! auf ZENdung ! (ZenSpot: Heatdome)
Der Heatdome - die Hitzeglocke
19.07.2023 12 min
Zusammenfassung & Show Notes
Ich habe mal ein Foto gesehen - von einem in perfekter Sitzhaltung meditierenden Zen-Meister. Ich weiß nicht: Das hat irgendwie mein Leben verändert.
In den letzten Tagen haben wir diese Hitze gespürt. Diese unsägliche Hitze. Tagsüber war es so drückend heiß, dass ich gar nicht mehr das Haus verlassen wollte. Und auch nachts kühlten sich die Luft und die Erde nicht mehr wirklich ab. Ich kann mir vorstellen, dass für gewisse Menschen diese Temperaturen ein echtes gesundheitliches Problem darstellen. Wir alle sind davon betroffen. Und dennoch: Wir - die Menschen, die Bevölkerung - schauen bloß auf die Politiker, die endlich etwas tun sollen. Dabei müssten wir etwas tun. Oder besser: Wir müssten etwas sein lassen. Zum Beispiel das viele Herumreisen mit dem Auto oder Flugzeug, um einen Urlaub auf der anderen Seite des Kontinents oder des Globus zu machen. Wir sollten weniger konsumieren, auch wenn unsere Wirtschaft zum Konsumieren auffordert. Wir sollten weniger CO2 ausstoßen - wie immer das gehen mag. Weniger Strom verbrauchen, weil auch unser Strom teilweise mittels Kohlekraftwerke erzeugt wird. Aber das ist leichter gesagt als getan. Das fängt ja schon im Kleinen an. Der Punkt ist nur: Wir leiden sogar in Europa unter dieser immensen Hitze, dabei geht es uns vergleichsweise noch gut. In den tropischen und subtropischen Regionen ist ein Leben ohne technische Hilfsmittel bald nicht mehr möglich. Hiervon sind insbesondere jene Menschen betroffen, die am wenigsten dafür können. In Afrika, in Südostasien, auch in Mittelamerika. Dort steigen die Temperaturen teilweise bis zu 50 Grad Celsius. Dort werden Menschen sterben. Mit großer Sicherheit. Dort werden vor allem die ärmeren und die richtig armen Menschen sterben. Derweil wir darauf achten, dass wir unsere Lebensstandards halten und weiter mit dem Auto zur Arbeit fahren. Das ist auf der einen Seite schwer zu ertragen, auf der anderen Seite aber auch lehrreich.
Man muss auch nicht immer über Zen sprechen, um Zen zu praktizieren. Das ist eine Einsicht, zu der ich auch irgendwann gekommen bin.