FOKUS TEAM • BERATUNG JUDITH ANDRESEN (BJA)

BERATUNG JUDITH ANDRESEN

Muträume erobern

Mut in Teams: kleine Schritte, klare Ziele, geteilte Verantwortung. Umgang mit Ungeduld und Rolle des Umfelds. Ängste überwinden und mutig sein. Feedback: podcast@judithandresen.com. Bis zum nächsten Mal!

07.07.2023 21 min

Zusammenfassung & Show Notes

In dieser Episode spreche ich darüber, wie mutig wir eigentlich sind und ob Mut immer einfach ist. Es gibt Situationen, in denen wir uns mutig fühlen, aber auch solche, in denen wir eher Angst haben und nicht mutig sind. Diese Unterschiede hängen oft davon ab, wie es uns persönlich geht oder wie bekannt uns die Situation ist. Mutige Teams und Personen sind wichtig in Veränderungs- und Herausforderungsprozessen. Allerdings ist Mut nicht immer einfach zu haben. Es gibt oft Hürden, die zu groß wirken und Teams zurückschrecken lassen. Oft haben diese Hürden mit der Frage zu tun, ob wir uns etwas zutrauen. Es ist interessant zu beobachten, wie Teams in bestimmten Situationen sehr vorsichtig sind und jedes letzte Detail planen, obwohl eigentlich keine reale Gefahr besteht. Es scheint ein Muster zu sein, das schon früher gelernt wurde und eine Art Überwindung erfordert. Lukas Steurer äußert den Gedanken, dass bei Unsicherheit und in unsicheren Momenten Menschen oft auf bekannte und bewährte Muster zurückgreifen. Er fragt sich, wozu Mut in Teams eigentlich gut ist und gibt seiner Hoffnung Ausdruck, dass Teams über sich hinauswachsen und ihr volles Potenzial ausschöpfen können. Tobi Ranft stimmt ihm zu und betont, dass viele Teams sich selbst nicht zutrauen, was sie eigentlich können. Er betont jedoch, dass es nicht darum geht, das letzte Quäntchen Leistung aus Teams herauszuholen, sondern eher darum, ihr Potenzial freizuschalten und sie zu ermutigen. Tobi Ranft findet es erfrischend, wenn er ein Team erlebt, das anders und neu auf sich selbst schaut und an seine Fähigkeiten glaubt. Er betont, dass die Hürden oft größer wirken als sie tatsächlich sind und dass es wichtig ist, sich die Flugerlebnisse anzuerkennen und zu feiern, auch wenn Fehler passiert sind. Lukas Steurer stimmt dem zu und betont, dass es auch wichtig ist, die Schritte zu überdenken und gegebenenfalls kleinere Schritte zu wagen, um mutiger zu sein. Für ihn ist Mut eng verbunden mit der Frage nach der Schrittgröße. Wir diskutieren darüber, dass es wichtig ist, Aufgaben und Prozesse in kleinere Schritte zu unterteilen, sowohl in Bezug auf den Umfang als auch den zeitlichen Rahmen. Statt sich Gedanken über einen langfristigen Prozess zu machen, konzentrieren wir uns lieber darauf, wann wir uns das nächste Mal treffen. Diese regelmäßigen Treffen können dann als Ausgangspunkt dienen, um eine gewisse Struktur und Kontinuität beizubehalten. Außerdem ist es entscheidend, einen klaren Zweck und Sinn für unser Handeln zu haben, um Mut aufzubringen. Das Verknüpfen von Mut mit Motivation ist dabei besonders wichtig, denn eine klare Zielsetzung kann die Motivation steigern. Wir sind motiviert, wenn wir wissen, wofür wir uns einsetzen. Auch der Faktor des Zusammenhalts und des gemeinsamen Ziels ist für uns von großer Bedeutung. Wir vertrauen darauf, dass jeder seinen Beitrag leistet, wir uns gemeinsam anstrengen und in die gleiche Richtung ziehen. Es braucht Mut, Verantwortung im Team zu teilen und sich darauf zu verlassen, dass alle diese Verantwortung ernst nehmen. Diese geteilte Verantwortung kann man trainieren. Es erfordert jedoch Geduld, kleine Schritte zu unternehmen und nach vorne zu schauen, um sich mutiger zu fühlen. Dabei können auch Unsicherheit und Ungeduld auftreten, da nicht alle Teammitglieder am gleichen Punkt sind. Wir diskutieren auch über die Geschwindigkeit der Veränderungen im Unternehmen. Einige sagen, es geht zu schnell, andere sagen, es geht zu langsam. Wir finden, dass es wichtig ist, ein Gleichgewicht zu finden und Ausgleichs- oder Synchronisationsmomente zu schaffen, um mit unserer Ungeduld umzugehen. Wenn unsere Ungeduld anerkannt und gesehen wird, können wir unsere Emotionen besser kontrollieren und Verständnis für andere entwickeln. Außerdem spielt das Umfeld eine Rolle, besonders das kulturelle Umfeld und die Fehlerkultur. Wenn wir wissen, dass Fehler erlaubt sind und Wissen aus ihnen gewonnen wird, sind wir mutiger. Bei der Begleitung von Teams müssen wir als Teamentwickler manchmal mutig sein und den Teams den Mut geben, Dinge auszuprobieren. Es ist wichtig, dass wir unsere eigenen Ängste und Unsicherheiten zugestehen und den Mut haben, Fehler zu machen. Reflexion und Feedback von Teamkollegen helfen uns, mutiger zu werden und beim nächsten Mal anders zu handeln. Abschließend möchte ich den Zuhörern mit auf den Weg geben, dass es nicht ausreicht zu sagen "Sei einfach mutiger". Stattdessen sollten sie herausfinden, was sie zurückhält und was sie brauchen, um mutiger zu sein. Ist die Hürde zu hoch? Fehlt es an Bedeutung? Fehlt ihnen Begleitung? Oder brauchen sie vielleicht ein Vorbild, das sie an die Hand nimmt? Es ist wichtig, dass diese Fragestellungen empathisch betrachtet werden und ihnen geholfen wird, ihre Ängste und Unsicherheiten zu überwinden, anstatt einfach zu sagen "Sei mutiger". Abschließend hoffen wir, dass wir den Zuhörern Inspiration geben konnten, wenn es um Mut und mutige Teams geht. Wir ermutigen sie, ihren eigenen Mut herauszufordern und sich zu trauen, einen größeren oder kleineren Sprung zu wagen. Falls die Zuhörer Feedback zu dieser Episode oder vergangenen Folgen haben, können sie uns gerne eine E-Mail an podcast@judithandresen.com schreiben. Wir freuen uns auf ihr Feedback. Bis zum nächsten Mal und eine gute Zeit!

Transkript

Lukas Steurer
00:00:42
Sag mal, Uwe.
Toias Ranft
00:00:43
Lukas.
Lukas Steurer
00:00:46
Wie mutig bist du eigentlich?
Toias Ranft
00:00:50
Ich wäre ja, also, ich möchte gerne von mir selber denken, dass ich sehr mutig bin. Und ich glaube, manchmal habe ich auch tatsächlich Mut, mich irgendwo reinzustürzen. Manchmal fällt es mir auch schwer. Und es gibt durchaus auch Ausweichbewegungen, die ich von mir kenne, um um schwierige und herausfordernde situation oder situation die mich einschüchtern drumherum zu arbeiten wie geht es dir denn damit.
Lukas Steurer
00:01:25
Das total ambivalent meine meine aussage es gibt situation da würde ich von mir sagen da bin ich total mutig und gehe gerne den ersten schritt vielleicht auch oder gehen den schritt ins ungewisse und es gibt situation. Da bin ich ein kleiner Hosenscheißer und würde nicht sagen, da bin ich jetzt mutig. Das ist total, und ich kann da nicht mal sagen, in welchen Situationen das immer so ist. Bei mir selber habe ich gemerkt, das hängt ganz stark davon ab, wie es mir gerade persönlich geht. Und in welchem Kontext das steht im Sinne von, was ist denn alles vielleicht schon bekannt, sofern was bekannt sein kann, dann bin ich vielleicht mutiger. Ja, ja und somit herzlich willkommen zu einer weiteren Folge unseres Podcasts, Fokusteam. Lukas Steuerer am Apparat und Tobias Ranft auf der anderen Seite.
Toias Ranft
00:02:17
Hallo Lukas.
Lukas Steurer
00:02:19
Und wir sind direkt eingestiegen. Es geht darum, mutige Teams, weil… Mutig haben wir uns in die Fluten gestürzt. Ja, mutig. Und das war's. Und immer wieder hören wir, ja, es braucht in Veränderungen, in komplexen Herausforderungen. Es braucht Mut, es braucht mutige Teams, es braucht mutige Personen in den Teams. Und wenn es so einfach wäre, ich finde es genauso schön wie einfach machen, Ja, das ist nicht immer einfach, einfach machen. Und es ist nicht immer einfach, mutig zu sein. Und da wollen wir gerne drüber sprechen, diese Folge, vielleicht auch ein paar Hürden abzubauen. Weil das meiner Sicht hat ganz viel mit Hürden zu tun, die manchmal vielleicht auch zu groß gebaut sind. Ja.
Toias Ranft
00:03:08
Also, mir begegnen regelmäßig Teams, die zurückschrecken vor Veränderung. Da kann's ritualisierte Gründe dafür geben. Über die sprechen wir jetzt gerade nicht, aber ganz häufig hat es auch mit der Frage zu tun, trauen wir uns das zu? Und das auch tatsächlich in Situationen, in denen es gar nicht so eine reale Gefahr gibt. Ich denke da so an Basistrainings, die wir geben und dann fragen wir, was an Storys wollt ihr so mitnehmen? So ein Rollenspiel und verhandeln dann, machen da so ein Sprintplanning und verhandeln den Umfang, den Teams mitnehmen wollen. Und es gibt wenig Teams, die dann sich da proaktiv überschätzen und dann sagen, ach, wir nehmen einfach alles rein, ist ja nur ein Spiel, so lass mal machen. Sondern nein, da wird gerungen um jedes letzte Quäntchen Kapazität und Komplexität. Ja, das schaffen wir nicht und wenn wir das machen und dann können wir aber nicht so und das finde ich ganz interessant also da könnte man noch sagen es geht darum nichts stürzt euch doch in die fluten auf geht's aber nein es scheint irgendwie da scheint ein muster abzulaufen und das muss da kommt nicht aus dem training sondern das muss da ist natürlich ein muster das vorher schon gelernt ist und dass da irgendwie gefahr signalisiert und es irgendeine art von überwindung braucht oder überwunden werden möchte.
Lukas Steurer
00:04:46
Ja, und ich will da, ohne jetzt zu wissen, ob das genau dieses Muster ist, aber was wir schon beobachten können, in Situationen, die mir bekannt sind, die vielleicht nicht eins zu eins gleich sind, aber in Situationen, die mir bekannt sind, in Aufgaben vielleicht auch, die mir bekannt sind oder ähnlich sind zu meinen, dann fällt es mir persönlich und auch Teams, das ist so meine Beobachtung, durchaus leichter, mutiger zu sein, als sozusagen in neuen situationen oder in neuen kompletten tätigkeiten und wenn man denkt an unser basistraining da schicken wir 10 12 leute je nachdem auf einmal in die fluten im sinne von baut mal in den lego statt mit jesus ganz anderes als ihr gewohnt seint ja genau dann da kommt vielleicht auch noch so hören wir immer wieder hoffentlich geht jetzt nicht der geschäftsführer oder die führungskraft vorbei oder Andere Leute vorbei, weil wir spielen hier Lego. Da kommen, glaub ich, solche Gedankengänge noch dazu.
Toias Ranft
00:05:41
Das ist so ein Zurückgreifen auf bekannte Muster, ne? Und bewährte Muster in Unsicherheitsfunktionen oder Unsicherheitsmomenten.
Lukas Steurer
00:05:50
Jetzt kann man ja sagen, ist ja schön und gut, dann können sie das ja tun. Und die Frage ist ja wieder nach dem Wozu. Wir fragen ja gerne nach dem Wozu. Und ich würd dich gern fragen, Tobi, wozu eigentlich mutig sein? Wozu mutige Teams?
Toias Ranft
00:06:02
Ja. Vielleicht bin ich da ein Optimist, oder spricht in mir der Optimist, der Tobi, aber wenn ich auf Teams schaue, dann würde ich sagen, Teams können immer mehr, als sie sich zutrauen. Mir begegnen wenig Teams, die das, was sie können und könnten, sich auch tatsächlich zutrauen. Sondern ich sehe da Potenziale und Möglichkeiten des Teams sich überflügeln und ihre eigenen, also sowohl in der Veränderung Dinge anders zu machen, als auch rein in der Frage, wie viel können wir liefern? Also, dass da nicht alle Potenziale und Möglichkeiten ausgeschöpft werden. Und mir geht's gar nicht darum, jetzt irgendwie das letzte Quäntchen Leistung aus Teams herauszuholen, sondern eher die Möglichkeiten freizuschalten, zu sagen, guck mal, das könntet ihr schon. Und da ein bisschen beizusein, das freizusetzen, das find ich schon ziemlich cool, weil meistens, also viele Teams, die mir begegnen, auch unter einer gegenwärtigen Situation, auch unter dem, also in der Nicht-Veränderung, also im Stillstand, unter dem Stillstand zum Beispiel auch leiden. Also und da auch einen Bedarf haben, etwas anders zu machen oder über über bestimmte Punkte hinwegzugehen. Und bestimmte hürden zu überwinden und dann auch noch mal so ein team zu erleben das ganz anders und frisch auf sich guckt das finde ich tatsächlich erfrischend also die dieses wenn sich dann das gesicht lichtet und die sagen das haben wir das kriegen wir tatsächlich hin wir glauben uns das das finde ich schon magisch und auch ziemlich cool.
Lukas Steurer
00:07:59
Da kommt auch so ein Leichtigkeitsgedanke da mit rein, ne?
Toias Ranft
00:08:02
Ja, und sich sehen auch dieselben Sachen ganz anders aus. Das finde ich das Erstaunliche, dass so sehr groß wirkt zum Teil die Hürde und in der Rückschau die dann doch relativ klein ist. Und dann gibt's manche Teams, die da so drauf reagieren, dass sie dann sagen, so groß war die Hürde nicht. Wir sind offensichtlich doch nicht so weit gesprungen. Und andere Teams, die sagen, ja, okay, die Hürde sieht klein aus, wir ganz weit gesprungen und das war grandios und dieser dieses flug erlebnis da zwischendurch also Also diese Flugbahnen, die spüren die dann auch tatsächlich.
Lukas Steurer
00:08:35
Ja. Und. Was ich da gerne hinzufügen möchte ist, gerade wenn man dann in dem Fliegen drin ist, in dem Flugmodus und da mutig war, sich diesen Moment dann danach auch zu gönnen und das anzuerkennen, das zu feiern, dass man gerade auch mutig war, einen größeren Schritt gegangen ist, vielleicht als sonst und Learnings draus zieht und auch wenn er vielleicht nicht funktioniert hat und man hat, es sind Fehler passiert, trotzdem daran drauf zu gucken und sagen, Wir haben uns getraut, einen Schritt mutiger zu sein. Und vielleicht war der Schritt zu groß, dann kann man sich die Frage stellen, okay, beim nächsten Mal einen ticken kleineren Schritt, ja? Aber wir haben uns was getraut, wir haben was anders gemacht. Und das war ein gutes Gefühl. Also ich finde, da steckt ganz viel mit der Frage der Wirksamkeit auch mit rein. Und auch der Frage, wie groß sind die Schritte? Also ich finde, jetzt mutig ist echt schwer zu greifen. Und dann bin ich immer so ein Freund von zu sagen, okay, wie groß ist denn der Schritt? Und wenn er sagt, der Schritt ist noch zu groß, wie geht es denn kleiner? Damit ihr trotzdem vielleicht mutiger seid. Also es hat ganz viel mit der Schrittgröße zu tun für mich.
Toias Ranft
00:09:48
Also genau, kleiner machen, kleiner machen, kleiner machen. Also auch sowohl in dem Umfang und in den in dem Bereich, der dann davon betroffen ist, als auch vielleicht ein zeitlicher Umfang zu sagen, ja, dann eben nicht für immer, sondern jetzt mal für die nächsten zwei Wochen oder für die nächste Woche. Bei, wenn wir Teams in PDCA begleiten, dann frage ich ganz häufig nicht, wie ist jetzt der Prozess, der die nächsten zwei Jahre läuft, sondern ich frage, wann treffen wir uns das nächste Mal wieder. Weil den nächsten Termin, den können die dann schon mal abmachen. Und dann vom nächsten Termin den übernächsten. Und dann haben die schon verstanden, ah, da ist vielleicht eine Regelmäßigkeit. Und dann kann man vielleicht vom übernächsten Termin schon mal sagen, Ja, guck mal, das war jetzt alle zwei Wochen. Vielleicht behalten wir das erst mal bei. Manchmal ergibt sich das ganz natürlich. so es denn unser Kalender hergibt.
Lukas Steurer
00:10:47
Ja, und ich würde noch ergänzen, auch ein wesentlicher Faktor, um Mut zu haben für etwas und mutig zu sein, ist die Frage, für was denn eigentlich? Also wo ist der Sinn des Handelns dahinter? Für was mache ich das? Wozu mache ich das? Wofür wird gerade Mut verlangt? Das auch durchaus transparent zu haben, für mich ist da die Verknüpfung zur Motivation ganz stark da, als zielhaftigkeit ist bei mir auch ganz großer faktor bei motivation ich bin dann motiviert wenn ich weiß wozu ich mache mich gerne an sachen rein und nehme gerne ein extra mal in kauf oder traue mich auch eher mehr.
Toias Ranft
00:11:25
Wenn ich weiß wozu ja das finde ich spannend das danke lucas für diese verknüpfung. Ich merke das so, bei mir ist wozu ganz schnell so, also da kommt so ein, ist doch klar, damit wir, weil wir zusammen irgendwie was, was größeres erreichen können, also für mich ist da ganz stark dieser Zusammenfaktor drin, dieses ich verlasse mich darauf, dass du einen Teil dazu beisteuerst, ich steuere meinen Teil dazu bei und da ist eine Unsicherheit drin, weil ich weiß nicht so genau, also es trägt halt nur, wenn wir alle gleichzeitig halten, ziehen, ich kann nicht alleine beim Tau ziehen gegen die andere Gruppe, kann ich alleine überhaupt nichts ausrichten. Dann braucht es unsere gemeinsame Zugrichtung, unser gemeinsames Anpacken. Und ich bin total lost, wenn ihr es alle gleichzeitig loslassen würden. Und ich finde dies. Ich gebe mich da rein und hänge mich da an so ein Seil ran, wo eine Mordskraft auf der anderen Seite ist, die mich, die mich alleine also ganz easy wegziehen würde. Und jetzt bin ich darauf angewiesen, dass alle mitziehen, weil sonst hänge ich da drin. Ich finde, das braucht Mut. Und das ist für mich so ein Mut im Team-Kontext. Also Mut, Verantwortung auch zu teilen und zu sagen, zusammen tragen wir diese Verantwortung. Und ich trage. Ich gehe verantwortungsvoll mit dieser geteilten verantwortung um und erwarte das aber auch von anderen das ja und so was finde ich kann man gut trainieren.
Lukas Steurer
00:13:03
Ja gerade wenn ich aus dem mental trainer kontext drauf gucke ich sage ja. Mut oder eben auch Motivation, all das, was da dazugehört, das kann ich trainieren. Wenn ich Ewigkeiten im Team immer den gleichen Standard mache und von heute auf morgen wird ein Riesenschritt von mir verlangt und dann wird gesagt, jetzt sei doch mal mutig, dass du heute mal springst. Und ich sage, die ganze Zeit bin ich nur Rad gefahren und jetzt soll ich einfach mal Weitspringer werden. Das funktioniert nicht. Und dann zu sagen, langsam trainieren, kleine Schritte zu trainieren, dort mutig zu sein, immer wieder auch nach hinten zu gucken, wo, welche Schritte sind wir schon gehüpft? Da haben wir Mut aufgebracht und trauen uns dadurch auch mehr zu, auch mutiger zu sein.
Toias Ranft
00:13:48
Ja, aber das findet natürlich in so einem Spannungsfeld von auch Ungeduld statt. Also da ist ja nicht jeder im Team an dem gleichen Punkt. Das finde ich herausfordernd damit dieser diese ungeduld die dann da teilweise ist vielleicht auch also das ungeduld mischt sich damit überforderung. Die einzeigen hat ich will noch unsicherheit dazu packen ja ja genau also die einsagen ist das schon viel zu schnell und die anderen sagen mir ist es immer noch viel zu langsam. Das auszumoderieren und da alle beieinander zu halten. Finde ich ist eine spannung und da braucht es glaube ich ausgleichs momente oder synchronisierung momente also in denen ich sagen kann ich bin ungeduldig manchmal auch um das gefühl loszulassen, also in dem moment wo ich gesehen werde in meiner ungeduld kann ich kann ich nochmal anders auch mit meinem meiner emotion da umgehen und in der anderen richtung vielleicht auch wenn ich plötzlich verständnis habe und sie, Ähm, äh, ja, der Tobi ist, dem ist das einfach so schon zu viel.
Lukas Steurer
00:14:53
Mhm.
Toias Ranft
00:14:54
Äh, dann hab ich, kann ich da ein Verständnis entwickeln.
Lukas Steurer
00:14:56
Mhm. Ja. Ja, und dann andere Kolleginnen mitnehmen, ne, oder mitgenommen werden auf, auf dem Sprung. Ja. Ja. Und ich finde, weiterer Faktor zählt dazu auch, im Sinne von, wie ist das Umfeld, also nicht nur das Teamumfeld, sondern welche Möglichkeiten gibt es, welches kulturelle Umfeld ist vielleicht da. Ich glaube, auch Teams sind dann mutiger, wenn auch eine Kultur vorherrscht von, und da hatten wir schon mal gesprochen, über das Thema Lernen und Lernraum, und es dürfen Fehler passieren, ja, heißt nicht, dass jeden Tag Fehler passieren sollen, Aber Fehler können passieren, Fehler passieren und es gibt diese Kultur zu sagen, okay, wir lernen aus Fehlern. Dann bin ich aber eher bereit, mal mutig zu sein, anstatt eine Befürchtung zu haben oder eine Sorge zu haben mit, puh, wenn das jetzt schief geht, dann kriege ich richtig Anschiss, ja. Dann bin ich, würde ich sagen, dann bin ich nicht mutig, dann lasse ich es sein. Ja.
Toias Ranft
00:16:06
Ich finde, in der Teambegleitung, also Teams, die Mut brauchen, die leihen sich auch manchmal Mut oder die profitieren davon, wenn der Teamentwickler, die Teamentwicklerin da in Führung geht und an der richtigen Stelle sagt, lass uns das einfach mal machen, nicht lange reden. Also wir haben jetzt eine zeit lang hier an der kante gestanden vom ein meter brett jetzt ist mal der punkt wo wir auch mal springen. Es macht natürlich sinn vorher zu gucken dass niemand und drunter ist und niemand verletzt werden kann aber wenn man das jetzt geprüft hat dann ist okay auch mal zu sagen komm lass uns einfach mal springen aber ich finde auch mir als team entwickler. Fordert das manchmal mut ab also weil ich die unsicherheit spüre weil ich dann auch selber spüre wenn ich jetzt sage springt da habe ich vorher noch mal drunter geguckt schwimmt da wirklich keiner kann ihnen doch was passieren könnten die eventuell was erschlucken all diese gedanken gehen mir auch durch den kopf und ich merke ja mir also mich kostet das auch manchmal mut und da auch mit sich selber also ich glaube von sich selber mit sich selber sinnvoll umzugehen und sich selber einerseits die Angst vielleicht oder den Respekt zuzugestehen und einzugestehen und dann aber auch den Mut und das Fehlermachen zuzugestehen, das finde ich auch relevant und hilfreich dabei dann voranzugehen. Ich habe zum Glück, also in unseren Reflektionen, dann TeamkollegInnen, die mich fragen, Tobi, hast du dann XY gemacht, hast du die springen lassen? Und ich sage Nein. Ja, und dann habe ich Kolleginnen, die fragen, warum nicht? Was hat dich daran gehindert? Und das finde ich total hilfreich, da in die Reflektion zu gehen, sich zu fragen, ja, was hat mich eigentlich daran gehindert, das zu machen? Und das macht mich mutiger. Also mir auch den Fehler, das ist kein Fehler. Es ist für mich ein Sprungbrett, beim nächsten Mal anders zu handeln, beim nächsten Mal mutiger zu sein.
Lukas Steurer
00:18:19
Ja, das wollen wir euch mitgeben, auch da draußen, liebe Hörer und Hörerinnen. Einfach nur zu sagen, sei mal mutiger, wird im Zweifel oder höchstwahrscheinlich nicht funktionieren, sondern versucht rauszufinden, was steckt dahinter, was hindert gerade, ist die Hürde zu groß, fehlt eine Sinnhaftigkeit, fehlt eine Begleitung, fehlt vielleicht auch an die Hand genommen werden oder ein Vorbild, was auch immer, aber rein dieses, sei mal mutiger, ist leicht ausgesprochen, ist für mich wenig empathisch und hilft den meisten nicht. Und wir hoffen, wir konnten da ein bisschen Anregungen schaffen, über Mut, mutige Teams, den eigenen Mut ein bisschen zu fordern, herauszufordern und einen größeren oder einen kleineren Sprung zu wagen.
Toias Ranft
00:19:09
Falls nein, schreibt uns jetzt eine E-Mail Podcast at JudithAndreessen.com. Da wollen wir gerne eure Meinung sowohl zu diesem Podcast als auch zu vergangenen Folgen hören, gerne auch zu zukünftigen. Welche hat euch besonders gut angesprochen? Wo fehlt was? Was sind eigentlich Themen jetzt, die euch im Urlaub beschäftigen? Also welche Bücher nehmt ihr mit? All das interessiert uns. Wo können wir interessante Punkte dazu beisteuern? Vielleicht wollt ihr auch mal hier mit uns mitsitzen und sprechen. Wir freuen uns auf eure Rückmeldung. Greift jetzt zu eurem E-Mail-Programm eurer Wahl. Podcast at judithandreesen.com Wir freuen uns auf eure zahlreichen Zuschriften.
Lukas Steurer
00:19:59
Mit diesen schönen Abschlussworten sagen wir Tschüss und bis zum nächsten Mal.
Toias Ranft
00:20:05
Und euch eine gute Zeit.