FOKUS TEAM • BERATUNG JUDITH ANDRESEN (BJA)

BERATUNG JUDITH ANDRESEN

Sag es!

In dieser Episode erörtern wir die Methode SAGES für bessere Teamkommunikation. Wir betonen Perspektivübernahme zur Minimierung von Missverständnissen und teilen praktische Anwendungen zur Förderung von Vertrauen und respektvollen Interaktionen.

14.10.2025 13 min

Zusammenfassung & Show Notes

In dieser Episode des Fokus-Teams diskutiere ich mit meinem Kollegen Tobias Ranft über die Methode SAGES, die darauf abzielt, Klarheit und Verbindung in der Teamkommunikation zu schaffen. Nach einer kurzen Sommerpause kehren wir zurück, um ein wichtiges Werkzeug vorzustellen, das nicht nur Kommunikation erleichtert, sondern auch Missverständnisse aufklärt und emotionalen Austausch fördert. Zuerst werfen wir einen Blick auf die Hintergründe der Methode. SAGES hilft Teams, herausfordernde Situationen zu reflektieren, indem verschiedene Perspektiven sichtbar gemacht werden. Hierbei gehen wir die einzelnen Schritte des Akronyms durch. Das „S“ steht für die Sichtweise, in der die narrativen Erlebnisse einer Person dargelegt werden. Es ist entscheidend, aus der eigenen Perspektive zu berichten, welche Beobachtungen und Wahrnehmungen in der jeweiligen Situation gemacht wurden. Das darauf folgende „A“ symbolisiert die Auswirkungen der erlebten Situation auf das Individuum und das Team. Ich erläutere, dass es wichtig ist, die Effekte, die eine bestimmte Situation auf mich und meine Arbeit hat, klar und neutral zu kommunizieren. Anschließend behandeln wir das „G“, welches die Emotionen und Bedürfnisse ansprechen soll. Hier betonen wir, wie wichtig es ist, Gefühle in Gesprächsprozesse einzubringen, um Missverständnisse abzubauen und Vertrauensverhältnisse zu stärken. Ein zentrales Element von SAGES ist die Einladung zur Perspektivübernahme, die im „E“ ausgedrückt wird. Ich lade Tobias ein, seine Sichtweise zu teilen, nachdem ich meine dargestellt habe. Dies fördert ein Gefühl von Verständnis und Wertschätzung zwischen den Teammitgliedern, was wesentliche Voraussetzungen für eine produktive Zusammenarbeit sind. Der letzte Schritt, das „S“, steht für die gemeinsamen Schlussfolgerungen, die aus den Erfahrungen abgeleitet werden. Wir betonen, wie wichtig es ist, Aha-Momente zu erkennen und in konkrete Handlungsschritte zu übersetzen. Unsere Diskussion erörtert ferner, wie das SAGES-Modell in realen Teamkontexten angewendet werden kann, um Kommunikationsschwierigkeiten anzugehen. Ich teile Beispiele aus unseren Masterclasses, wo wir Führungskräften und Personalentwicklern Werkzeuge an die Hand geben, um Konflikte konstruktiv zu begleiten und das Teamklima zu verbessern. Tobias ergänzt, dass der Schlüssel in der Offenheit und der Bereitschaft zur Zusammenarbeit liegt, um Tailored Solutions zu erarbeiten. So zeigt sich, dass SAGES nicht nur ein Kommunikationsmodell ist, sondern vielmehr eine Philosophie, die Verbindungen fördert und Teams dabei unterstützt, auf eine respektvolle und produktive Art und Weise miteinander zu interagieren. In dieser Episode ermutigen wir die Zuhörenden, diese Methode auszuprobieren und ihre eigene Kommunikationspraxis zu bereichern.

Transkript

Herzlich willkommen und Moin und Servus aus Hamburg zu einer neuen Folge zu unserem Podcast Fokus-Team. Alles rund um eine wirksame und ja, auch zielführende Teambegleitung. Mein Name ist Lukas Steuerer und ich bin wieder hier mit meinem Kollegen Tobias Ranft. Moin Tobi.
Tobias Ranft
00:00:53
Hallo Lukas, hallo ihr da draußen.
Lukas Steurer
00:00:56
Wir hatten jetzt eine längere Pause, Sommer und dann Termingehustle und ich muss mich entschuldigen, ja, ich habe es auch verbaselt, das eine oder andere Mal an Themen noch aufzunehmen. Insofern, jetzt sind wir wieder on air und wir wollen heute sprechen über mehr Klarheit, eine Methode mitgebracht, die auch Verbindungen schaffen soll und diese nennt sich SAK-Es.
Tobias Ranft
00:01:23
Genau, wir haben ja, also Lukas, erstmal, die, die da sind, sind die Richtigen. Und dann, wenn es stattfindet, findet es statt. Das ist auch schön, dass wir wieder zueinander gefunden haben. Und wir haben ja in einer unserer letzten Folgen über Toleranzpoker gesprochen. Das fand ich total hilfreich. Wie kann ich mit Teams schwierige, herausfordernde Alltagssituationen sozusagen in die Sprache bringen? Und ich finde, Sarkis ist tatsächlich auch ein Baustein, der gehört für mich so in die Reihe dazu, das finde ich sehr passend, gehört für mich in die Reihe dazu, um herauszukitzeln, worum geht es, was ist eigentlich der Kern und da die wichtigen Punkte in der Kommunikation abzusichern. Und dafür finde ich es halt total hilfreich. Vielleicht gehen wir einmal durch, wie das funktioniert und was da so drinsteckt.
Lukas Steurer
00:02:31
Und vielleicht vorweg, es ist eine Ergänzung oder eine super, finde ich, eine richtig gute Ergänzung zu dem Feedback im Dreiklang oder aufbauende Vorgehensweise. Vielleicht Feedback im Dreiklang, das haben wir auch schon öfters mal besprochen, Beobachtung, Reaktion und Impuls. Meistens eine Einbahnrichtung sozusagen, ich gebe dir, Tobin, Feedback, du guckst, was steckt da drin für dich, nimmst das an und dann ist das Gespräch auch schon wieder vorbei. Es ist nicht mal ein Gespräch. Und es gibt aber Situationen, da braucht es tatsächlich ein Gespräch, da braucht es ein paar Missverständnissen, kleineren Konflikten, da braucht es unbedingt beide Seiten wollen und müssen auch gehört werden, um zu gucken, was steckt da drinnen und vor allem, wie können wir weiter damit umgehen, welche Schlussfolgerung ziehen wir da raus. Und da setzt genau SAGES an. Und SAGES ist ein Akronym. Das S steht für, erstmal startet eine Partei und das S steht für die Sichtweise erläutern. Das heißt, wie habe ich diese Situation vielleicht erlebt, welche Wahrnehmungen, Beobachtungen hatte ich? Das erstmal aus meiner Perspektive zu schildern. Dann kommt das A. Das A steht für Auswirkungen auf mich und mein System sozusagen. Also wenn das nochmal so passiert oder wenn wir den Prozess nicht anpassen, dann hat das folgende Auswirkungen. Oder damals hast du mir ein Schienbein gedreht, jetzt habe ich ein blaues Schienbein. Sozusagen wäre die Auswirkung, die versuche ich erstmal zu beschreiben, so neutral wie möglich. Und das G steht dann für Gefühle, Emotionen, aber auch ergänzend Bedürfnisse, die vielleicht da gerade nicht erfüllt sind oder in der Fülle sind. Also wie ging es mir damit eigentlich oder wie geht es mir mit der Situation? Das heißt, ich versuche hier wirklich, und da gibt es die Parallele natürlich zum Feedback im Dreiklang, Beobachtung und Reaktion, ganz bewusst in diesen drei Schritten einmal zu erläutern und dann kommt aber ein Break im Sinne von, dann sage ich nicht weiter, was wünsche ich mir jetzt von dir oder was brauche ich von dir, was erwarte ich von dir, sondern die Einladung, dass ich dir, Tobi, sage, Mensch, ich weiß gar nicht, Tobi, wie hast du denn eigentlich die Situation wahrgenommen? Wie hast du denn den Moment erlebt? Wie erlebst du den Prozess? Also möchte ich ganz bewusst einladen, die andere Perspektive auch zu hören und auch, dass die andere Person die Möglichkeit hat, ihre Perspektive auch zu sagen. Da geht es ganz viel darum, werde ich verstanden, werde ich gesehen, werde ich gehört und das lädt dazu ein. Das heißt, Einladung, das E steht dann für Erfragen, Einladen, wie hast du die Situation wahrgenommen und dass du dann auch in diesen Sarg-Schritten, in den ersten drei Schritten aus deiner Perspektive das erzählst. Ja.
Tobias Ranft
00:05:13
Ja, ich muss immer schmunzeln. Für mich ist das so ein, führt das dann zu einem Sack, Sack, Sack, Sacks. Aber genau, das E, das kehrt halt die Perspektive um. Also du hast bisher geschildert, das was sichtbar ist, das was andere auch theoretisch beobachten könnten. Das, finde ich, ist immer eine gute Hilfestellung, um darauf zu kommen, was ist eigentlich greifbar, was ist sachlich greifbar für mein Gegenüber und dann durchaus die Auswirkungen zu schildern, das ist eben nicht immer sichtbar, weil es dafür manchmal Expertise und auch die entsprechende Perspektive braucht. Und dann finde ich eben diesen Gefühlsteil. Den finde ich auch wichtig, welche Gefühle ruft das in mir hervor. Und ich finde, Gefühle hervorrufen oder über Gefühle sprechen, ist natürlich immer, das kann man schon mal sagen, da braucht es eine Vertrauensbasis. Das fällt schwieriger, aber wie wächst, also fällt schwieriger in einer Situation, in der so ein Team noch kein Vertrauen hat. Aber wie wächst Vertrauen, indem ich einen kleinen Vertrauensvorschuss gebe und schaue, funktioniert das und dann bestätigt werde da drin. Also das ist eigentlich, wenn hier Gefühle benennen steht oder Gefühle ansprechen, dann kann ich mich ein bisschen aus meinem Höflichkeitsschneckenhaus herauswagen, soweit, wie es halt für die Situation angemessen ist und danach auch wieder zurückziehen. Also das ist eigentlich eine Gelegenheit, Offenheit zu zeigen. Und darüber kann dann mehr und mehr Vertrauen auch wachsen.
Lukas Steurer
00:07:05
Ja, und ihr kennt das bestimmt, so Momente, da hattet ihr eine Mahnungsverschiedenheit, einen Konflikt vielleicht oder ein Disput mit einer anderen Person. Und dann sind beides halt mal gehört worden und dann entsteht vielleicht so ein Aha-Moment. so hast du das verstanden, ich habe das komplett anders verstanden. Also so klassische Missverständnisse, wo man da draufkommt, man hat echt aneinander vorbeigeredet oder nicht die gleiche Sprache in dem Moment gesprochen. Und dafür steht dann auch so ein bisschen dieses S am Ende von dem Sag-Es. Weil da geht es dann darum, diese gemeinsamen Aha-Momente in eine gemeinsame Schlussfolgerung zu packen und zu sagen, was machen wir denn eigentlich jetzt damit? Müssen wir in den Lösungsfindungsprozess einsteigen? Hat sich das Thema damit vielleicht auch erledigt, weil man die Sichtweisen alleine schon getauscht hat und gemerkt hat. Klassisches Missverständnis, da brauchen wir gar nichts mehr ändern. Beim nächsten Mal, wir kennen uns jetzt besser, wir wissen, was dir wichtig ist, was mir wichtig ist. Also da kannst du dann, je nachdem, was dann rauskommt, welche gemeinsame Schlussfolgerungen man zieht, die vereinbart man. Und das ist genau, finde ich, auch das Schöne. Sage, es kommt so aus dem gewaltfreien Kommunikationskontext heraus, weil erstmal Verbindung vor Lösung das Thema ist. Ich möchte erstmal mit dir in Verbindung treten, im Sinne von, mir ist auch wichtig, deine Seite, deine Sichtweise, deine Perspektive zu hören. Dadurch entsteht eine Art von Verbindung und ich gehe nicht in das Gespräch rein, direkt ein, ich möchte dich nicht hören, sondern ich möchte einfach nur meine Lösung aufdrücken, weil es wird manchmal ja Feedback falsch verstanden und dann kommt sowas raus, haben wir immer wieder wo Leute sagen, ich habe dem Kollegen jetzt schon dreimal Feedback gegeben und der hat sich immer noch nicht verändert. Ja, könnte sein, dass dieses Format und diese Herangehensweise nicht die annehmbarste ist. für die andere Seite. Und da braucht es dann was anderes. Und da kann Sages einfach Räume öffnen und Verbindung schaffen.
Tobias Ranft
00:09:02
Das ist tatsächlich auch einer der Punkte, die mir so ein bisschen fehlen in der Methode. Also in einem konstruktiven Miteinander, also ich finde es erstmal nachvollziehbar zu sagen, ja, wir drücken uns gegenseitig keine Wünsche auf und gehen nicht mit fertigen Lösungen in einen Konflikt hinein, Und dann haben wir ja so einen Binär-Schalter. Also wenn ich denke, es muss so sein, dann kannst du Ja oder Nein sagen und das sind die beiden Varianten, die du wählen darfst. Das macht die Situation schwieriger. Hier wird der Raum geöffnet und wir können zusammen eine Lösung finden. Wenn ich mir was wünschen dürfte von der Methode, dann wäre das der Punkt, dass es einen Ort gibt, auch nochmal meine Wünsche zu äußern oder meine Vorstellungen zu möglichen Lösungen. Also ich glaube, dass das unter Schlussfolgerungen ziehen mit reinpasst. Da würde ich das ganz klar sehen. Da vielleicht die ergänzende Frage einfach stellen. Welche Lösung könnt ihr euch vorstellen oder was wäre ein Lösungsschritt? Aber das ist jetzt in dem Akronym eben nicht explizit enthalten und finde ich aber trotzdem wertvollen und wichtigen Bestandteil.
Lukas Steurer
00:10:12
Wir können an der Stelle das Akronym ja erweitern, im Sinne von nicht sag es, sondern sag Eis. Und dann ist E erfragen, dann sagst du was und dann ist es ein ich benötige. Dieses Mitformulieren, was benötige ich eigentlich für die Zukunft, was benötigst du für die Zukunft und daraus leitet man eine Schlussfolgerung aus. Ist ja auch ein sag Eis.
Tobias Ranft
00:10:40
Also, da sind wir jetzt ein bisschen aus der Jahreszeit gekommen, jetzt im Herbst, aber vielleicht machen wir das zum Sommer nochmal auf.
Lukas Steurer
00:10:48
Also, ich esse auch gerne im Herbst Eis oder einen guten Affogato geht immer. Aber vielleicht auch zum Kontext kommen wir auch daran, weil an der Stelle ein kleiner Teaser auch, wir leben immer wieder, dass es in Teams Kleinigkeiten sind, die zu Kommunikationsschwierigkeiten, vielleicht auch Konflikten führen. Und es braucht einfach den Raum dazu. Und das ist halt eine Möglichkeit vorzugehen, Business-Struktur, was in die Hand zu bekommen. Und wir haben das jetzt die letzten zwei Tage, André und ich, wir hatten in den letzten beiden Tagen unsere Masterclasses, Konflikte wirksam und konstruktiv begleiten und da haben wir ganz viele Methoden an die Hand gegeben, Werkzeugkoffer mal gefüllt, an kleine Methoden für Personalentwicklerinnen, Führungskräfte, aber auch Mitglieder, Teammitglieder und da kam Saga es natürlich auch vor, insofern war das auch so ein, darüber sollten wir nochmal explizit reden. Und nächste Masterclasses sind ausgeschrieben, also da guckt gerne mal rein, wenn ihr Konflikte habt, wir haben das Werkzeug für euch.
Tobias Ranft
00:11:51
Vielen Dank, lieber Lukas, für das Mitbringen und für das Auffrischen dieser Methode. Ich glaube, dass da ganz viel drinsteckt und ganz viel tiefer in der Einfachheit. Ich liebe ja diese Bausteine, die einfach zu merken sind und dann sehr flexibel und wertvoll oder wirksam im Einsatz.
Lukas Steurer
00:12:10
Ja, vielen Dank dir, Tobi, und dann bis zum nächsten Mal.
Tobias Ranft
00:12:14
Bis zum nächsten Mal.
Lukas Steurer
00:12:16
Tipptopp. Ciao.