Wege der Allgemeinmedizin

Kompetenzzentrum Weiterbildung Hessen
Since 10/2021 36 Episoden

Zu Besuch bei der KV Hessen - mit Dr. Eckhard Starke und Evelyn Vollmer

15.01.2022 36 min

Zusammenfassung & Show Notes

In dieser Folge sind Beate und Maria bei der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen zu Besuch. Im Gespräch mit Dr. Eckhard Starke, dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden und hausärztlichen Vorstand und Evelyn Vollmer, Leiterin der Abteilung Qualitätsförderung geht es darum, wie die KV Hessen angehende Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner unterstützt.
Vom Studium über die Weiterbildung bis hin zur Niederlassung berät die KV Hessen Ärztinnen und Ärzte in allen Lebensphasen und -lagen. Durch die Koordinierungsstelle Allgemeinmedizin werden zukünftige Hausärztinnen und Hausärzte besonders gefördert, sei es durch finanzielle Unterstützung der Weiterbildung oder Hilfe bei der Stellensuche.
Außerdem geben uns Herr Dr. Starke und Frau Vollmer einen Einblick in die KV als Institution, in ihren eigenen Werdegang und thematisieren neben der Frage, warum sich politisches Engagement lohnt auch ihre Vision für die Zukunft des Fachs Allgemeinmedizin.


Shownotes:


Shownotes:
 

Transkript

Wege der Allgemeinmedizin. Dein Podcast rund um die Weiterbildung. Hey, wir freuen uns, dass ihr wieder reinhört. In dieser Folge sind Beate und ich zu Gast bei der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen. Dr. Eckhardt Starke, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende und hausärztliche Vorstand der KV Hessen und EvelynVollmer, Leiterin der Abteilung Qualitätsförderung, erzählen uns, wie die KV Studierende, Ärztinnen und Ärzte inWeiterbildung und auch Interessierte in einer Niederlassung unterstützt. Und auch um die Frage nach der Zukunft der Allgemeinmedizin, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und viele weitere Themen wird es gehen. Viel Spaß! Ja, ich begrüße euch zur heutigen Folge des Podcasts Wege der Allgemeinmedizin. Wir sind heute in der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen zu Gast. Ich bin Maria, Pädagogin und Mitarbeiterin am Kompetenzzentrum Weiterbildung Hessen und neben mir sitzt heute Beate. Hallo, mein Name ist Beate. Ich bin Fachärztin für Allgemeinmedizin. Ich arbeite in Forschungsprojekten am Institut für Allgemeinmedizin in Frankfurt und in einer Hausarztpraxis. Ja, und wir freuen uns heute ganz besonders, weil wir Herrn Dr. Starke und Frau Vollmer zu Gast haben. Vielleicht mögen Sie sich einfach kurz in einem Satz vorstellen und was Ihre Rolle in der KV Hessen ist. Ja, mein Name ist Eckhard Starke. Ich war viele, viele Jahre in einer Einzelpraxis in der Allgemeinmedizin tätig, mit Schwerpunkt Palliativmedizin. Ich habe auch eine Ethikberatung in dem ambulanten Bereich vorgenommen und bin jetzt aber Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen für den hausärztlichen Bereich. Ja, und mein Name ist Evelyn Vollmer. Ich arbeite hier bei der KV Hessen als Abteilungsleiterin. Die Abteilung heißt Qualitätsförderung und eine unserer großen Aufgaben ist die Betreuung, die Förderung und die Nachwuchsgewinnung, so im Wesentlichen mal. Ja, vielen Dank. Das hört sich total spannend an und ich freue mich schon auf das Gespräch. Herr Starke, zum Einstieg fragen wir immer unsere Gäste, wie war denn Ihr Weg in die Allgemeinmedizin? Der war eigentlich ganz einfach, denn ich komme aus einer uralten Arztfamilie und da war eigentlich schon im Grundschulalter klar, ich werde Arzt und andererseits ist es aber in unserer Familie nicht so, dass die Praxis sozusagen von der Hand des Vaters in die Hand des Sohnes überging oder der Tochter, sondern jeder hat was anderes gemacht. Insofern gab es da keine einheitliche Linie. Ich bin dann in die Allgemeinmedizin gegangen, weil die ein breites Spektrum hat, weil sie mir wahnsinnig viel Spaß gemacht hat bis zum letzten Tag, in dem ich in meiner Praxis gearbeitet habe, weil es einfach unbeschreiblich schön ist, in einer Arztpraxis zu arbeiten und sozusagen der Berater, der Freund seiner Patienten sein zu können. Und ich sage das deswegen so begeistert, weil ich es so auch gelebt habe. Das kann ich gut nachvollziehen. Also für unsere Zuhörenden ist es auch immer ganz spannend, was mit dem Facharzt für Allgemeinmedizin alles so möglich ist. Hausarztpraxis, aber eben auch ganz viel darüber hinaus. Und deswegen würde uns auch interessieren, wie sind Sie denn zu Ihrer heutigen Position gekommen und was hat Sie daran besonders gereizt? Was finden Sie vielleicht besonders spannend an dem, was Sie jetzt gerade machen? Also ich habe schon in der Praxis auch gesehen, dass man das KV-System besser verstehen muss. Wenn man nur arbeitet, dann hat man nur mit der Gebührenordnung zu tun und fragt sich manchmal, warum passiert dies oder passiert jenes. Das hat mich letztendlich dazu bewogen, in die Berufspolitik, in den Hausärzteverband zum Beispiel auch einzutreten und zunächst mal auch einfach erstmal sich informieren zu lassen, aber dann auch mitzuarbeiten, mitzugestalten. Und dadurch in diesen vielen Jahren, in denen ich im Hausärzteverband bin und dann letztendlich auch Positionen innerhalb dieser KV-Welt auch ausfüllen durfte, habe ich eigentlich auch Spaß daran bekommen, hier auch was bewirken zu können. Und selbst wenn es oftmals nur kleine Schritte sind, ja, man kann was bewirken. Diese ganze KV-Welt hat sich auch gewaltig geändert. Wir sind heute auch versorgungsmäßig viel mehr unterwegs als früher und wir sind wirklich ein Ansprechpartner geworden für viele und da kommen wir ja vielleicht auch nochmal irgendwann drauf zurück. Wir sind richtig ein Partner geworden und das, denke ich mir, ist auch das Ergebnis unserer Arbeit, klar, aber das ist auch schön. Insofern kann ich auch jedem nur raten, sich zu engagieren, selbst wenn es auch Zeit kostet. Ja, es kostet Zeit, aber es ist auch trotzdem sehr befriedigend. Und wenn Sie jetzt einen jungen Arzt oder junge Ärztin haben, was würden Sie denen raten, was ist so der beste Weg, um sich am Anfang in der KV zu engagieren, so niedrigschwellig? Also es ist ja so, dass wir zumindest mal bei uns, das mag vielleicht in dem einen oder anderen Land auch anders sein, wir haben natürlich in der KV-Welt sozusagen ja drei Lager, ich will es mal so sagen, die nicht wie im Parteiensystem grundsätzlich unterschiedlich arbeiten, aber trotzdem auch unterschiedliche Interessen wahrnehmen. Die Psychotherapeuten, die Fachärzte, die Hausärzte. Und dadurch ist es sicherlich einfacher, wenn man sich politisch engagiert, einfach auch mal dem Hausärzteverband zum Beispiel auch beizutreten, auch hier zu sagen, ich möchte mich engagieren, sozusagen auch mal zu signalisieren, ich würde gerne mehr machen. Das wird ja gerne aufgenommen. Denn es ist ganz wichtig, dass auch jüngere Kolleginnen und Kollegen dabei sind, denn wir müssen ja auch wissen, was wollt ihr denn eigentlich? Es soll doch nicht einfach nur eine Politik gemacht werden von alten Kollegen oder die mal gerade jetzt haben oder was auch immer. Das wäre jetzt ja nicht der Weg. Also es ist sicherlich so und das kann man ja auch dosieren. Man muss nicht Angst haben, gleich so vereinnahmt zu werden, dass man keine Zeit mehr hat, sondern man kann im Grunde genommen sagen, also da habe ich eine freie Evidenz, hier würde ich was gern machen. Und am Anfang wird es erstmal notwendig sein, einfach nur mal zuzuhören, einfach nur mal dieses ganze System zu verstehen. Das ist so verzwickt, dass ich einfach sagen möchte, ich bin davon überzeugt, dass viele niedergelassene Kolleginnen und Kollegen, egal wie lange sie schon in ihrer Tätigkeit sind, dieses System so auch noch nicht ganz durchschaut . Ja, und dann hatten Sie ja, Frau Vollmer, vorhin angesprochen, dass das Thema Nachwuchs bei der KV natürlich auch groß geschrieben wird. Uns würde noch interessieren, wie Sie zu Ihrer heutigen Tätigkeit bei der KV gekommen sind oder was Ihre Rolle oder Ihre Aufgaben auch so auszeichnet. Ja, das ist auch nicht so ein ganz geradliniger Weg. Ich habe eigentlich Wirtschaftswissenschaften studiert, habe dann viele Jahre in der Unternehmensberatung für Banken und Versicherungen gearbeitet und bin dann vor neun Jahren hier bei der KV gelandet als Abteilungsleiterin und habe, wie gesagt, eine Abteilung übernommen, die einen großen Schwerpunkt damals schon hatte in der Nachwuchsförderung. Wir haben damals schon 2012 die Koordinierungsstelle gegründet und haben aber auch eine ganze Reihe von finanziellen Förderungen in den letzten Jahren vermehrt entwickelt. Ich kann nur sagen, die KVen oder überhaupt das KVen-System nimmt sehr, sehr viel Geld in die Hand, um eine ganz breite Landschaft von Förderungen für schon Studierende anzubieten, aber auch für eben Ärzte in Weiterbildung, um die Facharztausbildung mit zu finanzieren und dann den Weg eben auch in die Niederlassung zu bereiten. Aber über die Finanzierung hinaus machen wir eben auch ganz, ganz viel im Bereich der Beratung und im Bereich des Service-Gedankens, den der Herr Dr. Starke ja eben so schön postuliert hat. Also wir sind nicht nur die KV, die sich um die primären Aufträge wie Sicherstellung und diese Dinge kümmert, sondern wir haben uns wirklich auf die Fahne geschrieben, auch den Nachwuchs zu fördern, zu unterstützen, zu beraten und ganz, ganz viele Dienstleistungen in diesem Bereich für die jungen nachkommenden Ärzte anzubieten. Ja und gerade im Bereich der Allgemeinmedizin gibt es ja explizit die Koordinierungsstelle Allgemeinmedizin, die Sie schon genannt haben. Wenn jetzt, keine Ahnung, jemand am Ende des Studiums sich so ein bisschen interessiert schon für die Allgemeinmedizin, auf dem Weg ist erst dann in Weiterbildung zu werden, könnten Sie für diese Zielgruppe ein paar Sätzen zusammenfassen, was die Koordinierungsstelle konkret anbietet? Wir versuchen tatsächlich schon sehr früh mit unserer Arbeit zu beginnen, wirklich bei den Studierenden schon zu beginnen und auch während der stationären Weiterbildung schon unsere Hilfe anzubieten, die KV an sich bekannt zu machen, das System an sich mal zu verstehen, auch wie Dr. Starke das schon sagt, das ist eigentlich nicht bekannt und damit eben auch nicht bekannt, was wir bieten. Das heißt, wir setzen sehr viel früher an und wollen auch sehr viel früher ansetzen. Und was wir bieten, ist tatsächlich persönliche Beratung. Wann immer sie gewünscht ist, auch im Rahmen der Weiterbildung schon. Denn die Erfahrung ist ja, dass der Arzt in Weiterbildung ja schon mal durch den Dschungel der Weiterbildungsordnung irgendwie durch muss und sich Stellen suchen muss im ambulanten Bereich, i m stationären Bereich, die gewisse Bereiche der WBO einfach abdecken. Da haben wir einfach den Anspruch auch zu unterstützen und zu helfen. Gemeinsam mit der Landesärztekammer natürlich, die diese WBO rausbringt. Aber wir beraten in diesem Bereich schon sehr früh und helfen tatsächlich den Bereich der Weiterbildung so aufzubauen, dass der möglichst auch in fünf Jahren durchlaufen werden kann. Was ja bei vielen schon tatsächlich ein Thema ist, sind immer wieder Lücken da drin. Also das ist ein wesentlicher Punkt bei uns, die Beratung. Sie können jederzeit bei uns anrufen, können sich beraten lassen zu diesem Thema, können aber auch vor Ort eine Beratung bekommen, ganz wie Sie es wünschen. Wir gründen und betreuen die Weiterbildungsverbünde, Verbünde zwischen Krankenhäusern und ambulant niedergelassenen Praxen, die regional Weiterbildung aus einer Hand anbieten, sodass eben der Arzt in Weiterbildung auch sagen kann, ich verheirate mich mit so einem Weiterbildungsverbund und kann dort regional vor Ort meine komplette Weiterbildung planen und ableisten und brauche dann eigentlich bis zur Facharztprüfung mich nicht mehr so viel um organisatorische Dinge zu kümmern. Wir haben auch eine Jobbörse. Das heißt, bei uns können niedergelassene Praxen ein Angebot einstellen, wenn sie einen Arzt in Weiterbildung suchen. Oder umgekehrt, der Arzt oder die Ärztin in Weiterbildung kann jederzeit bei uns anrufen und sagen, ich hätte gerne irgendwo eine Stelle. Wir versuchen zu vermitteln, die richtigen Personen, die richtigen Kontakte zusammenzubringen, So dass es tatsächlich für beide Teile passt. Und ich kann immer nur sagen, wir versuchen sehr früh Kontakt mit denen aufzunehmen, so wie ich es eben auch schon erwähnt habe. Und langfristig den gesamten Bereich der 5 plus x Jahre mit zu betreuen und mit abzudecken. Bei der Jobbörse hatte ich tatsächlich auch sozusagen ein Inserat aufgegeben und habe nach der Facharztprüfung die Anstellung dann gefunden. Und ich fand das ganz nett, weil ich dann ein paar Monate oder Wochen später nochmal kontaktiert wurde. Und dann wurde von den Damen und Herren, die da für diese Kontaktbörse zuständig waren, die haben mich dann nochmal gefragt, hat das geklappt, haben sie da was gefunden und so. Fand ich wirklich ganz nett. Sehr schön, dass Sie das sagen. Das freut uns immer, wenn wir positives Feedback bekommen. Vielen Dank. Danke. So, Sie haben schon so viel Gutes erzählt. Ja, vielleicht tatsächlich zur Niederlassung, oder? Das ist ja auch so ein Thema. Sie hatten ja gesagt, klar, es ist die ganze Spanne auch der Weiterbildung, aber Sie als KV unterstützen ja auch im Bereich der Niederlassung und wir erleben ja auch oft Ärztinnen und Ärzte, die da während der Weiterbildung schon ein bisschen von träumen, irgendwann die eigene Praxis, die eigene Chefin sein. Es ist aber natürlich auch ein Schritt, den man sich erstmal trauen muss und da bieten Sie ja auch einige Unterstützung an. Mögen Sie dazu vielleicht noch ein paar Sätze sagen? Also ich denke, grundsätzlich mal soll jede Kollegin, jeder Kollege kann auch sich an uns wenden, wenn sie zum Beispiel noch in der Klinik arbeitet, wenn sie anfängt. Warum nicht schon mal fragen, welche Möglichkeiten habe ich als junge Mutter, als alleinerziehende Mutter vielleicht oder mit meinem Mann oder mit meiner Frau. Was kann man auch von unserer Seite her dazu sagen? Was ist eigentlich Praxis? Welche Verantwortung übernehme ich in der Praxis? Was bedeutet auf einmal Personal führen zu müssen? Alles Dinge, wie Sie auch schon von Frau Vollmer gehört haben, die auch bei uns erschöpfend erklärt werden können, weil wir nicht nur Ärztinnen und Ärzte hier sind, sondern wir haben ganz andere berufliche Hintergründe, wo wir auch hier etwas erklären können. Aber, und das ist das Tolle an der KV, das muss man sich einfach auch mal auf der Zunge zergehen lassen, die KV wird bestimmt durch praktisch tätige Ärztinnen und Ärzte und Psychotherapeuten. Wir sind sozusagen schon dran an dem, was in der Praxis draußen, auf dem Land, in der Stadt auch passiert. Sicher können wir nicht alles immer so regeln, dass es für jeden gut ist. Das geht nicht. Aber wir sind dran und wir hören das und wir haben eine irre Erfahrung. Wir können auch sagen, was kann ich machen, wie kann ich auch meine Zeit besser einteilen. Ich möchte nicht wie mein Vater oder wie auch immer morgens aus dem Hause gehen und spätabends wiederkommen. Was bietet mir die Niederlassung dazu? Wie kann so etwas dann laufen? Und wie kann ich mir mein Leben in einer Niederlassung vorstellen? Das alles können wir auch sagen, bevor jemand schon ganz konkret sagt, da oder dort will ich mich niederlassen. Die nächste Phase wäre, ich will mich jetzt niederlassen. Ich habe mir einen Ort ausgesucht, eine Gegend ausgesucht. Da ist es schön. Da würden wir uns noch viel, viel mehr wünschen, dass man zu uns kommt und zunächst mal im Vorfeld schon mal fragt, was bedeutet das eigentlich? Wie teuer darf eine Praxis, die ich kaufe, eigentlich sein? Hallo? Wir sind hier in einer Phase des Angebots und der Nachfrage. Und die Nachfrage ist im Moment dünn, das Angebot hoch. Da gehen die Preise nach unten. Das ist auch nicht so, dass das jeder Kollege an jedem Ort in Hessen kapiert hat. Viele Kollegen schimpfen, sie finden keine Nachfolger. Ja, manche würden ihre Praxis deswegen sogar verschenken. Aber es gibt immer noch auch genügend viele Kollegen, die einen Mondpreis in den Raum stellen. Und da ist es schon mal gut, einfach mal zu fragen, was kriege ich für mein Geld? Was habe ich mir vorgestellt? Wie kann ich das machen? Das sind alles Sachen, die können wir klären. Wir können nicht juristisch beraten, das dürfen wir nicht. Aber wir können schon auch erklären, wie beim Autokauf kann ich oder beim Kinderwagenkauf. Ich kann sagen, was die Vorteile des einen Kinderwagens zum anderen sind. Ich kann das jetzt nicht sagen, aber der Kinderwagenverkäufer kann das sagen oder der Autoverkäufer. Und kann auch sagen, hier hat man zwar mehr PS, aber dafür ist es ungemütlicher oder, oder, oder. Diese Dinge, da sind wir schon da. Und da kann man uns in Anspruch nehmen und kann uns befragen, kann sich informieren. Und das ist völlig unverbindlich. Und das kostet dann nicht mehr Geld. Und dann kann man sich seine Gegend aussuchen. Da sind wir auch behilflich. Eine Allgemeinärztin kann sich heute in Hessen, ich möchte sagen, fast überall niederlassen. Die Suche ist so groß, im Grunde genommen kann ich sagen, ich möchte gerne dorthin und dann werden wir das auch hinkriegen, dass sie dorthin kommt, bis auf ganz, ganz wenige Ausnahmen. Welche Rolle spielen Privatpatienten in einer Praxis? Wie viel Personal brauche ich am Anfang, am ersten Tag? Muss ich das Personal übernehmen? Alle diese Geschichten, die kann man schon im Vorfeld klären und schafft dadurch auch eine gewisse Sicherheit, kann sich jeder melden und er kann wieder gehen und sagen, ich melde mich wieder und kommt in zwei Jahren wieder. Auch in Ordnung. Und das auszunutzen, unsere Kompetenz auch in dieser Beratung auszunutzen, halte ich für so wichtig. Und das wird oftmals noch nicht so richtig angenommen. Und wenn man sich niedergelassen hat, dann sind wir in der dritten Phase. Dann kann man gleich nach der ersten Abrechnung, wenn man sie bekommen hat, auch zu uns kommen und kann sich das erklären lassen. Man kriegt ein Paket von Papieren und steht davor, wie der Ochse vorm Berg immer so schön sagt, und sagt, was mache ich damit? Worauf muss ich gucken? Es gibt ein paar Gebührenordnungsziffern, wo ich jedem empfehlen würde, darauf guckt mal. Und da seht ihr auch, ob ihr auf einmal vielleicht von dieser Gebührenordnung viel zu viel abgerechnet habt, weil ihr sie vielleicht falsch verstanden habt. Zum Beispiel aus der Palliativmedizin kenne ich das. Nicht jeder Patient ist palliativ. Aber eigentlich könnte man sagen, naja, wir sterben ja alle. Natürlich sterben wir alle. Aber deswegen sind wir nicht alle Palliativpatienten. Und da kann man manchmal auch eine falsche Interpretation wählen. Und das kann man dann sehen. Und das können wir erklären, ohne dass man schon irgendwo bestraft wird dafür. Das ist ja in der Anfangsphase noch gar nicht Thema. Aber man versteht dann auch die Abrechnung besser und man muss nicht alles angucken. Ich muss nicht gucken, wie viel Blutzuckermessungen ich gemacht habe. Das können wir vergessen. Aber es gibt bestimmte Ziffern, wo man vielleicht drauf guckt und das ist nur eine Minute. Zwei Minuten, wenn man kurzsichtig ist. Also das ist ganz kurze Zeit nur. Und das ist einfach wichtig auch zu erklären. Es gibt auch manche Ziffern, die man vergisst aufzuschreiben, weil sie so selbstverständlich sind. Aber man kann sich trotzdem abrechnen. Hallo, da haben wir was vergessen. Und das können wir genau erklären und dadurch können wir auch jemandem auch sozusagen gerade am Anfang auch ganz, ganz viel sagen. Das tun wir, weil wir uns dafür einsetzen, weil wir natürlich auch wollen, dass Kolleginnen und Kollegen auch zufrieden sind in der Niederlassung. Und da geschieht im Moment so wahnsinnig viel. Alleine die Geschäftsordnung, wenn ich mit mehreren arbeite. Ja, auch hier können wir Tipps geben. Wir können sagen, was es alles gibt und welche Möglichkeiten es gibt. Und da haben wir die richtigen Leute dafür und letztendlich auch sogar Kolleginnen und Kollegen, die mit einem wahren Erfahrungsschatz sagen können, das habe ich gemacht und das hat mir gefallen. Und vielleicht findet man sogar einen Arzt und sagt, so könnte ich auch arbeiten. Das, was der gemacht hat, das hat mir gefallen. Es gibt auch genügend Ärzte, wo ich sage, so will ich nicht arbeiten. Aber so wie der eine arbeitet, das ist das, was ich will. Hallo, warum sich dann nicht von dem beraten lassen? Ja, vielleicht darf ich in dem Zusammenhang noch auf zwei Veranstaltungsformate von uns aufmerksam machen, ein Format richtet sich an Studierende, die sehr frühzeitig sich einfach schon mal informieren wollen. Wir laden eine Gruppe von bis zu 15 Studierenden nach Willingen ein und die haben dann vormittags ein bisschen Scool, das heißt sie werden von unseren Experten zu verschiedenen Themen, genau die Fragen, die Herr Dr. Starke eben angesprochen hat. Was kann ich verdienen? Wie kann ich mich niederlassen? Wo kann ich mich niederlassen? Wir haben auch einen Führungskräfte-Coach, der ein bisschen schon Training macht. Wie kann ich denn MFAs führen? Welche Mitarbeiter brauche ich? Welche Gespräche muss ich führen? Arbeitsrechtliche Fragen werden dort schon mal angesprochen. Das auf einem relativ, ich würde sagen, generischen Niveau noch, sodass sich ein Studierender einfach mal einen Überblick machen kann, was kommt auf mich zu. Nachmittags bieten wir den Studierenden die Möglichkeit im Rahmen von Veranstaltungen, wir machen Fahrradtouren oder Schlittschuhlaufen oder ein bisschen Eventcharakter, um sich untereinander zu vernetzen. Die lernen sich da schon kennen und sie lernen uns kennen, sie lernen unsere Berater, unsere Leute kennen und sehen Gesichter, sehen Kontakte, können Kontakte knüpfen. Das bieten wir zweimal im Jahr an, das ist völlig kostenfrei für die Studierenden und wird sehr, sehr gut angenommen. Wir bieten aber so ein ähnliches Format für Ärzte in Weiterbildung an. Das ist dann schon vom Inhalt lange nicht mehr so generisch. Handelt sich um zwei Wochenenden, auch in einem Hotel im Vogelsberg. Und da ist dann weniger der Event- oder Vernetzungscharakter im Vordergrund. Da geht es dann wirklich sehr tief schon in ganz spezifisches KV-Wissen oder Praxiswissen. Da geht es um Fragen, was kann ich denn verdienen? Welche Schwerpunkte kann ich in der Praxis setzen? Wie viel will ich denn verdienen? Wie viel will ich denn arbeiten? Will ich mir so eine Praxis teilen? Will ich sie alleine machen? Will ich in ein MVZ einsteigen? Will ich angestellt arbeiten? Will ich Job-Sharingmachen? Da gibt es ja unendlich viele Möglichkeiten heutzutage. All das wird dort genau erklärt und besprochen. Und es ist auch eine kostenfreie Veranstaltung, bei der ich als Arzt in Weiterbildung zweimal zwei Tage investieren muss, bekomme kostenlos ein Hotelzimmer und die Verpflegung und werde vor Ort umfassend beraten, sodass ich ein Bild von der ambulanten Niederlassung bekomme und wo ich ansetzen muss, welche Fragen ich mir stellen muss. Und dann ist der nächste Schritt, in die persönliche Beratung mit uns zu gehen und gezielt die individuelle Situation zu besprechen. Und nochmal zu den Zielgruppen dieser beiden Veranstaltungsreihen. Sind das Studierende im fortgeschrittenen Studium? Also eher Richtung PJ wahrscheinlich, als Richtung Vorklinik. Macht ja auch Sinn. Und für die Ärztinnen und Ärzte, müssen die in der Weiterbildung sein oder einfach Interesse an einer Niederlassung haben, also auch nach dem Facharzt? Genau. Sie müssen einfach ein normales Interesse für Niederlassung mitbringen. Vielleicht auch nochmal dazu. Wir werden…. Hoffentlich eines Tages, dahin kommen, dass wir das vertragsärztliche System, also die ambulante Versorgung als eine Einheit sehen. Insofern ist es eigentlich egal, ob ich jetzt Facharzt oder Hausarzt bin. Wir brauchen beide gleich wichtig. Und das Schöne in der vertragsärztlichen Versorgung kann sein, dass man regional, sprich vor Ort, auch ein Netz ausbilden kann mit Kollegen, die mich auch auffangen da, wo ich nicht mehr weiter kann. Das kann auch bei einem Facharzt sein, der Hals-Nasen-Ohren-Arzt, der Gastroenterologe, wie auch immer. Insofern stelle ich mir vor, sozusagen so ganz idealistisch, die vertragsärztliche Versorgung, die ambulante Versorgung ist eine Einheit, ist ein System, in dem wir gemeinsam zusammenarbeiten und unsere Vernetzung suchen und unsere Partner suchen. Genauso läuft es schon. Jeder Hausarzt hat so seine Fachärzte, die er anruft und da ist er auch gut verbunden, weil der Facharzt andererseits sagt, den kenne ich, wenn der jetzt sagt, den muss ich dringend angucken, dann übernehme ich den. Wenn der mir das sagt, dann ist da auch was dran. Genau da müssen wir hin. Das macht es dann schön und da fühlt man sich dann auch aufgehoben. Dann ist man nicht alleine. Denn das ist auch gerade so ein Problem, was wir natürlich bei vielen jüngeren Leuten haben. Dann stehe ich da und wenn ich nicht weiter weiß, was mache ich dann? Sich dann schon vorher seine Partner zu suchen, das kann man sogar auch über die KV. Wenn jemand käme und sagt, ich weiß nicht, welchen Hautarzt ich anrufen soll, wenn ich ein hautärztliches Problem hätte. Wir würden ihm einen nennen. Da bin ich sicher. Ich würde einfach mal blättern und würde sagen, du ruf doch den an. Das ist doch blabla völlig egal, ob der 50 Kilometer oder 100 Kilometer weit sitzt. Den kannst du anrufen, wenn du ein Problem hast. Heute mit unseren vielen Möglichkeiten der Digitalisierung. Ich bin sicher, wir als KV werden die richtigen Ansprechpartner auch nennen und kommen damit genau diesem... Ideal, was ich gerade beschrieben habe, näher und das macht uns zu einer Berufsfamilie und ich glaube, das ist zum Beispiel eine Arbeit, die man politisch noch ein bisschen verbessern kann. Deswegen lohnt sich Engagement. Ja, es ist toll, dass einfach so individuelle Unsicherheiten früh abgebaut werden können, wie Sie ja auch gesagt haben, schon im Studium einfach anzusetzen und einfach den Leuten das Gefühl geben, dass sie eben nicht als Einzelkämpferin oder Einzelkämpfer in ihrer Einzelpraxis alleine alles wuppen müssen, sondern es gibt ein System der Unterstützung, worauf man zurückgreifen kann. Das beruhigt hoffentlich dann ganz viele, die sich dann dadurch wiederum trauen, wieder ein System zurückzugeben, indem sie halt sich niederlassen oder sich bei der KV engagieren. Ja, ich glaube, ihnen ist das natürlich auch sehr bewusst, denn gerade wenn man so im Krankenhaus arbeitet, dann hat man einfach ein großes Team, auch ein ärztliches Team, aber natürlich auch mit der Pflege arbeitet man irgendwie sehr eng zusammen und dann dieser Schritt dann in die Einzelpraxis oder in eine kleine Praxis zu gehen, der ist natürlich schon auch, der verunsichert manchmal. Aber es ist auch eine idealisierte Vorstellung, wie man im Krankenhaus arbeitet. Wie viele Ansprechpartner hat man denn da wirklich? Sehr schnell kommt man im Alltag an und merkt auf einmal, ich habe überhaupt keinen Ansprechpartner hier. Ich habe zwar eine riesen Diagnostik im Hintergrund und mache dann von mir aus nur noch Diagnostik, aber der Ansprechpartner gerade heute in diesem ganzen System und der Überforderung auch in diesem Krankenhauswesen lässt viele Kollegen oftmals alleine stehen und auch Dinge machen, die sie eigentlich gar nicht so richtig machen wollen, wenn ich an Überdiagnostik und was auch immer angehe. Und das kann ich mir in der Niederlassung so strecken, wie ich es haben will. Auch mit den Kollegen drumherum. Und das kann ich wirklich mit meiner langen Erfahrung auch sagen. Immer wieder wird vergessen, dass der Patient zu uns kommt, gerade auch zu uns Hausärzten kommt, weil er uns vertraut. Der kann uns auch verzeihen, wenn wir einen Fehler machen. Man muss ja nicht gleich sterben. Aber das tun zum Glück ja auch wenige. Und die sagen dann ja nichts mehr. Nein, das klingt ja so. Ich will damit eigentlich sagen, wenn man sich das selber vorstellt, einen Hausarzt zu haben, der durch das Wirrwarr der Gesundheitsversorgung uns führt, da suchen wir uns doch jemanden, der uns einen Rat gibt. Sie alle, so wie Sie hier sitzen. Sie wären froh, wenn Sie einen Hausarzt haben, zu dem Sie kommen wollen und der Ihnen sagt, mach dies und mach lieber dieses, würde ich jetzt nicht brauchen. Ja, auf jeden Fall. Aber das würde ich machen. Deswegen geht man doch zum Hausarzt. Ja. Und Sie wissen doch trotzdem, wenn Sie da hingehen, das ist seine Meinung. So würde er seine Frau, seine Kinder oder wenn auch immer behandeln, so behandelt er auch mich. Das ist doch der entscheidende Punkt, dass da auch mal eine Fehlentscheidung ist. Natürlich können auch mal Fehler auftreten, aber das macht ja unseren Beruf trotz allem auch trotzdem interessant. Aber wenn wir ehrlich bleiben, dann nimmt uns das kein Patient übel. Ich habe keinen Patienten gehabt, keinen einzigen, der mir das übel genommen hat. Ich konnte aber immer mit ihm reden. Ich konnte auch zugeben, das war falsch. Aber ich konnte auch zugeben, ich glaube, den Fehler würde ich wieder gehen, weil er aus der Situation geboren ist. Das konnte ich auch sagen, denn das gibt es auch. Ja, und genau das macht den Beruf so wunderschön. Und ich glaube, da haben wir noch viel vor uns. Da müssen wir auch noch viel arbeiten. Das muss man politisch einerseits erreichen, deswegen das Engagement. Aber da muss man auch mal den Mut haben, ich gehe in die Praxis. Man ist nicht so alleine. Man ist vielleicht weniger alleine sogar als in der Klinik. Ohne auf die Klinik zu schimpfen, die ist notwendig gar keine Frage, auch die Klinik gehört in dieses System und wir müssen auch hier eine bessere Verbindung hinkriegen, aber, ich glaube, die Angst alleine auf einmal gelassen zu werden und das unbegründet, wir haben ganz, ganz viele Leute, die uns da auch helfen und die uns aufnehmen in einer Gemeinschaft. Ich wollte auf einen Punkt noch zurückkommen, weil Sie auch das Thema Familie angesprochen haben und den Kinderwagen eben schon. Und wir hören natürlich auch immer wieder, dass ein Grund vor der Niederlassung sich so ein bisschen zu scheuen ist. Familienplanung fällt in dieselbe Zeit oder am Ende der Weiterbildung rund um die Facharztprüfung. Gibt es denn da irgendwas, wo Sie vielleicht auch Ängste nehmen können, dass es sich vereinbaren lässt? Kann ich gerne was dazu sagen? Das ist ja heute schon fast die Standardfrage, weil Großteil der Studierenden ist weiblich, ein Großteil der Ärzte in Weiterbildung, Ärztinnen in Weiterbildung sind mit dieser Frage konfrontiert. Und ja, es gibt viele, viele mögliche Modelle, die eben auch jetzt mittlerweile der Gesetzgeber zulässt. Ich habe es eben schon mal angesprochen. Wir können Gemeinschaftspraxen anbieten. Sie können Gemeinschaftspraxen bilden. Zwei Frauen übernehmen einen Sitz gemeinsam, teilen sich die Aufgaben. Oder es gibt diese Form des Jobsharings. Das heißt, es gibt ganz, ganz viele rechtliche und organisatorische Möglichkeiten, Beruf und Familie tatsächlich an der Stelle besser zu organisieren. Es ist nicht der viel berühmte Landarzt, den wir im Fernsehen immer sehen, 24 mal 7. Das ist nicht die Regel und das bildet eigentlich auch nicht mehr die Realität heutzutage ab. Das ist nicht der Wunsch der nachfolgenden Generation so zu arbeiten und sie müssen das auch nicht. Es gibt ganz, ganz viele Möglichkeiten, selbst zu bestimmen, wie viel will ich arbeiten, wann will ich arbeiten. Wie viele Praxen machen irgendwie mittags um 15 Uhr auf und bieten Sprechzeiten bis um 20 Uhr an. Kommt der berufstätigen Bevölkerung doch sehr entgegen. Sie bestimmen als Praxisinhaber selbst, wann sie arbeiten, wie sie arbeiten und wie sie ihr Arbeitspensum abdecken. Und wenn es mal nicht passt und sie zu zweit unterwegs sind, gerade bei Müttern ist das ja der Standard, wenn sie mehrere in einer Praxis sind und dieses Problem auf mehrere Schultern verteilen, dann gibt es Lösungen dafür, die machbar sind. Und an der Stelle helfen und beraten wir Sie auch gerne, in welcher Konstellation individuell sowas aufgebaut werden kann. Und rechtlich lässt sich sowas alles mittlerweile sehr, sehr gut abbilden. Denken Sie auch daran, in der Praxis sind Sie mit anderen, wenn Sie mit mehreren arbeiten, aber selbst wenn Sie allein sind, sind Sie derjenige, der das bestimmt. In der Klinik sind Sie das nicht. Ja, klar. Und insofern kann man sagen, was will ich eigentlich auch anbieten und was kann ich anbieten und kann ich am Anfang ein bisschen langsamer arbeiten? Klar, verdiene ich dann ein bisschen weniger, aber es bleibt in der heutigen Zeit immer noch auch genügend übrig. Und das kann man sich so gestalten. Da helfen wir auch. Und da können wir das auch sagen. Wenn man natürlich zu zweit oder zu dritt ist, kann man sich noch besser auften. Ja, es ist ja auch dann immer die Frage, wenn man sich jetzt schon niedergelassen hat und dann natürlich eine Schwangerschaft kommt und ein Kind, dann ist ja auch immer die Frage, wie ist das mit Sicherstellungsassistenten? Bekomme ich da jemanden und so? Das sind natürlich schon auch Sorgen. Aber ich denke, dann sind Sie einfach da die richtige Anlaufstelle, um das auch mit zu planen. Ja, selbstverständlich. Natürlich können Sie bei uns auch jederzeit solche Fragen diskutieren. Vertretungsregelung, Sicherstellungsassistent. Wie Herr Dr. Starke sagt, Sie müssen auf uns zukommen, mit uns sprechen. Wir finden Lösungen für Sie. Das hört sich gut an. Das sind ja schon fast wieder Zeiten, wie bei meinem Großvater. Manchmal hat er seine Praxis geschlossen und ist zur See gefahren und kam dann wieder und hat wieder neu aufgemacht. Das ging eine Zeit lang nicht. Heute kann man fast sagen, es geht. Heute suchen wir händeringendnatürlich nach Ärztinnen und Ärzten, die arbeiten. Und das ist aber etwas, was die junge Generation jetzt ausnutzen kann. Bitteschön, dann sollte man das auch ausnutzen. Und man muss eben nicht keine Angst haben. Selbst vor Wirtschaftlichkeitsprüfungen und da müssen wir genau aufklären, was da eigentlich passiert. Das ist kein Grund zur Sorge. Das ist sozusagen hochgehoben worden von Kollegen, die sich irgendwann mal aufgeregt haben. Klar, ist das ein Thema, bleibt ein Thema, arbeiten wir dran. Aber wenn man es mal genau erklärt, dann wird man auf einmal sehen, so schlimm ist das jetzt auch nicht. Und alle diese Dinge, da glaube ich, es gibt keinen Grund, sich da richtig Sorgen zu machen. Man muss nur wissen, an wenman sich wendet und man muss sich nochmal vernünftig aufklären. Sie sagten ja vorhin, dass Sie sehr optimistisch sind, was die hausärztliche Versorgung der Zukunft angeht. Können Sie das noch so ein bisschen begründen? Was stimmt Sie da so optimistisch? Es fällt mir natürlich schwer, heute optimistisch zu sein, wenn ich denke, oh je, was kommt auf die Gesellschaft zu, nachdem wir jetzt zwei Jahre eine wilde Pandemie haben und sicherlich auch Geld eingespart werden muss. Aber Ärzte werden immer gebraucht. Es werden immer Beschwerden sein und das riesige Feld der Prävention ist nicht annähernd im Moment angegangen, so wie wir das wollen. Also werden wir immer auch Ärzte brauchen. Wir werden sicher in Zukunft ein bisschen verändertes Berufsbild vielleicht auch gemeinsam entwickeln. Da ist wieder Engagement gefragt. Also zu sagen, wo wollen wir denn eigentlich hin und was muss ein Arzt tun und was kann auch jemand tun, der nicht Medizin studiert hat. Wundversorgung unter der Verantwortung des Arztes, der Ärztin. Welche Möglichkeiten haben wir noch, die wir auch ausbauen können? Palliativmedizin kann noch viel, viel mehr ausgebaut werden. Die Leute werden immer älter und tatsächlich, wenn ich eines Tages 95 bin, dann bin ich schon irgendwo ein Palliativfall, auch wenn ich nicht morgen sterben muss. Alle diese Dinge, auch diese Begleitung, das wird sicher auch immer ein Arzt und eine Ärztin oder eine Ärztin benötigen. Und insofern bin ich optimistisch, dass wir das auch brauchen. Und wir brauchen vor allen Dingen Leute, die mit Herz dabei sind, denn ärztliches Arbeiten hat auch immer etwas mit Empathie zu tun, hat auch etwas mit dem Herzen zu tun. Denn gerade das brauchen wir, das sehen wir jetzt in dieser Krise besonders. Aber das werden wir in Zukunft immer noch mehr brauchen. Wir drohen in der Gesellschaft zur Isolierung zu kommen und da brauchen wir doch wenigstens so jemanden. Und ich glaube, dass wir das wieder begreifen müssen. Und insofern bin ich eigentlich zuversichtlich, nein, wir brauchen Hausärzte, wir brauchen engagierte Kolleginnen und Kollegen, die vor Ort auch das machen, was sie machen wollen und nicht das, was sie machen müssen. Ja, schön. Ja, ich würde fast sagen, bevor wir dann zu unserer Abschlussfrage kommen, nochmal die Frage an Sie. Gibt es noch irgendein Thema, das Sie gerne unseren Zuhörerinnen und Zuhörern aus Sicht der KV sagen möchten? Irgendeine Frage, die jetzt unbeantwortet blieb? Wir erleben immer, dass viele junge Menschen mit viel zu viel Sorgen und Befürchtungen zu uns kommen. Ich würde einfach mal sagen, schmeißen Sie das alles mal in den Papierkorb, überlegen Sie sich, was Sie wollen, was Sie gerne machen wollen und wie Sie es machen wollen und kommen dann zu uns und sagen uns, wie kriege ich das jetzt in das hinein, was ich Ihnen bieten kann. Und ich bin sicher, wir werden eine Lösung finden. Und haben sie keine Scheu vor uns, nur weil wir irgendwie vermeintlich eine Behörde sind. Wir sind alle nett, handsam, angreifbar und wir können auch…. Service und wir wollen auch Service. Also kommen Sie einfach, sprechen Sie uns an. Es ist offensichtlich immer noch eine Hürde, uns anzusprechen, aber diese Hürde wollen wir nicht. Wir sind der Servicedienstleister für Sie. Das ist ein ganz tolles Schlusswort. Unsere Abschlussfrage ist nämlich eigentlich immer, was ist so eine Lebensweisheit oder so ein Tipp, den Sie gerne teilen möchten. Aber das war ja wunderbar, würde ich sagen, oder? Das ist eine schöne Message, mit der wir gerne enden. Daher ganz vielen Dank für Ihre Zeit, für den Einblick in die KV Hessen. Ja, also auch von meiner Seite ganz herzlichen Dank. Ich glaube, das hat auch diesen Begriff der Kassenärztlichen Vereinigung nochmal sehr mit Leben gefüllt. Für die Studierenden, für die Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung und dann auch für die fertigen Ärztinnen und Ärzte. Vielen Dank. Wir bedanken uns auch. Dankeschön. Wir hoffen, diese Folge konnte euch einen guten Einblick geben, wie die KV Hessen euch als angehende Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner unterstützen kann. Alle erwähnten Veranstaltungen und Angebote verlinken wir euch in den Shownotes. Falls ihr nicht aus Hessen zuhört, schaut gerne mal bei euren KVen oder Kompetenzzentren vorbei. Das Thema der Zukunft der Allgemeinmedizin und der hausärztlichen Versorgung an sich ist aktuell ganz relevant. Und eine große Rolle spielt dabei auch die Frage nach der Versorgung auf dem Land. Aber wie ist es eigentlich, als Allgemeinmedizinerin oder Allgemeinmediziner in einer ländlichen Region tätig zu sein? Das wird das Thema unserer nächsten Folge, wo ihr Marischa und Britta wieder hört. Music.