielleicht, also bei mir war es eine Alterssache, dass ich gedacht habe, okay, ich setze jetzt doch einen Schwerpunkt auf ein bisschen andere Dinge wichtiger. Und ja, das finde ich auch ganz interessant, dass es bei dir ja schon viel früher gekommen ist, Britta. Aber es ist vielleicht auch ein bisschen Persönlichkeitssache tatsächlich, weil sowas mit vielen Notfällen und viel Spannung, das brauche ich jetzt auch nicht zwangsläufig, muss ich sagen. Also immer, wenn ich im Nachtdienst da so stehe oder ja stand und sich dann einen Schockraum ankündigte, da habe ich mich jetzt nicht gerade drüber gefreut, sagen wir mal so. Also ich habe auch nichts gegen eine Tätigkeit, die eher ein bisschen planbarer ist. Und ich glaube, was man schon manchmal ein bisschen unterschätzt, ist so die Masse an Arbeit, die man tatsächlich auch so hat in der allgemeinmedizinischen Praxis, weil ihr ja auch ganz viel so drumherum quasi noch macht. Also wenn die Sprechstunde zu Ende ist, da…. Das heißt ja nicht, dass die Arbeit damit auch getan ist. Also das Arbeitspensum ist, glaube ich, schon recht hoch. Ja, da hast du vollkommen recht. Das ist ja auch nur mal auf deine Frage zurückzukommen, Maria. Das ist mir am Anfang auch schwer gefallen. Diese ganze, natürlich klar, dieses, wie rechne ich was ab und das Ganze mit der KV, wie das alles geregelt wird. Das ist natürlich auch etwas, wo man wirklich, glaube ich, reinsteigen muss, dass man auch mal diese Verantwortung hat. Ja, das ist jetzt mein Laden und ich muss das jetzt irgendwie auch alles kapieren und das muss ja auch alles laufen und wir haben ja auch Angestellte. Aber auf der anderen Seite ist es natürlich auch toll, dass man sagt, hey, wir haben ja Leute, die arbeiten bei uns und ich haben eben eine Arbeit dadurch, dass wir das hier machen irgendwie. Das finde ich auch irgendwie was, was ich irgendwie klasse finde, ja, dass da so ein kleines Team hat, das so autark miteinander arbeitet und ja, das ist schon toll. Und war dir das schon immer klar, dass du das möchtest? Also sich für die Allgemeinmedizin zu interessieren und zu entscheiden, ist natürlich die eine Sache, aber Niederlassung ist ja auch gar nicht die einzige Option. War das für dich schon immer so klar, dass du dann auch quasi dich in die Richtung selbstständig machen möchtest oder hättest du auch über ein Angestelltenverhältnis nachgedacht? Also ich hätte auch über ein Angestelltenverhältnis nachgedacht. Es war wirklich Zufall. Ich meine, das war mein Weiterbilder, der war ja auch eine Gemeinschaftspraxis, der ist in Rente gegangen, als ich fertig war. Und es hat bei uns irgendwie gepasst und dann haben sie mir das Angebot gemacht, ob ich bleiben möchte und ja, dann bin ich so sanft in diese Richtung gestummt worden, dass ich doch irgendwie da auch selbstständig sein könnte. Also am Anfang hätte ich mir das erst mal gar nicht vorstellen können. Das ist richtig, aber es war so, es war eine glückliche Fügung, muss ich sagen. Ich weiß gar nicht, Britta, ob du dazu schon was erzählt hast, was schwebt denn dir da so vor, falls es in die allgemeinmedizinische Richtung geht tatsächlich? Ja, da habe ich auch schon ein paar Mal drüber nachgedacht, aber im Moment, jetzt die Vorstellung selbstständig zu sein, also das ist für mich gerade sehr, sehr, sehr weit weg. Ich wäre erst mal gern irgendwo angestellt, um auch erst mal zu gucken, wie alles funktioniert, um so reinzukommen in diese ganzen Dinge, die man da plötzlich ja machen muss. Aber so auf lange Sicht kann ich mir das schon vorstellen, auch selbstständig zu sein. Weil, wie Martina schon gesagt hat, es ist ja auch sehr, sehr schön, so selber den Rahmen stecken zu können und auch vielleicht selber Selber sein Umfeld, sein Arbeitsumfeld gestalten zu können. Ich denke, das ist auch ein ganz schöner Aspekt, den man da nicht aus den Augen verlieren sollte und muss man ja nicht sofort machen, aber irgendwann. Ja, warum nicht? Ja, ich glaube, es ist auch ganz vernünftig, das jetzt nicht gleich zu machen. Du bist jetzt ja noch sehr jung und hast eine junge Familie. Das kann ich mir gut vorstellen, dass einem das jetzt erstmal auch zu viel wird. Kleine Kinder und gleichzeitig selbstständig machen eine Praxis, das ist schon sehr anstrengend. Und dann noch das Fachliche dazu, was man ja auch sich erstmal über ein paar Jahre erarbeiten sollte, denke ich. Also eins nach dem anderen macht wahrscheinlich Sinn. Ich glaube, es ist auch wichtig, dass man vielleicht da, wo man einsteigt, vielleicht auch erst mal mitarbeitet und guckt, ob man überhaupt zusammenpasst. Also das kenne ich auch von anderen Kollegen, die irgendwie mit jemandem zusammengegangen sind, den sie vorher nicht kannten. Das war halt dann so eine, mach mal halt zusammen. Und es dann halt nicht gut gelaufen ist und man auseinandergegangen ist. Also von daher finde ich es, glaube ich, ganz gut, wenn man zumindest mal ein Jahr zusammenarbeitet und schaut, passen wir überhaupt zusammen? Es ist ja ganz unterschiedlich. Habe ich eine Praxis, wo ich sage, ich möchte maximalen Gewinn oder ist es so, dass ich sage, okay, es muss alles stimmen, also Work-Life-Balance muss stimmen, ja. Und so einer, der viel Geld rausschlagen will aus einer Praxis mit jemandem zusammenarbeitet, der jetzt eher sagt, okay, ich möchte es einfach entspannt haben, das passt dann halt nicht. Also da ist ja Ärger vorprogrammiert. Ja, na klar. Ich hab noch einen Aspekt, der mich total interessiert, weil das finde ich, daran denkt man gar nicht sofort, wenn man an Quereinstieg denkt, aber es ist für viele tatsächlich ein Thema, nämlich was, gerade in der Anästhesie oder auch in chirurgischen Fächern, sowas wie Patientenklagen eine Rolle spielen und die Belastung im Fach teilweise auch daher rühren, dass man sich rechtlich absichern muss und sich mit auch sehr unangenehmen Fällen so auseinandersetzen muss. Hast du da in die Richtung auch Erfahrungen gemacht? Oder hast du vielleicht Kolleginnen und Kollegen, für die das mit auch ein Grund war, dann ihr Fach zu verlassen? Konkret nicht, nee. Also klar, man muss sich immer absichern, das hat man auch immer gelernt. Aber es war jetzt kein Grund, dass ich jetzt in die Allgemeinmedizin gegangen bin. Also für mich ganz klar nicht, ja. Ich fände es einfach als Punkt ganz spannend, weil man merkt, Belastung ist halt für jede Person doch nochmal was anderes. Und manche wechseln, weil ihnen Zeit mit der Familie wichtig ist. Manche wechseln, weil man diese Belastung nicht in Kauf nehmen möchte. Für andere, die wollen, keine Ahnung, vom Wohnort ungebundener sein oder raus aufs Land, wo man dann natürlich auch nicht 60 Minuten zum nächsten Krankenhaus zur Arbeit fahren will. Ja, es gibt ganz unterschiedliche Aspekte. Jeder hat seine eigene Motivation, warum er das gerne machen möchte. Haben sich denn rückblickend deine Vorstellungen erfüllt? Also das, was dich ursprünglich motiviert hat, in die Allgemeinmedizin zu gehen, würdest du jetzt sagen, das hat sich gelohnt? Ja, auf jeden Fall. Also ich kann mir jetzt nicht vorstellen, noch in der Klinik zu sein. Ich denke immer ja, ich bin heilfroh, dass ich nicht mehr im Krankenhaus bin. Ich bin jetzt mit der Allgemeinmedizin voll und ganz zufrieden. Also ich habe ein tolles Team. Also wir arbeiten super miteinander. Ja, es ist auch stressig. Ja, es ist jetzt nicht so, dass man hier nur Däumchen dreht. Also wir haben jetzt auch gerade mit Corona ist einfach echt extrem viel los. Ja, und ich habe auch gemerkt, dass jetzt in den letzten Jahren es immer mehr geworden ist. Das muss man wirklich sagen. Ich glaube, es hat auch damit zu tun, dass Praxen zugemacht haben in der Umgebung, dass wir immer mehr Patienten aufgenommen haben. Wo ich auch denke, okay, muss man jetzt schon aufpassen, dass es nicht irgendwie... Dass man wieder irgendwann da steht, wo man an der Klinik da gestanden hat und dann wieder so am Rotieren ist, ja. Aber das hat man ja, wie gesagt, mit in der Hand, ja. Ja, ja. Und hast du da irgendwelche Tipps für, wenn jetzt zum Beispiel jemand zuhört, der oder die gerne einen Quereinstieg machen möchte, aber einfach nicht sicher ist, ob das tatsächlich das Richtige ist? Was wäre so ein Punkt, wo du sagen würdest, wenn man den Gedanken hat oder die Tendenz, dann sollte man das definitiv mal versuchen? Ja, also das kann ich jetzt sagen. Eine Freundin von mir hat mir damals, als ich irgendwie unglücklich war in der Anästhesie, die Frage gestellt, überleg doch mal, wo willst du denn in fünf Jahren sein? Nein, Quatsch, die hat das gar nicht gesagt in der Anästhesie, da war ich in der Inneren schon und war schon nicht mehr so richtig zufrieden, weil ich immer so viel arbeiten musste und dann meinte ich, oh, das ist eine gute Frage, wo sehe ich mich in fünf Jahren und das war so eine wertvolle Frage, weil das hat mir die Augen geöffnet, dass ich gemerkt habe, ja, in fünf Jahren möchte ich nicht mehr im Krankenhaus sein. Ich möchte auf jeden Fall raus in die Praxis. Und dann dachte ich, wenn du eh in die Praxis gehst, dann musst du ja auch nicht einen Internisten erst machen. Dann kannst du ja auch schon als Allgemeinarzt früher in die Praxis gehen. Diesen Tipp, überleg mal, wo siehst du dich in drei Jahren oder in vier Jahren oder in fünf Jahren? Das hat mir sehr geholfen. Die eigenen Möglichkeiten und Perspektiven, einfach so ein bisschen sich vor Augen zu führen und zu gucken, wo will ich tatsächlich hin? Dann hatten wir auch mal in einer der vergangenen Folgen dieses Bild, was möchte ich denn, das an meinem Praxisschild steht irgendwann. Ja, das ist auch eine gute Frage. Natürlich inhaltlich, aber auch persönlich. Ja, das hat die Silvia Zitzmann, glaube ich, gesagt in einer unserer Folgen. Genau, also dieses Bild einfach, wo will ich hin? Ja, ich glaube auch, dass man sich das einfach mal visualisieren muss. Wo sehe ich mich dann? Ja, genau. Und das macht dann vieles doch wieder klarer, wenn man so ein bisschen am Rumirren ist und man überlegt ja oft so Vor- und Nachteile und macht dann Listen, was spricht dafür, was spricht dagegen, aber das sagt ja nicht das, wo sieht man sich irgendwie. Ja, da haben wir ja eigentlich jetzt schon ein gutes Schlusswort gefunden. Wir fragen ja unsere Gäste normalerweise auch immer nach einer Lebensweisheit, die sie gerne noch mit auf den Weg geben möchten an die Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung, die uns zuhören. Und ich finde, das ist jetzt schon was sehr Schönes, was du hier mit auf den Weg gegeben hast. Diese Frage, wo sehe ich mich in naher oder fernerer Zukunft und wie möchte ich mein Leben leben? Wer möchte ich sein? Das können wir, glaube ich, schon so als Schlusswort ganz gut stehen lassen. Und ja, von mir vielen Dank, Martina, dass du heute da warst. Hat mich sehr, sehr gefreut, dich mal hier wiederzusehen in anderem Umfeld. Und ich wünsche dir weiterhin alles, alles Gute für deine Tätigkeit in der Praxis. Ja, von mir auch vielen Dank für deine Zeit und den Einblick in deinen Quereinstieg. Ja, danke, dass ihr mich eingeladen habt. Fand ich jetzt auch sehr interessant. Ja, war schön. Ja, wir hoffen, in der Folge waren ein paar spannende Aspekte für euch zum Thema Quereinstieg dabei. Wir haben euch alle Informationen, über die wir in der Folge so gesprochen haben, in die Shownotes gepackt. Darunter die Sachen zur Weiterbildungsordnung und da ist auch wie immer ein Verweis zu unserer Webseite, wo ihr unsere Seminare findet, die für Quereinsteigende natürlich auch spannend sind. Martinas Geschichte ist natürlich nur ein Beispiel dafür, wie ein Quereinstieg ablaufen kann. Da freuen wir uns, von euch zu hören. Falls ihr selbst spannende Geschichten aus dem Bereich Quereinstieg habt, meldet euch da sehr gerne bei uns. Zur nächsten Folge will ich euch gar nicht allzu viel verraten, nur wer unser Gast ist. Das ist nämlich Professor Gerlach, der unter anderem Leiter des Instituts für Allgemeinmedizin in Frankfurt ist, aber auch noch ganz vieles mehr und der für die Allgemeinmedizin in vielerlei Hinsicht eine ganz zentrale Rolle gespielt hat. Aber dazu dann mehr in der nächsten Folge. Music.