IGEL - Inklusion Ganz Einfach Leben

Sascha Lang - Inklusator
Since 04/2021 256 Episoden

Wege in den Beruf - wie wir Taubblinde Menschen frühzeitigin die Arbeitswelt integrieren können

Ein Gespräch mit Jana Martin und Kai Pietsch vom Projekt "Wege in den Beruf"

10.04.2025 58 min

Zusammenfassung & Show Notes

IGEL Podcast #249 – Wege in den Beruf für taubblinde und hörsehbehinderte Menschen
In dieser Episode sprechen wir über das bundesweite Projekt „Wege in den Beruf“, das speziell für Menschen mit Taubblindheit oder Hörsehbehinderung ins Leben gerufen wurde. Ziel ist es, dieser oft übersehenen Zielgruppe berufliche Perspektiven zu eröffnen und die Integration in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu verbessern.
Unsere Gäste Kai Pietch und Jana Martin geben Einblicke in die Herausforderungen, die Menschen mit doppelter Sinnesbehinderung im Berufsleben erleben, und erklären, wie das Projekt hier unterstützt.
„Wege in den Beruf“ wurde 2020 gestartet und ist eine Kooperation der Nikolauspflege Stuttgart, des Deutschen Taubblindenwerks Hannover sowie des SFZ Förderzentrums in Chemnitz und Berlin. Finanziert wird es von der Aktion Mensch.
Entwickelt wurden u.a. eine berufsbezogene Grundrehabilitation sowie Ausbildungskonzepte in Hauswirtschaft und IT, die ab Sommer 2025 an mehreren Standorten angeboten werden sollen.
Ein barrierefreies Beratungsangebot steht seit Mai 2024 zur Verfügung – online sowie an den Standorten Berlin, Stuttgart, Hannover und Chemnitz.
Die Projektverantwortlichen betonen die Relevanz individueller Unterstützung und technischer Hilfsmittel, um Barrieren abzubauen und Frühverrentung zu vermeiden.
Weitere Infos unter:
 👉 www.wege-in-den-beruf-tb.de
 
Zum IGEL-Podcast:
 
Feedback an: office@inklusator.com
               

Transkript

Music. Mit eurem Inklusator, Sascha Lang. Willkommen zur SideCity 2025, Europas führender Fachmesse für Blinden- und Sehbehindertenhilfsmittel. Vom 21. bis 23. Mai öffnet das Cup Europa in Frankfurt seine Türen für alle, die sich für innovative Technologien, Hilfsmittel und Services interessieren. Entdecken Sie unsere aufregenden Neuerungen. Das Gaming Lab mit digitalen und analogen Spielewelten sowie dem inklusiven E-Sports-Turnier als Highlight. Auf der neuen interaktiven Workshop-Bühne erwarten Sie vielfältige Themenbereiche mit Weiterbildungskarakter. Natürlich finden Sie auch wieder unser altbewährtes Forum mit spannenden Vorträgen zu Medizin, Rehabilitation, Bildung und smarter Mobilität. Können Sie nicht persönlich teilnehmen? Kein Problem. Erleben Sie alle drei Bereiche hybrid und nutzen Sie zusätzlich die exklusiven Online-Aussteller-Vorträge. So verpassen Sie keine der inspirierenden Ideen und Lösungen, die Ihnen mehr Selbstständigkeit im Alltag ermöglichen. Die Teilnahme ist nach Anmeldung auf www.sitecity.net kostenlos, ob vor Ort oder digital. Über 140 Aussteller präsentieren in der altbewährten Ausstellung ihre neuesten Entwicklungen und freuen sich auf Ihren Besuch. Igel Inklusion, ganz einfach Leben, der Podcast für gelebte Inklusion. Herzlich willkommen. Mein Name ist Sasch Lang, ich bin neuer Inklusator und wir sind in der Ausgabe 249 und heute beschäftigen wir uns mit dem Projekt Wege in den Beruf von taubblinden Menschen. Es ist wichtig, dass taubblinde Menschen nicht unterwegs vergessen werden. Es ist eine Gott sei Dank geringe Masse an Personen, aber sie sind sehr wichtig für diese Gesellschaft und ihre Unterstützung ist unheimlich wichtig. Kai Pietsch und Jana Martin erzählen uns über ein Projekt, was sie über die letzten Jahre entwickelt haben und was nun zur Finalität kommt. Viel Spaß, gute Unterhaltung wünscht euer Inklusator Sascha Lachmann. Music. Igel Inklusion, ganz einfach eben der Podcast für geliebte Inklusion. Als ich im September, glaube ich, 2 oder 23 ein Podcast über das Thema Taubblindheit gemacht habe, war der sehr erfolgreich, weil viele Menschen sich gar nicht vorstellen, dass es auch solch eine Kombination geben würde. Die gibt es aber definitiv. Es ist nicht die Masse, Gott sei Dank, aber trotzdem gibt es Menschen, die taubblind sind. Und mit taubblinden Menschen unter anderem befasst sich das Projekt Wege in den Beruf. Herzlich willkommen, Kai und Jana. Ja, vielen Dank. Ja, wir beginnen ja immer so eine Runde, wenn mehrere Leute dabei sind, mit der Vorstellung Ladies first. Jana, wer bist du und was machst du in diesem Projekt? Ja, sehr gern. Mein Name ist Jana Martin. Ich bin Sonderpädagogin. Ich habe in Heidelberg die Fachrichtung Lernen bei Blindheit und die Fachrichtung Hören studiert und habe im Studium den Bereich Taub-Blindheit-Hör-Sehbehinderung kennengelernt. Ich habe dann irgendwie auch versucht, da im Studium noch durch Praktika einen Fokus draufzulegen und wusste, ich möchte in dem Bereich arbeiten und bin dann im Sommer 2020 als Projektmitarbeiterin im Projektweg in den Beruf eingestiegen. Und im Dezember 2022 habe ich dann auch von dem Projekt die Projektleitung übernommen. Kai, wer bist du? Ja, dann mache ich gerne mal weiter. Mein Name ist Kai Piech. Ich bin mittlerweile 53 Jahre alt und noch längst nicht so lange wie Diana für das Projekt tätig. Ich habe tatsächlich erst im Mai letzten Jahres als Projektreferent zwei Wege in den Beruf angefangen. Das heißt, ich habe auch nur noch das Vergnügen, das letzte Projekt dieses Projektes ein bisschen mit unterstützen zu können. Innerhalb des Projektes verantworte ich so den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit. Das heißt, gerade jetzt gegen Ende des Projektes versuchen wir natürlich das, was das Projekt hervorgebracht hat, in die Öffentlichkeit zu tragen. Die Menschen mit Taubblindheit genau über das, was wir erreicht haben, zu informieren. Also von der Qualifikation her, ich habe mal in Hannover, da komme ich her, Sozialwissenschaften und später nochmal Sozialpädagogik studiert und habe ganz, ganz lange mittlerweile, kann ich so zusammenfassend sagen, über 30 Jahre berufliche Erfahrung im Bereich der sozialen Teilhabe von Menschen mit Blindheit und Sehbehind. Das heißt, ich habe in Hannover für den Blindenverband gearbeitet, später auch für eine Tochterorganisation und dort Wohneinrichtungen geleitet zum Teil und ja, doch eine Menge an Erfahrung sammeln können rund um die Arbeit mit Menschen mit Blindheit. Ihr habt es bereits angedeutet, Thema Blindheit, Taubblindheit ist in eurem Projekt eine wichtige Säule. Wege in den Beruf lässt darauf schließen, dass euer Projekt darauf gezielt ist, gerade diese Zielgruppen in den Beruf zu bekommen. Jana, du bist Projektleiterin. Erzähl uns mal, was ist die Basis des Projektes und was war der Inhalt des Projektes auch? Ja, total gerne. So entstanden ist das Projekt daraus, dass sich die Kooperationseinrichtungen, die komme ich gleich noch, ausgetauscht haben und festgestellt haben, es gibt immer wieder Anfragen eben von diesem Personenkreis, Menschen mit Taubblindheit oder Sehbehinderung, die entweder gerne eben im jungen Erwachsenenalter den Weg in den Beruf begehen wollen oder aber eben auch Menschen, die schon im Berufsleben stehen, aber eine erworbene Taubblindheit oder Sehbehinderung haben und doch gerne im Arbeitsleben bleiben wollen. Dass aber der Stand im Jahr 2019, 2020 in Deutschland einfach so war, dass es keine spezifischen Maßnahmen für diesen Personenkreis gibt, eben im Bereich berufliche Bildung, berufliche Rehabilitation. Und eben daraus haben sich die drei Einrichtungen, das ist zum einen die Nikolauspflege in Stuttgart, das SF-Pörderzentrum in Chemnitz und das Deutsche Taubblindenwerk in Hannover zusammengeschlossen und beschlossen, sie wollen daran was ändern. Wir haben einen Projektantrag gestellt bei der Aktion Mensch-Stiftung, die eben dann das als Modellprojekt auch fördernswert fand. Und so sind wir 2020 im Juni an den Start gegangen mit dem Projekt Wege in den Beruf, der etwas längere Untertitel ist, Aufbau beruflicher Bildungsangebote für Menschen mit Taubblindheit, Hörsehbehinderung in Deutschland. Und genau, eben mit diesem Ziel, doch an dieser Angebotslandschaft in der beruflichen Reha-Welt, berufliches Reha-System in Deutschland, was hinzuzufügen eben für den Personenkreis. Also wir sprechen vom Weg in den Beruf. Das heißt, wir sprechen auch gar nicht vom Beruf, was ja dann die Konsequenz davon wäre. Jetzt ist es ja so, blind, taubblind, Hörschädigung und Seheinschränkung, diese Kombination ist natürlich eine sehr besondere, weil man da, wie bei vielen Menschen mit Behinderungen, nicht davon ausgehen kann, dass alle auf dem gleichen Niveau ankommen, wenn ich das mal so sage, was diese Ausbildung oder die Voraussetzungen für eine Ausbildung oder für einen Beruf sind. Wie kann man denn da diese Individualität, die ich mittlerweile ja bei jedem einzelnen Menschen festgestellt habe, das ist gar keine behindertenspezifische Geschichte. Jeder Mensch ist individuell, aber in der Behinderung meint man, sie wären alle gleich. Wie kann man denn diese Individualität in euer Projekt mit einbinden? Man muss ja dann eher maßgeschneidert da arbeiten, Kai. Ja, ich versuche mal eine vernünftige Antwort auf deine Frage zu geben. Also erstmal hast du vollkommen recht, Sascha. Der Personenkreis der Menschen mit Taubblindheit, Höhe Sehbehinderung ist ein absolut heterogen. Die Menschen sind völlig unterschiedlich, sowohl was ihre beruflichen Vorerfahrungen betrifft, als auch was die Ausprägung ihrer Sinnesbeeinträchtigung betrifft. Das heißt, zuallererst ist es wichtig, sich vorzustellen, dass Menschen mit Taubblindheit oder höher Sehbehinderung im Zweifel natürlich nicht von Geburt an diese Sinnesbeeinträchtigungen aufweisen. Das heißt, viele Menschen, für die auch unser Projekt und unsere Projektergebnisse sehr interessant sind und sehr wichtig sind, sind Menschen, die vielleicht gehörlos oder schwerhörig geboren sind. Die aber noch gar keine Sehbeeinträchtigung in ihren jungen Lebensjahren hatten, die entsprechend mit dieser Gehörlosigkeit als ihre Muttersprache, die deutsche Gebärdensprache gelernt haben, praktizieren und in ihrer Kommunikation überhaupt nicht eingeschränkt sind diesbezüglich. Und dann aber im Erwachsenenalter aufgrund eines Krankheitsbildes möglicherweise sukzessiv dann auch ihre Sehkraft. Die Menschen sind im Zweifel schon längst beruflich verortet, haben ihre berufliche Stellung gefunden, arbeiten in Betrieben schon seit vielen Jahren und stoßen dann im Zuge eben dieses zunehmenden Sehverlustes möglicherweise irgendwann auf doch erhebliche Schwierigkeiten. Dass es nur ein Personenkreis ist, für den dieses Rehabilitationsangebot, was wir hier geschaffen haben, von Interesse ist. Wo wir sagen, okay, aufgrund eines zunehmenden Sehverlustes von Menschen, die schon ohnehin gehörlos sind, von den Schwierigkeiten bei der Ausübung der Berufstätigkeit auftreten, denen man begegnen kann durch ganz intensive Schulungsmaßnahmen. Und das ist allerdings nur ein Personenkreis, für den unsere Ergebnisse von Bedeutung sind. Weil es gibt natürlich auf der anderen Seite auch Menschen, die noch gar nicht beruflich verortet sind. Junge Menschen mit einer höheren Sehbeeinträchtigung, einer Glaubblindheit, die erst starten wollen ins Berufsleben. Das heißt, auch für diese Menschen muss es Rahmenbedingungen geben oder sollte es Rahmenbedingungen geben, in denen sie überhaupt erst mal so etwas wie eine Berufsausbildung noch beginnen können, um den Start ins Berufsleben zu vollziehen. Und wichtig bei allem, das ist sozusagen die Botschaft, die ich zuallererst aussprechen würde, ist, dass die Menschen eben gerade was Ausprägung der Sinnesbeeinträchtigung, was den Zeitpunkt des Erwerbs der Sinnesbeeinträchtigung, was ihre biografischen Vorerfahrungen betrifft, völlig unterschiedlich sind. Und genauso wie du es gesagt hast, Sascha, jeder dort von einem anderen Stand kommt und sich an einem anderen Punkt innerhalb seines Lebens gerade befindet. Und deswegen sind die Angebote, die Wege in dem Beruf geschaffen hat, eben auch sehr unterschiedliche für die jeweiligen Personenkreise passend. So würde ich das versuchen, mal zu umschreiben. Jana, hinzu kommt ja noch, bevor wir dann auf die Angebote sprechen kommen, hinzu kommt ja noch, dass aufgrund der sehr differenzierten Situationen, also der eine hört mehr, der andere hört weniger, der andere kann Blindenschrift, der andere kann keine Blindenschrift, der andere kann vielleicht sogar noch Gebärdensprache, der andere nicht, also es ist ja eine Vielfalt. Aber gerade dieser Unterschied macht es ja auch so wichtig zu gucken, welche Kommunikationssysteme, Kommunikationsmöglichkeiten eingesetzt werden können, weil wenn man komplett taub und blind ist, es ja ganz schwierig ist, weder sowohl über die Sprache wie über die Schrift zu kommunizieren. Das heißt, es bedarf auch da bei euch der Überlegung, welche Kommunikationsmöglichkeiten gibt es, welche können wir einsetzen und wie fern, frage ich dann mit direkt dazu, kann vielleicht auch heutzutage eine künstliche Intelligenz da schon mitmischen. Oh, das ist eine sehr spannende Frage mit der künstlichen Intelligenz. Ich würde erst auf den ersten Teil der Frage eingehen. Du hast vollkommen recht, die Kommunikationsformen und eben diese Vielfalt an Kommunikationsformen sind, glaube ich, so der große Fokus bei dem Personenkreis Menschen mit Taubblindheit, oder Sehbehinderung und eben auch deshalb die Schwierigkeit, die diese Menschen bisher häufig haben, wenn sie versuchen, in Bildungsangebote reinzukommen oder Bildungsangebote wahrzunehmen, die es bisher schon gibt, zum Beispiel für Menschen mit Blindheit, Sehbehinderung. Ein Punkt, den wir da im Projekt in Angriff genommen haben, ist vor allem auch die Mitarbeitenden der drei Einrichtungen zu schulen in den unterschiedlichen Kommunikationsformen. Also auch ein Angebot zu machen, Gebärdensprache zu lernen, natürlich Lormen auch in den Schulungen anzubieten, um eben da auf die unterschiedlichen Kommunikationsformen eingehen zu können der verschiedenen Personen. Weil ich würde sagen, das macht den großen Unterschied aus, ob ich etwas lerne in einer Kommunikationsform, die für mich nicht so viel Anstrengung bedarf, wie was anderes. Jetzt mit der künstlichen Intelligenz haben wir uns ehrlicherweise im Projekt nicht direkt befasst, das schon einzubinden. Es wird ja jetzt die letzten Jahre auf jeden Fall sehr viel diskutieren. Stärker das Thema. Und ich sehe da schon Chancen auch, dass beispielsweise, wenn eine künstliche Intelligenz Perspektive ist, einen Text mit einem Avatar in deutsche Gebärdensprache übersetzen kann, ist das vielleicht eine Chance, wie junge Auszubildende auch nochmal einen anderen Zugang zu ihren Lernmaterialien bekommen. Fällt mir jetzt als Beispiel ein. Wie gesagt, wir haben uns damit noch nicht direkt im Projekt befasst, aber das wäre jetzt so eine Vision, die ich mir vorstellen könnte. Wie siehst du das, Kai? Die künstliche Intelligenz, könnte die in eurem Projekt noch, du bist ja sozusagen Neueinsteiger, du bist ja im Projekt eingestiegen, als die künstliche Intelligenz sozusagen ihren Vormarsch hatte. Jan hat gesagt, noch nicht direkt in eurem Projekt, was ja verständlich ist, 2020 haben wir, glaube ich, ganz wenig über die Intelligenz gesprochen. Sie zwar tagtäglich schon genutzt, aber nicht so wie heute. Wie siehst du das? Wer das noch, wenn man so schön sagt, beim Kuchen ein Topic? Also ich bin ehrlich genug zu sagen, dass das innerhalb unseres jetzt nur noch sehr kurz verbleibenden Projektzeithaums bis Ende Mai diesen Jahres mit Sicherheit keine Rolle mehr spielen wird. Aber ansonsten, na klar, die Perspektive, dass eben auch über künstliche Intelligenz Hilfsmittel geschaffen werden, die Menschen Barrieren überwinden, helfen, das kann ich mir natürlich grundsätzlich vorstellen. Und vielleicht als ergänzend zu dem, was Jana gerade gesagt hat, mir ist das wichtig, das auch nochmal zu beschreiben, wie wichtig eben eine gelingende Kommunikation mit diesem Personenkreis ist. Jana hat es beschrieben, die Kommunikationsformen, die die Menschen mit Tauchelindheit in ihrem Alltag praktizieren, sind sehr vielfältige. Also, Jana hat das Lormen angesprochen, es gibt Menschen, die noch ein ausreichendes Sehvermögen haben, um die deutsche Gebärdensprache zu praktizieren. Es gibt dann die Möglichkeit des taktilen Gebärdens, wenn die Sehfähigkeit nicht mehr ausreicht, um die deutsche Gebärdensprache selbst im klassischen Sinne zu praktizieren, kann eben taktil miteinander gebärdet werden. Und es gibt natürlich auch im Bereich der Menschen mit höherer Sehbehinderung Menschen, die über ein Cochlea-Implantat versorgt sind und auch Lautsprache noch akustisch wahrzunehmen, wieder in der Lage sind. Und wenn man die Vielfalt der Kommunikationswege erkennt und sich überlegt, welche beruflichen Bildungsangebote sind erforderlich, um die jeweiligen Menschen mit all diesen unterschiedlichen Kommunikationsformen angemessen zu erreichen, Und dann wird auch klar, dass, was Jana gesagt hat, dass es eben auch darum geht, die Menschen, die mit den Menschen mit Taubblindheit arbeiten, dann entsprechend kommunikativ zu schulen und zu fördern. Das heißt, die Zielgruppe, gerade im Bereich der Mitarbeiterschulungen und so was Projektes, sind im Zweifel nicht nur die Personen mit Taubblindheit, sondern eben auch die Menschen, die mit diesem Personenkreis dann arbeiten werden. Und das ist eben erstmal eine ganz, ganz grundsätzliche Voraussetzung, dass Teilnehmende von unseren Bildungs- und Schulungsangeboten und die Anbietenden dieser Schulungsangebote miteinander gelingend kommunizieren können. Und das wird eben sichergestellt durch unterschiedlichste Kommunikationsformen. Deswegen ist Kommunikation wirklich so wichtig im Umgang mit Menschen metropolitär. Ihr habt gesagt, das Projekt ist entstanden aus dem Bedarf, aus der Zielgruppe, die gesagt hat, wir brauchen da was, wir brauchen mehr Unterstützung, wir brauchen mehr auf uns zugeschnittene Maßnahmen, Möglichkeiten. Inwiefern konntet ihr denn dann auch diese Zielgruppe mit einbinden in die Ausarbeitung eures Projektes oder in die Finalität der Angebote, sagen wir mal so? Ja, das ist eine sehr gute Frage, weil jetzt sitzen Kai und ich hier bei dem Podcast, die wir beide hören, sehen sind. Ich fange erstmal an im Projektteam. Da hatten wir unterschiedliche Projektteam-Zusammenstellungen. Es hat sich über die Projektlaufzeit ein bisschen geändert. Wir hatten auch zwischendrin eine höhere sehbehinderte Mitarbeiterin oder Kollegin, sage ich lieber, und momentan eine hochgradig sehbehinderte Kollegin. Das heißt, da fließt so ein bisschen natürlich auch deren Erfahrungswert aus dem persönlichen Kontext raus. Wir haben aber vor allem auch versucht, im Projekt ein Netzwerk zu schaffen. Kontakt aufzunehmen zu den verschiedenen Selbsthilfeverbänden, Wir haben außerdem einen Projektbeirat, der sich aus ganz unterschiedlichen Expertinnen und Experten zusammensetzt und aber eben auch Expertinnen in eigener Sache. Also eben Menschen mit Taublintheit-Hör-Sehbehinderung und Angehörige auch und Menschen mit Taublintheit-Hör-Sehbehinderung. Das heißt, wir versuchen immer wieder auch da unsere Projektergebnisse beziehungsweise unsere Dinge, die wir erarbeiten, zu besprechen, uns Feedback einzuholen. Und das Gleiche eben auch im Netzwerk, was wir geschaffen haben mit den Selbsthilfeverbänden und Vereinen, wo wir unterschiedliche Veranstaltungen über die Jahre abgehalten haben, um eben unseren Projektfortschritt immer wieder vorzustellen und dann aber vor allem auch in die Diskussion zu gehen und uns Feedback einzuholen. Und ein weiterer wichtiger Punkt in der Projektarbeit war das sogenannte Teilprojekt Prototypen oder Testläufe, wo wir eben die ersten Konzeptentwürfe oder die erstellten Konzepte auch erprobt haben, dass eben einzelne Teilnehmende mal so ein Bildungsangebot, manchmal in einer etwas verringerten Form, manchmal in der kompletten Länge, durchlaufen haben mit eben auch schon den Mitarbeitenden an den jeweiligen Standorten und wir dann über eine externe Evaluationsfirma da, Genau, einen Evaluationsbericht erstellt haben mit Befragung der Leute, die da teilgenommen haben, über die Zufriedenheit, über auch die Zielerreichung, die vielleicht im Fokus stand. Was sind denn jetzt die Angebote, die ihr habt? Also ihr habt gesagt, die eine Zielgruppe sind die, die im Beruf sind, die eine Reha-Maßnahme brauchen, also um im Beruf zu bleiben oder vielleicht sich umzuorientieren. Die anderen sind diejenigen, die überhaupt in keinem Beruf, sondern kommen aus der Schule, werden vielleicht dann blind oder sind noch in der Schule, werden dann blind und brauchen da eine Berufsorientierung. Welche Angebote für welche Zielgruppe bietet ihr an? Ich würde dir oder werbe dir sehr gerne die Bildungsangebote befreien. Also ich habe noch eine kleine Bemerkung zu dem, was gerade gesagt wird, weil ich gerade etwas ergänzen wollen würde, nämlich zu der Vernetzung und auch Nutzung des Know-hows von Betroffenen selbst, von Menschen mit Taubblindheit. Also zum einen als Ergänzung einfach, wir haben innerhalb unseres Projektes auch ein Teilprojekt, das Beteiligungsprozesse heißt. Das heißt, wir haben eine Kollegin, Sonja Hafner ist das, die sich während des gesamten Zeitraums darum bemüht hat, immer die Menschen mit Taubblindheit und Höhe-Sehbehinderung an den Ergebnissen und an der Fortentwicklung unserer Bildungsangebote zu beteiligen. Und das heißt, das war ein großer Teil über den gesamten Projektzeitraum, dass wir versucht haben, dort eben auch Menschen, die selbst von dieser Sinnesbeeinträchtigung betroffen sind, mit ins Boot zu holen bei der Entwicklung genau der passenden Angebote. Und eine Anekdote will ich einfach erzählen, weil die für mich sehr, sehr prägend war. Ich habe ja, wie gesagt, erst im Mai letzten Jahres begonnen und schon im Sommer war ich zu Gast beim Taubblindendienst der Evangelischen Kirche in Radeberg. Dort hatten wir eine ganz fantastische Veranstaltung und haben vor Menschen mit Taubblindheit und deren Assistenzen unser Projekt vorstellen können. Und dort waren viele Gäste, die, ich würde mal sagen, mittleren bis mittleren Erwachsenenalter waren, vielleicht im Lebensalter von 35 bis 55. Und viele von denen haben uns auch sehr persönlich berichtet von ihren biografischen Erfahrungen im Bereich der Teilhabe am Arbeitsleben. Und das war für mich dahingehend prägend, weil mir auch klar wurde, dass solange es diese beruflichen Bildungs- und Rehabilitationsangebote nicht gab, Das Schicksal der Menschen, die als gehörlose oder schwerhörige Menschen geboren wurden und dann später ihre Sehkraft verloren haben, im beruflichen Sinne dergestalt vorgezeichnet war, dass sie mit dem zunehmenden Sehverlust dann ganz einfach ihren Job verloren haben und in die Frührente gingen. Das sind persönliche Schicksale, die zum Teil mit großen Verlusten verbunden waren, auch mit einer großen Traurigkeit darüber, eben nicht mehr erwerbstätig sein zu können. Und warum ich das Ganze erzähle, ist, weil mir dort klar wurde, und zwar aufgrund eines Beteiligungsprozesses, aufgrund der persönlichen Schilderungen der Menschen mit Taubeldeheit auf ihren Biografien, dass die Angebote, die wir machen und die wir entwickelt haben, eben nicht nur, wie ich das lange Zeit dachte, für die Menschen von Interesse sind, die sich gerade gegenwärtig in der Arbeit befinden und dort auf Schwierigkeiten stoßen. Sondern dass diese Angebote natürlich auch für diejenigen interessant sind, die genau dieses vor 10, 15, 20 Jahren erlebt haben, aber damals die entsprechenden Bildungsangebote noch gar nicht an den Start gebracht wurden. Das heißt, eine Personengruppe, und das ist nur für mich aufgrund der Beteiligung dieser Personen überhaupt klar geworden, für die unsere Angebote auch interessant und hilfreich sind, sind Menschen, die sich im Moment schon in der Rente befinden, aber sagen, nee, eigentlich bin ich jung genug, um noch 10, 15, 20 Jahre erwerbstätig sein zu können. Und ich möchte gern nachträglich diese beruflichen Rehabilitationsangebote wahrnehmen, um nochmal neu beruflich zu sparen. Und das fand ich für mich einen sehr prägenden Moment der Erweiterung des Personenkreises, für den wir das machen, der nur zustande gekommen ist, weil ich direkt einen Kontakt mit diesen Menschen hatte und die mir ihre Geschichte erzählten. Und deswegen war es mir wichtig, das kurz zu beschreiben, um einfach zu zeigen, wie wichtig die Beteiligung der Menschen ist, die von Taubblindheit und Hörsehbehinderung selbst betroffen sind und ihre Geschichten erzählen können. So, wenn ich gleich weitermachen darf, dann kann ich auch, na klar, weil das war ja deine Frage, Sascha, die Bildungsangebote, die wir entwickelt haben innerhalb des Projektteams und die jetzt ab Sommer 2025 auch an den Start gehen, beschreiben. Das sind unterschiedliche. Ich fange mal mit einem an. Mal schauen, ob wir danach einen Break machen und uns erstmal darüber austauschen wollen. Das erste Bildungsangebot, was ab Sommer 2025 jetzt startet, ist ein sogenanntes Assessment. Das heißt, Menschen mit Taubblindheit und Hörsehbehinderung können diese Maßnahme durchlaufen. Es ist eine zwei- bis vierwöchige Maßnahme zur individuellen Bedarfsermittlung. Das heißt, die Person mit Schaubblindheit, Hörsehbehinderung steht für zwei bis vier Wochen komplett im Mittelpunkt. Der Erhebung von bestehenden Kompetenzen und der Ermittlung von Förderbedarf. Es wird geschaut in unterschiedlichen Teilbereichen, welche Kenntnisse hat die Person schon, welche Kompetenzen sind möglicherweise noch nicht vorhanden und könnten ausgebaut. Einzelne Schulungsbereiche oder Ermittlungsbereiche der Kompetenzen sind, na klar, der Bereich der Kommunikation. Es wird geschaut, welche Kommunikation betreibt die Person im Moment gerade. Was könnte im Zweifel bei Voranschreiten einer Sinnesbeeinträchtigung aber noch an zusätzlichen Kommunikationswegen erforderlich sein? Sind auch dort schon Fähigkeiten vorhanden? Es wird geschaut, welche Hilfsmittel diese Person nutzt und welche Hilfsmittel im Zweifel zukünftig noch in der Nutzung erlernt werden könnten. Es gibt natürlich ganz klassisch für Menschen mit eben auch Blindheit, Sehbehinderung oder auch Taubblindheit die Lernbereiche LPF für lebenspraktische Fähigkeiten oder O&M, Orientierung und Mobilität. Und diese Maßnahme zwei bis vier Wochen lang ist eben auch begleitet von einer intensiven Funktionsdiagnostik. Das heißt, es gibt auch medizinische Untersuchungen im Sinne von Hör- und Sehvermögen, dass man wirklich auch dort ganz ausgiebig Auskünfte darüber hat, wie ist die gegenwärtige Situation des Hörens und des Lebens. Und, überhaupt nicht unwichtig, sehr wichtig in seiner Bedeutung, diese Maßnahme wird auch psychologisch begleitet. Das heißt, es gibt auch einen Austausch darüber, was das in der emotionalen Verfassung und der psychischen Verfassung des Teilnehmenden gerade verursacht. Welche Wünsche und Hoffnungen erforderlich sind, welche Belastungen im Zweifel dort auch fettbehandelt sind. Und diese ganze Maßnahme oder diese Umfänge werden eben in dieser zwei- bis vierwöchigen Maßnahme thematisiert mit dem Ziel, gemeinsam mit den Menschen mit Taubblindheit auf der Basis der Ermittlung von Kompetenzen und Förderbedarfen berufliche Perspektive zu finden. Und es endet diese Maßnahme in der Regel mit einer Empfehlung für ein weiteres Vorgehen. Also das heißt, es gibt einen Abschlussbericht, in dem dann wirklich auch schriftlich verfasst wurde. Welche Perspektiven aufgrund dieser sehr intensiven Begutachtung, dieses intensiven Assessments für die betreffende Person bestehen und für sinnvoll erachtet werden. Und dieses Angebot, um das Assessment erstmal dann auch abzuschließen, ist ein Angebot, was ab Sommer 2025 an drei Standorten in Deutschland starten wird. Nämlich, so wie Jana das vorhin gesagt hat, an den Hauptstandorten unserer Kooperationseinrichtungen. Das heißt in Stuttgart, an der Nikolauspflege, in Hannover am Deutschen Taubblittenwerk und beim SFZ in Chemnitz. Jetzt ist es ja so, dass oft solche Maßnahmen, auch für blinde Reha-Maßnahmen, ganz oft ja dann einen Kostenträger brauchen und meistens dann auch darin scheitern, dass der Kostenträger ist nicht zu teuer, wollen wir nicht, brauchen wir nicht, müssen wir nicht, müssen wir dann, dann wird geklagt und gedönst und so weiter. Oder habt ihr da Möglichkeiten vorgebeugt, dass diese Angebote auch stattfinden, wenn kein Kostenträger da ist? Ihr habt gesagt, es findet an drei zentralen Standorten statt, die sowieso schon für Bildung sorgen oder für Menschen da sind. Aber irgendwo muss das ja auch finanziert werden. Wie ist das mit der Finanzierung geklärt, Jana? Das ist tatsächlich, glaube ich, unsere allergrößte Aufgabe jetzt noch bis zum Ende vom Projekt. Projekt, ohne zu sagen, dass wir das jetzt gerade anfangen, sondern das war von Anfang an Ziel des Projektes, eben eine gesicherte Refinanzierung durch die Kostenträger zu erwirken von den entwickelten Bildungsangeboten. Also wir sind da auf verschiedenen Ebenen oder in verschiedenen Bereichen im Gespräch mit eben die Hauptkostenträger solcher Maßnahmen sind, die Agentur für Arbeit und die Deutsche Rentenversicherung. Da sind wir im Kontakt, sind eben im Gespräch, haben unsere Bildungsangebote vorgestellt, den Bedarf natürlich auch vorgestellt, den wir im Projekt erhoben haben und tun gerade jetzt, insbesondere in den letzten Monaten, alles dafür, dass das auf einen guten Weg kommt oder auf jeden Fall perspektivisch in eine gesicherte Refinanzierung geht, um eben genau das zu vermeiden, dass es dann eingeklagt werden muss. Und ja, ich kann leider gerade noch nicht berichten, dass wir den Königsweg gefunden haben und so wird es sein. Ich kann nur berichten, dass wir da weiterhin auf dem Weg sind und dass es auf jeden Fall unser großes Ziel ist. Ja, bei deiner Zielgruppe, sage ich jetzt mal Kai, die du entdeckt hast im Laufe des Projektes, nämlich die, die schon in Rente geschickt worden sind und gerne da raus wollen und noch sich beruflich aktiv genug fühlen, um einen Beruf zu machen, ist es ja das Problem, dass da teilweise auch schon nicht mehr die Rentenversicherung greift. Weder die Agentur für Arbeit, sondern eventuell dann die Eingliederungshilfe. Die ich ja mittlerweile als eine Spaßbremse sehe, weil sie einfach teilweise mit Menschen besetzt sind, die sich absolut nicht in die Menschen mit Behinderung reinfühlen können. Ich pauschalisiere das nicht durch ganz Deutschland, aber das, was ich so rechts und links höre, ist hochkatastrophal. Wie soll denn die Zielgruppe, die jetzt nicht über Agentur für Arbeit oder Rentenversicherung, wie soll die abgedeckt werden? Habt ihr da schon Pläne auf, weil daran scheitert ihr auch oder nicht scheitert, sondern daran wird der Erfolg eurer Maßnahmen, eurer Angebote gemessen? Vielleicht ergänzend zu dem, was die Anna schon gesagt hat, also bezüglich der Vergütungsverhandlungen, so nenne ich das mal, mit den Kostenträgern, haben unsere Kooperationseinrichtungen in Stuttgart, Chemnitz und Hannover vor Ort schon gute Ergebnisse, so würde ich das mal sagen, erzielen. Das heißt, ihnen wurde von den jeweiligen Verhandlungspartnern signalisiert, dass möglicherweise gerade aufgrund der nicht allzu großen Zielgruppe unseres Projektes einzelne Anträgen schon sehr, sehr positiv gegenübergestellt werden wird. Das heißt, es wurde eigentlich signalisiert, dass es an der Vergütung sozusagen nicht scheitern wird. Und bislang gehen wir davon aus, und das ist die Zuversicht, bringe ich auch, dass das auch tatsächlich so in die Tat umgesetzt wird, wie diese Verhandlungspartner das gesagt haben, dass auch im Sinne von Einzelfallverhandlungen und Einzelfallzustimmungen für Kostenanträge diese Leistungsangebote an den Start gehen werden und nicht aufgrund einer nicht geklärten Vergütung der Angebote dann praktisch in die Warteschlafe geschickt wird. Also da bringe ich zumindest auch, ich habe es vorhin gesagt, meine 30-jährige Erfahrung im Bereich der Eingliederungshilfe und manchmal die auch tatsächlich als sehr langwierige Spaßbremse empfunden, aber die notwendige Zuversicht mit, dass sich das für genau diesen Personenkreis aufgrund der Zusagen der Kostenträger erstmal so nicht darstellen wird, sondern dass diejenigen, die wirklich diese Bildungsangebote, weil sie neu und innovativ sind. Nutzen wollen, auch werden nutzen können. Das ist meine persönliche Einstellung und auch meine Hoffnung da, sage ich mal so, für diesen Personenkreis. Jana, du hast vorhin gesagt, der Bedarf wurde ja ermittelt. Ich meine, so ein Projekt macht man nicht einfach so aus der Hüfte und sagt, wir haben 300 Kandidaten, die in Frage kommen, sondern ihr habt einen Bedarf ermittelt. Mich würde natürlich interessieren, weil so Statistiken sehr schwer zu finden sind. Wie ist denn der Bedarf? Ja, Statistiken sind sehr schwer zu finden. Das hat auch uns vor eine Herausforderung gestellt. Wir haben eben ganz zu Beginn des Projektes eine Bedarfsanalyse durchgeführt. Ich kann leider jetzt, also ich kann auch keine umfassende Statistik bieten. Wir haben, wie wir vorgegangen sind, ist, dass wir verschiedene, ich nenne es jetzt mal Institutionen angeschrieben haben, insgesamt 450. Darunter waren Schulen, Berufsbildungswerke, Werkstätten für Menschen mit Behinderung, Beratungsstellen, Integrationsfachdienste, dann eben Selbsthilfeverbände, Vereine. Und das jeweils aus diesen Fachrichtungen Hören und Blindheit, Sehbehinderung und da eben nach einer Anzahl von Menschen mit Taubblindheit, Hör, Sehbehinderung gefragt haben, die dort zum Beispiel für eine Beratung angefragt haben oder eine Maßnahme durchlaufen, die eigentlich nicht ganz passend ist an einem Berufsbildungswerk. Aus dieser Umfrage haben wir vor allem einen großen Rücklauf bekommen, nämlich 50 Prozent Rücklaufquote aus den Schulen, aus dem wir entnommen haben, dass es jährlich circa 30 SchulabgängerInnen mit Taublichkeit oder Sehbehinderung gibt. Und das ist natürlich eine Gruppe, die diese jungen Erwachsenen, die haben einen Bedarf an der Berufsausbildung oder vielleicht auch vorgeschaltet noch an der berufsvorbereitenden Maßnahme. Bei den Rückmeldungen von Beratungsstellen beziehungsweise Integrationsfachdiensten haben wir zum Beispiel aufs Jahr so etwa, oder aufs Jahr haben wir eine konkrete Zahl, 273 Ratsuchende rückgemeldet bekommen, wobei man da dazu sagen muss, dass die Rücklaufquote bei den IFDs nur so bei etwa 20 Prozent lag. Und eben da ist es natürlich, diese Ratsuchenden, da vermuten wir, das sind Menschen, die eher so Bedarf haben an Schulungen, wie zum Beispiel Schulungen in Orientierung, Mobilität oder auch Schulungen zur Nutzung von Hilfsmitteln. Das heißt, das wäre eher so dieser Bereich berufliche Reha, wenn sie schon im Berufsleben stehen und weiterarbeiten wollen. Dann gibt es ja noch die EOTB-Beratungsstellen. Hier gab es bei unserer Bedarfsanalyse vier Beratungsstellen, die eben auch spezifisch Beratung in den Kommunikationsformen für Menschen mit Taubblindheit oder Sehbehinderung anbieten. Bei denen haben wir angefragt und zur ersten Jahreshälfte von 2021 die Rückmeldung bekommen, dass es circa 100 Ratsuchende zum Thema Beruf, Erwerbstätigkeit und berufliche Reha gab. Es hört sich jetzt alles noch nicht so viel an. Ich würde aber sagen, für den Personenkreis Menschen mit Taubblindheit, Hörsehbehinderung, die ja doch eine relativ kleine Gruppe sind, ist das schon eine ganze Menge. Und wir gehen auch davon aus, dass da einfach eine hohe Dunkelziffer besteht, auch an Menschen, die wir kennengelernt haben, die gesagt haben, naja, ich habe eine Hörbehinderung und irgendwie ich sehe auch schlecht oder ich habe vielleicht seit Geburt auch eine Sehbehinderung, die sich aber jetzt erstmal selber nicht als Hörsehbehinder taubblind bezeichnen würden. Und von denen, wir hoffen, dass sie eben gerade auch, wenn unsere Angebote mehr publik werden und eben auch RehaberaterInnen zum Beispiel bei Agentur für Arbeit und Rentenversicherung von diesen Angeboten wissen, da dann auch den Weg finden. Genau, weil eben, wie du gesagt hast, offizielle Statistiken findet man nicht, also solche Erhebungen gibt es in Deutschland. Nicht, auch aus gutem Grund, aber es macht es natürlich schwer, den Bedarf ganz konkret zu fassen. Kai, du hast schon vom Assessment besprochen oder gesprochen, eine Grundvoraussetzung, um zu wissen, was ist danach wichtig und was ist danach notwendig, weil es macht ja keinen Sinn, danach auszubilden oder zu bilden in Sachen, die der Betroffene entweder schon gut kann oder nie können werden kann durch medizinische oder sonstige Gründe. Das heißt, dieses Assessment ist im Endeffekt die Basis, die Grundlage für alles. Wie geht es denn danach weiter? Ich habe jetzt meinen Bericht von euch gekriegt und was kann ich dann machen? Was sind dann für Möglichkeiten gegeben? Ja, gehen wir mal vom idealtypischen Weg aus. Also wenn jemand dieses Assessment durchlaufen hat und wir praktisch vorliegen, haben so einen Abschlussbericht, in dem auch eine weitere Handlungsempfehlung steht, dann kann das Ganze idealtypisch in einer beruflichen Grundrehabilitation münden und dann diese für sinnvoll erachtet werden. Und genau für eine solche Rehabilitationsmaßnahme haben wir innerhalb unseres Projektteams eben auch ein Konzept entwickelt. Und genau diese berufliche Grundrehabilitation hören, sehen, tasten. Dafür gibt es eine Abkürzung BGHST. Diese wird auch im Sommer jetzt diesen Jahres an zwei Standorten, nämlich in Stuttgart und in Hannover an den Staat gehen. Und ich kann ja mal versuchen, in aller Kürze diese Rehabilitationsmaßnahme zu beschreiben. Die richtet sich erstmal, was den Personenkreis betrifft, an Menschen mit Taubblindheit und Hörsehbehinderung, die bei der Ausübung oder aber auch im Vorfeld ihrer beruflichen Tätigkeit auf Schwierigkeiten stoßen. Ganz klassisch sind das Menschen, die im Beruf sind und erkennen, dass häufig aufgrund eines zunehmenden Sinnesverlustes, zum Beispiel im Bereich des Sehens, es ihnen immer schwerer fällt, ihre Arbeitsleistung am Arbeitsplatz zu verbringen. Und das sind genau die Menschen, von denen ich gesprochen habe, die vielleicht vor 15, 20 Jahren dann aufgrund dieser Beeinträchtigung in die Rente geschickt wurden. Und jetzt gibt es eben die Alternative zu genau diesem Weg, nämlich diese Grundrehabilitation. Und das ist eine modulare und auch eine sehr, sehr personenzentrierte Leistung, die ganz, ganz unterschiedliche Schulungseinheiten umfasst. Modular, klar heißt erstmal, dass man schaut. Für wen ist was aufgrund des Resetments von Interesse? Jemand, der perfekt normt, der muss nicht die Kommunikationsweise des Normens erlernen. Und jemand, der von Geburt an gehörlos ist, hat in der Regel ausgeprägte Kenntnisse in der deutschen Gebärdensprache und muss diese Kommunikationsform nicht mehr erlernen. Das sind Inhalte, Module, die für diese Person dann überhaupt nicht von Interesse sind. Das heißt, es gibt nicht die Rehabilitationsmaßnahmen, die alle eins zu eins gleichermaßen durchlaufen, sondern es wird im Prinzip eine Grundrehabilitation sehr, sehr personenzentriert und individuell ausgestattet. Und Studungsinhalte sind auch dort klassische Studungsinhalte. Es ist ganz, ganz häufig der Umgang mit dem PC, die Nutzung von Hilfsmitteln, auch von Programmen, von Apps am Smartphone, die im Zweifel bestimmte Hilfestellungen anbieten. Es sind natürlich die Kommunikationswege, Brei, Schrift, Lernen, Lormen, Deutsche Gebärdensprache, taktiles Gebärden. Es ist eine anderweitige Hilfsmittelnutzung. LPF und O&M bielen als klassische Reha-Inhalte natürlich auch bei dieser BGHST eine Rolle. Und damit ihr eine Vorstellung habt, oder du, Sascha, eine Vorstellung davon hast. Welchen Umfang das so haben kann, Wir gehen im Moment je nach individueller Ausprägung auf der Basis des Assessments davon aus, dass so eine Grundrehabilitation sechs bis zwölf Monate andauert. Aber das ist denn überhaupt nur eine Regel. Die kann genauso gut, wenn das eben der individuelle Bedarf so ergibt, über die zwölf Monate hinaus auch 15 Monate in Anspruch nehmen oder aber auch in Zweifel noch kürzer sein. Das ist dann wirklich sehr, sehr individuell. Und die Grundrehabilitation, die BGHST, hat ein ganz eindeutig formuliertes Ziel, nämlich ist es die Aufrechterhaltung oder aber auch der Einstieg oder der Wiedereinstieg in das Berufsleben. Das heißt, insbesondere der erste Teil Aufrechterhaltung, Menschen sollen durch diese intensive Beschäftigung mit Unterstützungsangeboten und durch das Erlernen von zusätzlichen Kompetenzen in die Lage versetzt werden, eben im Erwerbsleben zu verbleiben und am Arbeitsleben teilzuhaben. Diesmal was echt Besonderes nochmal ab Sommer in Stuttgart und Hannover. Solche Maßnahmen oder solche Projekte, wie ihr das auch ins Leben gerufen habt, lief ja jetzt über fünf Jahre fast von der Aktion Mensch gefordert, wenn ich das nochmal richtig in Erinnerung habe. Das Projekt läuft aus, ihr gebt das dann in andere Hände über. Wie ist denn gewährleistet, dass das Projekt dann nicht irgendwann stirbt? Gut, die einzelnen Einrichtungen werden daran arbeiten. Und dann als zweite Frage, die ich direkt hinten dran schiebe, das eine ist ja der Weg in den Beruf, das andere ist der Beruf. Sind diese Institutionen, die ihr da an Bord habt, auch darauf spezialisiert zu gucken, wo kann ich denn die Menschen mit Behinderung dann nach der Berufsausbildung oder nach der Reha-Maßnahme, entweder behalte ich sie im Beruf, das ist ja die großartige Geschichte, die möglich sein kann. Also sie bleiben da, wo sie sind oder ihr Arbeitsplatz wird angepasst. Aber die, die nicht im Beruf sind und im Beruf wollen, die brauchen ja auch Perspektiven. Habt ihr euch dafür Gedanken gemacht oder habt ihr gesagt, nee, das ist nicht mein Bereich? Doch, wir haben uns darüber auch Gedanken gemacht und haben ein Teilprojekt, das sich Arbeitgeber nennt, bei dem wir auch eben nicht, ich fange nochmal neu an. Wir haben auch das Projekt, Teilprojekt Arbeitgeber im Projekt, bei dem wir uns eben auch bemüht haben, den Kontakt zu Arbeitgebenden herzustellen, um ja da einerseits schon ein Netzwerk aufzubauen. Um irgendwie auch so ein bisschen die Anforderungen der Arbeitgebenden im Blick zu haben, was auch die Konzipierung der Bildungsangebote angeht. Und jetzt komme ich irgendwie auch auf den ersten Teil nochmal deiner Frage zurück, wie es denn ist, wenn das Projekt endet und habe ein Zitat von der Nikolauspflege mitgebracht, dem Geschäftsbereichsleiter der beruflichen Bildung dort, der gesagt hat, naja, eben das Projekt endet im Sommer 2025, aber für ihn, der ja jetzt so in der Arbeit im Berufsbildungswerk in Stuttgart ist, geht eigentlich ja dann erst richtig los. Weil dann kommen die Bildungsangebote an den Start, dann ist die Vorarbeit aus dem Projekt beendet, aber dann geht es ins konkrete Tun. Das heißt, da ist auf jeden Fall die Motivation, die Vorfreude, irgendwie auch da diese Sachen umzusetzen und dementsprechend für mich der Optimismus, dass es jetzt nicht irgendwie eine verpuffte Projektarbeit ist, die wir da geleistet haben, sondern wirklich die Vorarbeit dafür, dass diese Angebote dann an den Start gehen. Und da jetzt nochmal die Verknüpfung, eben gerade die Berufsbildungswerke bzw. Alle drei Kooperationspartner haben ja auch schon Erfahrungen in ihrer Arbeit, insbesondere in Chemnitz und Stuttgart, zur beruflichen Bildung mit ihren Berufsbildungswerken und dort auch ein Netzwerk von Mitarbeitgebenden, um vielleicht erstmal in der Ausbildung Praktika zu vermitteln, bzw. Gibt es bei den Ausbildungen im Berufsbildungswerk ja auch das Konzept der verzahnten Ausbildung. Da bestehen auch Kontakte und da ist auch das Ziel, einfach eben diese Kontakte auszuweiten und natürlich auch für den Personenkreis Menschen mit Taubblinder- und HLB-Behinderung zu nutzen. Genau, ne? Darf ich noch ganz kurz was ergänzen, weil das meine Antwort gewesen wäre und die eigentlich ganz wunderbar die Antwort von Jana ergänzt. Du hast gefragt, inwiefern wir uns sicher sein können oder das einschätzen, dass über den Projektzeitraum hinaus diese Angebote sich dauerhaft etablieren und an den Kooperationseinrichtungen eben auch dauerhaft fortgesetzt werden. Meine allererste Antwort wäre gewesen, weil ich das Engagement der dort handelnden Personen kenne, und zwar der dort handelnden leitenden Personen. Und wie Arna hat es ähnlich beschrieben und vom Geschäftsbereich der beruflichen Bildung dort berichtet, aber auch die Geschäftsführung der jeweiligen Kooperationseinrichtungen sind Menschen, die ich der Gestalt kennengelernt habe, dass sie wirklich die Bedarfe der Menschen mit Taubblindheit im Bereich der beruflichen Bildung als so wesentliche achten und als so wichtige achten, dass ich einfach aufgrund auch des persönlichen Engagements davon ausgehe, dass es ihnen ein Herzensanliegen ist, genau diese jetzt startenden Angebote nicht nur mal kurzfristig sich in Ihren Leistungskatalog aufzunehmen, sondern dauerhaft zu etablieren. Also da spürt man einfach, dass da auch Herzblut sozusagen an den jeweiligen Standorten mit verbunden ist. Wege in den Berufs, das Thema der Bedarf, haben wir gesagt, er klingt klein, ist aber riesengroß, weil es eine Menschengruppe gibt, die einfach wirklich viel Bedarf und Unterstützung haben und auch natürlich unbedingt wichtig, dass sie am Leben teilhaben. Aber jetzt meint man ja immer, solche Projekte würden bei der deutschen Grenze Halt machen und Richtung Österreich, Schweiz oder auch untenrum Luxemburg, Belgien, wo auch Deutsch gesprochen wird, wäre das vielleicht keine Geschichte oder kein Thema, dieses Thema. Wie ist es denn international mit der Vernetzung? Wie kommt ihr denn? Gibt es da eine Vernetzung und gibt es da vielleicht einen Austausch, um zu sagen, ja, wir brauchen das? Also ich kann nur von meinem Heimatland Luxemburg sagen, ich glaube, es gibt eine von uns bekannte Schülerin, die sehr eingeschränkt ist, aber ansonsten haben wir in Luxemburg keine Informationen und wenn, dann wären die definitiv auch eher in Deutschland anzufinden, weil die in Luxemburg überhaupt keine Abdeckung haben. Also wie ist die Internationalisierung eures Projektes? Auch das hat vor allem am Anfang vom Projekt stattgefunden, weil wir uns natürlich gefragt haben, gibt es nicht in einem anderen Land auf der Welt schon solche Angebote, wo wir uns auch was abschauen können? Und gibt es Best-Practice-Beispiele, die uns inspirieren können für unsere Arbeit? Und es ist so, dass international so spezielle berufliche Bildungsangebote für Menschen mit Taublintheid-Hörsehbehinderung nicht so breit gestreut sind. Also es gibt in den USA eine ganz spezifische berufliche Rehabilitation für Menschen mit Taubblindheit oder Sehbehinderung. Das ist das Helen Keller Institut, die eben berufliche Reha anbieten. Wir haben auch die Möglichkeit gehabt, das dort zu besuchen und uns deren Arbeit anzuschauen. Wir waren mit denen im Austausch. Wir waren auch im Austausch mit einer Einrichtung in Norwegen. Mit Schweden und Finnland, in Kanada ebenso, haben auch versucht, eben auf so internationale Austauschkonferenzen im Bereich Taub-Blindheit, Hör-Seh-Behinderung zu gehen. Einerseits, um unser Projekt vorzustellen, aber eben, um genau das zu erfahren und sich zu vernetzen, wie das in anderen Ländern gemacht wird. Und es hat sich herausgestellt, dass das in unterschiedlichen Ländern einfach auch gerade Thema ist, beziehungsweise natürlich überall, wo Menschen mit Taub-Blindheit, Hör-Seh-Behinderung sind, dieses Thema aufkommt. und gerade aber auch in den letzten Jahren überall auch so ein bisschen dringender geworden ist. Ähnlich wie es in Deutschland ja irgendwie auch der Fall war, was dann so in diese Projektgründung gemündet ist. Ich würde sagen, es bleibt da auf jeden Fall spannend, auch wie in anderen Ländern die Angebote ausgebaut werden. Und ich finde es insbesondere im Bereich Taubblindheit oder Sehbehindungen einfach sehr toll, dass da immer auch die Bestrebungen zum internationalen Austausch und zum Austausch zu Best-Practice-Beispielen, wie macht ihr das, wie können wir das umsetzen, stattfindet. Das finde ich immer sehr bereichernd und hoffe, dass sich da in den nächsten Jahren dann einfach auch noch mehr tun wird in allen Ländern. Vielleicht auch da ist von mir eine ganz kurze Ergänzung. Diesen großen Bereich auf der internationalen Vernetzung und der Kooperation mit anderen Einrichtungen in den Ländern, die Jana genannt hat, das sind alles Dinge, die zu Beginn des Projektes stattgefunden haben und die ich selbst nicht mehr als Teil des Projektteams erleben durfte. Aber mir ist wichtig, dann zu beschreiben, und so habe ich das während meiner gesamten Zeit im Projekt empfunden, dass in vielen Ländern und auch im Zweifel bei uns das Projekt so einen sehr großen Pioniergeist hervorrufen. Es wird gerade begonnen, sich damit zu beschäftigen und Dinge an den Start zu bringen, auf den Weg zu bringen. Und so begreife ich auch unser Projekt selbst. Also ich habe die ganze Zeit eigentlich schon für dieses Projekt ein Stück weit gebrannt, weil ich das Gefühl habe, dass da wirklich etwas an den Start gebracht wird und konzipiert wird, ob das Menschen mit Tauflintheit wirklich seit langer Zeit haben warten müssen. Und diesen Pioniergeist, den hoffe ich auch und glaube ich eben auch in einem anderen Zusammenhang zu verfrühen, dass wir diese Menschen eben jetzt doch vermehrt auch durch Empowerment sich selbst formieren und dann in vernetzenden Situationen Angebote schaffen, die einfach zwingend und notwendig und längst überfällig sind. Vielen Dank. Ja, du hast gesagt, du bist sozusagen der Kommunikator im Team. Du guckst, dass das Projekt ja auch natürlich an den Mann und die Frau gebracht wird oder an alle, die es wissen wollen, dass das Projekt bekannt wird, dass gerade natürlich auch die Zielgruppe noch darüber informiert wird, die vielleicht gar nichts mit diesen drei Einrichtungen zu tun haben, sondern die vielleicht deutschlandweit unterwegs sind. Die sind natürlich wahrscheinlich anders vernetzt, als wir uns das vorstellen. Vielleicht enger vernetzt, vielleicht aber auch gar nicht vernetzt, weil, wie du gesagt hast oder wie Jana auch gesagt hat, es gibt eine Dunkelziffer, die wir gar nicht kennen, Menschen, die isoliert leben. Also Ziel ist es, mit eurer Kommunikation jetzt in den letzten Monaten natürlich auch darauf hinzuweisen, dass es das gibt, um das Angebot natürlich auch wahrzunehmen. Was sind denn so die Maßnahmen, die ihr ergreift, um dieses Projekt jetzt bis zum Schluss noch bekannt zu machen, außer natürlich den Eagle Podcast, wo ich natürlich sehr froh bin, dass ihr dabei seid? Ja, zuallererst natürlich den Eagle Podcast, gar keine Frage. Auf dem Weg auch nochmal vielen Dank, dass wir das genau hier an dieser Stelle jetzt gerade dürfen. Aber ansonsten gibt es natürlich diverse Möglichkeiten und auch diverse Kanäle, wo wir regelmäßig über unser Tun und über die Ergebnisse unserer Projektarbeit berichten. Na klar, haben wir bei den sozialen Medien, bei Social Media entsprechende Accounts und berichten regelmäßig über das, was wir im Projektteam so leisten und machen und was das für die Menschen mit Hochzeit bedeutet. Also ganz klassisch bei Instagram und bei Facebook findet man unser Projekt. Ich sage jetzt einfach mal so, die entsprechenden Kanäle findet man in den Shownotes an dieser Folge. Und wir haben natürlich auch eine Homepage, die wir betreiben. Www.wege-in-den-beruf-tv.de Dort kann man sich informieren über Beratungsangebote, Bildungsangebote, über all das, über uns als Personen auch am Ende, die im Projektteam arbeiten. Und ansonsten sind wir, oder das ist mein Tun im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit, das hast du richtig gesagt, komplett damit beschäftigt, möglichst breit gefächert auf unterschiedlichsten Kanälen der Medien zu spielen. Sowohl was Printveröffentlichungen in Fachmagazinen und Zeitschriften betrifft, als auch gerne im Hörfunk oder aber in diesem Podcast hier bei dir, Sascha. Das ist unser Bestreben, uns bekannt zu machen. Und von meiner Seite aus geht jetzt hier auch in die Welt hinein der Aufruf, Sprecht übereinander, untereinander, mit über das Projekt, berichtet euch untereinander. Nehmt genau das, wenn ihr das jetzt hört, mit in eure nächste Sitzung einer Selbsthilfegruppe oder eines Selbsthilfeverbandes. Es geht tatsächlich darum, jetzt die Menschen mit Taubwinter zu erreichen, weil, das hast du richtig beschrieben, der eine oder andere oder die eine oder andere wird bestenfalls schon informiert sein auf unterschiedlichsten Kanälen, wird unseren Newsletter abonniert haben und alles über das Projekt wissen. Aber es wird auch noch Menschen geben, die dieses Projekt genauso gerne in Anspruch nehmen würden, aber von diesem Projekt und seinen Ergebnissen noch gar nichts wissen. Und deswegen ist es einfach wichtig für uns im Moment, auf allen möglichen Kanälen uns in die Öffentlichkeit zu bringen. Das eine sind die Medien, Jana. Das andere sind solche Kooperationspartner, wie ich nenne mal Zentrum für Selbstbestimmte Leben, also ZSLs respektiv die EUTBs. Inwiefern ist da geplant, diese nochmal auf euer Projekt, auf alle eure Angebote hinzuweisen? Weil da sind ja auch, das sind ja die Türen, die aufgehen. Da kommen prinzipiell die Menschen hin und informieren sich. Genau. Und eben, ich habe vorhin ja den Verteiler angesprochen, den wir angeschrieben haben für unsere Besarfsanalyse. Da sind eben zum Beispiel diese Beratungsstellen mit drin oder auch die Schulen. Und genau diesen Verteiler haben wir auch nochmal angeschrieben, um diese Info zur beruflichen Beratung zu streuen. Wir werden diesen Verteiler bestimmt auch nochmal anschreiben für die Informationen zu den finalen Angeboten, die jetzt an den Start gehen. Dann gibt es natürlich noch weitere Veranstaltungen wie, eine, die mir jetzt auf jeden Fall für dieses Jahr noch einfällt, die Side City in Frankfurt, bei der wir am Start sein werden und nochmal über das Projekt informieren. Aber eben auch jetzt vermeintlich eher kleinere Veranstaltungen, die vielleicht aus den Selbsthilfeverbänden sind, wo wir nochmal nachfragen, ob wir die Möglichkeit haben, uns da vorzustellen, das Projekt vorzustellen, die Bildungsangebote vorzustellen. Genau, also da ist einerseits der Versuch, das natürlich in Präsenz bei Veranstaltungen zu machen, aber eben auf der anderen Seite auch einfach dieses breite Anschreiben über Verteile, über Netzwerke, die wir und die auch die Kooperationspartner schon haben, um diese Info rauszuschicken. Genau, die SideCity, wenn ich mich richtig erinnere, ist die vom 19. bis 21. Mai 2025. 21. bis 23. Mai 2025 in Frankfurt. Da also könnt ihr das Projekt Wege in den Beruf wiederfinden. Liebe Jana, wir wären jetzt fast am Ende angekommen. Und gerade bei euch, weil das Projekt ja jetzt zu Ende geht, ist meine Glaskugel eine sehr beliebte Möglichkeit. Nochmal so ein paar Wünsche für das Projekt, für die Zukunft des Projektes oder für die Nachhaltigkeit des Projektes, weil das Projekt wird ja im Mai dann zu Ende sein, aber die Nachhaltigkeit in die Welt rauszuschicken. Ich würde dann diesmal, weil ich am Anfang ja mit der Vorstellung bei Jana angefangen habe, fange ich diesmal bei der Wunschliste bei Kai an. Was wünschst du dir für die Nachhaltigkeit des Projektes Wege in den Beruf TB? Ja, ich denke, ich schlage tatsächlich nochmal so einen Bogen zu dem, was wir vorhin schon besprochen haben. Ich habe gesagt, dass ich das Gefühl habe und auch fest davon überzeugt bin, dass die handelnden Personen bei unseren Kooperationseinrichtungen ein hohes Maß an Engagement mitbringen und dass das am Ende dann auch so sein wird, wie ich mir das wünsche. Aber wenn du mich fragst, was ich mir wünsche, dann wäre meine allererste Antwort, es ist fantastisch, dass das jetzt im Sommer losgeht an den diversen Standorten, dass es endlich diese Angebote gibt. Ich wünsche mir, dass es sie in fünf und zehn Jahren auch noch gibt, dass sie sich weiterentwickelt haben, dass sie regelmäßig und gern auch in einer steigenden Anzahl von Menschen mit Taubblendheit in Anspruch genommen werden. Und dass in zehn Jahren genau das, was vielleicht vor zehn Jahren Menschen mit Taubblendheit im Erwerbsleben widerfahren ist, nämlich eigentlich eine Verwendung gegen ihren Willen dann gar nicht mehr in Frage kommt, sondern schon längst diese Hilfsangebote, die Lösung für vielfältige Probleme im Arbeitsleben von Menschen mit Taubblendheit darstellen können. Das wäre mein Wunsch. Jana, du als Projektleiterin, wo sind deine Wünsche angesiedelt? Ich würde mich erstmal bei den Wünschen für zum Projekt Kai anschließen. Eben genau, dass es in 15 Jahren diese Angebote weiter gibt, sie weiterentwickelt wurden und natürlich auch zahlreich genutzt werden. Und dann habe ich noch eben einen Wunsch so generell zu dem Thema Taub-Blindheit, Hör-Sehbehinderung. Sascha, du hast es ganz am Anfang angesprochen. Mir begegnet das einfach auch sehr häufig, Wenn ich von meiner Arbeit berichte, dass die Rückfrage kommt, ach, was gibt es? Taubblindheit, Hörsehbehinderung, Menschen, die die doppelte Sinnesbehinderung haben. Und ich wünsche mir einfach, dass da eine höhere Sensibilisierung in der Gesellschaft stattfindet, dass dieses Thema präsenter ist und eben diese Rückfrage perspektivisch hoffentlich schon in ein paar Jahren nicht mehr kommt. Sondern dass klar ist, dass es diese Menschen gibt und diese Menschen eben auch mitten in unserer Gesellschaft sind und daran teilhaben. Jana Martin, Kai Piech vom Projekt Wege in den Beruf für taub, blinde und sehr geschädigte Menschen. Herzlichen Dank für eure Zeit, herzlichen Dank für euer Engagement und viel Glück, dass das dann so umgesetzt wird, wie ihr euch das in dem Projekt vorgestellt habt und vorgearbeitet habt, dass die Einrichtungen da jetzt genau da weitermachen und die Verbesserungen anstreben, die dann noch zu machen sind. Herzlichen Dank euch beiden. Ihr wisst bereits, dass alle Informationen aus dieser Episode in den Shownotes verpackt sind. Natürlich auch das Wichtigste, die wichtigsten Links. Alles Gute bis dahin. Die nächste Episode ist die Episode 250. Ob ich da irgendeine Rolle spiele, weiß ich nicht. Sie wird von anderen Menschen produziert. Wurde mir mal gesagt. Ich bin ja sehr gespannt. Bleibt dran. Euer Inclusator. Music. Für den Inklusator Sascha Lang bedeutet Inklusion, Inklusion ist ein Gesellschaftsprojekt. Inklusion bedeutet, dass jeder Mensch ganz natürlich dazugehört. Egal wie du aussiehst, welche Sprache du sprichst oder ob du eine Behinderung hast. Inklusion heißt teilhaben. Wir möchten dich mit unserem Podcast dazu motivieren, bereits jetzt an der Gesellschaft teilzunehmen. Denn nur so können Barrieren abgebaut werden. Barrieren, die nicht nur im Alltag bestehen, sondern auch in den Köpfen. Lasst uns diese gemeinsam abbauen. Music. Das war der Podcast Igel Inklusion ganz einfach leben mit eurem Inklusator Sascha Lang. Music. Igel. Inklusion. Ganz einfach leben. Wird dir präsentiert von Inklusator. Infos zum Inklusator und weitere Folgen findest du unter www.igelmedia.com, Du möchtest uns kontaktieren? Dann schreibe uns eine Mail an. Music.