So verschiffst du deinen Camper nach Neuseeland – Vanlife mit Linda und Gary
14.03.2025 67 min Jenny Jakobeit
Zusammenfassung & Show Notes
Herzlich willkommen zum Podcast Holy Sheep Neuseeland, dem Podcast aus und über Aotearoa / Neuseeland. Heute haben wir eine sehr ungewöhnliche Campergeschichte.
Ein Paar kauft einen Lieferwagen, baut ihn zum Camper aus und verschifft das Auto nach Neuseeland.
Wer bei Camperleben an hippieskes Treibenlassen durch Neuseeland denkt, irrt. Eine Struktur ist wichtig.
Die beiden sind nicht nur zum Urlaub machen hier, denn sie dokumentieren ihre Reise auf Instagram.
Heute gibt’s auch einen Blick hinter die Kulissen. Wie verändert und ermöglicht Social Media solche Reisen?
Zu Gast sind: Linda und Gary. Sie wurden uns als Interviewgäste empfohlen; ich hab sie angeschrieben, und ein paar Wochen später standen sie bei uns in der Strasse. Und damit ihr auch das Gefühl habt, live im Camper mit dabei zu sein, haben wir das Gespräch natürlich auch im Camper, namens Anton, aufgenommen.
Ganz viel Freude mit dieser Episode.
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Gadgets von Linda & Gary:
Hack und Tricks:
Magnethaken
Ipad-Halter
Stelton Theo Kaffeefilterkanne
Polaroid-Drucker
Surfer-Poncho
Die Trenn-Toilette aus dem Camper
Kildwick EasyLoo Bausatz für den Garten
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Podcast Zwei im Van
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Transkript
Das Problem, die Automarke ist in Neuseeland überhaupt nicht verbreitet. Das heißt, auch die Ersatzteilbeschaffung war extrem schwierig. Wer bei Camperleben an Hippie-Jeskis treiben lassen durch Neuseeland denkt, der irrt in diesem Fall. Denn unsere Interviewgäste merken schnell, dass sie Struktur brauchen. Dass du nicht bis um zwölf schläfst, dass du die Zähne putzt, wenn du aufstehst, dass du dir eine ordentliche Hose anziehst. Die beiden sind nicht nur zum Urlaub machen hier, denn sie dokumentieren ihre Reise auf Instagram. Meine Aufgabe ist zu posieren.
Heute gibt es auch einen Blick hinter die Kulissen. Wie verändert und ermöglicht Social Media solche Reisen? Das war ein Video, das uns über 4000 Follower gebracht hat. Zu Gast sind Linda und Gary. Sie wurden uns als Interviewgäste empfohlen. Ich habe sie angeschrieben und ein paar Wochen später
stehen sie bei uns in der Straße. Und damit auch ihr das Gefühl habt, live im Camper mit dabei zu sein, haben wir das Gespräch natürlich auch im Camper namens Anton aufgenommen. Ganz viel Freude mit dieser Episode. Wir haben heute ein ganz besonderes Interview. Wir machen das Interview nämlich im Camper. Es sieht nicht aus wie ein typischer neuseeländischer Camper. Also es ist nicht nur einfach ein Toyota Hiace mit einer Matratze drin, es ist ein richtiges Zuhause. Ich bin zu Gast bei Gary und Linda. Herzlich willkommen im Podcast.
Ja, hi! Schön, dass wir da sein dürfen. Hallo! Ich bin immer froh, wenn wir Geschichten erzählen können, die wir hier noch nie erzählt haben. Und heute haben wir so eine. Es wird sehr viel um Camping gehen und um ein Pärchen, das einfach mal alles ganz anders gemacht hat als alle anderen, haben sich das erste Mal in ihrem Leben ein Auto gekauft, das ausgebaut, obwohl sie gar keine handwerklichen Erfahrungen hatten und haben dieses Zuhause dann mit nach Neuseeland verschifft.
Also die haben hier weder gemietet noch gekauft, die haben sich ihr Auto mitgebracht. Wie viel Quadratmeter haben wir gerade? Acht Quadratmeter. Acht Quadratmeter. Das ist euer Zuhause? Das ist unser Zuhause. Aber das Schöne ist, wir haben eine hohe Deckenhöhe. Also wir können hier richtig stehen und haben fast zwei Meter Zehnung, glaube ich, Deckenhöhe. Also das ist sehr entspannt. Ich beschreibe mal einmal ganz kurz. Also wir haben einen kleinen den man auch ausklappen kann. Wir haben eine Sitzbank, die haben so schöne Kordbezüge. Wir haben hier Holzplatten überall. Ich wollte dir nochmal die Duschzeile zeigen. Ich habe mich schon gefragt, wo ist eure Toilette? Hier ist sie. Sie ist in der Dusche verbaut. Man kann die
Toilette einfach rausziehen. Sie ist normalerweise verstaut unter der Sitzbank. Genau, und wenn man dann auf Toilette muss, kann man die sich einfach hier auf einer Schiene sozusagen rausziehen in die Dusche. Schlau. Das ist eine Trockentrenntoilette, wie ich sehe. Genau, genau. Es sind zwei Kanister. Einmal vorne ist ein Kanister, das siehst du ja auch. Hier gibt es ein kleines Löschlein, da fließt das Flüssige hin und hinten kommt das Feste rein. Und das ist auch einfach. Und das kann man hier... Und was ist, wenn ich jetzt da drauf sitze und das Flüssige geht hinten rein? Dann ist halt hinten in der Plastiktüte ein bisschen Pippi.
Dann ist das so. Ich glaube, das ist dann noch theoretisch verschmerzbar. Aber das Schöne ist einfach, dass man das überall... Pippi kannst du in jede Toilette kippen, dann ist das weg. Der Kanister hat fast 10 Liter und kann in jede Toilette reingekippt werden. Und das andere ist einfach Restmüll, kommt in den ganz normalen Mülltonnen rein. Das heißt, die wird voll gemacht, dieser Beutel? Wenn einer auf dadurch stinkt es nicht. Also das, was stinkt, ist halt die Feuchtigkeit in dem Festen sozusagen und dadurch riecht es weniger und dann macht man irgendwie Sägespinnen oder wir haben jetzt irgendwie so ein ökologisches Katzenstreu
oder so was, als sich einfach die Feuchtigkeit rauszieht und dadurch stinkt es wirklich gar nicht. Also was tatsächlich eher stinkt, ist das Flüssige. Und dafür haben wir so eine Art Membran, die das schließt. Also nur wenn Flüssigkeit durchkommt, geht es rein, aber der Geruch kommt nicht nach oben und daher keine Chemie. Was super cool ist, ist es, du kannst es überall entsorgen. Wenn ihr diese Toilette, die aus der Sitzbank geschoben wird und dann festes und flüssiges Trend ganz ohne Wasser sehen wollt, dann schaut auf unseren Instagram-Account. Da gibt es ein Video dazu. Ich kann sagen, das Badezimmer riecht wirklich nach nichts und auch sonst sieht es im Camper extrem wohnlich aus, besonders auch der Schlafbereich. Und wir haben ein total kuscheliges Bett, was sogar noch so ein Rausfallgitter hat, so ein bisschen wie Deko
auch aussieht. Ja, mit den Traumtrainern haben wir uns lange gestritten, weil Gary ihn total unnötig fand, aber ich finde die Designtechnik sehr schön. Außerdem bietet er auch den Rauchfallschutz und die Rückenlehne für die Sitzbank. Es sieht total schön aus. Wie viele Fotos gibt es schon, wie ihr da so liegt und dann so traumhafte Landschaften im Hintergrund habt? Überraschend wenig, oder? Es gibt ein Video, da haben wir uns mal darauf gemittelt, dassitten haben. Also wir fühlen uns unglaublich wohl. Das ist wirklich wie so ein Tiny House of Reden. Also auch wenn wir hier abends das Licht anmachen
und sowas und ja dann einfach hier sitzen, arbeiten, Abendessen, eine Serie gucken oder so. Wir fühlen uns unglaublich wohl. Es ist wie eine kleine Wohnung. Wir sind in unserem Safe Space und sind unglaublich froh, den einfach hier dabei zu haben. Linda ist in diesem Urlaub 30 Jahre alt geworden. Das stimmt. Gary, du bist 32 geworden in Neuseeland.
Genau und das war sogar besonders, weil wir an diesem Tag unseren Camper vom Hafen abgeholt haben. Also das hat genau gepasst. Das war Lindas ungeplantes Geburtstagsgeschenk an mich, den Camper abholen zu dürfen. Wie sah euer Leben in Deutschland aus? Was wart ihr da so für ein Pärchen? Relativ normal würde ich sagen. Wir haben uns in Corona kennengelernt und waren daher, glaube ich, so ein typisches Corona-Pärchen. Haben sehr viel Zeit miteinander verbracht am Anfang an. relativ schnell zusammengezogen nach einem halben Jahr. Das heißt, es war schon vorher 24-7 gefühlt.
Womit habt ihr euer Geld verdient? Ich war Produktmanager für ein Chatbot von der Sparkasse. Genau dafür war ich verantwortlich. Ich weiß natürlich jetzt nicht, wie der Chatbot hieß, weil das ist natürlich ein wichtiger Faktor. Achso, natürlich. Hieß der Anton? Nee, Linda. Sorry, Linda. Ich war Product Ownerin für
ein Telekommunikationsunternehmen, also Internetanbieter und habe da die Ehre gehabt, ein Team zu leiten für Customer Experience, also haben versucht, dem Kunden die Erfahrung bestmöglich zu gestalten. Und sagt mal, Corona, ihr habt euch in Corona-Zeiten kennengelernt. Viele Leute, die zu Hause während Corona waren, die sind so ein bisschen ins Campingfieber gekommen. Habt ihr dazugehört?
Ich würde sagen, nicht der klassische Weg. Ich weiß noch, dass während Corona, man saß viel zu Hause, man hat viele YouTube-Videos geschaut. Und ich interessiere mich sehr viel für Innenarchitektur, habe auch während Corona noch eine Weiterbildung gemacht zur Innenarchitekte und bin dann irgendwann abgedriftet bei YouTube zu Tiny Houses und meinte auch noch so, Gary, ich kann mir das gar nicht vorstellen, was sind das für Leute, die das tatsächlich machen und irgendwann kommt man dann so zum Camperausbau und dann irgendwann, irgendwie ist es schon
spannend, lass mal drüber sprechen. Ja und bei mir war so ein bisschen das Neuseeland-Thema im Fokus. Ich war vor zwölf Jahren in Australien für ein Jahr und habe gesagt, bevor jetzt hier die Uhr tickt, ich zu alt bin, muss ich nach Neuseeland noch um das Working Holiday Visum zu beantragen und das einmal noch zu erleben. Muss man einmal sagen, in Neuseeland gibt es eine Altersgrenze fürs Working Holiday Visum. Wie alt muss man sein bei der Beantragung? Also es muss beantragt werden vor dem 31. Geburtstag. Also muss noch 30 sein und dann hat man ein ganzes Jahr, um einzureisen. Also ich bin jetzt kurz vor meinem 32. Geburtstag eingereist. Also du hast so das Maximale noch gerade geschafft, oder? Ich habe das Maximale geschafft. Es hätte jetzt nicht viel mehr dazwischen kommen dürfen, genau.
Ihr hattet damals kein Auto. Ihr habt euch dann einen Lieferwagen gekauft. Wir waren eigentlich bei dem Gebrauchtwarenhändler wegen einem anderen Auto. Das war aber zu tief. Den haben wir uns alternativ angeguckt und dann eigentlich schon mehr oder weniger verliebt direkt. Er hat eigentlich nicht die Bedingungen erfüllt, weil man hat, als wir recherchiert hatten, wurde immer wieder gesagt, es gibt die magische 6 Meter Grenze und dein Auto sollte nicht länger als 6 Meter sein, weil sonst zahlst du immer den dreifachen Preis auf Fähren und du findest keinen Stellplatz mehr. Und dann war schon so, ach der ist länger, was sollen wir jetzt machen, aber die wie Gary sagt, verliebt auf den ersten Blick gefühlt. Könnt ihr das Auto mal beschreiben, wie das aussah vor dem Umbau?
Ein bisschen abgerannt. Also war zu dem Zeitpunkt vier Jahre alt und war halt ein klassisches GLS-Lieferauto, wo halt zig Pakete drin lagen, wo die Leute einfach nur durch die Stadt gedüst sind damit. Wir haben dann auch beim Saubermachen noch Pakete gefunden. Was waren in den Paketen drin? Das waren, die waren hier oben reingerutscht, im Himmel. Das waren solche DNA-Tests. Das war nur der Test oder schon das Ergebnis? Nee,
das war nur der Test. Auch gut zu wissen, wie sicher diese Proben behandelt werden. Anton, ist welche Marke? Ist ein Citroën Jumper L4 H3. Was habt ihr dafür bezahlt? 19.000 Euro. Dann habt ihr Anton in eine Scheune in Thüringen gestellt. Genau, meine Eltern haben zu dem Zeitpunkt noch auf einem Bauernhof in Thüringen gewohnt und haben uns die Möglichkeit gegeben, dass wir Anton dort unterstellen durften. Und das war für uns ein absolutes Privileg, weil wir konnten trocken aufbauen, wir konnten die Werkzeuge, die dort waren, nutzen, hatten Platz, mussten nicht aufräumen und das war echt einfach richtig gut. Und aus diesem Lieferwagen sollte ein
Tiny House auf Rädern werden. Woher wusstet ihr, wie das geht? Ich glaube, wir wussten es gar nicht. Wie gesagt, ich habe mich schon immer sehr für Innenarchitektur interessiert. Deshalb habe ich natürlich auch mir sehr viele Videos angeschaut, habe geguckt, wie sollte es aussehen, was haben wir für Wünsche, was sind unsere Vorstellungen und habe dann einmal so ein kleines 3D-Modell gebaut. Wie, du hast einmal kurz ein 3D-Modell gebaut? Ich habe in dieser Innenarchitekturausbildung auch hatte, wie das hier am Ende aussehen wird. Und dann habe ich das einmal gebaut und ich würde sagen, es ist ziemlich so geworden,
wie es aussieht oder wie es gebaut war. Wie lange dauert das Innenarchitektin zu werden? Das klingt irgendwie nach einer größeren Mission. Also ich bin keine Innenarchitektin, das muss man sagen. Ich habe so eine Weiterbildung gemacht. Also das war ein Kurs über ein halbes Jahr oder ein Jahr, glaube ich. Aber ich bin jetzt keine offizielle Innenarchitektin, die jetzt anfangen darf, irgendwie Häuser zu designen oder so. Es ist eher eine Art Weiterbildung, die ich aus Interesse gemacht habe. Gibt es Bilder von dem 3D-Modell? Ja, es gibt sogar auf unserem Instagram-Account ein Video über das 3D-Modell, wo das einfach
so von allen Seiten gedreht und gezeigt wird. eingeschoben. Wie viele Follower hattet ihr damals, als ihr das Anschein gekauft habt? Null. Wie viel habt ihr jetzt? Knapp 6300. Wie es sich damit lebt, wenn einem so viele Menschen folgen und einen begleiten auf der Reise, da sprechen wir auch gleich drüber. Eure handwerkliche Erfahrung war ja trotzdem nicht so groß. Also ich liebe es insgesamt Sachen aufzubauen. Mein Hobby ist es auch, Rekehrmöbel aufzubauen, muss ich ehrlich gestehen. Und was sehr cool ist, mein Papa hat mich schon immer mitgenommen. Mein Papa ist schon auch handwerklich begabt, auf jeden Fall, meine Mama auch. Aber besonders mein Papa hat mich immer mitgenommen und hat mich auch immer sehr motiviert. Komm, nimm du mal die Säge, mach du mal das.
Aber es ist nicht so, dass ich hier schon auf jeden Fall der Lead bei dem Ausbau. Ich tue mich da unglaublich schwer, Möbel mit aufzubauen, mir macht das gar keinen Spaß. Ich verzweifle an Anleitungen, ich habe da auch einfach wenig 3D-Vorstellung. Deswegen war die 3D-Sache, die Linda da gebaut hat, auf jeden Fall super wichtig für mich überhaupt eine Vorstellung zu haben, ein Raumgefühl zu bekommen und sowas. Wie lange hat der Ausbau gedauert? Ich glaube am Ende waren es circa zweieinhalb Jahre. Man muss dazu aber sagen, dass wir weiterhin in Berlin gewohnt haben und Vollzeit gearbeitet haben.
Wir hatten ja den Luxus, dass wir größtenteils auch Homeoffice machen konnten. Das heißt, wir sind dann auch längere Perioden mal rübergefahren. Ich glaube, die längste war mal tatsächlich ein Monat, aber ja, trotzdem leben da Vollzeitarbeit und dann wird abends halt sich noch an den Van gesetzt wie ein Zweitjob. Was hat das gekostet? Der gesamte Ausbau 24.000 Euro. Ja. Also nochmal zur Erinnerung.
Die beiden haben sich den leeren Lieferwagen für 19.000 Euro gekauft. Der Ausbau hat 24.000 Euro gekostet. Das macht 43.000 Euro gekostet, das macht 43.000 Euro und da ist die Verschiffung nach Neuseeland noch gar nicht dabei. Habt ihr damals schon im Hinterkopf gehabt, wir könnten davon irgendwann mal leben, wenn wir damit andere inspirieren? Wir hatten auch damals schon geplant, den Wernausbau zu begleiten. Wenn man auf unseren Account guckt, sieht man, dass es nicht so gut
funktioniert hat, weil es tatsächlich einfach extrem viel Aufwand ist. Als wir nach Neuseeland gegangen sind und unsere Jobs gekündigt haben, war uns bewusst, dass wir, gerade wenn wir länger reisen wollen, auch einen Job brauchen und sind eigentlich mit einer anderen Idee hier hingekommen. Gary wollte eigentlich Copywriting machen, also Texten, und ich wollte Webdesign machen. Bei mir ist dann schon vorher die Entscheidung gefallen, dass ich das Social-Media-Thema gerne probieren würde. Und dann hatten wir relativ am Anfang,
als wir auf das Auto noch gewartet haben, so eine kleine Sinnkrise, als Gary angefangen hat, die Website für seine Texterei zu bauen etc., dass wir gesagt haben, ey, das funktioniert so nicht.
Wir müssen an einem Strang ziehen, wir müssen gemeinsam was machen und dann kann die Entscheidung kommen, wir setzen jetzt einmal alles auf die Karte Social Media und gucken, was da rumkommt. Und wir verlinken euch den Instagram Account natürlich in den Shownotes. Ich habe vorhin schon gesagt, wenn man sich den anguckt, dann würde ich mich auch nicht wundern, wenn da steht 50.000 Follower. Also ihr macht das unheimlich schön, professionell, authentisch. Also man ist einfach gerne live dabei. Dankeschön, das ist ein sehr schönes Kompliment oder das berührt einen zu hören. Sag mal, und dann war das Auto fertig.
Dann habt ihr eure Jobs und eure Wohnung gekündigt? Ja, kann man so sagen. Ja, es war dann eigentlich alles gleichzeitig. Ende März haben wir das Auto an den Hafen gebracht und auch zum März sind wir raus aus den Jobs und Mitte April sind wir losgeflogen nach Neuseeland. Die Wohnung gibt es nicht mehr?
Doch, die Wohnung gibt es noch, die ist untervermietet. Das durftet ihr machen? Ja. Wie hoch waren eure Ersparnisse? Also bei mir so knapp 15.000 Euro. Bei mir noch ein bisschen mehr.
Ich würde sagen so ein gutes bis zwei Jahresgehälter auf jeden Fall. Also ja, doppelte bis dreifache wahrscheinlich. Nach Neuseeland zu kommen ist ja teuer, egal wie man hierher kommt. Ihr habt euer Auto hierher verschifft. Habt ihr jemals schon mal einen Menschen getroffen oder ein Pärchen, das das gleiche gemacht hat wie ihr? Nein, wir haben nur gehört jetzt von anderen Reisenden hier in Neuseeland, dass auch noch jemand mit einem Mannheimer Kennzeichen rumfährt. Heißt, es gibt Leute, die das machen, aber wir haben sie nicht getroffen.
Soll ein Unimog sein, also auch ein richtig cool ausgewahrter. Was wir auch sagen müssen, wir werden sehr oft angesprochen deswegen dann auch von anderen durch. Und die sehen dann, okay, Berliner euch den nicht, warum kauft ihr euch den nicht in Neuseeland? Genau, wie teuer war es denn überhaupt? Lohnt sich das? Seid ihr über den Landweg gekommen? Wie teuer war es denn? Insgesamt 12.000 Euro. 12.000 Euro nur für die Verschiffung des Autos und das ist ein Weg. Kauf und Ausbau lagen bei 43.000 Euro plus die 12.000 Euro für die Verschiffung.
Da sind wir schon bei 55.000 Euro. Hat sich das gelohnt? Voll, ja. Das heißt, ihr seid über den Landweg gekommen. Nein, wir sind nicht über den Landweg gekommen. Wir haben das Auto nach Hamburg gefahren an den Hafen und dann ist er über Panama nach Neuseeland gekommen. 12.000 Euro one way? Ja. Das heißt, das ist so eine Summe, ich würde mal sagen, da fahren, fliegen normalerweise gut sechs
Personen hin und zurück. Ja, das kann sein. Man muss auch sagen, dass die Lage aktuell auf den Weltmeeren sehr, sehr schwierig ist. Ich glaube, wir haben einen sehr schlechten Zeitpunkt erwischt. Als wir damals uns informiert hatten, hieß es, okay, die Verschiffung kostet roundabout dreieinhalb Tausend. Wir haben immer so mit fünftausend gerechnet. Durch die Krisen tatsächlich auch noch Corona geht bis jetzt oder zieht sich bis jetzt durch den Markt. Die Krisensituation mit dem Suezkanal, dass das Schiff stecken geblieben ist, dass es die Angriffe
gab, dass es Kriege gab etc. Das sind alles Themen, die sich extrem ausgewirkt hatten. Kurz bevor wir dann auch losgefahren sind, wurde auch der Suezkanal komplett gesperrt. Das heißt, unser Auto sollte eigentlich komplett um Afrika herum fahren. Und die günstigste Variante, die man in der Verschiffung haben kann, ist, dass das Auto auf das Schiff draufgefahren wird, festgezurrt wird und wieder runterfahren. Das heißt Roll-on, Roll-off, Roro. Und diese Variante ist für Privatpersonen zu dem Zeitpunkt, wo wir die Möglichkeit haben wollten, das Auto mitzunehmen. Diese Variante hieß Flat-Rack-Shipping.
Genau, also das ist wie eine Art Container, nur unser Auto ist einfach zu hoch für einen Container. Ich glaube, der ist im Standard 250, 260, keine Ahnung, irgendwie sowas in der Höhe. Unser Auto ist fast drei Meter hoch und deshalb mussten wir die Variante nehmen. Das ist wie eine Art Container, nur dass die Seiten teile und das Dach sozusagen fehlt. Normalerweise werden damit LKWs transportiert oder irgendwelche Flugzeugturbinen oder sowas in die Richtung, also sehr sperrige Teile. Und das ist dann der Container, der sozusagen ganz oben drauf kommt. Und deshalb ist natürlich auch auf dem Schiff weniger Platz, weil das immer
der Container ist, der ganz oben steht und deshalb halt auch entsprechend teuer. Also das Auto habt ihr in Hamburg dann verschifft, es ging auf die Reise. Ihr habt euch von eurer Familie verabschiedet. War euch klar, wann ihr wiederkommt? Also geplant haben wir anderthalb Jahre. Wir können jetzt schon sagen, dass es nicht bei anderthalb Jahren bleibt. Dass ihr nicht nach Hause kommt? Doch, wir kommen nach Hause. Tatsächlich ist unser in Deutschland Besuch auch geplant für nächstes Jahr im Juli. Aber das wird nicht der Zeitpunkt sein, wo wir komplett zurückkehren. Was ihr da noch vor habt, das heben wir mal bis zum Ende der Folge auf. Als ihr in Neuseeland angekommen seid, da hattet ihr noch kein Auto. Könnt ihr euch erinnern an so die ersten
Eindrücke, wie hat Neuseeland auf euch gewirkt? Ihr seid wahrscheinlich in Auckland angekommen? Erstmal ohne Gepäck sind wir zu unserem Airbnb gefahren und haben erstmal versucht, das Jetlag irgendwie loszuwerden und haben die ersten Tage Großstadt genossen. Irgendwie war es am Ende gar nicht so viel anders, weil wenn man aus Berlin kommt, ist Auckland irgendwie kein großer Unterschied. Also von Großstadt zu Großstadt. Erstmal ein anderes Bild, als man es vielleicht erwartet mit Neuseeland und Natur, aber ich glaube, der Unterschied war nicht so groß, dass wir uns ganz gut gewöhnen konnten. Wie lange hat es gedauert, bis ihr das Auto abgeholt habt? Es war ja an einem
Hafen, zwei, drei Stunden südlich von Auckland? Genau, das war in Toranga, so ein bisschen an der Ostküste von der Nordinsel. Es hat dann letztendlich sechs Wochen gedauert, fünf Wochen, sechs Wochen. Genau, also wir sind Mitte April, am 16.04. sind wir gekommen und am 23.05. konnten wir das Auto abholen. Genau, also 5 Uhr, denke ich mal. Wie war das, als ihr da am Hafen standet und ihn in den Wagen genommen habt? Also ich war total aufgeregt, das war total süß.
Wir waren im Airbnb und unsere Airbnb-Hostin hat uns noch hingefahren und hat uns dann da abgegeben. mussten wir erstmal noch warten in so einem kleinen Bushäuschen und waren einfach todesaufgeregt. Was ist mit dem Auto? Wie sieht es aus? Ist alles noch da? Ist irgendwas kaputt gegangen? Hat irgendwas den Wellengang nicht überlebt? Und dann ging es irgendwie relativ schnell. Wir wurden dann von jemanden abgeholt, einmal aufs Gelände gefahren und dann stand das Auto auf einmal da. Und wir konnten es abholen. Am Ende war es ein Ding von zehn Minuten. Ja genau, man muss vielleicht noch vorher sagen, dass wir noch so ein Ticken gefilzt worden sind, bevor wir aufs Gelände gefahren sind, weil wir zwei Tage vorher so einfach gesagt haben,
ja wir müssen mal gucken, das Auto ist ja da, das wird jetzt irgendwie jetzt noch abgefertigt. Ja, wir gucken jetzt einfach mal am Hafen, ob wir es irgendwo sehen. Und dann wurden wir nach zehn Minuten vom Hafengelände, was einfach öffentlich war, wo man reingehen konnte, wurde gesagt, ja Leute, was macht ihr hier? Ihr habt hier nichts zu suchen. Verschwindet vom Hafengelände. So streng sind die Neuseeländer. So streng sind sie. Genau und dann wurde gesagt, als wir das Auto dann wirklich abholen wollten, wurde gesagt, seid ihr schon mal vor zwei Tagen da? Und wir so, mh. Und dann so, ja. Und dann so,
ja, wir haben euch auf CCTV gehabt. Was heißt das? Auf Kamera gehabt. Und ja, ihr seid hier ein bisschen rumgelaufen und rumgeschnüffelt oder so. Und wir so, ja, wir wollten nach unserem Auto gucken, tut uns leid. Und dann so, ja, okay, ihr habt ja nichts gemacht. Easy, können sie jetzt abholen. Das war sowieso zwei Verbrecher, die da irgendwie so auf Kamera rumlaufen. Und dann ging's los.
Vanlife in Neuseeland. Ihr habt euer Zuhause bezogen? Genau, wir waren zu dem Zeitpunkt noch nicht self-contained, weil unsere erste Anlaufstelle war nördlich von Auckland eine Zertifiziererin, die uns das Zertifikat ausstellt. Auf dem Weg dahin, die ersten zwei, drei Stunden, lief alles gut. Auf einmal kurz nach Auckland blinken alle Lichter auf und wir dachten, oh nein, was ist jetzt los? Und wurden dann von einem AA-Mitarbeiter, also dem
neusiedländischen ADAC, gerettet und er hat uns in die nächstmögliche Werkstatt gebracht. Man muss natürlich sagen, es war natürlich Freitagnachmittag. Die Werkstatt hatte eigentlich schon geschlossen, aber durch seine guten Verbindungen hat die dann noch mal für uns aufgemacht. Aber es hieß, das Auto steht jetzt hier erstmal. Es war relativ schnell klar, dass unsere Lichtmaschine kaputt gegangen ist. Und ja, sagen wir mal so, Citroën ist hier eine Firma oder ein Unternehmen, was nicht sehr populär ist, nicht weit verbreitet ist. Es gibt Citroën hier, aber nur die normalen Autos und keine Transporter.
Das heißt, auch die Ersatzteilbeschaffung war extrem schwierig. Wir haben es dem sehr, sehr engagierten Werkstattleiter zu verdanken, dass wir eine neue Lichtmaschine bekommen haben. Er hat Teile bestellt von der Südinsel, also von Christchurch aus Australien, irgendwie Melbourne, hat das in einer dritten Werkstatt noch zusammenbauen lassen und dann wieder bei sich musste den kompletten Motor ausbauen, weil die irgendwie so schwierig platziert ist. Also wir hatten extrem Glück, dass wir an ihn geraten sind und dass er das alles innerhalb von einer Woche regeln konnte und sich da so von uns eingesetzt hat. Und nach dieser ein Woche Wartezeit dann nochmal in Auckland gestrandet zu sein, hatten wir ja dann schon ein bisschen, haben uns schon ein bisschen heimisch gefühlt in Auckland,
konnten wir dann Anfang Juni losfahren. Juni ist in Neuseeland Winter. Ihr seid wahrscheinlich in eine wärmere Region gefahren, um dass es euch nicht ganz so kalt wird. Genau, also es war uns relativ klar, wir kommen im neuseeländischen Winter an und wir werden erstmal die Zeit auf der Nordinsel verbringen, um einfach ein bisschen die Wärme noch abzugreifen. Unser Auto ist zwar so ausgestattet, dass wir eine Heizung haben und auch ein bisschen kältere Temperaturen aushalten, aber Gary ist der weniger Wintermensch von uns beiden
und liebt die Sonne. Deshalb war es relativ klar, dass wir den Winter auf der Nordinsel verbringen und sind dann auch erst mal komplett in den Norden gefahren, um wirklich so am nördlichsten Punkt zu starten und dann langsam runter zu hangeln, wenn es wärmer wird. Erzählt mal so von den ersten Wochen Northland, also der nördlichste Teil der Nordinsel, wie ist es da? Wir sind jetzt in der Niedern, das ist ja eher so sch, ein bisschen anderes Feeling. Genau, es ist erstmal auch sehr remote,
sehr wenig Menschen da oben. Also wenn man das auf der Karte auch so ein bisschen sieht, das ist so ein Zipfel über Auckland. Man denkt, okay, es ist nicht weit und trotzdem kannst du da ganz schön lange Zeit verbringen. Also ich glaube, wir waren da über einen Monat, anderthalb Monate da unterwegs. Wie du sagst, es war sehr tropisch trotzdem. Wir sind auch Wanderungen gegangen und du hast dann wirklich da die Palmen. Und es ist angenehm. Es wird auch nicht wirklich krass kalt über die Nacht, was man dann auch im Camper nochmal mehr merkte. Es waren 15 Grad, es war absolut aushaltbar. Wir haben die Strände oben sehr genossen.
Wir waren natürlich ganz oben am Cap Rienger. Das ist ja der nördlichste Punkt Neuseelands. Fast nördlichste Punkt Neuseelands. Fast nördlichste. Fast nördlichste Punkt, dann weißt du mehr als ich. Der nördlichste Punkt ist noch ein paar Kilometer weiter. Habt ihr da so spezielle Energien gemerkt? Manche Leute sagen da, die spüren da irgendwas. Also ich glaube, wir waren erstmal mit unseren Gefühlen insgesamt übermannt,
weil das so unser erster großer Meilenstein auf der Reise war. Und ja, man muss auch sagen, wir haben ja vorher nie gekämpft. Wir waren nie mit dem Auto unterwegs. Wir haben eine Testfahrt in Deutschland gemacht zum Europa-Park und sind einmal für zwei Wochen Richtung Südtirol-Mehran gefahren. Und das war's. Das heißt, es war für uns insgesamt einfach eine super spannende Zeit, weil wir noch nie im Van gelebt haben. Wir mussten uns selber erst mal eingrooven. Wie ist es jetzt hier zu reisen? Wie ist es im Van unterwegs zu sein? Dann wollten wir irgendwie die Social Media Ding noch machen. So alles unter einen Hut zu kriegen, das waren schon spannende Zeiten. Ob ich da jetzt
was Besonderes gefühlt habe? Ich glaube, ich war von den anderen Gefühlen einfach übermannt. ganz anders sind auch im Van. Und wie denn? Erzähl mal so, ihr habt acht Quadratmeter. Was ist anders als zu Hause? Erst mal, dass du nicht einfach Zeug liegen lassen kannst, wie zu Hause. Du musst eigentlich sofort wieder wegräumen, sonst entsteht innerhalb von Sekunden ein Riesenchaos. Jeder fühlt sich unwohl und stolpert irgendwas drüber oder irgendwas ist im Weg oder du trägst die Sachen von A nach B und dann wieder zurück. Aber es sind auch generell Sachen wie die Routinen aufzubauen, dass du nicht bis um 12 schläfst, dass du die Zähne putzt, wenn du aufstehst,
dass du rausgehst und dich bewegst und sowas, dass du dir eine ordentliche Hose anziehst. Das sind so kleine Sachen und die sind schon mal gar nicht so einfach aufzubauen, weil man muss dann auch sagen, okay, wir sind jetzt hier ein Jahr, es ist kein Urlaub von drei Wochen, wo du sagen kannst, okay, ich mache jetzt hier einen Schluwise ungefähr. Wir haben jetzt hier einen normalen Alltag und den müssen wir halt irgendwie gestalten. Ich bin ein absoluter Strukturmensch, ich brauche Alltag und Struktur und feste Routinen
und so was, sonst funktioniere ich nicht. Es gibt Leute, die können das auch so und das bewundere ich, aber bei mir funktioniert das nicht, dann bin ich irgendwie gar nicht glücklich und deswegen war das wichtig, diese Sachen zu machen. Dann mussten wir natürlich auch in das Social Media Game einsteigen. Wir haben gesagt, okay, wir planen jetzt auch die Reise, gucken, wo wir hinfahren, was wir sehen wollen, dass wir nicht irgendwie spontan so krass unterwegs sind, was ja auch ganz schön ist, aber für uns jetzt nicht passend, weil wir sagen, okay, wir wollen auch das dann irgendwann mal vielleicht posten und dann gucken wir auch, okay, wir müssen auch da sein, wir wollen das in das Video drehen. Linda, hattest
du auch dieses Bedürfnis nach Struktur und Routine schon oder wolltest du auch einfach erst mal abgammeln in Jogginghose? Nee, bei mir kam das auch relativ schnell. Also wir haben schon gemerkt, dass wir dann am Anfang uns einfach keinen Plan gemacht haben und wir haben uns auch bewusst vor Neuseeland relativ wenig vorbereitet. Wir haben keine Reiseroute gemacht, wir haben uns nicht super krass viel informiert, sondern wir wollten schon uns ein bisschen darauf einlassen und gucken, was auf uns zukommt. Und haben dann gesagt, wir machen am Anfang dann eine grobe Reiseroute, aber wir haben sehr, sehr, sehr, sehr schnell gemerkt, dass wir einfach nicht gut mit klarkommen. Man merkt, im Van dauert alles extrem viel länger als zu Hause. Es ist halt nicht selbstverständlich, dass
Wasser aus einer Leitung kommt, dass irgendwie Strom aus der Steckdose kommt, etc. Es gibt so To-Dos, die du zu Hause einfach nicht hast, die du jetzt aber machen musst. Zu Hause haben wir eine Spülmaschine, jetzt muss immer alles mit der Hand abgewaschen werden. Also es gibt so... Wer wäscht ab? Gary tatsächlich. Wir haben da eine ganz klare Aufgabenteilung. Meistens ist es so, dass ich koche und Gary wäscht ab. Und ich bin sehr dankbar darüber. Also es ist uns sehr, sehr schwer gefallen.
Wir saßen dann hier und dachten, wir haben das Gefühl, wo wir einkaufen gehen, wo wir halt alles, was irgendwie so anfällt, Wasser holen. Dass wir halt wirklich die Erledigung haben und dann der Tag dafür ist und dass du nicht das Gefühl hast, ich habe heute nichts gemacht, weil du hast dich halt um deinen kompletten Haushalt gekümmert, was du halt in Deutschland zwar nicht machen musst, aber für das Leben hier einfach extrem wichtig ist oder auch Arbeitstage zu haben. dass wir genau wissen, okay, wir haben nicht irgendwie den Stress, dass wir am Ende Angst haben müssen,
nicht das gesehen zu haben, was wir wollen. Finde ich total interessant, weil das denken sich ja viele, oh, Weltreise, Zeit ohne Ende, nur paradiesische Orte, die man besucht, aber dieses Gefühl, erst mal den ganzen Tag Zeit zu haben und tun und lassen zu können, was du möchtest, diese Freiheit, die ist ja auch nicht ohne. Ihr habt gerade schon gesagt, ihr seid dann in das Social Media Game eingestiegen. Linda,
ich würde dich mal bitten, hast du hier drin Internet? Kannst du mal bitte dein Handy nehmen und auf dein Instagram Account gehen? Ich möchte gerne mal wissen, dein allererster Beitrag, was habt ihr da geschrieben? Das war damals noch, als wir geplant hatten, den Vanausbau zu begleiten. Und das war noch super strukturiert und so richtig, wie man sich fake-mäßig hinsetzt. Gary, was ist deine Aufgabe? Meine Aufgabe ist zu posieren.
Genau, also Linda macht die meisten Aufnahmen. Linda macht auch die Planung dafür. Und ich bin wirklich dann im Video drin. Ich halte die Kamera auch mal, wenn sie sagt, okay, wir hätten jetzt gerne die Einstellung und so was. Und ich bin auch so der, der später den Post abnimmt. Also ich gucke dann nochmal drüber, ich sage, okay, Caption passt, hier sind keine Rechtschreibfehler drin, der Satzbau ist okay, die Bilder finde ich schön, das Video ist schön geschnitten. Genau, ich nehme eigentlich dann im Endeffekt ab am Ende. Also ihr seid auch so ein bisschen Kollegen.
Auf jeden Fall. Wir haben eine kleine Firma gegründet. Nicht auf dem Papier, aber zwischen uns auf jeden Fall. Ja, weil das denkt man immer gar nicht. Du siehst das und denk zu machen, auch mit anderen zu interagieren etc. Das ist auf jeden Fall ein Vollzeitjob. Was hat der erste Post verstanden? Tatsächlich, wir hießen damals noch anders. Wir haben ein kleines Wortspiel gehabt aus Anton und Van und es war dann VanTon.
Wir haben uns dann Zureiser tatsächlich umgenannt und wir hatten so ein mini kleines Logo gemacht. Und das war tatsächlich der Beitrag mit Willkommen auf unserem Account. Was euch hier erwartet, zwei Menschen haben einen Kassenwagen gekauft und versuchen ihn in so einem kleinen Tiny House auf Rädern zu verwandeln, um damit die Welt zu erkunden. Mal schauen, wie das so klappt. Wie alt ist dieser Post?
Der ist vom 2. Januar 2022. Du hast mir vorhin erzählt, dass es ein Video gab, in dem ihr viral gegangen seid und dass euch wie viele Follower so neue Follower gebracht hat. Das war ein Video, das uns über 4000 Follower gebracht hat. Das sieht immer super einfach aus, aber es steckt extrem viel Arbeit dahinter und die wurde dann belohnt. Wir haben sehr viel gepostet. Wir haben fast täglich gepostet und ich glaube es war unser hundert und zweiter Beitrag oder so und ja, das war die Arbeit, die sich ausgezahlt hat.
Dieses Video, das virale Video, kannst du uns das mal abspielen? Ja, Sekunde. Soll ich es laut machen? Ja. Wer zur Hölle verschifft seinen Camper von Deutschland nach Neuseeland? Tja, das sind dann wohl wir, Linda und Gary. Und mittlerweile sind wir seit vier Monaten unterwegs. Mit einem Hauch von Verrücktheit und einem großen Abenteuertranken haben wir 2021 einen Lerntransporter gekauft. Was sind das so für Leute, die euch auf eurer Reise begleiten? Ich glaube, das teilt sich einmal in die Leute, die die Neuseeland bereisen wollen, das heißt
sich auch Inspiration für die Reise suchen. Und ich denke der dritte Teil sind Personen, die sich insgesamt für das ganze Thema Vanlife interessieren. So ein bisschen außer Komfortzone raus, den Traum leben. Und habt ihr da auch manchmal schlaue Kommentare von Leuten, die sagen, warum habt ihr denn nicht euch ein Auto gekauft oder gemietet?
Das ist ja total schwachsinnig. Die haben wir auf jeden Fall bekommen, weil es einfach super unüblich ist, dass man das macht. Was sehr auffällig war, ist, tatsächlich diese Kommentare kamen nur unter Videos, wo wir über Preise gesprochen haben. Ich finde das total gut. Wir dröseln ja hier auch immer Preise auf. Weil woher soll man es denn wissen, wenn keiner über Preise spricht. Sagt mal, wie geht es euch eigentlich als Paar auf acht Quadratmetern? Also es ist auf jeden Fall so, dass man auf acht Quadratmetern schneller aneckt, dass man sich auch mal mehr anmault. Aber ich glaube, wir haben ganz gute
Wege gefunden, damit umzugehen. Wenn es dann wirklich mal gar nicht mehr geht, dann muss halt einer mal raus, eine Runde spazieren. Bei Gary ist es immer Sport machen. Wenn Gary schlechte Laune hat, dann muss er zum Sport geschickt werden und dann ist die Laune viel, viel besser danach. Also ich glaube, es ist wichtig, trotzdem sich einfach eine gewisse Me-Time zu nehmen, um sich ein bisschen wieder, ja, sich auf sich zu konzentrieren und das alles besser einordnen zu können. Weil wenn man wirklich nur die ganze Zeit auf acht Quadratmetern sitzt, dann rauchen irgendwann die Köpfe doch ein bisschen. Wir haben einfach auch für uns, damit wir gut zusammenleben können, auch die Aufgaben hier aufgeteilt. Und ich liebe es, dass jeder seiner Aufgabe auch einfach nachgeht,
damit wir hier angenehm zusammenleben können. Und das sind einfach so Sachen, Linda kocht, Linda schneidet die Videos, sie arbeitet auch während der Fahrt, ich fahre dann und sie sagt, okay, ich mache das dann schon mal. Und das funktioniert einfach so gut. Wir laufen wie so ein Zahnrädchen. Sag mal, gibt es Mythen über Neuseeland oder wenn live in Neuseeland, die ihr bestätigen oder nicht bestätigen könnt? Was ich mir auf jeden Fall vorgestellt habe, ist, dass Neuseeland
tatsächlich viel remoter ist. Also es ist doch, ich glaube mittlerweile halt auch einfach ein großes Touristenziel ist einfach so. Es kommen sehr viele hierher, berechtigterweise, es ist ein wunderschönes Land, aber in meiner Vorstellung war es so, dass gerade dann auch auf der Südinsel doch weniger erschlossen ist, es einfach remoter ist, dass man öfter irgendwie noch alleine ist, dass es noch mehr von Landschaft durchzogen ist und die Infrastruktur ist doch weiter ausgebaut, als ich dachte. Also ich glaube, das war, weiß nicht, ob das ein Mythos ist, aber das war zumindest meine Vorstellung im Vorhinein.
Bei mir auch, dass man überall stehen kann und ist dann immer auch alleine, ist in der absoluten Pampa und hat dann kein Handyempfang und fünf Stunden weg vom nächsten Dorf und sowas. Das ist ja einfach nicht so. Also man kann schon irgendwo in die Berge fahren oder auch an einsame Strände, aber man ist dann auch wieder in fünf Minuten im nächsten Dorf drin und sowas. Trotzdem bin ich froh auch, dass es nicht so ist, weil das ganze Camping, wie es hier geregelt ist, gibt eben auch... Jetzt sind wir wieder bei der Struktur. Es leitet die Leute dazu an, auch einfach sich zu benehmen und auch einfach zu sagen, okay, ich kann jetzt an diesem Platz stehen und nicht irgendwo und mülle dann alles zu
oder stehe hier in der Einfahrt oder keine Ahnung wo und nerve die Leute. Zahlt ihr für eure Stellplätze Geld? Ich glaube, wir haben ein einziges Mal Geld gezahlt und das war am Hot Water Beat. Wir bezahlen indirekt. Wir haben nämlich den DogPass. Es gibt ganz viele vom Dog, das ist so etwas wie das Umweltministerium hier in Neuseeland. Und die haben in Reservaten meistens Stellplätze, die halt dann ein bisschen ab vom Schuss sind und sowas, bewirtschaften das aber auch, also halten den Platz auch sauber und gucken, dass die Toiletten dann funktionieren und so.
Und da kann man sich entweder einen Monatspass holen oder einen Jahrespass. Und wir haben ganz am Anfang von der Reise einen Jahrespass dann geholt, damit wir auch flexibler sind mit den Stellplätzen, weil es gibt zwar Freedom-Plätze hier in Neuseeland, da kann man umsonst stehen, das sind auch mal Parkplätze in der Stadt, aber es sind auch schöne Stellplätze mal am Meer oder am Bergen, aber die sind nicht überall. Und da sind wir dann ganz froh, dass wir diesen Dockpass haben können, einfach auf den Stellplatz fahren, müssen es ab und zu auch vorher buchen, kommt immer drauf an, was für ein Stellplatz ist vom Dock. Und dann können wir da einfach stehen und geben einfach
ein, okay, wir haben den und den Pass. Und dann weiß ich noch, einer von euch oder ihr beide seid Lonely Planet Fans. Wir sind begeisterte Wanderer und haben uns hier noch einen Lonely Planet extra mit den Great Walks generell von Neuseeland und auch Australien geholt. Als Buch? Soll ich es mal holen? Das ist richtig schön.
Ich finde es schön, dass jemand noch mit Lonely Planet reist, weil das war ja früher so, hatte jeder und dann hat es irgendwann aufgehört. Das stimmt, das stimmt. Ja, wir waren in der Bücherei in Coromandel. Oh, das ist toll. Wir haben es eigentlich auch wegen dem Cover gekauft. Das sind die Epic Hikes von Australia und New Zealand. Das riecht auch so, darf ich mal reinschnorren?
Na klar. Gefühlt noch mal. Weit hinten sind die Neuseeland-Dinge. Ist das so gut, wie es aussieht vom Cover? Ja, ich gucke da öfters auch rein, wenn ich jetzt auch die Reise geplant habe. Wir planen ja auch immer Wanderungen ein, dann gucke ich da auch rein, okay, was erwartet uns da, dass man auch so ein bisschen das Bildliche
auch schon vor Augen hat. Richtig schön, guck mal, und hättet ihr nicht ein Wenn, dann könntet ihr euch solche Bücher überhaupt nicht kaufen. Genau. Ich würde gerne mal einmal zu euren Highlights kommen, Linda fängt an. Ich glaube, ich nehme Scary jetzt weg, aber absolutes Highlight, Das war wirklich richtig richtig toll. Sieht man fast auf jedem Reiseführer Schicksalsberg. Eine der schönsten Tageswanderungen der Welt. Deswegen absolutes Highlight. Wir hatten Glück, dass wir so gutes Wetter hatten.
Genau, und es war völlig okay, dass sie mir das weggenommen hat. Ich würde jetzt einfach sagen, um bei der Nordinsel noch zu bleiben, auch die Great Sand Dunes fand ich sehr sehr schön. Die Giant Sand Dants, sorry. Genau, die sind ganz im Norden, far north, bei Cape Reinga. Das ist einfach wie eine kleine Wüste, die man da so vor sich hat, was man gar nicht denkt beim grünen Neuseeland, wenn man das so sieht. Und da kann man sandboarden und da kann man
einfach ewig da rumlaufen und schöne Bilder machen. Sind mit einer Drohne da geflogen und so. Es war sehr, sehr, sehr schön. Und eine ganz andere Welt schon wieder. Linda, was fällt dir noch für ein Highlight ein? Ich fand Rotorua extrem schön. Also mir hat Rotorua echt gut gefallen. Wir waren auch fast eine Woche, glaube ich, in Rotorua. Oder sogar ein bisschen länger. Ich habe auch meinen Geburtstag da gefeiert. Vielleicht habe ich deshalb eine besondere Verbindung dazu. Was hat der Gary sich da einfallen lassen? Also ich liebe sowas. Also ich habe vorher schon immer geschwärmt, dass ich so Ziplining auf jeden Fall machen möchte etc. Das heißt ja, wir waren am Morgen relativ früh schon, ich glaube vier Stunden oder so Zipline, also richtig lange Zipline.
Gibt es ein Video von dem Zipline? Es gibt glaube ich richtig viele. Die sind alle auf der GoPro. Ich müsste sie mal mir anschauen, nee, runterziehen eigentlich. Also es wäre schön, wenn du mir ein paar schickst, dann mache ich daraus ein kurzes Reel, dass die Leute einmal sehen können, wie du 30 geworden bist. Auf jeden Fall. Das Highlight war, es gibt sogar eine Partner-Zip-Line, wo man zusammen, ja eigentlich als kleinen Wettkampf runter ziplinen kann und ich würde sagen zum Geburtstag habe ich natürlich auch gewonnen. Nächstes Highlight.
Den Hot Water Beach in Coromandel. Auch relativ nördlich noch gelegen auf der Ostküste. Und da gibt es tatsächlich heiße Quellen am Strand. Und es ist dann einfach so, dann geht man an den Strand, buddelt da mit einer kleinen Schaufel sich im Prinzip seinen eigenen kleinen Pool und legt sich da rein. Das wird richtig heiß. Das wird richtig, richtig heiß. Wir mussten dann
da immer einen Zulauf vom Meer da noch, damit es wieder so ein bisschen gekühlt wird. Genau, aber das war ein Wahnsinnserlebnis. Wir waren dann da nachts unter Sternenhimmel. Es war halt auch eben Winter. Es war wenig los, wenig Touristen unterwegs und wir hatten dann irgendwann den Strand für uns und saßen da in unserem Pool zu viert und so. Es war sehr sehr schön, es war wirklich ein magischer Moment und ich fand es einfach super cool. Das ist vielleicht auch noch mal ein guter Punkt, weil viele kommen ja einfach im Oktober, November, Dezember und dann sind alle da und bei euch würde man jetzt sagen, hey warum fangt ihr denn im Winter an, aber der Norden, wie wir schon gesagt haben, da ist es nicht kalt und wenn man da anfängt, dann hat man halt
auch diese ganzen Highlights. Das hat man dann eben auch nicht fast nicht nur für sich, aber mit deutlich weniger Menschenmassen. Ja, also ich muss auch sagen, Hot Water Beach kam für mich auch sehr überraschend, weil wir das gar nicht so auf dem Schirm hatten und wir eigentlich nur mitgekommen sind, weil die anderen beiden das gerne machen wollten. Das hat uns total geflasht und das sind so diese unerwarteten Momente, die man manchmal vielleicht nicht unbedingt plant, wo man keine Erwartungshaltung hat und das hat uns echt geflasht. Das war echt cool.
Linda, ich weiß, bei dir ist ein Highlight, das ist gleichzeitig auch ein Lowlight. Ein Highlight ist bei dir der Kepler-Trek und das Lowlight ist der Keplerlar-Check Tag 2. Was ist am Tag 2 passiert? Also man muss vorweg vielleicht sagen, es war meine allererste Meertageswanderung. Also für mich war alles neu. Wie ist es mit Gewicht zu laufen, Essen für mehrere Tage einzupacken etc. Ist ein Ding in Neuseeland, ne? Ist ein Ding. Es ist nicht so, dass man auf eine Alm kommen und den leckeren Kaiserschmarrn und die Käsespätzle erwarten darf, was meine präferierte Wahl gewesen wäre.
Wir mussten dann auf gefriergetrocknetes Essen zurückgreifen aus der Tüte mit ein bisschen heißem Wasser. Es war eine Erfahrung. Man muss dazu sagen, der Kepler-Trek geht über vier Tage. Es ist eine Rundwanderung mit über 60 Kilometer, glaube ich. Man läuft lange Zeit durch den Wald am ersten, dritten und vierten Tag und der spannende Tag ist der Tag zwei, wo man über den Kamm läuft und eigentlich auch, ich würde sagen, eigentlich das Highlight des gesamten Treks ist, weil man auf dem Kamm läuft,
extrem wunderschöne Ausblicke hat ins Fjordland, da auch dem Wetter ausgesetzt ist. Und genau das ist uns zum Verhängnis geworden. Wir hatten an Tag 1, 3 und 4 das perfekte Wetter, Sonnenschein, es war warm, kein Regen, kein Wind. Und an Tag 2 war das komplette Gegenteil. Wir hatten konstanten Regen und tatsächlich extrem starken Wind. Wir hatten Windböen bis zu 120 kmh. Und es gibt immer am Abend zuvor ein Briefing in der HUD, wo auch der Ranger nochmal den Weg erklärt, nochmal die Wetterbedingungen bespricht und worauf man achten sollte, wann eine gute Zeit ist loszulaufen entsprechend der Wetterbedingungen und so weiter und so fort.
Und es war schon am Abend davor klar, dass es nicht der gemütlichste Tag wird. Es waren am Tag zuvor noch 95 kmh Wind angesagt und das Dock hat so die Grenze ab 120 kmh. Machen sie den Weg zu. Und die Empfehlung war von ihm relativ früh morgens loszulaufen, irgendwann zwischen 6 und 7, damit wir sozusagen nicht in den stärksten Wind und stärksten Regen reinkommen, weil sich das über den Tag immer weiter gestaffelt hat und gegen 14 Uhr der Höhepunkt sozusagen erreicht war. Und das heißt, wir sind alle gegen 6, 7 Uhr los. Ich glaube, wir sind halb 7 etwa los und waren damit schon eine eher der
letzten. Und um 7 Uhr sollte es nochmal ein neues Wetterupdate geben. Das haben wir dann alle gar nicht mehr mitbekommen. Aber man kann sagen, danach wurde der Track zugemacht. Mir fällt tatsächlich auch schwer, darüber zu sprechen. Hattest du richtig Angst, dass es schief geht? Ja. Also es war schon wirklich heftig. Ich bin froh, dass wir es zusammen gemacht haben, dass wir da zusammen durch sind, weil Gary einfach, auch wenn zum Beispiel eine starke Bürgerkampf sich hinter mich gestellt hat,
wir uns wirklich wie so ein Paket umarmt haben, dann zusammen durchgestanden haben, immer wieder uns... Also ich bin da teilweise lang gelaufen und habe mir laut gesagt, wir schaffen das, wir schaffen das, wir schaffen das, wir schaffen das, um mir einfach selber einzuregen, dass wir das schaffen. Auch Gary hat mich zwischendrin, einfach weil man durch den Wind auch nichts verstanden hat, mich irgendwann angeschrien, wir schaffen das, wir gehen jetzt weiter, immer kleine Schritte und sind uns dann immer weiter vorgehangelt. Es gab so einen Punkt, an dem man entscheiden sollte, geht man zurück oder nicht. Und wenn man diesen Punkt überwunden hat, dann hat man eigentlich nur noch die Wahl nach vorne. Und wir haben den Punkt
überwunden und dann gab es halt nur noch den Weg nach vorne und dann war es wirklich eine Art Überlebenskampf. Klingt jetzt so hart, aber es war wirklich heftig. Es gab auch eine Situation, wo es mich einmal komplett von der Treppe geflückt hat. dann bin ich einfach gelaufen und bin ein paar Sekunden später neben auf dem Hang gelandet, weil es einfach der Wind so krass war. Gary hat es auch einmal hingefallen, es war wirklich heftig. Es kommen am Ende dann Stufen, wo der in dem Talk davor gesagt hatte, hey, wenn der Wind so stark ist, setzt euch auf mir da irgendwie in den Hintern die Treppe runterrutsche. Wie affig ist das denn bitte? So schlimm kann es nicht sein. Und wir sind
mit dem Hintern die Treppe runtergerutscht. Es war nicht möglich. Also es war wirklich heftig. Und die Buschlein dann nach drei, vier Stunden, als wir sie erreicht haben, war wirklich ein Segen, weil das war so der Moment, wo man durchatmen konnte und wusste, okay, wir haben das Gröbste geschafft. Wie viele Stunden wart ihr unterwegs an dem Tag? Ich glaube insgesamt 5 Stunden 20. Georgi, war das für dich auch so ein Moment, wo du Angst hattest? Ich hatte Angst, ja.
Vor allem, weil man nicht wusste, wird es noch schlimmer? Kommt noch irgendwas dazu? Keine Ahnung, kommt jetzt jetzt noch Hagel dazu oder so und du bist halt komplett dem ausgesetzt. Also hast nix wo Schutz. Wir hatten dann zwei Shelter in die wir kurz gehen konnten und kurz zu schütteln. Die sind auf dem Weg. Das sind wirklich nur so mini Blockhütten wo nichts drin ist, wo du dich nur reinstellen kannst und sowas. Da haben wir da erstmal gemerkt wie nass wir auch sind. Ich habe das auch so schade empfunden.
Dann war das wirklich so, ja wir müssen jetzt irgendwie durch und du willst eigentlich nur, dass es vorbei ist. Aber eigentlich sind da die wunderschönen Aussichten. Du kannst da stehen bleiben und staunen und ins Valley gucken und auf dem See gucken. Und es war einfach nicht möglich. Ich habe ab und zu mal so runterstibitzt und es war dann so, ja okay, ich sehe ein bisschen was, aber ich kann das hier null genießen gerade. Und deswegen... Habt ihr da noch Videos gedreht? Wir haben da tatsächlich ein paar Videos gedreht. Wir können zeigen, dass die Situation sehr,
sehr gut nachvollziehbar ist. Zeig doch mal. Du kannst in Neuseeland tatsächlich jederzeit auch wetterbedingt in Situationen kommen, die du morgens gar nicht abschätzen kannst. So, wir hören mal hier rein. Das war der Part, wo es noch nicht richtig schlimm war. Also das war noch der Part, das war der Part, wo man die Entscheidung hatte, gehen wir weiter oder nicht? Und das war noch der Punkt, wo wir gesagt haben, es geht noch.
Also es wurde schlimmer. An dem Zeitpunkt haben wir dann natürlich nicht das Handy rausgeholt. Habt ihr da noch andere Wanderer gesehen oder wart ihr die einzigen, die sich da so durchgeboxt haben? waren, als war ja dann der Tag 2 oder fast alle sind auch mitgelaufen. Es sind natürlich viele vorher schon gelaufen, ich glaube wir haben noch mit welchen gesprochen, die waren fast eine Stunde eher unterwegs als wir. Bei denen war es aber schon genauso schlimm. Die haben sich alle durchgekämpft und wir
haben die dann später alle im Hut getroffen und die hatten natürlich auch dasselbe Erlebnis. Haben gesagt, das war hart an der schmerzgrenze hier was wir gemacht haben das hat da auch die rennerin gesagt dann hat dann auch gemeint ihr seid auch ein bisschen bekloppt dass ihr das gemacht habt das trotzdem der hat hier so voll ist er war nicht ganz voll aber vielleicht zur hälfte besetzt oder dreiviertel aber es waren viele die sich da trotzdem durchgekämpft haben und gesagt haben ja wir, wir machen das jetzt. Ich sehe das dann auch mal so ein bisschen als
Challenge. Man darf sich jetzt nicht über-challengen, sage ich jetzt, also nicht in Lebensgefahr bringen. Aber für mich ist es auch immer so ein bisschen okay, ich beiß mich da jetzt durch und hab halt dann auch so ein bisschen Linda gepusht, die hat dann auch gesagt, ich muss glaube ich gleich bei meinem Hudson erst mal heulen, damit der ganze Druck... Ich weiß nicht, ob mein Gesicht nass war vom Regen die ganze Zeit. Es gab bestimmt die ein oder andere Träne, die ich auf jeden Fall auch auf dem Weg verloren habe. Gab es bei dir in Neuseeland mal einen Moment, wo du geweint hast, Gary?
Ja, den gab es, als die Lichtmaschine kaputt war. geweint, weil ich da nicht wusste, was auf uns zukommt, wie teuer das wird und ob wir überhaupt weiterfahren können. Da habe ich nicht geheult, weil ich dann immer so das ... ich habe mir auch immer so ein bisschen eingeredet in diese schlimmen Situationen, dass es mir trotzdem Spaß macht. Ich habe immer so gesagt, nee, es bringt mir jetzt gar nicht schlechte Laune zu haben, weil ich muss hier jetzt durch. Gab es noch ein anderes Lowlight bei euch? Es gab so die ein oder andere Situation, wo wir dann doch den, ich weiß nicht, ob man
es Camperhassen nennen möchte, aber ich glaube, dass schon viele Neuseeland von den Massen an Touristen, die teilweise hier sind und teilweise auch dem Verhalten der Camper genervt sind, was ich absolut nachvollziehen kann, weil es eindeutig Menschen gibt, die sich hier nicht so verhalten, wie man sich verhalten sollte oder das auch nicht wertschätzen. Und ich glaube, bei uns war es vielleicht jetzt gar nicht unbedingt so eine Situation, sondern eher, wir sind wo reingeraten,
wo wir vielleicht nicht hätten sein sollen. Wir standen an einem Stellplatz in der Nähe vom Mount Haranaki, hätten vielleicht schon ein bisschen stutzig werden sollen, als wir an den Stellplatz angekommen sind, unsere Donutspuren auf dem Boden waren und haben dann nachts feststellen müssen, dass wir um, ich glaube, zwei Uhr nachts oder so erstmal geweckt wurden, weil Rauch in unseren Vänen gezogen ist. Also es wurde ein riesiges Lagerfeuer am Strand gemacht. Durch die Fenster ist es bei uns reingezogen, dass wir davon wach geworden sind. Und dann kurze Zeit später, als sich die Gruppe dann entschieden hat aufzubrechen, standen sie drei, vier, fünf Minuten, haben den Motor aufheulen lassen,
standen auf der Bremse und haben wirklich einmal alle, die irgendwie da standen, entschuldige die Ausdrucksweise, abgefuckt. Also dass auf jeden Fall alle im Bett standen. Und ich meine, es ist mitten in der Nacht, du weißt nicht, haben die Leute vielleicht auch Alkohol getrunken, wie verhalten sie sich, was passiert jetzt und es ist schon eine Situation, die man
dann schwer einschätzen kann. Insgesamt ist Neuseeland ein Land, in dem man unglaublich sicher reisen kann mit einer echt guten Infrastruktur. Wir sind jetzt glaube ich nicht in Südamerika, aber trotzdem gibt es Situationen, wo man sich vielleicht unsicher fühlt, werden uns jetzt bald gleich die Scheiben eingeschlagen, weil wir irgendwie jetzt Hass auf uns produziert wird oder sonstiges. Aber das waren echt Situationen, die nicht so schön waren. Ist auch selbst, wenn du sagst, die haben da ein großes Feuer gemacht. Es gibt ja die Regel in Neuseeland, hinterlass den Ort wirklich so,
dass man nicht sieht, dass du da warst. Und dazu gehört dann auch nicht, dass der nächste an den Strand kommt und das ganze Treibholz ist da schwarz und man sieht, hier war wieder ein Feuer. Ich meine, jeder kann hier Urlaub machen, aber... Aber das waren tatsächlich nur Seelele. Nein! Doch! Also ich glaube, es waren auf jeden Fall die Einheimischen und am Ende tatsächlich das Feuer hat bis morgens gebrannt. Der Freund von uns hat dann mit einem Eimer das Feuer gelöscht und also mit Meerwasser. Noch irgendein Lowlight? Sandflies. Wusstet ihr, dass es die gibt?
Wir wussten das relativ am Anfang auf der Nordinsel in Deutschland noch nicht. Aber es ist halt so ein bisschen schade, die Sandflies. Es ist ja nichts, was sich jetzt irgendwie nicht vermeiden lässt. Also einfach, wenn man jetzt halt die Mücken aussperrt, indem man sich halt einfach dicke Socken anzieht, eine lange Hose. Das ist halt einfach schwierig, wenn draußen 25 Grad sind und du eigentlich in kurzer Hose und Schlappen rumlaufen willst, im Barfuß oder so und wirst dann einfach irgendwie zerstochen. Dann nimmst dir so ein bisschen einfach die Freude am guten Wetter und auch an dem Platz,
wo du jetzt bist, wenn der auch wunderschön ist. Wir haben auch selbst was zusammen gemixt als Kiwi-Rezept. Haben wir das bekommen, unser eigenes Repellent, also unser Abwehrspray sozusagen. Hat das gewirkt? Das hat gewirkt. Wie ist das Rezept besteht aus Babyöl, so Desinfektionsmittel für Wunden und auch
Mückenbisse und ein paar Tropfen Eukalyptusöl. Dann sind die HörerInnen immer wahnsinnig interessiert an Camping-Gadgets. Ich gucke schon auf eine Wand bei euch, da hängen Polaroid-Fotos. Da frage ich mich jetzt natürlich, wie kommen die da hin? Habt ihr eine Polaroid-Kamera dabei? Habt ihr einen Drucker dabei? Gehört das schon zu den Gadgets? Es gehört zu den Gadgets. Wir haben einen Drucker dabei, der von Instax ist. Darf ich den mal sehen?
Das ist der Drucker? Ja, also man könnte natürlich sagen, dass es ein bisschen fake-ig ist. Soll ich es kurz umdrehen? fake ist, weil die meisten natürlich sagen, den Charme, den eine Polaroid-Kamera hat, ist, dass man natürlich das Bild einmal macht und dann kommt es raus und man verändert es nicht. Aber der Drucker ist einfach so, wir machen, wir müssen nicht irgendwie extra was mit gerade stehen geblieben, schon ein bisschen her, aber wir suchen von jedem Ort das schönste Bild irgendwie aus und als Erinnerung kommt das bei uns an die Wand. Das ist ein normales Handyfoto, das kommt als Polaroid raus?
Oder wir haben zum Beispiel auch ein Drohnenbild. Letztens stand jemand vor der Wand und meinte so, wie zur Hölle habt ihr dieses Bild von dem Van von oben gemacht? hochgeschmissen. Aber nein, es ist halt ein Drohnenbild und es wurde ausgedruckt. Was kostet es, so ein Bild zu drucken? Es ist relativ teuer. Ich glaube, ein Bild kostet ca. einen Euro. Je nachdem, was für ein Angebot man findet. Ja, aber ich meine, wie viele Fotos sind auf Handys irgendwie verschollen und ihr habt das da jeden Tag und wieder darauf verzichten? Absolutes Riesengadget sind unsere Duschponchos. Also ich hätte nicht gedacht, dass wir so...
Dusch? Ja, Duschponchos. Eigentlich sind so Ponchos, die viele Surfer eigentlich nutzen. Das ist auch so ein Handtuchstoff und ist halt wie so ein Poncho geschnitten. Und damit gehen wir tatsächlich immer duschen, weil damit kannst du einfach losziehen und duschen und dann hast du dein Handtuch dabei, musst aber jetzt nicht irgendwie Klamotten mitnehmen oder wenn wir mal ins Schwimmbad gehen oder so, dann nehmen wir immer nur, ziehen uns unsere Badesachen an, Duschponcho rüber und los geht's.
Was noch? Wir haben noch so Magnethaken, die wurden von vielen tatsächlich auch schon bewundert. Das sind tatsächlich einfach nur kleine Haken, die man draußen am Van, weil der ja magnetisch ist, befestigen kann. Und da können wir Sachen trocknen. Was so kleine Sachen manchmal ausmachen können. Ein Magnethaken. Hat nicht jeder. Wichtig ist nur, bei Magnethaken nicht so einfach ans Auto dran, weil wenn man die abzieht, geht der Lack mit ab. Deswegen haben wir hier so einen kleinen Workaround und haben hier so kleine, ich sag mal, Zewa kleingeschnitten und die machen wir dann drunter und hängen es so dran und dann
bleibt der Lack unbeschädigt. Absolutes Highlight im Van, was sehr einfach anzubringen ist, aber sehr viel auch ändernd, ist unser iPad-Halter hier am Hängeschrank. Der sieht wirklich unscheinbar aus. Der ist sehr unscheinbar, denn haben wir auch noch ein bisschen weißer gemacht, die Schrauben und sowas. Und wenn wir dann einfach abends im Bett liegen und wollen noch eine Serie oder was weiß ich gucken, dann hauen wir einfach das iPad da rein und keiner muss das halten. Habt ihr das in Deutschland gekauft?
Ja. Ja, eine Sache ist leider zurückgegangen. Das müsste Linda mal kurz erzählen. Linda hat das kaputt gemacht. Ja, aber ich hatte immer den Traum von einer wunderschönen, seltenen Filterkaffeekanne. Und die hatten wir uns hier für den Weg geholt, weil hier natürlich keine Siebträger oder was weiß ich reinpasst.
Gerade auch vom Strom-Setup her. Und dann gab es die Filterkanne und die ist mir runtergefallen. Siebträger ist auch so ein Ding, ne? In eurer Generation, oder? Ja, auf jeden Fall. Jetzt haben wir eine Billo-Siebträger, die nennt sich jetzt French-Pass. Erzähl das mal für alle Älteren, die jetzt gar nichts mit einem Siebträger anzufangen wissen. Was ist das? Oh, das ist einfach eine riesen Kaffeemaschine, Quatsch ist. Da gibt es so einige Sachen, die wir noch gar nicht so krass benutzt haben. Oder noch nie. Zum Beispiel haben wir hinten drin in unserer Garage ein Luftsofa.
Pustest du im Prinzip nicht auf, sondern fängst so ein bisschen Wind ein. Man merkt insgesamt, dass Dinge, die für für draußen sind, wenig genutzt haben. Also klar, unsere Campingstühle und Tisch haben wir schon genutzt, aber wir haben auch so ein Outdoor-Teppich, damit wenn man aus dem Van rauskommt, man die Füße schön warm hat. Wir haben auch so einen kleinen Safe, den man am Strand mitnehmen kann, wo man Wertsachen
reinlegen kann. Oder ein Strandtuch. Solche Sachen, die haben wir einfach nicht verwendet, weil halt größtenteils jetzt Winter war auf der Nordinsel. Klar waren wir mal im Meer, aber jetzt nicht so, dass man sich da irgendwie einen Tag an den Strand gelegt hat. Und jetzt sind wir auf der Südinsel, sehr, sehr weit im Süden und hier ist es halt doch auch kgerechnet und ich war sehr positiv überrascht von uns. Im November hatten wir jetzt glaube ich, also für uns beide und das Auto und alles, circa 1250 Euro. Mit Benzin. Mit Benzin, also Diesel. Waren wir auch nochmal essen, haben wir auch einen Kaffee getrunken. Es kam dazu, aber ja, die meisten Sachen fallen im
Prinzip auf Sprit und Einkaufen. Aber man muss natürlich jetzt sagen, da sind jetzt keine Fixkosten dabei in Richtung Versicherung etc. Also das habe ich jetzt nicht runtergerechnet. Aber wie geht es nach Neuseeland weiter? Nach Neuseeland geht es nach Australien weiter. Schade, ich dachte, ich hätte euch den vielleicht abkaufen können, weil ihr ihn doch hier lasst, weil es zu teuer wird. Ne, den nehmen wir mit und es ist auch gar nicht so einfach, den hier zu behalten oder hier verkaufen zu können.
Da müssten wir uns noch mal ganz schön viel in Zollregeln und so reindenken. Nee, wir nehmen den mit, fahren da mit durch Australien, dann auch für ein Jahr geplant. Was macht ihr, wenn euch das Geld ausgeht? Wir hoffen, dass es nicht ausgeht. Oder Gary hat ja damals das Working Holidayisum ja schon genutzt in Australien. Aber ich habe ja dadurch, dass ich ein Tick jünger bin und noch nicht da war, die Möglichkeit,
auch das Wolkenholiday-Visum noch mal zu nehmen. Und dann wird halt auf einer Farm gearbeitet oder sonst irgendwo. Was kommt nach Australien? Wenn alles gut läuft, wir uns immer noch lieb haben und das Auto funktioniert, wir Geld verdienen, überlegen wir tatsächlich, ob wir beim Rückweg über Kanada, USA fahren. Womit würdet ihr am liebsten Geld verdienen?
Ja, schon mit Content-Einstellung. Wir würden das jetzt auch über Social Media machen, aber auch passives Einkommen. Wir haben da noch ein paar Sachen, wo wir drüber nachdenken, dass wir auch dann einfach irgendwie einen Reiseplaner für Neuseeland rausbringen als PDF oder sowas, was sich dann Leute kaufen können. Wir überlegen ja auch, einen Podcast vielleicht zu machen. Ist das schon eine Idee für einen Namen?
Ja. 2imVan wird er heißen. 2imVan, also es wird ein Camper-Podcast. Absolut. Ich stelle den Interviewgästen immer noch eine Frage. Wenn euch jemand aus Deutschland besuchen würde, welche eine Sache packt er für euch in den du Veganer? Ich bin nicht vegan, ich bin Vegetarier, aber ich liebe trotzdem vegane
Ersatzprodukte. Ich war zwischenzeitlich mal Veganer. Und hier ist die Auswahl doch schon sehr sehr dünne. Und deswegen würde ich mir gerne mal einfach so einen Schnitzel in die Pfanne werfen für 2,50 Euro so ungefähr, weil du das halt hier nicht so machen kannst. Wir machen hier immer Falafel. Das geht, aber es ist trotzdem kein Vergleich, weil in Deutschland gibt es viel mehr Auswahl, das ist viel billiger. Und dann würde ich mich freuen über so ein paar Schnitzel. Ja, ich glaube, ich bin auch bei der Essensrichtung und bei mir wären es wahrscheinlich Spätzle. Ich liebe Spätzle. Aber ich hätte tatsächlich gedacht,
dass Gary was anderes sagt, weil wir sind hier angekommen und hatten ein Vorhaben, weil ich meine, als Camper bist du viel unterwegs. Wir haben zwar eine Dusche hier im Van, wir nutzen sie aber tatsächlich jetzt nicht so häufig und greifen doch eher auf die öffentlichen Duschen zurück. Und dachten ja, okay, wir überbrücken dann mit Waschlappen. Und wir dachten, kein Problem, wir kaufen halt hier Waschlappen, damit man sich halt einfach so auch mal sauber machen kann. Und gibt es hier einfach nicht. Wir sind durch zehn Läden und haben mit den Verkäufern gesprochen. Die so, was sucht ihr? Also wir haben versucht, das irgendwie zu umschreiben, aber keiner wusste, was ein Waschlappen ist. Ich dachte tatsächlich, dass Gary das nennt, weil das am Anfang schon ein Thema war. Jetzt mit der Erfahrung von heute, würdet ihr es nochmal machen?
Sehr schwierig, sehr schwierig zu sagen, weil es ein extremer Aufwand war. Es hat sich jetzt total gelohnt, aber man muss auch sagen, wenn man, okay, wir machen jetzt da eine längere Reise draus, wir machen da mehrere Jahre draus, wir machen nicht nur Neuseeland. Nur für ein Jahr Neuseeland ausbauen und verschiffen lohnt sich nicht. Genau, muss man ganz ehrlich sagen, ist dann finanziell auch einfach zu großes Loch, was es reißt. Außer man kann es sich natürlich leisten und sagen, okay, ich mach das mal schnell. Aber für uns emotional hat es sich gelohnt, weil wir auch den Ursprungsplan durchgezogen haben. Linda, wirst du noch mal dabei? Ich würde es tatsächlich auf jeden Fall noch mal machen.
Also wie Gaby sagt, in unserer Situation würde ich es auf jeden Fall noch mal machen. Und ja, ein bisschen Naivität gehört immer dazu. Und ich glaube, das war unser Vorteil, dass wir im Vorhinein nicht wussten, welche Steine uns in den Weg geschlägt werden. Und deshalb sind wir hier. Ja, eine Sache haben wir noch nicht geklärt. Wie fährt es sich mit deutschem Lenkrad im neuseeländischen Linksverkehr? Linda hat uns dazu noch eine Sprachnachricht geschickt. Witzig, dass du das fragst, weil das ist tatsächlich eines der meist diskutierten Themen auch unter dem ganzen Verschiffungsvideo, weil, ja, ich weiß auch nicht, irgendwie neben den Kosten natürlich, die zerrissen werden, ist das so ein Thema, dass alle sagen, ja, aber das
Lenkrad ist auf der falschen Seite, ich hätte mir da ein Auto gekauft, dann wäre wenigstens das Lenkrad auf der richtigen Seite und so weiter und so fort. Aber tatsächlich ist das eines der geringsten Probleme, die wir haben. Ja, wenn du nach rechts abbiegst, dann muss ich immer mal mitgucken oder ich gucke einfach mit, weil Gary eine schlechtere Sicht hat, wenn er fährt. Aber ansonsten ist es wirklich gar kein Problem. Wir sind auch nie irgendwie auf die falsche Seite gefahren oder so. Also es ist wirklich gar kein Problem.
Ich danke euch für dieses ausschlussreiche Interview. Wir sehen alle ein bisschen k.o. aus. ist auch schlussreiche interview gesehen an dem ist die ko aus es ist schon anstrengend so lange zu erzählen hat aber auch extrem spaß gemacht ja es ist einfach schöner darüber zu sprechen und man merkt das immer während der reise gar nicht so dass man so viel erlebt und so was und wenn man das aber dann mal so ein bisschen irgendwie pingpong mit anderen leuten hat wunderbar also vielen vielen dank für die einladung hat mega spaß gemacht nach unserem gespräch gucke ich mir den Camper Anton natürlich auch noch von außen an. Neben allerlei Technik im Kofferraum befindet sich das wahre Highlight auf dem Dach.
Allerdings nur für Menschen, die kein Problem mit Höhe haben. Schließlich ist Anton fast drei Meter hoch. Gary, was zeigst du jetzt? Eure Garage? Wir haben ganz viel verstaut im Prinzip. Hier sind erstmal Rucksäcke, an der Wand sind aber unser ganzes Wassersystem, die Pumpe und die Schläuche und sowas.
Das ist unser Frischwassertank, der fasst 150 Liter Frischwasser. Hier haben wir unseren Campingtisch, hier ein Starlink, den wir seit Kauf einfach nur spazieren fahren noch nicht benutzt haben. Das ist noch ganz neu, aber falls mal Tag X kommt, wo man gar kein Internet hat, werden wir den auspacken. Das ist unsere Markise sozusagen, die können wir aufspannen. Hier hinten drin, das sieht mir jetzt ganz schwer, ist unser ganzes Elektro-Setup. Das ist unser Multiplus, unsere Batterien, unsere
Solarladeregler. Wir haben ja auch ganz viel auf dem Dach an Solarpanel. Genau, die Dachterrasse können wir da auch noch gleich mal zeigen. Das ist unsere Standheizung. Vorne dran ist noch unser Boiler, der macht das warme Wasser. Genau, dass wir auch mal bei kalten Tagen warmes Wasser haben oder auch mal warm duschen können. Richtig schön. Die Dachterrasse würde ich natürlich auch noch gerne sehen. Wie komme ich da hoch? Nee, das meine ich. Soll ich es vor machen? Das kannst du. Ich nehme dir alles ab. Ich gebe es dir hoch. Da müssen wir nicht vor, an der ganzen. Genau, das wäre vielleicht ganz gut. Guck mal, hier an der Seite ist ein Griff, da kannst du dich hochziehen. Ich hab ein bisschen Hundeangst. Achtung, letzter Schritt. Und? Fein.
Ich sitze auf dem Camperdach. Ich fand das ziemlich hoch und weiß nicht, ob ich mich da so entspannen könnte. Mit Kindern auf jeden Fall nicht. Ihr könnt Linda und Gary auf ihrer Reise folgen. Noch sind sie mit Anton in Neuseeland, aber nicht mehr lange. Wir verlinken euch den Instagram Account. Außerdem haben die beiden auch einen Podcast. Da gibt es auch schon einige Folgen zu hören und auch die sind sehr
unterhaltsam. Der Podcast heißt 2imWenn. Und wenn ihr mehr über Urlaube im Camper in Neuseeland erfahren wollt, verlinke ich euch auch noch drei Episoden, die wir hier schon aufgenommen haben. Sarah reist drei Monate allein mit dem Camper durch Neuseeland, kauft ihren Camper und bekommt eine Garantie, dass die Werkstatt den Camper zurückkauft, wenn sie ihn nicht selbst verkaufen kann. Sabine ist ein Jahr durch Neuseeland gereist. Sie hat das bisher größte Schnäppchen in unserem Podcast gemacht. 2023 kauft sie sich ein richtig großes Wohnmobil für 15.000 Euro und das hat sie nach einem Jahr und 30.000
Kilometern wieder verkauft und sie hat nur ein Minus von 1.400 Euro gemacht. Das heißt, ein Jahr in einem riesigen Wohnmobil für 1.400 Euro. Und dann haben wir noch Rettungssanitäter Daniel, der 70 Tage einen Camper gemietet hat und dafür 7.000 Euro bezahlt hat. All diese Episoden, die verlinke ich euch. Ihr findet auch den Direktlink, ob ihr jetzt bei Apple oder bei Spotify hört oder ich packe euch auch den Link dazu zu unserer Webseite. Da könnt ihr dann auch zu jedem anderen Podcastplayer ganz einfach finden.
Nächste Woche geht es in eine Schule nach Queenstown in eines der berühmtesten Outdoor Education Camps Neuseelands. Wenn ihr keine Folge mehr verpassen wollt, dann abonniert unseren Podcast, das ist kostenlos. Einfach die kleine Glocke drücken und dann bekommt ihr Bescheid, sobald es eine neue Folge gibt. Vielen lieben Dank fürs Zuhören, vielen Dank für eure Treue und bis nächste Woche.
Transcribed with Cockatoo