FOKUS TEAM • BERATUNG JUDITH ANDRESEN (BJA)

BERATUNG JUDITH ANDRESEN

Zaubern mit dem Zauberstab

Lukas Steurer und Tobias Ranft diskutieren den "Zauberstab" für Teamentwicklung, betonen Kommunikation und Teamwork. Sie ermutigen zum Ausprobieren und Teilen von Erfahrungen.

20.08.2024 13 min

Zusammenfassung & Show Notes

In dieser Podcast-Folge von Fokus Team sprechen Lukas Steurer und Tobias Ranft über die Praxis einer Teamentwicklungsmethode, die sie als "Zauberstab" bezeichnen. Sie beschreiben eine Übung, bei der ein leichter Stab in der Gruppe gemeinsam zum Boden gebracht werden soll, indem alle Teilnehmer ihn berühren. Dabei betonen sie die Bedeutung von Kommunikation, Wahrnehmung und Feinfühligkeit für den Erfolg der Übung. Sie diskutieren auch das Material des Zauberstabs, seine Länge, Haltbarkeit und Vergleich mit alternativen Werkzeugen wie einem Zollstock. Die Podcast-Gastgeber erklären detailliert das Setup der Übung mit dem Zauberstab, beschreiben die Herausforderungen, die Teams dabei haben und betonen die Bedeutung von Teamwork und Einhaltung von Regeln. Sie teilen ihre Beobachtungen darüber, wie manche Teilnehmer bereits mit der Methode vertraut sind, während andere offen für neue Erfahrungen sind. Darüber hinaus geben sie Tipps zur Durchführung der Übung, zur Reflexion und zur Anpassung des Materials je nach Bedarf. Lukas und Tobias zeigen Verständnis für die Lernprozesse und betonen die Wichtigkeit von Kommunikation, Reflexion und gemeinsamer Zielerreichung in einer Teamentwicklungsumgebung. Sie ermutigen die Zuhörer, die Übung auszuprobieren, sich bei Fragen an sie zu wenden und ihre eigenen Erfahrungen und Ideen zu teilen. Am Ende der Folge schließen sie humorvoll ab und freuen sich auf die nächste Ausgabe von Fokus Team.

Transkript

Lukas Steurer
00:00:03
Herzlich willkommen zu einer neuen, weiteren Folge unseres Podcastes Fokus Team. Alles rund um Teamentwicklung und Begleitung. Ich bin Lukas Steuerer und mit dabei, ihr werdet es erraten, Tobias Ranft. Hi Tobi, schön, dass du wieder dabei bist. Wir haben eine neue Folge.
Tobias Ranft
00:00:19
Hallo Lukas, du Spaßvogel. Ich freue mich, dass du da bist. Ich freue mich, dass ihr da seid und wir wollen euch etwas über einen Zauberstab erzählen.
Lukas Steurer
00:00:31
Genau, dabei wollen wir nur theoretisieren und kein Praxisbeispiel geben, Tobi, oder?
Tobias Ranft
00:00:38
Lukas, wir wollen über die Praxis sprechen, nicht über die Theorie, haben wir gesagt.
Lukas Steurer
00:00:42
Genau, und da möchte ich dir direkt das Beispiel bringen oder die Geschichte erzählen des Zauberstabs. Was das ist? Ja, im Endeffekt ist es ein Stab. Kann man so kaufen. Ein ganz leichter, dünner Stab. Und die Herausforderung in diesem Beispiel war, es waren fünf Leute und beide Hände nach vorne, der Zeigefinger nach vorne und sozusagen du hast dann bei fünf Leuten zehn Berührungspunkte. Und die Aufgabe ist ganz einfach gewesen, den Stab sozusagen gemeinsam zum Boden bringen und alle müssen ihn berühren, jederzeit. Und ja, meine Kollegin Sandra und ich haben das durchgeführt. Sandra hat den Stab noch festgehalten und hat gesagt, so, habt ihr verstanden, den Stab gemeinsam runterlegen. Jaja, alle verstanden, Sandra lässt den Stab los, auf einmal flog der Stab nach oben.
Tobias Ranft
00:01:34
Genau, damit, das ist jetzt schon so ein bisschen gespoilert. Das lässt sich, glaube ich, auch nicht verhindern, wenn wir über die Methode sprechen, dass wir diesen Spoiler vorwegnehmen. Also ihr als TeamentwicklerInnen, die ihr uns hört, seid an der Stelle so ein bisschen vorgewarnt, was passieren kann. Aber das ist tatsächlich eine typische Situation. Der Stab liegt ganz leicht nur auf den Fingern. Alle berühren ihn von unten. Das ist auch die Maßgabe, dass alle zu jeder Zeit den Stab berühren. Und erstaunlicherweise geht der Stab eben nicht nach unten Richtung Boden, obwohl das nach einer sehr einfachen Aufgabe klingt, sondern bewegt sich nach oben.
Lukas Steurer
00:02:15
Oder er flog nach oben in dem Fall und ich muss jetzt noch lachen das Gesicht einer Teilnehmerin erdenken die stand dann wirklich so da die Finger noch nach vorne, die Hand nach vorne und war so, ja und wo ist jetzt der Stab? Ganz perplex von dem, was da passiert ist und es hat ein paar Anwälte gebraucht an der Stelle bis sie gemerkt haben, okay sie müssen irgendwie miteinander sprechen oder zumindest aufeinander blicken und gucken und kommunizieren, weil die Regel ist ganz einfach, alle gemeinsam runter und sobald eine Person den Kontakt verliert, dann geht es wieder von vorne los sozusagen wieder von Anfang und ja kann man auch ein bisschen Frustrationsgrenze ausdehnen und das Ganze üben.
Tobias Ranft
00:02:57
Das stimmt Lass uns ein bisschen über das Material sprechen, bevor wir über die Durchführung sprechen. Der Stab, den ich vor Augen habe, den es von Metalog gibt der ist aus Aluminium gefertigt und die einzelnen Stücke sind ineinander verschraubbar. Ich finde, das Schrauben, das funktioniert ganz gut. Die sind auch langlebig. Ich finde es manchmal ein bisschen friemelig, ehrlich gesagt. Die Stücke sind etwa 40 Zentimeter lang und kommen in einer schicken, kleinen, schwarzen Hülle daher. Zur Aufbewahrung ist das ganz nett. Ich persönlich finde, dass es den Preis nicht unbedingt rechtfertigt. Ich hätte gerne das so für ein Dreiviertel des Preises, dann fände ich es gerade noch so in Ordnung. Ansonsten grundsätzlich, wir haben das im Material, insofern nutze ich das schon gerne und auch lieber als die Alternative. Die Alternative wäre nämlich ein Zollstock. Ein Zollstock oder ein Maß, wie heißen das, ein Metermaß.
Lukas Steurer
00:03:57
Metermaß oder eine Zeltstange ist auch möglich sozusagen.
Tobias Ranft
00:04:00
Genau.
Lukas Steurer
00:04:00
Die ist aber schwerer und das ist sozusagen der, der ein bisschen Heck. Also das ganze Teil hat 400 Gramm sozusagen von Metallog. Ich habe noch nie abgewogen, was ein Zollstock hat. Wäre mal spannend. Kann ich mal auch gucken. Genau.
Tobias Ranft
00:04:18
Ich weiß nicht, ob ich es gerade schon gesagt hatte, die Stücke jetzt von dem Zauberstab sind etwa 40 Zentimeter lang, glaube ich.
Lukas Steurer
00:04:25
65 Zentimeter.
Tobias Ranft
00:04:27
65 sogar?
Lukas Steurer
00:04:28
Ja, und sind sechs Aluminiumrohre. Genau.
Tobias Ranft
00:04:31
Und es sind viele Stücke da, sodass man das auch tatsächlich mit vielen Leuten spielen kann. Also ich selber erinnere mich an Runden, so würde ich sagen, von 15, 15, 16 Personen. Da wird's dann aber auch schon ein bisschen knifflig sozusagen mit aufstellen und auch mit das dann lösen. Also dieser Effekt, dass der Stab sich nach oben bewegt, das hat natürlich mit der persönlichen Wahrnehmung zu tun und der wird jetzt nicht leichter, wenn da mehrere Personen im Spiel sind, sondern schwieriger. Was aber auch möglich ist, tatsächlich dann zweimal drei Stücke zu machen, auch das ist unproblematisch möglich mit dem Material.
Lukas Steurer
00:05:16
Ich finde, wir haben es an dem Abend, glaube ich, an dem Tag als Abschluss gemacht von der Ausbildung sozusagen und da nochmal ein bisschen Bewegung reinzubringen und auch mit dem Motto, ja, was einfach ist zum Schluss. Und das hat aber doch nochmal zum Denken nach angeregt und auch für Lachen gesorgt, aber auch schon, ja, warum kriegen wir das nicht hin? Das war auch so häufig zu hören bei den Teilnehmerinnen an der Stelle. Das war ganz interessant, war am nächsten Tag auch nochmal ein kurzes Thema, was hätte es da gebraucht? Und wie ich es ja schon gesagt habe, Kommunikation ist auf jeden Fall ein Thema, aber auch, ich finde, auch so ein eigenes Wahrnehmungsthema. Wo bin ich? Wo bewege ich mich gerade? Was liegt da eigentlich auf meinen Fingern? Wie schwer ist das Ganze? Und so ein bisschen auch die Feinfühligkeit zu trainieren und sich zu konzentrieren und zu merken, okay, da ist was.
Tobias Ranft
00:06:11
Ja, in der Durchführung würde ich sagen, viele Teams kommen darauf, sich mit Kommandos irgendwie zu fokussieren. Vielen Teams hilft es, wenn einzelne Menschen irgendwie hervortreten und da zum Beispiel runterzählen, 3, 2, 1. Also ganz häufig ist dieses, wie führen wir uns eigentlich, Thema Teil der Auswertung. Ich persönlich finde, dass dieser Verständnisanteil etwas hört sich sehr einfach an, ist dann aber in der Umsetzung sehr schwierig, dass der enorm wertvoll ist. Also gerade auch in der Kombination von wir machen etwas zusammen und wir nehmen uns zusammen vor, uns an unsere Retro-Beschlüsse zu halten. Wir nehmen uns zusammen vor, eine bestimmte Art von Transparenz zu erzeugen. Wir nehmen uns zusammen vor, eine bestimmte Arbeitsweise anzupassen und wundern uns dann darüber, dass wir das nicht auf die Straße kriegen. Ich finde auch, wir spielen das manchmal in unseren Ausbildungen am Start, um auch das deutlich zu machen, gerade wenn da so ein motivierter Aktionismus ist, zu sagen, tschakka, jetzt haben wir es verstanden, jetzt gehen wir nach vorne, jetzt ist alles ganz einfach. Ach, dann kann der Stab ganz cool sein, um zusammen die Erfahrung zu machen, oh, ja, das klingt ganz einfach, ist aber schwierig. Und auch wenn da so eine gewisse Demut drinsteckt, kann das in einer moderiert, eine total intime, anfassbare Fehler- und auch Akzeptanzkultur zu sagen, Ja, stimmt. Wir sind nicht so, wie wir gerne sein wollen, aber lass uns darüber sprechen, das hilft uns.
Lukas Steurer
00:08:01
Ja, was ich spannend finde beim Zauberstab häufig, wenn ich den nutze, es gibt immer wieder Leute, die kennen den schon. Und dann, ah Mensch, habe ich auch schon erlebt und ja, ich kenne den schon und und und. Und dann gibt es so die eine Kategorie, es gibt wahrscheinlich mehrere Kategorien von Menschen dann, aber die eine Kategorie, die mir häufig auffällt, ist dann, ja, ich spiele vielleicht nicht mit oder so ein bisschen keine Lust darauf und die andere hat durchaus Lust, weil die sagen, ja, ich kenne das schon und dann frage ich, ja, mit der Runde, mit diesem Team, nee, mit diesem Team noch nicht. Und da bin ich so ein bisschen auf Arbeitskontext. Natürlich haben viele von uns schon in meinem Team zusammengearbeitet, aber noch nicht mit dem neuen Team. Und da braucht es gewisse Prozesse oder Rituale, die man miteinander geht, auch kennenlernt, durcherlebt, um sich auch gegenseitig kennenzulernen, um herauszufinden, wo ist meine Grenze, wo ist deine Grenze, wie tanzen wir miteinander, wie spielen wir miteinander, wie arbeiten wir miteinander sozusagen und was ist uns wichtig. Und das finde ich, das Tool können alle kennen, wenn, aber wenn die noch nicht miteinander das Tool erlebt haben, dann haben die vielleicht am Anfang ein paar Kniffe, wie sie miteinander reden können. Ja, das kann dann schneller gehen, durchaus, aber sich miteinander zu kommunizieren, da ins Gespräch zu gehen, das ist ja das, worum es auch geht.
Tobias Ranft
00:09:19
Jetzt waren wir vielleicht ein bisschen schnell im Einstieg. Ich frage mich, ob wir bei Minute 10 nochmal 30 Sekunden darauf verwenden, zu erklären, wie das Setting ist. Die Menschen stellen sich etwa Hälfte, Hälfte, also also die, die dran teilnehmen, etwa Hälfte-Hälfte voreinander auf und strecken die Zeigefinger nach vorne aus, sodass die mit der gegenüberliegenden Person so überlappen. Und das kann dann wechselseitig sein, rechts, links. Das ist nicht ganz so entscheidend, ob das jetzt jeweils quasi mittig davon ist oder im Wechsel. Wichtig ist, dass die Zeigefinger von der einen Reihe sich mit den Zeigefingern der anderen Reihe überschneiden. Denn genau auf diesen Überschnitt, auf den Überschnitt, wird dieser leichte Stab gelegt. Und es macht auch Sinn, in der Moderation erstmal den Stab raufzulegen und durchaus auch festzuhalten, weil er sonst sofort in die Luft, in die Höhe geht. Und die Maßgabe ist, dass der Stab eben von unten berührt werden soll und abgelegt werden soll. Und häufig ist da auch ein, das finde ich für mich als Durchführender, so ein Momentum bei, dass es den Teilnehmenden leichter fällt, wenn ich da jetzt nicht so genau auf die Regeln schaue. Also wir sind ja jetzt keine Regelpolizei und das heißt, dieses Momentum von, naja, was ist jetzt eigentlich wichtiger, dass wir uns an die Regeln halten oder dass wir den Stab runterkriegen, das findet auch manchmal in dem Baustein statt, in dem die dann sagen, ja, es ist wichtiger, tatsächlich den jetzt runterzukriegen. Und wenn ich da mal eine Sekunde nicht dran bin, dann bin ich eine Sekunde nicht dran, ist nicht so dramatisch. Wichtig ist, der Stab darf natürlich nicht eingeklemmt werden. Also da achte ich schon drauf, dass die den jetzt nicht mit zwischen Daumen und Zeigefinger einklemmen. Also der soll auf den Zeigefingern liegen, aber wenn da Menschen mal eine Zeit lang den Stab verlassen, um auch eine Nach-unten-Bewegung zu ermöglichen, dann ist das erstmal legitim. Manchmal ja auch ein Lernmomentum da drin.
Lukas Steurer
00:11:24
Ja, und da ist vielleicht ein Lehrmoment. Es ist auch die Variante, durchaus zu machen, okay, probiert 30 Sekunden und dann macht man mal einen kurzen Break und fragt, okay, was könnt ihr ausprobieren? Also bewusst einen iterativen Moment reinzukriegen, kurzen Reflexionsmoment, reinzubauen, sagen, ja, woran hakt es denn, dass sie nicht runterkommt? Was braucht ihr denn? Was könnte ein mögliches Experiment sein? Was wollt ihr denn ausprobieren oder anders machen?
Tobias Ranft
00:11:48
Ja, cool. Wenn ihr nicht wisst, wo ihr den herkriegen sollt, wie gesagt, Lukas hat es gesagt, Baumarkt, Zollstock, ist auf jeden Fall ausreichend erstmal zum Ausprobieren. Wenn ihr den Original-Alu- Zauberstab, vielleicht gibt es sogar so Aluteile im Baumarkt. Ich finde, der Nachteil an Zeltstangen ist neben dem Gewicht diese Unflexibilität, aber vielleicht habt ihr noch weitere Ideen, was man verwenden kann. Wenn ihr euch das mal ausleihen wollt von uns zum Ausprobieren, könnt ihr das auch gerne tun, also kommt auf uns zu, fragt uns. Wir freuen uns auch auf Anregungen, wenn ihr sagt, wir haben Ideen, wie das anders zu verwenden ist oder haben folgende Erfahrungen gesammelt. Wir hören das immer wieder gern.
Lukas Steurer
00:12:27
Der 5.8. Staffel aus dem Baumarkt wird es halt nicht werden. Der ist zu schwer. Das kann man schon mal sagen.
Tobias Ranft
00:12:32
Das kannst du mir gleich nochmal erklären, was das ist.
Lukas Steurer
00:12:35
Kennst du keinen 5.8.
Tobias Ranft
00:12:36
Staffel?
Lukas Steurer
00:12:38
Genau.
Tobias Ranft
00:12:39
Da freue ich mich drauf. Auf mein Österreich-Report war zu erwarten.
Lukas Steurer
00:12:46
Ja, du fährst ja bald in Urlaub und dann ein paar Begrifflichkeiten kannst du vielleicht auffrischen. Obwohl, 5.8. Staffel wirst du im Urlaub hoffentlich nicht brauchen. Insofern, danke Tobi für diese Folge.
Tobias Ranft
00:12:55
Danke dir, Lukas.
Lukas Steurer
00:12:56
Bis zum nächsten Mal. Ich freue mich. Bis dann.
Tobias Ranft
00:12:57
Ciao.