FOKUS TEAM • BERATUNG JUDITH ANDRESEN (BJA)

BERATUNG JUDITH ANDRESEN

Retrospektiven

Bedeutung von Retrospektiven für Teamarbeit & Lernen. Verschiedene Methoden & Entscheidungsfindung. Empfehlungen: Buch "Retrospektiven" von Judith & Retromat.org. Viel Spaß beim Ausprobieren!

29.09.2023 21 min

Zusammenfassung & Show Notes

In dieser Folge sprechen Lukas Steurer und Tobias Ranft über Retrospektiven und deren Bedeutung für das Lernen und die Zusammenarbeit in Teams. Sie betonen, dass es verschiedene Formen von Retrospektiven gibt, aber der Kern besteht darin, die Zusammenarbeit zu reflektieren und zu verbessern. Lukas macht deutlich, dass Veränderungen nicht für jeden die gleiche Bedeutung haben und dass es wichtig ist, die individuellen Bedürfnisse zu berücksichtigen. Tobias stimmt zu und hebt die Bedeutung einer klaren Titulierung hervor, um Klarheit darüber zu schaffen, was eine Retrospektive wirklich ist. Er betont, dass eine Retrospektive ein regelmäßiger Zyklus ist und dass andere Formate klarer benannt werden sollten. Lukas stimmt Tobias zu und betont, dass es wichtig ist, eine Retro zu starten und ein Meta-Lärm-Moment zu erreichen. Sie schlagen vor, mit einfachen Formaten wie Mad, Sad, Glad oder Start, Stop, Continue zu beginnen. Sie diskutieren auch die verschiedenen Phasen einer Retro, wie Intro, Set the Stage, Gather Data, Generate Insights, Decide what to do und Outro. Sie betonen, dass es wichtig ist, in die Tiefe zu gehen und nicht nur an der Oberfläche zu bleiben. Sie schlagen vor, regelmäßige Retrospektiven abzuhalten, um aktuelle Themen zu behandeln und tiefere Diskussionen zu ermöglichen. Es gibt viele verschiedene Methoden und Bausteine, die je nach den Bedürfnissen und Vorlieben der Teilnehmer verwendet werden können. Lukas und Tobias teilen auch einige ihrer bevorzugten Methoden, wie "Was zieht, was bremst" und "Das ist Klaus", um Teams zu analysieren und Lösungen zu finden. Sie betonen auch die Bedeutung der Umsetzung der Entscheidungen und dass es wichtig ist, den Prozess zu unterstützen und die Realisierbarkeit der Entscheidungen zu überprüfen. Schließlich empfehlen sie das Buch "Retrospektiven" von Judith und den Retromat.org, um weitere Methoden und Bausteine zu entdecken. Sie bedanken sich bei Tobias für die Folge und wünschen den Hörern viel Spaß beim Ausprobieren von Retrospektiven.

Transkript

Herzlich willkommen zu einer weiteren Folge unseres Podcastes Fokus Team. Alles rund um Teamentwicklung und Begleitung. Ich bin Lukas Stoiwer und neben mir oder an meiner Seite sitzt der Tobias Ranft. Moin, Tobi. Dir gegenüber.
Toias Ranft
00:00:49
Moin, Lukas. Schön, dass wir da sind. Schön, dass ihr da seid und ihr uns zuhört.
Lukas Steurer
00:00:56
Genau. Auf jeden Fall. Schön, dass ihr uns zuhört, Aber ich freu mich trotzdem auch, dass wir da sind, Tobi. Ich geh gleich in Urlaub so ungefähr. Und deswegen machen wir heute noch mal ein, zwei, vielleicht noch eine dritte Folge. Wir werden sehen, wie lange wir plaudern.
Toias Ranft
00:01:12
Ich freu mich auf unser Lieblingsthema. Retrospektiven. Also es ist tatsächlich, wenn ihr mich, wenn ihr uns, glaube ich auch, Lukas speziell, und mich fragen würdet, was ist so eines eurer Kern- und Lieblingsthemen, Dann würde ich sagen, ist Retrospektive ganz vorn mit dabei. Sowieso unter den Top Ten, aber vielleicht sogar unter den Top Drei. Also da wollen wir ein bisschen uns drüber austauschen, ein bisschen plaudern und euch unsere Gedanken dazu mitteilen.
Lukas Steurer
00:01:47
Genau unsere Gedanken. Und jetzt, Tobi, ich möchte mir gerne, wenn eine wildfremde Person auf dich zukommt und fragt, Tobias, Ich habe gehört, es gibt Retrospektiven bei uns im Unternehmen. Machen Leute schon Retrospektiven? Ich habe keine Ahnung, was Retrospektiven sind. Spoiler, es ist nicht die Abschlussfeedback-Runde eines Workshops. Auch das habe ich schon mal gehört. Das ist, wir machen Retrospektiven, immer am Ende eines Workshopstags, zehn Minuten. Was lief gut heute und was lief nicht gut? Das ist keine Retrospektive in unserem Sinne. Tobi, was ist eine Retrospektive?
Toias Ranft
00:02:21
Dazu gibt es eine ganz, ganz lange Antwort und eine kurze. Aus meiner Sicht fände ich es nicht verkehrt, alle Arten von Lernen als Retrospektive erstmal zu betiteln, weil das ist so der Kern. Wir zusammen lernen im Idealfall auch, wir lernen auf Zusammenarbeit und im Idealfall auch irgendwie mit so einer Idee davon, wo wir eigentlich hinkommen wollen. Ich bin da relativ offen, mir da sehr unterschiedliche Formen für vorzustellen. Jetzt können wir natürlich sagen, das, was wir an Retrospektive grundsätzlich predigen, und das wäre dann die lange Antwort, ist ein Ablauf von verschiedenen Phasen, der in Teams vorgenommen wird, die halt auf ihre Zusammenarbeit schauen und sich ausrichten und die Frage stellen, wie können wir an der Stelle besser werden. Und dem agilen Manifest folgen, den Prinzipien. Das Team reflektiert in regelmäßigen Abständen. Ist die Retrospektive sozusagen das Format dazu, das zu realisieren, und leitet ab, wie sie in der Zusammenarbeit besser werden können. Genau das ist der Fokus in der Retrospektive. Und ich glaube, dass da was drinsteckt, wenn wir das jetzt im Vergleich zu Lessons Learned oder einer Projektsupervision oder Postmortem-Analyse oder so vergleichen, dann ist meiner Meinung nach ein wichtiges magisches Momentum einer Retrospektive, es passiert nicht einmal, sondern es passiert regelmäßig. Also nach der Retrospektive ist vor der Retrospektive. Das bedeutet, die Ergebnisse der letzten Retrospektive, die kann ich als Input, als Startmomentum in die nächste Retro mit einfließen lassen. Unter anderem zum Beispiel die Frage, haben wir die Sachen, die wir uns da vorgenommen haben, eigentlich umgesetzt. Und wie gut sind wir überhaupt in diesem Veränderungsmodus? Was würdest du denn sagen ist Retrospektive?
Lukas Steurer
00:04:28
Ganz viele Dinge würde ich unterschreiben, die du gerade gesagt hast. Zwei Punkte. Einen Punkt würde ich ein bisschen anders sehen und einen Punkt würde ich noch ergänzen. Ich fange mit dem Ergänzen an. Du hast gesprochen, dass wir als Team zusammen gucken, wo können wir die Zusammenarbeit verbessern. Ich würde noch ergänzen, wo können wir die Zusammenarbeit auch anders gestalten, weil ich finde, in der Zusammenarbeit, da ist auch immer so ein gewisser Part von Unsicherheit dabei. Ich kann nicht genau sagen, wie ich vielleicht da hinkomme oder wo ich genau hin möchte oder wie die Menschen sich verändern. Und da kann es anders, nochmal vielleicht mehr Kreativität ermöglichen, sich auch erlauben, Experimente tatsächlich zu probieren in der Zusammenarbeit, ohne den Anspruch zu haben, es muss besser werden. Es hängt je nach Kontext davon ab, wie die Leute, wie die Kultur in dem Team da so gestrickt ist. Und ich finde auch, es kann sein, dass für mich vielleicht, wenn wir etwas ändern, das nicht einen großen Einfluss hat oder sich für mich Dinge gar nicht so ändern. Deswegen kann ich gar nicht sagen, Es ist etwas besser geworden, aber vielleicht für dich. Wahnsinnig viel passiert ist. Zum Beispiel, wenn wir sagen, die Uhrzeit, in der wir unser Daily Stand-Up machen, ist dann nicht mehr 9 oder 10. Mir ist es vielleicht egal, deswegen hat sich da jetzt nicht wirklich was verbessert, aber es hat sich was verändert, ja, und für dich hat sich vielleicht was verbessert, weil du sagst um 9, ah, da bin ich gerade erst zurück, dass ich die Kinder in die Schule gebracht habe und und und. 10 ist für mich einfach wesentlich einfacher zu erreichen. Und das macht was. Also dieses Verändern, würde ich sagen, da drauf zu blicken. Und das Zweite, du hast gesagt, ja, jedes Momentum von Miteinander lernen oder auch zu reflektieren, erstmal vielleicht als Retrospektive zu bezeichnen, grundsätzlich dem Gedanken kann ich folgen. Ich sag, wenn ich Retrospektive denke, ist es ein regelmäßiger Zyklus. Es ist vor der Retro, ist dann nach der Retro, ist vor der Retro, so. Und durchaus, ich hab schon im Kopf eine Abfolge von den Phasen, da tiefer reinzugucken, sich Punkte rauszupicken, und eben auch ein, was heißt es jetzt konkret, was nehmen wir uns damit raus, welche Erkenntnis haben wir daraus. Da konkret zu werden, ist für mich schon der Kern, den ich als Retrospektive bezeichne. Und alle anderen Formate, die es eben geben kann, da möchte ich halt drauf hinaus, vielleicht nicht alles immer als Retrospektive bezeichnen zu wollen, was so gemacht wird, sondern dann rauszutiteln, das ist jetzt ein Lernworkshop, oder das ist jetzt ein Workshop mit dem wozu sowieso. Also da deutlicher zu werden. Warum? Weil wir jetzt auch erst eine Anfrage hatten mit, ja, wir haben da einen Workshop, zwei Abteilungen miteinander, einen ganzen Tag und das Ganze wurde als Retrospektive bezeichnet. Da kam aber schon raus, da gab es auch Konflikte drinnen in unterschiedlichen Hierarchie-Ebenen und das sollte jetzt einmalig stattfinden und am besten kommt eine Blaupause raus für weitere solche Formate, wenn zwei Abteilungen mal miteinander ein Thema haben miteinander. Und da fand ich so, ja, das ist ein Workshop, da kann man gucken, welchen Titel man denn gibt, aber es ist erst mal keine Retrospektive, würde ich sagen, weil die hatten auch nicht vor, das nochmal zu wiederholen.
Toias Ranft
00:07:43
Ja, ich finde das nachvollziehbar, also ich stimme dem zu, ich finde das nachvollziehbar aus der Sicht der Betroffenen, da den Namen Retrospektive draufzukleben. Und ich freue mich erst mal über die Bewegung, die da stattfindet und wenn das unter dem Label dann möglich ist, finde ich es wichtig, dass es die Bewegung gibt und ich stimme dir zu, es geht dann so eine gewisse Klarheit, was ist jetzt eigentlich retro verloren und was ist das Kernmomentum? Ich glaube aber, unsere Hörerinnen können das dann differenzieren und damit umgehen. Wenn, und wenn, ich glaube nicht, dass das jetzt für die Mehrzahl der HörerInnen zutrifft, aber solltet ihr tatsächlich mit Retros starten, finde ich es auch erstmal wichtig, dass ihr euren Anspruch, was ist jetzt eine Retro, möglichst weit runter schraubt und sagt, wir starten irgendwie so einfach wie möglich. So zur Not stellen wir den Klassiker Mad, Sad, Glad oder Start, Stop, was ist denn das noch, Start, Stop, jetzt fällt mir das dritte nicht ein.
Lukas Steurer
00:08:49
Start, stop, continue, oder?
Toias Ranft
00:08:50
Ja, genau, continuing, danke.
Lukas Steurer
00:08:54
Was zieht, was bremst, ist auch ein Klassiker.
Toias Ranft
00:08:56
Ja, was zieht, was bremst. Also, die sind nicht verkehrt. Macht's euch einfach erstmal starten. Da steckt eben auch so ein Meta-Lärm-Moment drin. Für die, die schon lange retro machen, glaube ich, da machen die Phasen auf jeden Fall Sinn, nochmal, können Mehrwert entfalten, zu überlegen, wie gestalte ich die, was ist das Kernelement da drin, und findet das statt und wie kann ich das noch weiter auf die Straße bringen, dass diese Kernelemente Bestand haben. Ich nenne die Phasen mal Intro, Set the Stage, Gather Data, Generate Insights, Decide what to do und Outro? Closing. Closing the Retrospective, danke. Die zu füllen, erstmal so als Leitfaden sich vorzunehmen, ist hilfreich, um funktionsfähige und produktive Retros auch zu gestalten.
Lukas Steurer
00:09:55
Ja, und auch nicht, ich finde Retrospektiven können ein total wertvolles Tool sein und sind in vielen Fällen wertvolles Tool. Ich erlebe häufig, am Anfang ist so, ja, was sagen wir da, kommen so, ja, wir kommen zu spät oder wir kommen zu pünktlich zu den Terminen, solche Geschichten, die jetzt noch nicht wahnsinnig viel Einfluss haben auf tatsächlich auf die Zusammenarbeit, aber die Leute trauen sich etwas zu sagen und mit fortschreitender Übung in den Retrospektiven, dann ist irgendwann der Punkt erreicht, dann bist du in Gather Data, wo es darum geht, Daten zu sammeln und dann kommt da eine Flut an Daten und eine Flut an, da wollen wir reingucken, da wollen wir reingucken Und dann entsteht so ein bisschen eine Ernüchterung, wenn dann in der nächsten Phase nur ein oder zwei Themen tiefer beleuchtet werden. Und so ein bisschen der Anstrich ist, naja, aber was ist denn mit den anderen Themen? Und wir müssen jetzt vielleicht einen Parkplatz, einen Themenparkplatz füllen für das nächste Mal. Da bin ich ja nicht zwingend so der Freund von, aber die wichtigen Dinge kommen dann wieder. Und also da entsteht ja manchmal gerne so eine Erwartung, wenn die Teams dann geübter werden, jetzt müssen wir alles besprechen in einer Retrospektive. Ich sag, warte, eineinhalb Stunden, zwei Stunden, je nach Teamgröße, in drei bis sechs Wochen, je nachdem in welchem Kontext du unterwegs bist, ist die nächste Retrospektive. Und wenn es was Zwischenmenschliches gibt, es hindert euch niemand daran, euch mal zum Kaffee zusammenzusetzen, euch Feedback zu geben oder Dinge Face-to-Face zu klären.
Toias Ranft
00:11:22
Ja, der Drang, dass alles in dieser Retro besprochen werden muss, wird natürlich größer, je größer die Abstände sind, also genau da ist ein Wert von Regelmäßigkeit, das zu ermöglichen, zu wissen, ja, wir besprechen jetzt das, was gerade ganz oben auf ist, tatsächlich mit der Schöpfkelle unterwegs zu sein und dann vielleicht auch punktuell tief zu tauchen. Also es geht ja nicht darum, thematisch an der Oberfläche zu bleiben, sondern auch zu sagen, wir müssen jetzt auch nicht die Kelle vollmachen, sondern wir fischen uns eins raus und das machen wir richtig. Hast du denn Lieblingsbausteine, die in der Retro vorkommen oder die bei dir regelmäßig vorkommen?
Lukas Steurer
00:12:03
Tatsächlich, ja, Bausteine, die regelmäßig vorkommen, kann ich gar nicht so sagen, weil es gibt ganz, ganz viele Bausteine und da bediene ich mich ja auch aus verschiedenen Moderationsrichtungen. Was ich total gerne mag, durchaus ist mein Smiley-Poster. Also da habe ich zwölf verschiedene Emojis drauf, also Gesichtsausdrücke. Das nutze ich gerne zum Einstieg, aber eben auch zum Ausstieg einer Retrospektive. Und da können sich die Teilnehmenden dann zuordnen. Wie kommst du hier an? Wie geht es dir gerade? Ist dann so eine Frage. Und die können dann einen Punkt machen, dran kleben und zum Ausstieg nehme ich das gleiche nochmal her mit einer anderen Farbe, wie gehst du hier raus. Das finde ich, dann sehe ich halt, schön zu sehen, wie hat sich die Stimmung vielleicht verändert über die Retrospektive hinweg auch.
Toias Ranft
00:12:52
Ja, ja das finde ich cool. Ich nutze gerne, also wenn ich Teams nicht kenne, gar nicht kenne und nicht einschätzen kann, Dann nutze ich gerne hier was zieht was bremst. Das ist tatsächlich so ein Standard. Ich mag auch gerne, das ist Klaus, also so ein typisches Team-Mitglied zu beschreiben, was zieht, was bremst, ist einfach das Sammeln von den Dingen, die uns Rückenwind geben und uns nach vorne bringen und wo wir das Gefühl haben, da ist Zucht drauf und den Dingen, die wir, die uns irgendwie bremsen, zurückhalten, die als Hindernisse auftauchen. Und bei Das ist Klaus, da geht es halt darum, so verschiedene Aspekte zu beleuchten. Also, das ist Klaus. Klaus mag gerne, Klaus mag nicht im Team, Klaus versteht nicht, Klaus wünscht sich Dinge anders. Und dann mal zusammenzusammeln, wie ist eigentlich so ein typischer Team-Persona-E. Das macht keinen Sinn, also die Methode wird auch gerne umbenannt, wie halt gerade die Teamsituation ist, ne? Also gerne in, kann ja auch, das ist Gabi, und oder, wenn halt jeweils Gabi und Klaus da sind, nochmal in ein, das ist Alex, ne, ist dann auch ein neutraler, genderneutraler Name.
Lukas Steurer
00:14:24
Ja, ja. Ich mag dann gerne auch so eine Methode, um reinzugehen, wo ist das Problem vielleicht, also wenn wir ein Thema dann rausgefischt haben, wo wir dann wirklich tiefer eintauchen wollen, ist zum einerseits, was ist das Schlimmste, was passieren kann? Und dann auch zu fragen, was davon vielleicht, um das Schlimmste zu erreichen, tut ihr bereits schon? Und dann umgekehrt in die Richtung zu gucken, okay, was braucht es, damit ihr da jetzt wieder rauskommt, Das kann ein erster Schritt sein. Das ist in ähnlicher Form ist das DRIS aus Liberating Structures. Aber grundsätzlich mag ich Kopfstand-Methoden ganz, ganz gerne in unterschiedlichste Richtungen. So ein bisschen auch die Extreme aufzuzeigen. Das hängt vom Kontext ab, klar, vom Thema, aber grundsätzlich mag ich diese Methoden. Und da ist immer so ein Aha-Moment drin, wenn die Leute beschreiben, was das Schlimmste, was passieren kann. Und dann die nächste Frage, was davon tut ihr schon? Und ich habe noch nie erlebt, dass ein Team sagt, davon tun wir noch nichts. Sondern auch so ein, Mensch, ja, wir sollten mal das Ruder rumreißen.
Toias Ranft
00:15:28
Ich finde total hilfreich, also, ich glaube, dass der Generate Insights oder, also, für mich sind sowieso die Kernphasen Gather Data, Daten auf den Tisch zu kriegen, erstmal wertneutral, auch sich gerne widersprechende Daten erstmal zuzulassen, um auch diese Spannung zu sehen, sehen zu können und zu schauen, was steckt da eigentlich drin. Generate Insights finde ich eine total wichtige Phase, weil das, was ich erkannt habe, was ich anders machen möchte, das hat so viel Wirkveränderungskraft. Darum macht es Sinn, da auch Zeit zu investieren und vor allem diese Phase nicht ganz liegen zu lassen. Das finde ich fatal. Und dann beim Decide what to do, Da finde ich das tatsächlich für viele Teams herausfordernd, das, was sie sich da vornehmen, wirklich auf die Straße zu kriegen. Und darum widme ich dem gerne neben dem eigentlichen Entscheidungsmechanismus nochmal die Frage, ja, was tut ihr denn jetzt eigentlich, damit das wirklich passiert? Also, wie könnt ihr es nochmal kleiner schneiden? Wie könnt ihr euch daran erinnern? Was könnt ihr tun, damit ihr das wirklich macht? Also, sowas wie, wir hängen es auf oder wir erinnern uns gegenseitig daran oder setzen jetzt Termine im Kalender, all das. Und auch so eine Abfrage mit, wie realistisch ist das eigentlich? Also werdet ihr das tun? Glaubt ihr da dran? Was könnt ihr eigentlich, wenn es jetzt eine, wie viele Punkte würdet ihr dem, der Umsetzungschance geben? Ja, fünf Punkte. Was könnt ihr tun, damit es sechs wird? Also da nochmal auch Zeit zu investieren, damit das Decide-What-To-Do nicht einen so, ja wir entscheiden das immer, aber es ist nicht so einfach. Kriegen wir nicht auf die Straße. Also dieses Symptom, das höre ich an vielen Stellen und dann denke ich, ja, in die Sidewalk to Do ist dann der Punkt, darauf zu reagieren und das anders zu machen.
Lukas Steurer
00:17:16
Ja, weil du es gerade ansprichst, die Sidewalk to Do, ich finde, das ist auch eine sehr, sehr schöne Phase, wo beobachtet werden kann, wo steht das Team tatsächlich. Nimmst du jetzt eine Methode, wie zum Beispiel, in Kleingruppen wird je eine Maßnahme arbeitet und die wird dann, außer es gibt kein Veto, mitgenommen. Können dann die anderen mitgehen? Also ist da schon ein Grundvertrauen da, dass sozusagen für das Team Maßnahmen ergriffen werden, oder ist es eher ein, nee, ich kann da noch nicht mitgehen, weil ich hab die Maßnahmen ja nicht mitentwickelt. Ich hab da nicht mitsprechen können in der Tiefe. Also, was braucht es eigentlich? Wie groß ist das Vertrauen schon da? Ist eine gemeinsame Basis schon geschaffen? Und je nachdem kann ich dann auch mal andere Möglichkeiten nutzen, um Entscheidungen herbeizuführen. Aber ich erlebe immer wieder, wenn die Teams noch nicht gewohnt sind, gut miteinander zu reden, ein vertrauensvoller Umgang noch nicht da ist, ist gerne das Bedürfnis da, ich muss bei jeder Maßnahme, die da entschlossen wird für die nächsten drei Wochen, die lebensentscheidende Maßnahme, muss man sich vorstellen, für drei Wochen, muss ich mitsprechen, muss ich meine Needs noch dazugeben, meine Befindlichkeit noch äußern, kann ich nachvollziehen und gleichzeitig zeigt das aber auch mit, ja, es geht um eine Maßnahme, drei Wochen, du wirst das Internet nicht löschen in drei Wochen, du wirst nicht die Fabrik oder die Company kaputt machen oder was auch immer, entspannen von der Frauenlärm.
Toias Ranft
00:18:41
Nicht für immer. Es muss nicht perfekt sein. Es ist auch ein Anlass. Es muss nicht jetzt sicher sein, dass es richtig ist und und und. Wir könnten da, glaube ich, ziemlich tief reinsteigen in jedes Momentum. Diese und weitere Methodenbausteine findet ihr unter anderem in unserem Buch über Retrospektiven von Judith, erfolgreiche Projekte. Ähm, mit Retrospektiven, glaube ich. Und, ähm, die, ähm, die weitere Methodenbausteine findet ihr unter anderem im retromat.org. Äh, den finde ich deswegen so sexy, weil der sofort verfügbar ist für euch alle. Und ihr könnt euch ähnlich wie in so einem Clubbuch eure Retro zusammenstecken.
Lukas Steurer
00:19:27
Ja. Ich hab noch ganz viele Gedanken, äh, vielleicht machen wir einfach, äh, eine folge 2 an der einen oder anderen stelle weil so ein bisschen ja fehlt mir noch ganz viel ein zu retrospektiven aber für jetzt lassen wir es gut sein ich fand das so schön gerade wie hast du gesagt es ist sexy weil tobi kannst du das mal wiederholen es ist sexy weil warum ist retromat sexy weil er sofort verfügbar ist ja ich finde das ist ein schönes schlusswort tobi ich danke dir für die folge euch viel spaß beim ausprobieren von Retrospektiven und bis zum nächsten Mal!