FOKUS TEAM • BERATUNG JUDITH ANDRESEN (BJA)

BERATUNG JUDITH ANDRESEN

Spannungs- und Lösungsräume

In dieser Episode geht es um die Bedeutung verschiedener Räume innerhalb einer Organisation für die Konfliktlösung. Alternative Ansätze und neue Perspektiven werden empfohlen. Keine einzig richtige Lösung. Vielen Dank fürs Zuhören!

01.12.2023 13 min

Zusammenfassung & Show Notes

In dieser Folge sprechen wir über das Konzept der verschiedenen Räume innerhalb einer Organisation. Es gibt den individuellen Raum, den operativen Raum, den Teamraum und den strategischen Raum. Jeder Raum bietet die Möglichkeit, Konflikte und Spannungen auf verschiedene Weise zu lösen. Manche Räume sind dabei wirksamer als andere. Oftmals nehmen wir uns nicht die Zeit, Spannungen in den richtigen Räumen anzugehen. Beispielsweise könnten wir uns im individuellen Raum mit einer Konfliktsituation auseinandersetzen, indem wir persönliche Meinungsverschiedenheiten klären oder die Beziehungsebene stärken. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Spannung im operativen Raum zu lösen, indem wir die Arbeitsabläufe oder den Dienstplan anpassen, um eine Kollaboration zu vermeiden. Abschließend betrachte ich die Betrachtung der Lösungsfindung in verschiedenen Räumen als einen interessanten Ansatz. Anstatt externe Vermittler oder Experten einzubeziehen, um Konflikte zwischen Individuen zu lösen, sollten wir uns fragen, ob wir die Lösungen innerhalb der Organisation in einem anderen Raum finden können. Es ist wichtig zu überlegen, ob die aktuelle Lösung im richtigen Raum wirksam, kosteneffektiv und effizient ist. Es besteht die Möglichkeit, dass wir andere Räume haben, in denen wir Lösungen entwickeln können. Dieser Ansatz eröffnet uns neue Dimensionen und Kategorien für Lösungen. Wenn wir verschiedene Perspektiven einbeziehen, können wir das Problem aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten und möglicherweise neue Lösungen generieren. Es kann auch hilfreich sein, einen neutralen Vermittler einzubeziehen, der dabei hilft, die Perspektiven der verschiedenen Seiten zu verstehen. Wir diskutieren die Bedeutung, über verschiedene Lösungsräume nachzudenken, anstatt sich nur auf eine einzige Lösung zu versteifen. Es ist wichtig, unsere eigenen Perspektiven zu überprüfen und alternative Lösungsansätze zu berücksichtigen. Oftmals neigen Teams dazu, sich zu sehr auf eine bestimmte Lösung zu fixieren oder sich überhaupt nicht über alternative Optionen auszutauschen. Daher ist es wichtig, den Lösungsraum nicht zu begrenzen und auch andere Möglichkeiten in Betracht zu ziehen. Wir ermutigen unsere Zuhörer, sich selbst zu hinterfragen, ob sie sich in den richtigen Räumen bewegen und ob es andere Räume gibt, die bisher übersehen wurden. Es ist sinnvoll, sowohl selbstkritisch zu sein als auch neue Möglichkeiten zu erkunden. Im Zweifelsfall sollten wir Risiken eingehen und uns in andere Räume wagen, um neue Perspektiven zu gewinnen. Es gibt nicht immer eine einzige richtige Lösung, sondern verschiedene Wege, die ausprobiert werden können. Wir freuen uns auf das Feedback unserer Zuhörer und bedanken uns für ihr Interesse an unserem Podcast.

Transkript

Tobias Ranft
00:00:32
Herzlich willkommen zum Podcast Fokus Team. Hallo, liebe Hörerinnen und Hörer. Mein Name ist Tobias Ranft, mit mir dabei mein geschätzter Kollege Lukas Steuerer. Hallo, Lukas.
Lukas Steurer
00:00:42
Hallo, Tobias. Herzlich willkommen hier im Podcast. Freue mich.
Tobias Ranft
00:00:46
Wir freuen uns, dass ihr da seid. Ich habe euch was Aufregendes mitgebracht. Lukas, kennst du das, wenn man so Sachen hundertmal gelesen hat oder dran vorbeigelaufen ist und irgendwie dann irgendwann Dinge in Kombination hört oder sieht und dann plötzlich erschließt sich da so eine ganz neue Welt an so einfachen Ecken, von denen man immer gedacht hat, dass sie eigentlich so grau und unscheinbar sind und plötzlich erscheinen die bunt und du siehst sie mit ganz neuen Augen?
Lukas Steurer
00:01:14
Nee, ist mir noch nie begegnet.
Tobias Ranft
00:01:18
Danke, danke, dass du mir hilfst beim Spannungsaufbau. Also mir ging's, mir ging's im Urlaub so. Ich habe über ein Modell gelesen, das nannte sich 4spaces, das gibt's unter verschiedenen Namen. 4 Räume, eine Organisation, wie auch immer aus der Holacracy ist es bekannt. Und ich habe das im Zusammenhang mit Spannung und Lösungsbearbeitung gehört. Und da hat sich für mich tatsächlich noch mal was Neues erschlossen, dass ich, dass ich so noch nicht gehört habe. Ich beschreibe euch erst mal.
Lukas Steurer
00:01:54
Ich dachte, es hätte sich was entspannt.
Tobias Ranft
00:01:56
Es hat... Nee, eher gespannt tatsächlich, also weil ich, weil ich es total interessant finde. Und zwar, erst mal von der, von der, von den vier Räumen her ist es so, der individuelle Raum, der operative Raum, also wie wir arbeiten, dann so der Teamraum, kann man sagen, oder so in Holacracy ist es der Tribe Space und dann in Holacracy wäre es der Governance Space, den kann man auch, jetzt da, wo ich es gelesen habe, hieß es der strategische Raum. Ich kenn den hier auch, hab den hier vorliegen mit so einem strukturellen Raum. Ich glaube, dass das jetzt nicht ganz so relevant ist, wie der Raum benannt ist. Und die spannende Kombination, in der ich es gehört habe, war einfach im Zusammenhang mit Konflikten und Spannung. Und zwar sagen die, oder das, was mir begegnet ist, da ging es darum, Spannungen können jederzeit auftreten, wenn Menschen einfach zusammen sind. Ich habe da einen Konflikt und möchte gerne, dass Dinge anders sind oder spüre da irgendwie einen Druck. Und jetzt ist die Frage, wenn wir zusammenarbeiten, wo lösen wir das eigentlich? Wo lösen wir diese Spannung auf?
Lukas Steurer
00:03:22
Das war's für heute. Bis zum nächsten Mal.
Tobias Ranft
00:03:23
Und das, was ich interessant fand, war, eine Spannung ist in unterschiedlichen Räumen auflösbar und es gibt manche Räume, die sind wirksamer und die sind weniger wirksam. Und im Zwischenmenschlichen drücken wir uns manchmal davor, die Spannung in bestimmten Räumen zu lösen. Also zum Beispiel kann ich sagen, irgendwie, Lukas, mir passt deine Nase nicht, ich mag nicht gerne mit dir zusammenarbeiten. Jetzt könnten wir sagen, naja, das ist ja jetzt erst mal Tobis Problem. So, da könnten wir das lösen. Also, Tobi mag die Nase nicht, also lösen wir das Thema. Und Tobi sucht sich vielleicht eine Reflektionspartnerin, um zu fragen, wie kannst du positiver auf Lukas schauen und da den Umgang irgendwie einfacher gestalten. Wir könnten auch sagen, ja, wir lösen das auf der Beziehungsebene, also zwischen uns, und klären mal, was ist da eigentlich, was mich stört und vielleicht ist da etwas, was sich dann auflösen kann. Oder wir klären das auf der operativen Ebene und sagen, ja, wir machen den Dienstplan so, dass Lukas und Tobi eben nicht mehr zusammenarbeiten.
Lukas Steurer
00:04:36
Dass du meine Nase nicht mehr sehen musst.
Tobias Ranft
00:04:38
Ja, oder wir lösen das tatsächlich irgendwie in der Organisation strukturell größer und sagen wir stellen nochmal eine Person ein, die jetzt zwischen Lukas und Tobi immer vermittelt oder dafür sorgt, grundsätzlich irgendwie die Zwischenarbeit übernimmt und dann immer dazwischen steht und dann muss Tobi mit Lukas nicht sprechen und umgekehrt und das Interessante ist, jetzt klingt das in dem Beispiel total banal und abwegig, das Interessante ist, dass mir das durchaus in der Teambegleitung begegnet, dass solche abstrusen Lösungen gewählt werden. Also abstrusen Lösungen, dass Menschen eingestellt werden, statt die Lösung in einem der anderen Räume zu lösen. Und das, was ich daran interessant finde, ist erstmal, das, was ich euch mitbringen will, ist, in diesen Räumen zu denken und zu fragen, ist eigentlich die Lösung, die wir gerade bearbeiten. Ist die in dem richtigen Raum? Gibt es noch einen anderen Raum, in dem wir das lösen können? Wo wollen wir das eigentlich? Wo ist es wirksam? Wo ist es wie teuer? Und also auch wie aufwendig? Und gerade wenn es auch um Stillstand geht, kann man sich fragen, ja, okay, gibt es vielleicht in dem Raum Stillstand? Haben wir noch einen anderen Raum, in dem wir Lösungen oder Lösungsmöglichkeiten erdenken können?
Lukas Steurer
00:05:59
Zusammenfassend also für mich nochmal fürs Verständnis, das heißt der erste Raum war, ich löst das für mich so ein bisschen, das ist mein Thema, Individuum, zweiter Raum war im Zwischenmenschlichen, dritter Raum war dann Beziehung, dritter Raum war dann im Operativen, und vierter strategisch, so salopp gesagt.
Tobias Ranft
00:06:23
Strategisch, strukturell, je nachdem, also wenn ihr nach so 4 Spaces oder 4 Räume einer Organisation oder so googelt, dann kriegt ihr unterschiedliche Varianten dieses 4 -Räume -Denkens. Mir kommt es jetzt gar nicht so darauf an, euch von einer dieser Varianten zu überzeugen. Erstmal dieses, Also ich fand, für mich hat das nochmal Dimensionen aufgemacht, Lösungsdimensionen und nochmal ein neues, eine neue Art über Lösungen nachzudenken, auch Lösungskategorien für mich zu entwickeln, ermöglicht.
Lukas Steurer
00:07:01
Ja, ich finde da spannend, was mir gerade in den Kopf kam, auch Perspektiven, unterschiedliche Perspektiven werden da ja auch zu Rate gezogen, zu Hilfe gezogen oder nehme ich vielleicht auch ein, wenn ich im Individuum bin, bin ich erstmal vielleicht nur für mich, je nachdem, kann ja auch sein, dass ich mit dem anderen darüber spreche, aber vielleicht erstmal für mich in meiner Perspektive. Wenn wir gemeinsam darüber sprechen, ist es vielleicht auch ein, wir tauschen uns gegenseitig die Perspektive aus und können das Ganze nochmal von mehreren Seiten betrachten. Wenn ich im Operativen bin und sage, okay, bleiben wir beim Beispiel, dass der Dienstplan geändert werden müsste, dass wir uns nicht mehr begegnen, müsste ja trotzdem ein Gespräch dann mit der Person stattfinden, die Dienstpläne macht, da kann man auch nochmal sagen, okay, da bringt dann vielleicht auch nochmal eine Möglichkeit rein, eine Perspektive mit rein, auch noch Lösungen zu generieren. Und das ist ja dann auch im Vierten, ich hole jemanden rein, der sozusagen da vermittelt. Da geht es ja dann auch eher wieder, vielleicht Perspektiven aufzuzeigen und nochmal vielleicht einzunehmen, die Schuhe der anderen Partei vielleicht auch mal anzuziehen. Das kann mir so ein bisschen auch...
Tobias Ranft
00:08:05
Ja wo wobei die strategische entscheidung aus sein könnte wir kündigen. Lukas oder tobi ja also das ist es geht jetzt vor allem nicht nicht zwingend darum perspektiven einzuholen das kann ein ein effekt sein. Sondern sich zu fragen, ist das eigentlich jetzt ein valider Lösungsmechanismus? Und haben wir auch an den Mechanismus gedacht? Also ich kenne halt Teams, die sich verrennen in einem dieser Räume und dann sehr fokussiert sind darauf, nur diese Lösung. Also wir müssen uns unbedingt von der Person trennen, anders geht es nicht. Und da frage ich mich, ja, also okay, das kann sein. Habt ihr an die anderen Lösungsräume schon gedacht? Oder umgekehrt, Teams, die sich Arm um Bein ausreißen und ihre Produktivität sinkt total in den Keller und sie haben sich noch nie über Trennung unterhalten. Und das mag valide sein und gültig und total richtig, sich nicht über Trennung zu unterhalten, ist es eine Reduzierung des Lösungsraumes. Darum, das sind Räume, in denen könnten Lösungen liegen.
Lukas Steurer
00:09:33
Und über diese Räume nachzudenken. Die man gegebenenfalls im vorweg schon eigentlich kategorisch ausschließt oder die man gar nicht nachdenken möchte oder nicht kann oder oder oder ja meistens ich würde jetzt erstmal sagen bisher nicht drauf gekommen ist darum fand ich so für mich für mich öffnend.
Tobias Ranft
00:09:49
Dass ich dachte ah ja stimmt erstmal ich könnte mich fragen gibt es lösungen in den anderen räumen. Und bin ich eigentlich in den richtigen räumen unterwegs oder sind wir in den richtigen räumen unterwegs oder gibt es räume die wir bisher übersehen haben die wir eigentlich noch mit brauchen. Und also sowohl in dem sich selber hinterfragen, als auch in dem neue Möglichkeiten eröffnen, fand ich es hilfreich, diese Betrachtung.
Lukas Steurer
00:10:16
Und ich finde auch in der Fragestellung bin ich, hast du jetzt gerade so formuliert, bin ich im richtigen Raum unterwegs. Im Zweifel muss ich das ja ausprobieren und zumindest einen aufmachenden Raum und mich da reinwagen, in den Raum mal gucken, was da drin ist und welche Möglichkeiten gibt es, um ein Gefühl dafür zu kriegen, ist es richtig, stimmig vielleicht, annehmbarer als vielleicht andere Raum.
Tobias Ranft
00:10:38
Ja.
Lukas Steurer
00:10:40
Weil gerade bei gewissen entscheidungen bei gewissen konflikten oder spannungen ich sagen ist ja nicht immer im vorwege klar oder wenn ich darauf gucke okay das ist der einzig richtige weg sondern es gibt möglichkeiten und man muss vielleicht schritte probieren.
Tobias Ranft
00:10:55
Genau. Vielleicht findet euch das genauso an wie es mich angezündet hat. Dann freuen wir uns.
Lukas Steurer
00:11:04
Mich hat's angezündet, ich bin im Nachdenken jetzt. Ja.
Tobias Ranft
00:11:08
Da freuen wir uns auf jeden Fall auf euer Feedback. Eher ich mich besonders. Mich hat's bewegt, und ich wollte das gerne mit euch teilen. Und euch mitbringen.
Lukas Steurer
00:11:19
Wir werden's auch ... Tobi wird vielleicht einen Link dazuteilen, wo er so ein bisschen Informationen hat. Da können wir noch mal gucken, dass wir das noch mal verlinken in den Shownotes, würde ich sagen. Oder, Tobi?
Tobias Ranft
00:11:31
Ja, wie gesagt, fourspaces.
Lukas Steurer
00:11:34
Verlenk mal das Internet.
Tobias Ranft
00:11:36
Ja, genau. Ich glaube, unsere Hörerinnen sind des Googeln mächtig.
Lukas Steurer
00:11:42
Schön. Ja, hatten eine kurze Folge, mal eine kürzere Folge, würde ich sagen. Danke dir, Tobi, für diesen Input und für dein Modell. Und dann sehen wir uns beim nächsten Mal.
Tobias Ranft
00:11:56
Sehr gern. Gebt uns gerne Thumbs up auf den Portalen, auf denen ihr uns hört. Da profitieren wir im Moment sehr von. Genau, würden uns freuen, wenn ihr uns da entsprechend hoffentlich positive Rückmeldungen gebt. Bis bald.
Lukas Steurer
00:12:11
Bis bald. Ciao, ciao.