Weitwandern durch Neuseeland (Te Araroa) - 4 Tage vor dem Start.
21.02.2025 26 min Jenny Jakobeit
Zusammenfassung & Show Notes
Aufbruch zum Te Araroa – 3000 km zu Fuß durch Neuseeland
Neuseeland kann man auf viele Arten bereisen – doch die intensivste ist wohl zu Fuß.
Der Te Araroa Trail (TA) führt auf 3000 Kilometern einmal durch das ganze Land.
Viele Wanderer starten im Oktober oder November im Norden, um im Südsommer (Januar–März) die Südinsel zu erreichen.
Der Te Araroa Trail (TA) führt auf 3000 Kilometern einmal durch das ganze Land.
Viele Wanderer starten im Oktober oder November im Norden, um im Südsommer (Januar–März) die Südinsel zu erreichen.
Zum ersten Mal begleiten wir eine Wanderin bereits vor ihrem Abflug: Melly, 29 Jahre alt und Fotografin, steht kurz vor ihrem großen Abenteuer. In dieser Episode sprechen wir über ihre Vorbereitungen, Ängste und Erwartungen – Remote, denn während ich in Dunedin, Neuseeland, sitze, ist Melly noch in Deutschland.
Vier Tage nach unserem Gespräch startet sie ihre Reise – monatelang zu Fuß durch Neuseeland.
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Mehr Podcast-Episoden übers (Weit)wandern in Neuseeland findest Du hier:
Vicky wandert den Trail fast allein in Covid-Zeiten von Süd nach Nord. Teil 1
Webseite / Spotify/ Apple Podcast
Vicky wandert den Trail fast allein in Covid-Zeiten von Süd nach Nord. Teil 2
Webseite / Spotify/ Apple Podcast
Jan beendet Neuseelands Weitwanderweg
2024
Webseite / Spotify/ Apple Podcast
Mellys Packliste
1. Drybags
Vier Tage nach unserem Gespräch startet sie ihre Reise – monatelang zu Fuß durch Neuseeland.
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Vicky wandert den Trail fast allein in Covid-Zeiten von Süd nach Nord. Teil 2
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Jan beendet Neuseelands Weitwanderweg
2024
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Mellys Packliste
1. Drybags
2. Gummi Birkenstocks (als Campschuhe)
3. Regen- und Daunenjacke
4. Wanderstöcke
5. Mein Schal, der Kopfkissen, Decke und Schal in einem ist 😁
6. Luftmatratze
7. Schlafsack
8. Rucksack
9. Kamera
10. Kochtopf
11. Trail runner
12. Bikini (der würde irgendwann aussortiert)
13. Kurze Laufshorts
14. Merino T-Shirt
15. Powerbank
16. Akkus
17. Mütze
18. Gaskocher Aufsatz
19. Regenhose
20. Zehensocken
21. Leggins
22. Sport BH
23. Merino Zip jacke
24. Zelt
25. Speicherkarten + Filterflasche
27. Reisepass
Transkript
Zum ersten Mal begleiten wir heute eine Wanderin schon vor dem Abflug nach Neuseeland. Deshalb ist die heutige Episode ausnahmsweise remote aufgezeichnet. In den nächsten zwei Episoden, also diese Woche und nächste Woche, ist Fotografin Melly zu Gast. Zum Zeitpunkt des heutigen Gesprächs ist sie 28 Jahre alt. Ich sitze in Doniden und Melly in Deutschland. Vier Tage nach unserem Gespräch wird sie Deutschland verlassen und monatelang durch ganz Neuseeland laufen. Ganz viel Freude mit dieser Episode. Hallo Melli. Hallo Jenny. Ich freue mich, zu Gast zu sein. Wahnsinn Melli, du stehst echt vor dem großen Weg deines Lebens, würde ich sagen, oder?
Oder eines der größten Abenteuer deines Lebens? Ja, auf jeden Fall. Ich habe da so lange drauf hingefiebert und es ist noch ein bisschen unwirklich, dass es jetzt in wenigen Tagen wirklich los ist. Aber ich bin sehr froh, dass ich hier bin. größten Abenteuer deines Lebens? Ja, auf jeden Fall. Ich habe da so lange drauf hingefiebert und es ist noch ein bisschen unwirklich, dass es jetzt in wenigen Tagen wirklich losgeht.
Melli, wann bist du das erste Mal weit gewandert oder für mehrere Tage gewandert? Unabhängig von kurzen Hüttentouren in den Alpen war meine erste Mehrtageswanderung mit Rucksack und Zelt und Lebensmitteln und allem, was man braucht, im März 2020 in Chile. Und irgendwie fand ich das voll spannend, so acht Tage mal in der Wildnis unterwegs zu sein mit Zelt und sein ganzes Essen mitzunehmen. Das heißt, Melly, acht Tage, ist das das längste, was du gewandert bist? Ja, bisher waren acht Tage so die längste Distanz am Stück, die ich gemacht habe. Und Melli, wie lange laufen die meisten Wanderer, Wanderinnen jetzt den Neuseeland-Waldwanderweg?
Wie viele Tage sind das oder wie viele Monate? Ich plane mit vier Monaten, also so 120 Tage. Das ist so eine Zeit, die so ein Durchschnittswert, denke so um die 120, 125 Tage sollte das machbar sein. Ich meine, was für ein Wahnsinn. Also deine nächsten Monate werden nur aus wandern, aufstehen, essen, wandern, aufstehen, essen, bestehen.
Ist dir das klar, was du bald für ein anderes Leben führen wirst? Ja, also so langsam realisiere ich es schon und ich freue mich auch schon drauf. Ich habe das ja immer schon öfters, also ich habe auch schon mal so mehrtägige, so ein bisschen aneinandergereiht oder mal mit einem Pausentag dazwischen. Und im Prinzip ist es ja dasselbe, nur dass es nach zwei, drei Wochen nicht vorbei ist, sondern dass man immer weitermacht. Und sag mal, ich habe ja eben grad schon deinen Freund kurz gesehen.
Wie hat der darauf reagiert? Ja, also es sagen immer viele, dass Leute so einen Trail machen, weil sie gerade in einer Umbruchsphase im Leben sind. Das würde ich jetzt von mir nicht behaupten. Also ich bin eigentlich so ganz happy, wie mein Leben ist und auch in einer glücklichen Beziehung.
Aber so sein Ding ist das eben nicht, so mit Rucksack und Zelt und vor allem dem Essen auf dem Rücken loszuziehen. Und deswegen war klar, dass er das nicht mitmachen wird oder zumindest nicht im Ganzen. Und er wird ab Dezember auch in Neuseeland sein und Work and Travel da machen in der Zeit. Und dann werden wir uns hoffentlich gelegentlich mal sehen. Also er wandert total gerne. Also wir machen ja auch hier im Sommer viele Bergwander-Touren. Aber er hat es dann gerne,
in eine bewirtete Hütte einzukehren und sein Bier zu trinken. Und eben nicht alles mitschleppen zu müssen, was man braucht. Und er ist auch kein großer Fan davon, im Zelt zu schlafen. Wie hast du dich vorbereitet? Liest man da alles, was einem so unter die Finger kommt oder sagt man dann irgendwann, ich lasse es jetzt auf mich zukommen? Es ist so ein bisschen eine Mischung. Also vor zweieinhalb Jahren kam die Idee glaube ich in meinem Kopf und ich hatte mir dann auch zwei, drei Bücher bestellt, aber Und da habe ich Leute getroffen, die den gerade gelaufen sind. Und auch einen dann auf Stewart Island, der den gerade beendet hat.
Das war natürlich super spannend, mich mit denen auszutauschen und zu unterhalten. Ja, aktuell, es gibt so eine Facebook-Gruppe über den Trail. Da nehme ich mir so ein paar Informationen raus. Es gibt auch schon so eine WhatsApp-Gruppe von Oktober-Startern. Aber ich lasse es ein bisschen mehr auf mich zukommen.
Da sieht man auch, dass einige das wirklich bis ins kleinste Detail schon jede Etappe im Voraus planen. Das ist nicht so meins. Ich versuche das dann so Stück für Stück vor Ort von unterwegs aus zu machen. Du läufst von Nord nach Süd, Melli? Genau. Ich starte am Cape Wrangler und laufe dann bis nach Plav.
Das heißt, wie viele Leute sind jetzt schon in der Oktoberstartergruppe drin? Ich glaube, der letzte Stand waren tatsächlich schon über 200 Leute. Es sind auch schon einige unterwegs. Da passiert jetzt schon relativ viel, weil jetzt schon viel von unterwegs aus da reingepostet wird mit irgendwelchen Informationen oder Nachfragen. Aber es gibt auch noch ein paar, die, wie ich, jetzt Ende des Monats dann starten wollen.
Und sag mal so ganz praktisch zur Ausrüstung. Was hast du dabei? Ja, ich habe mein Zelt dabei. Das ist ein Ultraleichtzelt. Das habe ich auch schon auf Herz und Nieren getestet in Tasmanien und auch jetzt im letzten Sommer in Neuseeland. Ich habe das als Zwei-Personen-Zelt, weil ich gerne einfach ein bisschen mehr Platz für mich haben wollte.
Oder dass ich auch den Rucksack mal mit reinnehmen kann. Ich habe einen Rucksack von Decathlon. Ist vielleicht ein bisschen ungewöhnlich, aber ich liebe den total. Der ist super bequem und durchdacht. Er ist vom Grundprinzip her nicht der leichteste, es ist kein Ultraleicht-Rucksack. Aber ich hatte auch so einen Ultraleicht-Rucksack mal angezogen
und fand den vom Tragekomfort her einfach nicht so angenehm. Dann dachte ich, dann nehme ich den Kilo oder 1,5 Kilo, was es sind, die der Mehrgewicht hat, in Kauf und habe lieber meinen bequemen Rucksack, den ich kenne und wo ich weiß, dass ich mit dem gut klarkomme. Das ist eine Eigenmarke von Decathlon und ich finde den super. Welche Marke hat dein Zelt? Das ist von MSR, das Freelight für zwei Personen. Und was hast du so für Funktionssachen dabei? Hast du da bestimmte Marken oder sagst du, darauf schwör ich total, das hat mir irgendwie immer geholfen? Das ist ganz gemischt. Also ich hab zwei Merino T-Shirts dabei. Eins ist von Icebreaker und...
Aber genau, ich hab drauf geachtet, dass es Merino Sachen sind. Einfach weil die länger gut riechen oder nicht so schnell stinken, wie man es nimmt. Genau, und dann hab ich noch so ein Überzieh-Sipperjacke, auch von Icebreaker. Aber ansonsten ist das ganz gemischt. Also meine Downjacke ist von einem anderen Brand,
meine Regenjacke ist von einem anderen Brand. Bei Leggings hab ich, also ich lauf am liebsten in so Wanderleggings. Da hab ich jetzt einfach ganz simpel welche von H&M. Die habe ich schon immer so auf meinen Wanderungen getragen. Mit denen bin ich eigentlich super zufrieden. Hast du Wanderstöcke dabei, Melli? Ja, ich werde welche dabei haben. Tatsächlich habe ich bisher nur gelegentlich mal welche benutzt,
weil ich noch keine eigenen hatte. Es soll wohl an vielen Stellen sehr hilfreich sein. Und deswegen werde ich die auf jeden Fall mitnehmen und mal gucken, wie oft ich sie benutze und ob ich sie danach vielleicht auch gar nicht mehr wieder hergebe. Und sag mal, Melli, du bist ja Fotografin. Nimmst du deine Kamera mit? Ja, auf jeden Fall. Das ist ein bisschen Zusatzgewicht. Ich habe auch reduziert. Es kommt nur ein Objektiv mit, was mir sehr schwerfällt.
Aber ohne die Kamera kann ich nicht loslaufen. Die wird dabei sein. Veli, was hast du für eine Kamera? Ich fotografiere mit Canon und habe die R5. Genau, da ich das ja hauptberuflich mache. Das ist eine Proficamera. Die hat natürlich auch ein bisschen Gewicht. Und ich habe einen 24-70 Millimeter. Also das ist so Weitwinkel bis so leichten Zoom.
Da denke ich, das ist halt mein liebster Allrounder. Damit kann ich dann das meiste zumindest gut abdecken. Klar, es wird Momente geben, wo ich mir ein bisschen mehr Zoom gewünscht, wünschen würde oder auch ein bisschen was Weitwinkligeres. Aber geht halt dann einfach nicht. Und Melli, wie willst du das machen? Willst du die Kamera immer tragen? Weil viele, mit denen wir Flow ist, im Laufen, dass man die Kamera dann nicht aus dem Rucksack holt.
Wo glaubst du ist diese Kamera, wenn du so läufst? In der Vergangenheit hing sie tatsächlich, wenn es das Wetter zugelassen hat, um meinen Hals. Aber mein Rucksack hat zwei Getränkehalter. Der eine liegt so praktisch, dass ich die Kamera mit dem Objektiv seitlich da reinstecken kann. Das heißt, sie hängt mir dann nicht im Nacken oder über den Schultern,
sondern ist da so reingesteckt und ich komme jederzeit, kann ich sie einfach kurz rausziehen für Fotos und hab sie griffbereit. Weil ich weiß auch, wenn sie eingepackt ist im Rucksack, dass man sie weniger rausholt, als wenn sie schon draußen ist. Melli, wovor hast du Angst? Viele Tage im Regen laufen und nur frieren und nicht mehr trocken werden. Und auch ein bisschen, aber das betrifft jetzt zumindest von der Tiefe
her ja noch nicht die Nordinsel. Also auf der Nordinsel gibt es ja auch Flussdurchquerungen, aber ich glaube die richtig Tiefen, die kommen ja dann auf der Südinsel. Da bin ich auch sehr gespannt, was mich da erwarten wird. Hast du einen Kurs gemacht, wie man Flüsse durchquert? Oder hast du dir Videos angeguckt dazu? Ich hatte geschaut nach Kursen. Die lagen jetzt leider mit den Daten,
aber für mich total unpraktisch. Ansonsten hatte ich mal gelesen, dass es auch ganz gute Videos gibt, die man sich zur Not zumindest mal aneignen kann. Genau, das werde ich dann zur Not machen, wenn sich kein passender Kurs mehr findet. Hast du den Pieper dabei, dass man notfalls einen Helikopter rufen kann? Ja, den habe ich dabei. Der liegt hier auch schon und es steht noch auf meiner To-Do-Liste, den endlich mal fertig einzurichten. Ich tue mir immer so ein bisschen schwer mit neuen technischen Geräten. Aber ich habe ja jetzt das Wochenende noch Zeit,
mich damit zu beschäftigen. Was hat der gekostet? Der hat jetzt, ich glaube, ein bisschen über 300 Euro gekostet. Also ich habe von Garmin das InReach Mini 2 mir geholt. Ist so ein Klassiker, glaube ich, also zumindest was ich so gelesen habe. Den haben recht viele. Und da muss ich noch so ein Abo-Modell bei Garmin abschließen für
die einzelnen Funktionen. Genau, das steht jetzt noch auf meiner To-Do-Liste jetzt fürs Wochenende. Hast du einen Wasserfilter dabei? Ich habe eine Wasserfilterflasche. Also die hat einen integrierten Filter. Die habe ich auch in der Vergangenheit auf Wanderungen immer genutzt und die habe ich jetzt auch diesmal wieder dabei. Und sag mal, so organisatorische Dinge, was man braucht, um überhaupt nach Neuseeland zu kommen. Mit welchem Visum reist du ein?
Ich habe das Visitor Visa beantragt, weil das normale Touristenvisum mit drei Monaten ja nicht ausgereicht hätte. Und genau, ich glaube, mit dem kann ich bis zu sechs Monate, könnte ich bis zu sechs Monaten bleiben. Ich habe aber Hin- und Rückflug schon durchgebucht. Also ich bin vier Monate und drei Wochen in Neuseeland und hoffe, dass das zeitlich ausreichend wird. Und sag mal, wer kümmert sich um dein Pferd? Ja, mein Pferd ist immer so das schwierigste oder für mich persönlich härteste Thema. Der fehlt mir immer schon sehr, aber der steht hier in einem ganz tollen Offenstall. Der kann 24-7 mit seinen Kumpels da rumlaufen auf dem Gelände. Ich habe eine
ganz tolle Reitbeteiligung seit ein paar Jahren, die kommt dann öfters zu ihm. Und dann habe ich noch ein anderes tolles Mädel, die hat sich auch in der Vergangenheit, wenn ich länger unterwegs war, mit um ihn gekümmert. Und habe dann auch noch zwei, drei Personen, auf die ich immer zurückgreifen kann oder auf denen die Mädels dann zurückgreifen können, wenn sie mal krank sind oder selbst mal im Urlaub sind. Das kann in viereinhalb Monaten ja auch mal vorkommen. Wie haben eigentlich deine Freunde und Familie reagiert, als du gesagt hast, ich mache das jetzt wirklich? Ja, also unterschiedlich. Also so eigentlich viele haben gesagt, wow, wer jetzt gar nicht meint, würde ich nicht machen. Aber genau, freuen sich da alle mit mir und fiebern da so ein bisschen mit. Also es ist keiner dabei, der Bedenken hat oder der mir
das ausreden wollte, sondern eher so ein bisschen Anerkennung dafür, dass ich mir das zutraue. Wie schafft man das, so viele Monate nicht zu arbeiten und sich so eine Auszeit zu nehmen? Ja, ich hatte ja vorhin schon gesagt, dass ich den Gedanken seit zweieinhalb Jahren habe. Und jetzt habe ich die zweieinhalb Jahre, seit ich das weiß, immer was zurückgelegt und habe mir ausgerechnet, was sind meine Kosten zu Hause. Als Selbstständige habe ich dann natürlich auch meine Krankenkasse und alles Mögliche, was ja weiterläuft.
Genau, und habe dann gespart und hoffe, dass der Plan aufgeht. Was glaubst du, wie viel Geld wirst du in Neuseeland ausgeben pro Monat? Ja, das ist eine gute Frage. Ich hab mir von einigen durchgelesen, was sie so auf dem Trail ausgegeben haben. Das ist natürlich auch immer super individuell, weil je nachdem, was die Leute essen oder wie oft sie dann in gehobenere Unterkünfte gehen. Ich versuche schon viel im Zelt zu bleiben oder wenn,
dann mal in ein Hostel, aber jetzt nicht mehr unbedingt ein Hotelzimmer zu nehmen. Ich glaube, da lagen die Kosten bei vielen so zwischen 8.000 bis 14.000 Neuseeland-Dollarn. Das war so die Range. Und ich rechne auch mal so mit so 10.000 Neuseeland-Dollarn hinkommen könnte für den Trail vor Ort. Hab aber ein bisschen Puffern nach hinten raus natürlich auch noch. Man hatte natürlich auch schon ein paar Kosten vorab.
Also jetzt mit Flug, Visa, noch letzte Ausrüstungssachen. Das ist da natürlich nicht einkalkuliert. Aber ja, ich denke, ich bin ja auch schon öfters durch Neuseeland gereist. Ich weiß ja, dass die Lebensmittelpreise auch sehr angezogen haben. Bin da aber auch immer recht simpel unterwegs. Was hast du fürs Visum bezahlt? Das waren umgerechnet 144 Euro. Wie hast du dich versichert? Krankenversichert?
Eine Auslandskrankenversicherung für den Zeitraum, wo auch Krankenrücktransport und Bergungskosten versichert sind. Zusätzlich bin ich noch Alpenvereinsmitglied hier in Deutschland. Und da hat man tatsächlich auch einen Bergrettungsschutz weltweit mit drin. Und genau zusätzlich ist tatsächlich meine Info, dass sogar Rescue in Neuseeland auch versichert ist, also wenn es sich wirklich um einen Notfall
handelt. Genau, also bin ich da dreifach abgesichert. Irgendeiner wird es am Ende hoffentlich zahlen. Hoffentlich passiert es überhaupt gar nicht, aber für den Fall der Fälle wird sich da dann einer breit erklären. Wo hast du deine Auslandskrankenversicherung abgeschlossen? Beim ADAC. Die waren jetzt so im Preis-Leistungs-Verhältnis tatsächlich die attraktivsten.
Ich vergleiche das aber immer. Also ich hatte auch schon mal andere Versicherungen. Ich habe immer geschaut, was für die Reise dann eben genau am besten gepasst hat. Meli, glaubst du, dass du nach dieser Reise oder nach dieser Wanderung noch dieselbe sein wirst? Schwierige Frage. Also ich glaube schon, dass so etwas jemanden verändert
und etwas mit einem macht. Aber wie das aussehen wird, kann man sich jetzt natürlich noch nicht vorstellen. Also ja, ich glaube schon, dass es mich ein bisschen verändern wird, aber ich hoffe nicht im Negativen. Was erhoffst du dir denn oder was wünschst du dir? Eine schöne Zeit, viel Zeit für mich,
nette Begegnungen mit Gleichgesinnten, netter Austausch und nochmal an Orte in Neuseeland zu kommen, die ich bisher nicht gesehen habe, weil man sie eben nur zu Fuß erreichen kann über mehrere Tage und noch mal an Orte in Neuseeland zu kommen, die ich bisher nicht gesehen habe, weil man sie eben nur zu Fuß erreichen kann über mehrere Tage. Und einfach mal 4,5 Monate oder 4 Monate
sich einfach nur da drauf zu konzentrieren und nicht so viele andere Sachen in deinem Kopf haben zu müssen. Ist irgendwas in deinem Kopf, die du dir ein bisschen durchdenken willst? Nicht direkt. Also so beruflich bin ich ja eigentlich recht zufrieden, so wie es gerade ist. Es sind natürlich so ein bisschen Ideen da, wie ich mich da noch so ein bisschen in Zukunft
verändern will. Also vielleicht gibt es dazu ein bisschen neue Impulse. Vielleicht ist das auch schon ein Grundstein dafür. Du hast ja bestimmt auch von Trail Angels gehört. Ja, genau. Davon habe ich schon gehört. Gibt es irgendwelche, die du unbedingt sehen willst oder die du besuchen möchtest? Ich habe mich noch nicht so weit reingelesen, aber ich hatte es in einem Podcast, ich glaube
bei euch im Podcast, mit Vicky gehört. Und die zwei haben auch letztens schon einen Post in der Facebook-Gruppe gemacht und gesagt, dass sie jeden willkommen heißen, der sie besuchen will in Wanganui. George und Rob. Also da möchte ich schon super gerne einfach mal vorbeischauen und sie kennenlernen. Ansonsten sagen mir da, also habe ich da noch gar keine Namen im Kopf. Und ich bin auch ein bisschen am überlegen, ob ich ein bisschen filmen werde und vielleicht dann Leute, die mir begegnen, auch mal frage, ob ich sie ein bisschen interviewen kann. Mal
schauen, was da draus wird. Fände ich total spannend. Wenn dir ein deutscher Trail Angel über den Weg läuft, dann sag uns Bescheid. Ich würde so gerne mal einen deutschen Trail Angel interviewen, was der so für Leute trifft oder was der so für Geschichten erzählt. Sag mal, dein Essen wird sich ja in Zukunft jetzt wahrscheinlich radikal ändern, was du täglich isst. Was glaubst du wird so fast jeden Tag auf deinem Speiseplan stehen? Instant-Nudeln. Zum Glück habe ich mich an denen auch bisher in der Vergangenheit noch nicht überfressen. auf deinem Speiseplan stehen? Instant-Nudeln.
Zum Glück hab ich mich an denen auch bisher in der Vergangenheit noch nicht überfressen. Was mir tatsächlich auch noch ein bisschen Kopfschmerzen bereitet, ist das Frühstück. In der Vergangenheit hab ich immer Oats gefrühstückt. Aber ich bin tatsächlich gar kein riesen Fan davon.
Zu Hause ess ich tatsächlich ganz oft hauptsächlich Brot zum Frühstück oder einfach ein bisschen deftiger. Also ich bin nicht so der Müsli- oder Porridge-Frühstücker. Es wird sich zeigen, ob ich mich irgendwann einfach damit abfinde oder ob ich irgendwann Instant-Nudel-Frühstücke, weil ich es einfach nicht mehr anders haben kann. Ich bin gespannt. Hast du Angst vor der körperlichen Herausforderung?
So direkt Angst habe ich nicht. Ich habe gerade im letzten Sommer in Neuseeland gemerkt, da habe ich wirklich viele Multi-Day-Hikes hintereinander gemacht, immer mal mit einem Pausentag dazwischen. Und habe gemerkt, wie schnell man den Körper selbst auch trainieren kann und wie einfach es mir gegen Ende gefallen ist, mit meinem schweren Rucksack mal eben ein paar Höhenmeter zu
machen. Und deswegen glaube ich, bin ich optimistisch, dass mein Körper sich schnell dran gewöhnen wird, wenn man gelegentlich eben auch mal einen Pausentag einlegt und ihm einfach ein bisschen Ruhe gönnt. Hast du dich besonders vorbereitet, dass du jetzt irgendwie noch ein paar Wanderungen zum Üben gemacht hast oder startest du da jetzt einfach kalt rein? Ich hätte mich gerne ein bisschen mehr vorbereitet.
Ich bin tatsächlich die anderthalb letzten anderthalb Wochen gelegentlich mal mit meinem Rucksack und ich glaube so 10, 12 Kilo habe ich rein, also ganz viele Wasserflaschen und bin immer mal so fünf bis sieben Kilometer einfach bei uns im Feld, wenn es sich zeitlich ergeben hat, eine Runde gelaufen. Einfach, um ihn so ganz langsam schon mal wieder ein bisschen an Rucksackgewicht zu gewöhnen, mein Körper.
Dass es für ihn jetzt nicht ganz überraschend kommt. Aber es ist nicht in dem Umfang passiert, wie ich es mir eigentlich gewünscht hätte, weil es zeitlich dann irgendwie doch schwer war, das im Alltag umzusetzen, da jeden Tag mal zwei, drei Stunden noch wandern zu gehen. Ich meine, du wirst ja jetzt 3000 Kilometer laufen. Das ist ja so eine unvorstellbare Zahl.
Ist dir diese Entfernung klar? Was ist das eigentlich für eine Distanz? Ich meine, ich bin ja schon dreimal durch dieses Land gefahren mit dem Auto und weiß sehr gut, dass das eine ziemlich große Distanz ist und ja allein im Auto schon viele, viele Stunden sind. Ja, es ist schon ein bisschen was, das ist mir bewusst, aber ich freue mich auch total drauf, ob ich das alles so schaffen werde und wie ich das schaffen werde. Und Melli, was ist das Schöne an Neuseeland? Warum ist Neuseeland
dein Herzensland? Ich liebe diese landschaftliche Vielfalt in Neuseeland. Ich liebe die Berge. Also klar, wir haben hier auch Berge und auch wunderschöne Berge hier in Europa. Aber in Neuseeland ist alles noch so ein bisschen ruhiger, weniger Menschen. Man kann viel auch für sich sein. Und an jeder Ecke hat man eine andere schöne Landschaft,
die einen fasziniert. Und kommt gar nicht mehr so aus dem Staunen raus. Also, auch grade, als ich jetzt wieder im letzten Sommer in Neuseeland war, und mit dem Auto da rumgefahren bin, ich musste ständig anhalten, weil ich was Schönes gesehen hab
und fotografieren wollte. Und da geht mein Herz einfach auf. Melli, du weißt doch nichts davon. Haben wir so noch nie gemacht, aber da würde ich ja jetzt sozusagen vor deinem Weg sprechen. Du hast doch ein Handy dabei, oder? Ja. Ich fände es nämlich total schön, wenn du so ein monatliches Update einfach mal schicken könntest
oder ich dir einfach ein paar Fragen per Sprachnachricht schicke. Und am Ende, ich würde total gern nach Bluff kommen, wenn du da ankommst. Und ich zumindest kurz nachdem du fertig bist, würde ich dich gern einfach nochmal sprechen, nochmal hier interviewen, wie denn deine Reise war. Hättest du dazu Lust, das zu machen? Ja, super, gerne. Sehr schön, weil ich finde das ist so, ja, ich finde das total spannend, diese Reise so mit zu verfolgen.
Und ich meine, das ist ja schon noch eine andere Nummer, hier zu wandern. Also wie du schon sagst, mit Hütten, das kann sich ja einer gar nicht so richtig vorstellen, der noch nie in Neuseeland war. Also du hast ja Gaskocher und Gas und alles dabei. Also du trägst ja nicht nur dein Haus und deinen Schlafplatz, sondern deine Küche und wahrscheinlich auch dein Toilettenpapier. Alles mit dir rum. Und das hat natürlich, die Hütte hat nichts mit einer Hütte in Österreich zu tun, wo man dann zur Not doch mal einkehrt, sich ins Bett legt und eben ein Bier und einen Kaiserschmarrn bekommt. Also es
ist ja schon wirklich verbinden mit der Natur, gerade auf der Südinsel. Ich kann mir das eigentlich vorstellen, so wie hier, jemand, der in den Bergen schon mal unterwegs war und mal in einer Schutzhütte genächtigt hat. Was anderes ist es ja im Prinzip nicht. Aber ich mag es. Ich habe ja jetzt schon einige kennengelernt im letzten Sommer und bin gespannt, jetzt nochmal so die richtigen Backcountry-Huts so kennenzulernen auf dem Weg. Das ist auch, also wer es mag, ich muss auch echt sagen, wir haben auch hier die Plakate, wo so alle Hütten Neuseelands drauf sind. Und ich muss echt sagen, wir sind jetzt in Stewart Island, sind wir den Great Walk gelaufen mit den Kindern.
Und diese Hütten, das ist, ich meine, klar, ist da nur Strom. Wenn es dann dunkel wird, dann wird es halt dunkel und du gehst ins Bett. Also dieses Leben auch mit den Jahreszeiten und dem Wetter ist einfach sowas von erdend und angenehm, gerade in der heutigen Zeit. Ja, das finde ich auch so toll. Man merkt einfach auf so einer Wanderung oder gerade so im Backcountry, wie wenig man eigentlich braucht, um glücklich zu sein.
Also, das klingt jetzt so total so abgedroschen, aber es ist wirklich so. Also, so ging's mir auch im letzten Sommer ganz oft, dass ich so glücklich war und ja eigentlich so wenig hatte. Also, alles in meinem Rucksack dabei, so die Natur draußen.
Ähm, aber es war schön, so dieses einfache, simple Leben. Und gibt's, Melli, irgendwas, was du der Melli raten möchtest, die in Bluff ankommt in vier Monaten? Genieß jede Sekunde und hetz nicht zu sehr durch. Ich finde auch, weil das ist so, wenn man so gerade mit anderen läuft, dass man dann doch immer vergleicht und sich denkt, wenn die heute diese Etappe laufen oder die schaffen es jetzt in acht Tagen, dass man sich da so locker machen muss, weil letztendlich
wird sich am Ende keiner erinnern, ob du das in vier oder fünf Monaten gemacht hast, sondern einfach, dass du es gemacht hast. Ich finde das großartig. Ich wünsche dir ganz viel Erfolg für den Start und wünsche dir jetzt als erstes mal ein richtig schönes Loslaufen und freue mich dann sozusagen auf deine erste Nachricht, die du uns dann hoffentlich von der Wanderung schickst. Melli, wir wünschen dir alles, alles Gute dafür. Dankeschön. Dann bis in Neuseeland.
Bis dann, tschüss. Tschüss Melli. Ja, nächste Woche geht es hier weiter mit Mellis Packliste, die packe ich euch in die Episodenbeschreibung. Und wenn ihr jetzt schon mehr über Neuseelands längsten Wanderweg wissen wollt, wir haben bereits zwei Interviews aufgenommen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Vicky wanderte den Trail in Covid-Zeiten, also fast ganz allein und dann auch noch
von Süd nach Nord und am ersten Tag steht schon der Gaskocher in Flammen. Die Episode haben wir im Juli 2022 veröffentlicht. Packe ich euch auch nochmal in die Episodenbeschreibung. Und dann gibt es noch ein Interview von Jan, der sehr organisiert und zielstrebig von Etappe zu Etappe gewandert ist. Das Interview haben wir aufgenommen im März 2024. Vielen lieben Dank fürs Zuhören. Wenn ihr keine Folge mehr verpassen wollt, dann drückt doch die Glocke in eurem Podcast Player.
Das heißt, abonnieren ist aber kostenlos und ihr erfahrt dann immer als Erste, wann eine neue Folge draußen ist. Bis nächste Woche. Ka kite!
Transcribed with Cockatoo