FOKUS TEAM • BERATUNG JUDITH ANDRESEN (BJA)

BERATUNG JUDITH ANDRESEN

Assoziationslandschaft

Lukas Steuerer und ich sprechen über Teamaktivierung durch Bewegung und Assoziationslandschaften. Interaktive Ansätze fördern den Dialog, während wir die Umsetzung im digitalen Raum und deren Auswirkungen auf den Arbeitsalltag reflektieren.

10.06.2025 11 min

Zusammenfassung & Show Notes

In dieser Episode des Fokus Team-Podcasts sprechen wir mit Lukas Steuerer über das Konzept des Teamaktivierens. Der Austausch beginnt damit, dass wir verschiedene Assoziationen zum Thema „Bewegung“ und „Aktivität“ anstoßen. Ich teile meine Gedanken über die Bedeutung von Bewegung für Teamdynamik und erkenne, wie das Aktivieren von Teammitgliedern verschiedene Reaktionen und neue Perspektiven hervorrufen kann. Lukas bringt die Methode der Assoziationslandschaft ins Gespräch und erklärt, wie sie in einem Teamkontext genutzt werden kann, insbesondere bei Containerbegriffen wie Selbstorganisation oder Agilität. Hierbei verdeutlicht er die Herausforderung, dass unterschiedliche Teammitglieder möglicherweise sehr unterschiedliche Auffassungen von einem Begriff haben. Um diesem Missstand zu begegnen, wird ein interaktiver Ansatz in Form von Post-it-Notizen vorgestellt, bei dem jedes Teammitglied seine Assoziationen in einer zeitlich begrenzten Übung festhält. Dies ermöglicht uns, eine Vielzahl an Ideen und Meinungen in kurzer Zeit zusammenzutragen. Wir diskutieren die Durchführung dieser Übung in verschiedenen Teamgrößen und erörtern, wie man durch das Rotieren der Post-its oder das aktive Bewegen der Teammitglieder die Interaktivität im Raum erhöhen kann. Dies führt zu einem Reichtum an Perspektiven, die anschließend visuell an einer Wand dargestellt werden können, um eine klare Übersicht über die Gedanken und Anregungen des Teams zu schaffen. Ich bin begeistert von der Idee, die Gedanken der Teammitglieder visuell erscheinen zu lassen und sie dazu zu bringen, gemeinsam über zentrale Themen nachzudenken. Zusätzlich schlägt Lukas eine Variante mit Impromptu Networking vor, wo Teammitglieder in Kleingruppen arbeiten und ihre Ideen gegenseitig austauschen. Dieses Konzept ergänzt die ursprüngliche Methode und fördert den direkten Dialog, was meine Überlegungen zur Moderation und zur Nachbereitung der Ergebnisse anregt. Wir diskutieren auch darüber, wie zunächst das Schreiben kreativitätsfördernd wirken kann, während gleichzeitig eine Basis für die gemeinschaftliche Diskussion geschaffen wird. Im Verlauf des Gesprächs wird mein Interesse deutlich, wie wir diese Impulse auch im digitalen Raum umsetzen können, da wir uns darüber einig sind, dass die Methode besonders effektiv ist, wenn sie aktiv im Raum stattfindet. Ich ermutige die Zuhörer, unsere Konzepte auszuprobieren und ihre Erfahrungen mit uns zu teilen. Abschließend reflektieren wir über persönliche Gedanken und Herausforderungen im Arbeitsalltag, während ich nachdenklich darüber spreche, wie wir unsere Freiräume effektiv gestalten können. Es ist ein anregendes Gespräch, das die Relevanz von Teamaktivierung und interaktiven Methoden in der modernen Arbeitswelt unterstreicht.

Transkript

Herzlich Willkommen zu einem neuen Podcast. Fokus Team. Mein Name ist Tobias Ranft. Hallo, liebe Hörerinnen und Hörer. Hallo, Lukas Steuerer. Schön, dass du da bist.
Lukas Steurer
00:00:47
Guten Morgen, Tobias Ranft. Hallo.
Tobias Ranft
00:00:53
Lukas, wir haben ja eben schon gesprochen, was wir gerne erzählen wollen. Ich frage dich trotzdem zum Einstieg. was fällt dir eigentlich so zum Thema Teamaktivieren ein?
Lukas Steurer
00:01:06
Teamaktivieren, Bewegung. Ja, aktiv sein. Spaß. Was fällt dir noch ein? Austausch.
Tobias Ranft
00:01:18
Aufstehen.
Lukas Steurer
00:01:19
Aufstehen, ja.
Tobias Ranft
00:01:21
Ich finde, bei Bewegung löst sich bei mir total was aus. Und ich finde, das ist total schön, wenn etwas, was du benennst, bei mir resoniert Und dann kommt ein neuer Begriff dazu. Ich finde, da steckt total viel drin. Und dafür hast du was mitgebracht, das ich noch nicht kenne. Und deswegen bin ich sehr gespannt, hoffentlich so gespannt wie ihr da draußen, um zu hören. Lukas, was hast du mitgebracht?
Lukas Steurer
00:01:45
Ja, ich habe die Assoziationslandschaft mitgebracht als mögliches Vorgehen als Methode in einem Teamkontext. Gerade dann, wenn es um vermeintliche Containerbegriffe geht, wie zum Beispiel, also ein Containerbegriff, wie zum Beispiel Selbstorganisation. Und das Spannende ist, wenn ich in einem Team sechs Leute frage, oder Führung, oder Agilität.
Tobias Ranft
00:02:10
So Passwords, ne?
Lukas Steurer
00:02:11
Sechs Personen, die irgendwie... Genau, komplette Passwords, wo ich sechs Leute fragen kann im Team und wahrscheinlich jeder der Personen mir eine unterschiedliche Antwort geben wird. So, und bevor ich jetzt eine große Gruppendiskussion anfange, versuche ich eher darüber nachzudenken, wie kann ich alle gleichzeitig irgendwie in Bewegung bringen, ins Machen bringen. Und dann sage ich, okay, jeder von euch kriegt jetzt ein Post-it, ein etwas größeres Post-it, und Containerbegriff ist Selbstorganisation und schreib mal auf, was fällt dir dazu alles ein, so in Stichworten die prägnantesten Sachen, die dir in den Kopf kommen, ohne lang nachzudenken, schreib auf den Zettel drauf. Das ist zeitlich begrenzt, also nicht fünf Minuten, sondern 30 Sekunden bis maximal eine Minute und Und je nachdem...
Tobias Ranft
00:03:10
Auch schon einen großen Zettel, oder?
Lukas Steurer
00:03:13
Ja, so A5 Größe wäre schon ganz praktisch. Ja, okay. Und je nachdem, wie groß das Team sind, bei sechs Leuten, würde ich es dann so machen, zu sagen, okay, jetzt in der Reihenfolge gibt die Zettel mal zwei Positionen nach rechts weiter. Dann hat die Person, du hast jetzt einen neuen Zettel, da steht was drauf zum Thema Selbstorganisation. Jetzt hast du 30 Sekunden oder bis eine Minute wieder Zeit. Deine Assoziation zu dem Begriff und zu dem, was geschrieben ist, aufzuschreiben. Das kann eine Frage sein, das kann ein Hinweis sein, das kann eine Rückmeldung sein, was auch immer dir da in den Kopf kommt. Es kann auch ein Plus Eins sein. Und dann sagst du wieder nach der Minute, jetzt gib den Zettel wieder zwei Positionen sozusagen weiter, also wieder zu einer anderen Person weiter, und dann habe ich wieder einen neuen Zettel, da steht was drauf, Ausgangssituation, die Reaktion von einer anderen Person, Und dann reagiere ich da wieder drauf. Was kommt mit da wieder in den Kopf? In welcher Situation habe ich da? Das kann ich drei-, viermal machen. Wenn ich ein großes Team habe, ein größeres Team habe von zehn, elf, zwölf Leuten oder auch größer, dann sage ich, jeder dreht seine Karte um, geht im Raum herum, tauscht wild die Karten hin und her, bis ich Stopp sage. Dann habt ihr eine Karte in der Hand, schreibt da eure Gedanken drauf und dann Bildes wechseln hin und her, dann ist es noch undurchsichtiger, wo kommt jetzt die Karte her.
Tobias Ranft
00:04:40
Daran hatte ich auch gerade gedacht, also hier die Variante einzuführen, dass sich nicht die Zettel bewegen, sondern die Menschen, um eben alle auch in Bewegung zu bringen.
Lukas Steurer
00:04:55
Bis jetzt bei vier bis sechs Leuten ist es, da kann es dann eher leichter sein, dass ich meinen gleichen Zettel wiederkriege natürlich. Deswegen dann eher nur die Zettelbewegung. Dann habe ich ein Ergebnis, wo ich dann sage, okay, jetzt wurde zu dem Ursprungszettel vier oder fünf Mal etwas dazu kommentiert, dazu geschrieben, Gegenfrage. Aber dann versuche ich, dass am Ende jede Person seinen eigenen Zettel hat, das nochmal durchzulesen. Wenn das nicht ist, auch kein Problem, weil dann kommen sozusagen alle Post-its mit den Ergänzungen und kommen dann auf eine Wand. In der Mitte steht der Begriff Selbstorganisation und rundherum bildet sich eben dann eine Assoziationslandschaft mit Anregungen. Und somit habe ich in relativ kurzer Zeit ganz viele Stimmen von allen Personen im Team auf einer Wand zu einem Kontext, zu einem Thema. Dann kann ich immer noch eine Diskussionsrunde aufmachen oder je nachdem, wie ich das aufbäume oder einbinde in meinem Workshop. Aber ich habe, wie gesagt, in relativ kurzer Zeit eine Sichtweise, eine Meinung von ganz vielen Leuten zu dem Thema. Und das finde ich wahnsinnig cool am Vorgehen.
Tobias Ranft
00:06:14
Ja, also ich hätte direkt Lust, das auszuprobieren. Ich finde, dass dieses, Schreiben statt sprechen, das wirkt immer so ein bisschen hemmend, was Aktivität angeht, aber ich freue mich auf eben diese Assoziationsanregung. Ich glaube, dass da ganz viel Energie und Aktivität drinsteckt, die Ideen von anderen zu hören und die ergänzen zu können, genau wie wir jetzt sprechen und einander ergänzen, dass das einfach nochmal ein Mehr bietet und dann diese Übersicht zu haben. Ich glaube, dass dann die Frage ist in der Moderation, wie erzeuge ich jetzt noch einen Kondensator draus? Was nehme ich mit? Markieren wir nochmal Schlüsselworte? Wie du sagst, haben wir nochmal eine gemeinsame Diskussion im Anschluss darüber, was das eigentlich bedeutet. Aber erst mal macht es sehr schön den Raum auf und schafft eine Breite, die dann auch anfassbar ist. Also mit der Landkarte ist das halt sichtbar, greifbar. Das finde ich sehr anregend.
Lukas Steurer
00:07:21
Und ich hätte noch eine Variante, weil du gerade sagst, wie kann ich das vielleicht umsprechen? Fällt mir spontan ein, zu sagen, Mensch, ich gehe mit meiner Karte, habe meine Karte, da steht was drauf und dann machen imprompto Networking. Man sucht sich eine andere Person, stellt der das vor und die Person soll ihnen kurze Zeit sagen, was kommt mir dazu in den Kopf, das notiere ich mir dazu. Und genauso die andere Person sagt kurz, was sie aufgeschrieben hat, ich gebe meine spontane Rückmeldung dazu, die Person notiert und dann Personenwechsel. Dann bleibt die Karte immer bei mir, aber ich komme immer wieder mit anderen Menschen dazu in Kontakt und füge das bei mir hinzu auf meinem Zettel. Das wäre eine andere Variante.
Tobias Ranft
00:07:58
Quer Verweis, wahrscheinlich wissen das alle Zuhörerinnen und Zuhörer, aber Impromptu-Networking-Methodenbaustein aus der Sammlung Liberating Structures, also für die, die das noch nicht können, können sowohl nach Liberating Structures als auch nach Impromptu-Networking googeln und werden dann fündig in der Beschreibung. Ja, vielen Dank.
Lukas Steurer
00:08:21
Gerne, gerne. Wenn ihr Ideen habt, wie das online gut umzusetzen ist, weil da fehlt mir noch der, der, da habe ich noch nicht so den Grip dran, wie ich das online gut machen kann, tatsächlich, weil wenn sechs Leute Karten schreiben, dann sind die sichtbar, wenn ich den Private Mode aktiviere, dann muss ich den irgendwann deaktivieren, dass ich die Karten anderen wieder lesen kann. Da habe ich noch nicht den einfachen Weg gefunden, über mehrere Boards ganz gehen, ja, bin ich noch nicht happy. Vielleicht habt ihr Anregungen.
Tobias Ranft
00:08:50
Ich hätte Ideen, was man ausprobieren könnte, aber genau, ich hätte nur Ideen. Vielleicht probiert es ja, macht es ja mit jemandem konkret und kommt dann auf uns zu. Also da freuen wir uns auf eure Erfahrungsberichte und Rückmeldungen dazu. Vielen Dank, Lukas.
Lukas Steurer
00:09:04
Vielen Dank dir. Was geht dir, Tobel, zum Freitagnachmittag in Kopf durch?
Tobias Ranft
00:09:12
Zum Freitagnachmittag? Tatsächlich Arbeit. Das Erste, was mir einfällt, ist Arbeit. Was vor allem daran liegt, dass ich es irgendwie nicht hinkriege, meine Freitagnachmittage freizuhalten sondern dass da immer noch, immer noch was zusätzliches stattfindet weil da halt gefühlt eigentlich Freiraum ist und dann so ah ja, zur Not geht es halt dahin und dann liegt da immer irgendwas, also die nächsten Freitage sind immer, Freitagnachmittage sind immer arbeitssam aber ich freue mich da drauf, also nicht auszuhören ich mag nicht meckern, sondern, freue mich auf den Freitag, aber wir posten ja am Dienstag, Lukas, also insofern wollen wir nicht zu viel verraten, wann wir das hier aufgenommen haben. Aber findige Hörerinnen können sich das eventuell denken, mit Blick auf das Pfingstwochenende.
Lukas Steurer
00:10:00
Ja, viel Dank.
Tobias Ranft
00:10:01
Grüße gehen raus. Ja, danke euch fürs Zuhören und danke Lukas.
Lukas Steurer
00:10:06
Danke, Juli. Ciao, ciao.
Tobias Ranft
00:10:08
Ciao.