Klimanachbarn – Die Revolution beginnt nebenan

Michael Schindler & Patrick Niedermayer
Since 02/2023 25 Episoden

E1: Beschleunigte Verwitterung / Enhanced Weathering

Wie Steine CO₂ aus der Luft ziehen

16.02.2023 52 min

Video zur Episode

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Zusammenfassung & Show Notes

In diesem Podcast sprechen Patrick und Michi über das Konzept des Enhanced Weathering, bei dem CO2 durch die beschleunigte Verwitterung von Basalt gebunden wird. Sie erklären, wie der Prozess funktioniert und welche Auswirkungen er auf die Klimakrise haben könnte. Außerdem diskutieren sie die Verfügbarkeit von Basalt und den Transportaufwand. Eine interessante Möglichkeit, um CO2 zu reduzieren!

Korrektur: Patrick erwähnt dass, er sich nicht ganz sicher ist, aber glaubt eine Tonne Basalt würde eine Tonne CO₂ aus der Atmosphäre entnehmen. 
Die korrekte Quote liegt bei 3:1. Also 3 Tonnen Basalt ziehen eine Tonne CO₂ aus der Atmosphäre.

In dieser Podcast-Folge von "Klimaleichen und wo sie zu finden sind" geht es um das Thema "Enhanced Weathering" oder zu Deutsch "Beschleunigte Verwitterung".
Wir diskutieren, wie Steine dazu genutzt werden können, CO₂ aus der Atmosphäre zu binden, indem sie beschleunigt verwittern. Dabei wird erklärt, dass bestimmte Mineralien in Steinen wie z.B. Olivin CO₂ binden können.
Um diesen Effekt zu verstärken, kann man den Stein zerkleinern, um die Oberfläche zu vergrößern.
Basalt ist eine besonders geeignete Gesteinsart, da es weit verbreitet ist und Olivin enthält.
Wir sprechen darüber ob dafür neue Bergwerke benötigt werden und wie der Transport von Basalt gestaltet werden muss.
Insgesamt wird in der Folge betont, dass es wichtig ist, sich mit neuen Technologien wie dem Enhanced Weathering auseinanderzusetzen, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren und den Klimawandel zu bekämpfen.
  • Was ist Enhanced Weathering / Beschleunigte Verwitterung
  • Ist die CO₂ Entnahme messbar?
  • Wie gewinnt man Basalt?
  • Basalt als Düngemittel
  • Welche Umwelteinflüsse hat das?
Das Video zu dieser Episode:
https://youtu.be/zMcOMdAN8zc

Website der Carbon Drawdown Initiative:
https://www.carbon-drawdown.de/

Korrektur: Patrick erwähnt dass, er sich nicht ganz sicher ist, aber glaubt eine Tonne Basalt würde eine Tonne CO₂ aus der Atmosphäre entnehmen. 
Die korrekte Quote liegt bei 3:1. Also 3 Tonnen Basalt ziehen eine Tonne CO₂ aus der Atmosphäre.

Transkript

Was wohl gerade passiert ist, dass die Ersten anfangen, sich in dieses Zertifizierungssystem reinzunehmen mit der konservativstmöglichen Annahme. Die versuchen ja immer einen Konsens der Wissenschaft abzubilden. Und einen Konsens der Wissenschaft bildest du halt ab, indem du schaust, was waren bisher an Dingen und die Sachen, die praktisch schon ein bisschen voraus sind in der wissenschaftlichen Arbeit, die werden da nicht unbedingt mit reingenommen, weil die halt noch nicht abgesichert genug sind, weil noch nicht genug Wissenschaftler*innen darüber gesprochen haben und so weiter. Klimaleichen und wo sie zu finden sind. Der Podcast mit Patrick und Michi. Es ist St. Patrick's Day, der 17. März 2022. Wir haben 1,2 Grad wärmere Durchschnittstemperaturen als vor dem industriellen Zeitalter. Heute wurde der deutsche Strombedarf zu 53,3 Prozent aus erneuerbaren Energien gedeckt. 34 Prozent der deutschen Fläche leiden unter Dürre und der Der Meeresspiegel ist seit 1880 um 25 Zentimeter gestiegen. Und während ich das hier spreche, sind ca. 9 Fußballfelder im Regenwald gerodet worden. Patrick, wie geht's dir am Feiertag deines Namensvetters? Tatsächlich vergesse ich den jedes Jahr, bis mich meine Mutter an meinen Namenstag erinnert. Aber wie es mir jetzt gerade geht, falls das die Frage ist, also schlechter als noch vor zwei Minuten, bevor du mir die Liste davor gelesen hast. Aber insgesamt muss ich sagen, ganz gut. Trotz der ganzen Sachen, die gerade so weltweit passieren, ... ... die ziehen runter. Aber tatsächlich freue ich mich auf meinen Urlaub, ... ... der übernächste Woche stattfinden wird. Wo geht es hin? Das erste Mal für uns nach Rom ... ... und auch das erste Mal für uns mit dem Nachtzug. Das sind für uns zwei separate Abenteuer, ... ... auf die wir uns praktisch zusammen freuen. Ich bin sehr gespannt. Wahrscheinlich klimaneutral natürlich ... ... nach deinem Prinzip der Reisen. Oder muss man trotzdem was kompensieren, wenn du jetzt klimaneutral fahren wollen würdest? Klimaneutral in dem Sinn, das ist nicht ganz. Also es verbraucht halt immer noch mehr Energie, als wenn ich zu Hause bleiben würde, logischerweise. Aber es ist natürlich deutlich energieeffizienter, als mit dem Flugzeug zu fliegen. Dauert halt auch länger. Und natürlich eine schöne Reise wert. Das werden wir sehen. Können wir dann danach nochmal sprechen, ob es schön war. Es ist so, es könnte in beide Richtungen gehen halt. Es könnte entweder sein, dass wir sehr, sehr gut schlafen, weil halt, weißt du, das Rattern und das Schaukeln und so, dass sich das eher schlafen lässt. Oder es könnte natürlich auch in die andere Richtung gehen und wir kommen völlig entnervt in Rom an und haben so gar keinen Bock auf den Tag und einen ganz schlechten Eindruck von der Stadt. Mal schauen. Ich hoffe auf ersteres. Hoffen wir mal, dass ihr gut schlafen könnt. Du, du hast vor kurzem oder beziehungsweise schon vor ein paar Wochen ein Video rausgebracht. Da geht es um "Entharned Weathering", zu Deutsch "Beschleunigte Verwitterung". Kannst du mal in zwei, drei Sätzen erklären, warum, was es ist erstmal und warum es wichtig ist für die aktuelle Klimakrise. Ich weiß nicht, ob dir das vorher klar war, bevor du das Video gesehen hast. Mir war es vorher nicht klar, bevor ich mich damit beschäftigt habe. Steine schmelzen. Also wie ein kantes Zucker, auf den du Wasser schüttest, schmelzen die. Nur, dass es sehr viel langsamer passiert. Das ist erst mal ganz natürlich, passiert ständig und ist irgendwie nicht weiter interessant. Aber bei manchen Steinen, die Minerale enthalten wie Olivin, passiert dabei der Effekt, dass CO2 dabei gebunden wird. Das heißt, der Stein schmilzt, das CO2 bündet sich da so mit rein und dann ist es in diesem neuen Molekülgebilde so fest verbunden, dass es für tausende Jahre weg ist. Das passiert jeden Tag. Das ist der Grund, warum wir überhaupt hier leben können, weil so viele Steine so viel CO2 schon gebunden haben. Aber wir denken gerade, also mit "wir" meine ich die Menschheit, aber es gibt gerade eben Bestrebungen, das zu beschleunigen, herauszufinden, wie man das schneller machen kann, dass es wirklich einen großen Hebel macht, weil wir halt viel, viel zu schnell CO2 hochpumpen und dieser Effekt, der sonst die natürliche Waage zwischen natürlichem CO2-Ausstoß und natürlicher CO2-Senke hält, nicht mehr ausreicht. Und jetzt versuchen Menschen, verschiedene wissenschaftliche Teams herauszufinden, wie wir diesen Effekt nutzen können. Du hast gesagt, Steine schmelzen. Das klingt jetzt natürlich erstmal ein bisschen nach Vulkan oder nach ganz viel Hitze. Wie soll man sich das nochmal konkret vorstellen, diesen chemischen Prozess? Schmelzen klingt natürlich ein bisschen viel. Schmelzen klingt nach Temperatur, ne? Nee, so ist gar nicht gemeint. Also so können Steine auch schmelzen, aber sie bleiben danach auch in in Steinform, wenn sie wieder erkalten. In dem Fall ist es eigentlich mehr wirklich wie der Kanteszucker, den ich gerade schon erwähnt habe. Werf mal so ein paar Kantesbrocken in deine Tasse und schütt Wasser drüber. Das löst sich ja auf. Und genauso ist es mit Steinen. Die lösen sich eher auf, als dass sie schmelzen. Das wird es eher treffen. Wasser allein reicht noch nicht ganz aus. Du brauchst noch so ein bisschen Säure. Da reicht aber Kohlensäure aus. Also ganz genau die Kohlensäure, die du in deinem Mineralwasser hast, die gibt's auch natürlich. Natürlich nicht mit dem Wasserstrudel von Sodastream, dürfen wir Sodastream eigentlich sagen, vermutlich schon, sondern das passiert einfach, wenn es regnet. Also in der Luft hast du ja CO2 und in der Luft hast du Wasser, Wasserdampf und wenn es regnet, kommen diese zwei miteinander in Berührung und das CO2 tauscht sich mit dem Wasser aus. Ein Teil davon landet eben in den Wassertropfen, die dann abregnen. Das heißt, jedes Regenwasser hat so ein bisschen Kohlensäure mit drinnen. Und wenn das dann auf den Stein kommt, drauf tropft, dann löst sich der Stein ein Stück weit auf und das Kohlendioxid, das in der Kohlensäure in dem Wasser gebunden ist, geht dann praktisch mit dem Stein zusammen und das bildet dann eine Lösung. Also so, um nochmal zum Kanteszucker zurückzukommen, wie wenn sich der Kanteszucker dann im Wasser aufgelöst hat. Der ist ja auch nicht mehr in Steinform dann drin, sondern der Zucker ist ja dann gelöst und das einfach süßeres Wasser und so ist es da auch was dann einfach Wasser mit ein bisschen Stein drin den du dann halt nicht mehr siehst. Wie ist das denn jetzt also wir haben viele natürliche Prozesse die der Mensch jetzt so noch nicht für sich zunutze macht außer Forstwirtschaft wo wir wissen mehr Bäume heißt mehr CO2 gefestigt in der Natur jetzt wissen wir dass das so funktioniert in der Natur wie kann also du erklärst es in einem Video ganz schön wie Wie kann man das, wie kann ein Mensch das sich zu eigen machen? Wenn man sich anschaut, wie die Reaktion abläuft, ist das sehr abhängig von der Oberfläche. Das ist ein ganz, ganz wichtiger Faktor. Also du hast jetzt, stell dir mal einen Berg vor, wie das Himalaya-Gebirge beispielsweise. Die Oberfläche kann natürlich nicht mitten im Felsen stattfinden, weil da kommt ja gar kein Wasser hin. Das heißt, es passiert nur da, wo Wasser mit CO2 auf die Oberfläche des Steins trifft. Und das ist schon eine Menge an Oberfläche, die da ist, aber nicht ansatzweise genug, wenn du es auf die CO2-Mengen hochskalieren möchtest, die wir gerade in die Luft pumpen. Das heißt, wenn du den Stein also nimmst und kleiner schlägst, beispielsweise du nimmst jetzt einfach einen Steinbrocken raus, dann hast du ja schon doppelt so viel Oberfläche, die reagieren kann. Und wenn du das immer kleiner und kleiner und kleiner machst, bis du irgendwann auf Sandgröße bist oder irgendwann auf Mehlgröße, dann hast du wirklich viel Oberfläche, die gleichzeitig reagieren kann. Auch da wieder kannst du dir vorstellen, diesen Kanteszucker, den ich gerade schon erwähnt habe. Wenn du so einen ganz, ganz dicken, trockenen Kanteszucker hast, dann dauert der eine Weile, bis der sich in deinem Tee oder Kaffee auflöst. Wenn du den aber vorher kleinmalst mit einem Mörser und wirfst dann bloß noch das Zuckerpulver, wie Puderzucker praktisch, in deinen Tee, dann ist der praktisch sofort aufgelöst. Und so kannst du es dir auch mit dem Basalt vorstellen. Also die Überlegung, die dahinter steckt, ist, du nimmst Basalt, diesen Stein, der sehr weit verbreitet ist auf der Welt, malst den superklein und nutzt diese gemahlene Form dann für die beschleunigte Verwitterung. Das klingt auf jeden Fall sehr cool. Ich war kurz abgelenkt, das schneiden wir kurz aus. Alles gut. Wie macht sich der Mensch das jetzt noch zu Nutze? Du hast gerade erzählt, man kann diesen Stein einfach zerkleinern. Erst mal die Frage, um welchen Stein geht es im Konkreten? welcher ist der geeignet dafür ist genau für die die verwitterung an sich die passiert mit ich glaube jedem stein ich bin mir nicht ganz sicher aber ich glaube mit jedem stein wenn du die jetzt aber nutzen möchtest um speziell co2 zu binden dann musst du nach steinen ausschau halten die bestimmte minerale enthalten ein mineral da gibt es auch mehrere die das können aber eines das besonders weit verbreitet ist das olivien nochmal also das muss man muss sich auslernen. Minerale sind in einem Stein drin. Ein Stein besteht aus mehreren Mineralen, also wie so ein Container von mehreren Mineralen. Das heißt, pures Olivin findet man sehr, sehr selten. Das wäre am schnellsten für die Reaktion, aber das gibt es halt super selten. Das heißt, man schaut dann, welche Steinarten beinhalten besonders viel Olivin. Da gibt es ein paar verschiedene. Die am weit verbreitetsten, und darauf kommt es halt auch an, wenn du große Mengen CO2 binden möchtest, brauchst du auch große Mengen an Stein. Dementsprechend schaust halt, welche Steinart gibt es viel und hat Olivin. Und da ist Basalt ein guter Ansprechpartner, weil der ziemlich breit auf der Welt verfügbar ist. Das kommt daher, weil es ein Vulkangestein ist. Also Basalt entsteht, wenn Vulkane ausbrechen und praktisch Steine nach oben schleudern. Das heißt zum Beispiel, fast die komplette Insel Island besteht aus Basalt. Also das ist auch übrigens der Grund, warum da schon CO2-Annahmeterminal gebaut werden zur CO2-Verpressung. aber das ist eine andere Methode, die auch sehr interessant ist. Das heißt, Basalt ist der Stein, mit dem man gehen möchte. Zumindest hier in Europa, in Amerika, in Südamerika. Es gibt ein paar Regionen auf der Welt, da sind andere Steine praktischer, weil die halt näher verfügbar sind und Transport, wenn du ihn sparen kannst, ist natürlich gut. Auch wenn Transport nicht den größten Anteil hat der Emissionen, die bei dem Prozess entstehen. Das muss man ja auch mit einkalkulieren. Genau. Da kommt mir gleich die Frage, wenn man jetzt, man hat Basalt, er hat zu Genüge jetzt auf dieser Erde vorhanden und immer wieder anscheinend neu generierend durch Vulkanausbrüche oder durch, genau, was du eben erzählt hast. Und da kommt die Frage gleich für mich, braucht man dafür neue Bergwerke? Wie rechnet sich das dann? Du sagst, man kann dadurch, durch das Enhanced Weathering, durch die beschleunigte Verwitterung, CO2 absorbieren. Aber braucht man nicht einen ungeheuer großen Aufwand, um wegen mir neue Bergwerke zu bauen, beziehungsweise natürlich auch der Transport dann von dem ganzen Basalt, wenn man ihn, zum Beispiel in Deutschland, ich weiß nicht, wie die Vorkommen hier sind, sicherlich haben wir Basalt, aber wenn du sagst, ganz Island ist aus Basalt, dann ist das natürlich ein größeres Vorkommen als hier. Wie gestaltet sich das? Wie rechnet sich das dann im Sinne des CO2-Gehalts? Ja, also in Deutschland ist CO2 sehr gut verfügbar. Wir müssen auch keine neuen... CO2? Habe ich CO2 gesagt? Mhm. Ich meinte Basalt. In Deutschland ist Basalt sehr gut verfügbar. Also da gibt es schon einige Steinbergwerke, wenn du so willst, also Steinbrüche. Das ist auch nichts Neues. Wir bauen Basalt schon lange, lange ab. Die meisten Bahngleise übrigens sind... Der Bahnschotter, den du da... Der Bahnschotter auf Bahngleisen, der ist meistens aus Basalt. Also wenn du das nächste Mal am Bahngleis vorbeiläufst, dann schau mal drauf, dann wirst du an mich denken. Also hat man gleich, wenn's regnet, auf den Bahnen stehen aktives Festen von CO2, wenn man sagt, also die Bahn ist allein dadurch klimafreundlicher, indem sie was alter als klein war. Jein, also ich weiß nicht, wie oft du schon einen wegschmelzenden Bahngleis-Shotshot gesehen hast. Daran erkennst du schon, es ... - Stück für Stück. Es passiert, also, keine Ahnung, in 10.000 Jahren ist das wahrscheinlich weggeschmolzen oder so. Vielleicht auch in 100.000, ich weiß nicht, wie die, wie lange das wirklich dauert bei so Brocken. Wenn du aber so einen Stein nimmst und wirklich zermalst, dann geht das schneller. Was ich sagen wollte, der Steinbruch, also Basalt Steinbrüche sind in Deutschland vorhanden und das wird auch schon die ganze Zeit gemacht. Die werden auch schon gemahlen, auch das ist nichts Neues und das ist schon auf großen Maßstäben vorhanden, weil Basaltstaub, also zum einen entsteht der Staub schon als Nebenprodukt im Steinbruch, also wenn du jetzt so eine Steinplatte wegsprengst, entsteht dabei auch ein Haufen Staub. Den müsste man sammeln? Ja, ich weiß nicht so genau. Ich glaube, dass das beim Steinbrechen dann, also danach wird der Stein ja in verschiedene Größen, in Schotter, in groben Schotter, feinen Schotter, aufgeteilt und da passiert, entsteht in der Maschine als Prozessstaub. Und ich weiß nicht genau, wie das läuft. Ich habe Ich habe mir so einen Steinbruch noch nicht so genau angeschaut. Aber scheinbar wird der irgendwo gesammelt. Und dieser Staub wird dann verkauft an Landwirte, Landwirtinnen. Und die benutzen den schon als Dünger, weil darin auch Phosphor und Kalium enthalten ist. Das heißt, das ist jetzt schon sogar als Biodünger zugelassen europaweit. Das heißt, da ist schon ein kompletter Markt da. Der ist noch ein bisschen kleiner als das, was wir jetzt machen wollen in der Zukunft über CO2-Aufnahme. Aber die ganzen Prozesse sind da. Jetzt hast du noch gefragt, wie es aussieht mit der Effizienz davon. Also wie viel CO2 entsteht im Prozess des Steins zerlegenes, klein malen und dann den Stein transportieren an all die Felder, auf denen wir das dann ausstreuen. Was mich sehr überrascht hat in dem ganzen Rechercheprozess, und das war auch eine Frage, die ganz oft unter dem Video gestellt wurde, wie es mit der Effizienz aussieht, was mich überrascht hat war, der Transport ist der kleinste, nicht der kleinste, aber es ist ein sehr kleiner Punkt dabei. Die allermeiste Energie wird aufgewendet fürs Malen von diesem Stein. Also wenn es eben nicht als Nebenprodukt anfällt, sondern wirklich aktiv gemahlen wird, dann brauchst du sehr, sehr viel Energie. Und besonders je feiner du den Stein haben möchtest, desto exponentiell höher ist der Energieaufwand. Das heißt natürlich auch in den Experimenten, die da gerade stattfinden wissenschaftlich, wird geschaut, wo ist der Sweet Spot. Wenn du feststellen kannst, mit einer Sandgröße, Sand ist praktisch nur die Korngröße definiert durch Sand, dann wird nicht so viel Energie verbraucht, wie wenn du Mehlfeinheit, Mehlgrad haben möchtest. Und wenn das aber schon reichen würde für die Reaktion und eine ordentliche Geschwindigkeit in CO2-Bindung entstehen würde, dann würde man natürlich nur Sand nehmen und nicht Mehl, weil Mehl eben so viel Energie verbraucht. Und wo genau in dieser Range von Mehl bis Sand bis Schotter der Sweet Spot ist, von wie schnell geht die Reaktion dann auch tatsächlich. Das ist gerade eins der Dinge, die erforscht werden. Das wäre meine Frage jetzt gewesen, ist das Ganze schon messbar? Kann man sagen, mit so und so viel Kilo Basalt, Sand, Staub, was auch immer, kann man so und so viele Kilo CO2, vielleicht sogar Tonnen, wer weiß, binden? Ja, das geht ganz simpel sogar. Ich glaube es war eins zu eins. Ich bin mir nicht hundertprozentig sicher, müsste man nochmal nachschauen, aber ich glaube es war eins zu eins. Das heißt eine Tonne Basalt bindet eine Tonne CO2. An sich wäre hier die Story zu Ende und das ist voll gut, ne? Wenn wir einfach genug Basalt rausschmeißen, ziehen wir auch genug CO2. Problem ist nur, auf welcher Zeitskala. Weil, wie wir schon festgestellt haben, macht es einen Unterschied, ob du jetzt eine Tonne Steinblock nimmst, der wird halt in einer Million Jahren noch da stehen und hat sich noch nicht aufgelöst, dementsprechend hat er noch nicht eine Tonne CO2 gebunden. Oder ob du den jetzt klein schlägst und klein malst und dann ausstreust, dann geht es schneller. Und dieses "Wie viel schneller geht es tatsächlich?", das ist das Problem. Du kannst im Labor das relativ gut nachstellen, dass du sagst, okay, du hast jetzt irgendwie eine Glastube, das ist, was der Professor Dr. Jens Hartmann in Hamburg, in der Uni Hamburg macht. Da packt er ein bisschen Erde rein, packt ein bisschen Basaltstaub rein, packt ein bisschen Wasser oben drauf und dann misst er, wie viel CO2 war vorher in der Luft, wie viel ist nachher in der Luft, wie viel ist im Wasser dann und so weiter. Man kann sehr präzise messen, in welcher Geschwindigkeit das CO2 gebunden wird. Auf dem Feld ist das eine komplett andere Story. Das ist so unberechenbar und das ist genau der wissenschaftliche Stand, auf dem sich es gerade gerade befindet, weil es macht einfach einen Unterschied, ob du jetzt diese Tonne Basalt auf das Feld wirfst in Mehlform und die ist in, sagen wir mal, Extreme in zwei Jahren aufgelöst oder in 200 Jahren. Das ist einfach eine Range, die eine sehr große Rolle spielt, weil wenn du jetzt beispielsweise sagst, du fliegst nach Lissabon und du möchtest deinen Flug kompensieren, dann macht es einen großen Unterschied, ob du jetzt von München nach Lissabon, das ist zufälligerweise ungefähr eine Tonne an CO2, die jetzt dein normaler Sitzplatz in die Luft stoßen würde, ob du jetzt die Tonne übermorgen schon gebunden hast und sie ist weg oder ob sie erst in 200 Jahren wieder entnommen wird aus der Atmosphäre und 200 Jahre lang die Erde erwärmt. Also diese Zeitskala, die ist enorm wichtig und wenn man die rausfinden kann, dann kann das Ding skalieren, weil man dann weiß, okay, was passiert hier auf dem Acker. Die Zeit ist natürlich auch der größte Feind, den wir eben haben. Wir steuern auf unser 1,5 Grad Ziel. Was heißt Ziel? Also wir wollen da eigentlich gar nicht hin. Beziehungsweise wir wollen da nicht drüber. Aber wir steuern gerade mit Volltempo darauf zu. Deshalb ist das Thema ja so interessant. Du hast vorhin erwähnt, die Bauern können das als Dünger auch nutzen. Jetzt bin ich kein Landwirt. Ersetzt das komplett den Dünger, den man braucht? Oder ist es nur so ein... Also nutzen die den eh schon als Dünger? Ersetzt das irgendwelche Düngerstoffe, die vielleicht sogar chemisch hergestellt würden? Also spart man sich da auch ein Stück weit Ja, CO2-Ausstoß, der jetzt gar nicht mal so angedacht war durch den Basalt-Gewinn oder wie sieht's da aus? Also es sind zwei Aspekte, was das angeht mit der Landwirtschaft, finde ich. Zum einen ist der Benefit mit dem Dünger natürlich da. Es ist nicht so, dass du praktisch jetzt Basalt drauf wirfst und du musst nichts anderes mehr tun, sondern jede Fläche hat einen anderen Nährwert und dementsprechend muss jede Fläche anders gedüngt werden oder eben nicht. Es ist auch nicht so, dass Basalt alle Düngerstoffe enthält, die du dir so vorstellen kannst und die du dir wünschen würdest, sondern es ersetzt Phosphor und Kalium. Das ist einer der wichtigen Dünger, die in der Landwirtschaft benutzt werden. Phosphorkali höre ich meinen Papa, der Landwirt ist, oft sprechen davon und wie die Preise sich da gerade entwickeln. Also, es sind sehr wichtige und den kannst du ersetzen durch Basalt. Das Problem ist, Basalt ist teurer als das klassische ... Fosforkali, das glaube ich in Brandkalko ... ... oder so drin ist. Also es kostet mehr ... ... und dementsprechend wäre es natürlich cool, ... ... wenn du da als Landwirt oder Landwirtin ... ... entsprechend dann ... ... praktisch die CO2-Zertifikate dann verkaufen kannst. Du bindest ja CO2, ... ... du entnimmst ja CO2, ... ... dafür könntest du ja Zertifikate verkaufen ... ... im Emissionshandel. Können wir auch vielleicht auch noch mal drüber sprechen, ... ... was das ist? Da wollte ich später noch mal drauf zurückkommen, genau. Genau, können wir nachher noch mal gucken. Ob es nicht eine Möglichkeit gibt, dann auch ... ... es hat mich jetzt zu der Frage eben gebracht, ... Ob ein Bauer das dann irgendwie praktisch schrittwirkend machen kann. Er tut ja uns allen was Gutes, indem er dafür CO2 aus der Luft zieht, was man sonst auf andere Art und Weise eben entziehen müsste. Also es ist nicht der komplette Ersatz für Düngermittel. Ja, sorry. Ich wollte noch was sagen zu dem Thema Landwirtschaft, weil das ist ein Kernbenefit von dieser Methode. Und das finde ich ist ganz wichtig zu verstehen. Es gibt, ich weiß nicht, ob du dich damit mal beschäftigt hast, es gibt ganz verschiedene Methoden, CO2 aus der Luft zu entnehmen. Manche sind schon ausgereifter, manche sind noch nicht so ausgereift, ... ... manche sind noch mehr Gedankengespinste, ... ... als irgendwas Reelles. Aber da gibt es ganz verschiedene Ansätze ... ... und die haben alle verschiedene Vor- und Nachteile. Und viele davon sind stark gebunden an die Fläche, ... ... auf der du das tust. Beispielsweise, ganz klassisch, wenn du Leuten erzählst, ... ... du willst CO2 aus der Luft entnehmen, ... ... fällt den meisten Leuten das erste der Baum ein, ... ... logischerweise. Wir sollten mehr Bäume pflanzen. Ist auch eine coole Sache, hat ein paar Nachteile ... ... oder nicht so, ja, paar Risiken, sagen wir so. Ein Ding ist aber, wenn du mehr Bäume pflanzen willst, brauchst du Fläche, auf der du die Bäume hinstellst. Auf der Fläche wächst kein Getreide für unser Brot. Du hast oft bei vielen Methoden irgendwo eine Art Flächenkonkurrenz. Und bei beschleunigter Verwitterung, enhanced rock weathering, den du benutzt auf landwirtschaftlichen Flächen, um die landwirtschaftliche Fläche zu düngen, baust du währenddessen ja weiterhin deine Lebensmittel an. Das heißt, du hast keine Flächenkonkurrenz. Das ist eher so eine Meerebenigkeit. Was ist das für ein Wort? Noch mal eine Ebene obendrauf. - Genau. Du benutzt die Fläche auf mehreren Ebenen gleichzeitig, zu mehreren Zwecken gleichzeitig. Genau, die schon vorhandene Fläche, die genutzt wird, einfach noch ein ... - Genau. Ein Plus obendrauf. Dazu noch eine Frage. Wenn man jetzt sagt, man macht das ... Also, meine Frage ist, wie oft macht man das? Kann der Bauer beliebig oft ... Ich weiß nicht, kann man überdüngen? Wahrscheinlich schon, kann ich mir vorstellen. Oder kann, wie ist der Rhythmus? Kann ein Bauer jede Woche einmal rausfahren und da ordentlich Basalt drauf streuen und tut somit der Umwelt bzw. dann auch seinen Pflanzen was Gutes? Wie ist der Rhythmus? Oder ist es dann praktisch pro Ernte einmal? Also jede Woche ist ein bisschen übertrieben, auch weil, wenn du jetzt da, sagen wir mal, Mais anbaust oder Getreide anbaust, irgendwann ist das ja auch zu groß, um dann auch drüber zu fahren. Dementsprechend ist jede Woche Das ist eine sehr gute Idee, Michi. Ich glaube, du bist da auf einem guten Weg. Klimafreundlich. Das können wir auch kompensieren. Das machen wir im selben Zug. Stimmt, das kompensiert sich sozusagen selbst. Finde ich gut. Also einmal die Woche nicht. Das ist eher so ein saisonales Ding, dass du sagst einmal pro Jahr. In Deutschland haben wir ja immer einen Jahresrhythmus. In anderen Ländern, wo du keine Sommer-Winter-Wenden hast, hast du das natürlich ganzjährig dann. aber in Deutschland eben einmal pro Jahr würdest du das ausbringen. Und die Frage ist dann aber auch, und das ist auch Teil der aktuellen Experimente, wie oft, wie viel, das hängt alles davon ab, wie schnell sich's abbaut, ob's einen Benefit bringt, wenn du einfach noch mehr drauf knallst. Diese Frage, ob du zu viel machen kannst, das ist eine der Fragen, die grad nachgegangen wird. Also da kann ich leider noch nix dazu sagen. Gibt es potenziell auch Schaden? Es ist ja immer noch Sand bzw. Staub, der auf den Boden niedergelassen wird. Kann der Boden davon schaden oder ist eine Art Regeneration nicht mehr möglich? Gibt es Nebenfolgen für Boden und Pflanzen? Es gibt eine Thematik, die man ansprechen sollte, eigentlich mehr um die Angst zu nehmen, glaube ich. Die habe ich nämlich explizit nachgefragt bei einer Biogeochemikerin, der Dr. Mathilde Hagens von der Wageningen-Universität, die sich genau mit diesem Thema auseinandersetzt. Ich habe ja vorhin erklärt, der Stein heißt Basalt und in dem Stein sind verschiedene Minerale. Einer davon ist Olivin. Olivin selbst besteht dann auch wieder aus verschiedenen Dingen. Unter anderem sind da auch Schwermetalle drin. Schwermetalle möchtest du nicht im Grundwasser haben, weil die wohl so ein bisschen giftig sind. Dafür gibt es Grenzwerte in Europa. Die Grenzwerte sind sehr streng und du kannst es einfach ausrechnen, wenn du Basalt, das einen Teil an Oliven enthält, der wiederum einen Teil an Schwermetallen enthält, wie viel dann im Grundwasser potenziell landen kann. Diese Grenzwerte werden nicht ansatzweise erreicht bei den Topmengen, die da gerade überlegt werden. Die schmeißen gerade wirklich viel viel davon drauf, um rauszufinden, was passiert da. Und selbst bei diesen enormen Mengen, die die da pro Quadratmeter draufschmeißen, sind sie noch nicht ansatzweise in der Region, die bedenklich wäre. Also für den Mensch keine? Für den Mensch kein Risiko, auch für die Umwelt kein Risiko. Das ist alles durchdacht bis ins tatsächlich Letzte, soweit ich das beurteilen kann zumindest. Das wird bedacht bis, wohin fließt das Grundwasser, wenn das dann aufgelöst ist. Also du hast den Basalt auf dem Feld, der löst sich dann im Wasser auf, das Wasser versickert. Wo sickert das Wasser hin? Das landet dann irgendwann in einem kleinen Bach, der fließt dann irgendwann in irgendeinen Fluss, der Fluss fließt dann irgendwann ins Meer. Was passiert dann? Dann hast du da immer noch diese Bikarbonate, heißt es dann, wenn sich dieser Stein aufgelöst hat, das Mineral, mit dem CO2 verbindet sich das im Wasser. Das nennt sich Bikarbonat und dieses Bikarbonat wird dann praktisch durch diesen kompletten Grundwasser-Fluss-Rhythmus, durch das Grundwassersystem, ins Meer geleitet. Da landet erstmal dann alles Wasser. Und im Meer passiert dann Folgendes, dieses Bicarbonat senkt sich zum Boden ab und legt sich da ins Sediment. Und das Coole ist, in dieser Form, während CO2 in der Luft, ja, habe ich dir ja vorhin erklärt, Kohlensäure ergibt, wenn sich das mit dem Wasser verbindet, also sauer ist, ist das Bicarbonat, wo ja auch das Kohlenstoffatom mit drin ist, genau gegensätzlich, also basisch dann, ich hoffe, ich verwechsel da gerade nichts, es wirkt auf jeden Fall der Übersäuerung der Weltmeere entgegen. Das heißt, du hast da sogar noch einen Benefit dran. Und so weit ist diese Überlegung oder diese Theorie, was passiert, wenn. Also das ist wirklich sehr breit gestreut und weit durchdacht. Und das ist das Coole an dieser Methode, dass das halt irgendwie gefühlt auf jeder Ebene einen Benefit bringt. Jetzt mal noch abseits von Agrar, was mich noch interessiert, ist, wir haben gewisse Agrarflächen. Für mich ist es so ein bisschen selbes Prozedere mit Solar. Wir sollten unsere Dächer voll klatschen, weil wir sie eh schon haben. Also nimmt ja nichts weg. Lieber die Dächer voll klatschen, als irgendwelche Felder mit Solarpanelen zu klatschen. Wir könnten natürlich jedem Bauern jetzt auferlegen, nutzt doch mal Salz als Dünger, natürlich das auch fördern. Welche Flächen werden gebraucht? Du hast vorhin gesagt, 1 zu 1 wird umgerechnet, heißt eine Tonne. Ich weiß jetzt nicht, wie viel Fläche das deckt. einem Hektar aus, blöd gesagt, welche Flächen werden gebraucht? Also kann man schon ein Scale sagen, ab wann man sagen könnte, so und so viel Basalt auf so und so viel Quadratmeter oder Hektar würde Deutschland sehr weit bringen, was negative Emissionen angeht. Ich kann jetzt keine konkreten Zahlen sagen, die habe ich nicht mehr im Kopf, aber ich kann mich ganz, ganz deutlich an die eine Aussage erinnern von Dirk Pessler, das ist der, der eins dieser wissenschaftlichen Teams praktisch zusammengetrommelt hat. Und die haben das durchgerechnet. Sie auf der Suche waren nach Methoden für negative Emissionen, welche wollen wir angehen, woran wollen wir arbeiten. Haben sie eben geschaut, bei welchen ist das Potenzial hoch und wird wenig daran gearbeitet, kamen dann auf beschleunigte Verwitterung, eben wegen des Potenzials. Und da war die Aussage, dass wir, wenn wir, also die haben das praktisch nur mal hochgerechnet, wenn man auf jedes Feld in Deutschland eine Menge ausbringt, die vergleichbar ist zu der Menge, die sie sonst an Phosphor und Kalium ausbringen, also dass du praktisch jetzt nicht überdüngst, dann würdest du so viel CO2 binden, wie Deutschland ausstößt in dem Zeitraum. Dabei wird ausgegangen, muss man dazu sagen, dass Deutschland seine Emissionen ja sowieso senken muss um 80-90 Prozent. Und dann, wenn du auf jede Ackerfläche, auf jede Agrarfläche, also auf jede Wiese das Basalt wirfst, bist du in derselben Größenordnung, wie die Emissionen dann sein werden. Und das ist schon beachtlich. Das ist einiges. Aber geht man jetzt mal von einem weltweiten Einsatz oder erst mal europäischen einsatz aus kann man ja von der großen möglichkeit sprechen ordentlich zu einsparen wenn man weiterhin sagt man mal auf grüne energien setzt wenn man weiterhin auch wegen neutrale mittel setzt es gibt ja auch er capturing also direkt co2 aus der luft filtern in den boden wieder jagen ja also ist ja wie du vorhin schon gesagt das eine win-win situation eine sache noch zu den zu den Zahlen tatsächlich. Ich habe es gerade noch mal nachgeguckt. Weltweit wird das Potenzial für Enhanced Rock Weathering geschätzt auf 2 bis 4 Gigatonnen pro Jahr. Das ist eine Zeitskala und eine Größenskala. Gigatonne heißt Milliardetonne und momentan sind die weltweiten Emissionen bei 36 Milliarden Tonnen, also 36 Gigatonnen CO2. Dazu kommen noch andere Treibhausgase. Also wenn man das in Äquivalenten ausdrückt, sind wir dann irgendwie bei 50 Gigatonnen. Aber Rein-CO2 sind 36 und Enhanced Rock Weathering ist zwischen 2 und 4 Gigatonnen ist das Potential. Also sehr beachtet. Wenn du davon ausgehst, wir müssen ja sowieso runter mit den Emissionen, so schnell wie es geht. Du kannst aber halt nicht alles, alles ausgleichen. Und selbst wenn du, also alles stoppen, es bleibt immer ein bisschen Restemission übrig für irgendwie besondere medizinische Chemikalien und so ein Zeugs. Die kannst du nicht ausgleichen oder zumindest wissen wir noch nicht wie. Und wir sind mittlerweile auch schon so weit, also wir haben so viel emittiert schon in der Luft, dass wir negative Emissionen brauchen werden. Also wir müssen ab dem Jahr 2050, das ist schon ein bisschen vorher, mit negativen Emissionen anfangen, damit wir später, gegen Ende des Jahrhunderts, im negativen Bereich sind. Also mehr CO2 entnehmen aus der Atmosphäre, als wir hochpusten. Und das Jahr für Jahr, damit wir die Erde in eine sichere range bekommen das ist jetzt nichts was ich da niedermaier ausgedacht hat sondern das sind selbst im optimistischen szenario des aktuellen ipcc berichts also weltklimarat berichts sind diese diese mengen und negativen emissionen mit eingerechnet in diesen 2, irgendwas gigatonnen sind dann auch praktisch schon der aufwand an co2 mit eingerechnet durch transport durch Ja. - Ähm ... Genau. - Also, es ist jetzt schon klar. Genau, es ist jetzt schon klar, das haben wir vorhin gar nicht mal klargemacht, es ist jetzt schon klar, trotz der Emission beim Prozess, also Mahlen, Transport und so weiter, zieht's mehr aus der Luft, als dabei emittiert wird. Und zwar beträchtlich mehr. Das ist jetzt schon ganz klar. Jetzt ist es mir noch nicht groß begegnet in Nachrichten oder in ... wenn man einfach mal googelt, was kann man für den Klimawandel machen. Es ist ja noch nicht so bekannt, was könnte die Politik konkret machen, wenn man sagt, die Bauern müssten ja, wie du vorhin gesagt hast, zurzeit doch selbst dafür aufkommen. Es ist ja deutlich teurer. Was würde so eine Tonne gemahlen oder verstaubt kosten? Ich glaube, das waren irgendwie so 120 Euro pro Tonne oder so was. Das ist ja schon ... Im Verhältnis ungefähr doppelt so teuer als die ... Normale Juna. - Genau. Ähm, genau, der müsste halt eben dafür aufkommen, dass er eben CO2-freundlicher arbeitet. Wie so oft im Leben, es ist leider so. Aber wir hätten hier eben, wie du schon sagst, einen Riesenanteil, den wir kompensieren könnten, nur dadurch, dass wir eine Win-Win-Situation haben. Ja. Jetzt können wir sich natürlich die Frage stellen, Wie lösen wir das Problem? Wir haben ja die bekannten Zertifikate. Willst du mal kurz erklären, was die Zertifikate tun und warum sie dann rückwirkend mit oder für die Bauern eben sinnvoll sein können? Genau. Also wir haben europaweit einen Emissionszertifikate-Handel. Der besteht seit ein paar Jahren. Betrifft nur ein paar Industrien, die eben sehr viel emittieren. Das heißt, deswegen hast du und ich in unserem Privatleben sehr wenig davon. Und was da passiert ist, es wird von der EU vorgegeben, so und so viel CO2 dürft ihr dieses Jahr ausstoßen. Und diese Menge an CO2 ist vorgegeben und wird aufgeteilt in lauter kleine Zertifikate. Jetzt kann sich der Stahlhersteller ThyssenKrupp davon ein paar Zertifikate kaufen, jetzt kann sich Shell davon ein paar Zertifikate kaufen, irgendwelche Großindustrien, irgendwelche Zementhersteller kaufen sich dann die Zertifikate, RWE kauft sich Zertifikate für ihren Kohlebergbau und so. Und wenn halt keine mehr da sind, sind keine mehr da. Mehr darf nicht ausgestoßen werden. Und dadurch, dass das halt begrenzt wird und jedes Jahr kleiner wird, wird der Preis pro Zertifikat, der ja frei gehandelt wird, immer teurer. Das ist einfach Nachfrage und Angebot. Und jetzt ist es aber so, das ist ja nur ein Limit. Du kannst aber auch noch Zertifikate erzeugen, also zusätzliche Zertifikate dazugeben, wenn du CO2 entnimmst. Das Zertifikat ist ja erstmal ein Verschmutzungsrecht. Ich habe das Recht, damit eine Tonne CO2 in die Luft zu pumpen. Wenn jetzt aber jemand anders eine Tonne rausholt, dann kann er dieses Recht auch wieder weitergeben und dadurch ergibt sich dann der Handel. Und trotzdem wird es ja Jahr für Jahr limitierter, bis wir irgendwann bei Null sind. Und wenn du jetzt beispielsweise durch Basalt eine negative Emission hast und die kostet sagen wir mal 100 Euro pro Tonne, plus mal um eine Zahl zu sagen. Potenziell wird sie günstiger. Also die Prognosen sind, dass es günstiger wird als 100 Euro pro Tonne. Sagen wir mal 100 Euro. Und in dem Emissionszertifikatehandel ist gerade ein Preis von 150 Euro. Dann wird RWE das nicht von der EU abkaufen, sondern von dem Landwirt, der diese Tonne für dich entnimmt. Der könnte das dann... Weiß man da eine Hausnummer? Könnte man sagen, wie viel die 100 Euro sich... ... weißt du die aktuellen Zahlen, was er verkaufen könnte? Ich weiß gar nicht, wo es momentan ist. Ich weiß nur, dass sich in dem Bereich der negativen ... ... Emissionen gerade immer mehr Leute freuen, weil ... ... die Zertifikatspreise durch den Handel, die ... ... übersteigen langsam eine Methode nach der anderen ... ... und dadurch werden die negativen Emissionen ... ... gerade immer, die lohnen sich einfach immer mehr. Also so etwas wie Bio-Kohle. Also könnte man jetzt jeden Bauern schon ans Herz legen, ... ... holt euch den Basalt, weil ... Ja genau, das Problem beim Basalt ist ja, dass die Zertifizierung noch nicht da ist, weil du noch nicht weißt, wie lange dauert es. Und solange du das nicht weißt, kannst du die Zertifizierung nicht machen. Es muss praktisch wissenschaftlich belegt sein, dass es so und so lange dauert. Und dann kann man eine Hausnummer draus machen und sagen, so und so viel Geld könnt ihr dadurch gewinnen. Genau, was wohl gerade passiert ist, dass die ersten anfangen, sich in dieses Zertifizierungssystem reinzunehmen, mit der konservativstmöglichen Annahme. Also die sagen, wir gehen davon aus, keine Ahnung, ich weiß die Zahl nicht, dass es 100 Jahre dauern wird, bis diese eine Tonne gebunden hat. Und dann gehen die praktisch von dieser Annahme aus und rechnen es runter aufs Jahr und verkaufen dann das. Macht das Verhältnis das passiert gerade also ich glaube ich weiß nicht ob es jetzt schon am markt ist oder ob sie jetzt irgendwie die Nächsten monate kommt ich weiß nur dass es jetzt gerade passiert und Die sind aber halt dementsprechend teuer weil es ja auf dem papier ineffizient ist Das heißt wenn du beweisen kannst es geht viel viel schneller wir verbinden die tonne in fünf jahren Dann ist es ja im verhältnis viel viel effizienter und demnach günstiger Es hängt also alles davon herauszufinden wie schnell verwittert dieses zeugs Darauf kommt's immer wieder hin. Also kann man nur hoffen, dass es irgendwann offiziell wird und die Bauern praktisch nur eine Win-win-Situation haben und rausgehen können und sagen können, wir kriegen noch Geld dafür, dass wir düngen. Und tun dann auch noch was Gutes. - Ja, na ja, also ... Du hast ja gefragt, was die Politik jetzt tun könnte. Mir fallen da zwei, drei Sachen ein, die tatsächlich jetzt schon möglich wären. Lass uns da später noch mal drauf zukommen. - Okay. Ich habe noch eine Frage, die kam sogar von einem User, die ich sehr, sehr gut fand. Du hast vorhin gesagt, wir haben ja das Ziel, CO2 einsparen zu müssen, also wir müssen negativ emittieren, also remittieren, ich weiß nicht, ob das das richtige Wort ist, um die Welt zu retten. Derselbe User hatte eine Frage, der Markus Schülein heißt der. Kann man das Prinzip nicht direkt an CO2-Kellen wie Schiffsverkehr oder Kraftwerken anbringen? Fand ich sehr, sehr spannend. Wie wir es vorhin hatten mit dem Flugzeug, kann man da nicht gleich so eine Art Basaltfilter, oder wie man es auch immer nennen will, anbringen, dass man an der Quelle direkt dafür verantwortlich ist, dass wir so viel CO2 in der Luft haben. Ist ja die Industrialisierung als solches. Und da halt eben der größte Teil die Kraftwerke und natürlich auch der Verkehr. Gibt's da eine Möglichkeit? Ja, wird tatsächlich schon gemacht. ... tatsächlich auch mit Oliven, ... ... soweit ich das mitbekommen habe. Da gibt es ein australisches Unternehmen, ... ... die baut so was. Sowas nennt sich dann Reaktor, ... ... also oder du kannst, ... ... also ... ... das ist so ein Reaktor-Gedanke, ... ... du packst praktisch alles in eine Kiste ... ... und da drin passiert das dann. Das gibt es schon. Im Grunde genommen ist das alles die Idee von ... ... CO2-Abscheidung am Schlot. Dass du am ... ... beim Kohleverbrennen, ... ... Verstromen oben CO2 abscheidest, ... ... genauso wie bei einem ... ... wie bei einer Stahlproduktion, ... ... dass du oben einfach das CO2 abfilterst ... ... und dann irgendwo hinpackst. Das passiert ... ... und ich weiß aber noch nicht so ganz, ... ... das ist ehrlich gesagt für mich ziemlich schwer ... ... herauszufinden, ob das schon marktreif ist. Ich habe erst vor ein paar Tagen dazu recherchiert, ... ... habe nichts richtig finden können, ... ... also falls irgendjemand das weiß, ... ... wäre ich sehr dankbar, ... ... aber diese Gedanken sind da. Wäre auch insofern effizienter, weil du halt, ... ... wenn du viel CO, ... ... also eine hohe Konzentration hast, ... ... kannst du es ja leichter nehmen ... Unterm Strich muss man aber sagen, ... ... gibt es keinen dieser Abscheidungsmethoden ... ... auch in der Theorie, die 100 % abscheidet. Das heißt, wenn du jetzt die Stahlherstellung nimmst, ... ... da jagt der oben wahnsinnig viel CO2 raus ... ... und du willst oben das CO2 abscheiden, ... ... du wirst nicht schaffen, 100 % davon abzuscheiden ... ... und irgendwo hinzupacken, ... ... sondern es wird immer noch ein Rest davon emittiert werden ... ... und den musst du dann trotzdem irgendwie anders ... ... wieder rausholen aus der Luft. Also du wirst 100 % nicht schaffen ... Und trotzdem wird das Stahl dadurch teurer, weil dieser ganze Prozess des CO2-Abscheidens, der auch wieder Ressourcen kostet, Energie kostet und so weiter. Du musst das CO2 irgendwo verfrachten, das kostet Geld. Das heißt, unterm Strich wird sich dann einfach zeigen, was ist günstiger, Stahl, um bei dem Beispiel zu bleiben, durch Wasserstoff, also einfach den Treibstoff ändern und klimafreundlich sein, dann sparst du dir die ganze Abscheidung oben oder Abscheidung und weiterhin Kohle da reinjagen. ... da muss man einfach schauen, was günstiger und effizienter ist. Ich plädiere dafür, dass man gleich den ... ... Mehraufwand in Research und Development hinnimmt ... ... und sagt, wir machen gleich Wasserstoff. Genau, an der Wurzel packen, das trifft es ganz gut. Was ist deine Prognose? Wir hatten es vorhin schon ein bisschen angerissen, ... ... die Politik kann was tun. Wie optimistisch bist du, dass das kommen wird, ... ... beziehungsweise ... ... wird es schon kommen, es ist schon in den Startlöchern, ... Wo siehst du die Zukunft von beschleunigter Verwitterung, enhanced weathering? Also ich bin ziemlich sicher, dass es kommt in der einen Form oder der anderen. Wie gesagt, es gibt ja verschiedene Ansätze. Basalt auf landwirtschaftlichen Flächen ist eine davon, die sehr aussichtsreich ist. Ich bin sehr sicher, dass es kommt. Ich weiß nicht, wie schnell es geht. Die Menschen, die ich kenne, die daran arbeiten, die waren sehr optimistisch, dass sie da sehr schnell Fortschritte machen. Und ich glaube, die sind auch immer noch sehr schnell, aber haben halt jetzt festgestellt, ... okay, es ist doch nicht ganz so einfach, ... ... wie wir das ursprünglich dachten, ... ... aber es kommt, ... ... da bin ich sehr zuversichtlich. Und ... Gibt es ein Zeitprognose? Also kann man sagen? Also ... ... ich glaube, mit 100%iger Sicherheit ... ... kann es keiner sagen. Ich gehe davon aus, ... ... dass wir bis zur Mitte des Jahrhunderts, ... ... also in 30 Jahren, ... ... das in einer riesigen Industrie, ... ... in einem riesigen Industriemaßstab sehen werden. Weil wir es sehen müssen. Also es wird kommen müssen. Das ist so ein bisschen dieses, ... ... ich habe Hoffnung, weil ich hoffen muss, ne? Das ist nämlich oft der Punkt, gerade in den letzten Jahrzehnten haben es die Klimaforscher und die, die klimapositiv denken, mit ihren Ideen nicht immer leicht gehabt. Unsere letzte Regierung hat, glaube ich, nicht damit geglänzt, klimafreundlich zu handeln. Eine Frage der Community würde ich hier noch mal mit reinnehmen. Ne, das habe ich jetzt noch mal, das muss man jetzt cutten. Ich habe ein kleines Dokument gefunden von der Heinrich-Böll-Stiftung, ein Factsheet. Heinrich-Böll-Stiftung ist ja die parteinahe Stiftung der Grünen, Bündnis 90/Die Grünen. Die widerspricht so ein paar Punkten. Ich würde gerne einfach mal ein Zitat daraus vorlesen, was mir entgegengesprungen ist. "Die beschleunigte Verwitterung an Land und die Alkalisierung der Meere sind kostenenergieintensive Vorhaben. Sie sind mit unvorhersehbaren Risiken für die Ökosysteme an Land, in Küstenregionen und im Meer verbunden und ihre Gesamtemissionsbilanz ist äußerst fragwürdig. Das sagt eine parteinahe Stiftung, die ja eigentlich, sagen wir mal, klimafreundlich handeln will. Was sagst du dazu? Und von wann ist das? Lass mich kurz gucken. Das müsste ja hier unten stehen. 2019 würde ich jetzt mal grob schätzen, weil die Quellen auch da sind. Ne, hier. Aktualisiert Januar 2021. Also jetzt fast... Das ist ja relativ frisch. Fast frisch. Ja, also A) bin ich nicht wissenschaftlich genug drin, um das mit völliger Sicherheit ausmerzen zu können. Ich weiß nur... Ich kann nur auf zwei Sachen hinweisen. A) Wissen wir mittlerweile ziemlich klar, ... ziemlich klar, welche unvorhergesehenen ... ... Dinge passieren, wenn wir nichts tun. Und die sind ziemlich, ziemlich kacke. Also, das soll kein Plädoyer sein, ... ... dafür irgendwas zu tun und darauf ... ... also zu ignorieren, was dann passiert. Und sollten schon ... ... das kleinste Übel nehmen. Genau, das kleinste Übel nehmen und ... ... weiterlaufen lassen, wie bisher. Ist auf jeden Fall keine Option. Ich glaube, da sind wir uns alle einig. Bei den Prognosen, die da so raus sind. Und ... ... jetzt muss ich nochmal kurz nachdenken, ... ... was mein zweiter Punkt war. Ach so, genau. Das betrifft ... Ich kann jetzt die Heinrich-Böll-Stiftung nicht kommentieren, aber ich gehe davon aus, dass sie ähnlich arbeiten wie der IPCC, der ein bisschen hinter der Zeit ist, würde ich sagen. Also, die versuchen ja immer, einen Konsens der Wissenschaft abzubilden. Und einen Konsens der Wissenschaft bildest du halt ab, indem du schaust, was waren bisher an Dingen. Und die Sachen, die praktisch schon ein bisschen voraus sind in der wissenschaftlichen Arbeit, die werden da nicht unbedingt mit reingenommen, weil die halt noch nicht abgesichert genug sind, weil noch nicht genug Wissenschaftler*innen darüber gesprochen haben. Jetzt hab ich natürlich einen starken Bias, eine starke Verzerrung meiner Wahrnehmung, dadurch, dass ich sehr nah an diesem wissenschaftlichen Team dran war, die daran jetzt gerade arbeiten. Die sind auf dem Acker und machen da Zeug, ne? Die sind natürlich da schon mal einen Ticken weiter und sind auch weiter in der Abschätzung, was bedeutet das für die Ökosysteme und so weiter. Dementsprechend glaube ich, dass nicht so heiß gegessen wird wie gekocht. Und was noch on top kommt, ist, die sprechen jetzt von beschleunigter Verwitterung an Land. Ich weiß nicht, ob nur am Land drin war. Aber es gibt ja verschiedene Arten. - In der Region und mehr. Genau. Da gibt's verschiedene Arten. Ich hab dir gesagt, Schwermetalle, Olivin, das ist so ein Thema. Es gibt andere Minerale, die schwieriger sind, weil sie andere Dinge enthalten und noch mehr Schwermetalle. mit denen wär's tatsächlich blöd, das zu tun vermutlich. Während Basalt mit Oliveen nicht so wild ist. Also ... man muss aufpassen, worüber man spricht. Beschleunigte Verwitterung kannst du gut und schlecht machen, so wie viele Dinge. Ja. Nur zur Verteidigung von diesem Factsheet. Man sieht auch ein kleines Diagramm mit Realitätscheck. Man ist noch sehr am Anfang. - Genau. Ganz am Ende wird schon umgesetzt, und ganz am Anfang ist es nur Theorie. Der Pfeil ist grad so über den ersten Step hinaus. Man hat eine Theorie und die wird schon, ich lese nochmal hier vor, es wird nämlich schon an Riffen in Israel, in Australien, Stränden in der Karibik, sogar in Nickelminen in Kanada getestet. Also es ist noch in den, wie sagt man, in den Anfangsstadien, in den Anfangsschuhen, wie sagt man, in den Kinderschuhen, in den Kinderschuhen, richtig. Ja, das ist tatsächlich so eine Debatte auch. Vielleicht noch eine kleine Anekdote dazu. Der Jelle Beimer, Professor Dr. Jelle Beimer vom Alfred-Wegener-Institut, der auch Teil dieses Teams ist, mit dem ich zu tun hatte, der war, bevor er in Project Carpdown mit rein ist, also dieses Projekt, wollte er tatsächlich genau dieses Projekt mit relativ reinem Oliven, so wie ich es verstanden habe, machen, auf Sylt. Und Sylt praktisch wirklich zu einer grünen Insel machen. Also Oliven ist grün. Und da wirklich, der hatte schon die Gelder bewilligt und alles, was ein ziemlich wilder Prozess ist, wenn du als Wissenschaftler oder Wissenschaftlerin so Fördergelder beantragen willst. Das dauert über Jahre, es ist echt uncool, was er mir so erzählt hat. Auf jeden Fall wollte er das da machen, hatte die Bewilligung und alles. Das heißt einfach, er hätte Oliven, diesen grünen Stein, auf dem Strand ausgeworfen und dort hätte es dann auch verwittert. was ganz cool ist, weil das Wasser ja ständig so drüber schwappt, also du hast dauerhaft diesen Wasserkontakt. Und als er das dann bewilligt hatte, kam ein neues EU-Gesetz raus, das es verbietet, ich weiß nicht mehr, wie der Wortlaut war, aber praktisch Tests mit dem Meer zu machen. Obwohl er sagt, Alter, habt ihr's hier noch alle? Das Meer übersäuert ja gerade. Das Zeug macht es rückgängig. Es wirkt der Übersäuerung entgegen. Aber es darf nichts gemacht werden, was mit dem pH-Wert des Meeres spielt. Gibt's da keine Sonder-, also, man will ja das Meer dadurch schützen. Also, gibt's keine Sondergenehmigung dafür oder Tests allgemein? Man will ja auch testen, wirkt es positiv aufs Meer, oder müsste man dafür dann wieder ins Labor? Ich weiß nicht. Da müsste man mal mit dem Jelle persönlich drüber sprechen. Ich weiß gar nicht, wie viel ich davon erzähle. Vielleicht kannst du den Namen noch mal piepen oder so. Wahrscheinlich ist es fine, aber who knows. Keine Ahnung, also das war nur, was er mir erzählt hat und wie happy er dann war, dass die Sache mit Dirk kam, der halt sagt, ja, ich brauch kein Proposal Paper oder so, lass uns einfach starten. Jetzt hast du gerade nochmal eine schöne Brücke zu meiner letzten Frage geschlagen. Man sieht, dass es eine Idee da, man sieht, dass es viel Hoffnung da, also ich finde, du hast viel Hoffnung ausgesprochen. Was kann jetzt, und das wird die letzte Frage heute sein, was kann die Zuhörerin der Zuhörer beitragen, was kann er selbst machen? ... ist das natürlich ein sehr konkretes Thema, ... ... ein sehr wissenschaftliches Thema, ... ... nicht jeder uns hat einen Acker, ... ... nicht jeder von uns ... ... hat das Geld einfach so ein bisschen Basalt zu kaufen. Abseits von ... ... von tatsächlich Basalt zu kaufen, ... ... was kann jeder tun? Abseits von Basalt zu kaufen, ... ... das ist ganz gut, dass du das sagst, ... ... weil das hätte ich tatsächlich gesagt, ... ... kauf dir mal ein bisschen Basalt für deinen Garten ... ... oder für ... ... deine Golfplätze, ... ... die können das auch machen und so weiter. Also Schritt 1, ... ... was so das direkte wäre, ... ... wäre ... Sprich mit Landwirt*innen darüber oder Golfplatzbetreiber*innen darüber. Erzähl denen davon. Also, schick denen das Video oder den Podcast. Und vielleicht ist das was für die. Vielleicht auch nicht. Was abstrakter ist, ... ... ist natürlich politisch aktiv werden damit. Und das wäre so die Überlegung, was kann die Politik dafür tun? Also ... ... Wissenschaft vorantreiben, ne? Also wissenschaftliche Fördergelder dafür rausgeben. Ein bisschen mehr Gießkanne im Prinzip ... ... in diesem Fall wäre vielleicht nicht so schlecht. Ist es auf lokaler Ebene möglich? Kann man seinen Bürgermeister ansprechen und sagen, du, guck mal, ich hab da die Idee. Kannst du das... Agrar ist natürlich wahrscheinlich Ministeriumsebene, nicht die lokale, regionale Ebene. Was man auf jeden Fall tun kann auf Bürgermeister*innen-Ebene, ist, dass die das auf den Flächen machen, auf Rasen als Dünger, die die so haben. Das kannst du schon machen in irgendwelchen Parks und so. Das geht schon. Du kannst noch nicht beweisen, wie viel CO2 in welcher Zeitspanne dadurch gebunden wird. Aber es wird was gebunden und es wird geduldet. Es passiert auf jeden Fall. Es ist ganz sicher, dass es passiert und dass es einen positiven Effekt hat. Du weißt nur nicht, wie viel. Ist wahrscheinlich noch nicht politisch so umsetzbar, weil dann wahrscheinlich irgendwelche Zahlen gesehen werden wollen. Exakt, das ist genau das Problem. Deswegen sage ich, politisch fördern von der Wissenschaft wäre hier auf jeden Fall angebracht. Und vielleicht auch schon mal so ein bisschen, ich weiß nicht, wie da die Rahmenbedingungen sind, aber die Rahmenbedingungen ein bisschen vorarbeiten im Sinne von, ich habe dir vorhin erzählt, du hast diese zwei Dünger, die praktisch das Gleiche tun, einmal Basalt und einmal, ich glaube, Kalk. Das eine ist sehr, sehr gut fürs Klima, das andere eher schlecht, weil dabei bei der Produktion sehr viele Emissionen entstehen. ... eine CO2-Besteuerung, ... ... ob das jetzt auch Zertifikatehandel ist, ... ... oder CO2-Steuer in diesem Modell, ... ... das da unattraktiver machen, ... ... also Kalk unattraktiver machen ... ... und Basalt attraktiver machen, ... ... wäre auf jeden Fall kein schlechter Weg. Und dann, was noch ein Ding wäre, ... ... das ist vielleicht was, ... ... was auch Einzelne tun können, ... ... wenn die sagen, ... ... wir wollen das tun, ... ... es wird wahrscheinlich schwierig, dass ... ... ein einzelner Landwirt ... ... oder eine einzelne Landwirtin ... ... an RWE dann ein Zertifikat verkauft. ... ich sehe das noch nicht so ganz, dass das passiert. Was aber dann eine Lösung sein kann, ist ... ... auf einer Genossenschaftsebene, ... ... also dass du entweder eine Basaltgenossenschaft ... ... gründest und das darüber machst ... ... oder negative Emissionen in die Genossenschaft, ... ... keine Ahnung, ... ... oder ob das vielleicht über bestehende Genossenschaften, ... ... landwirtschaftliche Betriebe sind oft ... ... in Genossenschaften organisiert in irgendeiner Form, ... ... dass es darüber dann abgewickelt wird. Vielleicht kann man so etwas schon vorbereiten, ... ... aber da weiß ich nicht so genau, wie ... ... wie das ... allgemein läuft in der Branche. Dann noch den letzten Tipp. Wir haben ja gesagt, man kann theoretisch ja schon für seinen eigenen Garten was kaufen. Wo? Im Baumarkt. Lavameer. Ganz normal im Baumarkt. Das heißt, glaube ich, Lavameer, wenn ich mich nicht enttäusche. Oder Eifelgold. Also es gibt schon im normalen Handel, ihr habt es gehört, geht da raus und kauft euch anstatt hier den bisschen günstigeren. Ihr tut was Gutes für die Umwelt und vielleicht könnt ihr irgendwann auch eure eigenen Zertifikate verkaufen an die Großen und können damit noch Geld verdienen, indem ihr euren Daten entdüngt. Patrick, ich danke dir vielmals für die ganzen Insights, für die Arbeit, die du hier machst und hoffe, wir hören uns noch öfters. Für die Zuschauer da draußen, abonniert den Kanal, lasst uns ein Like da, folgt Patrick auf all seinen Kanälen, YouTube, er macht grandiose Videos rund ums Thema Klimawandel. Da seht ihr auch die ganzen Videos mit Enhanced Weathering, mit beschleunigter Verwitterung. Vielen Dank Patrick und dir noch einen schönen Abend. Merci. Sie. [Musik] [Musik]

2024 - Michael Schindler & Patrick Niedermayer