E14: Inner Development Goals – mit Axel Dubinski
Über “Inner Development Goals” und kollektive Traumata.
21.12.2023 81 min
Video zur Episode
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Zusammenfassung & Show Notes
Über “Inner Development Goals” und kollektive Traumata.
Wir treffen Axel Dubinski, einen Traumatherapeuten, der sich auf kollektive Traumata spezialisiert hat. Wir sprechen über die Bedeutung kollektiver Traumata, ihre Auswirkungen auf die junge Generation und wie wir Hoffnung und Veränderung fördern können, um eine bessere Zukunft zu schaffen.
Inhalt:
• Wir diskutieren die Rolle junger Menschen bei der Bewältigung globaler Herausforderungen wie der Klimakrise und der Biodiversitätskrise.
• Axel erzählt von seiner Arbeit als Traumatherapeut und wie er jungen Menschen Hoffnung und Veränderung vermittelt.
• Wir diskutieren die Inner Development Goals als Ergänzung zu den 17 SDGs der UN.
• Axel teilt seine Erfahrungen mit kollektiven Traumata und wie sie sich in verschiedenen Gesellschaften manifestieren.
• Wir erkunden, wie kollektive Traumata die Zukunftserwartungen junger Menschen beeinflussen.
• Axel erklärt, wie er mit individuellen und kollektiven Traumata arbeitet und welche Herausforderungen dies mit sich bringt.
• Wir sprechen über die Rolle von Politiker:innen und die Bedeutung von Authentizität und Vertrauen.
• Axel teilt Einblicke in seine Arbeit mit Gruppen, die kollektive Traumata erlebt haben.
• Axel betont die Bedeutung von Hoffnung und Selbstwirksamkeit, um positive Veränderungen zu bewirken.
Relevante Links:
https://www.innerdevelopmentgoals.org/
www.traumahelden.de
www.somatic-experiencing.de
Wir treffen Axel Dubinski, einen Traumatherapeuten, der sich auf kollektive Traumata spezialisiert hat. Wir sprechen über die Bedeutung kollektiver Traumata, ihre Auswirkungen auf die junge Generation und wie wir Hoffnung und Veränderung fördern können, um eine bessere Zukunft zu schaffen.
Inhalt:
• Wir diskutieren die Rolle junger Menschen bei der Bewältigung globaler Herausforderungen wie der Klimakrise und der Biodiversitätskrise.
• Axel erzählt von seiner Arbeit als Traumatherapeut und wie er jungen Menschen Hoffnung und Veränderung vermittelt.
• Wir diskutieren die Inner Development Goals als Ergänzung zu den 17 SDGs der UN.
• Axel teilt seine Erfahrungen mit kollektiven Traumata und wie sie sich in verschiedenen Gesellschaften manifestieren.
• Wir erkunden, wie kollektive Traumata die Zukunftserwartungen junger Menschen beeinflussen.
• Axel erklärt, wie er mit individuellen und kollektiven Traumata arbeitet und welche Herausforderungen dies mit sich bringt.
• Wir sprechen über die Rolle von Politiker:innen und die Bedeutung von Authentizität und Vertrauen.
• Axel teilt Einblicke in seine Arbeit mit Gruppen, die kollektive Traumata erlebt haben.
• Axel betont die Bedeutung von Hoffnung und Selbstwirksamkeit, um positive Veränderungen zu bewirken.
Relevante Links:
https://www.innerdevelopmentgoals.org/
www.traumahelden.de
www.somatic-experiencing.de
Transkript
Meine Kinder und Enkel müssen sich mit
einer sich radikale und
schneller als wir erwartet haben,
ändernden Welt
auseinandersetzen und darauf einstellen.
Und ich kann nicht
mehr rückgängig machen,
was ich dazu beigetragen habe,
um diesen Planeten zu ändern.
Aber ich werde alles dafür beitragen,
um ihnen einen Weg zu zeigen
und sie zu befähigen,
damit umgehen zu lernen,
ohne dass sie verzweifeln müssen.
Ohne dass sie die Hoffnung aufgeben.
Ohne dass sie keine
Zukunft in Ihrem Leben sehen
und sich dasselbe vielleicht nehmen.
Sondern dass sie die
Erfahrung machen, dass es sich lohnt.
Dass sie die Erfahrung
machen, dass sie nicht alleine sind.
Dass sie die Erfahrung
machen, dass sie umgeben sind
von Menschen, die ähnlich denken
und sich wechselseitig
unterstützen und helfen.
Jörn und ich fahren heute ins
beschauliche Oberbayern
und besuchen Axel Dubinski.
Axel ist Traumatherapeut, uns drei
verbindet, dass wir unseren
Kindern und deren Nachkommen
eine enkeltaugliche
Erde hinterlassen wollen.
Axel kam gerade zurück aus Stockholm, wo
er den Inner
Development Goals Summit besucht
hat.
Wir sind schon sehr gespannt, was er uns
davon erzählen wird.
Wir sprechen überhaupt über die Inner
Development Goals als
Ergänzung zu den 17 SDGs, also
den Sustainable Development Goals der UN.
Wir sprechen über seine Arbeit als
Traumatherapeut und welchen
Blick junge Menschen global auf
unsere Zukunft haben.
Direkt bevor wir das Aufnahmegerät
starten, führt uns Axel noch
durch eine kurze Meditation.
Präsent und voller
Vorfreude drücke ich auf Aufnahme.
Hi. Wir sind hier in Oberbayern in einem
rustikalen Bauernhaus,
sitzen an so einem schönen,
ja, so einen Bauern-Tisch,
so einen Holztisch,
den man gerne anfasst.
Mir gegenüber sitzt Jörn.
Hi, schön, dass du da bist.
Hi Patrick. Und Axel.
Schön, dass du da bist.
Hi Patrick, hallo Jörn. Hi.
Schön, dass wir dich
zum Gast haben heute.
Für alle, die Axel noch nicht kennen,
Axel, du bist Traumotherapeut,
aber nicht irgendeinen Traumotherapeut,
sofern man sowas überhaupt sagen kann,
sondern du bist spezialisiert auf
kollektive Traumata.
Du hast vorher überhaupt nichts gesagt,
bevor ich dich
kennengelernt habe. Was bedeutet das?
Kollektives Trauma bedeutet,
dass nicht ein einzelner
Mensch traumatisiert ist,
sondern eine Gruppe von Menschen, eine
Gemeinschaft von Menschen
oder ein ganzes Volk.
Was typischerweise auftritt als
Kriegsfolgeerscheinung,
was wir aus unserer jüngsten
Vergangenheit mit der
Covid-Pandemie kennen.
Dort haben wir typische Phänomene von
kollektiven Trauma zu beobachten.
Und ich kam deswegen darauf,
weil dieser Aspekt aus meiner Sicht
einfach unterrepräsentiert ist.
Wir behandeln Menschen eigentlich in
allen therapeutischen Disziplinen
immer als Individuen.
Und vergessen dabei
diese Systeme, die Umgebung,
in denen diese
Menschen leben und arbeiten.
Und welche Auswirkungen das auf sie hat.
Wie bist du darauf gekommen?
Ich habe eine lange Laufbahn in
Unternehmen hinter mir
und war dort auch
schwerpunktmäßig damit beschäftigt,
Veränderungsprozesse zu leiten.
Und habe mich gefragt, warum
gelingen ungefähr 80 Prozent
aller Veränderungsprozesse in der
Organisation nicht oder nur teilweise?
Und da begann
tatsächlich meine Geschichte,
damit mich mit Trauma zu beschäftigen,
als die größte
Veränderungsblockade, die es gibt.
Und gleichzeitig als die unbekannteste
Veränderungsblockade,
die wir kennen.
Und da ich sowohl
Organisationsentwickler bin,
Changemanager, aber auch Traumatherapeut,
habe ich da zwei
Disziplinen zusammengebracht,
die aus meiner Sicht zusammengehören.
Und in Zukunft immer wichtiger werden,
weil sowohl der Veränderungsdruck auf
Menschen und Organisationen
als auch der Veränderungsstress auf
Menschen und Organisationen steigt.
Und typischerweise bei steigendem Stress
wird gespeichertes Trauma,
was wir alle haben, aktiviert.
Magst du mir ein, zwei Beispiele geben
von kollektiven Traumata,
und wie sich das äußert,
damit man es greifbar hat?
Wenn man gar keinen Bezug dazu hat?
Ich mache es mal aus
der jüngeren Geschichte
der Deutschen Wiedervereinigung.
Die Deutsche Wiedervereinigung war für
viele eine Erfolgsgeschichte.
Insbesondere im Westen Deutschlands.
Und es war für viele
Menschen im Osten Deutschlands
eine Verlierergeschichte.
Weil sie ihre alten Arbeitsplätze, ihre
Zugehörigkeiten verloren haben,
ihre Betriebe geschlossen wurden.
Und sie haben keine
gleichwertige Arbeit mehr gefunden.
Und das betraf eine ganze Generation,
der um die 50-Jährigen,
die ihre Arbeitsplätze verloren haben
und auch ihre Betriebszugehörigkeiten,
und denen es nicht mehr
gelungen ist, Fuß zu fassen
in einem neuen System.
Und das ist wie eine Lost Generation,
die wir im Osten Deutschlands haben.
Und die viel zu wenig im Fokus unserer
Aufmerksamkeit stand.
Und was wir beobachten können, ist, dass
sozusagen deren Kinder
heute mit zu dieser
verlorenen Generation gehören,
und zwar auch zu dieser verlorenen
Generation für unsere Demokratie.
Und die sich neue Gemeinschaften suchen
bei Parteien und Gruppierungen,
die ihnen Zugehörigkeiten
anbieten und einfache Lösungen,
die aber leider, sozusagen nicht unser
demokratisches Staatswesen
unterstützen, sondern eher
Staatsformen mit einem Führer,
einem Volk und wie oft in der Geschichte
einem Irrtum nach sich zogen.
Kommt es bei dieser Generation, also der
Nachfolgegeneration,
von der du gesprochen hast, weil sie es
bei Ihren Eltern gesehen haben?
Weil Sie es mit ihren
Eltern erlebt haben,
wie Ihre Eltern, Ihre Zugehörigkeit,
teilweise ihre
wirtschaftlichen Existenzen,
ihre Bedeutung und ihren Sinn.
den Sie hatten verloren haben.
Und diese Kinder haben erlebt, was das
mit Ihren Eltern gemacht hat.
Und wie sie unter diesen
Folgen zu leiden hatten mit Eltern,
die dann mit sich selbst und ihrem
Schicksal beschäftigt waren.
Also verloren ist im
Sinne auch von Sinn verloren?
Ja, exakt.
Oder verlorenen
Generationen, hast du es ja genannt.
Genau, ja.
Eine Generation, die
den Sinn verloren hat,
die den Glauben verloren hat,
und die die
Perspektiven verloren hat für sich,
was kann unser Weg
innerhalb dieses neuen Systems sein?
Was für Aufstiegschancen haben wir?
Wo finden wir Arbeitsplätze?
Was ist mit der
Infrastruktur in unseren Dörfern?
Wo können wir einkaufen?
Wo sind unsere Sportvereine?
Wo ist das alles,
was wir vorher hatten,
wenn auch unter einem System,
mit dem wir bei Weitem nicht alle
einverstanden waren?
Und wie kommt deine Arbeit da rein?
Also wie gehst du mit so was um?
Ich weiß nicht, ob
das deine Klienten sind.
Wie arbeitet man mit
einem kollektiven Trauma?
Oder intergenerationales Trauma, hast
du auch mir mal erzählt als Begriff?
Ich arbeite sozusagen auf zwei Ebenen.
Einmal kommen natürlich
einzelne Personen zu mir,
die diese Geschichte haben,
die Teil von kollektiven
Traumaerverfahrungen waren.
Und was sich bei ihnen auf eine
individuelle Art und Weise ausdrückt.
Also eine der klassischen
Traumafolgereaktionen,
beispielsweise bei Kriegsereignissen,
sind ja posttraumatischer
Belastungsstörungen.
Wo die Leute nicht einschlafen können, wo
sie Flashbacks haben,
Schweißausbrüche, erhöhte Unfallgefahr,
Beziehungsunfähigkeit, wo sie
suchtgefährdet sind oder Gewalt anwenden,
die sie vorher selber erlebt haben.
Und da helfe ich ihnen sozusagen auf
einer individuellen Ebene
mit diesen posttraumatischen
Belastungsstörungen umzugehen.
Die andere Ebene ist,
dass ich mit Gruppen arbeite,
die aus solchen
Erfahrungskontexten und Horizonten kommen.
Und da ist eher die Frage so zu sagen,
was für eine Umgebung,
was für ein System
hätten sie dann gebraucht,
um sich sicher zu fühlen, um sich
beschützt zu fühlen,
um sich zugehörig zu fühlen,
um sich entfalten und
entwickeln zu können,
ohne in ihrer Entwicklung behindert oder
eingeschränkt zu werden.
Also sozusagen diese zwei Arten des
Arbeitens ist einmal im Gruppenkontext
und das ist die
vorzugsweise, die Form in der Arbeit
mit kollektiven Traumata.
Und natürlich in der
Einzelarbeit, wenn die Leute
individuelle Symptome haben, als Reaktion
auf diese kollektiven Erfahrungen.
Wir müssen die Leute aus dieser Gruppe,
die alle die gleiche Erfahrung haben
oder es ist dann, können das auch ganz
verschiedene Probleme,
verschiedene, z.B. einen Trauma.
Ja, also ich mache es
dann einem Beispiel.
Ich habe letzten Sommer habe ich mit
einer Gruppe 30 Leute,
die Friedensorganisationen
in Krisengebieten leiten.
Und zwar weltweit.
Also in Indonesien, in
Indien, in Afghanistan,
in Israel und Palästina, in Südamerika.
Das heißt, diese Menschen haben alle ganz
unterschiedliche Erfahrungen gemacht.
Und gleichzeitig haben sie
aber dasselbe Muster erlebt,
dass sie entweder
Unterdrückung erlebt haben,
dass sie tatsächlich kriegerische
Auseinandersetzungen erlebt haben,
dass sie erlebt haben, dass sie als
Minorität von
Mehrheiten unterdrückt wurden,
dass sie also nicht frei agieren können,
dass sie ihre Meinung
nicht äußern dürften,
dass sie Sanktionen befürchten mussten
vonseiten des Staates.
Und der Vorteil in
diesen großen Gruppen ist,
dass in dem Augenblick, wo jeder seine
Geschichte erzählen darf.
Und der Fachbegriff
dafür heißt sozusagen,
witnessing, dass dann die anderen
Menschen als Zeugen da sind
und deine Geschichte hören
und ihr dadurch bestätigen,
dass es tatsächlich wahr
ist, was du erlebt hast.
Und das ist ja eines der
Probleme dieser Menschen,
dass ihnen A, ihre
Geschichten, dass sie nicht gehört werden
und dass ihnen oft keiner glaubt, in dem,
was sie erzählt werden.
Und dieses Dasein dürfen und seine
Geschichte erzählen,
sie mit anderen
Menschen teilen zu können.
Die sozusagen Zeugen
deiner Geschichte sind,
ist schon ein erster
Schritt in die Traumaintegration.
Und das braucht dann noch
mehrere andere Schritte.
Aber das ist einer der guten Anfänger.
Was bedeutet das für die
Herausforderungen unserer Zeit?
Also Klimakrise, die
Biodiversitätskrise und so weiter,
dass wir kollektive Traumartier haben, wo
es da die Verbindung ist?
Eine der Verbindungen ist,
dass es eine größere Studie gibt
über die
Zukunftserwartung von jungen Menschen,
wurde an 10.000 Menschen weltweit
durchgeführt in verschiedenen Ländern.
Das Hauptergebnis war 56
Prozent der jungen Leute
und die waren, glaube
ich, zwischen 15 und 25.
56 Prozent der jungen Leute glauben,
dass sie und die
Menschheit verloren sind.
Global.
Global gesehen. Und dass
sie keine Hoffnung haben,
dass sie sozusagen diesem
Schicksal entrinnen können.
Und das muss man sich mal
auf der Zunge zergehen lassen
über die Hälfte der jungen Menschen.
Glaubt das. Und das ist
ein kollektives Trauma.
Und wir können es uns nicht leisten,
sozusagen über die Hälfte der jungen
Menschen zu verlieren,
die wir brauchen, um die
großen Aufgaben anzugehen.
Und die Herausforderung dabei
ist, dass, wie schaffst du es
und wie kann es gelingen,
Menschen, die eigentlich keine Hoffnung
mehr auf eine bessere Zukunft haben,
abzuolen und zu aktivieren, dass
sie es wenigstens versuchen.
Und über kleine Erfahrungen, dass sie
eben doch etwas bewegen können,
dass sie doch etwas verändern können,
dass sie doch so etwas wie
Selbstwirksamkeit entfalten können,
beginnen sich schrittweise
aus ihrer Hoffnungslosigkeit
und oft Lethargie heraus zu bewegen
und die Initiative zu ergreifen,
miteinander zusammen.
Ich finde es sehr
spannend, dass du sagst,
ich bin eine Schule, meine Tochter,
bin ich auch im
Nachhaltigkeitskreis
und den gibt es bei den Eltern,
bei einer Gruppe aus der Elternschaft
und auch die Kinder
und Schüler sind dabei.
Und wir wundern uns sehr,
dass es sehr wenig Kinder sind,
die in dieser Gruppe sind
und tendenziell weniger werden.
Und wir saßen ganz oft schon
zusammen und haben uns gefragt,
warum ist das so? Das könnte
eine der Hintergründe sein.
Ja, und ich ...
um noch mal etwas
Kritisches auch zu sagen,
ein weiterer Aspekt von
kollektiven Trauma ist,
dass wir es inzwischen
über Jahrzehnte gewohnt sind,
in einer Kultur von Lügen und
Halbwahrheiten aufzuwachsen.
Politik erzählt uns seit Jahren nicht die
Politik erzählt uns seit Jahren nicht die
unangenehmen Wahrheiten,
sondern Politiker kommunizieren ...
in Bezug auf ihre Wählergruppen
und in Bezug darauf, dass sie möglichst
wiedergewählt werden.
Was wir aber bräuchten und
seit über 30 Jahren wissen,
wie sich der Klimawandel auswirkt,
was mit unserem Planeten passiert.
Und Politik kommuniziert nicht die
unangenehmen Wahrheiten,
die das nach sich zieht,
was diese Fakten für uns
und unser weiteres Leben
und für nachfolgende
Generationen bedeuten.
Sondern Politik wählt die Strategie,
es uns entweder nicht zu erzählen,
es uns in Teilwahrheiten zu erzählen
oder schlichtweg uns zu belügen.
Und dieses Lügen über Jahrzehnte
führt natürlich dazu,
dass Glaubwürdigkeit und
Vertrauen verloren geht.
Und dass Politiker sozusagen erzählen
können, was sie wollen,
es hört ihnen in
Wirklichkeit niemand mehr zu,
geschweige denn, dass er ihnen glaubt.
Und junge Menschen
haben ein feines Gefühl,
dafür, ob jemand
authentisch rüber kommt oder nicht.
Und wenn sich unsere
Politiker nicht anfangen,
rasend schnell zu ändern,
in ihrer Bereitschaft die
ganze Wahrheit zu erzählen,
egal, ob sie
wiedergewählt werden oder nicht,
werden sie
weiter in die Bedeutungslosigkeit
absinken, in dem Sinne,
dass ihnen junge Leute
weder zuhören, noch folgen.
Und das ist das Schlimmste,
was Politik verlieren kann,
nämlich Glaubwürdigkeit und Vertrauen.
Und Vertrauen und
Glaubwürdigkeit gewinnst du nur,
indem du die Wahrheit sagst.
Und zwar
egal, ob es dir einen persönlichen
Vorteil oder Nachteil bringt,
sondern, dass du dich einfach der
Wahrheit verpflichtet fühlst
und damit im wahrsten
Sinne des Wortes sozusagen
Res Publica die Sache
des Volkes zu deiner machst
und dem Volk die Wahrheit sagst, damit wir
uns darauf einstellen können
und wirklich zielgerichtet handeln.
Und dann kommen wir auch
wieder in eine, ich sage wieder,
aber in eine Demokratie, die wirklich
getragen ist vom Volk.
Weil je mehr Leute sich, ich sage mal,
abspalten oder die ist einfach
nicht interessiert, was die Politik tut,
weil sie ihr nicht vertrauen
oder weil sie sie auch gar nicht wählen,
wenn nur die Hälfte der
Menschen zur Wahl gehen
und davon dann die Hälfte der Menschen
diese Koalition wählen,
die wir halt gerade haben, welche auch
immer es zu dem Zeitpunkt dann ist,
die genießt ja praktisch
nur ein Viertel des Rückhalts,
die bräuchte ja viel mehr.
Und das ist ja nicht die wirkliche Mehrheit der
Gesellschaft, wenn
viele einfach da abschalten.
Bevor wir mal reingehen, ich
würde mit dir gerne über die
Inner Development Goals
sprechen, weil du kommst gerade
von der Konferenz
zurück, das ist so der Anlass,
aus dem wir hier sprechen.
Ich würde gerne noch kurz
für die Zuhörenden da draußen erklären,
wie wir uns überhaupt kennen.
Ich weiß nicht, ob du
sagen möchtest oder du, Jörn,
weil Jörn ist so das Bindeglied oder
zumindest die, wie sagt man,
der Startfunke, wie wir beide uns
kennengelernt haben.
Also wer auch immer sich
berichtet, wie sagt man?
Wer sich berufen fühlt,
das ist das richtige Wort, genau.
Die Story zu erzählen
gerne, wie kennen wir uns?
Ich finde, Jörn kann das gut erzählen.
Also ich hab den Axel kennengelernt, ich
würd sagen vor sieben oder acht
Jahren muss das gewesen
sein, ungefähr in der Zeit,
vielleicht ein bisschen weniger.
Da war er auch als beratender
Mensch bei uns in der Paessler AG
und hat uns ganz viel
geholfen, aber an viele Veränderungen
standen da an und damals
haben wir uns kennengelernt
und das erst mal gesehen und über die
Jahre immer mal wieder gesehen.
Und als ich dann auch
letztes Jahr so ein bisschen
meine eigene Mission wieder
neu finden und tunen musste,
habe ich ganz viele, ganz tolle Gespräche
auch mit Axel geführt.
Das war im Sommer letzten Jahres.
Und da haben wir festgestellt, dass wir
viele Dinge gemeinsam haben
und viele Dinge auch ähnlich sehen.
Und das war so spannend,
dass ich da so inspiriert
auch von diesem Gespräch nach Hause kam
und dann auch mit dir,
Patrick, gesprochen habe.
Wir dann irgendwie ganz
schnell an den Punkt waren,
wir drei müssen uns mal
treffen und überlegen,
was sonst so, was man
so zusammen tun kann.
Und dann haben wir die ersten
Videocalls da zusammen gemacht
und haben uns dann mal für,
ich glaube, für ein Wochenende
dann in der fränkischen
Schweiz eingeschlossen,
in ein ganz tolles Haus,
in dem man sehr schön ...
Ein Ferienhaus, ja.
... war ein Ferienhaus, genau.
Eine alte Schule, lustigerweise.
Und da haben wir ganz geworkshopt
und uns zum einen besser kennengelernt
und auch unsere eigene
Missionen auch noch mal beleuchtet
und weiterentwickelt.
Ja, ich glaube, das war
der Startschuss zu dem,
wie wir uns kennengelernt haben.
Kurz noch, welches Ziel hatten wir, dass
wir überhaupt zusammenkommen?
Also, warum haben wir uns
zusammengesetzt für vier Tage?
Ich glaube, die Zielsetzung war schon ...
was können wir dazu beitragen,
jungen Menschen Hoffnung zu machen
und die Initiative in ihnen zu wecken,
sich für eine
nachhaltige Welt zu engagieren?
Habe ich das so richtig
ungefähr in der Erinnerung?
Ich könnte mich damit identifizieren.
Das überträgt sich eigentlich gut
in das, was wir jetzt tun, wir versuchen
nicht nur jungen Menschen – allen Menschen eigentlich
aber ja, junge Menschen sind auf jeden
Fall ein großer Teil davon,
Lust zu machen, sich zu beteiligen an den
Lösungen zu den Problemen unserer Zeit.
Und eben genau das nicht zu dulden, dass
56 Prozent der jungen Menschen
einfach sagen, es ist eh schon verloren.
Und zu was führt das?
Wenn ich wirklich die Überzeugung habe,
es ist eh schon verloren,
dann kann ich entweder
den Kopf in den Sand stecken,
oder ich kann sagen, lass uns noch mal
richtig Party machen.
Also, ich bekomme dann keine Kinder mehr,
weil es ist ja eh schon verloren, denen tue ich das nicht an.
Aber ich hau noch mal richtig auf den Putz.
Anstatt mich zu beteiligen
an den Lösungen, dass es weitergeht und
dass es lebenswert oder lebenswerter,
je nachdem wird,
ist eine Ansichtssache, weil die
Möglichkeit oder die Stabilität
der Grundlagen schwankt.
Das heißt aber nicht, dass wir nicht in
einen Modus kommen können,
wie ich mein Leben lebe, dass vielleicht
sogar noch besser ist,
als das, was es bisher gab.
Wer weiß?
Wir haben uns dann kennengelernt und
eines der Themen, die irgendwann aufkam,
ich weiß nicht, ob das
dort schon aufkam oder später,
waren die Inner Development Goals.
Axel, du hast uns davon erzählt.
Und für die
aufmerksamen Zuhörenden da draußen.
Wir haben darüber auch schon mal
ansatzweise gesprochen,
also, um das Projekt,
unser Kartenspiel geht,
das immer noch weiter
läuft und woran wir arbeiten.
Also, da ist das Thema
schon mal aufgekommen.
Wir haben es aber nie weiter beleuchtet.
Kannst du, Axel, mal uns erklären, was
sind die Inner Development Goals
und welche Rolle spielen sie
oder wollen sie spielen?
Die Inner Development Goals sind als
Bewegung vor rund zwei Jahren entstanden,
als man merkte, dass die
Sustainable Development Goals,
die Nachhaltigkeitsziele der UN,
die ja alle Länder weltweit
unterschrieben haben im Jahr 2015,
dass wir die nicht erreichen.
Kannst du kurz ein
Teil nennen, dass das ...
Also, die Beseitigung von Armut.
Die Geschlechtergleichheit
zwischen Männern und Frauen.
Frieden auf der Erde.
Gleiche Bildungschancen für alle Kinder,
der Schutz der Meere.
Kein Hunger und so weiter.
Da einigen sich alle drauf und alles ...
Genau, man hat sich darauf geeinigt.
Und die Zielsetzung der ...
dieser Nachhaltigkeitsziele war ...
die Bewahrung dieser Erde
als einen lebenswerten Ort
für uns und nachfolgende Generationen.
Und wie kann das geschehen?
Und dann brach man dieses Ziel in diese
17 Nachhaltigkeitsziele runter
und hat die formuliert und ausgeführt.
Und wir verfehlen sie regelmäßig.
Ich glaube, es war noch
ein Zeitframe dabei, ne?
Bis 2030.
Genau, bis 2030. Das heißt, es sind,
glaube ich, noch sieben Jahre.
Das schaffen wir noch.
Und ...
Und die Menschheit hat sich ja nicht nur
diese Nachhaltigkeitsziele,
sondern auch noch
diese Klimaziele aus Paris.
mit der Begrenzung
auf 1,5 Grad Temperatur,
Anstieg global geeinigt.
Und wir verfehlen beides.
Und nehmen bald dann auch
das mit dem Weltfrieden.
Kleinigkeiten, ja.
Brauchen wir nur,
tagesaktuell Fernsehen zu schauen,
um das eindrücklich zu erleben.
Also dieses ...
immer wiederholte Verfehlen, dieser
selbst gesetzten Ziele
hat einige Menschen,
insbesondere in
Skandinavien, in Schweden,
dazu gebracht, sich
darüber Gedanken zu machen,
warum verfehlen wir diese Ziele und Ziele
und was muss sich in uns, in unsere
Einstellung und Haltung, ändern,
dass wir es ernst nehmen,
ernst meinen und ernst machen?
Und da hat sich eine Gruppe von Leuten, die
Lernwissenschaftler sind,
die mit der Entwicklung von
Menschen und Organisationen seit Jahrzehnten
zu tun haben, haben gesagt, was sind denn
so Grundfertigkeiten
und Skills, die es eigentlich bräuchte,
damit wir uns verändern,
damit wir diese Ziele erreichen?
Und diese Gruppe hat
sozusagen fünf Felder
von Veränderung definiert.
Das ist so eine, einmal der Bereich,
auf Englisch heißt es Being.
Das ist sozusagen die
Frage unserer Science.
In was für eine Verfassung sind wir?
Wie gehen wir mit uns um?
Es ist diese ganze Bereich von Thinking.
Das sind unsere kognitiven
Fähigkeiten und Fertigkeiten.
Es ist dieser Bereich von Connecting.
Wie sehen die Beziehung zu
uns anderen und der Welt aus?
Es ist der Bereich von Collaborating.
Also, wie arbeiten wir
mit anderen zusammen?
Und als letztes dieser Bereich Acting,
wie kommen wir ins Handeln?
Wie kommen wir ins Tun und wie machen wir das am besten?
Und zu diesen fünf Feldern
wurden dann insgesamt 23 ...
Nein, ich glaube, ja,
23 Skills definiert,
die es braucht, um das zu erreichen.
Und ich kam damit vor
rund einem Jahr in Berührung
und fand diese Verbindung sehr sinnvoll.
Ich sah, ja, stimmt, wir
müssen uns innerlich ändern,
um die äußeren Ziele zu erreichen.
Gleichzeitig war mir aber klar,
dass ohne Trauma,
Bewusstsein, ohne
Trauma, Wissen und Kompetenz
diese inneren Entwicklungsziele nicht
erreicht werden können.
Weil im Trauma, wie vorhin schon gesagt,
die größte
Veränderungsblockade ist, die es gibt.
Und wenn wir bereit sind, unsere
Traumata anzuschauen
und zu bearbeiten,
dann gibt es gute Chancen,
dass wir uns innerlich verändern.
War das was, was den Inner Development
Goals bis dato gefehlt hat,
diese Ansicht?
Ja, also dieses ...
Ich hab diesen Aspekt
reingebracht in die Organisation.
Das war für sie etwas Neues.
Und gleichzeitig scheint es aber ...
scheint die Einsicht zu wachsen,
dass es ein wichtiger Bereich sein könnte
und mit dazu gehört.
Ist das dann der sechste Überbegriff?
Gehört das unter Being
wahrscheinlich am ehesten?
Oder Act?
Persönlich ist es mir völlig
egal, wo das eingeordnet wird.
Hauptsache, es wird
gemacht und angegangen.
Wegen mir braucht's da
keine sechste Sektion,
sondern Trauma einfach
als Thema mit aufnehmen.
Und es wirkt dann in
alle Bereiche mit hinein.
Wie kann ich mir das
vorstellen? Du hast davon gehört,
du hast da vielleicht die Website gesehen
und hast dir gedacht:
Mensch – da kann ich was tun
und hast dann an die Tür geklopft.
Und jetzt sagst du denen, wie das läuft?
Wer sind die überhaupt?
Wie groß ist diese Organisation?
Vielleicht können wir da anfangen.
Diese Organisation wurde meines Wissens
vor rund zwei Jahren gegründet.
Da haben sich verschiedene Unternehmen
und Unternehmer zusammengetan,
um die Inner
Development Goals zu gründen,
als eine Open Source Bewegung
mit dem Ziel, unser
Verhalten zu verändern.
Die haben eine digitale
Plattform zur Verfügung gestellt,
dass Menschen auf der Welt dann
sogenannte Hubs gründen konnten,
um diese Inner
Development Ziele zu spezifizieren,
zu konkretisieren und
konkrete Tools, Methoden,
Workshops, Seminare anzubieten,
um das überhaupt erst
mal bekannt zu machen.
Und ich hab vor einem Jahr, hab ich auch so einen
Hub in München gegründet
und mich sozusagen da einfach angemeldet
und bin dann eben in
diesem Kreis der Hubgründer
mit aufgenommen worden
und wurde dann so in den regelmäßigen
Zoom-Calls Teil der Bewegung.
Und da wurden wir halt befragt, was aus
unserer Sicht notwendig ist,
um das Netzwerk weiterzuentwickeln,
um diesen Inner Development Goals zu fördern,
zu unterstützen und in
die Umsetzung zu bringen.
Und da fing ich halt an,
über Trauma zu reden
und die Bedeutung von
Trauma und die Notwendigkeit,
also mit Trauma zu arbeiten.
Und das hat sich so ...
schrittweise irgendwie
stieß es dann auf Resonanz.
Du sagst, das wurde auch von Unternehmen
oder Gruppen von Unternehmen gegründet,
oder was stell ich mir da vor?
Ist das dann eine Computerfirma?
Ja, es gibt eine ...
Also, einer der Mitgründer ist die Ekskäret Foundation
Das ist, glaub ich, ein
Investmentbanker und Investor,
der schon früher
Kinderprojekte gemacht hat.
Das ist die ...
eine schwedische Kommunikationsfirma,
die schon die Marketingkampagnen für die
Marketing-Kampagnen für die Nachhaltigkeitsziele
der UN gemacht hat,
auch die Logos, für die
damals entwickelt hat.
Das ist eine Organisation, die ...
eine Gesundheits-App entwickelt hat,
die die Organisation K29.
Und die Schweden ist
ein relativ kleines Land.
Die Leute kennen sich untereinander.
Und die haben dann
andere Leute, die sie kennen,
in Schweden angequatscht.
Und so kamen da nach und nach IKEA, Volvo,
irgendwelche Banken und so,
kamen dann so mit dazu und fingen an,
diese Bewegung zu unterstützen.
Also, nicht nur Non-profits,
sondern auch ganz normale Wirtschaftsunternehmen
Ja, also, ich glaub, es sind inzwischen
rund 30 Unternehmen,
die diese Bewegung unterstützen.
Also, ein Kapital
fehlt's scheinbar nicht.
Der Rückhalt ist zumindest da.
Ich habe keinen Einblick in die
finanziellen Gegebenheiten dieses Netzwerks.
Ist das ...
Also, das Ziel, das Verhalten von
Menschen zu verändern
in einem kollektiven Sinn,
ist jetzt nicht gerade
ein kleines Ziel, ne?
Aber sind die
Nachhaltigkeitsziele der UN ja auch nicht.
Und wenn die Story ist
oder die Zielsetzung ist,
wir müssen uns im Inneren ändern,
damit wir im Äußeren diesen
Wandel durchführen müssen,
dann braucht es diese Zielsetzung
Es ist nun sehr, sehr groß. Und natürlich global.
Es bringt ja nichts, wenn das ein paar
Schweden und Schwedinnen machen.
Und vielleicht du hier in
Deutschland, also in München.
Wie global ist dieses
Netzwerk jetzt schon?
Wie groß ist das?
Gibt's da irgendwie Zahlen?
Ich glaube, es gibt jetzt
inzwischen über 400 Hubs weltweit.
Viele in Asien, in Südamerika,
Afrika
auch Australien und Neuseeland,
der Nordamerika ...
Also, es gibt sie auf
allen fünf Kontinenten.
Der Schwerpunkt, ich glaub, die meisten
gibt es immer noch in Europa.
Aber das ändert sich gerade sehr schnell,
weil die
Geschwindigkeit der Hub-Gründungen
in Asien und Afrika
sich gerade beschleunigt.
Warum ist das so?
Ich glaub, erst mal
leben da mehr Menschen.
Und ...
Der Handlungsdruck ist
größer, also die Not.
In diesen Ländern ist größer,
weil die noch viel stärker
mit den Folgen des Klimawandels,
der sich verringerten Biodiversität, der
Versauerung der Ozeane,
konfrontiert sind.
Deren Lebensgrundlagen sind ...
noch direkter gefährdet, als
es bei uns bis jetzt noch ist.
Ich hätte jetzt gesagt, dass es
vielleicht irgendwie aus
der asiatischen Kultur heraus,
so dieses Innere vielleicht
auch schneller angesprochen wird
als bei uns in der westlichen Welt.
Oder ist es ...
Das finde ich eine
interessante Hypothese.
Also ... ist für mich
sofort einleuchtend,
weil in den asiatischen Kulturen,
sowohl in der buddhistischen Kultur, als
auch in der hinduistischen Kultur,
ist der Zusammenhang von ...
Denken, Fühlen und Handeln ...
in der Kultur
sozusagen, das ist Volkswissen.
Also es gibt da gar nicht so diese
Trennung zwischen innen und außen.
Sondern so, wie es innen
ist, erscheint es im Außen,
das was im Außen ist,
spiegelt sich im Innen wider.
Die haben noch ein viel stärkeres Gefühl
von Zusammengehörigkeit
dieser unterschiedlichen Dimensionen.
Diese Aufspaltung ist
im Westen viel stärker.
Wir haben kurz drüber gesprochen, wo auf
der Welt das stattfindet.
Du kommst grad von der Konferenz,
der Inner Development Goals Konferenz,
oder wie nennt sich das?
Kommst du gerade zurück.
Magst du uns ein bisschen erzählen,
wie deine Eindrücke waren,
wie viele Leute waren das, wo war das,
wie war die Stimmung,
was hast du gelernt?
Es kam 1.500 Leute aus der
ganzen Welt nach Stockholm.
Also kein kleiner Verein mehr?
Nein, es war eine wunderbare Location.
Und zwar der Stockholm Circus.
Ein Gebäude, wo früher
Zirkusveranstaltungen
tatsächlich stattfanden
und heute ein beliebtes
Veranstaltungszentrum ist.
Also für die, die es
schon mal gesehen haben,
so Zirkus Roncalli
in groß vom Gebäude her.
Und der 1. Tag war mit
Speakern aus der ganzen Welt,
die sich zu dem Thema
Nachhaltigkeit, Zustand der Welt,
Veränderung der Welt beschäftigt haben,
die in Panels beschrieben haben, was
braucht es eigentlich?
Waren da bekannte Namen?
Mir fällt jetzt Al Gore
oder Greta Thunberg ein?
Es gibt eine Frau, die hat
die Fortune 500 gegründet.
Fortune 500 bedeutet, dass sie die CEOs
von den größten
Unternehmen weltweit davon überzeugt,
Handicapped People in ihre
Organisation mit aufzunehmen.
Also die Integration von behinderten
Menschen zu ihrem Ziel gemacht.
Und die beschrieben hat,
wie dieser Prozess lief.
Es war einer der bekanntesten
Neuropsychiater und Wissenschaftler
der Professor Dan Siegel aus den USA, aus
Kalifornien war mit dabei,
der darüber erzählt hat, ist die
Konstruktion dessen,
die wir als Ego oder
Individuum haben,
ist das nicht einfach eine
Illusion, die wir uns erzählen.
Uns sind wir nicht im
Kern Gemeinschaftswesen,
die es aber nicht mehr
wissen wollen, dass sie es sind.
Und hat es sozusagen
über die Neurobiologie,
von der Neurobiologie erzählt,
wie wir uns Wirklichkeiten und wie wir
uns Persönlichkeit konstruieren.
Und wie wir diese Illusion,
wir seien getrennte Einzelwesen und
unabhängige Einzelwesen,
wie die entstanden ist und dass es
einfach nur eine Illusion ist.
Dass aber diese Illusion,
um auch eine der Highlights zu benennen,
dass diese Illusion, wir seien
voneinander getrennte
und unabhängige Einzelwesen,
sich zu einer Vereinsamung
von Menschen weltweit führt.
Und diese Vereinsamung von Menschen
bedeutet im Kern eine um bis zu 15 Jahre
verringerte Lebenszeit.
Einsamkeit tötet früher.
Dazu gibt es inzwischen genug Studien
Ich glaube, in Großbritannien gibt es
eine Art Einsamkeitsministerin,
weil diese
Vereinzelung und Vereinsamung in der Gesellschaft
inzwischen zu einem wirklich
gesellschaftlichen Problem wird
und auch hohe Kosten nach
sich zieht für die Sozialsysteme.
Weil diese Menschen werden
früher krank, sind länger krank.
Und es muss alles
bezahlt und finanziert werden.
Krass.
Wenn ich einsamer bin, kümmere ich mich
nicht so viel um andere und anderes.
Genau.
Da will ich einfach nur, dass es mir gut
geht und alles andere ist mir egal.
Also bin ich entkoppelt von dem, was mich umgibt.
Im Kern bin ich entkoppelt
von mir selber und anderen.
Ich bin nicht nur
entkoppelt von den anderen,
sondern ich habe auch in der Regel kein
Bezug mehr zu meinen Emotionen,
zu meinem Körper, zu meinen Bedürfnissen,
zu meiner Kreativität,
zu meiner Lebensfreude,
zu dem, was mich
eigentlich als Menschen ausmacht
und warum sich lohnt, zu leben.
Wobei allein sein und einsam
sein nicht dasselbe Ding ist.
Das stimmt. Ich unterscheide
das auch immer sehr präzise.
Würdest du bessere
Begrifflichkeiten verfinden?
Ich möchte auch dazu lernen.
Das hängt auch immer davon ab,
in welchem Sprachraum man sich bewegt.
Wir Deutschen kennen diesen Unterschied
zwischen Einsamkeit,
der eine emotionale Befindlichkeit
beschreibt und Alleinsein,
der sozusagen beschreibt, ob ich alleine
oder mit anderen zusammen bin.
Und wir vermischen das
in der Alltagssprache oft.
Ja.
Menschen sind ja
sehr unterschiedlich.
Und die einen brauchen,
viele Leute um sich herum.
Das sind so Gruppentiger.
Und es gibt Menschen, die
brauchen diesen Rückzug.
Und die können auch gut alleine sein,
ohne sich einsam zu fühlen.
Und trotzdem, und das
klingt jetzt vielleicht paradox,
um mich zurückziehen
zu können von anderen,
brauche ich die Verbindung zu anderen.
Sonst bin ich tatsächlich einsam.
Mhm.
Also auch wenn ich allein bin,
brauche ich sozusagen dieses Bewusstsein
und diese Möglichkeit,
wenn ich möchte, kann ich wieder mit
anderen in Kontakt treten
und zusammen sein.
Ich möchte aber nicht zu viel haben,
sondern mich zurückziehen können.
Und das ist der
Unterschied zu den Einsamen,
die haben niemand anderen, von dem sie
sich zurückziehen können.
Da ist gar keiner da.
Also der Mensch braucht
einen alles kann nichts muss.
In diesem Zusammenhang.
Also in dem Zusammenhang,
glaub ich, ist das eine gute Wahl.
Ja.
Okay, nochmal auf die Konferenz zurück.
Tag eins waren ...
Kinotspeaker und Panelveranstaltung.
Und vielleicht nochmal so ...
Also zwei Kernaussagen.
Unter anderem in einem
Panel war der ehemalige
schwedische Gesundheitsminister.
Der heute der Beauftragte der UN
Der heute der Beauftragte der UN
für die
Nachhaltigkeitsziele in Schweden ist.
Und der hat mehrmals darauf hingewiesen,
dass die Rolle der Politik
in Bezug auf das Erreichen
der Nachhaltigkeitsziele sein muss,
die Wahrheit zu sagen
über den Zustand der Welt.
Und was es mit den Gesellschaften macht.
Nur sozusagen im Sagen der Wahrheit und
im Akzeptieren der Wahrheit
sind wir auch im Stande
dann das Richtige zu tun.
Und das haben die Politiker nicht gemacht
über die Jahrzehnte.
Und das müssen sie
schnellstens wieder lernen.
Da gab es stehende Ovationen an der
Stelle in der Halle.
Hast du dazu, das Thema haben wir jetzt
das zweite Mal schon,
hast du dazu ein Beispiel, ich weiß
nicht, ob du uns geben möchtest,
aber ich habe ein
Beispiel für eine Politikerin,
die das jetzt schon gut macht, oder
zumindest auf dem Weg ist,
und vielleicht
jemandem, der das Gegenteil ist.
Also muss jetzt keine Wahlwerbung werden,
aber nur damit man sich
konkret was vorstellen kann.
Der, der ist aus meiner Sicht am klarsten
und am dringlichsten ausdrückt,
ist der Generalsekretär der UN.
Herr Guterres
Das ist der, jene,
der die Wahrheit benennt
und die Dringlichkeit und den zeitlichen
Druck auch beschreibt,
der auf uns liegt.
Fast schon gebetsmühlenartig, ne?
Fast schon
gebetsmühlenartig, fast schon verzweifelt.
Wenn ich so die Reaktion der
Mitgliedsländer sehe.
Und ja, den möchte ich da als
leuchtendes Beispiel hervorheben.
Da kann er kaum noch
dramatische Worte finden.
Im nächsten IPC-Bericht oder so.
Ja.
Ein Antibespiel? Oder sparen wir uns das?
Ich möchte nicht in die
Landes- oder Bundespolitik
mich an dieser Stelle einmischen.
Und was dort die letzten
drei Jahrzehnte passiert ist.
Gut, das reicht mir als Antwort.
Es gab eine Rednerin,
eine Künstlerin, die
auch Poetry Slams macht.
Die kam glaube ich aus Großbritannien.
Und die hat die These in den Raum gestellt,
Wir haben kein ...
Wir haben sozusagen
kein Ressourcenproblem
oder auch kein Wissensproblem.
Sondern die sagt, wir haben ein
Vorstellungsproblem.
Wir haben ein
Vorstellungsproblem dahingehend.
Dass wir uns keine gute
Zukunft mehr vorstellen können.
Was es denn eigentlich bedeutet?
Wie es denn eigentlich aussieht.
Und in Englisch ...
We got a problem of imagination.
Also dieses ...
uns wirklich Bilder von
einer guten Zukunft zu machen.
Und das ist unser eigentliches Problem.
Und damit haben wir eben
auch kein Bild, kein Ziel,
kein inneren Film, auf den
wir uns anschauen können.
Und auf den wir uns ausrichten können.
Und wo wir dann so etwas wie eine
Sehnsucht entwickeln,
das erreichen zu wollen.
Darf ich zwei Beispiele nennen, die mir
da sofort einfallen?
Einen Gedanken hatten Jörn und ich, als
wir hergefahren sind.
Da ging es um Ladesäulen.
Ich habe das aktuelle Video
von Dr. Watson angeschaut,
wo es um Elektroautos und
den Stand der Entwicklung geht.
Und der hat gesagt, in
den letzten vier Jahren,
seit 2019 bis 2023, haben sich die
Ladepunkte in Deutschland verzehnfacht.
Meine Frau und ich fahren einen in E-Golf seit vier Jahren.
Als wir den bekommen haben,
war das eine der größten Themen
überhaupt diese Reichweitenangst.
Für uns war es damals schon OK.
Der Ausbau der Ladeinfrastruktur.
Ich dachte mir, es wird ständig besser.
Aber ich hätte im Leben nicht gedacht,
dass wir vier Jahre später eine
Verzehnfacherung der Ladepunkte haben.
Und das ist tatsächlich spürbar.
Wenn ich auf der Autobahn unterwegs bin,
hätte ich vor vier Jahren nicht zu
Schnell-Ladern greifen können,
ohne einen Tesla fahren zu können.
Ich war auf die
städtischen Ladesäulen angewiesen.
Jetzt, alle zehn Kilometer spätestens
ist irgendwo ein Schnell-Lader von EnBW
Das ist jetzt Deutschand und das ist ja noch lange nicht vorbei.
Wir bauen ja weiter aus.
Und diese Vorstellungskraft, die ist da enorm.
Das andere Beispiel, das ist
ein ganz konkretes Beispiel,
dass man im Jetzt ist und
sich nicht vorstellen kann,
wie es in drei Jahren ist.
Was schade ist. Das bräuchten wir für so was.
Das haben wir in verschiedenen Bereichen, dass es besser wird.
Ein anderes Beispiel, was mir kommt,
ich habe das irgendwann mal gelesen,
ich krieg nicht mehr
her, wo ich es gelesen habe.
Aber diese Vorstellungskraft und dieser
Wunsch nach Zukunft,
hat sich, glaube ich, das
war vor meiner Lebenszeit,
deswegen kann ich das nur aus dem, was ich gelesen habe, berichten.
Wenn ich mir Science-Fiction-Filme
anschaue aus den 70er, 80er Jahren,
dann sind das alles Utopien.
Dann haben wir den Wunsch
nach Fliegen, nach Autos hier,
nach was es da alles gab, all diese
Dinge, die total cool waren.
Es gab da auch schon ein paar Dystopien.
George Orwell war ja
dann ein bekanntes Beispiel.
Aber wenn ich mir heutzutage
Science-Fiction anschaue,
da ist gar keine Utopie mehr dabei.
Das sind ja nahezu nur noch Dystopien,
also schreckliche
Vorstellungen, wie es mal werden wird.
Das ist dann Kern davon.
Da gab es dann sogar den Fall, ich weiß
nicht mehr, zu welcher Zeit,
es war schade, dass ich diese Beispiele
nicht mehr konkreter wiedergeben kann,
dass die Staatsregierung
von China hatte das Problem,
dass ihre Firmen nur kopieren können,
anstatt selbst erfinden können.
Und was sie dafür daran fest gemacht
haben, warum das so ist
und warum andere Länder,
z.B. die USA war das Beispiel,
in Silicon Valley, warum haben die so
eine Innovationskraft
und wir nicht, war die Überlegung.
Dann haben sie eine ganze Delegation an
Menschen für ein, zwei Jahre
nach Silicon Valley
geschickt, damit die dort dabei sind
und mitbekommen, woher haben
die diese Innovationskraft?
Und die kamen zurück und haben gesagt, es
sind Science-Fiction-Magazine,
das sind Science-Fiction-Romane.
Und dann hat China angefangen,
auf Auftrag Science-Fiction-Romane auf
Chinesisch schreiben zu lassen.
Und 20 Jahre später haben wir DJI,
das ist nur das erste Beispiel, als
jemand, der gerne Videos macht,
fällt mir das gleich ein.
Aber da gibt es auch die E-Auto-Front in
China, ist ja enorm.
Offenbar hat da irgendwas funktioniert.
Und ich habe gelesen, dass sie es auch
auf die Science-Fiction-Romane
zurückführen. Das ist das,
was mir gerade als Erstes kommt,
bei dem Imagination, diese Kraft, sich
eine schönere Zukunft
vorstellen zu können,
auf die wir hinarbeiten wollen.
Und auch diese fehlende Fähigkeit,
sich eine schöne
Zukunft vorstellen zu können,
hat viel mit Trauma zu tun.
Menschen, die schlechte Erfahrungen
gemacht haben, die sie überfordert haben,
die sie traumatisiert haben,
haben natürlich Angst,
diese Erfahrung zu wiederholen.
Und ich habe vorhin von
dieser Studie erzählt,
56 Prozent der jungen
Menschen haben Zukunftsangst.
Wenn du Angst hast, bist du unfähig,
dir eine schöne Zukunft vorzustellen.
Wenn du gleichzeitig, auf der anderen
Seite, die Idee hast,
ich möchte meine ganze
Energie darauf verwenden,
meinen Besitzstand zu wahren,
dann entwickelst du
auch keine Vorstellung
von einer besseren
Zukunft, weil es ja schon gut ist.
Und die Energie geht ja nur
noch dahin, es zu bewahren
und gegen alle Angriffe, die deinen
Wohlstand gefährden könnten,
zu verteidigen.
Als Kennedy Anfang der 60er-Jahre,
das Ziel ausgab,
bei The End of ...
bei The End of ...
The End of the Century,
Decade.
... ein Decade, das war ein Decade,
wir werden jemandem auf den Mond senden.
Lande, Mann und Mond.
Und ich glaube, 1969 war es soweit.
Da war der erste Mensch auf dem Mond.
Als der Zweite Weltkrieg zu Ende war,
hat sich die
Völkergemeinschaft zusammengesetzt, und gesagt
nie wieder einen solchen Krieg,
was dann zur Gründung der
Vereinten Nationen führte.
Wo tut sich die
Weltgemeinschaft jetzt zusammen
und entwickelt eine gemeinsame Vision,
und entwickelt eine gemeinsame Vision,
damit wir als
Weltgemeinschaft eine Zukunft
auf unserem Planeten haben?
Egal aus welchem Land wir kommen,
welcher Ethnie
Hautfarbe wir angehörig sind,
welche Religion wir haben,
einfach nur, weil wir gemeinsame Bewohner
eines Planeten sind.
Du meinst, dass es spiegelt sich ja auch
durch den Bedeutungsverlust
von der UN auch global
nieder, was das Problem auch ist?
Trauma trennt.
Das heißt, wenn ich so
sagen, traumatisiert bin,
dann ist die Folge
dieser Traumatisierung,
dass ich mich von
meinen Gefühlen abschneide,
dass ich mich von
meinen Körper wahrnehme,
dass ich mich von meiner
Kreativität abschneide,
von meiner Denkfähigkeit,
in meiner
Denkfähigkeit eingeschränkt bin.
Also, ich bin getrennt von mir,
aber nicht nur von mir, ich bin auch
gleichzeitig getrennt
von anderen Menschen.
Und ich bin getrennt von
der Welt, von der Natur.
Und das ist eines der
größten kollektiven Traumata,
oder das große kollektive Trauma,
das wir als Menschen teilen.
Wir haben uns abgetrennt von der Natur.
Dieses Bewusstsein,
dass wir Naturwesen sind.
Und dass wir die Natur
brauchen, um leben zu können,
und zwar in ihrer ganzen Vielfalt,
weil erst die
Entwicklung dieser Biodiversität
hat uns ja sozusagen als eines der
Spitzenprodukte hervorgebracht.
Und dass wir ...
mit allen Fasern
unseres Lebens abhängig sind
von der Natur.
Dieses Bewusstsein haben wir verloren.
Wir denken ja, Natur ...
Wir können mit Natur
machen, was wir wollen.
Wir können Natur benutzen,
umgestalten, wie wir wollen.
Und dass es nur die anderen betrifft,
und auf uns keine Auswirkungen hat.
Was ...
eine der größten Denkfehler ist,
und ich mach das einfach anhand eines
Mini-Beispiels klar,
wir produzieren ja Unmengen von Plastik,
haben das in die Welt gebracht.
Und inzwischen fressen wir
jeden Tag 5 Gramm Plastik,
das heißt, jeder von uns
fressen eine Plastik-Kreditkarte
und fügten sie seinem Körper zu.
Ich weiß nicht, ob das als
Nahrungsergänzungsmittel durchgeht.
Nahrungsergänzungsmittel durchgeht.
Ich glaub, diesen Fakt hatten wir bei der
vorvorletzten Episode
mit Michi auch.
Er hat auch gesagt, wir essen eine
Kreditkarte pro Woche.
Ich habe gerade ein Buch zu
Ende gelesen, „Less is more“
Und da das letzte Kapitel geht über
„Everything is connected“
Also alles ist in
Verbindung oder verbunden.
Und da ist ein einleitender Satz,
glaubt von irgendeinem Naturvolk,
der stammt, wir müssen
den Fluss nicht schützen.
Wir sind der Fluss.
Und der hat mir gut gefallen tatsächlich.
Und der passt gut zu
dem, was du gerade sagtest.
Das ist ...
das ist eine völlige
Verdrehung der Tatsachen,
wenn wir sozusagen den
Slogan in die Welt setzen,
wir müssen den Planeten
beschützen und bewahren.
Wir müssen uns beschützen und bewahren.
Der Planet existiert seit
ungefähr 14 Mrd. Jahren.
Der Planet hat fünf
Massensterben durchlebt,
ist mitten im sechsten Massensterben.
Und auch aus dieser Phase
wird der Planet hervorgehen
und sich umgestalten und transformieren.
Das kann dieser Planet.
Die einzige Frage ist, was unsere Zukunft angeht.
In den vorangegangenen Massensterben
sind halt die meisten Spezies, bis zu 90
Prozent aller Spezies,
oder sogar noch mehr, bis auf
Mikroorganismen, ausgestorben.
Was veranlasst uns
zu diesem Optimismus,
dass wir uns mitten im sechsten
Massensterben befinden
und es uns nicht betreffen wird.
Das ist eine intellektuelle Übung,
deren Hintergrund sich mir
nicht wirklich erschließt.
nicht wirklich erschließt.
Wunderschön ausgebrückt.
Wir müssen uns im inneren wandeln,
damit wir im äußeren den
Wandel durchführen können.
Wie schaffen wir das?
Es gab bestimmt bei der Konferenz am
zweiten, dritten Tag die Überlegung:
Wie schaffen wir das?
Wie überzeugen wir alle
anderen 8 Mrd. Menschen,
auf dem Planeten da mit zu machen?
Der zweite und dritte Tag in Stockholm
war so den
Geschichten von Menschen gewidmet,
die angefangen haben, etwas zu tun.
die gesagt haben,
Ja, Theorie ist gut, aber Praxis.
Wir fangen einfach mal an.
Auch wenn wir noch nicht
genau wissen, wo wir rauskommen
und ob alles so perfekt ist,
sondern wir fangen einfach an.
Und eine der ...
... der Geschichten, die mich am
meisten berührt hat, war ...
... ein Mann aus Ruanda, der war Lehrer.
Und der hat den Genozid in Rwanda erlebt,
wo innerhalb von 100
Tagen über 1 Mio. Menschen
umgebracht wurden und sich
gegenseitig umgebracht haben.
Kannst du kurz dazu ein
bisschen Hintergrund geben,
wann war das, warum ist das passiert?
Das war, als sich die
verschiedenen Volksstämme
der Hutus und Tutsis bekriegt haben.
Das war, glaube ich ...
Das ist schon über 20 Jahre her,
dass dieser Massengenozid stattfand,
die Weltgemeinschaft hat ...
... zugeschaut.
Und 100 Tage sind schnell vorbeigegangen.
1 Mio. Menschen?
Über 1 Mio. Menschen sind
dort in dieser Zeit gestorben.
Und die große Frage war,
wie kann zwischen diesen verschiedenen
und verfeindeten
Volksgruppen wieder Frieden einkehren?
Wie können die wieder
zusammen leben, zusammenarbeiten,
zusammen zur Schule gehen?
Was praktisch genau ...
Was war das Nummer vier,
der in der Development Goals?
„Collaboration“ ist.
Collaboration.
Connection.
Auch dann
zusammen handeln, zusammen arbeiten.
Wie ...
Und Freddie?
So hieß er mit Vornamen
oder heißt er mit Vornamen.
Und er hat erzählt, wie
er mit ansehen musste,
wie seine Familie umgebracht wurde.
Und wie die in die Massengräber geworfen
wurden und noch lebten.
Und er hat noch über
längere Zeit die Schreie gehört.
Und gesehen, wer seine Familie umgebracht
hat, seine Geschwister.
Die kamen dann auch ins Gefängnis.
Sie wurden verurteilt
zu einer Haftstrafe.
Und das gab damals an die ...
Das Angebot, dass wenn
die Täter ihre Taten bereuen
und sich ändern wollen, dass die Haftzeit
auf zehn Jahre beschränkt wird.
Und ...
Freddie als Lehrer hatte sich überlegt,
wie kann es weitergehen in
unserem Land mit den Menschen,
dass wir wieder in Frieden miteinander
leben und arbeiten können.
Und hat angefangen eine
Hilfsorganisation zu gründen,
um die verfeindeten
Parteien an einen Tisch ...
zu bringen.
Mit dem Ziel, dass sie sich ...
ihre wechselseitigen Gräueltaten ...
verzeihen und einen neuen Anfang machen.
Und nach zehn Jahren kam ...
der Mörder seiner Familie frei.
Und ihm war klar, dass ...
nur wenn er im Stande ist ...
diesem Mörder die Hand zu geben,
würde er im Stande sein, diese
Friedensarbeit zu tun.
Mhm.
Weil nur, ich würde
sagen, wenn er im Inneren ...
das verkörpert, was er im Außen lehrt,
würde er diese Authentizität, Integrität
und Glaubwürdigkeit haben,
dass ...
das, was er dort macht, bei der
Bevölkerung Anklang findet
und seine Programme angenommen werden.
Und er hat erzählt, dass ihn
das sieben Jahre gekostet hat, innerer Arbeit
wo er sich mit seiner
Wut, seiner Ohnmacht,
seinen Rachegedanken ...
allen Emotionen, die das nach sich zog,
gestellt hat und ...
und sie durchfühlt hat.
Und verzichtet hat, als
eine bewusste Entscheidung,
diesen Gewaltkreislauf fortzusetzen
und sich an seinem Feind zu rächen und
ihn ebenfalls zu töten.
Und diese Heldenreise, die
Und diese Heldenreise, die
er sozusagen unternommen hat,
hat dann aber zu dem Ergebnis geführt,
dass er es tatsächlich geschafft hat,
seinem Feind die Hand zu geben.
Und er ist heute ...
in Ruanda einer der ...
der erfolgreichen Arbeiter, die diese
Friedensprogramme durchführen,
wo inzwischen Leute aus
anderen Ländern zu ihm kommen,
um sich abzuschauen, wie ...
wie hast du das eigentlich gemacht und
was ist da passiert?
Und diese Geschichte hat
mich deswegen so berührt,
weil ...
ich ja diese Gewaltkreisläufe kenne.
Ich war als 15 Jahre alt war zum
ersten Mal im Libanon.
Und hab die Zeit erlebt, wo der Libanon,
das galt ja als die Schweiz des Nahen Ostens, ein befriedetes Land war,
und dann begann der
Bürgerkrieg zwischen den Christen
und den Moslems im Libanon.
Und das hab ich hautnah miterlebt.
Und habe dann ...
50 Jahre lang erlebt,
wie viel Friedensinitiativen
das dort in dieser Region gab,
um Israelis und Araber,
Christen und Moslems miteinander zu versöhnen.
Die Geschichte von
Camp David und so weiter.
Und ich habe diese
50 Jahre bewusst erlebt
und das auch mitverfolgt, weil ich diesen
persönlichen Bezug dorthin habe.
Mit dem Ergebnis, dass es letztlich alle
Bemühungen gescheitert sind.
Wie wir jetzt sehen an dem Überfall der
Hamas auf die Israelis,
dass diese Muster von Hass und Gewalt von ...
Rache lebendig sind und
immer wieder ausbrechen.
Und das ...
erfüllt mich auf der einen Seite mit
so einer tiefen Trauer,
aber mit so einer
Ohnmacht und Aussichtslosigkeit,
dass ...
dass wir Menschen anscheinend ...
Also, dass es dann eine Seite gibt, wo wir wohl nicht lernen
und uns entwickeln wollen.
Und das ist für mich
ein spannender Kontrast,
wenn ich selber Zeitzeuge von ...
religiösen und regionalen Konflikten bin
über einen Zeitraum von fünf Jahrzehnten
und sehe, dass alle Bemühungen von
und sehe, dass alle Bemühungen von
hochrangigen Leuten,
Spezialisten,
Coaches, Friedensforschern, Staatsoberhäuptern,
nichts nützen,
sondern die ein ...
Jahrhunderte alte
Feindschaftsdynamiken
in Takt bleiben und wirksam bleiben
und sich in regelmäßigen
Abständen in Gewalt entladen.
Also, die 56 Prozent der
Jugendlichen doch recht?
Ich glaube, dass ...
ihre gefühlte Wirklichkeit schon immer wieder
ihre gefühlte Wirklichkeit stimmt.
Weil wenn sie sich real
anschauen, was passiert
und nicht den Worten
glauben, die sie hören,
dann ist ihre
Hoffnungslosigkeit begründet.
Mhm.
Die Menschheit hat seit ihrem Bestehen
ungefähr 14.000 gezählte Kriege geführt.
Das heißt, Gewalt ist tief
in unsere DNA eingegraben,
als ... entweder Lösung von Konflikten
oder als Mittel der Durchsetzung von
Zielen und Interessen.
Gewalt liegt zutiefst in unserer DNA.
Und wir wenden sie an und es ist nur ein
gradueller Unterschied,
ob wir körperliche, seelische oder
ob wir körperliche, seelische oder
mentale Gewalt anwenden.
Gegen uns, andere
Menschen oder gegen die Natur.
Wir sind zutiefst gewaltvoll.
Und um das zu ändern, ist es notwendig,
sich dieser Seite
unserer Existenz zu stellen,
anzuerkennen, wie gewaltvoll wir sind
und dass wir damit
potenziell alle Täter sind.
Und nicht nur Opfer.
Und in der Traumarbeit geht es darum,
sozusagen, neben der Opferseite, wo wir
etwas erlitten haben,
uns auch unsere Täterseite anzuschauen,
wo wir etwas zufügen.
Und nur wenn wir uns
beide Seiten anschauen
und beide Seiten zu uns
nehmen als Teil unseres Wesens,
unserer eigenen Natur,
werden wir im Stande sein, diese
Gewaltmuster zu durchbrechen
und zu verändern.
Weil ein Teil, den ich von mir abspalte,
von dem ich mich
dissoziere, kann ich nicht ändern.
Und die dunklen, die Schattenseiten,
das, was mir an mir
überhaupt nicht gefällt,
was ich am liebsten nicht haben möchte,
was ich mir nicht anschauen will.
Gerade das gilt es am
meisten, zu sich zu nehmen,
um es verändern zu können.
Und das ist die Aufgabe, sozusagen von
dieser kollektiven Traumaarbeit,
sich anzuschauen.
Was ist unsere Geschichte als Menschheit?
Was praktizieren wir im großen Stil?
Und manchmal auch im Kleinen.
Damit könnten wir diese
Gewaltkreisläufe durchbrechen?
Ja, wenn wir anerkennen würden,
dass wir nicht nur Opfer von Gewalt sind,
sondern auch die Täter
und Ausüber von Gewalt.
Und es kommt noch mal
eine Spezifizierung dazu,
dass Zufügen, Anwenden und
und auch Erleiden von Gewalt
hauptsächlich Männern
von Männern getan wird
und Männern widerfährt.
Das heißt, Männer sind im ...
Mittel traumatisierter als Frauen?
Ich würde sagen, anders traumatisiert.
Es gibt genug Studien, die zeigen,
dass Männer in der ganz großen Mehrzahl
sowohl die Täter von Gewalt sind,
aber auch die Opfer von Gewalt sind.
Mhm.
ich denke, da ...
da steht noch mal bei
der Trauma-Integration,
was das Thema Gewalt angeht,
fällt uns Männer noch mal eine besondere
Verantwortung und Rolle zu,
dass wir uns dieses Thema anschauen
und als Teil unserer
Natur annehmen und ändern.
Kurz bevor wir noch mal
zu den Inner Development,
zu der Konferenz kommen,
wenn es da draußen
jemand hört und sich denkt,
das sollte ich
vielleicht wirklich mal ran,
wo geht man hin? Kannst du zu einem
konkreten Tipp geben?
Sollen die alle bei dir
anrufen? Können die Hände noch mal
in die Show Notes packen?
Bitte nicht. Ich ...
Ach ...
Ich hab schon genug zu tun.
Aber das ist genau eines der Ergebnisse,
was ich aus Stockholm mitbringe.
Das beim Anhören
dieser Geschichte von Freddy
und meiner eigenen
Erinnerung an die Konfliktgeschichte
des Nahen Ostens,
dass ich so gedacht habe,
ich muss auch was tun.
So, dass ...
da meine Seminare zu halten, meine
Trauma-Ausbildung zu machen,
meine Trauma-Praxis zu betreiben,
das reicht nicht.
Lass uns da sofort hin. Ich warte schon
die ganze Zeit drauf,
weil du hast es vor unserem
Gespräch schon angeteast.
Wenn da draußen jetzt jemand zuhört,
und sagt, ich sollte mal ...
das anschauen bei mir.
Wo geht derjenige hin?
Oder diejenige?
Natürlich können wir
eine der Anlaufstellen sein
mit Trauma-Helden
www.traumahelden.de
Wir haben eine
gemeinnützige Firma gegründet,
die sich mit ...
individuellem, transgenerationalem und
kollektivem Trauma beschäftigt,
wo wir auch Angebote machen.
Dass Menschen zu uns und mit Familien
zu uns kommen können.
Oder dass die Teil von
Ausbildung werden können,
um sich diese Themen anzuschauen.
Das geht und wir werden dieses Angebot,
wir sind gerade dabei, das weiter
auszubauen mit Partnern.
Das wird sich
schwerpunktmäßig sozusagen auf diese Schiene
Individual-Trauma konzentrieren.
Was kollektives und
transgenerationales Trauma angeht,
da habe ich noch mal eine andere Idee.
Okay.
Wenn Leute wo ganz
woanders in der Republik sind,
finden die auch Therapeuten und Therapeutinnen vor?
Ja, also es gibt natürlich ganz ...
unterschiedliche
Arten von Traumatherapie.
Eine der ...
weitverbreiteten Arten
ist Somatic Experiencing,
eine Form von
körperorientierter Trauma-Therapie,
die Peter Levine erfunden hat.
Da kann man unter ...
www.somatic-experiencing.de
sich ausgebildete
Therapeuten in der ganzen ...
ganz Deutschland, glaube ich, Österreich
und Schweiz anschauen.
Es gibt andere
Richtungen mit Traumatherapie,
diese Emotional Freedom Techniques, diese
Klopftechnik oder
NARM das ist NeuroAffective Relational Model
Das ist Menschen, die sich mit
Entwicklungstrauma beschäftigen.
Grundsätzlich haben wir
viel zu wenig Traumatherapeuten
im Vergleich zu der ...
Anfragemenge.
Und längst nicht alle Therapeuten
sind daran ausgebildet,
mit Trauma zu arbeiten.
Auch das ist sozusagen eine der großen ...
Mangelzustände.
Wir haben zu wenig Therapeuten,
die innerhalb einer vertretbaren Zeit
Plätze zur Verfügung stellen können.
Wie erkenne ich dann
überhaupt, dass ich ein Trauma habe?
Ich mach's mal ganz einfach.
Als du gezeugt wurdest, hast du ...
Im Mutterleib hast du vier
Grunderfahrungen gemacht.
Die erste Erfahrung war, als ich ...
Samen und Eizelle zusammenkommen,
hast du die Erfahrung
von Verbundenheit gemacht.
Diese Erfahrung hat
sich dann fortgesetzt,
als du zusätzlich anfingst
zu wachsen durch Zellteilung.
Und zwar authentisch zu wachsen.
In dem Sinne, deine Zellen wussten, an
welche Stelle sie ...
Sie gingen um Arme, Beine, Kopf, Gliedmaßen,
innere Organe auszubilden.
Die dritte Erfahrung, die du gemacht
hast, war, du bist versorgt.
Mit allen Nährstoffen, die die Mutter zur
Verfügung gestellt hat.
Und du bist in der Gebärmutter beschützt,
vor der Außenwelt, um
ungestört wachsen zu können.
Also du hast diese tiefen, in deiner
Zelle verankerten Erfahrung gemacht,
von Verbundenheit, von Wachstum, von
Versorgung und von Schutz.
Mit dem Eintritt in dieses Leben
werden aus diesen vier Grunderfahrungen
vier Grundbedürfnisse.
Nämlich verbunden zu sein,
authentisch wachsen zu können,
die Persönlichkeit zu entwickeln,
die du heute bist, versorgt
zu sein und beschützt zu sein.
Wenn diese
Grundbedürfnisse nicht erfüllt werden
oder nur teilweise erfüllt werden,
dann entwickelt sich
schon ein Trauma im Sinne von,
du bekommst etwas nicht, was du brauchst.
Und indem du diesen Mangel erleidest,
fängst du an,
Kompensationsstrategien zu entwickeln,
um diesen Mangel auszugleichen.
Und das nennen wir
Trauma-Bewältigungsstrategien.
Also ganz einfach ausgedrückt, ist Trauma
die Nichterfüllung unserer Bedürfnisse.
einerseits und auf der anderen Seite
sozusagen die Überforderung
unseres Nervensystems durch ein äußeres
oder inneres Ereignis,
was wir nicht mehr regulieren können,
was sozusagen unsere
Stressregulation übersteigt.
Und das wäre es in ganz
einfachen Worten ausgedrückt.
Wenn du da merkst, dass dir da was fehlt,
dass dich dein Herzschlag beschleunigt,
dass du manchmal
Angstzustände hast, dass du merkst,
du bist unfähig, eine langfristige
Beziehung zu führen,
du bist konfliktscheu, du hast vielleicht
Autoimmunerkrankungen,
du hast psychosomatische Herzbeschwerden,
für die es keine
organische Ursache zu finden gibt,
das sind alles Symptome, die
auf Trauma hindeuten können.
Bis hin zu Allergien,
Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten usw.
Danke.
Ruanda, deine Idee.
Ich bin so gespannt
schon seit vor dem Gespräch.
Was hat es damit aus sich?
Was für eine Idee bist du gekommen,
als du ihm zugehört, dem Freddy?
Die Grundidee, die ich hatte, war ein
globales Netzwerk von
Trauma-Experten und
Trauma-Praktiken ins Leben zu rufen.
Mit dem Ziel,
diese globalen
Trauma-Methoden zu bündeln,
wo es geht, zu vereinfachen und den
Menschen in Krisenregionen
zur Verfügung zu stellen.
Und was ich einfach in
meiner Arbeit erfahren habe,
ist, Trauma ist ja so
alt wie die Menschheit.
Das heißt, Trauma ist eine Realität
unseres täglichen Lebens.
Und eigentlich hat
jedes Volk, jede Kultur,
hat schon immer Bewältigungsstrategien,
Umgangsstrategien für traumatische
Ereignisse entwickelt.
Die schamanischen
Kulturen haben schon immer
diese Verbindung von
Ober- und Unterwelt gehabt.
Die wussten, dass man
die Ahnen anrufen kann.
Was in Afrika, in Südamerika
gang und gäbe ist,
dass diese Verbundenheit mit den
vergangenen Generationen
und in Kontakt mit ihnen zu treten,
um Entscheidungshilfen
von ihnen zu bekommen
und Unterstützung von ihnen zu bekommen
für ein gutes Leben.
Das ist noch so tief in
diesen Kulturen verankert.
Und meine Idee ist, mit
diesem globalen Netzwerk
diese verschiedenen Ansätze und
Methodiken zusammenzubringen,
sowohl aus der westlichen Medizin,
was ich eben beschrieben habe,
in den vielen Traumatechniken und
Methoden, die wir entwickelt haben,
Das aber gleichzeitig zu
verbinden mit den Traumatechniken
in den unterschiedlichen Volkskulturen,
die sie hervorgebracht haben.
Ja, wir im Westen gehen zum Therapeuten.
In Afrika oder
Asien ist das völlig unüblich,
oder in arabischen Kulturen.
Da braucht es eine andere
Zugangsperson, sozusagen.
Genau, da braucht es
einen anderen Zugang.
Da braucht es eine andere
Methodiken und andere Techniken.
Bei den indigen Völkern
haben wir noch viel mehr Stammesrituale.
Diese Stammesrituale, ob es
gemeinsame Tanztechniken sind,
ob es der gemeinsame Genuss von
haluzinogenen Drogen ist,
die auch heute in der Traumaarbeit
eingesetzt und erforscht werden.
Diese unterschiedlichen
Kulturen aus dem östlichen Kulturraum,
dem westlichen Kulturraum,
den Ländern des Nordens und des Südens,
zusammenzubringen und sie zur Verfügung
zu stellen, wo es gebraucht wird,
ist sozusagen diese Idee,
des globalen Netzwerks
und der Name, den ich dafür gewählt habe,
ist Global Trauma Wisdom,
um aufzuzeigen,
wir haben nicht nur globales Trauma an
allen Ecken und Kanten dieser Welt,
sondern wir haben auch
so eine globale Weisheit
im Umgang damit,
und das sozusagen diese Schätze zu heben
und zusammenzubringen
und zur Verfügung zu stellen,
wäre die Grundidee dieses Netzwerkes.
Das ist wunderschön.
Wie können Leute das verfolgen?
Gibt es so eine Möglichkeit?
Oder sprechen wir einfach in
einem Jahr noch mal drüber?
Also ja, wir sollten unbedingt in einem
Jahr noch mal drüber sprechen.
Ich habe diese Idee in Stockholm,
verschiedene Leute erzählt,
die mich sehr ermutigt haben,
das umzusetzen, weil
es das wirklich bräuchte
und sie die Notwendigkeit sehen.
Und ich mehrere
Unterstützungszusagen bekommen habe,
ich bin ja auch unternehmerisch tätig
und weiß, was das bedeutet an Arbeit
und was auch am Manpower bedeutet
und was das auch an Geld bedeutet,
um so etwas
aufzubauen und zu finanzieren.
Und ich habe schon mal
so kurz überschlagen,
dass jetzt in der
Startphase bräucht es wahrscheinlich
ungefähr 400.000 Euro pro Jahr,
um das auch als Organisation
auf den Weg zu bringen und so.
Und habe mir eine Woche bis
übermorgen Zeit ausgebeten,
um mich zu
entscheiden, das zu machen.
Kannst du uns schon exklusiv verraten,
was deine Entscheidung ist?
Wir sind auch nicht vor Freitag.
Na gut, wenn das so ist.
Wenn mir keiner zuhört, dann ...
Ich werde mich jetzt nicht
äußern wie ein Politiker.
Ich habe mich innerlich
entschieden, es zu tun.
Und ich bin noch dabei, äußere
Rahmenbedingungen abzuklären
und zu gucken, ob ich ...
noch vier andere Leute finde.
Und anspreche.
Ich weiß schon, wer das sein wird,
aber die wissen noch
nichts von ihrem Glück.
Ob die diese Idee
mit unterstützen werden.
Das kann ich nicht
alleine in die Welt bringen.
Und es braucht so
etwas wie ein Start-Team.
Da muss man sehen, wie
sich das weiterentwickelt.
Wahrscheinlich ein
Gedanke, den du eh schon hattest,
aber vielleicht lässt
sich das auch gut kombinieren
mit der Organisation der
Inner Development Goals,
weil die eh schon vernetzt ist global.
Weil die eh dasselbe Ziel hat.
Eine der Zielgruppen für
die Arbeit dieses Netzwerkes
sind diese ganzen Changemakers innerhalb
der Inner Development Goals.
Mhm.
Die auch in ihrer Arbeit zu unterstützen,
die stoßen ja nicht nur auf Begeisterung
und freudige Aufnahme,
sondern die stoßen ja auch mit ihrer Idee
von innerer Entwicklung,
die stoßen auf Widerstand, auf
Hindernisse, auf Frustration.
Und auch denen dabei zu helfen,
durch diese schwierigen Phasen von
Widerstand, Ohnmacht und so weiter durchzugehen.
Damit sie selber
langfristig gesund sind, Freude haben
und ihr Leben genießen können.
Und sie damit auch zu
unterstützen, sozusagen,
in dieser wertvollen
Arbeit und dem Dienst,
den sie uns alle
erweisen, in dem, was sie da tun.
Also von daher ist dieses ...
ist diese Inner Development
Bewegung eine der Zielgruppen
auch für die Arbeit dieses Netzwerkes.
Ja.
Vielen Dank für deine Wirkung.
Fragt noch mal in
einem Jahr, wenn du das hast.
Noch ist es eine Idee.
Oder es ist ... Nein,
es ist nicht mehr ...
Es ist eine ...
Es ist eine klare Absicht
und Intention, die ich habe.
Das ist wundervoll.
Das ist wichtig.
Also, ich glaub, dass aus unserem
Gespräch jetzt hervorging,
warum es wichtig ist.
Und auch die
Begründung daraus hervorgeht,
warum du zu der
Entscheidung gelangt bist.
Also zumindest, warum es
nötig ist für die Welt.
Ich bin ja selber Großvater.
Ich hab zwei Enkeltöchter.
Das dritte Enkelkind
kommt im Januar zur Welt.
Und von daher ist ...
Für mich ist jetzt nicht mehr wichtig,
ob ich irgendwas für
mich, für mich erreiche.
Oder ...
Mein Besitzstand wahre, dass ...
Die Pflicht ist in meinem Leben im
Wesentlichen geleistet.
Ich gehöre mit zu dieser Generation,
die ihren Enkelkindern
eine Welt hinterlässt,
die sich von meiner sehr unterscheidet,
als ich geboren wurde.
Und diese Idee, meine
Kinder oder meine Enkel
sollen es mal besser
haben, als ich, gilt nicht mehr.
Meine Enkel werden es
nicht besser haben, als ich.
Meine Enkel werden mit ...
grundlegenden
Schwierigkeiten und Herausforderungen
konfrontiert werden,
die sehr viel existenziellerer Natur
sind, als es meine waren.
Meine Kinder und Enkel
müssen sich mit einer ...
sich radikal und
schneller als wir erwartet haben,
ändernden Welt
auseinandersetzen und darauf einstellen.
Und ich kann nicht
mehr rückgängig machen,
was ich dazu beigetragen habe,
um diesen Planeten zu ändern.
Aber ich werde alles dafür beitragen,
um ihnen einen Weg zu zeigen
und sie zu befähigen,
damit umgehen zu lernen,
ohne dass sie verzweifeln müssen.
Ohne dass sie die Hoffnung aufgeben.
Ohne dass sie keine
Zukunft in Ihrem Leben sehen
und sich dasselbe vielleicht nehmen.
Sondern dass sie die
Erfahrung machen, dass es sich lohnt.
Dass sie die Erfahrung
machen, dass sie nicht alleine sind.
Dass sie die Erfahrung
machen, dass sie umgeben sind
von Menschen, die ähnlich denken
und sich wechselseitig
unterstützen und helfen.
Und das ist das, was ich
im Kleinen jetzt schon tue.
Ich habe hier dieses Lebensmodell,
wo vier Generationen von den Urgroßeltern
bis zu den Enkeln zusammenleben.
Zum Glück in
unterschiedlichen Wohnungen, aber doch mit ...
Aber doch unter einem Dach.
Und Sie können schon
diese Erfahrung machen,
in Gemeinschaft aufzuwachsen und sich
wechselseitig zu helfen
und zu unterstützen.
Das ist das, was mich antreibt und wo ich
sozusagen meine Arbeit
und mein Engagement in den Dienst der
nachfolgenden Generationen stelle.
Ich glaube, ein besserer Ende für diesen
Podcast finden wir nicht.
Vielen Dank.
Wenn das mal keine Geschichte für eine
enkeltaugliche Erde ist.
Vielen Dank, Axel.
Dankeschön, dass ich bei euch zu Gast sein durfte.
Ich habe mich sehr wohl gefühlt.
Gerne wieder in einem Jahr spätestens.
Vielen Dank. Danke auf dir, Jörn.
Bis zum nächsten Mal. Tschüssi.
Die grundlegende Idee, die immer noch in
der Welt vorhärscht,
ist ja, eigentlich können
wir so weitermachen wie
bisher, aber total nachhaltig.
Und das ist eine der großen Illusionen.
Das ist eine der großen Illusionen.
Wir werden überhaupt nicht so
weitermachen können wie bisher.
Genau diese Einstellung, dieses Muster
hat uns ja dahin gebracht,
wo wir sind und zu glauben,
dass wir sozusagen die Menge unseres
Konsums weitermachen,
nur grün und nachhaltig.
Aber das ist, glaube ich, diese
Denkweise, die noch
vorhärscht, auch in der Wirtschaft.
Ich meine, wer ernsthaft propagiert und
es tun viele,
der Kapitalismus und die
Markwirtschaft ist das beste System, um
alle unsere großen globalen Probleme in
den Griff zu kriegen.
Den frage ich einfach, ob bei der
Klappse entsprungen ist oder wie viele
neuronale Zellen sich bei dem
eigentlich abgeschaltet haben, dass er
keine Ahnung von Geschichte
hat, von der Wesenhaftigkeit,
dass Kapitalismus keine Ahnung hat usw.
und ob er eigentlich sieht, was genau
diese Systeme hier machen.
Eine der Verbindungen ist,
dass es eine größere Studie gibt
über die
Zukunftserwartung von jungen Menschen,
wurde an 10.000 Menschen weltweit
durchgeführt in verschiedenen Ländern.
Das Hauptergebnis war 56
Prozent der jungen Leute
und die waren, glaube
ich, zwischen 15 und 25.
56 Prozent der jungen Leute glauben,
dass sie und die
Menschheit verloren sind.
Global.
Global gesehen. Und dass
sie keine Hoffnung haben,
dass sie sozusagen diesem
Schicksal entrinnen können.
Und das muss man sich mal
auf der Zunge zergehen lassen
über die Hälfte der jungen Menschen.
Glaubt das. Und das ist
Glaubt das. Und das ist
ein kollektives Trauma.
Und wir können es uns nicht leisten,
sozusagen über die Hälfte der jungen
Menschen zu verlieren,
die wir brauchen, um die
großen Aufgaben anzugehen.
Und die Herausforderung dabei
ist, dass, wie schaffst du es
und wie kann es gelingen,
Menschen, die eigentlich keine Hoffnung
mehr auf eine bessere Zukunft haben,
abzuolen und zu aktivieren, dass
sie es wenigstens versuchen.
Und über kleine Erfahrungen, dass sie
eben doch etwas bewegen können,
dass sie doch etwas verändern können,
dass sie doch so etwas wie
Selbstwirksamkeit entfalten können,
beginnen sich schrittweise
aus ihrer Hoffnungslosigkeit
und oft Lethargie heraus zu bewegen
und die Initiative zu ergreifen,
miteinander zusammen.
Politik erzählt uns seit Jahren nicht die
unangenehmen Wahrheiten,
sondern Politiker kommunizieren ...
in Bezug auf ihre Wählergruppen
und in Bezug darauf, dass sie möglichst
wiedergewählt werden.
Was wir aber bräuchten und
seit über 30 Jahren wissen,
wie sich der Klimawandel auswirkt,
was mit unserem Planeten passiert.
Und Politik kommuniziert nicht die
unangenehmen Wahrheiten,
die das nach sich zieht,
was diese Fakten für uns
und unser weiteres Leben
und für nachfolgende
Generationen bedeuten.
Sondern Politik wählt die Strategie,
es uns entweder nicht zu erzählen,
es uns in Teilwahrheiten zu erzählen
oder schlichtweg uns zu belügen.
Und junge Menschen
haben ein feines Gefühl,
dafür, ob jemand
authentisch rüber kommt oder nicht.
Und wenn sich unsere
Politiker nicht anfangen,
rasend schnell zu ändern,
in ihrer Bereitschaft die
ganze Wahrheit zu erzählen,
egal, ob sie
wiedergewählt werden oder nicht,
werden sie
weiter in die Bedeutungslosigkeit
absinken, in dem Sinne,
dass ihnen junge Leute
weder zuhören, noch folgen.
Und das ist das Schlimmste,
was Politik verlieren kann,
nämlich Glaubwürdigkeit und Vertrauen.
Und Vertrauen und
Glaubwürdigkeit gewinnst du nur,
indem du die Wahrheit sagst.
Und zwar
egal, ob es dir einen persönlichen
Vorteil oder Nachteil bringt,
sondern, dass du dich einfach der
Wahrheit verpflichtet fühlst
und damit im wahrsten
Sinne des Wortes sozusagen
Res Publica die Sache
des Volkes zu deiner machst
und dem Volk die Wahrheit sagst, damit wir
uns darauf einstellen können
und wirklich zielgerichtet handeln.
Also dieses ...
immer wiederholte Verfehlen, dieser
selbst gesetzten Ziele
hat einige Menschen,
insbesondere in
Skandinavien, in Schweden,
dazu gebracht, sich
darüber Gedanken zu machen,
warum verfehlen wir diese Ziele und Ziele
und was muss sich in uns, in unsere
Einstellung und Haltung, ändern,
dass wir es ernst nehmen,
ernst meinen und ernst machen?
Dass aber diese Illusion,
um auch eine der Highlights zu benennen,
dass diese Illusion, wir seien
voneinander getrennte
und unabhängige Einzelwesen,
sich zu einer Vereinsamung
von Menschen weltweit führt.
Und diese Vereinsamung von Menschen
bedeutet im Kern eine um bis zu 15 Jahre
verringerte Lebenszeit.
Einsamkeit tötet früher.
Und der hat mehrmals darauf hingewiesen,
dass die Rolle der Politik
in Bezug auf das Erreichen
der Nachhaltigkeitsziele sein muss,
die Wahrheit zu sagen
über den Zustand der Welt.
Und was es mit den Gesellschaften macht.
Nur sozusagen im Sagen der Wahrheit und
im Akzeptieren der Wahrheit
sind wir auch im Stande
dann das Richtige zu tun.
Und das haben die Politiker nicht gemacht
über die Jahrzehnte.
Und das müssen sie
schnellstens wieder lernen.
Da gab es stehende Ovationen an der
Stelle in der Halle.
Wir haben kein ...
Wir haben sozusagen
kein Ressourcenproblem
oder auch kein Wissensproblem.
Sondern die sagt, wir haben ein
Vorstellungsproblem.
Wir haben ein
Vorstellungsproblem dahingehend.
Dass wir uns keine gute
Zukunft mehr vorstellen können.
Was es denn eigentlich bedeutet?
Wie es denn eigentlich aussieht.
Und in Englisch ...
We got a problem of imagination.
Also dieses ...
uns wirklich Bilder von
einer guten Zukunft zu machen.
Und das ist unser eigentliches Problem.
Und damit haben wir eben
auch kein Bild, kein Ziel,
kein inneren Film, auf den
wir uns anschauen können.
Und auf den wir uns ausrichten können.
Und wo wir dann so etwas wie eine
Sehnsucht entwickeln,
das erreichen zu wollen.
Und auch diese fehlende Fähigkeit,
sich eine schöne
Zukunft vorstellen zu können,
hat viel mit Trauma zu tun.
Menschen, die schlechte Erfahrungen
gemacht haben, die sie überfordert haben,
die sie traumatisiert haben,
haben natürlich Angst,
diese Erfahrung zu wiederholen.
Und ich habe vorhin von
dieser Studie erzählt,
56 Prozent der jungen
Menschen haben Zukunftsangst.
Wenn du Angst hast, bist du unfähig,
dir eine schöne Zukunft vorzustellen.
Wenn du gleichzeitig, auf der anderen
Seite, die Idee hast,
ich möchte meine ganze
Energie darauf verwenden,
meinen Besitzstand zu wahren,
dann entwickelst du
auch keine Vorstellung
von einer besseren
Zukunft, weil es ja schon gut ist.
Und die Energie geht ja nur
noch dahin, es zu bewahren
und gegen alle Angriffe, die deinen
Wohlstand gefährden könnten,
zu verteidigen.
Trauma trennt.
Das heißt, wenn ich so
sagen, traumatisiert bin,
dann ist die Folge
dieser Traumatisierung,
dass ich mich von
meinen Gefühlen abschneide,
dass ich mich von
meinen Körper wahrnehme,
dass ich mich von meiner
Kreativität abschneide,
von meiner Denkfähigkeit,
in meiner
Denkfähigkeit eingeschränkt bin.
Also, ich bin getrennt von mir,
aber nicht nur von mir, ich bin auch
gleichzeitig getrennt
von anderen Menschen.
Und ich bin getrennt von
der Welt, von der Natur.
Und das ist eines der
größten kollektiven Traumata,
oder das große kollektive Trauma,
oder das große kollektive Trauma,
das wir als Menschen teilen.
Wir haben uns abgetrennt von der Natur.
Dieses Bewusstsein,
dass wir Naturwesen sind.
Und dass wir die Natur
brauchen, um leben zu können,
und zwar in ihrer ganzen Vielfalt,
weil erst die
Entwicklung dieser Biodiversität
hat uns ja sozusagen als eines der
Spitzenprodukte hervorgebracht.
Und dass wir ...
mit allen Fasern
unseres Lebens abhängig sind
von der Natur.
Dieses Bewusstsein haben wir verloren.
Wir denken ja, Natur ...
Wir können mit Natur
machen, was wir wollen.
Wir können Natur benutzen,
umgestalten, wie wir wollen.
Und dass es nur die anderen betrifft,
und auf uns keine Auswirkungen hat.
Was ...
eine der größten Denkfehler ist,
und ich mach das einfach anhand eines
Mini-Beispiels klar,
wir produzieren ja Unmengen von Plastik,
haben das in die Welt gebracht.
Und inzwischen fressen wir
jeden Tag 5 Gramm Plastik,
das heißt, jeder von uns
fressen eine Plastik-Kreditkarte
und fügten sie seinem Körper zu.
Ich weiß nicht, ob das als
Nahrungsergänzungsmittel durchgeht.
Das ist ...
das ist eine völlige
Verdrehung der Tatsachen,
wenn wir sozusagen den
Slogan in die Welt setzen,
wir müssen den Planeten
beschützen und bewahren.
Wir müssen uns beschützen und bewahren.
Was veranlasst uns
zu diesem Optimismus,
dass wir uns mitten im sechsten
Massensterben befinden
und es uns nicht betreffen wird.
Das ist eine intellektuelle Übung,
deren Hintergrund sich mir
nicht wirklich erschließt.
Gewalt liegt zutiefst in unserer DNA.
Und wir wenden sie an und es ist nur ein
gradueller Unterschied,
ob wir körperliche, seelische oder
ob wir körperliche, seelische oder
mentale Gewalt anwenden.
Gegen uns, andere
Menschen oder gegen die Natur.
Wir sind zutiefst gewaltvoll.
Und um das zu ändern, ist es notwendig,
sich dieser Seite
unserer Existenz zu stellen,
anzuerkennen, wie gewaltvoll wir sind
und dass wir damit
potenziell alle Täter sind.
Und nicht nur Opfer.
Meine Kinder und Enkel
müssen sich mit einer ...
sich radikal und
schneller als wir erwartet haben,
ändernden Welt
auseinandersetzen und darauf einstellen.
Und ich kann nicht
mehr rückgängig machen,
was ich dazu beigetragen habe,
um diesen Planeten zu ändern.
Aber ich werde alles dafür beitragen,
um ihnen einen Weg zu zeigen
und sie zu befähigen,
damit umgehen zu lernen,
ohne dass sie verzweifeln müssen.
Ohne dass sie die Hoffnung aufgeben.
Ohne dass sie keine
Zukunft in Ihrem Leben sehen
und sich dasselbe vielleicht nehmen.
Sondern dass sie die
Erfahrung machen, dass es sich lohnt.
Dass sie die Erfahrung
machen, dass sie nicht alleine sind.
Dass sie die Erfahrung
machen, dass sie umgeben sind
von Menschen, die ähnlich denken
und sich wechselseitig
unterstützen und helfen.
Und das ist das, was ich
im Kleinen jetzt schon tue.
Ich habe hier dieses Lebensmodell,
wo vier Generationen von den Urgroßeltern
bis zu den Enkeln zusammenleben.
Zum Glück in
unterschiedlichen Wohnungen, aber doch mit ...
Aber doch unter einem Dach.
Und Sie können schon
diese Erfahrung machen,
in Gemeinschaft aufzuwachsen und sich
wechselseitig zu helfen
und zu unterstützen.
Das ist das, was mich antreibt und wo ich
sozusagen meine Arbeit
und mein Engagement in den Dienst der
nachfolgenden Generationen stelle.
56 Prozent der jungen Leute glauben,
dass sie und die
Menschheit verloren sind.
Und dass sie keine Hoffnung haben,
dass sie diesem
Schicksal entrinnen können.
Und das ist
ein kollektives Trauma.
Und wir können es uns nicht leisten,
über die Hälfte der jungen
Menschen zu verlieren,
die wir brauchen, um die
großen Aufgaben anzugehen.
und wie kann es gelingen,
Menschen, die eigentlich keine Hoffnung
mehr auf eine bessere Zukunft haben,
abzuolen und zu aktivieren, dass
sie es wenigstens versuchen.
Und junge Menschen
haben ein feines Gefühl,
dafür, ob jemand
authentisch rüber kommt oder nicht.
Und wenn sich unsere
Politiker nicht anfangen,
rasend schnell zu ändern,
in ihrer Bereitschaft die
ganze Wahrheit zu erzählen,
egal, ob sie
wiedergewählt werden oder nicht,
werden sie
weiter in die Bedeutungslosigkeit
absinken, in dem Sinne,
dass ihnen junge Leute
weder zuhören, noch folgen.
Und das ist das Schlimmste,
was Politik verlieren kann,
nämlich Glaubwürdigkeit und Vertrauen.
Einsamkeit tötet früher.
Wir haben kein ...
Wir haben sozusagen
kein Ressourcenproblem
oder auch kein Wissensproblem.
Sondern die sagt, wir haben ein
Vorstellungsproblem.
oder das große kollektive Trauma,
oder das große kollektive Trauma,
das wir als Menschen teilen.
Wir haben uns abgetrennt von der Natur.
Und inzwischen fressen wir
jeden Tag 5 Gramm Plastik,
das heißt, jeder von uns
fressen eine Plastik-Kreditkarte
und fügten sie seinem Körper zu.
Ich weiß nicht, ob das als
Nahrungsergänzungsmittel durchgeht.
Was veranlasst uns
zu diesem Optimismus,
dass wir uns mitten im sechsten
Massensterben befinden
und es uns nicht betreffen wird.
Das ist eine intellektuelle Übung,
deren Hintergrund sich mir
nicht wirklich erschließt.
Und ich kann nicht
mehr rückgängig machen,
was ich dazu beigetragen habe,
um diesen Planeten zu ändern.
Aber ich werde alles dafür beitragen,
um ihnen einen Weg zu zeigen
und sie zu befähigen,
damit umgehen zu lernen,
ohne dass sie verzweifeln müssen.
Ohne dass sie die Hoffnung aufgeben.
Ohne dass sie keine
Zukunft in Ihrem Leben sehen
und sich dasselbe vielleicht nehmen.
Sondern dass sie die
Erfahrung machen, dass es sich lohnt.
Dass sie die Erfahrung
machen, dass sie nicht alleine sind.
Dass sie die Erfahrung
machen, dass sie umgeben sind
von Menschen, die ähnlich denken
und sich wechselseitig
unterstützen und helfen.
56 Prozent der jungen Leute glauben,
dass sie und die
Menschheit verloren sind.
Und dass sie keine Hoffnung haben,
dass sie diesem
Schicksal entrinnen können.
Und das ist
ein kollektives Trauma.
Und wir können es uns nicht leisten,
über die Hälfte der jungen
Menschen zu verlieren,
die wir brauchen, um die
großen Aufgaben anzugehen.
und wie kann es gelingen,
Menschen, die eigentlich keine Hoffnung
mehr auf eine bessere Zukunft haben,
abzuolen und zu aktivieren, dass
sie es wenigstens versuchen.
oder das große kollektive Trauma,
oder das große kollektive Trauma,
das wir als Menschen teilen.
Wir haben uns abgetrennt von der Natur.
Und inzwischen fressen wir
jeden Tag 5 Gramm Plastik,
das heißt, jeder von uns
fressen eine Plastik-Kreditkarte
und fügten sie seinem Körper zu.
Ich weiß nicht, ob das als
Nahrungsergänzungsmittel durchgeht.
Und ich kann nicht
mehr rückgängig machen,
was ich dazu beigetragen habe,
um diesen Planeten zu ändern.
Aber ich werde alles dafür beitragen,
um ihnen einen Weg zu zeigen
und sie zu befähigen,
damit umgehen zu lernen,
ohne dass sie verzweifeln müssen.
Ohne dass sie die Hoffnung aufgeben.
Ohne dass sie keine
Zukunft in Ihrem Leben sehen
und sich dasselbe vielleicht nehmen.
Sondern dass sie die
Erfahrung machen, dass es sich lohnt.
Dass sie die Erfahrung
machen, dass sie nicht alleine sind.
Dass sie die Erfahrung
machen, dass sie umgeben sind
von Menschen, die ähnlich denken
und sich wechselseitig
unterstützen und helfen.
56 Prozent der jungen Leute glauben,
dass sie und die
Menschheit verloren sind.
Und dass sie keine Hoffnung haben,
dass sie diesem
Schicksal entrinnen können.
Und das ist
ein kollektives Trauma.
Und wir können es uns nicht leisten,
über die Hälfte der jungen
Menschen zu verlieren,
die wir brauchen, um die
großen Aufgaben anzugehen.
und wie kann es gelingen,
Menschen, die eigentlich keine Hoffnung
mehr auf eine bessere Zukunft haben,
abzuolen und zu aktivieren, dass
sie es wenigstens versuchen.
oder das große kollektive Trauma,
das wir als Menschen teilen.
Wir haben uns abgetrennt von der Natur.
Und ich kann nicht
mehr rückgängig machen,
was ich dazu beigetragen habe,
um diesen Planeten zu ändern.
Aber ich werde alles dafür beitragen,
um ihnen einen Weg zu zeigen
und sie zu befähigen,
damit umgehen zu lernen,
ohne dass sie verzweifeln müssen.
Ohne dass sie die Hoffnung aufgeben.
Ohne dass sie keine
Zukunft in Ihrem Leben sehen
und sich dasselbe vielleicht nehmen.
Sondern dass sie die
Erfahrung machen, dass es sich lohnt.
Dass sie die Erfahrung
machen, dass sie nicht alleine sind.
Dass sie die Erfahrung
machen, dass sie umgeben sind
von Menschen, die ähnlich denken
und sich wechselseitig
unterstützen und helfen.
Und inzwischen fressen wir
jeden Tag 5 Gramm Plastik,
das heißt, jeder von uns
fressen eine Plastik-Kreditkarte
und fügten sie seinem Körper zu.
Ich weiß nicht, ob das als
Nahrungsergänzungsmittel durchgeht.