Klimanachbarn – Die Revolution beginnt nebenan

Michael Schindler & Patrick Niedermayer
Since 02/2023 25 Episoden

E15: Gib deinen E-Schrott wieder her!

Alexander Goldberg von der Stiftung Elektro-Altgeräte Register

04.01.2024 66 min Patrick Niedermayer, Jörn Paessler

Video zur Episode

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Zusammenfassung & Show Notes

Alexander Goldberg ist der Vorstand der Stiftung Elektro-Altgeräte-Register (EAR). Wir sprechen mit ihm darüber warum es wichtig ist seinen E-Schrott richtig zurückzugeben, er erzählt uns, dass das einfacher geht als erwartet und woran ihr erkennen könnt, ob es sich bei einem Gegenstand um Elektroschrott handelt.

In dieser Podcast-Episode tauchen wir in die faszinierende Welt des Elektroschrotts ein. Zusammen mit Alexander Goldberg, dem Vorstand der Stiftung Elektro-Altgeräte-Register, sprechen wir über die Bedeutung der richtigen Entsorgung von Elektrogeräten und wie jeder von uns dazu beitragen kann.

Alexander erklärt uns, dass die Stiftung Elektro-Altgeräte-Register die zentrale Anlaufstelle in Deutschland ist, wenn es um Elektrogeräte aller Art geht. Sie koordinieren die Rücknahme von Altgeräten bei den Wertstoffhöfen und sorgen dafür, dass die Hersteller ihre Verpflichtungen erfüllen.

Wir erfahren, dass jeder Hersteller, der Geräte in Deutschland verkaufen möchte, sich zuerst bei der Stiftung registrieren lassen muss. Dadurch wird sichergestellt, dass die Verkaufszahlen gemeldet und die Rücknahmeverpflichtungen berechnet werden können. Es ist interessant zu erfahren, dass die Hersteller für die Rücknahme ihrer eigenen Geräte verantwortlich sind und dafür sorgen müssen, dass sie ordnungsgemäß recycelt werden.

Ein wichtiger Aspekt, den Alexander betont, ist die Wiederverwendung und Wiederverwertung von Rohstoffen. Indem wir unsere alten Geräte ordnungsgemäß entsorgen, können wertvolle Materialien wie Plastik und Aluminium wiedergewonnen und in neuen Geräten eingesetzt werden. Wir sollten also aufhören, unsere alten Geräte in Schubladen zu horten und stattdessen dazu beitragen, den Kreislauf am Laufen zu halten.

Abschließend gibt Alexander uns noch einige Tipps, wie wir unseren Elektroschrott richtig entsorgen können. Es gibt mehr Möglichkeiten, als wir vielleicht denken. Außerdem erläutert er, woran wir erkennen können, ob ein Gegenstand Elektroschrott ist oder nicht.

Wir haben viel aus diesem Gespräch mitgenommen und unser Blick auf Elektroschrott hat sich komplett verändert. Es ist erstaunlich zu sehen, wie wichtig es ist, sich bewusst mit diesem Thema auseinanderzusetzen und aktiv etwas dagegen zu tun. Also, werft einen Blick in eure Schubladen und überlegt, ob ihr eure alten Geräte nicht lieber zurück in den Kreislauf geben möchtet.

In dieser Episode sprechen wir über:
- Die Bedeutung der richtigen Entsorgung von Elektrogeräten
- Die Aufgaben der Stiftung Elektro-Altgeräte-Register
- Die Registrierung von Herstellern und die Berechnung von Rücknahmeverpflichtungen
- Die verschiedenen Sammelgruppen für Altgeräte
- Die Wiederverwendung und Wiederverwertung von Rohstoffen
- Tipps zur richtigen Entsorgung von Elektroschrott
- Wo wir unsere alten Geräte abgeben können
- Wie wir erkennen können, ob ein Gegenstand Elektroschrott ist

Firmen und Organisationen, über die wir sprechen:
- Stiftung Elektro-Altgeräte-Register (EAR)
- Umweltbundesamt
- Öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger

Relevante Links zur Show:
https://www.e-schrott-entsorgen.org/
https://repaircafe-erlangen.de/
https://www.e-schrott-entsorgen.org/kampagne.html
https://www.e-schrott-entsorgen.org/plan-e-kids.html
https://www.e-schrott-entsorgen.org/kampagne.html

Also, lasst uns gemeinsam etwas gegen Elektroschrott tun und unseren Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft leisten!

Transkript

Das heißt jedes Nokia-Handy, das bei mir noch in der Schublade liegt, das sind alles Rohstoffe, die neu geschürft werden müssen, weil ich sie nicht zurückgebe. Das sind auf jeden Fall Rohstoffe, die uns fehlen, die man wiedergewinnen könnte. Wir haben in Deutschland im Schnitt im Jahr 80.000 Tonnen, was in den Hausmüll-Restmülltonnen an Elektroschrott landet. Warum ist das ein Problem? Also jetzt, ja, ich verstehe, dass ich jetzt keine Mikrowelle in Hausmüll entsorgen soll, aber wenn das jetzt so ein kleiner Funk-Kopfhörer ist, das ist ja nur so ein kleines Ding, merkt doch keiner. Merken tut man es dann im schlimmsten Fall einfach, wenn die Mülltonne brennen sollte. Heute habe ich ein sehr interessantes Gespräch für euch über ein Thema, über das ich mir bisher ehrlich gesagt noch nicht so viele Gedanken gemacht habe. Elektroschrott. Wir sprechen mit Alexander Goldberg, dem Vorstand der Stiftung Elektro-Altgeräte-Register. Falls ihr davon noch nie gehört habt, habe ich vorher auch nicht. Das ist die zentrale Stelle in Deutschland, wenn es um Elektrogeräte aller Art geht. Mit der IAR hat man als Unternehmen also zu tun, wenn man Elektrogeräte verkaufen möchte oder wenn man Elektroschrott annimmt. Wir sprechen darüber, wo ich als Konsument meinen Elektroschrott abgeben kann, das geht nämlich an mehr Orten als ich vorher dachte, warum es wichtig ist, sich von seinen alten Smartphones in irgendeiner Schublade zu trennen und woran ihr erkennen könnt, ob es sich bei einem Gegenstand um Elektroschrott handelt oder eben nicht. Das ist nämlich nicht immer so klar, wie man jetzt vielleicht auf Anhieb denkt. Ich fand das Gespräch mit Alex wahnsinnig angenehm und mein Bild über E-Schrott hat sich seitdem komplett verändert. Ich bin mir sicher, ihr werdet auch einige neue Infos daraus mitnehmen können und vielleicht findet ihr ja auch noch eine defekte Mikrowelle im Keller, die ihr danach wieder in den Kreislauf geben wollt. Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Anhören. [Musik] Klima Nachbarn - Die Revolution beginnt nebenan. Der Podcast mit Patrick und Michel. [Musik] Moin an die Nachbarschaft. Wir sind wieder mal in Erlangen beim Jörn zu Hause in der Podcast-Oase. Mir gegenüber sitzen Jörn und Alex. Schön, dass ihr da seid. Hallo. Heute geht's um E-Schrott. Müll ist es, glaube ich, nicht. Es ist E-Schrott. Da habe ich vorher schon gehört, dass das eine wichtige Unterscheidung ist. Vielleicht mal ein paar Zahlen zum Einstieg. Ich habe vorhin mal kurz gegoogelt und war auf Statista unterwegs und habe gesehen, es wurden 2022 in Deutschland allein 21,6 Millionen Smartphones verkauft. Das sind ordentlich viele. Weltweit waren es sogar 1,21 Milliarden. Und durchs Umweltbundesamt habe ich herausgekriegt, dass 2019, das war die aktuellste Zeit, die ich finden konnte, an Altgeräten 947.000 und ein paar zerquetschte Tonnen wieder zurückgegeben wurden an wahrscheinlich Wertstoffhöfen und Annahmestellen. Da werden wir gleich noch ein bisschen mehr darüber erfahren. Also das ist so die Ausgangslage, in der wir uns befinden. Vielleicht können wir mal damit starten, bevor wir da reingehen, in diese ganze Welt, was das alles bedeutet und wie das alles funktioniert. Wie kennen wir dich? Wie kennt Jörn dich? Vielleicht Jörn, möchtest du das mal kurz skizzieren? Ja, im Vorfeld zu diesem Podcast habe ich mir das auch noch mal kurz überlegt, wann das eigentlich war. Wir kennen uns jetzt sage und schreibe schon 40 Jahre. Wir sind zusammen in die fünfte Klasse gegangen. 1983 hat das angefangen und da war ich selber ein bisschen überrascht, erschrocken schon fast. Und auch interessant, vor ziemlich genau 20 Jahren radelten wir zusammen am Neckar, am Rhein und an der Mosel entlang. Und das war die Zeit, ganz kurz bevor du bei der Stiftung ERR angefangen hast. Stimmt. Wofür steht ERR? Elektro-Altgerät-Register. Stiftung Elektro-Altgerät-Register. Und du bist da? Ich bin der Vorstand der Stiftung. Und was ist die Aufgabe dieser Stiftung? Wir sind die gemeinsame Stelle der Hersteller. Wir sind durch das Umweltbundesamt beliehen worden und nehmen Aufgaben im Vollzug des Elektro- und Elektronikgerätegesetzes wahr. Wir registrieren Hersteller und wir koordinieren in Deutschland die Abholung der Altgeräte bei den Wertstoffhöfen. Das klingt ziemlich bürokratisch. Ja, wir sind, wie gesagt, Berlin, nehmen hoheitliche Funktionen wahr und in dem Zusammenhang hat es natürlich Bürokratie mit in sich. Aber man versucht, und das ist ja ein ganz großer heutiger, sag ich mal, Zeitgeist, Bürokratie natürlich zu minimieren, überall, wo es nur geht. Was ist Berlin? Berlin ist das Umweltbundesamt in Dessau, ist eigentlich die zuständige Behörde, Kraft in dem Gesetz. Und die haben ihre Aufgaben auf uns übertragen, Kraftbeleihung. Das heißt, wir nehmen diese Aufgaben im eigenen Namen wahr. Und das macht man, wie lange? Ist das so eine jährliche Ausschreibung? Ihr habt es ja jetzt mal für ein Jahr gewonnen, oder? Nee, das ist ein Dauerverwaltungsakt an der Stelle, wenn man es mal ganz technisch betrachtet. Und mit diesem Verwaltungsakt, solange der besteht, haben wir diese Aufgabe. Nur wenn wir sozusagen nicht ordnungsgemäß arbeiten würden, könnte das Umweltbundesamt selber eintreten, die Aufgabe wahrnehmen oder im schlimmsten Fall eben auch diese Beleihung zurücknehmen. Okay, das heißt, es ist ein unbefristeter Vertrag und dann habt ihr, bis ihr Mist baut. Ich steige jetzt nicht so ganz juristisch ein, Vertrag ist es nicht. Ausreißer Mist? Es ist tatsächlich so eine einseitige, sag ich mal, eine Aussprache einer Beleihung, also der Aufgaben übertragen. Okay, aber es ist unbefristet, das war, was ich wissen wollte. Ja, das ist ähnlich, wie wenn du zum Beispiel eine Genehmigung beantragst zum Führen einer Waffe, dass du da auch einen Antrag stellst und dann eine gewisse Genehmigung dafür bekommst. Das ist eigentlich vergleichbar. Können wir das mal irgendwie konkret machen an dem Beispiel, wie läuft so ein Gerät, der Lifecycle eines Geräts ab? Und vielleicht kannst du an dem Beispiel klar machen, was eure Rolle in dem Ganzen ist. Ja, sehr gerne. Ein Hersteller, ein Produzent der Geräte produziert, nehmen wir jetzt mal zum Beispiel ein Notebook, der bringt es nach Deutschland, hat es in Asien fertigen lassen, bei seinen entsprechenden Niederlassungen dort und verkauft es in Deutschland an den Endkunden. Das darf er nur dann tun, diesen Verkauf in Deutschland, wenn er vorher bei uns registriert ist. Das heißt, er stellt einen Antrag zur Registrierung, wenn er diese Registrierung bekommen hat, darf er dieses Gerät auch verkaufen, an den Endkunden abgeben und es wird dann jeden Monat durch diesen Hersteller an uns die Verkaufszahlen gemeldet im Nachklapp. Das ist eigentlich so ähnlich wie bei der Umsatzsteuervoranmeldung, werden diese Zahlen gemeldet und wir haben alle Zahlen von den Herstellern, die in bestimmten Sammelgruppen vertreten sind. Es gibt in diesem Gesetz insgesamt sechs Gruppen, in denen Altgeräte gesammelt werden. Die Notebooks wären jetzt in der Gruppe zwei mit dabei, bei den Bildschirmen und Monitoren. Und wir haben von allen Herstellern von Bildschirmen und Monitoren die Inputzahlen, also das, was in den Verkehr gebracht worden ist, da kann man eine Gesamtmasse bilden und das ins Verhältnis zum Einzelnen setzen und anhand dieses Marktanteils werden die Verpflichtungen berechnet, die ein einzelner Hersteller hat für die Rücknahme von Altgeräten. Wir haben in Deutschland 465 öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger, die den Großteil der Altgeräte in Deutschland erfassen, aus den privaten Haushalten, wir nennen das B2C-Altgeräte. Und in diesem Zusammenhang, wenn so ein Container zum Beispiel jetzt mit Bildschirmen und Monitoren voll ist, bei einer Kommune in Hamburg, dann wird dieser Container bei uns als voll gemeldet und wir errechnen anhand eines Algorithmus, welcher Hersteller in Deutschland der registriert ist für diese Gruppe, auch mit dabei, die Verpflichtung trägt, das Behältnis abholen muss. Und das sammelt sich dann über die Jahre hinweg an, das heißt, ich bringe das jetzt dieses Jahr und nächstes Jahr so und so viele Tonnen in den Verkehr und muss dann aber auch über die nächsten Jahre diese Menge zurücknehmen. Es kommt darauf an, was insgesamt in Deutschland an Altgeräten zurückkommt. Das ist in Deutschland, sage ich mal, auch, wir haben eine Lösung, wir haben keine kollektiven Rücknahmesysteme in der Sicht, wie es in vielen anderen Mitgliedstaaten in Europa gibt, sondern die Hersteller haben die Verantwortung, durch Dienstleister sicherzustellen, dass alle Altgeräte, die bei den Kommunen anfallen, zurückgenommen werden. Das hat den großen Vorteil, dass immer alles, was anfällt als Altgerät, auch zurückgenommen wird. Heißt aber auch im Klartext, es ist nicht so, dass wenn ich 10 Tonnen in einem Jahr an Verkehr gebracht habe, dass ich auch 10 Tonnen wieder zurücknehmen muss, weil es kann durchaus sein, dass gar nicht 10 Tonnen wieder von meinen eigenen Geräten zurückkommen. Da spielen viele Faktoren mit rein. Lebensdauer, vielleicht wird das Gerät auch tatsächlich anderweitig noch verschenkt oder irgendwie gebraucht oder im schlimmsten Fall wird es einfach auch außer Landes gebracht, was überhaupt nicht auf dem Radar ist. Oder das alte Handy, das über 10 Jahre in der Schublade liegt. Diese Fälle sind natürlich auch bekannt. Auch das Horten von Altgeräten, das ist ein unschönes Thema, weil diese liegen tatsächlich, wir müssen uns das selber an die Nase greifen, teilweise dann 5, 6, 7, 8, 10 Jahre in den Schubladen. Ich habe das letztens selber bei mir mal wieder ausgemistet, weil die Sachen sammeln sich an. Wir müssen das einfach auch abgeben, weil wir entziehen natürlich dem Kreislauf einfach Rohstoffe, die wiederverwendet eingesetzt werden können. Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Und um das Beispiel vorhin noch zu Ende zu bringen, wenn die Kommune sozusagen dieses Behältnis voll gemeldet hat und wir haben einen Hersteller beauftragt, das Behältnis abzuholen, dann schickt der Hersteller seinen Dienstleister, in diesem Fall jetzt nach Hamburg, um die Container abzuholen. Der Container wird mitgebracht vom Hof, ein neuer, leerer Container dort aufgestellt und die Inhalte des Containers werden bei dem Dienstleister, das ist dann bei einem Erstbehandler, behandelt und entsprechend entsorgt. Das heißt, da wird dann aus dem, du hast jetzt vorhin Notebook angesprochen, aus dem Notebook die Plastikschale weggenommen, da wird dann Plastikgranulat draus, das Aluminium wird entnommen, da wird dann Aluminiumgranulat draus und so wird das dann in die einzelnen Elemente sozusagen zerlegt und im Kreislauf wieder zugeführt. Oder was passiert dann damit? Kauft dann Apple bei diesem Entsorger sich das Aluminium wieder ein für die neuen Notebooks oder wie funktioniert das? Also der Dienstleister, der Entsorger, der Erstbehandler, der wird sich um das Gerät kümmern, dass er erstmal Gefahrstoffe entfernt aus dem Produkt. Das heißt zum Beispiel, wenn noch Batterien drin sind, diese rauszunehmen, wenn sie nicht entnehmbar waren und vorher getrennt worden sind. Oder auch zum Beispiel, muss man gucken, bei Kühlschränken kommt es leider immer wieder häufig vor, dass wenn der Kühlschrank beim Entsorger aufgemacht wird, dass noch was drin ist, aufgetaucht dann. Das ist natürlich nicht sehr schön, aber es ist leider. Pizza Napoli oder? Im schlimmsten Fall, wir haben das auch schon bei Entsorgern gehört, sind dann wirklich Hälften von irgendwelchen Tieren noch drin, die aufgetaucht sind. Das war ein großer Kühlschrank. Das sind dann die Tiefkühlfächer, ja. Aber es ist auch viel einfacher, wenn ich das alles in einem Dings abgeben kann bei einer Stelle und nicht erst dann noch den Inhalt von dem Kühlschrank rausnehmen muss, bevor ich ihn entsorge. Das ist einfach auch so ein Convenience-Ding. Ja, aber dann sollte auf jeden Fall nicht passieren. Der Verbraucher sollte den Kühlschrank vor der Abgabe wirklich darauf achten, dass er entwertet ist, um nochmal auf das Beispiel zu kommen. Aber der Entsorger selber kümmert sich dann darum tatsächlich, dass das Produkt hier, das Notebook, in seinen einzelnen Bestandteilen sozusagen verwertet wird. Und wie du es gesagt hast, Patrick, wir suchen natürlich oder der Entsorger versucht, möglichst reine Fraktionen aus diesen Stoffen, die in dem Notebook verbaut sind, wieder zu gewinnen. Das heißt, wir versuchen Kupfer, Eisen, Kunststoffe wieder zu gewinnen und diese können, wenn umso reiner sie sind oder nochmal weiter aufbereitet werden, auch wieder verkauft werden und im Markt in den Einsatz gebracht werden. Das heißt, wieder eingesetzt werden in einem Kreislauf für die Neuproduktion von Produkten. Und deswegen ist es auch extremst und ganz wichtig, dass wir Altgeräte richtig entsorgen, das heißt, beim Wertstoffhof oder im Handel abgeben, um sicherzustellen, dass sie in den Kreislauf kommen wieder, wenn man sie entsorgt hat und die Rohstoffe zurückgewonnen hat. Das heißt, jedes Nokia-Handy, das bei mir noch in der Schublade liegt, das sind alles Rohstoffe, die neu geschürft werden müssen, weil ich sie nicht zurückgebe? Das sind auf jeden Fall Rohstoffe, die uns fehlen, die man wiedergewinnen könnte. Und wenn diese sozusagen fehlen in der Bilanz, um es mal so auszudrücken, für die Neuproduktion, muss ich tatsächlich im schlimmsten Fall in irgendwelche Länder gehen und Erze etc. schürfen, um diese wieder zu bekommen und einsetzen zu können. Jetzt kriegt man so ein Ding ja nicht auseinander. Neulich hatte ich Elektrozahnbürste, wollte ich reparieren und ich habe sie nicht ordentlich aufgekriegt. Das heißt, in dem Recyclinghof oder in dem Betrieb sitzt ja jetzt keiner da und schraubt die Dinge auseinander. Was passiert dann mit den Geräten? Wie bekommen wir denn da das Alu und das Kupfer und wie kriegen wir das da wieder raus? Also diese Selbstbehandlung, die du gemacht hast, die ist gar nicht gut. Wenn du versuchst, bei der elektrischen Zahnbürste die zu öffnen, das solltest du einfach nicht tun. Ich habe da ein YouTube-Video gesehen, wo das erklärt wurde. Ja, aber wenn ein Akku verbaut ist, sollte man da nicht selber Hand anlegen. Wenn du ein Elektrogerät hast, wo die Batterien entnehmbar sind, dann wirst du auf dem Wertstoffhof dazu aufgefordert. Und wenn du es nicht wirst, solltest du es selber tun. Ich muss zu meiner Verteidigung sagen, ich wollte sie reparieren. Okay. Wolltest du die Migrationsleine reparieren? Die Batterien, die gehen einen separaten Entsorgungsweg, wenn sie trennbar sind. Das ist auch genauso bei einem Notebook, bei einem alten, wenn du das abgibst und du kannst die Batterie entnehmen, solltest du es tun. Batterie in die Batterierücknahme geben, das kannst du beim Wertstoffhof tun. Und das Notebook kommt dann ganz normal in den Container für die Elektroschrottentsorgung. Aber die Zahnbürste, wenn die komplett und nicht sozusagen von dir hier bearbeitet, vorbehandelt, oder im Wertstoffhof ankommt, wird die erfasst. Und wenn das jetzt zum Beispiel eine ist mit einer Lithium-Ionen-Batterie, das sind ja momentan Batterien, die eben im Allermunde sind, weil sie bei einer falschen Behandlung oder auch eben, wenn sie gequetscht oder sich verbiegen, entzündbar sind. Also das heißt, wenn man eine wirklich große Krafteinwirkung auf diese Batterien einbringt. Deswegen, die Kommunen sammeln die meistens in kleineren Fraktionen. Das sind meistens Gitterboxen. Und die werden dann zum Entsorger gebracht und werden dort auch speziell geöffnet und dann die Batterien entnommen und dieser einer gesonderten Entsorgung zugeführt. Und der Rest der Zahnbürste dann eben dem Elektroschrott recycelt. A: Genau. Und wie geht es da weiter? Das ist jetzt die batterielose Zahnbürste. Landet dann wo? B: Naja, man guckt erstmal an, was man da für Teile hat. Ob man eben eine Erstbehandlung braucht. Das wird bei der Zahnbürste nicht mehr der Fall sein. Und die wird dann in der Regel einfach in eine Zerkleinerung gebracht. Das ist dann in einem Zerkleinerer, einem Smasher zum Beispiel oder Querstromzerspanner, wo an dieser Stelle diese Bestandteile herausgebrochen werden in dem ersten Schritt. Das ist dann ein sehr, sehr filigranes Verfahren. Ich kann da nur mal empfehlen, wir haben über Plan Evo, wir werden gleich noch darauf zu sprechen kommen, das ist auch was wir als Stiftung ERR betreiben, Aufklärung für den Verbraucher, auch Videos gemacht, in denen man zum Beispiel sieht, wie ein Haartrockner oder auch ein Kühlschrank der Entsorgungsprozess ist, wie das vonstatten geht. Weil das manchmal für den Verbraucher tatsächlich schwer zu erfassen ist. Und das kann man auch, wenn man es jetzt in Worte, die einzelnen Schritte fasst, ich glaube, man sollte sich die Bilder mal anschauen. Packen wir in die Shownotes. E-Schrott-Entsorgen.org, da ist das sehr schön dargestellt, einfach wo man diese Schritte sieht, was passiert, was für Stoffe man rausgewinnt und dann das auch gut erklärt ist. Wenn ich jetzt zum Recyclinghof gehe, um da was hinzubringen, kostet mich das was? Also ich kenne es nur so von der letzten Wohnungsrenovierung, dass wir da einen Haufen Zeugs übrig hatten, aber das waren jetzt keine Elektro-Altgeräte, sondern das war halt, keine Ahnung, Schutt. Und da musste man zahlen. Ist das bei Elektro-Altgeräten auch so? Weil in dem Fall tue ich ja was ziemlich Nützliches. Ja, da hast du absolut recht, Patrick. Also die EU hat ja eine Richtlinie gemacht, worauf das Ganze eigentlich basiert. Das ist die "We Directive" nennt man das Ganze. Und die selber sieht schon vor, dass die Rückgabe von sogenannten B2C, also die Altgeräte, die in privaten Haushalten anfallen, dass diese bei den kommunalen Wertstoffhöfen kostenfrei abgegeben werden können. Und auch genauso im Handel unter gewissen Voraussetzungen. Das sind einerseits die Fachmärkte, die Elektro- und Elektronikgeräte selber verkaufen. Mediamarkt Saturn und Co.? Zum Beispiel. Aber du hast ja jetzt hier von einem Discounter gesprochen. Der Discounter kann und muss auch zurücknehmen, wenn er bestimmte Voraussetzungen erfüllt. Das sind hier Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern mindestens. Und mehrmals im Jahr Elektrogeräte auch in Verkehr zu bringen. Dann muss auch der Discounter heute zurücknehmen. Das ist eine neue Regelung, die wir geschaffen haben. Das klingt fast, als würde das für die meisten schon zutreffen. Also wenn ich jetzt bedenke, irgendwie beim Aldi, bei der Norma, bei Lidl, meine ich, gesehen zu haben, dass die Geräte in den Verkehr bringen. Und 800 Quadratmeter könnte ich mir auch vorstellen, dass die meisten haben, oder? Relativ viele. Das ist auf jeden Fall der Punkt. Und man hat sich ja auch dabei gedacht, dass man damit das Netz der Sammelstellen einfach erweitert und auch in großen Städten, wo vielleicht nicht jeder über ein Auto verfügt, Möglichkeiten hat, relativ nah beim täglichen Einkauf Altgeräte mit abgeben zu können. So ist zum Beispiel, kannst du im Handel kleinere Geräte bis 25 Zentimeter äußere Abmessung bis zu drei Stück im Handel zurückgeben, ohne Probleme. Da musst du auch kein neues kaufen. Wenn du jetzt ein neues Großgerät zum Beispiel kaufst, einen Kühlschrank, kannst du das eins zu eins tauschen im Handel. Das wird eine schöne Challenge, Patrick. Ich wäre mal sehr gespannt, was passiert, wenn ich meine alte Zahnbürste, geht ja jetzt wieder, wenn ich die mal beim Rewe vorbeibringe. Ich glaube, die machen große Augen. Ich habe nur eine Frage. Lass uns das doch machen. Mit deiner funktionierten Zahnbürste. Probiert das ruhig mal aus. Ich meine, die Meinungen sind ja sehr divergierend. Also es gibt zum Beispiel Berichte, die sagen, das funktioniert nicht gut im Handel. Man hört aber auch immer wieder von einzelnen Stellen, wo es gut funktioniert. Und ich glaube, da ist noch Luft nach oben, deutlich für den Verbraucher, dass er mehr zurückgeben kann. Und wäre auch gut, wenn der Handel sich da noch stärker involviert einfach in dieses Thema. Das heißt, die sind aber verpflichtet, wenn ich jetzt da hingehe und sage, ich möchte es zurückgeben und die sagen, warum? Dann sage ich, weil ihr dazu verpflichtet seid und dann ist es okay. Die sollten auf jeden Fall, sie müssen es zurücknehmen. Aber manchmal sieht es einfach noch so aus, dass es nicht gemacht wird. Aber sie haben die Pflicht. Und ich glaube, das ist ein Punkt, da muss man dann auch mal vielleicht das Publikum mitmachen oder sich an Stellen wenden, die das auch durchsetzen können. Aber das fände ich jetzt gerade deswegen eigentlich ganz cool, wenn wir das einfach mal ausprobieren mit Dingen, die wirklich reif sind, zurückgegeben zu werden. Dass wir das einfach mal in zwei, drei Stellen versuchen. Da können wir ein paar Shorts drüber machen, ein paar kurze Clips auf unserem YouTube-Kanal. Weil dann haben wir genau diese Funktion. Erstens erfahren wir, wie leicht oder schwer das funktioniert. Einfach aus Eigeninteresse. Und zum anderen wird es dadurch publik für mehrere Menschen, dass das geht. Weil wie du sagst, das ist ja eigentlich eine sehr, sehr coole Idee, zu sagen, jetzt nicht bis zum nächsten Recyclinghof fahren zu müssen, sondern einfach zu dem Markt, zu dem ich sowieso gehe, um meine Lebensmittel zu bekommen. Und ihr habt ja auf der Webseite den E-Schrott-Rückgabe-Finder. Den habe ich mal bemüht übrigens, um zu gucken, wo hier die nächsten Supermärkte sind. Hatte ich jetzt erwartet, dass da die Supermärkte kommen. Es wurden mir drei oder vier Recyclinghöfe angezeigt und der Hornbach. Und das war's. Und ich so, oh, das ist aber wenig. Weil ich habe bestimmt Supermärkte, die mehr als 800 Quadratmeter Verkaufsfläche haben. Und warum tauchen die ja nicht auf? Habe ich mich gefragt. Das ist eine sehr, sehr gute Frage. Aber ich finde auch das Beispiel, das du gerade genannt hast, Hornbach, die sind dabei in dem Sammelstellenfinder. Und die haben sich da auch früh mit committed und haben sich deutschlandweit ihre gesamten Filialen eingetragen, wo sie Altgeräte auch zurücknehmen. Und das machen sie bei allen meines Wissens nach. Aber das ist genau der Punkt. Viele andere Handelsstellen haben das eben noch nicht getan. Und es ist an der Zeit einfach auch, dass der Handel da dem nachkommt. Dieser Eintrag ist frei und es ist ja eine Leistung für den Bürger. Und die haben die Pflicht. Aber es ist einfach noch nicht in dem Umfang passiert, wie man es sich wünschen würde. Du hast vollkommen recht. Es gibt hier viele Lebensmittelhändler. Manche machen das ja, haben sich aber da nicht eingetragen. Manche machen es nicht, weil sie es einfach nicht wollen. Und das ist ein Punkt, das ist einfach nicht wirklich gut. Wo liegt der Schmerz? Also ich bin jetzt ein Inhaber eines Edeka und dann muss ich die lagern. Okay, das ist doof. Aber muss ich die dann auch wegbringen? Oder kommt dann jemand und holt dann diese Altgeräte ab von mir als Rewe oder Edeka? Also der Händler selber muss jemanden beauftragen und hat natürlich auch die Kosten, die dabei entstehen bei dieser Sammlung. Deswegen ist es nicht sehr beliebt? Nein, es ist vor allem oft nicht, weil es natürlich auch Platz in Anspruch nimmt. Und man muss auch mit den alten Produkten, das ist ja Abfall, was man da sozusagen erfasst, muss man auch entsprechend umgehen. Und wenn ich jetzt wieder die Lithium-Ionen-Batterien habe, die müssen auch in kleinen Behältern erfasst werden, sicher erfasst werden. Und oft kommt vom Handel eben der Punkt, dass das mit der Nähe zu Lebensmitteln auch manchmal schwierig ist, dass die Stellplätze eng sind etc. Aber nichtsdestotrotz, wir haben eine Verpflichtung und das Ziel ist ja einfach, die Sammelmenge zu erhöhen und einfach diese schlummernden Schätze, die man teilweise hat, in den Wohnungen, in den Kellern, in den Dachböden aufzulösen und die wirklich wieder in den Kreislauf zurückzubringen. Du sagst, die Recyclinghöfer, die müssen es ja auch entgegennehmen. Jetzt komme ich da mit meinem Erlanger Kennzeichen manchmal zum Recyclinghof nach Erlangen-Höchstadt und die schicken mich nach Hause. Und man sagt, nö, die sind nicht von hier, fahren Sie bitte nach Erlangen. Also da kannst du nichts machen, das ist mir schon klar. Aber müssten die nicht trotzdem dann mal ein E-Schrott entgegennehmen? Also bei den Kommunen ist es tatsächlich so, ich habe das gleiche Problem, ich habe ein Nürnberger Kennzeichen und jedes Mal, wenn ich nach Erlangen komme, ich zeige schon immer meinen Personalausweis, das funktioniert dann auch wunderbar, weil ich tatsächlich in Erlangen wohne. Aber die Kommunen achten darauf, dass natürlich nicht, ich nenne es jetzt mal so ein bisschen den Mülltourismus, da stattfindet, dass man das von einem zum anderen bringt, weil es natürlich auch durch Gebühren finanziert ist, manche Sachen. Dass die darauf schauen wollen, dass das aus ihrem Einzugsgebiet kommt. Das ist so ein bisschen der Hintergrund. Also ist es schon korrekt, dass sie mich wegschicken? Es ist vielleicht nicht in deinem Sinne so was, was Freundlichkeit anbelangt. Klar, natürlich nicht. Aber man muss ja sehen, wahrscheinlich würden die Gebühren in Erlangen steigen und das würdest du dann bezahlen, wenn hier die ganzen Leute aus Forchheim alle herkommen würden und die Sachen entsorgen würden. Na, die schnappe ich mir. Was fällt denn alles unter E-Schrott, beziehungsweise was fällt nicht darunter? Wie erkenne ich das? Weil manchmal ist es nicht so klar. Ich denke jetzt zum Beispiel an so eine Weihnachtsgrußkarte, die ich aufmache und dann fängt die plötzlich das Singen an. Ist das E-Schrott oder ist das was anderes? Also spätestens seit 2018, da haben wir den sogenannten offenen Anwendungsbereich bekommen, gesetzlich vorgeschrieben. Das sind all diese Produkte, die von elektrischen Strömen abhängig sind, um ordnungsgemäß zu funktionieren. Elektronen-Elektronikgeräte, damit wäre die Weihnachtskarte, die sinkt oder blinkt oder was auch immer, auch im Anwendungsbereich als ein Elektronen-Elektronikgerät. Genauso wie die blinkenden Turnschuhe. Das ist ein schönes Beispiel. Wir haben mittlerweile auch Getränkeflaschen mit Spirituosen, die beleuchtet sind, wo innen drin LED-Module sind und Lithium-Ionen-Batterien im Boden der Flasche, die dann beleuchtet werden. Die muss ich dann zum Schaltinghof bringen. Nein, die stellt man sich in die Vitrine, wenn sie leer ist. Ich habe Kleidungsstücke, die elektronische Komponenten und Funktionalitäten haben, wie zum Beispiel beheizbare Unterhosen, beheizbare Skiwesten, beheizbare Socken. Wir haben Sport-Equipment-T-Shirts, die biometrische Daten vom Körper erfassen und über einen Transponder automatisch an ein Telefon übersenden. Das ist das klassische Thema, diese Schnittstelle zu finden, wo habe ich ein Gerät und wo habe ich kein Gerät. Es gibt von der gesetzlichen Seite her eine Verpflichtung für die Hersteller, dass Elektro- und Elektronikgeräte mit der durchgestrichenen Mülltonne zu kennzeichnen sind. Das ist also eine klassische Mülltonne als Symbol, wo ein X durchgemacht worden ist, um darauf aufmerksam zu machen, dass dieses Produkt ein Elektro- und Elektronikgerät ist und eben nicht in den Hausmüll geschmissen werden soll. Da kann man jetzt sehr darüber debattieren, ob das richtig und gut ist. Ich finde es erstmal richtig, dass man den Bürger sensibilisiert dafür, dass er ein Altgerät in der Hand hält, wenn es so weit ist, wenn das einfach das Ende seiner Lebensdauer erreicht hat und er es nicht im Hausmüll entsorgt. Die Frage ist natürlich, was macht er dann damit? Und das ist genau da, wo wir jetzt auch einsetzen mit unserer Kampagne "Plan E". Die Stiftung EAR macht seit 2019 Verbraucheraufklärung in einem sehr intensiven Bemühen, weil wir einfach merken, dass viele der Bürger gar nicht wissen, was sie da teilweise in der Hand halten. Genau mit den Produkten, Patrick, die du gerade genannt hast, Turnschuhe, die blinken etc. Aber auch bei anderen Produkten, die Handys, die in den Schubladen schlummern etc. Deswegen haben wir als gemeinsame Stelle der Hersteller seit 2019 "Plan E" gegründet, also etabliert und versuchen an dieser Stelle mit viel Aufwand den Bürgern nahe zu bringen, wo sie ihre Altgeräte entsorgen können, nämlich im Handel und bei den Wertstoffhöfen und was überhaupt Elektronikgeräte sind. Ganz kurz, bevor wir zu "Plan E" gehen. Warum ist das ein Problem? Also ich verstehe, dass ich jetzt keine Mikrowelle in den Hausmüll entsorgen soll, aber wenn das jetzt so ein kleiner Funkkopfhörer ist, das ist ja nur so ein kleines Ding, bis ich jetzt da zum nächsten Recyclinghof fahre und hat der nicht offen zu der Zeit, zu der ich komme, dann schickt der mich auch noch weg, wenn ich dann am nächsten Tag hinfahre, weil ich das falsche Kennzeichen habe. Das ist voll nervig. Ich setze einfach schnell in den Hausmüll, das merkt doch keiner. Naja, merken tut man es dann im schlimmsten Fall einfach, wenn die Mülltonne brennen sollte oder das Müllfahrzeug. Das kann passieren. Ich denke jetzt bloß mal über die E-Zigaretten, Einweg-E-Zigaretten nach. Das ist auch ein spannendes Thema. Einweg-E-Zigaretten? Ich wusste gar nicht, dass es das gibt. Gibt es sowas? Sowas gibt es, ja. Das ist momentan in aller Munde. Also da müsst ihr bloß bei der Nachtung wieder nachdenken. Schöner Wortwitz ist es. Ja, also das ist wirklich auch ein Riesenproblem. Die EU hat insgesamt ein Problem damit. Das ist nicht nur Deutschland, sondern das verliest man überall in den Mitgliedstaaten. Es sind Einweg-E-Zigaretten ein Riesenproblem. Ressourcen, die dort verschwendet werden. Und das Schlimmste ist, eigentlich ist eine Lithium-Ionen-Batterie mit verbaut in dieser Einweg-E-Zigarette. Und man kann, ich habe es gehört, mal so 800 Züge von dem Ding nehmen und dann ist es einfach für den Müll. Und das Schlimme jetzt natürlich… Nicht ladbar. Bitte? Nicht wieder aufladbar sozusagen. Also das ist wirklich durchdrehen. Die sind tatsächlich zum Wegwerfen bestimmt. Wie du es ja gerade angedeutet hast und woher ich komme, die normalen Verbraucher oder die Nutzer dieser Einweg-E-Zigaretten, die schmeißen es dann in den Hausmüll. Schmeißen es auf den Gehweg oder irgendwo einfach unachtsam hin. Und das sind einfach Produkte, die fehlen, auch in unserer Sammelquote. Also dieser ganze Schrott, der in den Hausmüll landet, also das sind ja auch Fernbedienungen dabei. Das sind die Zahnbürste zum Beispiel, die du vorhin angesprochen hast, solche Sachen, die landen sehr, sehr gerne im Hausmüll. Wir haben in Deutschland im Schnitt im Jahr 80.000 Tonnen, die allein, also ein Kilo pro Einwohner in Deutschland, was in den Hausmüll-Restmülltonnen an Elektroschrott landet. Und da merkt man… 80.000 Tonnen? Ich habe bloß kurz überlegt, in welchen Bezug man das setzt, damit man sich es vorstellen kann. Wir hatten ja vorhin kurz darüber gesprochen, dass Altgeräte, die zurückgegeben werden, 2019 laut Umweltbundesamt 947.000 Tonnen waren. Und 80.000 landen aber im Haushaltsmüll, also ungefähr ein Zehntel davon, also über einen Daumen gepeilt. Die sind da gar nicht inkludiert, also in deinen 950.000 Tonnen, die du zitiert hattest, ja, das ist das Problem. Und die könnten wir gut gebrauchen, einfach für diese Sammelquote, die wir von der EU vorgegeben haben. Kannst du die nochmal kurz erklären, die Sammelquote? Was hat sie da dazu? Sehr, sehr gerne. Die Sammelquote ist eine Vorgabe der Europäischen Kommission, die sagt, ihr müsst gewisse Ziele in den Mitgliedstaaten erreichen. Das waren früher bestimmte Kilogramm, die man pro Kopf und Einwohner erzielen oder erreichen musste. Die Quote hat dann gewechselt und seit dem 01.01.2019 müssen wir 65 Prozent der in den letzten drei Jahren im Durchschnitt in Verkehr gebrachten Gerätemengen wieder sammeln. Es ist eine untaugliche Sammelquote, muss man ganz klar sagen. Diese Vorgabe muss geändert werden wieder. Wir brauchen eine neue gesetzliche Regelung, weil die Quote ist schlicht nicht erreichbar. Das klingt für mich jetzt auch erst mal ganz logisch, wenn ich jetzt über so Dinge nachdenke, wie das PV-Modul, das eine Laufzeit hat von 20, 30 Jahren, so was. Sagen wir mal 20. Wie will ich denn, wenn ich das heute verkaufe, in den nächsten drei Jahren diese Tonnage wieder zurückbekommen? Das geht ja gar nicht. Richtig. Das ist genau das Problem. Wir hatten 2021 bei PV-Modulen knapp 450.000 Tonnen Input, also was in den Verkehr gebracht wurde, Tonnen. Und allein in 2022 waren wir schon bei 700.000 Tonnen. Da merkt man einfach diesen exponentiellen Anstieg, der da stattfindet. Und in dem Zusammenhang, das kann man nicht mehr einholen, weil die PV-Module kommen aktuell nicht zurück. Und da merkt man einfach, dass Input und Output so weit auseinander driften, dass man niemals diese 65 Prozent erreichen wird. Moment, ich habe eine Idee. Wir machen einfach die PV-Module deutlich kurzlebiger, so wie andere Produkte auch, und dann helfen wir euch. Also Produkte bewusst sozusagen die Lebenszeit zu verkürzen, das ist, denke ich, überhaupt keine gute Idee. Und das macht ein seriöser Hersteller sicherlich nicht. Ja, ich habe mal auf mein Handy geschaut. Da ist kein durchgestrichenes Mülltonnen-Symbol zu finden. Warum? Vielleicht hast du ein illegales Handy, das nicht bei uns registriert ist? Uh, jetzt werde ich nervös. Nein, das ist ein großer amerikanischer Hersteller. Da ist keine Mülltonne drauf? Oder ich kann es mit meiner Gleitsichtbrille nicht gut sehen. Ich sehe es nicht. Ja, das ist ein iPhone, das ist aus Designgründen weg minimalisiert. Dürfen die das? Also eigentlich muss es auf dem Gerät angebracht sein. Das ist ein Apfel, sehe ich. Ja, aber der ist angebissen, das ist so ähnlich wie ein Mülleimer. Das heißt, das ist vielleicht gar kein echtes. Naja, also es gibt Ausnahmen von der Kennzeichnungspflicht mit der durchgestrichenen Mülltonne bei bestimmten Produkten, wenn die so klein oder so die Bauart das irgendwie erfordert. Ich habe das tatsächlich noch nie gesehen. Meins ist in der Hülle drin, aber was du mir gerade gezeigt hast, ich habe es jetzt auch nicht gesehen. Ich möchte jetzt bei meinem auch checken, bitte. Moment, ich muss es aus der Hülle rausschälen. Aber das interessiert mich gerade. Man hat das schon auf vielen Geräten gesehen. Also früher war das auf jeden Fall auf diesen Produkten auch drauf. Ich meine auch, bei den alten iPhones hattest du unten diese Dinger. Ne, meins hat es auch nicht. Ich habe ein iPhone 12 mini. Also was könnte das sein? Liegt das dann in der Schachtel als Aufkleber? Könnte sein. Ich schaue jetzt gerade mal hier auf die Uhr, die ich trage. Das ist eine Smartwatch. Ob die das trägt? Meine Gleitsichtbrille ermöglicht es auch nicht zu sehen. Aber die trägt es auch nicht tatsächlich. Ich würde es auch nicht überraschen, wenn Apple dann extra an der Gestelle für es trägt. Also wenn das, wir wissen jetzt nicht, warum das auf diesem Gerät nicht ist. Aber wenn jemand das nicht drauf hat, wenn ich ein Gerät in die Hand bekomme, wo es nicht drauf ist, dann könnte es ein illegal importiertes sein. Meistens würde ich das jetzt nicht so weit gehen. Also ich meine, bei einem Telefon ist dem Verbraucher ja sehr oft eigentlich bewusst, dass er ein Elektrogerät in der Hand hält. Das muss man schon sagen. Ich glaube, diese Produkte, die Patrick vorhin angesprochen hatte, da wird es eher spannend, wenn ich Kleidungsstücke wie die blinkende Weihnachtsmütze oder sonst was habe. Da wird man eine Entscheidung treffen müssen. Ist das jetzt für den Textilbereich gedacht, also in den Altkleidercontainer oder muss es zum Elektroschrott? Das sind dann eher die Fragen, die Sie stellen. Ich sage mal so, es wäre natürlich schöner, wenn diese Telefone auch eine gewisse Kennzeichnung tragen. Ich gehe davon aus, dass die meisten der Hersteller, die so etwas dann in den Verkehr bringen, das zumindest bei den Beipackzetteln angebracht haben. Aber es ist natürlich in dem Moment, wenn ich mich von dem Telefon trenne, wäre es gut, wenn man es wissen würde. Wobei ich glaube, viele der Menschen beim Telefon mittlerweile aufgeklärt sind, dass es ein Elektrogerät ist. Sie müssen sich bloß davon trennen. Und das ist eigentlich so ein Punkt, diese Affinität zu einem Produkt, das ich mal gekauft habe, was viel wert war, wo ich viel Zeit damit verbracht habe. Das hat so eine Emotionalität und löst einen Trennungsschmerz aus natürlich. Würdest du jetzt empfehlen, wenn ich ein Gerät habe, was de facto erstmal noch läuft, dann bringe ich das doch wahrscheinlich besser zu jemandem, der zumindest mir sagt, dass er das weitergibt, das Gerät, oder? Oder an Leute, die... oder in anderen Ländern gibt, oder... Was würdest du empfehlen, mit einem alten Telefon zu machen? Also wenn du Produkte hast, Elektrogeräte, die noch funktionstüchtig sind, also die kein E-Schrott sind, um mal diesen Begriff so ganz einfach zu definieren, E-Schrott. Also wenn das Produkt kaputt ist, ist es kaputt. Wenn es aber noch funktionstüchtig ist, macht es ja Sinn, dass es noch weiterverwendet wird. Also umso länger ein Produkt genutzt wird, umso besser ist es insgesamt. Und deswegen ist es auch sinnvoll, funktionierende Produkte tatsächlich einfach im Kreislauf zu halten, sie nochmals zu verschenken und wenn sie zum Beispiel reparaturfähig sind, auch reparieren zu lassen. Das ist einfach ein Punkt, das kann man nicht von der Hand weisen. Erst wenn es E-Schrott ist, das heißt, wenn das Produkt nicht mehr reparierfähig ist, oder wenn es tatsächlich zerstört ist aus irgendeinem Grund, dann soll es auf den Erdstoffhof oder in den Handel gebracht werden. A: Und gibt es Organisationen, von denen du sagen könntest, das sind gute Organisationen, die wirklich auch dafür sorgen, dass die gut im Kreislauf gehalten werden? Oder muss ich mich da einfach informieren? B: Also ich werde jetzt keine persönlichen Empfehlungen aussprechen, aber es gibt, wenn man heute zum Beispiel unter Repair-Cafés in seiner Stadt sucht, viele Möglichkeiten und Initiativen, die man angehen kann. Wir haben hier in Erlangen zum Beispiel auch eine Möglichkeit, beim e-Verk wird das mit sich geführt, wo man seine alten Geräte, also kein Altgerät, sondern alte, gebrauchte Geräte, die aber noch funktionstüchtig sind, die vielleicht einen Defekt haben oder irgendwie was abgebrochen ist über lange Jahre der Dauer oder der Nutzung, wo sich das jemand anschaut und überlegt, ob man das noch reparieren kann. A: So ein Reparatur-Café-mäßig. B: Genau. A: Verlinken wir auch in den Show-Not. B: Also ich habe zum Beispiel auch eine Kollegin, die hat eine alte Maschine gehabt, so eine Küchenmaschine, und die ist dort auch hingegangen und hat dort um Reparatur nachgefragt, wie es geht und die ist geholfen worden auch an der Stelle. Es kann natürlich auch mal passieren, dass so ein Produkt nicht repariert werden kann, weil es die Ersatzteile einfach nach 30, 40 Jahren nicht mehr gibt. Aber es gibt einfach ja heutzutage wirklich alte Produkte, die lange halten und die man auch wieder herstellen kann. A: Das ist absolut großartig, das zu tun. Hilft euch aber bei der Quotenerfüllung nicht und zeigt auch da wieder, dass die Quote nicht ganz richtig platziert ist oder zumindest der Zielsetzung einer langen Lebenszeit widerspricht. B: Absolut richtig, Patrick. Die Quotenberechnung heutzutage steht diametral eigentlich zu der Abfallhierarchie, die wir haben, die als erstes ganz klar sagt, wir wollen eine Abfallvermeidung. Das heißt, wenn wir Abfallvermeidung im Blickwinkel haben, bedeutet das, dass ich Geräte lange eben im Lebenszyklus halte und durch Reparatur vielleicht auch länger noch im Lebenszyklus halte. Und das macht natürlich die Quote nicht höher, sondern eher lässt sie kleiner werden oder auf einem Niveau verbleiben. Und deswegen muss man sich überlegen, ob man diese Aspekte von Weiterverwendung, Abfallvermeidung auch mit berücksichtigt, was so eine Sammelleistung oder überhaupt eine, ich sag jetzt mal, Bewertung eines Mitgliedstaats im Umgang mit seiner Altgerätebewirtschaftung ausmacht. Also ich glaube, es kommt nicht alleine auf die Sammelleistung an, sondern vielmehr Sammelleistung plus wie viele Geräte halte ich im Kreislauf zum Beispiel eben durch Wiederverwendung oder Weiterbenutzung. A: Plan E, das ist quasi die Kampagne, die ihr ins Leben gerufen habt, um Bürger und Konsumenten zu informieren, stimmt das? B: Ja, das trifft es sehr, sehr genau. 2019 haben wir tatsächlich eine Hauruck-Aktion für die Hersteller gebündelt unter unserem Dach der Stiftung ERR, eine Informationskampagne ins Leben gerufen mit dem Namen Plan E und erklären hier den Verbrauchern die richtige Entsorgung und wie einfach die Entsorgung von Elektro und Elektronik, Altgeräten, also E-Schrott ist. Das war und ist aus unserer Sicht auch erforderlich, weil wir eben ein bisschen dieses Dilemma haben, wir haben Geräte, die tragen diese Mülltonne und als Verbraucher stehe ich dann an dem Tag, wo das Gerät kaputt ist, da und überlege mir, was mache ich jetzt damit? Wenn der Bürger darauf kommt, im besten Falle zu sagen, ich schmeiße es nicht in die Mülltonne, wegen der durchgestrigenen Mülltonne, haben wir schon mal viel gewonnen. Die Frage ist aber, wo bringt das jetzt hin? Und genau da setzen wir eigentlich an, zu sagen, A, schmeiß es nicht in die Mülltonne und B, Entsorge ist richtig und dieses Richtigentsorgen, das haben wir seit 2019 in mehreren Kampagnen auch den Bürgern nahegebracht. Wir haben aktuell eine Kampagne mit "Entsorge Dein E-Schrott richtig, it's magic", die mit den beiden Zauberkünstlern Secret & Joy aus Berlin zusammenläuft und das ist ein absoluter Erfolg, weil die beiden auf eine sehr schöne magische Art und Weise den Bürgern nahebringen, wie magisch, schön, einfach spaßmachend auch Altgeräte entsorgt werden können. Wir hatten eine Auftaktveranstaltung im September in Berlin, wo wir über die organischen Kanäle der beiden Zauberer eingeladen haben, war sehr gut besucht, das Event Open Air, wo der Eintrittspreis ein Altgerät war, was der Zuschauer mitbringen sollte. Das beste und größte Gerät, was kam, es hat sich jemand tatsächlich dazu ein Auto zugeliehen, so ein Sprinter und hat einen alten Kühlschrank mitgebracht. War da auch noch was drin in diesem Kühlschrank? Ne, der war leer, tatsächlich. Da war kein aufgetautes Reh oder sonstiges drin, was man manchmal ja erlebt. Ne, das hat gut geklappt und die haben auf eine sehr ansprechende Art und Weise einfach den Zuschauern nahegebracht, wie wichtig der richtige Umgang und die richtigen Entsorgen von Elektron, Elektronik, Altgeräten, E-Schrott ist. Da waren viele Kinder dabei, einfach auch, weil man hier ansetzt, auch so ein bisschen in diese Umweltbildung mit hineinzugehen. Und man hat spielerisch auch vermittelt, dass man eben diesen Altgerätehaufen, der zusammengekommen ist durch den Eintritt, wir haben dort einen Wertstoffhof sozusagen aufgebaut mit einem Wertstoffhofmitarbeiter, der unser sozusagen nach außen Repräsentant dieses Entsorgungswegs ist, der das entgegengenommen hat, wo die Kinder spielerisch auch so ein bisschen lernen konnten, dass man das eben zum Wertstoffhof bringt. Es kam danach auch von den Teilnehmern sehr, sehr gutes Feedback, die gesagt haben, war ein tolles Event, Zaubershow war toll, aber auch das mit dem E-Schrott, dass man das mal erklärt bekommen hat, wie das funktioniert und warum das so wichtig ist, war einfach ein gutes Learning. Also die "Seek Fruit & Joy"-Kampagne, die ist ja gigantisch, ne? Also das hat ja so einen Kultcharakter ein bisschen. Das werden wir auf jeden Fall in den Shownotes verlinken. Sehr sehenswert tatsächlich, da gibt es drei oder vier Clips mit denen, oder? Also wir haben zwei große Clips und zwei kleinere gemacht, die laufen unter anderem im TV, out of home, bei YouTube natürlich auch und wir haben die auch in allen möglichen sozusagen Formaten digital auf Social Media mitvermarktet, einfach um das weit zu streuen. Und das Schöne ist, die beiden Zauberer selber haben ja auch entsprechende Kanäle und haben das auch auf ihren Kanälen eingesetzt, weil die beide selber, ich würde jetzt fast sagen, so ein bisschen Umweltbotschafter geworden sind. So habe ich sie damals auch anmoderiert auf der Veranstaltung, haben sich beide sehr darüber auch gefreut, weil die brennen für dieses Thema, das merkt man einfach und das ist eine schöne Sache. Und diese Kanäle von "Seek Fruit & Joy", die haben einfach auch eine sehr, sehr gute Reichweite und damit kriegen wir das auch unter die Bevölkerung, das Thema und es wird einfach vermittelt, dass es Spaß machen kann. Seine Altgeräte richtig zu entsorgen, dass man was Gutes tut, dass man sich davon auch trennen kann, ohne diesen Trennungsschmerz zu haben. Also Plan E, das taugt uns ja auch. Also planen, planen, enkeltauglich würden wir es nennen. Aber wir finden es total spannend, dass ihr auch gerade die Jugend da angesprochen habt und das offensichtlich gut angekommen ist. Weil das ist ja für uns und diesen Kanal ja auch ein ganz zentraler, wichtiger Aspekt, den wir immer wieder fördern wollen und der uns wichtig ist. Kannst du da ein bisschen was erzählen, was du da mit den Kindern erlebt hast oder mit den Jugendlichen, wie der auch immer kam? Also wir haben ja mehrere Aspekte, wo wir versuchen, den Kindern das Thema und die Sensibilität für die richtige E-Schrott-Entsorgung näher zu bringen. Wir haben im letzten Jahr ein Hörspiel gemacht "Fuchs und Schaf", "Fuchs und Schieb". Das ist eine schöne Reise von den beiden, wo sie ihre Erlebnisse schildern und der eine dann feststellen muss, dass der andere einen ganzen, sag ich mal, eine Scheune voll Elektroschrott gebunkert hat, das dann richtig entsorgt werden muss. Das ist für Kinder einfach in einer netten Art und Weise herangehört. Das ist ja genau wie wenn ich den Jörn besuche. Moment. Kriegst gleich was mit. Wir machen da noch eine individuelle Beratung am Schluss, wo du deine ganzen Altgeräte abgeben kannst, Jörn, mit den richtigen Kennzeichen. Du hast ein wunderbares Kennzeichen, oder? Ja. Okay. Also "Fuchs und Schaf", das war auf jeden Fall auch ein guter Erfolg. Das wurde unter anderem für die Tonybox auch zur Verfügung gestellt, um an der Stelle sozusagen wirklich eine große Reichweite zu erzielen. Wir haben dieses Jahr auch noch speziell für Kinder mit den Olchis ein exklusives Hörspiel gemacht. Donnerwetter, das ist ein großer Name, den ihr da dabei habt. Das waren wir auch sehr, sehr froh. Hat unsere Agentur auch in Berlin dafür gesorgt und hat dann Kontakt vermittelt, hergestellt. Die waren da wirklich am Ball und haben das geschafft mit dem Oettinger Verlag an der Stelle eben die Olchis zu gewinnen. Also für alle da draußen, die mit Olchis und Tonybox und Co. nichts anfangen können, bekommt Kinder, dann wird das, dann kommt ihr nicht mehr dran vorbei. Ist einfach eine tolle Sache für die Kleinen, spielerisch an diese Thematik herangeführt zu werden. Und wir haben jetzt gerade auch noch eine spezielle für die Sammler, eine LP-Vinyl aufgelegt von der Platte, also eine Platte dafür mit diesem Thema. Und da wollen wir eigentlich nur den Selbstkostenpreis und dann darf gespendet werden. Und das wird dann auch für einen guten Zweck gebracht. Das ist so ein anderes Projekt, wo wir mit Kooperation dabei sind. Das ist "Das macht Schule". Das heißt, da wird auch in den Schulen entsprechend über das Thema Elektro-Altgeräte-Ensorgung aufgeklärt. Wie gesagt, sind wir Kooperationspartner, unterstützen das mit einigen Sachen, um einfach dort in den Schulen den Kindern das nahe zu bringen. Die Kinder sammeln E-Schrott in den Schulen. A: Moment, die bringen diese Platte in die Schule und legen sie auf? B: Nein, nein, nein. Die Platte selber ist einfach ein Give-away, was wir gemacht haben, was man aber kaufen muss und dann kann man eine Donation dafür machen sozusagen. Und dieses Mehr an Geld, was dafür eingenommen wird, das werden wir verwenden, um spezielle Projekte zu unterstützen in der Schulbildung. A: Ihr habt ja eine eigene Seite, "Plan-E-Kids". Ich glaube, das ist auf der Unterseite zu finden. B: Ja, wir haben tatsächlich auch dieses Jahr eine Webseite für Kinder speziell aufgelegt, weil wir das uns auch dieses Jahr als Ziel gesetzt haben, die Kinder spezifisch anzusprechen. Einfache Sprache, kindergerechte Sprache, interessant aufgemacht mit netten Bildern. Und wir haben auch für die Schulen Materialien aufgelegt. Wir haben also Unterlagen gefertigt, die dieses Thema ansprechen. Richtige Entsorgung, Wertstoffhof und Handel als Abgabemöglichkeiten für E-Schrott, eben wo man es nicht tun soll. Auch ein bisschen diese Unterscheidung, was bedeutet die durchgestrichene Mülltonne, was ist Elektroschrott überhaupt und was ist keins. Da hat man zum Beispiel so eine Seite, wo man ankreuzen kann, ob ich jetzt Glas, Papier, Elektrogeräte oder Bioabfall habe. Und das haben wir bei LehrerOnline zum Beispiel auch online gestellt, dass Lehrer in Deutschland auf diese Unterlagen zugreifen können und das in den dritten, vierten Klassen in die Unterrichtseinheiten mit reinnehmen können, um so eine sozusagen gestaltete Unterrichtseinheit zu haben und damit den Kindern dieses Thema näher bringen zu können. So einfach wie möglich zu machen, das mitzuernehmen. Das heißt Plan E unterm Strich ist eine Organisation, die Informationskampagnen für verschiedene Altersgruppen organisiert. Wir steuern über Plan E tatsächlich über verschiedene Kanäle verschiedene Zielgruppen an. Wir haben ganz am Anfang 2019 eine Grundlagenstudie gemacht mit quantitativer und qualitativer Marktforschung, um ganz genau zu verstehen, wo die Probleme, wo die Defizite sind. Und das ist genau auch der Punkt, wo wir dran ansetzen mit den Kampagnen, um die Leute zu erreichen. Wir hatten zum Beispiel vor, ein so genanntes E-Schrott, richtig, It's Magic, hatten wir eine Kampagne, die hieß "Lass los, auch wenn es weh tut". Das waren unter anderem Videoclips, wo auf einem Wertstoffhof eine Beerdigungsszene zu sehen war. Verlinken wir auch in den Shownotes. Wo man dann aber in der Auflösung sah, dass diese Trauergemeinschaft, die sich dort im Regen befindet, eigentlich Abschied genommen hat von dem liebgewonnenen Fernseher, den Carlo, unser Wertstoffhof-Mitarbeiter, dann mitgenommen hat. Das war leider so ein bisschen zeitlich, weil Corona kam, schwierig. Da gab es auch ein paar Stimmen, die dann gesagt haben, finden wir nicht so schön. Wir haben uns mit den Leuten dann auch ins Kontakt gesetzt einfach und haben mit ihnen geredet, was dahinter steht. Dass das nichts mit Quietätlosigkeit zu tun hat, sondern dass es einfach einen Hintergrund hat, dass Menschen zu Produkten, die sie erworben haben, mit denen sie viel Zeit über die Jahre verbracht haben, eine gewisse Affinität entwickeln, wo man sich schwer davon trennt. Und allein wenn ich jetzt hier in dem Raum schaue und vielleicht die eine oder andere Schublade aufmachen würde, ich kenne dich ja auch lang genug, Jörn, bin ich sicher, dass ich das eine oder andere Elektro- und Elektronengerät noch finde, das wahrscheinlich auch auf dem Wertstoffhof schon gehört. Und das ist genau das Thema Trennungsschmerz. "Lass los, auch wenn es weh tut". Das sollte diese damalige Kampagne so ein bisschen bewirken. Da gibt es auch Studien dazu. Ich glaube, Daniel Karnemann hat da Experimente gemacht, dass es gibt so eine Art Verzerrung, ich weiß nicht, ob Verzerrung da der richtige Begriff ist, auf jeden Fall, wenn du ein Produkt, was auch immer es ist, erwerbst und das hat einen bestimmten Wert, sagen wir mal, irgendwas kostet 100 Euro und du überlegst, ist es mir das wert oder nicht und denkst, ja, vielleicht, weiß nicht so genau und du kaufst dir dann für 100 Euro, würdest du es danach aber nicht mehr für 100 Euro oft hergeben, also im Durchschnitt. Bei manchen Produkten, wenn die dann natürlich schrott sind, schon, aber im Durchschnitt gibt es so eine Verlust-Aversion. Das ist der richtige Begriff, jetzt ist es mir wieder eingefallen. Also das ist ein psychologisches Ding, das wir Menschen in unserem Betriebssystem haben. Das ist absolut so. Als wir diese Studie durchgeführt haben und ich die das erste Mal gelesen habe, habe ich auch für mich selber mal intern so eine Rechnung aufgemacht, jetzt nicht monetär, sondern was habe ich bei mir noch im Schrank alles liegen, was eigentlich raus muss und ich war erstaunt, was da alles so zum Vorschein kam. Ich habe dann auch bestimmte Telefone der ersten Generation entsorgt, als ich das im Freundeskreis, da sind sehr viele Leute, die sehr IT-affin und auch elektronikaffin sind, gehört habe, man das hätte es dann ins Museum geben können, da hätte man wahrscheinlich viel Geld dafür bekommen, aber man merkt einfach selber, man will sich einfach nicht davon trennen. Man hat gute Zeit mit dem ersten iPhone verbracht, ich sage es jetzt einfach mal und das lag dann einfach lange im Schrank. Und als ich dann vier, fünf Stück auf einmal abgegeben habe, da wurde mir auch bewusst, ich gehöre auch zu denen, die das machen und bin auch nur ein Mensch an der Stelle, aber es hat zumindest die Einsicht gegeben, dass man es tun muss und dass man was Gutes damit tut, weil man es immer wieder in diesen Kreislauf reinbringt. Das heißt die Kampagne hat sich für dich selbst schon gelohnt? Hat zumindest durch diese Studie, habe ich auch so ein bisschen mich selbst nochmal reflektiert. Wie ist das mit Instrumenten, so Bassgitarren oder so? Warum, wer macht hier Musik? Ich kenne Leute. Ah ja, ok. Auch eine Bassgitarre, wenn sie Pickups hat und Elektronik ist natürlich auch ein Elektronikgerät. Ah, ich habe einen Freund gefragt. Das ist sehr schön. Von einer bestimmten Band meinst du? Hm? Von einer bestimmten Privatband? Ne, ne, ich kenne da. Ich kenne, habe ein paar. Das Schöne ist, bei solchen Produkten, die haben ja meistens Sammlerwert und die kommen ganz, ganz selten irgendwie auf dem Wertstoffhof an, weil die nie entsorgt werden, sondern die werden über Generationen teilweise weitergereicht. Wenn ich jetzt auf den Wertstoffhof gehe, weil ich eine alte Mikrowelle habe, die nicht mehr funktioniert und die da abgebe und ich sehe jetzt da in diesem Korb so eine alte Bassgitarre und ich bin zufällig jemand, der sich damit super auskennt, also ich nicht bin, darf ich die mitnehmen? Nein. Also ich nenne es jetzt mal in den Container reingreifen und das mitnehmen, das ist nicht erlaubt. Wenn das Produkt in dem Container ist, ist es eigentlich erstmal ein Altgerät und das ist im Hoheitsgebiet und auch im Hoheitsbereich der Öhre. Also das ist öffentlich-rechtlich ein Sorgensträger der Kommune und da muss man einfach die Finger davon weglassen. Das ist wahrscheinlich auch ein Haftungsthema, wenn ich jetzt da was nehme und stecke es zu Hause an und bei mir haut es die Sicherung raus oder das Teil geht in Flammen auf und dann wäre wahrscheinlich heikel, wer haftet jetzt dafür? Es ist nur insofern schade, wenn ich jetzt jemand wäre, der sich gut mit sowas auskennt und ich wäre in der Lage, die Lebenszeit dieses Geräts doch noch zu verlängern und das hat da jemand hingegeben, der eben nicht in dieser Lage ist, ist das ja eigentlich schade drum. Absolut richtig. Deswegen gibt es ja auch das Thema Wiederverwendung und man muss da unterscheiden. Manche der Kommunen bieten es heutzutage an, dass sie auf ihren Wertstoffhöfen auch eine Möglichkeit haben, bevor der Bürger sozusagen den Hof betritt oder auch auf dem Hof selber zu unterscheiden, ist es jetzt wirklich ein Altgerät oder möchte ich sozusagen so eine Wiederverwendung ermöglichen. Und dann kann man auch so ein Produkt "ausschleusen" und kann das in diese Wiederverwendung, ich sage es immer so, geben, das muss aber die Öre selber auch anbieten, also die Kommune. Erlangen hat auch so ein System, da kann man für den Bürger Geräte abgeben, die noch funktionstüchtig sind und das glaube ich wird ganz gut angenommen und das wird auch in vielen Kommunen mehr und mehr genutzt, aber es muss einfach halt angeboten werden. Gibt absolut Sinn. Also wenn ich jetzt bedenke, wo ich viel mit Video zu tun habe, also ich mache viel Video-Editing, das heißt ich brauche einfach einen Rechner, der eine gewisse Potenz hat, eine gewisse Leistung abgeben kann und wenn irgendwann die Zeit geht weiter und nach ein paar Jahren hat man dann irgendwie Kameras, die noch stärker, noch mehr Daten produzieren, dann reicht die Performance einfach nicht mehr und für mich ist dieser Laptop irgendwann nicht mehr nutzbar oder zumindest nicht mehr für diesen Zweck. Das heißt aber, dass der für die meisten Menschen noch mehr als genug Leistung hätte. Ich meine, den würde ich dann weiterverkaufen logischerweise, aber wenn ich jetzt das nicht tun möchte, dann könnte ich den da in so eine Wiederverwertungsbox reingeben und jemand anders würde es tun. Das ist tatsächlich Wiederverwendung. Wiederverwendung, sorry. Ja, ja. Ja stimmt, Wiederverwertung wäre dann der andere Weg. Genau, das ist dann, wenn wir schon im Recycling sind. Aber du hast vollkommen recht und wir machen das ja auch nicht anders. Auch wenn ich zum Beispiel ein altes Notebook habe, frage ich erst mit der Familie, kann das jemand noch gebrauchen, was damit anfangen und im Freundeskreis rum, wenn das nicht mehr der Fall ist, kann man das gegeben in solche Einrichtungen bringen, die das dann auch weiter nutzen oder man kann es auch weiterverkaufen über eBay. Aber habe ich das einmal bei der Kommune tatsächlich in den Container gesteckt, dann hat die Kommune das Sagen über dieses Produkt. Und es sei denn, es gibt da spezielle Regelungen auf dem jeweiligen Wertstoffhof, die das erlauben würden. Aber da muss man sie wirklich vorher erkundigen und nicht einfach in den Container langen, weil da kann man sich auch wahrscheinlich keine Freunde damit einhandeln. Wahrscheinlich, ja. Aber man kann wahrscheinlich auch einfach, also so, es ist keine Regelung, gehe ich davon aus, aber wenn jetzt da was ist, wo ich sage, ich wüsste damit was anzufangen, kann man ja immer mal fragen und vielleicht hat man Glück und es gibt sich was. Ja, man sollte es auf jeden Fall vorher fragen. Ich glaube, in den meisten Fällen wird man da aber nicht so viel Erfolg haben. Wenn es mal ein Schrott, also eh Schrott war und es ist, wenn es im Container lag, hat man da wahrscheinlich nicht so viel Glück. Okay, ich habe da keine Erfahrung in der Mitte, deswegen frage ich. Ich habe nur gedacht, dass ich immer mal wieder gehört habe von Menschen, die was vom Recyclinghof geholt haben und ich frage mich immer, wie, weil eben genau diese Überlegung war für mich, ich hätte jetzt eine gewisse Hemmnis, mich dazu bedienen, aber wahrscheinlich ist das dann so eine Wiederverwendungsbox gewesen oder irgendwas in der Art. Kann gut sein. Also ich meine, dieses, ich nenne es jetzt mal Ausschlachten von Geräten auf den kommunalen Wertstoffhöfen, das sehen die Kommunen überhaupt nicht gerne. Also das ist auch, muss man ganz klar sagen, weil die Geräte, wenn so was passieren würde, dass ein Container hier nochmals durchkämmt wird und dann rein die werthaltigen Sachen rausgenommen wird, das ist ja auch im Endeffekt, beim Recycling können ja auch Erlöse entstehen. Zum Beispiel, wenn ich hochwertige Notebooks habe oder Produkte aus dem ITK-Bereich, damit kann man Geld noch verdienen. Was ist ITK? Informations- und Telekommunikationstechnologien. In diesem Bereich, da habe ich auf jeden Fall Möglichkeiten und wenn man natürlich immer nur die schönen Früchte rausnimmt und das was Kostenträchtiges drin lässt, das ist nicht so angenehm. A: Mal eine Legende, ich weiß nicht ob es eine Legende ist, aber ich glaube viele Menschen, also ich auf jeden Fall kenne so diese Dokumentationen, wo man sieht, in irgendeinem armen Land landet am Ende dann unser ganzer Schrott und der wird dann da angezündet und irgendwelche Menschen laufen dann barfuß drum herum und versuchen noch die letzten Kupferdrähte raus zu fischen, holen sich dabei einen Haufen Krankheiten und so. Ist das noch aktuell und was können wir dagegen tun? Kannst du dazu was sagen oder ist das nicht dein Thema? B: Ich weiß darüber Bescheid und natürlich informieren wir auch im Rahmen unserer Plan E-Kampagne in den Schulen haben wir dieses Thema ganz klar mit aufgenommen, einfach um darüber zu informieren, auch zu sensibilisieren, weil das eine hängt mit dem anderen sehr stark zusammen, nämlich die richtige Entsorgung. Wenn ich nämlich falsch entsorge, das heißt, wenn ich es nicht auf den Wertstoffhof bei unseren Kommunen in Deutschland gebe oder in den Handel, sondern zum Beispiel es klingelt an der Haustür jemand und sagt, kann ich mal zum Beispiel alle interessanten Elektro-Altgeräte bei Ihnen mitnehmen. Der wird sich sicherlich nicht für den Kühlschrank interessieren, aber der wird sich vielleicht für das alte Notebook interessieren und für Sachen, die werthaltig sind oder irgendwelche Bereiche wie Mobiltelefone etc. Diese Sachen, die ich so an Haustürgeschäften, das ist jetzt mal in Anführungszeichen, oder Haustürrücknahmen durch irgendwelche illegalen Sammler abgebe, die landen mit großer Wahrscheinlichkeit genau in solchen Ländern, was du gerade gesagt hast, Patrick, das ist Ghana wahrscheinlich, was du gesehen hast. Da gab es einen Film auch dazu, das passiert tatsächlich und es passiert immer noch. Also das ist Realität und deswegen ist einfach diese richtige Entsorgung von Altgeräten ganz ganz wichtig und deswegen klären wir auch genau darüber auf, was diese richtigen Wege sind. Und es ist nicht nur Ghana, manche Leute wissen es ja nicht, wir haben auch Altgeräte, die illegal zum Beispiel nach China exportiert werden und dort ausgeschlachtet werden und teilweise uns dann wieder in Deutschland verkauft werden, Komponenten davon, wie Bauteile oder irgendwelche Kondensatoren etc. Und ich glaube, das ist einfach ganz wichtig, dass wir auch als Land uns bewusst sind, dass wir unsere Altgeräte richtig entsorgen, um eine Chance zu haben, die Produkte, die dort drin enthalten sind, die Rohstoffe, die dort drin enthalten sind, wieder nutzen zu können, wieder einsetzen zu können, um wirklich eine Kreislaufwirtschaft zu etablieren. Weil wenn wir das nicht tun, müssen wir, wir haben es vorher schon mal angesprochen, zukaufen, neue Produkte abbauen und letztendlich auf die lange Sicht wird es wahrscheinlich teurer alles werden dadurch. Jörn, ich weiß nicht, ob du noch weißt, wie dieses Startup hieß. Das ist nochmal eine leicht andere Thematik, an die ich gerade denke. Wir hatten bei der Pessler AG, wo wir beide vorher gearbeitet hatten, haben wir ein Abkommen mit einem Startup aus Holland. Closing the Loop. Closing the Loop hieß es, vielen Dank. Das ist eines dieser Startups, die zum Ziel haben, sich selbst abzuschaffen, weil es hoffentlich irgendwann nicht mehr nötig ist, und die haben Folgendes uns erzählt, dass nicht, also ich spreche jetzt nicht von Müll, sondern von Produkten wie Laptops, Handys und so weiter, die noch funktionieren, aber eben für uns nicht mehr gut genug sind, wir brauchen das Neue. Und die haben uns erzählt, was sie anbieten, was wir bei der Firma in Anspruch genommen haben, war, für jedes Produkt, das wir neu kaufen, entnehmen sie eins an der kritischen Stelle zwischen Altgerät, das wir nicht mehr brauchen, geht seinen Weg, bis es irgendwann in einem armen Land noch versucht wird zu verkaufen, und die, die dort nicht mehr verkauft werden können, die landen dann dort auf so einer Deponie. Das heißt, es ist kein Müll, bevor es nicht, sagen wir mal Ghana, am Straßenkiosk entschieden wird, selbst hier kann es nicht mehr verkauft werden, jetzt kommt es auf die Deponie. Und da haben die gesagt, gehen Sie rein, kaufen diese Altgeräte ab, oder entnehmen sie, keine Ahnung, und führen Sie dann den Recyclingzyklus wieder zu. Und zu einem ordentlichen Recycling. Das heißt, die Produkte werden dann zurückgebracht, in dem Fall in die Niederlande, und werden dort richtig entsorgt. Ganz genau. Also so habe ich es verstanden. Das war deren Story. Ist das, wovon wir beide gerade gesprochen haben, über diesen Schrotthändlerweg, also illegaler Schrotthändlerweg, oder ist das nochmal ein anderer Weg? Ich würde sagen, das ist ein anderer Weg. Ich habe davon noch nicht gehört, von dem Start-up. Was wir vorhin tatsächlich besprochen haben, war eine illegale Verbringung von E-Schrott in Drittländer, hier in dem Fall Afrika, Ghana. Das ist also nicht gesetzlich konform. Und die meisten dieser Produkte werden eben auf diesen illegalen Halten auch komplett zerlegt, verbrannt, unter menschenunwürdigen Bedingungen. Absolut. Okay. Also es ist wahrscheinlich ein anderer Weg. Ich habe mir überlegt, ob dazu irgendwas Bekanntes, wie dann dieser Weg kommt, dass das Handy dann da noch verkauft wird. Ich kenne das nicht tatsächlich, aber werde ich mir mal anschauen. Klingt interessant. Ist vor allem interessant, wie das finanziert wird, das Ganze, weil das ist bestimmt auch relativ kostenintensiv, könnte ich mir vorstellen. Was da drin steckt, weil natürlich Logistikkosten dahinter stecken und die sind nicht grad günstig. Ja, ich weiß nicht. Also die kriegen natürlich dann Geld dadurch, das recycelte Material, wenn sie es verkaufen, nehme ich an. Aber ganz klar war das eine Art Kompensation für jeden Laptop, den eine Firma, in dem Fall unsere Ex-Firma, gekauft hat, wurde dann praktisch dieses Start-up beauftragt, den entsprechenden Materialwert, dem Schrott zu entnehmen, also der Deponie zu entnehmen. Das kostet ja auch Geld. Das kostet Geld, genau. Diese Logistik haben wir bezahlt. Die Firma, die das in Auftrag gibt, die bezahlt da irgendeinen Betrag pro Gerät. Achso, okay, das heißt in dem Fall hat das die Pessler AG damals... Komplett freiwillig. Komplett freiwillig, genau. Also es ist schon irgendwie eine Kompensation natürlich, aber eine, die irgendwie so eine gewisse Transparenz dabei auch hat, also dass die ordentliche Sachen damit tut. Und deswegen sagen die auch, gleichzeitig ist ein anderer Zweig von denen halt Lobbying, dass solche Mechanismen nicht mehr stattfinden können. Deswegen sagen sie auch, sie wollen sich selbst abschaffen. Also idealerweise brauchen wir das irgendwann nicht mehr, weil halt eine komplette Kreislaufwirtschaft entstanden ist. Wenn das Geld natürlich dann bei den Menschen, die eigentlich sozusagen ihre Kinder da zum Arbeiten schicken, ankommt, dann ist das gut in Afrika, weil das sind ja oft einfach arme Familien, die keine andere Möglichkeit haben, irgendwie Geld zu verdienen. Ich habe mir selber mit diesem Thema, ich saß im Zug und hatte mit Kollegen aus dem Büro darüber gesprochen und es hat sich jemand dazu eingeschaltet in dieses Thema und wir sind wild beschimpft worden, überhaupt darüber nachzudenken, dass das schlecht sein könnte, so was, illegale Entsorgung nach Afrika, weil da werden ja Arbeitsplätze vernichtet, wenn man das abschaffen würde oder ändern würde. Also man kann das sehr kontrovers diskutieren. Der Mann, der war da auch nicht sehr zu beruhigen mehr im Zug, aber man sieht einfach, es gibt da unterschiedliche Facetten. Ich bin der Meinung, wir müssen dazu übergehen, dass wir unsere Rohstoffe eben hier in Deutschland halten und nicht illegal exportieren. Das ist ein wichtiger Punkt, deswegen auch Plan E. Ich finde dieses Argument auch ein bisschen schwierig tatsächlich, weil das ist das Gleiche wie mit diesen absoluten Hungerlöhnen, die für manche Kleidungstextilhersteller in Bangladesch oder so bezahlt werden und dann zu argumentieren, ja, wenn wir es nicht machen, haben sie ja gar kein Geld. Also das finde ich ein bisschen schwierig. Ich finde, wir sollten Menschen einfach fair behandeln. Aber das ist, glaube ich, nochmal ein anderes Thema. Dann siehst du ja eigentlich relativ viele Dinge. Du musst da, ich glaube, du musst ab und zu mal nach Brüssel, du musst mit irgendwelchen Leuten dich unterhalten. Du kannst aber dann auch so eine Kampagne wie mit SIGFÜR & JOY machen. Also das ist dann schon abwechslungsreich auch, was du da tun kannst, auch als Vorstand von so einer Stiftung, oder? Aber ich habe einen sehr spannenden, aufregenden, manchmal auch so ein bisschen, ja, den Blutdruck hochtreibenden Job. Aber es macht Spaß. Ja, ich bin teilweise viel zu oft in Brüssel. Aber das ist auch erforderlich, weil wir natürlich auch Europa haben und auch als Register und Teil eines Registernetzwerkes, das mache ich ja auch noch nebenbei, im European WeRegisters Network, versuche, die Harmonisierung voranzutreiben. Genau diese Fragen, die wir vorhin hatten, welche Produkte sind im Anwendungsbereich, welche nicht, das zu harmonisieren, um das auch für die Hersteller einfacher zu machen, weil das für die manchmal sonst ein Chaos ist, wenn in dem einen Mitgliedstaat zum Beispiel ein Produkt im Anwendungsbereich ist und im anderen nicht. Weil die müssen natürlich ihre Warenwirtschaftssysteme komplett unterschiedlich fahren, wo sie registrieren, wo sie Mitteilungen machen, wo sie es nicht tun, wo sie es kennzeichnen oder dann wiederum nicht. Und das macht Spaß, aber es ist natürlich, es ist viel Arbeit. Und so was wie Plan E und Kommunikation, das ist, ich finde, das rundet einfach den Job sehr schön ab. Es ist fast, ich würde jetzt sagen, der Begriff befriedigend. Das hat eine gewisse Erfüllung. Das ist wahrscheinlich der richtige Begriff. Weil man zu dem, was ich sowieso bei dem Job gut finde, wir tun was Sinnvolles, macht man es noch sinnvoller. Weil es ist etwas, wo man, wenn ich meine eigenen Kinder anschaue, sag, es ist was Sinnvolles für die Zukunft, den Kindern auch eine Möglichkeit zu bieten, dass wir nicht irgendwie alle Produkte nur noch wegschmeißen, dass wir irgendwie unsere Produkte alle außer Lande schaffen, sondern dass wir wirklich uns darum bemühen, Menschen und unsere Kinder, alle in Deutschland dahin zu bringen, Altgeräte richtig zu entsorgen und damit eine Kreislaufwirtschaft zu fordern und zu fördern. Ich finde, dass es einen besseren Punkt zu enden finden wir eigentlich nicht. Absolut, ja. Ich hätte noch eine Frage. Die nimmt uns jetzt ein bisschen das schöne Ende, aber ich würde es trotzdem fragen. Ich habe da so eine Idee vor einer Weile gehabt und ich wüsste gern, was du dazu sagst. Ich habe irgendwann mal eine Doku gesehen von Arte, da ging es über Kuba und wie Kuba von der Welthandelsgemeinschaft sozusagen ausgeschlossen wurde und wie kreativ die dann werden mussten, um trotzdem zu überleben und auch ein gutes Leben irgendwie zu erhalten. Und ein Teil dieser Dokumentation ging dann über Makerspaces, also 3D-Drucker, Sachen reparieren, Sachen programmieren und so. Und ich dachte mir, wie können die 3D-Drucker haben, wenn die keinen Import haben können? Und es wurde dann tatsächlich thematisiert. Die haben die einfach selbst gebaut. Die haben halt Drucker genommen, die sie noch hatten, also Tintenstrahldrucker, Laserdrucker und haben die Motoren da ausgebaut, haben die ganzen Schienen ausgebaut und die halt in einem 3D-Raum wieder angebaut und einen Code dazu geschrieben und haben funktionierende 3D-Drucker. Das Gehäuse dazu haben sie sich dann irgendwie auch aus Altteilen gebaut und das Filament, was ja sonst auch wahrscheinlich größtenteils importiert wird, das bauen sie auch selbst. Dafür haben sie einfach alte PET-Flaschen und Co. oder Druckerteile genommen, die klein geschreddert mit so einem Motor und dieses Granulat dann eingeschmolzen durch eine Heizdrüse, weißt du nicht woher hatten. Und irgendwie dachte ich mir, ich würde das gerne auch machen. Wie kriege ich denn so Teile, wenn ich es mir am Recyclinghof nicht holen darf? Schau mal ins nächste Zimmer her, da findest du bestimmt viele Möglichkeiten. Den gebe ich dir nicht, der ist ja im Einsatz. Nein, aber... Also eher so Nachbarschaftsthematik dann? Ich würde schauen, wo du wirklich alte Drucker herbekommst. Also jetzt nicht Altgeräte, sondern einfach vielleicht welche, die auch noch funktionstüchtig sind, also die auch nicht bei der Kommune im Container liegen, sondern vielleicht auch einfach beim Nachbarn, der sagt, ich habe ja noch was zu verschenken und das zusammen zu tragen. Und ich meine, ihr habt den Sachverstand auch technischer Natur. Jörn, meine ich, hat da einiges an Know-how. Und die beiden rechten Hände hat dann der Patrick. Probiert das einfach. Und eine wahnsinnige eigene Überschätzung der Fähigkeiten. Würde mich eigentlich sehr interessieren, wenn ihr das anstoßt und vielleicht haben wir dann eine Chance, auch da nochmal drauf zurückzukommen. Also haltet uns da gerne im Loop. Vielleicht kann man da mal gucken, ob man da mit Plan E noch irgendwie mal darüber berichten kann mit einem positiven Beispiel, wenn man so was wirklich hinbekommt. Einfach aus so einem Produkt Tintenstrahldrucker, einem 3D-Drucker. Klingt jetzt erstmal so ein bisschen nach einer langen Reise von dem einen zum anderen, aber es ist eine Herausforderung. Das habe ich auch zum Patrick gesagt. Ich habe gesagt, klacksen. Ja, das ist die Idee. Manchmal, glaube ich, lohnt es sich, sich so lange naiv zu überschätzen, bis man so tief drinsteckt, dass man nicht mehr rauskommt. Und dann muss man durch. Also das ist so die Idee dahinter. Eine Frage noch für meine Exit-Strategie aus diesem Ding. Wenn ich jetzt da was zusammen löte und bastel und dann nach zwei Jahren feststelle, boah, nee, ich habe mich wirklich krass übernommen, muss ich dann irgendwie mich schämen beim Recyclinghof, wenn ich diesen Frankenstein-Dings da abgebe? Oder ist das völlig egal? Nee, das ist ein Elektronik-Altgerät dann, wenn du da einen Entledigungswillen hast und dann kannst du es dort auch abgeben. Und wenn eine Batterie dabei sein sollte, die du trennen kannst, trenne sie und entsorge sie richtig im richtigen Weg der Batterie. Ein Entledigungswillen? Ja, wir wollen jetzt nicht juristisch da wirklich tiefer einsteigen, aber das ist das, wo man dann in die Altgeräte-Eigenschaft einsteigt, also wo der Abfallbegriff zum Tragen kommt. Das können wir gerne dann nochmal in einem nächsten Podcast ertiefen. Alex, das war eine wahnsinnig schöne Folge. Ich habe einen Haufen Zeugs gelernt. Die eine Sache, die jeder mitnehmen sollte, hebt euren alten Kram nicht auf, den ihr nicht mehr benutzt, sondern führt es dem Recyclingweg wieder zu. Gebt es ab im Handel oder beim Recyclinghof, damit wir diese Rohstoffe wiederverwerten können in neuen Geräten und weniger schürfen müssen. Habt ihr noch irgendwas zu sagen? Hat mir super Spaß gemacht mit euch beiden. Jederzeit gerne wieder mal eine Fortsetzung. Vielen herzlichen Dank. Hat mich heute auch weitergebracht. Cool. Danke fürs Kommen, Alex. Sehr, sehr gerne. Liebe Grüße an die Nachbarschaft. Ere gut, alles gut. Klima Nachbar wird produziert von der Beyond Content GmbH. Zu Gast war in dieser Episode Alexander Goldberg. Podcast Bearbeitung von Tobias Weiland. Das Intro wurde eingesprochen von Lukas Herbert, aufgenommen bei und mit Jörn Pessler, moderiert von mir, Patrick Niedermeyer. Wir freuen uns über Feedback und Bewertungen. Danke fürs Zuhören und mach dir immer wieder bewusst, du wirkst auf deine Nachbarschaft.

2024 - Michael Schindler & Patrick Niedermayer