Wege der Allgemeinmedizin

Kompetenzzentrum Weiterbildung Hessen
Since 10/2021 36 Episoden

Runde Null zu viert - mit Britta, Beate, Maria und Marischa

15.10.2021 12 min Kompetenzzentrum Weiterbildung Hessen

Zusammenfassung & Show Notes

Treffen sich eine Fachärztin für Allgemeinmedizin, eine Ärztin in Weiterbildung und zwei Pädagoginnen und… nehmen einen Podcast zur Weiterbildung Allgemeinmedizin auf?

In unserer inoffiziellen ersten Folge erzählen wir euch, wie die Idee zu unserem Podcast entstanden ist, was euch in den kommenden Folgen so erwartet und wer überhaupt hinter den Mikrofonen bei „Wege der Allgemeinmedizin“ sitzt.

Shownotes:



Shownotes:

Transkript

Wege der Allgemeinmedizin. Dein Podcast rund um die Weiterbildung. Hi, schön, dass ihr heute reinhört. Vielleicht habt ihr schon unsere Folge 0 schon gehört und kennt unser Konzept ein bisschen besser und habt auch uns schon kennengelernt. Wir haben heute unseren ersten Gast für euch mit dem sich Britta und ich gleich unterhalten werden und den kennt ihr vielleicht auch schon aus eurem Studium oder eurer Weiterbildung, falls ihr aus Hessen kommt. Er ist eine super interessante Person, die wahnsinnig viel macht. Wir arbeiten richtig gerne mit ihm zusammen und freuen uns total darauf, dass er uns heute von seinem sehr vielfältigen Alltag in der Allgemeinmedizin erzählen wird. Und genau darum soll es in der heutigen Folge gehen. Viel Spaß dabei! Music. Hallo, ich bin Maria, Mitarbeiterin hier am Kompetenzzentrum und bin heute hier mit Britta. Ja hallo, ich bin Britta. Ich bin Ärztin in Weiterbildung, momentan in der Inneren im Krankenhaus beschäftigt und könnte mir aber Allgemeinmedizin gut vorstellen. Genau und heute haben wir auch einen Gast für euch, dem wir ganz viele Fragen stellen werden. Und zwar ist das der Armin Wunder. Armin, du bist hessenweit ja doch ziemlich bekannt, kann man glaube ich so sagen. Du bist Hausarzt, du bist Prüfer, du bist Dozent hier bei uns. Magst du dich kurz vorstellen? Ja, mein Name ist Armin Wunder. Ich bin Hausarzt hier in Frankfurt am Main und nebenbei wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Allgemeinmedizin. Bin dort in der Ausbildung tätig und eben auch im Kompetenzzentrum in der Weiterbildung. Habe selbst eine Praxis, in der auch Kolleginnen und Kollegen weitergebildet werden. Ja, das sind ja schon mal eine ganze Menge spannende Aspekte, Armin. Vielleicht räumen wir das Ganze mal von vorne ein bisschen auf. Uns geht es ja unter anderem auch immer darum herauszufinden, was bewegt die Leute dazu, in die Allgemeinmedizin zu gehen. Vielleicht kannst du uns einfach mal deinen Weg so ein bisschen erzählen. Mein Weg nach der Approbation war kein gerader Weg in die Allgemeinmedizin. Damals der Tatsache geschuldet, dass es gar keine Stellen gab für Ärzte und ich meinen ersten Unterschlupf in einer radiologischen Praxis fand. Das ist sehr ungewöhnlich. Das ist auch nicht mein Traumfach, muss ich sagen, war dennoch insofern gut und wichtig, weil es auch mal schön ist, ein paar tausend Röntgenbilder gesehen und diese interpretiert zu haben. Das hat mir zumindest auf meinem weiteren Weg, der über die Chirurgie und die Innere ging, sehr geholfen. Die Chirurgie hatte ich gewählt, weil ich Notfallmedizin schon zu studierenden Zeiten sehr spannend fand, im Rettungsdienst aktiv war und mir auch Unfallchirurg als Ziel vorstellen konnte. Habe dann gemerkt, dass die Arbeit und die Art und Weise, wie in diesem Krankenhaus Chirurgie betrieben wurde, nicht zu meinen Vorstellungen entsprach und habe dann hausintern in die Innere gewechselt, was mir sehr viel mehr Freude bereitet hat. Wir hatten eine allgemeine Innere, in der ich sehr viele technische Untersuchungen wie Ultraschalluntersuchungen, Gastroskopien, Koloskopien und so weiter lernen durfte. Da war für mich aber nach ein paar Jahren der limitierende Faktor die Nachtdienste und die Belastungen auch an den Wochenenden. Kann ich gut nachvollziehen, ja. Du bist jetzt ja gerade in der Weiterbildung. Genau, ja. Das ist auch für mich einer der Faktoren, der mich an meiner aktuellen Arbeit eigentlich am meisten belastet, würde ich sagen. Also die Arbeit macht viel Spaß, aber diese Arbeits- und Dienstbelastung ist einfach sehr hoch. Ich möchte sogar so weit gehen, dass ich das Gefühl hatte, dass ich mich persönlich verändere. Sprich Außenkontakte wurden reduziert. Wir hatten damals noch diese 36-Stunden-Dienste. Das heißt, du bist dann nach Hause gekommen, du warst so erschlagen, dass du teilweise nicht gut einschlafen konntest. Und wenn du dich wieder an den normalen Tages-Nacht-Rhythmus gewöhnt hattest, kam der nächste Dienst und dadurch werden Sozialkontakte reduziert. Ich habe auch gemerkt, dass ich mich zurückziehe und sozusagen von Dienst zu Dienst hangele, um alles hinter mich zu bringen. Und dann wollte es der Zufall, dass mein Vater von seinem Hausarzt, der auch mein Hausarzt war, angesprochen wurde und der hat gefragt, was macht denn der Armin eigentlich? Und das bot für mich eine Chance, die ich wahrgenommen habe und bin dann bei diesem Hausarzt zwei Jahre sozusagen nochmal in der finalen Lehre gewesen und habe danach dann meine eigene Praxis aufgemacht. Und ich denke, wenn diese Nachtdienstbelastungen nicht gewesen wären, hätte ich mir auch vorstellen können, im Krankenhaus zu bleiben. Ich habe das gerne gemacht im Krankenhaus. Sage aber auch jetzt rückblickend betrachtet, Patienten über viele Jahrzehnte begleiten zu dürfen und zu erleben, wie sie sich entwickeln und ganze Familien zu begleiten, das ist mein Ding. Das macht mir unwahrscheinlich viel Spaß und das hätte ich im Krankenhaus so nie erleben dürfen. Und diesen Aspekt sollte man, denke ich, bei der beruflichen Zukunftsplanung auch mit ins Boot nehmen. Und hattest du, du hast erzählt, das fand ich ganz spannend, dass es auch schon so eine Begegnung mit diesem Hausarzt war, der dann gefragt hat, der dich dann so ein bisschen auf diesen Weg geleitet hat. Hattest du noch andere Meilensteine oder irgendwelche Personen, bei denen du sagen würdest, die haben deinen Weg geprägt? Ich möchte sagen, dass dieser Hausarzt insofern schon meinen Weg mit geprägt hat, weil ich ihn als Kind mit zwölf Jahren kennengelernt habe, als ich verunfallt war. Und er hatte damals seine Praxis ganz neu aufgemacht im Nachbardorf. Und ich war einer seiner ersten Patienten gewesen und bin während meiner ganzen Zeit auch immer hausärztlich zu ihm gegangen. Also ich habe mich niemals im Krankenhaus versorgen lassen von Kollegen, sondern bin immer zu ihm hingegangen und habe auch gesehen, mit welcher Freude und Zuwendung er seinen Beruf ausübt. Und das hat mich sehr, sehr, ja auch begeistert, muss ich sagen. Mir hat damals allerdings die Notfallmedizin gefehlt in den Anfangsjahren. Ich wollte einfach Action, ich brauchte eine Ambulanz, ich brauchte eine Intensivstation, ich brauchte einen Rettungsdienst. Das war für mich damals wichtig gewesen. In den ersten Jahren, als ich niedergelassen war, war es auch noch so, dass wir sehr viele Bereitschaftsdienste gemacht haben und ich in dieser Zeit auch nachts unterwegs war. Später wurde es dann abgelöst durch den Bereitschaftsdienst und auch da muss ich sagen, dass es natürlich auch dem Älterwerden geschuldet. Heute brauche ich nachts keinen Herzinfarkt mehr, ich brauche keinen Asthmaanfall mehr, ich brauche keinen apoplektischen Insult mehr. Ich bin zufrieden, wenn ich nachts durchschlafen kann. Schön. Wie lange bist du denn insgesamt im Krankenhaus gewesen, bevor du dann in die Praxis gewechselt bist? Ich war im Krankenhaus, jetzt muss ich rechnen, dreieinhalb, vier Jahre und bin dann in die Praxis zwei Jahre gegangen. Würdest du sagen, das war eher so eine, ja, soll ich mal sagen, Notlösung mit der Praxis, weil du einfach gemerkt hast, die Arbeitsbedingungen hier im Krankenhaus, die gehen gar nicht mehr? Ich bin mit voller Überzeugung eingestiegen. Ich hatte hier am Krankenhaus eine Stelle, die die komplette Facharztausbildung für die Innere Medizin beinhaltete. Das heißt, ich hätte gar nicht gehen müssen, ich hatte ja einen entsprechenden Vertrag und ich hatte auch bereits das Angebot von der Leitung, als Oberarzt anschließend dort tätig zu sein. Insofern hätte ich diese Option auch wahrnehmen können. Diese Chance aber in eine Praxis einzusteigen, das habe ich mir wohl überlegt, das war für mich dann nicht nur die Erlösung, sondern auch die Lösung. Es hatte so zwei Aspekte. Ich hatte einen guten Weg für mich gefunden, das Krankenhaus zu verlassen und ich hatte einen guten Weg gefunden, selbstständig die Zukunft zu planen. Und Britta, du hast gesagt, du bist noch unentschlossen, aber sind es bei dir ähnliche Gründe, die dir vorschweben? Oder weswegen du die Allgemeinmedizin spannend findest als Option für dich? Ja, also ich muss dazu sagen, ich bin ja nicht komplett unentschlossen. Also ich habe ja auch schon mal ein PJin der Allgemeinmedizin gemacht, was mir sehr gefallen hat. Also sowohl fachlich als auch menschlich, wenn man so will, oder einfach im Patientenkontakt. Was du schon gesagt hast, Armin, dass man die Leute einfach immer mal wieder sieht, was ja bei den meisten durchaus schön ist und einfach auch so die Geschichten weiterverfolgen kann. Insofern kann ich mir das, wie gesagt, schon gut vorstellen. Aber wie schon gesagt, ich finde auch die Dienstbelastung ist schon ziemlich hoch, auch wenn es bei mir in der Klinik, glaube ich, verglichen mit anderen Häusern wahrscheinlich sogar noch geht. Aber auch wenn man an das Thema Familie denkt, ich habe ja auch einen Sohn und das ist einfach dann auch sehr schwierig zu vereinbaren. Mein Partner ist zum Glück kein Arzt und da müssen wir also nur meinen Dienstplan sozusagen mit einberechnen. Aber das ist natürlich auch irgendwann ein Thema, über das man verstärkt nachdenkt. Mh. Ja, ich habe noch eine andere Frage an dich, Armin. Und zwar, wie gesagt, im PJ war ich in einer Praxis, da sagte mir meine Hausärztin dann, was sie auch so schön findet an der Allgemeinmedizin ist, dass man sich individuelle Schwerpunkte setzen kann. Also je nach eigenem Interesse vielleicht auch ein bisschen mehr in die Richtung sich fortbilden oder in die andere. Hast du auch so spezielle Interessen? Und wenn ja, was sind das für welche? Diese Idee finde ich ebenfalls sehr gut und das ist insbesondere für die Kolleginnen und Kollegen, die schon im Vorfeld schwanken, machen sie zum Beispiel gerne Orthopädie oder wollen sie Innere machen oder interessieren sich für Sportmedizin oder Komplementärmedizin. Da kann ich nur sagen, die Allgemeinmedizin ist ja spezialisiert auf alles. Wenn jemand Interesse hat an Sportmedizin, kann er einen solchen Schwerpunkt wählen. Wenn er einen orthopädischen Schwerpunkt für sich gerne mit einbringen möchte, spricht sich rum, die Patienten kommen zu ihm. Insofern ist das ein sehr guter Ansatz, den vor allen Dingen die Allgemeinmedizin bietet. Ich habe zwei kleine Hobbys. Das ist einmal der Zartsache geschuldet, dass ich mich zwar sehr begeistere für evidenzbasierte Medizin und für Leitlinien, aber eben auch Bereiche erkenne, in denen es noch keine ausreichende Evidenz gibt. Insofern finde ich die Komplementärmedizin sehr interessant. Und ein zweites kleines Hobby ist Schilddrüsenerkrankungen. Und das macht mir unwahrscheinlichviel Spaß. Da hast du auch damals das Seminar gemacht. in meinen PJ-Zeiten. Richtig und ich finde, es ist so ein schönes, überschaubares, kleines Gebiet und diesen Schwerpunkt habe ich für mich gewählt. Bei uns in der Praxis, wir sind ja insgesamt vier Kollegen plus Arzt, Ärztin in Weiterbildung, haben wir beispielsweise einen Kollegen, der auch bei mir seine Weiterbildung gemacht hat, der als Schwerpunkt das Thema Impfen hat oder als ein Hobby das Thema Impfen, ich sage immer Hobby, Schwerpunkt ist übertrieben, das Thema Impfen hat und sich dafür sehr interessiert und, so kann jeder das, was er gerne macht, dann eben noch für seine Patientinnen und Patienten anbieten. Bei mir ist nämlich, also Derma mag ich zum Beispiel gerne und das wäre auch, da du eben sagtest, das ist ja noch ein bisschen schwanker, also es wäre quasi die Alternative für mich, was ich mir auch unter anderem vorstellen könnte, in die Derma zu gehen. Aber das ist ja auch was, was ganz häufig in der hausärztlichen Praxis drankommt und wo man sicherlich auch sehr viel da in die Richtung sich weiterbilden kann. Sehe ich genauso. Und es gibt ja zum einen die Möglichkeit, das Hautkrebs-Screening als eine Fortbildung in der Praxis ausführlich anzubieten. Und Hautarzttermine zu bekommen, ist ja auch ein Problem, insofern, wenn du dich dafür interessierst. Ich habe eine Kollegin, die auch bei mir die Weiterbildung gemacht hat, die hat eine gewisse Zeit bei einem Dermatologen hospitiert und wenn man drei, vier Wochen in einer hautärztlichen Praxis hospitiert hat, hat man denke ich auch die Basis, die man in der hausärztlichen Praxis gut verwenden kann. Und auch das spricht sich rum und du wirst Patienten bekommen und wirst daran wachsen. Sehr gute Idee. Das ist ganz lustig. Ich hatte eine Mentee mal in einer Gruppe, die erzählt hat, dass sie dann in ihrem praktischen Abschnitt viel mehr verschiedene Hautsachen gesehen hat, als in ihrem Derma-Abschnitt in der Klinik irgendwie war sie noch. Weil sie einfach das Gefühl hatte, Leute kommen mit allem Möglichen halt zu ihrem Hausarzt oder der Hausärztin. Während wenn du dann eine Überweisung hast, dann ist das alles schon irgendwie so ein bisschen geregelter. Das fand ich auch ganz lustig, dass die Palette einfach so breit ist. Das stimmt. Das Klientel ist einfach so breit aufgestellt und unselektiert. Während es in der Klinik ja doch eine ganz ausgeprägte Selektion schon stattgefunden hat. Weswegen die Krankheitsbilder zum Beispiel auch in der Pädiatrie, wenn man in der Uniklinik Pädiatrie sein PJ macht, hat man das Gefühl, alle Kinder haben Leukämie oder schwere Erkrankungen. Das, was aber unser tägliches Geschäft ist, also 90 plus Prozent, das findet ja im Prinzip in der hausärztlichen Versorgung, sprich in der Allgemeinmedizin, in der Pädiatrie statt. hat. Nochmal zum Thema Spektrum der Erkrankungen, die man so sieht. Wenn ich das eben richtig verstanden habe, war dein Hausarzt, wo du dann auch eine Weile gearbeitet hast, eher im ländlichen Gebiet angesiedelt und du hast ja eine Stadtpraxis jetzt hier in Frankfurt. Erlebst du da ein anderes Spektrum? Also ist das auf dem Land noch breiter vielleicht? Es war so, dass ich, nachdem ich zwei Jahre bei ihm in der Praxis war, ich im Nachbardorf meine eigene Praxis aufgemacht habe und dort zehn Jahre als Landarzt tätig war. Und der Landarzt ist wirklich für alles der erste Ansprechpartner. Das sind sowohl dermatologische Erkrankungen, orthopädische, internistische, da kommt der Mensch mit der Kopfplatzwunde hereinspaziert, da kommt das Kind zum Impfen, da kommen die U-Untersuchungen, das ist alles. In der Stadt, und ich habe ja in die Stadt gewechselt, weil ich meine hausärztliche Tätigkeit mit einer wissenschaftlichen Tätigkeit kombinieren wollte und dann hier meine Lehrtätigkeit begonnen habe, ist es etwas selektierter. Das heißt, ich habe fast keine chirurgischen Patienten in meiner Praxis, ich habe keine kinderärztliche Versorgung in meiner Praxis. Ich habe aber ansonsten das gesamte Spektrum der Inneren Medizin, der Orthopädie, der Dermatologie und der HNO. Ja, dann kam dir auf dem Land ja auf jeden Fall deine breite Vorerfahrung zugute, nehme ich an. Das war ein Vorteil, auf jeden Fall. Ich bin also auch dankbar, dass ich diese Erfahrung in der chirurgischen Ambulanz gesammelt habe, auch in der internistischen Ambulanz. Das war für mich ein Vorteil gewesen. Allerdings die ersten Hautausschläge, da stand ich auch erstmal da und dachte, oh Gott, was ist das denn? Oder was mache ich denn bei einem Husten und Schnupfen? Das ist ja so nicht mein tägliches Brot in der Inneren gewesen. Also diese Basics, das musste ich auch alles erst lernen. Und damals gab es auch noch nicht diese guten Möglichkeiten der Fortbildungen und Leitlinien waren auch noch kein großes Thema gewesen. Das hat sich ja erst in den letzten Jahren durch die Verwissenschaftlichung auch der Allgemeinmedizin etabliert. Und das finde ich super gut und wichtig, dass die jungen Kolleginnen und Kollegen eine gute Basis, gute Algorithmen haben. Das gibt einem eine Sicherheit, das ist eine tolle Unterstützung. Ja, das stimmt. Das habe ich auch damals kennengelernt während des PJs, dass man für die wirklich häufigsten Beratungsanlässe, heißt es ja immer, da so konkrete Leitlinien hat, an denen man sich auch gerade am Anfang, denke ich, so ein bisschen entlanghangeln kann. Das finde ich schon total hilfreich. Ja, zu Wissenschaft werden wir auch noch irgendwann eine Folge machen. Genauso wie zum Thema Landarzt. Da sind schon ein paar Dinge jetzt aufgegriffen, die interessant sind. Genau. Und Armin, gibt es bei dir was so an der hausärztlichen Tätigkeit, wo du sagen würdest, das hat dich überrascht? Ich kann sagen, dass ich während meiner Klinikzeit sehr voreingenommen war. Meine Voreingenommenheit bestand darin zu sagen, Patienten kommen zum Hausarzt, erhalten dort eine Überweisung und werden krankgeschrieben. Und was mich überrascht hat, ist doch wie viel wir in der hausärztlichen Praxis machen können und vor Ort machen, wie breit die Allgemeinmedizin ist und die Patienten in dieser Breite auch gänzlich versorgt werden und eine Überweisung doch eher selten der Fall ist. Ich überweise bei uns in der Praxis mit zunehmender Tätigkeit, zunehmender Erfahrung immer seltener zu anderen Kollegen. Vieles wird in der Praxis erledigt. Und auch dazu muss ich sagen, dienen Leitlinien, die einen Tipps geben, welche Fachdisziplinen man wann mit ins Boot nehmen sollte und was man in der hausärztlichen Praxis selbst erledigen kann. Allerdings ist es teilweise der Unsicherheit, teilweise der Unkenntnis geschuldet, dass man am Anfang eher dazu neigt, Patienten auch mal weiterzuschicken und Röntgenuntersuchungen machen zu lassen, bei denen ich heute sage, muss nicht mehr sein. Das ist ein Prozess und die Überraschung war wirklich groß, wie viel man machen kann. Das ist ja also eine schöne Überraschung. Hast du auch sozusagen negative Überraschungen mal gehabt? Oder Hürden, die du vielleicht überwinden musstest, die du dir vorher nicht so vorgestellt hattest? Da bin ich Gott sei Dank, ich weiß auch nicht warum, gesegnet im Sinne einer guten Praxisstruktur. Ich bin ein sehr strukturierter Mensch und habe also was diese Sorgen oder Bedenken anging, was Verwaltung der Praxis anging, was Abrechnung anging, was ja heute auch noch viel Weh und Ach und Klagen mit sich bringt. Das habe ich überhaupt nie so erlebt, wenn ich jetzt diesen technischen Teil betrachte. Bei Patienten habe ich im Krankenhaus schon erlebt, dass es sehr fordernde Patienten gibt. Die hatte ich in der Praxis auch. Allerdings muss ich sagen, betreibe ich da auch ganz klar eine Abgrenzung und Selektion. Also wenn ich das Gefühl habe, dass es eine Situation gibt, in der Patientinnen und Patienten sich nicht sehr fair meinen Mitarbeiterinnen oder mir gegenüber verhalten, dann habe ich ja auch im niedergelassenen Bereich die Möglichkeit, mich zu verabschieden, was ich im Krankenhaus nicht kann. In der Praxis kann ich aber eine Grenze ziehen und kann sie an meine Kollegen verweisen oder kann sie auch der Praxis verweisen. Also da habe ich aber gar keinen, also es geht selten, muss ich sagen, dass da mal Patienten waren, die sehr unangenehm aufgefallen sind. Konkret fällt mir jetzt ein Beispiel an, im letzten Jahr als ein Patient einer medizinischen Fachangestellten gegenüber, die aus Angola kommt, sich sehr rassistisch geäußert hat, aber das Gespräch war nach drei Minuten beendet, der hat die Praxis verlassen. Insofern habe ich da keine negativen Belastungen, die über einen längeren Zeitraum gehen erleben müssen. Gibt es denn irgendwelche so Geschichten, Patientengeschichten oder sowas, was dir im Kopf geblieben ist, also irgendwelche besonderen Erlebnisse, die du in deiner Praxis gemacht hast? Ach, da gibt es natürlich eine Vielzahl und wenn ich so zurückblättere, ich hatte gerade letzte Woche so eine sehr schöne Begegnung und zwar kam eine junge Dame zu mir in die Praxis, deren Name ich warum auch immer in Erinnerung hatte. Ich konnte nur keinen Zusammenhang herstellen. Und irgendwann fragte ich dann, wie kommen Sie auf unsere Praxis? Und dann sagte sie, ja, ich soll Ihnen auch liebe Grüße von meinen Eltern sagen. Sie haben damals, als Sie Landarzt waren, haben Sie mich in der Küche unter dem Tisch behandelt. Wir haben dort zusammengespielt bei einem Hausbesuch. Und das fand ich so toll, weil mir dann die Geschichte einfiel. Ich wusste sofort noch, wo die Eltern wohnen. Ich habe gesagt, wohnen die Eltern noch dort und dort? Ja, genau. Und wir haben damals wirklich gespielt. Sie hatte so ein Zelt sich aufgebaut unter dem Küchentisch. Und ich habe damals bei ihr in die Ohren reingeschaut und was weiß ich, alles spielend. Und das wusste ich sofort wieder. Das hat mich so gefreut, so eine junge Dame zu sehen, die mittlerweile Jura studiert hat, als Rechtsanwältin in Frankfurt arbeitet und jetzt sozusagen zu ihrem uralten Hausarzt zurückgekehrt ist. das damals im Alter von fünf, sechs Jahren unter dem Tisch gesessen hat mit mir zusammen. Heute saß sie vor mir und das hat eine ganz große Freude bereitet. Und diese Geschichten erlebt man eben in der Hausarztmedizin, dass man Patienten ja über einen sehr langen Zeitraum behandelt. Ich pflege ja auch in den Seminaren immer zu sagen, das Verhältnis von Hausarzt zu Patientin, Patient ist länger als das Verhältnis einer deutschen Ehe. Das heißt, wir behandeln die Patienten sehr viel länger, als wir häufig die Ehezeiten betrachten. Und das macht Spaß. Das ist einfach sehr schön. Ja, man hat ja auch dann oft wirklich Generationen, also je nachdem, wie lange man eben schon arbeitet, aber dass man irgendwann auch die Kinder tatsächlich von den Patienten dann anfängt zu behandeln, wenn die dann erwachsen werden, stelle ich mir auch sehr schön vor. Ja und es bringt ja auch sehr viel, wenn man weiß, die Großeltern hatten schon Bluthochdruck, die Kinder hatten Hochdruck, dann achtet man bei den Enkeln eben auch mal früher drauf oder bestimmte dermatologische Veränderungen, bestimmte orthopädische Veränderungen, da gibt es ja doch eine Genetik und dementsprechend hilft einem das ja auch. Und auch übrigens, was das Einschätzen von Umgang mit Erkrankungen angeht. Das ist etwas, was ich auch total spannend finde, wenn man sich Häuser anschaut, in denen Krankheit, also Häuser mit mehreren Generationen beispielsweise, in denen Krankheit ein ganz großes Thema ist oder Häuser, in denen Krankheit eher weniger Thema ist. Dann kann man das ganz gut einschätzen, wenn die Patienten hereinkommen und ihre Beschwerden vortragen, ob das etwas ist, wo alle Alarmanlagen angehen sollten oder wo man sagt, na gut, also wir müssen es ernst nehmen, aber die Großmutter hat schon immer sehr lange sehr viel gelitten. Die Tochter hat das sozusagen einfach so vorgelebt bekommen, hat es übernommen. Wenn dann die 16-Jährige kommt und meint, sie hat einen Herzinfarkt, kann man verstehen, aus welchem Hause sie kommt, warum sie sich so verhält. Und das ist ja auch hilfreich für den Umgang mit Patienten. Absolut, ja. Und jetzt bist du ja auch nicht nur Hausarzt, Armin. Manchmal denkt man, dein Tag hat 48 Stunden, wenn man so hört, was du noch alles für Rollen hast. Du bist ja auch bei uns zum Beispiel Dozent. Wie kam es denn zu deinen anderen Tätigkeiten und wie hängen die für dich zusammen mit deinem Hausarzt-Dasein? Also ans Institut für Allgemeinmedizin kam ich ja durch einen Kollegen, der gesagt hat, wir suchen Lehrärzte, die bereit sind, junge Studierende im Rahmen eines Kurses mit zu betreuen. Und das hat mir auch sehr viel Spaß von Anfang an gemacht. Das mache ich ja mittlerweile auch schon seit 2002. Und das war so ein iterativer Prozess. Ich habe dann angefangen, mich fürs Blogpraktikum zu interessieren, habe Vorlesungen gegeben, hatte schon sehr lange auch weitergebildet, beziehungsweise fortgebildet im Rahmen einer ehrenamtlichen Tätigkeit für das Hospiz Lebensbrücke in Flörsheim am Main. Das spricht sich aber auch dann herum. Ich war schon als Student sozusagen, als Dozent tätig für Hausfrauenvereine und habe dann dort Vorträge gehalten zum Thema Bluthochdruck und Diabetes. Das hat mir schon immer sehr viel Spaß gemacht. Und dann spricht es sich ja einfach so herum. Dann gab es eine Anfrage von der Landesärztekammer, ob ich Lust hätte, dort als Prüfer tätig zu sein. Dann gab es eine Anfrage von der Kassenärztlichen Vereinigung, ob ich mir vorstellen könnte, auch für diese Fortbildungen anzubieten. Ich bin seit vielen Jahren auch ehrenamtlich für die deutsche AIDS-Hilfe tätig zum Thema Let's Talk About Sex, also sprich über Sexualität und sexuell übertragbare Erkrankungen und Infektionen und so hat sich das im Prinzip im Laufe der Zeit weiter ausgebaut. Hinzu kommt noch das Institut für hausärztliche Fortbildung, also ein ebenfalls industriefreies Unternehmen, in dem Hausärzte fortgebildet werden. Und mein Gefühl ist, aber das mögen andere besser beurteilen, dass ich das ganz gut strukturiert unter einen Hut bekomme. Ich selbst habe nie das Gefühl, gehetzt zu sein, was aber auch meiner Struktur geschuldet ist. Ich denke, wichtig ist, zwischendurch Pausen zu haben, sich auch Pausen zu nehmen und Auszeiten zu nehmen. Und insofern machen die Dinge, die ich so durchführe, mir alle sehr viel Spaß. Und das ist ein schönes Gefühl, wenn man morgens in die Praxis geht, freut sich auf seine Patienten und freut sich aber auch um 14 Uhr mal zwei Stunden in die Uni zu gehen. Und wenn ich einen halben Tag einen Seminartag gemacht habe, freue ich mich aber auch immer, in die Praxis zu gehen, mal Patienten zu haben. Also die Kombi ist so der Weg, den ich für mich gefunden habe, der mir sehr viel Freude bereitet. Es ist ja toll, dass du deinen ganzen Interessen so gut nachgehen kannst, wie du da deinen Weg gefunden hast. Und ich denke, das ist auch ganz wichtig, dass man sich sowas schafft, dass man wirklich das gerne macht, was man eben tut. Würdest du sagen, dass die Allgemeinmedizin speziell als Fach einem auch sowas ermöglicht oder ist das einfach eine Frage der eigenen Organisation? Ich denke, beide Aspekte spielen eine Rolle. Die eigene Organisation, welche Zeit möchte ich wofür aufbringen, spielt eine Rolle. Aber die Allgemeinmedizin ist ja geradezu prädestiniert, das zuzulassen. Wie wir schon sagten, die Möglichkeit Schwerpunkte zu setzen, die Möglichkeit diese Schwerpunkte vielleicht auch dann anderen nahe zu bringen in Form von Seminaren oder in Form von Vorträgen oder wenn Blockpraktikanten in der Praxis sind zu sagen, schau mal wir machen heute mal einen Hauttag, wäre bei dir vielleicht das Thema oder ich mache einen Schilddrüsen-Tag und wir gucken uns mal alle Patienten an mit Schilddrüsenerkrankungen, das ist doch ideal. Ja, da kann man doch wunderbar aus dem, was man selbst gerne macht, auch andere dafür interessieren und zumindest das Angebot machen. Und das kann man, denke ich, wenn man HNO ist oder wenn man Augenarzt ist in einem reduzierten Maß. Gut, man kann sagen, man stürzt sich jetzt auf den grauen Stau, auf den grünen Stau, das ist ja auch alles möglich. Aber so breit wie die Allgemeinmedizin ist, glaube ich, kein anderes Fach aufgestellt. Und würdest du sagen, du würdest das... Einer bestimmten Person empfehlen oder was muss man so mitbringen, damit man gute Allgemeinmedizinerin oder Allgemeinmediziner werden kann? Grundvoraussetzung ist für mich immer, dass man die Menschen mag und dass man gerne kommuniziert. Und ich denke, wenn man Freude daran hat, Menschen über einen längeren Zeitraum zu begleiten und diese unterstützen zu dürfen, dann finde ich, dass das eine ganz, ganz wichtige Voraussetzung für die Allgemeinmedizin ist und das Interesse, detektiv tätig zu sein in vielen Bereichen. Sich nicht nur auf ein Fachgebiet zu stürzen, sondern Interesse zu haben, sowohl an der Haut als auch am Ohr, als auch am Herzen, als auch an der Lunge und so weiter. Das, denke ich, ist eine ganz wichtige Voraussetzung für die Allgemeinmedizin. Neugierig bleiben, ganz wichtig. Ja, das heißt einfach für die Vielfalt des Faches gewappnet sein. Genau. Und wenn du jetzt so zurückblickst, vielleicht auch auf deine eigene Weiterbildung oder du hast ja natürlich mit sehr vielen Ärztinnen und Ärzten inWeiterbildung auch Kontakt über deine Arbeit. Was würdest du sagen, macht die Weiterbildungszeit besonders aus? Worauf muss man da vielleicht achten, damit man dann gut in die Praxistätigkeit starten kann? Wichtig ist für mich, und das sage ich auch den Kolleginnen und Kollegen in Weiterbildung, schaut, dass ihr ein breites Spektrum an unselektierten Patienten seht. Wenn ihr in der Klinik seid, sprecht mit den Chefs, viel Ambulanzdienste zu machen. Ambulanzdienste sind ähnlich wie Praxisdienste. Die Tür geht auf, ihr wisst nicht, was hereinkommt. Auf Stationen sind die Patienten bereits vorselektiert. Da wisst ihr schon in der Regel, welche Diagnose oder Verdachtsdiagnose besteht. In der Ambulanz weiß ich das noch nicht. Und deshalb ist ein wichtiger Aspekt für mich zu sagen, viel Ambulanzdienste zu machen, breites Spektrum an unselektierten Patientenklientel zu erleben und immer wieder hingehen, schauen, gibt es dazu Leitlinien, gibt es dazu evidenzbasierte Informationen, die mir eine Sicherheit geben, die mir eine Basis geben für die weitere Diagnostik und Therapie, ruhig auch mal abends eine DEGAM-Kurzfassung in die Hand nehmen und mal nachlesen. Ich denke, das kann man in diesen vielen Jahren, in denen man die Weiterbildung bereitet, sehr gut für sich entwickeln, dass man immer wieder mal schaut und natürlich, da mache ich dann auch sehr viel Reklame für, unser Seminarprogramm, Mentoringprogramm besuchen, weil das ist ja eine wunderschöne Möglichkeit, dass die Kolleginnen und Kollegen das alles, was an häufigen Beratungsanlässen, an häufigen Erkrankungen und so weiter ihnen in der Praxis und in der Klinik begegnet, wirklich komprimiert dargestellt wird. Und wenn die Seminare freitags besucht werden, können wir das Gelernte am Montag umsetzen. Und das finde ich auch wichtig, unabhängig davon, dass man dadurch auch sehr schön netzwerken kann. Vielleicht kannst du da nochmal einen Satz zu sagen, Maria, wir haben es ja in der letzten Folge schon angesprochen, dass es dieses Mentoring-Programm gibt. Vielleicht kannst du nochmal sagen, was es da für ein Angebot gibt, also die Seminare, was die so beinhalten? Genau, so wie Armin gerade gesagt hat, die Seminare sind mehr so fürs Fachliche da und wir haben dann irgendwann gedacht, dass man auch für das andere, also gerade für dieses Netzwerken, für diesen Austausch auch guten Raum schaffen könnte. Und das ist das, was wir versuchen im Mentoring einfach zu erreichen, dass wir in regionalen Gruppen Leute zusammenbringen, die gerade im selben Boot stecken und die Rückmeldungen sind tatsächlich auch einfach sehr gut. Gut, also die Leute sind dankbar darum, einfach Gleichgesinnte zu treffen und dafür einen Raum zu haben. Und das freut uns natürlich, weil das ist das, wofür wir quasi da sind. Richtet sich das denn an Ärzte in Weiterbildung, die schon in der Praxis sind oder auch Leute wie ich zum Beispiel, die eben in der Inneren oder sonst wo vor der Praxis quasi stehen und vielleicht auch noch nicht so ganz genau wissen, was sie wollen? Auf jeden Fall. Also wir haben in vielen Mentoring-Gruppen auch Personen, die gerade noch im klinischen Weiterbildungsabschnitt beispielsweise sind, vielleicht auch ein bisschen unentschlossen sind. Also es ist einfach eine Möglichkeit, mal so auch ein bisschen eine Metaperspektive auf die Weiterbildung einfach einzunehmen. Und für Unentschlossene kann das auf jeden Fall auch was sein. Und Armin, du hast ja auch eine Mentoring-Gruppe, bist ja auch als Mentor bei uns tätig. Hast du da aus dem Mentoring irgendwelche Geschichten? Schöne Geschichten sind für mich die, wenn Informationen weitergegeben, wo gute Weiterbildungsstätten sind, wenn die Mentees sich austauschen, wo man beispielsweise auch sich gut und wie man sich gut auf die Facharztprüfung vorbereitet. Und was mir natürlich ganz viel Freude bereitet, wenn ich die Mentees dann insofern begleiten darf, als ich sehe, was aus ihnen geworden ist, in welcher Praxis sie anfangen oder wenn ich sehe, dass sie dann selbst eine Praxis übernehmen und man dann auch im kollegialen Kontakt bleibt, dass ich beispielsweise eine Überweisung schreibe zu einer Kollegin, die einen Schwerpunkt Ernährungsberatung hat und freue mich dann, wenn meine Patienten dann von einem meiner Mentees weiter betreut wird. Das ist auch so ein ganz tolles Gefühl und macht unwahrscheinlich viel Spaß. Und ich muss sagen, dass auch gerade... Um nochmal so einen Bogen zu machen, Vorbereitung auf die Facharztprüfung, Facharztprüfung selbst, ich es auch ganz klasse finde, wenn innerhalb der Mentees sich kleine Lerngruppen bilden und diese sich gemeinsam auf die Facharztprüfung vorbereiten. Wir merken nämlich, und ich prüfe ja schon seit vielen Jahren, dass die Qualität der Prüfungen und die Qualität der Prüflinge deutlich zugenommen hat. Wir haben, wenn jemand das Seminarprogramm besucht hat, durchgehend Absolventen, die gute oder meist sehr gute Leistungen wirklich darbieten. Und das ist, denke ich, sowohl im Seminarprogramm geschuldet als auch dem Mentoring, in dem eben solche gemeinsamen Lerngruppen sich bilden und Rückmeldung auch von den jungen Kollegen ist, dass es ihnen wahrscheinlich viel Spaß macht, sich gemeinsam vorzubereiten. Und Armin, wir stellen am Ende jeder Folge, haben wir uns gedacht, unseren Gästen die Frage, ob sie so eine bestimmte Lebensweisheit aus ihrer eigenen Weiterbildung oder ihrer Tätigkeit haben, die sie mit den Zuhörerinnen und Zuhörern teilen möchten. Hast du denn da eine für uns? Auf diese Frage war ich nicht vorbereitet. Mir fällt nur ein Gedanke ein, den ich schon sehr lange pflege, der da heißt, fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen und für meine Tätigkeit heißt das, dass ich wirklich wohlgemut in die Praxis gehe, versuche meinen Beitrag zu leisten, dass es den Menschen besser geht und die Spatzen pfeifen lassen. Bedeutet in diesem Zusammenhang für mich, lasst euch nicht verrückt machen von denen, die da brüllen, dass Verwaltung einen auffrisst und dass überall Regresse drohen. Das ist alles Quatsch. Das kann ich so zusammenfassen. Ja, das war doch ein sehr gutes Schlusswort, würde ich sagen. Vielen Dank dir. Schön, dass du bei uns warst heute. Sehr gerne. Vielen Dank, dass du deine Erfahrungen mit uns geteilt hast. Mir ist immer noch im Kopf von damals aus dem PJ-Seminar, was du mal oder den Seminaren, die du gegeben hast bei uns, da hast du mal eine Studie oder eine Umfrage zitiert, ich kriege es nicht mehr genau zusammen, was es war, aber da hast du gesagt, dass Hausärzte zu den zufriedensten Ärzten insgesamt gehören. Und ich finde, das merkt man dir auch richtig an. Und insofern, ja, vielen Dank, dass du uns deine positiven Gedanken jetzt mit auf den Weg gegeben hast. Sehr gerne und ich danke euch, dass ich hier sein durfte. Ja, danke dir. Das war die allererste Folge vom Podcast des Kompetenzzentrum Weiterbildung Hessen mit unserem allerersten Gast. Armin Wunder wird uns in der letzten Folge dieser Staffel nochmal begegnen, wenn wir über das Thema Facharztprüfung sprechen. In der nächsten Folge geht es aber erstmal weiter mit Silva Zitzmann, die unter anderem Mentee in der Gruppe von Armin ist, also Teilnehmerin in der Mentoring-Gruppe. Und mit ihr werden sich Britta und Marischa zu dem Thema austauschen, wann eigentlich ein guter Zeitpunkt ist, um aus der Klinik in die Praxis zu wechseln. Dieser Podcast wird produziert vom Kompetenzzentrum Weiterbildung in Hessen. Besucht uns gerne auf unserer Seite www.kwhessen.de. Bis zur nächsten Folge. Music.