FOKUS TEAM • BERATUNG JUDITH ANDRESEN (BJA)

BERATUNG JUDITH ANDRESEN

Delegationsklarheit

In dieser Episode des Podcasts Fokusteam geht es um Delegationsklarheit. Lukas Steuerer und ich stellen das Delegationspoker und die sieben Delegationsgrade von Jürgen Appelow vor, sowie ihre Anwendung und Herausforderungen in der Remote-Arbeit.

12.11.2024 18 min

Zusammenfassung & Show Notes

In dieser Episode des Podcasts Fokusteam tauchen wir mit meinem geschätzten Kollegen Lukas Steuerer in das Konzept der Delegationsklarheit ein, ein Thema, das in der heutigen dynamischen Arbeitswelt von zentraler Bedeutung ist. Wir stellen das Methodenbaustein Delegationspoker vor, welches aus dem Management 3.0 Framework stammt. Hierbei handelt es sich um ein bewährtes Werkzeug, das Teams nutzt, um Klarheit über Aufgabenverteilungen und Entscheidungsbefugnisse zu gewinnen. Das Delegationspoker basiert auf sieben definierten Delegationsgraden, die von Jürgen Appelow formuliert wurden. Diese Grade helfen dabei, zu klären, wer die Entscheidungsgewalt über bestimmte Aufgaben hat und in welchem Umfang diese delegiert wird. Wir erörtern, wie diese Methode Teammitglieder dazu anregt, nicht nur über die Aufgabenstellung zu sprechen, sondern auch das Verständnis für die jeweiligen Rollen und Verantwortlichkeiten zu vertiefen. Dabei ist es entscheidend festzustellen, ob wir mit denselben Erwartungen in den Prozess gehen und wo möglicherweise Missverständnisse entstehen. Lukas und ich geben einen detaillierten Überblick über die praktische Anwendung des Delegationspokers. Der Prozess beginnt mit der Auswahl einer Aufgabenstellung, auf die sich das Team konzentriert. Anschließend bestimmt jeder Teilnehmer seinen wahrgenommenen Delegationsgrad und wir vergleichen diese Einschätzungen im offenen Dialog. Dieser Austausch fördert nicht nur das Verständnis, sondern eröffnet auch Raum für differenzierte Perspektiven und Lösungsansätze. Wir diskutieren, wie wichtig es ist, sich die Zeit zu nehmen, um diesen Abgleich vorzunehmen und Chancen des gemeinsamen Lernens zu nutzen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Visualisierung der Delegation. Wir empfehlen, die Ergebnisse auf einer Delegationsmatrix festzuhalten, um sowohl den Ist-Zustand als auch mögliche Sollzustände zu dokumentieren. Dies ermöglicht es Teams, über die gegenwärtige Verteilung von Verantwortlichkeiten hinauszudenken und aktives Feedback zur Optimierung ihrer Zusammenarbeit zu geben. Die Methode unterstützt nicht nur das Delegieren von Aufgaben, sondern schult auch die Teammitglieder in der Art und Weise, wie Entscheidungen kollektiv getroffen werden können. Abschließend reflektieren wir die Herausforderungen, die bei der Implementierung des Delegationspokers auftreten können, insbesondere im Hinblick auf die Remote-Arbeit. Dennoch betonen wir, dass der Kern der Methode darin liegt, konstruktive Gespräche über Aufgaben und Verantwortlichkeiten zu fördern, um schlussendlich Klarheit zu schaffen und effektive Zusammenarbeit zu ermöglichen. Wir ermutigen die Hörer, das Gelernte in die Praxis umzusetzen und eigene Erfahrungen im Umgang mit Delegationsklarheit zu sammeln.

Transkript

Tobias Ranft
00:00:33
Herzlich willkommen, liebe Hörerinnen und Hörer, zu einer neuen Folge des Podcasts Fokusteam mit meinem geschätzten Kollegen Lukas Steuerer. Hallo, herzlich willkommen und mit meiner Wenigkeit Tobias Ranft. Schön, dass ihr da seid. Schön, dass wir da sind. Schön, dass du da bist, Lukas. Wir sprechen heute über?
Lukas Steurer
00:00:52
Wir sprechen über Delegationsklarheit, was auch immer das bedeuten soll.
Tobias Ranft
00:00:58
Ich bin neu angezündet von einer alten Methode. In diesem Fall, ich will nicht sagen alter Wein in neuen Schläuchen, sondern tatsächlich ist es mittlerweile schon alter Wein. Nichtsdestotrotz ist das ein gut abgelagerter Wein, finde ich. Und zwar haben wir euch die Methoden, den Methodenbaustein Delegationspoker, Delegationsgrade, Delegationsmatrix aus dem Framework Management 3.0 mitgebracht. Der Jürgen Appelow, der hat damals in diesem Framework sieben Delegationsgrade definiert und daraus ein Werkzeug gebaut aus diesen Delegationsgraden, mit denen Teams miteinander ins Gespräch kommen können. Einerseits über die Frage, was ist eigentlich die Aufgabenstellung? Verstehen wir die eigentlich gerade richtig? Und andererseits über die Frage, sind wir hier mit dem gleichen Verständnis von Zusammenarbeit und Rückkopplung? Wie viel Entscheidungspower haben wir? Wo liegt eigentlich die Entscheidungsgewalt, kann man sagen?
Lukas Steurer
00:02:04
Ja. Ja, da beginnen wir uns tatsächlich aktuell gerade wieder in unsicheren Zeiten, in ganz vielen Budgetfragen, in ganz vielen Aufgaben, die irgendwo verteilt sind oder vielleicht auch nicht verteilt sind, beginnen wir uns da immer wieder an Punkte, wo eigentlich total unklar ist, wem gehört die Entscheidung, in welchem Grade gehört wem die Entscheidung und wurde die Entscheidungsgewalt überhaupt delegiert oder nur die Aufgabe delegiert. Also ganz viele Unklarheiten begegnen uns gerade und deswegen haben wir auch gesagt, dieser alte Wein ist nach wie vor gut und wichtig und deswegen auch nochmal die Methode. Ja, genau.
Tobias Ranft
00:02:44
Wie geht es eigentlich? Also erstens ist es leicht auffindbar. Also es lohnt sich, sich das mal zu visualisieren. Also wenn ihr nach Delegationspoker sucht, dann werdet ihr mit Sicherheit ein paar Bildchen finden. Und zwar eben eine Visualisierung der sieben definierten Delegationsgrade. Die kommen als Kartenspiel daher. Und erstmal der Ablauf dieses Kartenspiels ist, wir definieren zusammen eine Aufgabenstellung, über die wir sprechen wollen. Dann wählen wir gemeinsam einen Delegationsgrad aus. Meistens spricht man erstmal über den Ist-Zustand. Also wir sprechen darüber, was für einen Delegationsgrad glauben wir zu haben. Die Karte wählen wir aus. Dann, wenn alle ausgewählt haben, zeigen wir das, identifizieren Differenzen. Meistens gibt es Differenzen und sprechen dann darüber, was steckt da eigentlich drin. Man kann das jetzt mit weiteren Regeln verfeinern und sagen, es sprechen diejenigen, die einen niedrigen Wert haben, mit denjenigen, die einen sehr hohen Wert haben. Am Ende des Tages geht es vor allem darum, gemeinsames Verständnis herzustellen und einmal zu erklären, was steckt da eigentlich drin, warum habe ich eine 6.7 gelegt, warum habe ich eine 1.2 gelegt, und zu schauen, nähern wir uns mit diesem Austausch aneinander an. Das ließe sich dann weiter wiederholen. Und um da zu schauen, haben wir in der Diskussion jetzt einen Abgleich erreicht oder noch nicht?
Lukas Steurer
00:04:13
Und vielleicht ein Schritt noch zurück. Es gibt erstmal zwei Parteien. Die eine Partei, die bringt ein Thema mit und Delegationsgeber, Geberin. Und dann gibt es die andere Partei, Delegationsnehmer, Nehmerin. Und je nachdem sozusagen, wo die Entscheidung hinfällt, sind die Zahlen dann unterschiedlichst zu deuten. Die ersten drei Zahlen sind sozusagen, dann bleibt die Entscheidung bei mir als Delegationsgeber. Dann gibt es die Zahlen 5, 6, 7. Da delegiere ich die Entscheidung an den Delegationsnehmer, an die Delegationsnehmerin. Und dann gibt es noch die schöne goldene Mitte, die 4, wo sozusagen gemeinsam eine Entscheidung getroffen wird und darüber gesprochen wird.
Tobias Ranft
00:05:04
Genau. Und alle die jeweiligen Stufen und Delegationsgrade auf der jeweiligen Seite, also 1, 2 und 3, sind jeweils Abstufungen von ich als Führungskraft oder ich als AuftraggeberInnen oder ich als diejenige, die etwas beauftragen möchte, delegieren möchte. Entscheide das und diese Abstufungen gestalten sich wie folgt. Also, eins ist eine Art von Verkünden. Also, im Prinzip sage ich Schritt für Schritt, so und so ist es zu machen und bei mir ist die volle Entscheidungsgewalt. Es gibt da quasi wenig Partizipation auf der Auftragsannahmeseite, denn, genau, also ich entscheide das eben vollständig. Zwei wäre, ich verkaufe das, also ich entscheide zwar, aber ich nehme dich dann mit. Das ist übrigens häufig, wenn es voll entschieden wird in den Kontexten, die wir begleiten, ist es eigentlich seltener weniger als zwei, aber gibt durchaus Relationen, in denen es einfach auch gar keine Rückkopplung oder Rücksprache gibt. Die meisten Kontexte, die wir begleiten, die haben aber eine Art von Rückkopplung. Insofern ist da mindestens ein Delegationsgrad. Ich verkaufe das oder ich verkaufe, da geht es nicht um Andrehen, sondern ich werbe dafür, ich werbe um Verständnis. Ich sorge dafür, dass du da mitgehen kannst, in Klammern. Und da habe ich natürlich auch eine Rückkopplung von, ja, das fällt dir jetzt gerade schwer, dem zu folgen. Und das hinterfragt dann ja eventuell auch meine getroffene, bereits getroffene Entscheidung. Und die dritte Stufe wäre eben ein Konsultieren. Also bevor ich irgendeine Art von Entscheidung treffe, Delegationsgrad 3, frage ich nach, wie ist eigentlich deine Meinung dazu? Was würdest du denn darüber denken? Vielleicht sogar, welche Entscheidung würdest du treffen? Und erst dann treffe ich eine Entscheidung, also nach einer Konsultation. Ich nehme mich da voll mit rein, beteilige dich, aber möchte trotzdem, dass die finale Entscheidung dann bei mir liegt.
Lukas Steurer
00:07:24
Ja, vier haben wir schon drüber gesprochen, sozusagen ein gemeinsames Draufblicken, ein gemeinsames Darüber sprechen und gemeinsam mit der Entscheidung treffen, wie das Vorgehen aussieht und welche Entscheidung man trifft. Und dann bei 5 geht es weiter, dass ich sozusagen ... Dir Dinge mitgebe und auch einen Ratschlag oder Empfehlungen mitgebe und daraufhin entscheidest du sozusagen, was du machst und wie es passiert, dann auf Stufe 6. Ich informiere mich, nachdem du eine Entscheidung getroffen hast, sozusagen, also du nimmst das Thema mit an und du triffst eine Entscheidung und danach sprechen wir, um eben auch an der Stelle ein gemeinsames Lernen danach auch zu ermöglichen, also der Kontakt ist an der Stelle nochmal wesentlich. Ja, und Stufe sieben, ich gebe eine Aufgabe ab und hoffe und vertraue darauf, dass diese Aufgabe auch gut erledigt wird und erfüllt wird. Und vielleicht bekomme ich etwas mit, vielleicht aber auch nicht. Das, ja, das liegt dann bei mir sozusagen.
Tobias Ranft
00:08:31
Und hängt an der Sache.
Lukas Steurer
00:08:33
Genau, hängt an der Sache. Und das Wesentliche ist ja, was wir immer wieder mitkriegen, und deswegen mache ich die Methode auch, es geht gar nicht so zwingend um das Pokern. Aber was durch das Pokern oder durch das gemeinsam sich erstmal für sich überlegen, welche Zahl liegt da drin, da passieren zwei wunderbare Sachen. Das eine ist, man spricht darüber, und es ist nicht nur ein so, ich habe da was für dich, kannst du mal fangen und fertig, und dann ist da eine Unklarheit, sondern man spricht darüber, welches Verständnis habe ich als derjenige, die der Aufgabe übergibt und sozusagen aber auch die andere Person, was hat sie wahrgenommen, was hat sie aufgenommen. Man versucht ein Verständnis da herzustellen und das kreiert man dadurch, dass man auf einmal feststellt, okay, ich habe eine zwei, du hast eine sechs, irgendwie sind wir da weit auseinander, irgendwie passt das nicht. Also darüber in den Kontakt zu kommen, finde ich total wertvoll. Das ist der erste Aspekt, der immer wieder begegnet und passiert. Und der zweite Aspekt ist sozusagen nochmal ein Voneinander lernen, auch in Sachthemen. Weil sehr häufig ist es ein, ich habe eine Aufgabe, die möchte ich übergeben, die möchte ich delegieren und habe ja in meinem Kopf auch schon den Lösungsansatz. So hätte ich es auch ganz gerne. Manchmal ist das total valide, das zu haben. Bei vielen Aufgaben würde ich sagen. Spaß dir erstmal, du hast eine Aufgabe, die zu erledigen ist. Und dann kriege ich die Sichtweise mit, wie würde es denn eine andere Person erledigen, wie würde es denn das Team eigentlich erledigen und da von anderen auch zu lernen und zu profitieren, dass es oft mehrere Wege gibt, eigentlich zur Lösung zu kommen und das finde ich auch total wertvoll, also über den Lösungsweg zu diskutieren und zu sprechen und da zu lernen.
Tobias Ranft
00:10:16
Mein Eindruck ist, dass eben genau das, was du sagst, Für Klarheit, über welche Aufgabenstellung sprechen wir eigentlich, das Werkzeug super gut geeignet ist. Ganz häufig fällt es Teams schwer, da reinzukommen in die Umsetzung, weil dann, wenn ich etwas delegiere, dann habe ich irgendwie gerade das Werkzeug nicht zur Hand oder dann haben wir nicht die Zeit, bei der Übergabe nochmal kurz das auszupokern. Das braucht ein bisschen, bis das ins Fleisch und Blut übergeht. Vielleicht braucht man dann auch gar keine Pokerkarten mehr. Wenn das bekannt ist, dann kann man sagen, okay, ich übergebe das folgende Aufgabenstellung und ich stelle mir da übrigens eine 3 oder eine 4 oder eine 5 vor. Keine Ahnung was. Also, das kann tatsächlich ein sehr guter Wegbegleiter auch für den Alltag sein. Am Anfang fühlt sich das vielleicht hakelig an.
Lukas Steurer
00:11:10
Genau. Ja, genau, dieses hakelig und auch dieses, ja, durchaus ein seltsam vielleicht oder roboterhaftes. Ich kann mich noch gut an meine Zeit beim Bundesheer erinnern. Ich bin Österreicher und da heißt das Bundesheer und da gibt es auch den Wehrdienst. Und da tatsächlich, wenn Befehle übergeben werden, ist es immer ein, ich bekomme einen Befehl und die Person, die den Befehl bekommen hat, wiederholt nochmal, was sie verstanden hat von diesem Befehl. Und das passiert da durch das Delegationsprozess, Pokern, eben genauso. Man kriegt raus, hat man das verstanden. Das fühlt sich erstmal, kann ich mich damals noch erinnern, fühlt sich erstmal komisch an. Ja, ich wiederhole jetzt, was du gesagt hast, kann doch nicht so schwer sein. Und dann kommt so, nee, das habe ich nicht gesagt, ich habe das und das gesagt. Ah, okay, spannend.
Tobias Ranft
00:11:58
Also Briefing, Rebriefing im Prinzip. Vielleicht ein paar Hinweise. Der erste Hinweis ist, die Ergebnisse könntet ihr auf einer Matrix festhalten. Das ist so ein Delegationsboard, ganz typisch zu sagen, gerade wenn wir so wiederkehrende Aufgabenstellungen typischerweise sowas wie Urlaubsvertretung realisieren. Wenn wir jetzt aus Sicht einer personellen Führungskraft sprechen, könnte das eine Aufgabenstellung sein, aber auch inhaltliche Themen wie regelmäßige fachliche Umsetzung, Katalog rausbringen, whatever, könnten da draufstehen. Und dann sind in den Zeilen die Aufgabenstellung und in den Spalten die Delegationsgrade und dann würde da von dem, wo wir gerade sind, ein entsprechender Marker sein. Das macht übrigens auch den nächsten Hinweis. Das eine ist, über den Ist-Zustand zu sprechen. In der Teamentwicklung können wir ja auch über Sollzustände sprechen und fragen, wie wollen wir es denn eigentlich haben? Wo wollen wir uns denn hinbewegen? Wie sähe eine Entwicklung aus?
Lukas Steurer
00:13:10
Bloß nicht. Bloß nicht.
Tobias Ranft
00:13:12
Und die transparent zu machen. Da kann das hilfreich sein. Auch das könnte auf diesem Board sichtbar gemacht werden. Genau, auch das könnte auf dem Board sichtbar gemacht werden, aber gleichzeitig, das hat auch Potenzial zu, sag ich mal, Konfliktpotenzial, da unterschiedliche Vorstellungen, die da aufeinander treffen.
Lukas Steurer
00:13:38
Ja. Im Endeffekt, egal wie ihr es macht, macht es, probiert es aus. Also wenn ihr sozusagen Themen habt, wo ihr merkt, da entsteht oft Unklarheit oder Intransparenz oder ihr habt so einen Moment von da fliegen irgendwie Aufgaben durch die Räume und sofort springen irgendwie alle in Aktionismus und werden wuschig dadurch und keiner weiß so richtig jetzt, was ist eigentlich zu tun, könnten das Anzeichen und Marker sein, es ist nicht klar, um was es eigentlich geht. Und in welcher Delegationsklarheit und in welchem Delegationsgrad ihr unterwegs seid. Probiert es aus, spielt euch da auch ein bisschen durch. Es macht Spaß. Das kann ich nur sagen. Viele, viele Teams lernen da wahnsinnig viel im Miteinander und entwickeln da auch wirklichen Spaß im Miteinander und eine Leichtigkeit. Und dann fühlt sich das auch leichter an, über Entscheidungen zu sprechen.
Tobias Ranft
00:14:32
Zwei Hinweise noch. Vielleicht drei. Erstmal zur Durchführung Remote. Also wir haben ja jetzt von Karten gesprochen. Bei der Remote-Durchführung ist es hilfreich, wenn alle vor Ort ein Karten-Set haben und das in die Kamera halten können. Das lässt sich natürlich ausgleichen durch Handzeichen. Wir haben das jetzt gerade durchgeführt mit chinesischen Handzeichen. Also das klingt jetzt dramatisch, aber das ist einfach nur, es gibt chinesische Zeichen für die 6, 7, 8, 9 und ich glaube auch die 10. Ja, auch die 10, die man mit einer Hand zeigen kann. Da braucht man ja nicht beide Hände. Das ist dann vielleicht ein bisschen einfacher. Und dann ist es eben auch remote durchführbar, ohne jetzt ein spezielles Kartenset oder ein digitales Board an der Stelle zu haben. Dann, was das Delegationsboard nicht mitbringt, ist eine Diskussion über, wie ist unsere Entscheidungsform. Also, wenn wir als Team uns uneinig sind, welche Form wir eigentlich uns wünschen, dann kann da natürlich ein großer Dissens drüber entstehen. Und wie wir diesen Dissens auflösen, das ist an der Stelle nicht ganz, also da bringt die Methode erstmal kein direktes Werkzeug mit. Das müsstet ihr eventuell durch andere Dinge wie konsultativen Entscheid, Widerstände und so weiter auflösen oder Consent oder Veto, whatever. Und der dritte Hinweis, dieses Delegationspoker geht erst mal ab. Davon aus, dass es eine Aufgabe gibt, die delegiert wird. Manchmal geht es eher um eine Art und Weise, also um die Frage, wie arbeiten wir eigentlich zusammen und welche Art von Partizipation haben wir? Ich finde das dafür nicht ganz ungeeignet, aber wenn ihr das Gefühl habt, es passt hier nicht so 100 Prozent und wir kriegen mit der Methode das, was uns wichtig ist, nicht transparent, dann habt ihr vielleicht im Hinterkopf die Fragestellung, geht es hier eher um Zusammenarbeit als um Delegation und seid da einfach offen für das, was im Raum ist, haltet euch nicht dogmatisch an dieser Methode fest.
Lukas Steurer
00:16:56
Ja, ich glaube, so weit, so gut ist vieles dazu gesagt. Wir halten jetzt mal die Klappe und ihr dürft das ausprobieren. Wenn ihr Fragen dazu habt, dann meldet euch gerne, wenn ihr die Karten braucht vor Ort oder eben auch im unterschiedlichsten Online-Varianten gibt es zu finden im Web, aber sonst meldet euch auch gerne bei uns natürlich. Auch wir haben die im Portfolio. Ja, und in dem Sinne vielen Dank, Tobi, fürs Teilen, fürs Willen bringen und viel Spaß euch beim Ausprobieren.
Tobias Ranft
00:17:28
Bis zum nächsten Mal. Ciao, Lukas.
Lukas Steurer
00:17:30
Ciao.