#2 - Mensch, Marke und Maschinenbau: So gelingt eine nachhaltige Kommunikation im B2B
Torben Fangmann von LMZ zu Gast
02.12.2022 44 min
Zusammenfassung & Show Notes
Der B2B-Marketing-Stratege Torben Fangmann spricht bei uns darüber, wie er beim Industrieunternehmen LMZ den neuen Bereich Business Development eingeführt und Marketing und Vertrieb zusammengelegt hat.
War das so einfach möglich? Torben hat neugierige und motivierte Mitstreiter:innen gefunden und einen tollen Spirit mit seinem Team entwickeln können – auch wenn die Skepsis zu Beginn doch groß war.
Ihr erfahrt in dieser Folge:
- warum Vertrauen im Vertrieb essenziell ist und wie LMZ den Vertrauensaufbau ganz strategisch anging,
- wie Torben ein Corporate-Influencer-Programm aufbaute,
- warum Emotionen auch im B2B entscheidend sind,
- wie die Content-Kreation bei LMZ neben den ganzen anderen Aufgaben gelingt und
- wie eine nachhaltige Kommunikation für das Unternehmen über Social Media aussieht.
Torben Fangmann
Torben Fangmann ist strategischer Leiter Marketing & Business Development bei der Lenkering Montage- und Zerspanungstechnik GmbH. Zuvor war Torben im Automotive-Bereich unterwegs. Aktuell konzentriert er sich mit seinem Team auf den Aufbau funktionierender Marketing- und Sales-Systeme zusammen mit strategischer Markenführung.
Transkript
BTB Marketing Rules.
Wir sprechen
über Digital Marketing
Vertrieb und die besonderen Herausforderungen in B2B Unternehmen. Dabei lassen sich unsere Expertinnen und Gäste in die Karten schauen und geben Einblicke in die
B2B Marketing Praxis. Dieser Podcast wird präsentiert von digit.ly, der B2B Digital Agentur.
Hallo und willkommen zu B2B Marketing Rules und heute habe ich einen Gast hier bei uns im Studio. Premiere . Kleine Premiere und zwar den Torben Fangmann. Hallo Torben.
Hi. Schön, dass ich hier sein darf.
Ja, schön, dass du unsere Einladung angenommen hast. Liegt ja wirklich sehr, sehr günstig, denn du warst ja gestern schon bei uns. Beim Kaminabend dabei und hast uns so gut ausgehalten, dass du gesagt, so für eine Podcast Aufnahme am kommenden Tag stehe ich nochmal zur Verfügung.
Genau gab ja, gibt ja genug Kaffee heute noch. Von daher gar kein Problem.
Wir haben ja keine Kaffeemaschine hier im Studio stehen, aber vielleicht kommt ja der eine oder andere und bringt uns mal was vorbei. Aber eh, wir starten. Vielleicht erzählst du einfach mal, wer du bist, was du machst und vor allem für wen?
Ja, gerne. Also Torben Fangmann du hattest gesagt, eigentlich mein Hauptthema ist Marketing und Marke im B2B. Ich arbeite jetzt im Maschinenbau, bei LMZ Lenkering. Wir sind rund 30 Leute im Bereich Automatisierungstechnik. Also ganz kurz, was wir machen. Wir bauen individuelle Automatisierungssysteme für produzierende Unternehmen, sprich wir helfen dabei, verschiedenste Prozesse in der Fabrik, Montageprozesse, Prüfprozesse, Logistikprozesse zu optimieren, zu verbessern.
Und meine Aufgabe ist eigentlich also den Bereich haben wir jetzt genannt Business Development. Das ist auf der einen Seite die Zusammenführung der Bereiche Marketing und Sales, also dass wir wirklich von Anfang an gesagt haben, wir bauen das als einen komprimierten gemeinsamen Bereich auf, auch mit einem gemeinsamen Verständnis und eben dann auch noch die Schnittstelle zur Geschäftsführung, um eben die strategischen Themen, die uns alle beschäftigen, anzugehen.
Und du bist ja nicht allein in deinem Team.
Ja, also was ich bei uns sehr schätze ist, dass ich halt sehr, sehr eng mit direkt der Geschäftsführung, das ist bei uns der Dennis Lenkering zusammenarbeite. Was kommen wir sicherlich später auch noch zu, sehr wichtig für die meisten Themen rund um Marke, Markenführung und auch weitere B2B Marketing Themen ist. Also, dass da die Schnittstelle wirklich auch mit enger Kommunikation zusammenläuft und dann eben jetzt vor allem auch Fokus auf unser Vertriebs Team, was wir aufbauen, ausbauen, um eben da auch zu sagen Hey, wir sind zwar in einer doch noch recht konservativen Branche mit dem Maschinenbau Sondermaschinenbau, aber wir wollen da neue Wege gehen. Auch neue Vertriebswege uns überlegen und arbeiten wir dann ja sehr stark
dran.
Neue Vertriebswege. Super Stichwort. Wie bist du denn da gestartet? Hast du am Anfang schon so ein Konzept so vor dem geistigen Auge gehabt und gesagt, LMZ will ich jetzt da in diese Richtung hin entwickeln? Oder gab es schon so ein Konzept und man hat dich einfach ja eingekauft und gesagt hörmal mit dem Torben, da können wir so was umsetzen.
Ja, also es gab sicherlich eine Vision und es wäre falsch gesagt. Also ich rede häufig davon, dass ich sehr dankbar dafür bin, auf einem leeren Blatt Papier starten zu dürfen und dass mir da viele Freiheiten auch aus Marketing Sicht gegeben wurden. Es wäre aber falsch zu sagen, dass es ein komplett weißes Blatt Papier ist, weil sicherlich auch aus der Geschäftsführungsseite eine klare Vision dafür besteht, wo das Unternehmen sich hinbewegen soll.
Dann bin ich ja im Oktober 2020 in die Position rein gestartet. Das war dann mitten in der Corona Zeit und wie man eigentlich gerade auch im Maschinenbau noch den klassischen Vertrieb kennt. Der fährt raus, fährt zu den Kunden hin, der berät direkt vor Ort. Und dieser diese klassischen Autobahn Jäger oder wie man sie nennen möchte, war ja sowieso zu dem Zeitpunkt nicht mehr möglich.
Das hat in meine Philosophie, aber auch in die Philosophie des Unternehmens wir sind ein recht junges Unternehmen. Sind auch, also wirklich, ich will nicht Lügen mit dem Durchschnittsalter. Es ist irgendwo Ende 20, Anfang 30, also dementsprechend auch recht modern aufgestellt, dann eben auch zu sagen, wir gehen modernere Wege, was den Vertrieb angeht. Und da ich auch persönlich digital affin bin, auch Dennis, in dem Fall recht digital affin ist, war es eigentlich für uns recht klar, dass wir auch im Marketing und hintenraus auch im Vertrieb digitale Wege einschlagen wollen.
Okay, wie waren so die ersten Steps? Habt ihr überlegt, welche Prozesse oder welche Systeme ihr bei euch in eurem Unternehmen etablieren müsst, um Marketing und Vertrieb so ein bisschen so zusammenzuführen?
Das war eigentlich von Anfang an gar kein großes Problem, weil wir den großen Vorteil bei uns haben, dass wir die Silos noch nicht aufgebaut hatten. Es war ich bin habe den Marketingbereich quasi neu aufgerollt. Der Vertriebsbereich war jetzt auch noch nicht so eingefahren und so weit ausgerollt, dass man sagt, die sträuben sich komplett davor, jetzt den Marketingbereich zu integrieren.
Und das Entscheidende, was die Zusammenführung der Bereiche eigentlich angeht, ist, dass wir aus der Situation heraus, dass wir eben noch in einem Stadium sind, wo man die Dinge vielleicht anders, vielleicht ein bisschen besser machen kann, gesagt haben Lass uns das von Anfang an richtig machen. Weil wenn ich mich mit vielen Kollegen auch aus anderen Firmen unterhalte, da kommen einem häufig die gleichen Probleme, die gleichen Herausforderungen.
Und da heißt es immer ja aus dem Marketing, der Vertrieb versteht uns nicht. Aus dem Vertrieb heißt es auch, vom Marketing was tüfteln die schon wieder aus und gegenseitig auch vielleicht irgendwo nicht die richtige Wertschätzung für den jeweils anderen Bereich. Und da haben wir das Glück. Oder dann eben auch, wenn man es clever nennen will, man es einfach den richtigen Zeitpunkt nennen, dass wir gesagt haben, wir machen es einfach von Anfang an anders und sagen, wir arbeiten an gleichen Zielen, wir setzen uns von Anfang an zusammen an die Themen und machen es eben nicht in dem klassischen Silo denken.
Also da seid ihr ja vielen Unternehmen wirklich Meilen voraus. Also wir kennen natürlich aus unserem eigenen Portfolio, unserem Gespräch mit anderen B2B Unternehmen, bei denen herrscht noch dieses klassische Silo Denken vor. Vertrieb will sich nicht in die Karten blicken. Man redet wenig oder bis gar nicht miteinander. Und da ist es natürlich schwer, da wirklich ein Impact für das Unternehmen zu liefern.
Okay, was waren denn so die ersten Steps?
Das ist eigentlich ganz spannend, weil man kommt eigentlich rein in so eine Marketing Position auch vielleicht in der digitale Marketing Position und dann fallen einem direkt so die operativen Themen ein. Okay, wie treten wir auf Social Media auf, wie wollen wir uns da ausbauen und steht jetzt direkt der Web Relaunch an? Haben wir die Agentur schon kontaktiert, dass wir da jetzt die Website auf neue, auf neue in neue Fahrwasser begeben?
Aber was wir doch recht schnell bemerkt haben, ist, dass wir strategisch ansetzen sollten. Also die eine der allerersten Maßnahmen, die ich eigentlich damals bei uns oder die wir gemeinsam bei uns gestartet haben, ist, dass wir uns ein Konzept überlegt haben, uns mit unseren Kunden zusammenzusetzen, ganz intensiv in Kunden.Interviews, in offenen Gesprächen darüber zu sprechen: Was schätzen Kunden an uns?
Wie läuft die Zusammenarbeit? Wo kann man auch noch optimieren in der Zusammenarbeit? Und daraus eben für uns dann die Potenziale zu entdecken. Eigentlich, was uns als Marke ausmacht, wo wir als Unternehmen stehen und was wir ganz gezielt auch anders und besser machen können als unsere Konkurrenz.
Also ihr seid ja quasi direkt erst mal an die Primärquelle gegangen und habt irgendwie kein Gefühls Marketing betrieben, nach dem Motto In diese Richtung müssen wir ja so ein bisschen mehr liefern oder uns dorthin entwickeln. Sondern ihr seid direkt an die Kunden herangegangen und habt aktiv nachgefragt.
Ja, für mich auch vielleicht so ein bisschen aus einem Selbstschutz heraus, weil wenn ich jetzt in der Marketing Position im Unternehmen reinkomme und dann direkt operativ loslege und auf dieses klassische Gefühls Marketing mache. Aber am Ende habe ich ja auch Zielvorgaben, die ich zu erreichen habe, wo ich am Ende dann nachher dran gemessen werde. Und wenn aber die Basis im Vorfeld nicht da ist und ich da gar nicht sicher sein kann, dass ich überhaupt die richtigen Botschaften kommuniziere, dann können die Techniken und die Onlinemarketing Tools hinten raus tiptop sein.
Aber wenn die Botschaft nicht stimmt, dann hat man quasi oben angefangen, dass es nicht richtig läuft. Und deswegen war es glaube ich, der richtige Ansatz, dass wir da bei der Basis angefangen sind.
Wie habt ihr das konkret umgesetzt?
Ja, ich habe es erwähnt. Wir haben Kunden Interviews geführt, haben uns im Vorfeld überlegt Was sind denn wichtige Themen auch für uns? Was wollen wir eigentlich erfahren? Wir haben so die klassischen Bereiche des haptischen Produktes, also der Automatisierungsanlage, die wir vertreiben. Und wir haben eben auch zum Beispiel die Projektzusammenarbeit mit den Kunden. Das waren so die Fokus Bereiche, auf die wir uns dann in den Gesprächen auch konzentriert haben und dann konkret auch nachgefragt haben.
Aber das waren dann auch Kunden, wo wir dann in letzter Zeit dann Projekte mit umgesetzt haben und dann haben wir uns hingesetzt. Und das Schöne ist ja, das Feedback war auch super, was diese Gespräche angeht, weil wir auch wirklich gesagt haben, wir möchten diese Gespräche führen, um da auf dieser Basis uns zu optimieren, die Geschäftsbeziehung zu optimieren. Das ist ja im Sinne beider Seiten, wenn man zum Beispiel über die gemeinsame Zusammenarbeit in Projekten spricht und da Punkte herauskommen, wo man sich beispielsweise in der Kommunikation noch verbessern kann, und wir verbessern die Kommunikation hintenraus, dann hat das einen Vorteil für uns, aber eben auch für den Kunden.
Und das steigert am Ende ja auch die Zufriedenheit des Kunden ganz enorm.
Was waren also ich weiß nicht, als ihr das Feedback von euren Kunden bekommen habt, gab es dann irgendwie so Aha Erlebnisse, dass ihr gesagt habe, daran haben wir überhaupt nicht gedacht.
Ich würde jetzt nicht sagen, überhaupt nicht gedacht, was für mich so ein persönliches Aha Erlebnis in der Intensität war, war eigentlich ich denke, das geht vielen Unternehmen so, die gerade in technischen Bereichen unterwegs sind, dass man sehr stark Produkt orientiert ist, dass man sehr stolz darauf ist, wie gut die Technik ist, die in den Anlagen in dem Fall verbaut ist. Wie viele Gedanken man sich und das muss man ja auch wertschätzen, festhalten, wie viel Gedanken da rein fließen aus einer guten Anlage.
Eine richtig gute Anlage zu machen. Was ich unterschätzt habe, ist der ganze Faktor Projektmanagement, also wie viel doch herauszuholen ist in der Zusammenarbeit, im Projekt mit Kunden und wie viel wir da noch tun können, wie viel wir sicherlich auch heute schon tun und umgesetzt haben, aber wie viel man da rausholen kann aus diesen ganzen Prozess und wie das eben auch zu einer Zufriedenheit, im Idealfall natürlich zu einer Begeisterung beim Kunden fühlt, weil er sich eben nicht nur mit dem Endresultat identifizieren kann, sondern auch sich über den kompletten Prozess der Zusammenarbeit eben optimal aufgehoben fühlt bei uns.
Hm. Okay. Ja, du hast vorhin auch einen wichtigen Begriff in meinen Augen auch genannt, und zwar Botschaft. Welche Botschaft ist denn quasi so aus dem Feedback eurer Kunden resultiert? Oder habt ihr da irgendwie an eurer Positionierung, an eurem Mission Statement noch mal gefeilt und gesagt Ja, wir müssen uns ein bisschen anders jetzt nach außen darstellen?
Was wir gemerkt haben, ist einmal, dass der Faktor der Partnerschaftlichkeit noch stärker in den Fokus gerückt werden sollte. Wobei das auch mit einer Herausforderung wieder einhergeht, weil Partnerschaftlichkeit. Wenn ich jetzt einfach auf der Website schreibe Wir sind euer Partner, da mache ich wieder das, was jeder andere auch macht. Weil Partnerschaftlichkeit ist so ein Attribut, das muss man zeigen, das kann man schlecht einfach sagen, weil es auch so ein bisschen verbraucht schon ist.
Das ganze Thema.
Muss ja auch ein bisschen bewiesen oder belegbar sein.
Genau, dass wir da eben ganz stark jetzt versuchen, das auch wirklich zu beweisen. Und da, wir kommen ja sicher gleich auch zum Thema Social Media Kommunikation. Das eben Kanäle für uns sind, um das wirklich Tag für Tag diese Botschaft auch nach außen zu tragen und da immer wieder Berührungspunkte zu dem Thema zu knüpfen und eben, was wir auch gemerkt haben und es für uns auch jetzt gerade mit Blick aufs nächste Jahr zum Beispiel ein großes Thema ist, dass der ganze Bereich Innovation. Das Kunden eben uns ganz deutlich mitteilen, dass sie jemanden brauchen, der nicht nur heute gute Ergebnisse liefern kann, sondern der heute schon an morgen denkt.
Das heißt, dass wir und das hat, finde ich, gar nichts mit der Unternehmensgröße zu tun, dass man wirklich sagt, wir kümmern uns um Themen, die in den nächsten Jahren anfallen. Wir sind heute schon an Themen dran, die vielleicht morgen oder übermorgen relevant werden. Und das haben Kunden uns ganz deutlich eigentlich signalisiert, dass man so was gerne sieht, weil wir eben ja auch es ist ganz klar in unserem Bereich so, dass man langfristige Kundenbeziehungen führt und dementsprechend möchte ein Kunde ja auch langfristig mit denjenigen zusammenarbeiten, wo er auch in fünf Jahren noch weiß, die haben eigentlich die Lösung für mich, die jetzt am Zahn der Zeit sind.
Okay, also kontinuierlicher Vertrauensaufbau ist denke ich mal so ein wichtiger Schlagbegriff.
Einer der wichtigen Aspekte was das Thema Marken Arbeit angeht auf jeden Fall.
Okay. Dann hast du auch gerade Social Media Kommunikation genannt. Das würde natürlich auch darauf einzahlen. Wie sieht denn dann die Umsetzung bei euch aus? Also welche Maßnahmen habt ihr dann davon abgeleitet?
Genau. Also unser primärer Social Media Kanal, auch aus dem Grund, weil wir in einem sehr Hardcore B2B-Bereich unterwegs sind, ist LinkedIn. Wir haben damals tatsächlich angefangen, einfach über unseren Corporate Kanal LinkedIn Kommunikation zu betreiben. Machen wir auch heute noch. Und ich sehe auch den Corporate-Kanal nach wie vor als wichtiges Instrument für uns. Das aber relativ schnell haben wir da bemerkt, dass wir in eine kombinierte Kommunikation gehen sollten, weil wir eben auch festgestellt haben, dass das ganze Thema Personal Branding für uns sehr, sehr interessant ist.
Das verstärkt jetzt auch bei uns angehen und somit nicht nur unseren Corporate Kanal bespielen, sondern eben auch ganz gezielt persönliche Profile unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Ende bespielen und eben die Leute auch befähigen, selbstständig in die Kommunikation auf LinkedIn in dem Fall zu gehen.
Ist das direkt so auf auf offene Arme gestoßen, dass die Vertriebler oder die Marketingleute bei euch gesagt haben, Super Torben, Klasse. LinkedIn machen wir auf jeden Fall. Ich habe da wirklich Bock drauf und ich habe auch Unmengen Zeit dafür.
Also ich würde jetzt gern die Geschichte erzählen, die Abenteuergeschichte von: Es gab den großen Widerstand und ich hab's bekämpft. Das wäre aber gelogen, weil Ja gut, ich habe natürlich auch geschaut, wir haben dieses ganze Thema angefangen, tatsächlich auch über mich. Also ich muss natürlich in einer gewissen Vorbildfunktion auch argieren, weil ich das Thema als Unternehmen bringen möchte, muss ich auch selber präsent sein, viel auf LinkedIn in dem Fall machen. Aber eben auch über die Personenmarke von Dennis, in dem Fall unserem Geschäftsführer, der selbst einfach sehr affin für solche Themen ist und sehr offen für solche Themen ist.
Sprich ich hatte da keinen persönlichen Widerstand, habe den aber auch bis heute nicht bei denen Personen erfahren, wo ich das Thema jetzt sonst schon angegangen bin, sei es Vertriebsleiter oder bei uns jetzt auch Personal seitig. Der Zeitfaktor ist dann schon was anderes. Es ist definitiv so, dass man sehr effizient sein muss, was da die Kommunikation angeht. Man kennt es sicherlich auch jetzt, wenn man eine Kommunikation des Geschäftsführers aufsetzt, dass jetzt nicht der Geschäftsführer jeden Tag zwei Stunden Zeit hat, sich mit LinkedIn zu beschäftigen.
Und da gilt es halt Wege zu finden, wie man das effizient umsetzt. Ich bin absoluter Verfechter davon, dass ein auch ein Geschäftsführer selbst verantwortlich sein sollte für seine Kommunikation. Also ich finde man merkt es, wenn die Person nicht mehr selbst an dem Content beteiligt ist. Also zumindest bei den Themen, bei der Recherche, der Themen, dass man gemeinsam sich hinsetzt und sagt, das sind die Themen, die wir bespielen wollen, das sind die Botschaften, die ich persönlich habe.
Das muss von der Person selber kommen, wo man Marketing seitig unterstützen kann. Es eben zu sagen Hey, dir fällt nicht die perfekte Formulierung ein, klar helfe ich dir. Du hast jetzt nicht weiß jetzt gerade nicht 100 % welches Medium für diese Botschaft optimal ist. Lass doch mal gemeinsam draufschauen. Also das sind definitiv Themen, wo es sinnvoll ist, dass da Marketing seitig unterstützt wird, weil dann eben die Effizienz gegeben ist, um vernünftige Social Media Kommunikation zu betreiben.
Weil Social Media lebt ja von einer Kontinuität. Und wenn wir die nicht übers ganze Jahr bringen können, dann verflacht so eine Markenkommunikation auf Personen Ebene in dem Fall.
Okay, also ihr habt ja erst mal so Dennis auf LinkedIn positioniert. Wie seid rangegangen? Habt ihr eine Strategie entwickelt? Habt ihr einen Redaktionsplan aufgesetzt? Habt ihr gesagt, oder vielleicht war das auch der erste Schritt. Wer möchten dich gerne so als Vordenker der Branche eurer, eures, eurer Nische positionieren, das ihr es erst mal ausgesucht habt irgendwie die und die Themen, die sind für uns relevant und würden uns auch in die Karten spielen.
Genau. Also auf der einen Seite gibt es Themen, die wir bespielen wollen, wo wir uns auch gezielt positionieren möchten. Auf der anderen Seite finde ich es immer zu kurz gedacht, wenn man direkt mit einem Redaktionsplan startet. Also was wir wirklich gemacht haben und das ist für mich der Kern einer vernünftigen Personal Branding Strategie, dass ich erst mal wirklich die Identität der Personnenmarke entwickle.
Und dann haben wir uns hingesetzt und sind wirklich mal durchgegangen, was ist denn der persönliche Weg? Was ist die Hintergrundgeschichte, sei es jetzt der Bildungsweg, die in seinem Fall jetzt auch die Gründungsgeschichte des Unternehmens. Dann persönliche Werte, die einem mitgegeben wurden, im Privatleben, im Berufsleben. Was zeichnet die Person eigentlich aus, um dann zu sagen Okay, hier haben wir, von hier haben wir Verknüpfung, hier haben wir Schnittstellen zu den Themen, die wir bespielen wollen, hier haben wir Schnittstellen.
Auch wenn ich jetzt zum Beispiel ein Vertriebler nehme, hier habe ich Schnittstellen der Person zu den Werten, die wir als Unternehmen vertreten, um dann in der Kombination irgendwo eine authentische Kommunikation zu haben, die trotzdem zielführend für uns ist.
Also da höre ich ja eigentlich auch raus, dass wir das Golden Circle Modell von Simon Sinek solch ein bisschen herangezogen habt und nach dem Kern, nach dem Why erst mal gefahndet habt.
War tatsächlich Teil des Ganzen. Also Markenidentität teilt sich ja in verschiedene Bereiche aus und Vision, also das Why dahinter ist definitiv ein großer Bereich dabei ja. Bei Dennis tatsächlich jetzt in dem Fall auch das Spannende, dass er natürlich dadurch, dass er ja als Gründer und Geschäftsführer auch die Unternehmens Marke stark prägt, ja auch sehr verbunden ist mit dem Why des Unternehmens und deswegen auch die Personnenmarke
natürlich sehr sehr stark auch auf die Unternehmensmarke einzahlt.
Mal eine ganz praktische Frage wie oft postet denn Dennis bei Link?
Ich glaube wir liegen aktuell bei einer Frequenz von zwei mal die Woche, manchmal auch dreimal die Woche. Das ist aber Themen abhängig, sprich wenn gerade viel los ist und viel erzählenswert ist dabei ist, dann sehen wir auch zu, dass wir das dann auch rausbringen. Was ich jetzt, ich glaube, das war jetzt vor ein oder zwei Wochen, ich fand es extrem cool.
Da habe ich mir dann Gedanken drum gemacht, dass es mittlerweile eigentlich bei uns auch geschafft haben, so eine, ich nenne es mal so ein Content Mindset ins Team zu bringen. Weil da können sicherlich viele Marketing Verantwortliche ein Lied von singen, dass man durch die Firma läuft und die ganze Zeit überlegen ist. Was für Content können wir noch bringen?
Wo sind Inhalte, wo verstecken sich Themen bei uns? Und ich hab's jetzt zwei oder drei Mal schon ganz konkret gemerkt, dass dann die Leute auf mich zukommen, mir Bilder zeigen, mir sagen Guck mal, das habe ich. Wir waren da unterwegs auf dem Event oder wir haben hier was gemacht und da haben die Bilder dabei, schicken mir ihre Geschichten zu, dass man wirklich da dann auch von dem geschehen, was bei uns im Unternehmen so abgeht, weil ich kann ja nicht alles immer mitbekommen, dann auch Kenntnis nimmt und das dann direkt auch von deren Seite gesagt wird Hey, lass uns da doch was draus machen, danke, da können wir doch super Beitrag draus kreieren.
Das sollte man auch nach außen bringen, weil das zahlt doch wiederum auf die Botschaft ein, die wir da nach außen bringen wollen. Und das ist Glaube ich sehr wertvoll, um eben dann auch so eine Frequenz halten zu können.
Content Mindset ist nun wirklich ein sehr, sehr guter Begriff, den werde ich mir auf jeden Fall merken. Das Community Management, also den Austausch mit den einzelnen Kontakten, das übernimmt dann Dennis dann selber.
Genau. Also ich arbeite dann auch wiederum mit ihm zusammen. Gerade wenn zum Beispiel mal volle Tage sind, wo er dann auch viel in Termine eingebunden ist. Dass er dann auf dem Laufenden ist, dass ich ihm zum Beispiel mal sage Hey, da ist noch ein Kontakt, weil das kann dann schon mal hintenüber fallen. Aber das Community Management, dass handelt er selbst, weil er das merkt.
Wie gesagt, das merkt man halt, wenn das nicht die Kommunikation der Person selbst ist.
Ja, ich kann mir natürlich vorstellen, wenn er bei einem Kunden Termin ist, wird er bestimmt ein bisschen Content produzieren. Ob das jetzt ein Video oder ein Bild ist. Habt ihr da so fixe Formate, die ihr vor euch etabliert habt?
Also einmal glaube ich, lebt Social Media auch davon, dass man nicht immer die fixen Formate hat, also dass man auch mit Gewohnheiten bricht und einfach mal andere Sachen macht. Und sei es mal ein Selfie von Ich bin heute da. Ich glaube also, ich habe zum Beispiel auch festgestellt, dass gerade diese semiprofessionellen Bilder, die man mal eben selbst von sich geschossen hat und wo man dann wirklich eine persönliche Geschichte zu erzählt, deutlich besser noch performen als jetzt die hochgradig professionell geschossenen Bilder, wo man direkt merkt okay, diese Geschichte, die wir heute erzählt, hat er sich vor zwei Wochen ausgedacht, was ich nicht schlechtreden möchte, das gehört auch zu der Kommunikation dazu.
Aber ich merke schon häufiger, dass diese spontanen Sachen einfach auch sehr gut ankommen. Wir haben ein paar regelmäßige Formate, also was wir zum Beispiel immer machen oder fast immer machen, ist, dass wenn ein neues Projekt fertiggestellt ist und eine Anlage wirklich jetzt in die Serie geht und in die Serienproduktion beim Kunden übergeben wird, dann möchte ich auch, dass das nach außen getragen wird.
Dann zeigt Dennis in dem Fall noch mal die Features der Anlage und dann stellt man das Ganze noch mal vor. Wir machen das auch so, dass bei uns auf unserem YouTube Kanal in dem Fall immer ein Video noch mal hochgeladen wird, wo der jeweilige Projektleiter der Anlage die Anlage fertig stellt. Und das hat für mich dann wiederum auch was mit Wertschätzung zu tun, weil da so viel Arbeit auch von dieser Person hineingeflossen ist in das Projekt und dann auch zu zeigen, hey, dass darfst jetzt auch stolz präsentieren, weil das ist einfach ein geiles Ergebnis geworden.
Das machen wir auf der einen Seite und was wir jetzt auch seit über einem Jahr machen, ist der LMZ Industrie Talk wo wir gesagt haben, jetzt steht gar nicht LMZ im Fokus, sondern konkrete Themen, also die die Kernfrage, die wir uns da überlegt haben, ist Wie sieht die Fabrik der Zukunft aus? Weil das eben auch das ist, wo wir als Unternehmen uns im Kern mit beschäftigen.
Und dieses Thema ist dann halt der Fokus des Formats. Und da ist ein Interview Format, oder ein Gesprächs Format eigentlich, wie wir es hier auch machen, nur in dem Fall mit industriellen Themen, wo wir Experten aus verschiedenen Bereichen einladen. Wir hatten Thema Fabrik Planung, wir hatten Thema Digitalisierung in der Fabrik, wir hatten Thema Robotik, mobile Robotik, also verschiedene Themen, die eben Produktionsverantwortliche interessieren.
Und da sprechen wir mit den Experten und gehen dann eben ganz ergebnisoffen auf die Themen ein und versuchen da eben einen guten Einblick zu geben, wie die Fabrik in zehn Jahren oder in fünf bis zehn Jahren aussehen kann. Das ist so der die Idee des Formats. Und da, das veröffentlichen wir einmal auf YouTube und eben auch da wieder in die Social Media Kommunikation, dass wir da dann regelmäßig über LinkedIn dann auch Snippets veröffentlichen, wo man dann Kernaussagen hat, um eben da den Content einfach ja schön publizieren zu können.
Du hattest gestern im Kaminabend ja auch schon durchscheinen lassen, dass ja auch ein Corporate Influencer Programm mittlerweile ins Leben gerufen hat. Das finde ich ja sehr, sehr, sehr spannend. Wie seid ihr denn da rangegangen?
Genau das ist, das hatte ich ja gestern auch gesagt mein Problem mit häufig der Umsetzung von Corporate Influence ist, dass halt direkt da angesetzt wird. Ja, wir haben jetzt hier unsere Unternehmens Inhalte und wie könnt ihr die am besten ja unters Volk bringen? So nach dem Motto Ihr seid jetzt einfach die Distributoren unseres Contents. Und das finde ich, ist keine nachhaltige Kommunikation, weil es glaube ich, einmal nicht wirksam ist.
Das merkt man ja direkt, wenn das einfach nur blind geteilt wird und da keine eigene Identifikation hinter steckt.
Klingt ein bisschen nach frontal Unterricht.
Ja. Und wir haben es halt ganz eng mit dem Personal Branding zusammen gemacht. Sprich wir schauen uns wirklich am Anfang die Person an, was interessiert die Person, was sind die Themen, womit sie sich identifizieren kann und die sie auch nach außen tragen will? Und dann eben zu schauen, was sind die Themen, die wir als Unternehmen spielen möchten und wie passt das zusammen?
Und daraus dann eben die Schnittstellen zu entwickeln, die man dann in dem Fall Social Media Kommunikation halt rüberbringen kann. Und ja, da setzen wir auch eher auf Qualität als auf Quantität. Heißt Ich setz mich lieber mit ein paar ausgewählten Leuten, die einmal intrinsisch motiviert sind, das zu machen, zusammen und überleg mir dann auch laufend, wie man die Kommunikation gestalten kann.
Da gehört dann ja auch viel Motivation dazu, was dann die nachhaltige Umsetzung angeht. Viel. Also man kann nicht sagen, man macht jetzt vier Wochen Schulung und dann ist es perfekt. Das hat ja auch viel im Prozess einfach damit zu tun, zu gucken, was funktioniert, was funktioniert nicht gut. Und das mache ich lieber mit ein paar Leuten sehr intensiv, als das von Anfang an irgendwie zu groß auszurollen.
Und dann ebbt das irgendwie ab.
Wie gelang euch denn der Staat? Also hast du einfach eine Email rausgeschickt oder hast du das einfach über euer Kommunikations Tool mal geshared und gesagt? Hört mal, ich will hier ein Corporate-Influecer Programm ins Leben rufen wer hat Bock drauf? Oder bist du zielgerichtet auf die jeweilige Person zugegangen und hast sie versucht so ein bisschen zu umschmeicheln und zu überzeugen?
Also man muss sagen, es heißt auch bei uns bis heute nicht Corporate-Influencer Programm. Also es ist auch kein offizielles Programm wo man sich jetzt für anmeldet oder so, es wissen alle Mitarbeiter, dass sie sich, wenn sie in die Kommunikation über Social Media, über LinkedIn und Co. gehen möchten, dass sie bei mir an der richtigen Adresse sind, um da eben nähere Infos einzuholen, um sich Unterstützung zu holen, was Profil, Aufbau etc. angeht.
Das ist offiziell so kommuniziert und wir sind dann ja im Prinzip schon inoffiziell so gestartet, dass Dennis und ich viel kommuniziert haben und jetzt eben dann in der persönlichen Kommunikation mit einzelnen Mitarbeitern sich herauskristallisiert hat, dass es thematisch gut passt, dass die Person Bock drauf hat und dass da irgendwo auch die Ziele der jeweiligen Person zu passt. Also wenn ich jetzt jemand aus dem Vertrieb bin und ich Vertriebsziele verfolge und LinkedIn dann in dem Fall einfach ein klasse Kanal für mich ist, um diese Vertriebsziele zu erreichen, dann ist das im Prinzip die halbe Miete um zu sagen Hey, lasst uns das mal ausprobieren.
Also wenn ich mir das jetzt mal so, ganz, ganz, ganz praktisch vorstelle, ihr saßt zusammen in einem Raum, ich sag mal Du vorne oder direkt in der in der Mitte mit fünf, sechs Leuten. Und dann hast du irgendwie ein Blatt rausgeholt und gesagt, so machen wir hier mal euer, euer, warum euer Golden Circle zusammen.
Also Identitätsfindung ist für mich ein extrem persönlicher Prozess und deswegen mache ich das auch nicht in großer Runde. Also wenn ich mit einer Person mich zusammensetze und Identität entwickle und dann eben auch schaue, was beschäftigt dich, was beschäftigt uns bei LMZ, wie kann man daraus eine sinnvolle Kommunikation entwickeln? Das machen wir Face to Face. Also das ist, dann spricht man über verschiedenste Themen.
Das auch sehr offen gehalten, dann das Gespräch, weil ich will dann nicht einfach irgendeine Checkliste abarbeiten, sondern wirklich hören von dem Gegenüber, was ihn beschäftigt. Das ist mir dann auch wichtig, weil ich finde, das hat auch was mit der eigenen Zufriedenheit der Mitarbeiter hinten raus zu tun. Wenn Sie wirklich auch merken, dass es Ihre eigene Kommunikation ist. Und was uns als Unternehmen auch wichtig ist, dass sie ihre eigenen Inhalte und Interessen nach außen tragen dürfen.
Und eben nicht nur das Werbeplakat von uns sind.
So Umsetzung auch spannend denke ich mal also viele haben Angst vor dem weißen Blatt oder vor dem weißen Posting Feld bei LinkedIn. Wie gehen die an diese Sache heran? Gibt es da vielleicht irgendwie so so einen Redaktionsplan? Habt ihr irgendwie ein Kanban Board, wo ihr Dokumente ablegt und guckt dann noch mal drüber, pfeilst da noch mal alles so ein bisschen glatt?
Wie sieht das da aus bei euch?
Genau, Kanban-Board ist der richtige Ansatz. So machen wir es also. Wir machen regelmäßig Redaktionsplanung, dass wir uns einfach mal hinsetzen, sagen Hey, welche aktuellen Themen haben wir? Aus Unternehmenssicht ist es immer gut, wenn man den aktuellen Kontext für eine Botschaft hat, wenn man sagt Hey, ich war gestern dort und dort und deswegen kann ich euch heute die Geschichte erzählen.
Da schauen wir, dann sagen wir allgemein, was liegt aktuell bei dir auf dem Tisch oder was sind gerade Themen, wo du sowieso drüber nachdenkst? Und wie wollen wir das bespielen? Da unterstütze ich dann auch gerne in der Ideenfindung, oder ja, konkretisier vielleicht noch mal ein bisschen die Gedankengänge, die der jeweils andere hat und so, also mache ich aber ja auch bei der Kommunikation, die ich selbst betreibe, weil ich glaube, jeder, egal wie versiert man in Social Media Kommunikation oder Kommunikation als solches ist, ist es extrem wertvoll, da noch mal ein paar weitere Augen draufschauen zu lassen.
Ja, und dann ist es so. Es sind ja persönliche Profile. Heisst, ich mache keine Vorgaben, was publiziert werden darf. Natürlich werden Inhalte publiziert. Wenn es jetzt auch Unternehmens Inhalte sind, die freigegeben sind. Also irgendwelche internen Videos kann ich nicht rausgeben, aber wenn ich und das spreche ich auch mit den Mitarbeitern ab, wenn ich noch mal drüberschauen soll, auch was Formulierungen angeht, was Postings angeht, dann gebe ich nur Vorschläge, weil ich möchte nicht die Posts überarbeiten nach dem Motto: So klingt es irgendwie cooler, weil eigentlich bin ich ja jemand, der sagt, mich regen die Posts ja auch auf die drei PR Abteilung im Unternehmen noch mal Gedanken, sondern am Ende haben die gar keine Botschaft
mehr, weil alles glattgebügelt ist. Da passe ich schon auf, dass die jeweiligen Mitarbeiter ihre Botschaften selber rausbringen und ich höchstens wie gesagt einen Formulierungsvorschlag mache, was auch dann bei einem Vorschlag bleibt und nicht bei einer Änderung die fix ist.
Glaube ich ein ganz großes Problem. Du hast das ja auch schon erwähnt. Kontinuität ist aber auf Social Media essenziell. Wie hältst du denn die Leute so ein bisschen so ans am Laufen? Also der Faktor Motivation ist ja entscheidend.
Es wäre gelogen zu sagen, dass man das direkt von Anfang an alles läuft. Natürlich investiere ich viel Zeit auch rein, dass die Leute am Ball bleiben und dann spricht man das immer wieder gemeinsam durch, beispielsweise regelmäßige Redaktionsplanung und wenn Postings fixiert sind, dass sie auch eingehalten werden. Oder man sagt mal Hey, diese Woche hat nicht so zeitlich geklappt, kann ja mal passieren.
Wollen wir uns mal hinsetzen und gucken, dass es nächste Woche, dass wir da schon mal was vorbereiten, dass nächste Woche dann was nachgeholt werden kann oder so. Grundsätzlich wovon ich überzeugt bin oder was, wovon ich ein Fan bin, ist so dieser interne Community Gedanke, dass wenn wir mehrere Leute haben, die Social Media Kommunikation betreiben oder die eben auch Themen nach außen tragen, dass die sich gegenseitig auch immer wieder motivieren, am Ball zu bleiben.
Weil mein Gedanke ist eigentlich, wenn wir uns regelmäßig zusammensetzen mit den verschiedenen Leuten, die regelmäßig Content publizieren und uns gegenseitig erzählen, was läuft gut, was läuft schlecht? Hier habe ich noch mal einen Tipp für dich. Hier noch mal ein Tipp für mich und das Thema Ich weiß nicht, ob es dir eingefallen ist, aber ich habe es doch letztens gesehen, dass du daran gearbeitet hast, so diese Dynamik zu schaffen.
Dann glaube ich, dass ich langfristig überhaupt nicht mehr hinterher muss, sondern dass die Leute oder ich das ist das langfristige Ziel, dass durch diese Dynamik die Leute sich eigentlich selbst ständig motivieren, da auch wirklich am Ball zu bleiben. Zumal, das hatte ich ja gesagt, Ziele, wenn Ziele dahinter stehen oder die Person auch weiß, dass es für den eigenen Job förderlich ist, das Ganze zu tun, steckt ja auch eine Eigenmotivation dahinter, das Ganze weiter fortzusetzen.
Also die machen es ja am Ende nicht für mich, oder sollten sie nicht für mich.
Im Idealfall.
Ja.
Ihr macht das natürlich nicht nur aus dem Selbstzweck heraus, sondern ihr verfolgt natürlich auch Ziele, das hast du gesagt. Wie lassen sich denn so die die Effekte messen oder wie geht ihr da an die ganze Sache heran? Sagt ihr einfach okay, wir haben jetzt hier in den letzten keine Ahnung, vier, fünf Monaten soundso viel Likes oder Kommentare ergattern können.
Und auf unsere Company Page hat sich das auch ausgewirkt? Also wie versucht ihr da euren euren Impact da zu messen?
Ja, also die kurzfristigen, also da wo man kurzfristig am besten Insights drüber generiert, sind eben die klassischen Social Media Kennzahlen, die wir uns anschauen. Wobei man da vorsichtig sein muss, weil wenn ich jetzt nur darauf schaue, welche Themen und welche Postings die meisten Likes generieren, lande ich schnell in so einer Oberflächlichkeit. Weil es ist einfach dem Medium geschuldet, dass oberflächliche Beiträge in der Regel besser performen oder gewisse Themen eben besser performen, als wenn ich jetzt irgendwo technisch ins Detail gehe.
Aber wiederum jemand, den diese technischen Details interessiert, vielleicht viel angefixter von dem Thema ist und ich dadurch am Ende mehr erreicht habe, wie wenn ich jetzt die riesen Reichweite mit einem allgemeinen Posting erreicht habe. Also ich versucht eine gesunde Mischung eigentlich immer zu halten und das empfehle ich auch den anderen Leuten bei uns, dass man da so eine gesunde Mischung reinbringt zwischen persönlichen Themen, fachlichen Themen.
Und so weiter. Und wenn man jetzt zum Beispiel den Vertriebs Bereich nimmt, dann kommt natürlich auch das Thema Social Selling auf, dass man eben wenig Kontakte auch über LinkedIn generiert, dass es Leute gibt, die sich mit dem Content identifizieren und dadurch dann eine Kontaktaufnahme über das Medium stattfinden kann. Und dann sieht man ja auch, was da Vertrieb seitig am Ende bei rumkommt.
Und das ist natürlich auch eine Messung, die wir am Ende durchführen.
Welche Formate, das würde mich jetzt trotzdem mal wirklich interessieren. Kannst du denn so sagen, was denn so wirklich gut funktioniert bei LinkedIn? Also du hast natürlich Möglichkeiten bei bei LinkedIn Videos einzubinden, Dokumente hochzuladen, PDF Slide Shows was habt ihr da so am Start und was performt da wirklich am besten?
Da gibt es ja verschiedenste Leute, die einem immer wieder erzählen wollen. Das ist der bahnbrechende Kanal, das ist das bahnbrechende Format. Was ja am besten performt, kann man so nicht sagen, weil es einfach sehr Branchen und Themen abhängig ist, meiner Meinung nach. Für uns funktionieren zum Beispiel technische Videos sehr gut, was Zielgruppen abhängig ist. Wenn ich jetzt einen technischen Projektleiter als Ziel Kunden habe oder als den Ansprechpartner in unseren in unseren Kunden Unternehmen, habe.
Der interessiert sich natürlich dafür, gerade bei einer Automatisierung Anlage. Was bewegt sich am Ende in der Anlage? Was ist da drin verbaut? Wie funktionieren die Prozesse und das ist auch jemand der schaut sich diese zwei Minuten Anlagen Video an und der versteht was da drin passiert und was die Vorteile da drin sind. Und das kommt bei der Zielgruppe extrem gut an, allgemein sonst auch Bildmaterial, gerade wenn Personen zu sehen sind, also dass man diese persönliche Kommunikation auch zeigt.
Und was ich gerade ja schon angesprochen habe, dass man nicht alles hoch professionalisiert machen muss, sondern Social Media ist halt eine spontane Plattform oder LinkedIn ist eine spontane Plattform in dem Sinne auch. Dann drehen wir halt ein Video, was jetzt gerade spontan beim iPhone aufgenommen wird, weil wir jetzt gerade was zeigen wollen. Ich finde, das macht auch den Charakter des Mediums aus, aber auch von uns als Unternehmen, dass wir, sagen wir auch Thema Innovation wieder.
Man muss auch einfach mal in dieses Testing reinkommen. Wir haben jetzt zum Beispiel bei uns auch ein Labor eingerichtet, wo wir sagen, wir wollen Produkte testen, Technologien testen, einfach auch für uns schauen. Wir wollen es auch intern unseren Leuten zur Verfügung stellen und Kunden zur Verfügung stellen, um eben auf die Schnelle Sachen testen zu können. Und das muss auch im Charakter transportiert sein.
Zu sagen, wir haben eine Idee und wir können die einfach fix umsetzen und da muss es nicht direkt das Video Team von irgendwo sein, wo man dann drei Wochen konzeptioniert und am Ende kommt dann 30 Sekunden Clip raus, sondern einfach zu sagen okay, wir sind so spontan, wir sind so agil und ich glaube, dass das durch das Medium sehr gefördert wird. Diese Spontanität.
Bekommt ihr technische Unterstützung? Du hast gerade gesagt, iPhone, da würde ich mal sagen, okay, das macht ihr dann selber. Aber gibt's auch andere Formate, wo ihr denkt, da haben wir jetzt irgendwie nicht das Equipment am Start und auch nicht die Kompetenz, das kaufen wir extern ein.
Intern.
Alles, intern.
Alles Intern. Wir geben uns Mühe.
Respekt, Respekt. Jetzt haben wir viel über Personal, Branding und die persönliche Kommunikation von euren Corporate-Influencern gesprochen. Was teilt ihr denn auf eurer Company Page auf LinkedIn?
Das sind teilweise ähnliche Inhalte. Also wenn wir zum Beispiel Anlagen fertigstellen und Kunden Projekte präsentieren, dann wird das auch über unsere Company Page gemacht. Und das sind dann auch Videos, die sowohl Corporate technisch gepostet werden, als auch unseren Mitarbeitern zur Verfügung stehen, um das selbst zu posten. Und ansonsten betreiben wir zum Beispiel noch das LMZ Magazin, also ein Blog Format, wo wir dann auch verschiedenste Blogbeiträge in einer Regelmäßigkeit hochladen.
Die werden zum Beispiel dann auch über das Corporate-Profil dann hochgeladen. Das sind so die grundsätzlichen Themen, die wir da spielen.
Ja, das ist natürlich auch ein Brett ein Blog aufrecht zu erhalten.
Man muss sagen, wir haben uns jetzt nicht hingesetzt und gesagt, okay, da muss jetzt alle zwei Wochen ein Artikel raus, sondern wir gehen halt danach, wenn wir was Interessantes zu erzählen haben. Und wenn ein Thema ist, was akut ist, was unsere Zielgruppen interessiert, dann spielen wir das und ich bin sowieso oder ich habe gemerkt, wenn ich wirklich effizient Content Marketing betreiben will, dann muss ich crossmedial denken.
Sprich in so einer Art Content-Recycling oder wie man es nennen möchte, dass ich schaue, zum Beispiel nehmen wir den LMZ Industry Talk. Wir haben ein YouTube Video, was wir daraus generieren, wo wir den Experten Talk wirklich aufgezeichnet haben, gerade auch weil es dann wieder die Persönlichkeit in so einem Format gut zur Geltung kommt. Einmal ist ja Dennis in dem Format wieder mit drin und eben auch die Persönlichkeit des Experten, den wir zu Gast haben, weil wir auch danach natürlich schauen, die jeweiligen Gesprächspartner auszuwählen.
Das sollen halt Leute sein, auch die von der auf der persönlichen Ebene überzeugen. Und das Ganze kann man aber auch ideal wieder aufbereiten, zum Beispiel als Blogbeitrag oder auch als mehrere Blogbeiträge, um eben auch zu sagen Hey, es ist nicht jeder der Typ, der sagt, ich will mir jetzt 15 oder 20 Minuten YouTube Video angucken. Es gibt Leute, die einfach nebenbei mal was durchlesen wollen.
Oder auch wenn wir Snippets auf Social Media hochladen oder auch dazu textlich auf Social Media was hochladen um eben auch verschiedene Content Konsumenten an in dem Sinne abzuholen, weil ich auch zum Beispiel daran denken muss, wo konsumieren denn unsere Zielgruppen eigentlich den Content, den wir zur Verfügung stellen? Das kann ja gut sein, dass jemand auf der Arbeit sitzt, in einem Großraumbüro. Grad nicht die Kopfhörer parat hat.
Der kann sich vielleicht nicht das YouTube Video anschauen, der ist viel besser beraten damit, dass wir das noch mal für ihn als Text Beitrag aufbereiten, um so dann eben auch wieder verschiedene Leute abzuholen.
Ja, die Mischung macht's da glaube ich einfach, weil das Nutzerverhalten immer relativ unterschiedlich ist, besonders im B2B-Bereich. Schauen wir mal nach vorne. Was habt ihr euch denn für die mittelfristige bzw langfristige Zukunft so ausgedacht?
Also was aus Marken Sicht sehr relevant wird für die Zukunft ist, dass wir eben nicht nur, wir haben jetzt viel über Vertrieb geredet, über social selling gesprochen, also viel so die Kunden Zentrierung, die Kunden Brille aufgehabt, was glaube ich sehr sehr relevant in Zukunft wird. Auch für uns, aber auch für andere Unternehmen ist das ganze auch aus einer Recruiting Perspektive, also aus einer Employer Branding Perspektive zu betrachten?
Wie finden wir denn in Zukunft genau die Leute für unser Team um eben, wir hatten es gesagt, wir wollen wir gehen in Richtung Fabrik der Zukunft, wir wollen die Fabrik der Zukunft gestalten. Da brauchst du die Leute, mit denen du das auch umsetzen kannst. Und das wird für uns ein großes Thema zu sein, unsere Marke da auch für zu rüsten, da investieren wir auch in den nächsten Jahren rein, um da eben uns auch deutlich stärker in die Richtung noch auszurichten.
Auch da wiederum ich finde, man kann es genauso da auch machen, wie man es auf Kundenseite macht, mit den Leuten sich hinzusetzen, zu sprechen und zu sagen: Was braucht ihr ? Oder Was wünscht ihr euch von einem Arbeitgeber der Zukunft? Wer dauernd über die Fabrik der Zukunft spricht, der muss auch Arbeitgeber der Zukunft sein und dementsprechend eben moderne Wege in dem Bereich gehen.
Und das ist auf jeden Fall ein großes Thema, was mich auch aus Marken Sicht in den nächsten Jahren beschäftigen wird.
Das klingt schon sehr, sehr spannend und wir werden das auf jeden Fall weiter verfolgen. Wir sind ja denke ich mal ab gestern zumindest im intensiven Austausch. Torben Vielen, vielen Dank für das Gespräch. War für mich jetzt auch eine kleine Premiere, hier direkt mit jemand zu sprechen von von extern, direkt in unserem Studio. Also Vielen Dank noch mal für deine Zeit, wenn ihr da draußen Feedback habt, wie euch diese Folge gefallen habt, wenn ihr noch Fragen habt, an den Torben, den werden wir ja auch noch mal den Shownotes verlinken oder an an mich, an uns dann gerne her damit.
Gerne Feedback auch mit Daumen und was auch immer für Interaktionssignale ihr zur Verfügung habt. Ja, ich kann nur sagen vielen vielen Dank Torben nochmal für deine Zeit und ja, bis zum nächsten Mal.
Sehr sehr gern. Hat großen Spaß gemacht.