FOKUS TEAM • BERATUNG JUDITH ANDRESEN (BJA)

BERATUNG JUDITH ANDRESEN

Retrofails

In diesem "Fokusteam"-Podcast geht es um die Beratung und Begleitung von Teamentwicklungen, die Wirksamkeit von Retrospektiven und Tipps zur effektiven Retro-Moderation. Erfahrungen und Fragen der Zuhörer sind willkommen.

06.10.2023 20 min

Zusammenfassung & Show Notes

In dieser Folge des "Fokusteam"-Podcasts dreht sich alles um die Beratung und Begleitung von Teamentwicklungen. Mein Kollege Lukas Steuerer ist auch dabei und erklärt, dass er Retrospektiven liebt, da sie Teams zusammenbringen und Konflikte offen ansprechen können. Die Zusammenarbeit auf Augenhöhe ist entscheidend, um voranzukommen und das Projekt weiterzuentwickeln. Es geht nicht darum, dass alle sich immer liebhaben, sondern darum, Konflikte konstruktiv auszutragen. Ich stimme Lukas zu und betone, dass Retro-Moderatoren den strategischen Zweck der Retro-Fragen im Zusammenhang mit dem größeren Ziel des Projekts verstehen sollten. Es ist wichtig, das große Ganze im Blick zu behalten und die Veränderungen im Team zu erkennen. Wir haben Unternehmen begleitet, die agile Methoden wie Retrospektiven einsetzen. Dabei stellte sich heraus, dass Retrospektiven ohne klares Ziel oft uninteressant und ineffektiv waren. Als Moderatoren hinterfragen wir daher, wie Retrospektiven wirksamer gestaltet werden können. Eine Retro sollte zwar Spaß machen, aber Spaß allein garantiert nicht ihre Wirksamkeit. Es ist wichtig, auch ernsthafte Momente zu haben und persönliche Veränderungen sowie unangenehme Themen anzusprechen. Wir möchten betonen, dass der Anspruch an eine Retrospektive nicht zu hoch gesetzt werden sollte. Es muss nicht perfekt sein oder hundertprozentig wirksam, da dies eh schwer zu messen ist. Fehler zu machen und daraus zu lernen ist sogar gut. Wichtig ist, den eigenen Anspruch zu reflektieren und den Teilnehmern einen geschützten Raum zu bieten, in dem sie sich frei äußern können. Es ist auch wichtig, sich vom Fingerpointing abzulenken und nicht den Fehler bei anderen zu suchen. Stattdessen sollten wir überlegen, wie wir daraus lernen können, um eine Lösung zu finden. Reflexion, Intervision und Supervision können dabei helfen. Es ist wichtig zu erkennen, dass man nicht alleine ist und dass nicht immer alles alleine gemacht werden muss. Die Retro-Moderation besteht aus verschiedenen Phasen. Anfangs fehlt einem oft das Verständnis für diese Phasen, doch mit der Zeit entwickelt man es und versucht, für jede Phase passende Bausteine zu haben. Diese Bausteine haben keine Verbindung zueinander und wechseln immer wieder. Wichtig ist, dass die Inhalte fließend von einer Phase zur nächsten übergehen können und aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden. Es ist nicht notwendig, für jede Phase einen speziellen Baustein zu haben. Man kann zum Beispiel fragen, was bremst oder was wichtig ist. Es muss nicht immer ein neues Flipschart-Papier oder eine neue Folie verwendet werden, um die gesammelten Informationen festzuhalten. Lukas lädt die Zuhörer ein, ihre Erfahrungen, Meinungen und Fragen zu Retrospektiven zu teilen. Auch möchten wir gerne Leute in den Podcast einladen, um gemeinsam darüber zu sprechen.

Transkript

Toias Ranft
00:00:31
Ich starte. Herzlich willkommen zu einer neuen Folge Fokusteam, alles rund um Beratung und Begleitung von Teamentwicklung. Mit mir dabei ist mein Kollege Lukas Steuerer. Mein Name ist Tobias Ranft. Ich freue mich, dass wir eine weitere Folge zu Retrospektiven machen. Dich hat das Thema nicht losgelassen. Lukas, was liegt dir auf dem Herzen? Warum reden wir da weiter drüber?
Lukas Steurer
00:01:04
Ja, moin Tobi. Ja, schön, dass ich dich überreden konnte, noch eine weitere Folge zu Retrospektiven zu machen. Ja, was liegt mir am Herzen? Warum mag ich Retrospektiven so gerne? Weil es eine schöne Möglichkeit ist und ein schöner Termin ist, Teams zusammenzukriegen, über Dinge zu sprechen und da auch hinzukriegen, dass sie Konflikte miteinander austragen. Ich bin ein Freund, das habe ich gleich schon mal gesagt, von Konflikte, Reibung erzeugt Wärme und Wärme mag ich und es braucht an einem Stelle den Raum, um Konflikte auszutragen und dafür finde ich Retrospektiven eine super passende Form, ein geschützter Raum, auch das will gelernt werden, aber wo ich die Möglichkeit habe, Dinge anzusprechen, Dinge zu klären und es geht Es geht nicht darum, und das ist so ein bisschen oft, was ich so mitnehme oder mitbekomme, Harmony first, wenn man dann den Ausspruch so sagen kann. Es geht eben nicht darum, dass wir uns alle liebhaben, dass wir uns alle nackig machen, dass wir hier uns in den Armen liegen und miteinander heulen. Nee, es geht darum, dass man eine gute Zusammenarbeit findet, die im besten Fall auf Augenhöhe stattfindet, die Bedürfnisse der Menschen ja, wenn möglich, berücksichtigt in einem gewissen Maße. Und es geht darum, dass man vorankommt, um das Produkt zu entwickeln, im Projekt vorankommt, weil das Ganze ist auch nicht ein Selbstzweck. Auch das ist immer wieder, was ich erlebe. Ja, wir müssen uns hier alles super verstehen. Nee, wir müssen gut miteinander auskommen, damit wir unsere Arbeit erledigen können. Und es geht aber nicht darum, dass wir die nächste Pyjama-Party ausmachen. Und deswegen, dafür braucht es eben den Raum, Konflikte auszutragen, auf ein gewisses Maß, gut miteinander arbeiten zu können. Ja, das finde ich total wertvoll und deswegen mag ich Retrospektiven so gerne.
Toias Ranft
00:02:55
Ich finde, du weißt da offen sehr, ich picke jetzt mal einen Punkt raus von den vielen, auf die du hingewiesen hast. Ein Punkt, der mich anspringt, ist quasi Retros, die nicht im Einklang mit dem Auftrag sind, beziehungsweise mit dem Anliegen, das gerade zu bearbeiten ist, dem größeren Anliegen. Also da zu fragen, wie bettet sich das ein? Ich verstehe, dass das zum Beispiel Scrum Mastern dann schwerfällt, weil die sagen, naja, ich bin Scrum Master, wir machen Scrum, darum machen wir auch Retro. Und ich glaube, dass das auch erstmal einen Wert hat, zu schauen, wie kommen wir als Team voran. Das will ich gar nicht in Abrede. Und wie können wir uns da verbessern? Was können wir anders machen? Das will ich gar nicht in Abrede stellen. Langfristig braucht es aber die Fragestellung, was ist eigentlich unsere strategische Entwicklung? Wo braucht es das wirklich? Und da liegen große Hebel. Also sich danach auszustrecken und zu fragen, ja, was ist denn mein, als Retro-Moderator, als Retro-Moderatorin, was ist mein Auftrag in der Teambegleitung, wo möchte das Team hin, wo möchte sich das Team strategisch ausrichten. Ganz häufig ist für mich die Frage, eine gute Leitlinie und Leitkriterium zu fragen, wie geht es eigentlich der Lieferfähigkeit. Das muss aber jetzt nicht das Einzige sein. Also an der Stelle, ich will das jetzt gar nicht so exklusiv postulieren, Also es kann sein, dass euer Auftrag gerade was anderes ist und durchaus auch was mit Teamentwicklung und der Frage, welche Harmonie haben wir eigentlich im Team zusammenhängen. Sich da kennenzulernen, gerade am Anfang in so einem Team gibt es ganz viele Dinge, die eben in das Team zeigen und da auch tatsächlich Sinn machen. Um sich diese Frage zu stellen... Was ist das große ganze worauf soll das einzahlen hilft dabei dann auch diese veränderung da drin was es gerade braucht auch mitzubekommen und da jetzt nicht irgendwie von einer seite vom pferd zu fallen oder so ein überhang zu haben.
Lukas Steurer
00:05:02
Ja ist ein guter punkt und da kann ich auch berichten hatten eine zeit lang unternehmen begleitet in unterschiedlichsten momenten und jebenen und da war das da waren agile methoden oder eben auch die retrospektive durchaus schon. Gut verankert, aber das war so gut verankert, dass dort war halt, ja, okay, wir machen Retrospektiven im Abstand von, glaube ich, dort waren es fünf Wochen oder sechs Wochen. Und auf die Frage, ja, wozu macht ihr diese Retrospektiven, worauf zahlen die ein, die Retrospektiven, oder sollen sie einen zahlen, darauf konnten, selbst ein Teamleiter konnte darauf keine Antwort geben, sondern es war ein, ja, bei uns ist das so, also, da war schon so ein ja äh gewachsene struktur und das warum war klar weil das steht es ist eine regel muss gemacht werden aber das wozu war denn ein null klar darüber haben sie sich nie ausgetauscht ähm und das konnten wir dann teilweise wir arbeiten teilweise auch nicht aber weil das halt in der kultur schon verankert war es war nicht ganz spannend weil ich weiß vor sieben jahren wie ich angefangen habe bei beratung jude dann dresen war. Das bei weitem noch nicht so stark verbreitet wir machen retrospektiven weil wir machen sie.
Toias Ranft
00:06:17
Ja dann fehlt halt der kritische gradmesser und auch diese kritische stimme wie können wir wie können wir unsere retro wirksamer machen so dass sie mehr impact hat. Das kann ich natürlich als Moderator auch einbringen, also genau diese Frage stellen. Was fällt eigentlich weg, wenn Retros wegfallen? Was ist eigentlich der Mehrwert? Und auch in die Richtung lassen sich natürlich Dinge ausprobieren. Mir blutet das Herz, wenn Teams beschließen, mal keine Retro zu machen. Es kann aber ein sinnvoller Punkt sein, um zu erleben, was da fehlt. In der Situation, die du jetzt beschrieben hast, würde ich das nicht unbedingt machen, weil ja da noch gar nicht klar ist und so ein Gespür da ist. Nichtsdestotrotz kann man eben über allerlei Maßnahmen an der Stelle nachdenken. Ich finde ein anderes Ungleichgewicht ist zu den Anspruch an sich selber zu haben in der Retro muss immer Spaß machen. Also wir müssen je mehr fandest du besser und ich will kein ich will kein spiel verderber und kein kein kein kein kein spaß verderber sein nichtsdestotrotz. Hängt wirksamkeit nicht zwingend an. Hängt wirksamkeit nicht zwingend an spaß also natürlich macht eine gewisse leichtigkeit macht räume auf. Und und hilft dabei. Ja, aber es ist eben kein Garant für Wirksamkeit. Also dazu überlegen, was ist wirklich auch der ernsthafte Moment da drin, wo ist die ernsthafte Bewegung? Und wenn dann Spaß ein Teil dessen ist, dann macht es total Sinn, auch eben den Spaß zu unterstützen und eben so eine Leichtgewichtigkeit auch mit in den Raum zu kriegen. Ja, aber den jetzt nicht als Selbstzweck, ist eben kein Selbstzweck zu verfolgen.
Lukas Steurer
00:08:14
Ja, und das ist ein guter Punkt, gerade wenn es vielleicht auch mal um persönliche Geschichten geht oder persönlich Veränderungen geht, Verhaltensveränderungen diskutiert werden oder besprochen werden, Befindlichkeiten, dann ist es ja manchmal auch erstmal ein unangenehmes Thema, wenn mir jemand Feedback gibt oder wenn jemand Themen auf den Tisch packt und ich vielleicht in der Moderation dann in der Lage bin, das auch so zu formulieren, dass es gehört werden kann und da unterstütze, dann ist das erstmal an vielen Stellen nichts Schönes. Oder mir wird der Spiegel vorgehalten, dann ist es wie im Coaching. Das ist erstmal nicht zwingend immer ein Spaßfaktor und deswegen da drauf zu gucken und sagen, okay, den Raum zu geben und die Wirksamkeit kommt danach, ja, in den vielen Fällen.
Toias Ranft
00:08:56
Ja.
Lukas Steurer
00:09:00
Ich würde gerne genau da auch, weil du gesagt hast, Anspruch muss immer Spaß machen, genauso ein Anspruch, jede Retrospektive muss perfekt sein. Retrospektiven sind dafür da, Lernen zu ermöglichen für das Team und ich finde, genauso darf es auch sein, Retrospektiven sollen auch ein Raum sein, um Lernen zu ermöglichen für die Moderation. Viele Unternehmen machen sich auf den Weg, gerade Retro-Moderatorinnen auszubilden oder zu suchen, Moderationskräfte da weiterzubilden, und ja, das ist dann für diese Personen, für euch da draußen, vielleicht auch ein Lernfeld, die ersten Retrospektiven durchzuführen. Und habt da nicht an euch den Anspruch, jede Retro muss perfekt sein, oder vielleicht auch 100% wirksam, je nachdem, kann man das überhaupt so richtig messen, Und auch lasst euch den Anspruch da auch nicht vom Kunden, vom Team da aufzwingen. Bitte macht eine perfekte Retrospektive. Weil auch da frage ich mich, wie gut kann dann eigentlich Lernen passieren? Also da geht auch da mit einer Lockerheit rein. Erlaubt euch Fehler zu machen, auch in der Moderation. Sprecht das gerne an im Team. Ich bin da oft offen gewesen am Anfang zu sagen, ja, ist jetzt noch nicht mal eine tausendstel Retrospektive. Ich bin im Lernen. Ich probiere mal eine neue Methode aus. Kommt immer auf den Kontext drauf an, ja, aber erlaubt euch da, euch zu entwickeln, zu lernen und Fehler zu machen.
Toias Ranft
00:10:21
Ja, wir haben in der Vorgestelle des Todes ja über das eigene Bild ein bisschen gesprochen, ne, und den eigenen Anspruch. Das finde ich, müssen wir jetzt nicht wiederholen, also hört das gerne nach an der Stelle. Ich glaube, dass das hilfreich ist, sich darüber klar zu werden, was ist euer eigener Anspruch Und wo kommt ihr her und wann ist er hilfreich und wann steht er euch im Weg? Ich glaube, dass der wesentliche Anteil einer Retrospektive, das macht Sinn, da den Blick mal hinzulegen, der kommt eh nicht von euch als Moderation, sondern der entsteht durch den Beitrag der Teilnehmenden und durch die Betroffenheit der Teilnehmenden. Und natürlich trägt euer Rahmen, den ihr bietet, dazu bei, ob das gut klappen kann oder nicht. Und da gibt's halt so ein paar Dinge, die einfach hilfreich sind. Wir haben ja vom offenen Raum ermöglichen gesprochen. Wenn, hier Vegas-Regel ist für viele schon selbstverständlich, aber eben nicht für alle. Also sagen, was hier passiert, bleibt unter den Anwesenden. Dass ich mir da sicher bin, ich kann jetzt erstmal alles sagen. Ich kann auch sagen, Lukas, deine Nase passt mir nicht. Das ist jetzt nicht kein, kein, kein schöner, kein schöner Inhalt. Und es ist auch jetzt erst mal die Frage ist, was steht dahinter? Was macht das eigentlich mit mir und warum ist das so? Also da sind, tun sich ganz viele Fragen auf und trotzdem ist es erst mal hilfreich, dass das Raum haben kann und transparent werden kann, was sonst intransparent ist. Und dafür braucht es sowohl, würde ich sagen, erstmal den geschützten Rahmen, dass ich weiß, ich kann das sagen und es wird nicht gleich hintenrum ausgeplaudert. Und das Zweite, wir gehen erstmal davon aus, dass wir uns wohlgesonnen sind. Also oberste Direktive finde ich da total wichtig. Und auch da bei erfahrenen Retro-Teams nochmal darauf hinzuweisen, weil das manchmal am Anfang klar ist und dann aber auf Strecke irgendwie verloren geht. Und auch darauf hinzuweisen, dass diese oberste Direktive ja nicht nur für die Teammitglieder, die Anwesenden gilt, sondern für die Prozessbeteiligten. Schiebt einfach den Fokus mehr auf, was können wir im System ändern und weniger, wie können wir den Menschen auf der Tasche liegen, dass die doch ihre Persönlichkeit anpassen sollen.
Lukas Steurer
00:12:46
Ja ja und verhindert oder kommt auch weg dann vom fingerpointing da ich habe keinen fehler gemacht der tobias hat ja den fehler gemacht ja das mag vielleicht faktisch so sein das hilft dem kunden wenn es um prozessfehler geht oder solche dinge das hilft dem kunde der kunde da draußen auch nicht wenn keine ahnung die bremse von dem auto funktionieren nicht und intern wird sich geschritten und dann wird gerechtfertigt ja der tobi hat leider die bremse vergessen anzuschließen das hilft halt dem da draußen nichts. Und deswegen wegzukommen vom Fingerpointing hin zu einem, okay, jetzt ist der Fehler passiert, jetzt ist das Kind im Brunnen gefallen. Was müssen wir tun, damit das nicht nochmal passiert? Was braucht es, damit eine Lösung erarbeitet wird? Wie können wir vielleicht Wissenstransfer aufbauen, damit wir voneinander lernen, miteinander lernen? All diese Sachen, also ein bisschen noch zurück zu blicken, wo kam das her? Aber dann auch zu gucken, nach vorne zu gehen und was braucht es.
Toias Ranft
00:13:45
Ja, ein interessanter oder ein regelmäßiger Stolperstein finde ich, den ich mir auch immer wieder vor Augen führen muss, ist der Punkt, zu krampfhaft an dem eigenen Plan und Ablauf festzuhalten. Also ich kann euch sagen, die besten Retros, die ich durchgeführt habe oder moderiert habe, das sind die, wo ich den ganzen Plan einfach weggeworfen habe, also liegen gelassen habe und gefragt habe, was ist denn da jetzt eigentlich los? Warum passiert das hier gerade? Also und da nicht locker gelassen habe, weil ich gedacht habe, es macht also, so in dem Moment war mir klar, es macht jetzt keinen Sinn, irgendwie methodisch weiter voranzugehen, wenn die das Thema nicht irgendwie an den Wickel kriegen. Und da einfach nochmal auch aus dieser Ablaufrolle, ich muss jetzt hier meinen Ablauf auf die Straße kriegen, rauszugehen und zu sagen, nee, es geht nicht darum, dass der Ablauf nachher funktioniert, sondern es geht darum, dass sie ihre Themen zu fassen kriegen. Und sich dieser Herausforderung zu stellen und dann Pläne links liegen lassen. Fällt mir schwer, kann ich trotzdem nur für werben, das zu tun an den Stellen. Wenn das jetzt jedes Mal passiert, dann frage ich mich schon, was ist in der Vorbereitung drin und kannst du nicht genau das auch dann irgendwie berücksichtigen? Was musst du da eigentlich in der Vorbereitung tun? Aber so ab und zu halte ich das für ein tatsächlich stimmiges, stimmiges Ereignis, da den Plan liegen zu lassen und dann auf das einzugehen, was jetzt tatsächlich da ist.
Lukas Steurer
00:15:26
– Und da werde ich auf jeden Fall ergänzen, ein, wenn ihr euch damit schwer tut, den Plan liegen zu lassen und schwer tut, da mal spontan zu reagieren. Vielleicht hilft es da auch, in die Reflexion zu gehen oder sich mal eine Supervision zu gönnen und diese mit einzupreisen und einkalkulieren, wenn ihr als externer Person unterwegs seid. Vielleicht hilft es, sich mal einen Schatten mitzunehmen, eine Person, die auch Erfahrungen hat mit Retrospektiven, die einfach im Raum sitzt, euch beobachtet und danach geht ins Gespräch. Vielleicht hilft es, mit anderen Personen die Retrospektive vorzubereiten und so ein bisschen, was kann da passieren, was kann da passieren durchzuspielen. Also all das.
Toias Ranft
00:16:10
Collegiale Freiberatung. Genau.
Lukas Steurer
00:16:12
Ja, also Reflexion ist da auf jeden Fall, Intervision und Supervision gilt auch hier für Moderationskräfte. Ihr seid nicht alleine da draußen und solltet das auch nicht immer alleine durchführen. Ja.
Toias Ranft
00:16:29
Ja ich hab jetzt nur noch so ein so ein banales Detail im Kopf das weiß ich gar nicht ob das so passt nachdem du hier so ein starkes Momentum aufgebaut hast. Ja ich ich finde du darfst Fehler machen. Danke danke dass wir das zusammen machen dürfen. Ich finde, es gibt so unterschiedliche Phasen, wenn ich mich so Retro-Moderation nähere, dann habe ich am Anfang irgendwie gar kein Verständnis von den Phasen der Retro, dann habe ich irgendwann Verständnis von den Phasen der Retro und dann versuche ich zu jeder Phase auch einen entsprechenden Baustein zu haben und dann habe ich so fünf, sechs Bausteinwechsel und die haben nichts miteinander zu tun, die Inhalte, da kommen immer wieder neue Inhalte zusammen und irgendwann gucken mich die Teilnehmer an und sagen, müssen wir jetzt nochmal das machen und so das, also da drauf zu achten, dass die Inhalte von der einen Phase in die andere übergehen und vielleicht einen Baustein auch in verschiedenen Phasen mit verschiedenen Blickwinkeln zu benutzen und zu betrachten. Also, du musst nicht, ihr müsst nicht für jeden, für jede Phase einen speziellen Baustein haben. So, und das kann sein, dass ihr irgendwie, um es konkret zu machen, was zieht, was bremst, macht, weil das irgendwie so den Bauch abfragt und dann fragt ihr, was ist davon wichtig und warum ist das wichtig? Das ist eine zusätzliche Frage zu dem, was da aufgetreten ist. Das muss jetzt nicht ein neues Flipschirmpapier oder eine neue Folie sein, wo wir jetzt noch mal sammeln. Also da tatsächlich integriert, und die Phasen integriert ineinander zu sehen, glaube ich, kann so viele Retros wirksamer machen. Weil natürlich ist der Inhalt, der da war, total relevant, das wäre eigentlich schade, wenn du nicht damit weiterarbeiten würdest und das Team damit weiterarbeiten würde.
Lukas Steurer
00:18:29
Vielen Dank, Tobi. Ich würde gerne zum Abschluss einen Aufruf starten wollen. Und zwar, wenn ihr Erfahrungen habt mit Retrospektiven und vielleicht andere Meinungen seid als Tobi und ich oder Fragen dazu habt und ihr seid noch nicht so erfahren, schreibt uns die ganz gerne. Noch lieber ist es uns, lasst uns gemeinsam darüber sprechen. Auch in einem Podcast. Ganz, ganz gerne. Also wir laden auch gerne Leute zu uns in den Podcast ein, wenn es zu Themen rund um Teamentwicklung, Begleitung geht und ihr seid anderer Meinung oder eben ihr habt da Fragen. Wir kriegen das gemeinsam raus und machen gerne ab und zu auch solche Sessions mit euch da draußen. Also meldet euch, wenn ihr Lust und Laune habt oder Fragen habt oder andere Ansichtshalte.
Toias Ranft
00:19:18
Vielen Dank.
Lukas Steurer
00:19:21
Ja, Tobi. Bis bald ja eine gute zeit bis bald ich verabschiede mich in den urlaub und wir hören uns sehen und ciao.