E20: "Energiewende geschafft"
Ein Tag im Jahr 2040
14.03.2024 Michael Schindler & Patrick Niedermayer
Video zur Episode
;
Zusammenfassung & Show Notes
Wir befinden uns im Jahr 2040, in einer Welt, in der die Klimaneutralität erreicht wurde und grüner Strom in Hülle und Fülle fließt. Die Straßen sind leiser und voller grüner Mobilität, und die Menschen genießen saubere Luft und eine nachhaltige Lebensweise.
Wir haben in dieser Folge eine neue Idee ausprobiert und über das Buch "Weltuntergang fällt aus!" von Jan Hegenberg gesprochen. Das Buch ist sehr positiv geschrieben und zeigt, wie wir die Energiewende schaffen können. Jan Hegenberg erklärt Kapitel für Kapitel, warum wir den Weltuntergang stoppen werden und wie wir die Klimakrise bewältigen können. Das Buch hat uns sehr gut gefallen und unser heutiger Gast Tobi liest uns das letzte Kapitel daraus vor.
Die angesprochenen Internetseiten:
http://graslutscher.de/
Das Buch:
https://www.buch7.de/produkt/weltuntergang-faellt-aus-spiegel-bestseller-jan-hegenberg/1042730466?ean=9783831206049
https://amzn.eu/d/cSMeMH7
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Transkript
Klimanachbarn. Die Revolution beginnt
nebenan. Der Podcast mit Patrick und Michi.
Heute ist der 7.
März 2024. Wir haben bestimmt
noch 1,2 Grad
wärmere Durchschnittstemperaturen
als vor dem
industriellen Zeitalter. Heute
wurde der deutsche
Strombedarf bestimmt zu
einem hohen prozentualen Anteil an
Erneubaren Energien
gedeckt. Bestimmt leider die deutsche
Fläche immer noch an Dürre und der
Meeresspiegel ist bestimmt
auch um 25 Zentimeter gestiegen
seit 1880. Ich habe keinen neuen Fakt für
euch. Patrick, wie
geht es dir? Was ist da los?
Wieso bist du so unvorgereitet? Was
soll man gedacht, heute findet nichts statt?
Fällt aus. Aber
was fällt aus, Patrick? Ich
habe einen Termin für
uns eingestellt, der heißt
Podcast im
Weltuntergang fällt aus. Und dann
Michi dachte, der
Podcast Weltuntergang fällt aus,
anstatt dass die
Podcast-Episode Weltuntergang
fällt aus heisen
wird. Wir sind heute zu dritt.
Michi und Michi kennt
ihr ja. Wir haben noch einen
Gast bei uns, den Tobi
Weiland. Den Namen habt ihr
vielleicht schon
mal gehört, der ist sonst
immer hinter der
Kamera oder hinter dem Mikrofon,
sagt man so. Er schneidet unsere Podcasts
seit einigen Monaten
und dafür bin ich wahnsinnig
dankbar. Er macht
nämlich einen fabelhaften Job.
Tobi, schön, dass du
mal vor dem Mikrofon dabei bist.
Ja, ich freue mich
auch, heute dabei zu sein.
Hallo zusammen.
Heute live zugeschalten aus...
Brüssel. Ja. Möchtest du näher, dass
du deinem Ort sagen oder ist das unterliegt des
Verschwiegenheit?
Nein, das unterliegt glaube ich
nicht, der
Verschwiegenheit. Ich bin hier jetzt
für sieben Wochen in Brüssel. Ich bin
eigentlich, auch aus
Nürnberg, wohnt seit eineinhalb Jahren
in Köln und arbeite
beim WDR und da gibt es auch
einen Auslandsstudio
hier in Brüssel, wo ich jetzt
seit sieben Wochen
lang eine Vertretung mache.
Lügenpresse. Moment,
da habe ich ein paar Argumente
dagegen. Da machen
wir eine andere Folge daraus.
Ja, richtig. Ja,
genau, und deswegen bin ich jetzt
gerade hier. Schön.
Wir machen heute mal eine ganz
andere Episode. Das
wird jetzt sehr experimentell,
also an alle
Zuhörenden. Da draußen sagt uns
bitte im Nachhinein
irgendwie per Social Media oder
E-Mail oder so, wie
ihr diese Episode findet,
ob das was ihr cool
findet oder nicht. Ich habe
mal wieder ein Buch
gelesen und daraufhin hatte
ich eine Idee. Das
Buch heißt Welchuntergang fällt
aus, wie ich schon
gesagt habe. Es ist von Jan
Hegenberg, den
vielleicht der ein oder andere
da draußen kennt,
weil er auch den Blog betreibt,
der Graslutscher.
Also falls es denn niemand von
euch kennt, das ist
der Autor dahinter und der hat
ein Buch geschrieben
mit dem Titel Welchuntergang
fällt aus. Dieses
Buch hat mir sehr gut gefallen.
Es ist sehr
unterhaltsam geschrieben. Es ist ein
sehr, sehr optimistischer Blick auf die
Herausforderungen unserer
Zeit und er erklärt, wie gesagt,
sehr optimistisch, aber immer sehr gut
begründet, warum wir den
Welchuntergang stoppen werden,
also warum wir die
Klimakrise stoppen werden,
wie wir die
Energiewende schaffen. Er erklärt
es so Kapitel für
Kapitel, zum Beispiel den
Energiemarkt, wie der
gerade schon im Umsturz ist,
wie durch
exponentielles Wachstum und immer
günstigere Preise
für PV und Wind. Jetzt schon
eigentlich ein
No-Brainer ist das zuzubauen
anstatt
Kohlekraftwerke. Warum zum Beispiel die Pläne
in China, diese
Kohlekraftwerke, die habt ihr
bestimmt schon mal
gehört, wie viel Kohlekraftwerke
China noch bauen
möchte, dass die Jahr für Jahr
mehr und mehr von
diesen Plänen wieder stoppen und
zurücknehmen, noch
bevor sie gebaut werden,
weil es einfach keinen
Sinn mehr gibt eukonomisch.
Und so geht der
Kapitel für Kapitel durch.
Es ist also ein
Sachbuch mit hervorragenden,
lustigen
Vergleichen. Das ist also eine klare
Empfehlung von mir.
Und am Ende macht es sich die
Freude an dieses
Sachbuch dran, ein fiktives
Kapitel zu schreiben,
in dem er einmal aufzeigen
möchte, wie sieht
denn das Jahr, also wie sieht
ein Tag im Jahr 2040
für eine Person aus in dieser
Welt, die die
Energiewende geschafft hat. Und
dieses Kapitel heißt
Energiewende geschafft. Und ich
dachte mir, der Michi
sollte dieses Kapitel auch
kennen. Und im Tobi
habe ich davon erzählt, dass
ich mir dachte,
vielleicht machen wir dann Podcast
raus, wir hoffen,
dass Jan Hegenberg uns erlaubt,
das dann auch zu
veröffentlichen. Die Begrüße
gehen raus an der
Stelle. Und Tobi meinte, also schon
seit der Grundschule mache ich
Vorlese-Wettbewerbe. Und ich
glaube, ich hätte da Bock dabei zu sein.
Und deswegen darf
Tobi uns vorlesen und wir hören
mal zu und reagieren
vielleicht drauf. Ein Reaction
Content und Reaction
Podcast. Wir schreiben den
7. März 2040. Jetzt
darfste. Ich wollte gerade noch
einen Fakt
hinzufügen, was ich heute Vormittag
noch gelesen habe in
der Tagesschau, dass 2023
tatsächlich über die
Hälfte des erzeugten Stroms
in Deutschland aus
erneuerbarer Energieträgien kam
und Windkraft die
Kohle als wichtige Quelle
abgelöst hat. Mit
Sagen und Schreiben 31% des
erzeugten Stroms,
was aus Windkraft kam und
damit mehr als Kohle.
Und das fand ich ganz schön.
Die
Kohleverstromung oder der Kohleanteil ist
auch rapide gesunken
die letzten ein, zwei Jahre.
Das ist die letzten Sachen Grafgesine,
aber ich bin ganz
beeindruckt davon. Und das,
obwohl wir die Kernkraftwerke vom Netz
genommen haben, wäre
unfassbar. Keine Ahnung können.
Ja, ich würde sagen,
dann fange ich einfach mal
an. Ja, bitte. Und
wir unterbrechen dich einfach,
wenn wir irgendwas
zu kommentieren haben. Auf
jeden Fall. Moment,
moment, eine Frage noch. Hat
jemand von euch schon jemals Reaction
Content gemacht? Nee,
noch nie. Ja, nur privat. Ich
fühle mich gerade nur Druck reagieren zu
müssen. Es ist ein
ganz neues Gefühl dabei.
Ich bin so in die Tüte ausgeschaut.
Ja, genau. Hat er nicht gesagt. Nee. Also ich
fühle mich mal zurück.
Mein Tee habe ich gemacht. Das
ist gut. Mach es euch
gemütlich. Augen zu. Los gehts.
Es ist das Jahr
2040. Die Klima-Neutralität
ist erreicht. Putin
sitzt im Knast und günstiger
Strom fließt in Massen. Im Hintergrund
wurde natürlich
richtig in die Hände gespuckt,
sodass jetzt die
komplette Energiewirtschaft
anders
funktioniert. Aber wenn ihr an einem
kühlen Aprilmorgen
aufsteht, barfus in die
Küche schlurft und an der Kaffeemaschine,
die Wärme der Fußbodenheizung
genießt, könntet ihr fast den Eindruck bekommen,
es sei immer noch
2023. Die Bude ist warm und
hell, der Kaffee
heißt und die Schlagzeilen der
Tagesschau flimmern über das Display des
Küchenschranks.
EU-Kommissionspräsident Riso verkündet
europäische Klima-Neutralität. Wieder
massiviert. Wieder
massiviert Demonstration vor Landtag
in Dresden für mehr Windkraft.
Ministerpräsident Michael
Wendler hat sich seit fast 60 Tagen
im Keller der Staatskanzlei
verbreikadiert. Vladimir Putin beschwert sich an heute
wieder TikTok über übel riechenden
Gefängnisfraß in Den
Haag. Ich finde das ganz nett.
Ja, deutscher Filmpreis geht an
Sixpack Romance von und mit Matthias Schweigöfer.
Natürlich. Ja. Okay, es ist 2014 nicht
alles besser. Aber die Wohnung ist angenehm
temperiert und eure
Kaffeemaschine arbeitet brav
vor sich hin, ohne
dass dabei 1 Gramm CO2 entsteht.
Dafür passiert
natürlich eine Menge im Hintergrund.
Um euren Wohnort
Rostock herum wurden in den letzten
20 Jahren moderne
Windkraftanlagen errichtet,
die zusammen mit
den anderen Anlagen im Land
viermal zu viel Strom erzeugen wie
2020. Ganz kurz hier möchte ich unterbrechen,
weil das ein Fakt ist aus dem Buch. Er
beschreibt darin, wie wir
uns in unseren Stromerzeugungen
durch Wind
vervierfachen können, ohne einen
Windrad mehr im Land
zu brauchen. Nur dadurch,
dass wir die alten
Windkrafträder durch neue
ersetzen, weil die
einfach mehr Ertrag bieten.
Das ist spektakulär. Das ist voll geil.
Weil immer die Leute
Angst haben, dass wir die
Landschaft
verspargeln und so was. Ja, ich bin
letztens, die Leute
haben aber auch Angst vor
Windströmungen, die
einen krankmangenden Kopf
bei den Regeln
erlernen. Ich bin letztens an
Garzweiler
vorbeigefahren, als wir vom Dreh
waren und halleluja.
Da ist jedes Windkraftwerk
irgendwie in
Augenschmaus, die grießen Fläche
sieht die da
einfach. Ich bin aus dem Ruhpot,
Beton kann auch schön sein. Boah. Ja, mal
schauen. Warst du schon
mal in Duisburg? Ne, mach weiter.
Ne, noch nicht. Es
sind mehrheitlich recht
große Anlagen, die
viel mehr Strom pro benötigter
Fläche erzeugen,
sodass es trotz des Zubaues
mehr Wald und
ausgedichtete Naturschutzgebiete
gibt als früher.
Jetzt hat er es ja selbst
gesagt, er hätte
ihn nicht beblicken müssen.
Mensch. Durch die nochmals gestiegene
Effizienz der Technik
ist seit letzter Nacht deswegen
mehr Windstrom im
deutschen Netz, als insgesamt
benötigt wird. Dazu
bedarf es keine Sturms oder
so, denn für den April typische
durchschnittliche
Windenergie übersteigen jetzt bereits den
gesamten Bedarf. Damit Altersstrom auch
genutzt werden kann,
laufen die Verbraucher gerade
auf Hochtouren. Eine
Flotte von E-Bussen, E-Lkw
und E-Autos werden
aufgeladen, große Maschinen
in Fabriken
zersägen, walzen, erhitzen und
schmelzen gerade
Rohstoffe und lagern diese dann
zwischen.
Recyclingbetriebe zerhexeln alte
Batterien,
Elektrostahlwerke mit Lichtburgenofen,
fahren ihre
Temperatur hoch, weil der Strom
aktuell zu billig
ist, um das alles nicht zu tun.
Das alles ist kein
Science Fiction, das sind
alles Sachen, die
jetzt schon entweder laufen
oder in der Vorbereitung sind, also
Lichtburgenöfen, ich habe
mich vor einer Weile mal mit Stahl
der Zukunft auseinandergesetzt, das ist
eine der
vielversprechenden Möglichkeiten für
die Zukunft. Also das
ist davon nichts erfunden.
Da muss auch nichts
Neues dafür erfunden werden,
es ist nur die Weiterentwicklung von dem,
was es heute schon
gibt, was ich ziemlich cool
finde. Definitiv.
Zumindest bei euch im Norden ist das der
Fall. Im Süden wetter
Wind heute eher schwach und
es ist neblig. Folglich liefern Sonne und
Wind weniger
Energie. Der Strom im süddeutschen
Netz ist dadurch
an diesem Tag etwas teurer
als im Norden,
sodass alle Privatleute und
Firmen abwägen, welche Verbraucher sie
anstellen und welche
bis morgen ausbleiben oder mit
eigenen
Batteriespeichern versorgt werden. Damit
es auch in Wohnungen
und Fabriken in Süddeutschland
hell und warn bleibt, kommt dort
zusätzliche Energie aus mehreren Quellen an.
Zu dieser Zeit ist
viel Biomasse-Strummel im
Netz. Anstatt wie im
Jahr 2022 nach indonesischen
Mundgalender zu laufen, wurde den
Biomasse-Kraftwerken eine
intelligente Steuerung spendiert, sodass
sie ihre wertvolle
Leistung besonders dann
erbringen, wenn sie
am dringendsten gebraucht
wird, bei Flaute und Nachts. Es laufen
Gaskraftwerke, die anstatt
mit Erdgas, mit grünem Wasserstoff,
grünem Methan oder
einem anderen im Sommer
hergestellten Gas
Stromerzeugen. Unsere früheren
Erdgas-Speicher haben wir nun am Ende des
September zu 95% mit
synthetisch hergestellten
Gas gefüllt. Früher hätte das nur für ein
Viertel des
Jahresverbrauchs gereicht, aber
da die meisten Unternehmen ihren
Wärmebedarf für die
Produktion aus Kostengründen von
Gas auf Strom umgestellt haben und unsere
Wohnungen und
Häuser nun noch an sehr kalten
Tagen mit Verbrennung die Wärmepumpe
unterstützen, reichen die
Gas-Speicher theoretisch für den
kompletten Winter.
Ein Teil des Windstroms
aus Nordrheinland
oder dem Ausland wird per
neu gebaute Hochstromkabel relativ
verlustfrei nach
Süddeutschland übertragen. An so einem
Tag braucht der
Süden außerdem weniger Strom,
weil der leicht
erhöhte Strompreis den Menschen
dazu motiviert, die Energie cleverer zu
nutzen. Wer ein
Ehehautor hat oder e-Lkw oder andere
Batteriebetriebene
Maschinen im Fuhrpark hat,
die in der Regel
nur alle fünf Tage aufladen
müssen, checkt die Wetterverhersage und
wartet mit dem Laden
lieber die zwei Tage, bis der
Nebel sich verzogen
hat, dass wetterwindiger
und sonniger und die
Energie damit billiger wird.
Beziehungsweise tut
das niemand manuell. Das
wird von ein paar
schlauen Steuergeräten übernommen,
die unsere Bedarf kennen. Das war der
wichtige Punkt. Ich hatte schon kurz Angst,
man muss denken. Das geht
schief. Das wird nichts. Mach weiter.
Nach britischem Vorbild, unser Kraftwerk,
unser Vorteil. Die
Bayerische Landesregierung hatte
sich lange gegen diese Ausbaupläne
gewährt. Stattdessen
sollten die fehlende Energie
mithilfe vieler
Gebete und positivem Denken
erzeugt werden. Es ist
2040 und so, das immer noch in der
Macht. Das stand nicht da. Das
musst du dir selbst am Gerand haben.
Nach der
Stromarktreform im Jahr 2023 jedoch,
durch die der Strom
auf einmal pro Bundesland
unterschiedlich
viel kostete, drohten mehrere
große Firmen
darunter BMW, Audi und Siemens,
ihre neuen Werke im Norden und Westen zu
errichten. BMW hat
das sogar eine PR-Kampagne
in Worfen, um sich in Brandenburger
Motorenwerke umzunämmen.
Worauf Bayern sich vom Konzept
beten für Strom
verabschiedete und ebenfalls
in Windkraft und
Lesenolle Speicher investierte.
Um auch die Bevölkerung für die
neuen Anlagen zu begeistern, wurde das Programm
unser Kraftwerk, unser Vorteil ins
Leben gerufen. Das nach britischem Vorbild,
die Bevölkerung in der Nähe von
Windenergiestandorten
automatisch an der Vergütung beteiligt,
indem ihr Strom billiger ist als
im Rest des Landes. Immer mehr Kommunen
bewaben sich seit dem Aktiv für Projekte,
sodass das
Rückgrat der Stromerzeugung viel
gleichmäßiger im
Land verteilt werden konnte.
In eher
windschwachen Jahren importiert die EU
zusätzlich noch
synthetische Kraftstoffe aus
Ländern mit
Standortvorteilen, um vollständig
von Öl und Gas unabhängig zu bleiben.
Kommissionspräsident
Rizzo kündigte aber bereits an,
auch diese
Energiemengen in Zukunft auf den 4
Millionen
Quadratkilometern der EU ernten zu wollen.
Überall das denkt
er aber gar nicht so groß
nach. Es ist so
selbstverständlich geworden,
wie die Jahrzeiten
und primär Thema unfassbar
langweiliger
Bundestagsausschüsse und nördige Podcast.
Der Reusberg war jetzt hier
wirklich nur wegen des Erdholpreises.
Ja, das ist gut.
Die direkte Auswirkungen auf euren Alltag
sind hauptsächlich
viel stabilere Energiepreise,
denn die Höhe des
Erdholpreises hat auf die
deutsche Wirtschaft
mittlerweile so wenig Auswirkungen,
dass Jugendliche
auf das Wort Ölpreis ähnlich
verwirrt reagieren,
wie heutzutage auf das Konzept
eines
Wellscheibentelefons. Ihr genießt Ferner
eine seit dem
Mittelalter nicht mehr so saubere
Atemluft, wodurch
Astma und andere Erkrankungen der
Atemwege auf ihrem
Tiefstand seit Aufzeichnungsbeginn
liegen.
Ist es so?
Das kann ich mir vorstellen.
Das kann ich mir auch vorstellen.
Ich glaube, da gibt es auch Zahlen. Im
hunderttausender Bereich
glaube ich, wie viele Menschen jedes
Jahr in Europa
sterben, das ist sogar höher,
aber ich könnte
mich tauschen in der größten
Ordnung. Es gibt
eine signifikante Menge an
Menschen, die jedes
Jahr sterben aufgrund schlechter
Luftqualität in Europa. Was man jetzt
chinesischen
Großstädten zuschreiben würde, aber das
ist auch hier noch ein Thema.
Definitiv.
Die Straßen jetzt
funktionieren anders. Der
Kaffee ist
ausgedrunken und ihr macht euch
für die Arbeit
fertig, denn ihr habt heute
noch einiges vor.
Spätestens dann, wenn ihr
vor die Tür tretet, wird ganz
offensichtlich, dass es
nicht mehr 2022 ist. Es ist nämlich
viel, viel leiser.
Selbst an den
Hauptstraßen, an der Großstadt wie
Rostock, sind auf
einmal Geräusche wahrnehmbar,
die über
Jahrzehnte wie selbstverständlich
vom Verkehrslärm
überlagelt wurden. Ihr hört
Vogelgezitscher, das rauschende Bäume
im Wind, das Geplätsche eines Springbrunns im
Vorgarten, das Lachen von Kindern auf dem
Weg zur Schule. Wo
sich vor 18 Jahren noch
tausend Schaften, große Autos, besetzt
mit einer oftmals recht unzufriedenen Person
darin. Durch die
Straßen gequält haben, ist
das Straßenbild
heute kaum wieder zu erkennen.
Ich habe jetzt schon Bock
auf Rostock. Ich will da auch hin.
Ich warte auch noch nie.
Ja, nicht. Aber
jetzt habe ich Lust drauf.
Ja, ja. Muss die Reise
gleich mal in 16 Jahren planen.
Stimmt. Pack ich uns drei in Kalender.
Ja, ist gut.
Es sind nur ein paar wenige Autos an
Lieferwagen zu sehen,
die aufgrund ihres Antriebs leise
und emissionsarm
durch die Gegend zu rennen.
Keine Zweitagmobbets
knattern durch die Straßen,
keine schweren
Dieselaggregate wummern euch in
den Ohren. Niemand
versucht seinen wackeligen
Selbstvertrauen durch aggressives
Anfahren in Hundrehzahlen zu kompensieren.
Schön.
Ersehrt gesellschaftliche Betriebsamkeit
und dennoch lädt
der Ort zum Verwahlen ein,
anstatt zum
Durchhetzen und anschließenden
Buchen eines
Entspannungsurlaubs. Die allermeisten
Menschen sitzen in Bussen und Bahnen,
fahren auf diversen
Arten Zweirädrig auf breiten,
wie sie reservierten Spuren oder
sie laufen auf großzügigen G-Steigen.
Ein Schmich, da bist du jetzt schon Teil
der Zukunft. Michi
hat mir nämlich vor einer
Zelle hat sich ein
Elektroroller gekauft, jetzt neu.
Sehr cool.
Schön.
Die, die in der Stadt
immer so überall herum liegen.
Um nicht mehr Fahrrad fahren zu
müssen. Nein, so ein Adwestbahn-Nur.
Ah, okay.
Das ist so ein größerer Roller.
Roller-Roller.
Viele Städte wurden umgebaut, um auf die
Auswirkung der bereits
stattgefundenen Erterwärmung
vorbereitet zu sein und so wurde den
Stadtbäumen als
natürliche Klimaanlage viel mehr Budget
und Fläche eingeräumt. Ampel-Schaltungen
und Kreuzungen
bevorzugen nicht mehr das Auto,
sodass die neuen Wege durch begrünte
Verkehrsberuhigte Gegende
viel mehr Menschen dazu einladen,
sie aktiv zu erleben. Wer mit dem Auto
fahren will oder
muss, kann das nach wie vor tun.
Aber die
Straßennetze funktionieren im Jahr
2040 anders,
sodass die Autofahrt innerhalb
der Stadt immer der
langsame Weg sein sollte.
Es gibt kaum
direkte Verbindungen zwischen
den einzelnen
Vierteln, sondern stattdessen
nach Vorbild der niederländischen gemeide
Huten Ringstraßen
über die Autoverkehr geleitet
wird. Der schnellste Weg in Städten führt
daher so gut wie
nie über eine Autostraße,
sondern über die vielen separaten
Direktverbindungen, die nur
Fahrräder, Rollern, dem Fußverkehr
und dem ÖPNV verbehalten sind.
Egal, sich das anfühlen muss in so einer
Stadt zu Fuß oder
mit dem Fahrrad unterwegs zu
sein. Total.
Also überlegt mal so dieses Ding von ich
fahre mit dem
Fahrrad durch die Stadt jetzt und
du kommst zu einem
Kananen-Nürnberg am Platter
vorbei oder so, also
so einen großen Verkehrs-
Verkehrsnotenpunkt. Das ist wie ein
Klassenkampf. Also das ist
keine Angst, du musst halt Angst
haben, dass du vom
nächsten Lkw mitgenommen
wirst oder so. Wenn
es da einfach viel, viel
weniger davon gibt,
das muss doch mega cool sein.
Total. V.a. wenn
du dann wirklich separate
Fahrradspuren hast,
nicht so einen halben Meter
neben vier Autospuren.
Der dann plötzlich
irgendwo aufhört diese Fahrradspuren.
So, kurz vor der
Freuzung. Ja, war kein Platz da.
Genau. Oder dann so
vier Spure auf jeder Seite bist.
Mega.
Man muss die
Zuhörer, der Zuhörerin noch den
Plärrer erklären. Der
Times Square von Nürnberg.
Oh, schön.
Nur sehr hässlich.
Nichts hinzuzufügen.
Es ist ein Besuch wert.
Im Kontrast zum Jahr 2022 seht ihr auf
diesem Wege
Menschen aller Altersgruppen. Vom
sechsjährigen
Grundschulkind bis zu 80-jährigen
Oma. Vom Studenten im
Reuschul bis zur Großfamilie
werden die neuen Wege aufgrund ihrer
Sicherheit eher
angenommen als früher, was all diesen
Menschen viel mehr
Unabhängigkeit verschafft.
Es gilt als altmutische Marotte, seine
Kinder in den
Sportvereinen oder zur Verabredung
zu fahren.
Erstens dauert das viel zu lange und
zweitens sind die ja
nicht aus Zucker und können da
einfach selbst hinlaufen oder radeln.
Auf dem Weg zum Büro grüßt er deutlich
mehr Menschen als früher, denn im Jahr 2040
kennen wir wieder die
Leute, die in unserer Straße leben.
Wenn das Wetter es hergibt, sitzen
benachbete Familien
zusammen an Tischen und Banken auf
der Straße, essen was,
quatschen oder debattieren miteinander.
Sie leihen sich gegenseitig
Bohrmaschinen, Campingausrüstung, Hochdruckreiniger und
Lastenräder, helfen sich gegenseitig
und lassen ihre Kinder auf der Straße spielen.
Für all das gibt es genug Platz, sei
dort keine Unmenge von Autos mehr stehen.
Viele wurden abgeschafft, weil es in
Städten zunehmend
unpraktisch und umständlich war,
ein Auto nur für ein
paar Fahrten in der Woche
selbst zu besitzen,
andere werden in Paarkäußern
oder außerhalb des Viertels an
sogenannten Mobility Hubs abgestellt.
Das sind meistens
die größeren Haltestellen
des ÖPNV
angegliederte Knotenpunkte, an denen
es auch
Autoparkplätze, Radverleihsysteme,
Carsharing und
Mikrodipos für Spenditionen
gibt, von wo aus deren
Lastenräder in alle Richtungen ausschwärmen.
Das gibt es aber heute auch schon,
dass DPD oder DHL Lastenräder in der Stadt sind.
Ach so, den Teil her,
ich dachte diese Mobility Hubs.
Ach so, nee, das noch nicht.
Das mit den Lastenrädern, das sieht
man auch immer öfter, das stimmt, ist cool.
In jeder Straße gibt es festgelegte
Lieferzonen, deren Poller
von DHL, DPD und all den anderen
Firmen per Fernsteuerung abgesenkt werden
können und deren
Personal nicht mehr aus lauter
Not auf Rad und Fußwegen und
in Kreuzungsbereichen halten muss.
Die meisten
Lieferungen in dicht besiedelte
Gebiete finden
aber mit Lastenrädern statt,
sodass die
Lieferzonen oft genug leer sind.
Wer in der
gleichen Straße wohnt, kann die
Polle deswegen per
App selbst einmal pro Tag
absenken, um etwas aus oder einzuladen.
Leider können die heute
nicht mit dem Fahrrad ins Büro fahren.
Erstens hat der Vorderreifen seit einer
Woche einen Platten
und zweitens geht es heute
ausnahmsweise 40
Kilometer zum neuen Industriepark
MacPom Labs, wo eure
neue Zweigstelle eröffnet wird.
Was wir an den gefragt haben, ach
ja, den gab es jetzt 2022 noch gar nicht.
Das war so.
Billiger Strom macht
neue Geschäftsmodelle möglich.
Nachdem es sich bei den Kommunen
rumgesprochen hatte, dass
der Windkraftausbau für sie in
den Mengen Chancen bereithält, entstanden
insbesondere an den
Ostseeküsten und im Inland
Ost zwischen Rostock und Kreisfalte so
viele Windparks,
dass die Region mehr Strom zur
Verfügung hatte, als sie
jemals sinnvoll verbrauchen konnte.
Aus dem Problem nicht selbst genug
klimaneutrale Energie zu
erzeugen, wurde das Problem, sehr,
sehr viel klimaneutralen
Strom zur Verfügung zu haben.
Die Landesregierung
konnte so ein vollkommen
neues
Förderungsprogramm für Firmenneugründungen
auflegen.
Unternehmen mit innovativen, nachhaltigen
Konzepten werden in den
ersten drei Jahren nach Gründung
bei entsprechender Wetterlage mit
kostenlosem Strom
versorgt und zahlen auch nach dieser
Frist weniger als irgendwo sonst im Land.
In der Folge entstanden vollkommen neue
Geschäftsmodelle, die
mit den früheren Strompreisen
schlicht nicht lokal tief waren und damit
eben auch ein immer
größerwährender Industriepark
mitten im Nürnboa an der A20.
War das Recycling
von Plastik im Jahr 2022
eine Tätigkeit,
die aufgrund der Kosten nur
sporadisch und mit sehr sortenreinen
Kunststoffen stattfand,
ist Plastikmüll im Jahr 2040 ein
begehrter Rohstoff für alle
möglichen Arten von Recyclingkunststoffen.
Erdöl kommt als
Ausgangsstoff ja nicht mehr
in Frage, deswegen
werden Kunststoffe in der
Regel auf der gleichen
Basis wie E-Fibrozei gestellt.
Aus regenerativen
Strom und CO2 aus der Luft.
Was aber teurer ist, als
bereits vorhandene Kunststoffe zu recyceln.
Das ist so geil, wenn
sich so diese gegenseitigen
Prozesse, die alle
zur Nachhaltigkeit hinführen,
gegenseitig
beschleunigen oder verbessern,
dass es dann
wirklich eine Kreislaufwirtschaft
wird.
So wie man jetzt noch
sagen kann, ja voll kacke,
dass du Kohlestrom
benutzt, um eine E-Auto-Batterie
herzustellen.
Deswegen kann die E-Auto-Batterie ja nie
klimaneutral
werden, solange du die Batterie
eben mit Kohlestrom erzeugst.
Wenn du über Parallel, ja die Windkraft
ausbaust oder die
Solar, dann wird alles irgendwann
kommt.
Das kannst du mir noch
nicht vorstellen, aber ich möchte.
Ich finde auch die
Idee genial, dass der Firma
dann drei Jahre
lang kostenlos Strom bekommt.
Da kannst du ja wirklich dann als Firma
sich auf irgendein
Energiesektor schießen, die
halt genau so was machen aus
CO2 und Strom irgendwas herstellen.
Und du kannst so
viel Strom verbrauchen, wie
du magst und kannst
dann natürlich supergünstig
anbieten.
Also das klingt
schon zu gut um wahr zu sein.
Da kommen echt bestimmt so, also wenn wir
da irgendwann
ankommen an diesem Punkt, wenn
das stimmt, da kommen wirklich
Geschäftsmodelle, da
können wir jetzt nicht mal davon, die
können wir uns nicht mal vorstellen.
Nein, glaube ich auch.
In der Folge wurde die bisherige
globale Mühlogistik auf den Kopf gestellt.
Anstatt weit
entfernter Strände mit deutschen
Tetra Packs und
Kunststofffolien zu verunstalten,
kommen nun regelmäßig Schiffsladung voll
Müll, der diesen
Namen nicht mehr verdient,
in Rostagan, um
ihn 30 Kilometer weiter im
Inland wieder ein
Kunststoffgranulat umzuwandeln.
In der Folge wurde
Mecklenburg-Vorpommern zu
einer der boomenden
Regionen für Kreislaufwirtschaft
und sieht nun
Menschen aus ganz Europa an.
Aber das ist nur ein Beispiel.
Lass uns das mal direkt vor Ort angucken.
Ihr schnappt euch
als ein Leirat der Stadt, in
dem ihr euer Handy
an das Fahrrad ist behaltet
und seit den fünf Minuten sind
wir auf Hauptbahnhof Rostag gefahren.
Dort fragt euch die Erbführer die
Fahrradauslage, ob ihr
mit dem Zug weiterfahren wollt und
weil sie eure beliebtesten Ziele kennt,
wählt ihr direkt
den Bahnhof von Tessin aus.
Also nicht das Schweizer Kanton Tessin,
sondern eine
Kleinstadt des gleichen Namen, etwa
30 Kilometer östlich von Rostag.
Früher fuhren die
Züge dorthin nur stündlich,
was bisweilen
frustrierend sein konnte, wenn
man nach zu viel
morgendlichem gedrödelt dazu
verdammt war, 55
Minuten Wartezeit am Bahnhof
in Rostag totzuschlagen.
Im Jahr 2040 fahren solche Verbindungen
viertgestündlich,
was den Blick auf Fahrpläne
bundesweit eher überflüssig macht und die
Auslassung der Züge
wieder auf ein zivilisiertes
Niveau absenkt,
anstatt Passagieren eine Fahrt
mit an der schalbe,
gepresster Nase zuzumucken.
Der Regionalzug bietet ein exzellentes
Wählern und so
scrollt ihr ein bisschen durch den
Nachrichtenfiede.
Schon Wiederwerbung für
Six-Pak Romance mit Matthias Schweigöfer.
Laut Trailer dated darin der häufig
gleichbegleitete Norbert,
dutzende, hübsche, aber uninteressante
Frauen, um dann am Ende doch wieder die
wahre Liebe zu
finden, indem er einfach seinen
eigenen Bauchmuskeln heiratet.
Ja, so ein Schuh
gewinnt den deutschen Filmpreis.
2040 ist auch nicht perfekt.
Ihr steigt am
beschaulichen Bahnhof in Tassin
aus, an dem ihr vor
20 Jahren noch recht verloren
gewesen werdet.
Denn bis auf ein zum Hotel ausgebautes
Bahnhofrestaurant gab
es nur eine Bushaltestelle der
Frauenfrequenz sich
eigentlich nur mit einer
gewissen Angst beim
dortigen Verkehrsverbund
erklären lässt.
Die Bevölkerung könnte sich
vor den zu vielen Busen erschrecken.
Heute findet ihr dort einen der
besagten Mobilitätshubs, wo ihr euer Handy an den
Sensor eines der
selbstverständlich elektrisch
fahrenden Lai-Autos
haltet und in der gleichen
App, mit der ihr auch das Fahrrad und
zugebucht habt, den
Preis pro Stunde angezeigt bekommt.
Ihr bestätigt den
Vorgang und wartet letzten
10 Kilometer bis zum
Industriepark Mac-Pom-Labs,
wo ihr das Auto in eine ähnlichen Station
wieder zurückgeben
könnt und für den Bruchteil
der Kosten unterwegs seid,
die ein eigenes Auto bedeutete.
Auf dem Weg fallen
bereits einige sehr große
Windkraftanlagen
auf, die von weitem zu sehen
sind, aber in
mitten von Äckern und Feldern
eingebettet sind, auf
denen weiterhin Landwirtschaft
stattfinden kann.
Die Bewirtschaftung
dieser Felder war um 2020
aufgrund der Häufung
von Dürren immer schwieriger,
sodass euer Blick
heute auf die vielen Felder
mit darüber
installierten Solarmodulen fällt.
Nicht nur können Landwirtinnen und
Landwirte den Strom für gutes Geld verkaufen, die
Bodule verringern
durch die Verschattung und
geringere
Verdunstung den Bewässerungsbedarf,
verringern Winderosion und
schützen die Pflanzen vor Türreschäden.
Mit den Mehreinnahmen
wurde außerdem Entsammlung
von Regenwasser und
Bewässerungssystem investiert,
so ist Landwirtschaft im Nordosten
Deutschlands wieder sorgenfreier möglich.
Find ich voll geil das Prinzip.
Ja voll.
Da würde ich mich auch gerne mal genauer
damit informieren,
wie diese Agri-Fotol-Teig
ist, wo das schon mal zum Einsatz
kommt und wie die Erfahrungen damit sind.
Weil ich lese das immer
wieder und das klingt so cool.
Ich hatte damals mal
Berührungspunkte in meinem Studium.
Da hatte ich als
Wahlpflichtfach Fotoleteig und
da ging es um
Gewächshäuser, die Fotoleteiganlagen
als Dach haben, die nur das grüne Licht
den Strom
verwandelt haben und es alle andere
Licht durchlassen.
Das ist ja smart.
Grünen brauchen die Pflanzen
ähnlich, deswegen sind sie ja grün.
In diesem Gewächshaus waren sie halt dann
eher so grau,
können aber sehr gut wachsen,
weil sie quasi so wie ich das
verstanden habe, keinen Stress mehr haben, das grüne
Licht wieder abzugeben.
Krass.
Und da solltet ihr
Wind winnen, weil der Grün
ist quasi eines der
energiereichsten Lichtwellen,
kann es damit Strom machen und
gleichzeitig kriegt die Pflanzen auch Sonne.
Krass.
Auf dem Feld hättest du den Vorteil zwar
nicht durch die
Filterung so weiß ich verstehe,
sondern dadurch,
dass du halt teilweise zu
starke Sonne, also
manchmal kriegen auch die
Pflanzen
Sonnenbrand, wie ich es verstehe, und
wenn du halt dann
teilweise eine Verschattung
hast, dann die
Pflanze statt irgendwie, weiß
nicht, 14 Stunden
Sonne, nur noch 10 Stunden
Sonne abbekommt, weil die anderen
Stunden dann die PV-Module Schatten drauf machen,
dann hast du der Pflanze auch geholfen.
Total.
Keine Idee.
Ja.
Die Windräder zwischen den
Ackerflächen drehen sich alle, denn trotz der stetigen
Windes muss keines wegen der
Drohnener Netzüberlastung abgeschaltet werden.
2023 war das nach der Fall.
Sollte der Bedarf
bereits komplett gedeckt
sein, werden große
Elektrolyseure im Süden
Rostock hochgefahren, die mit dem
überschüssigen Ministrom
grünem Wasserstoff als Basis für
Schiffsreibstoff herstellen.
Häppchen machen euch auch
in der Zukunft noch nicht satt.
Auf dem Firmengelände
angekommen ist alles voller Ballons.
Die das geschehendominierende Fabrikhalle
ist feierlich
geschmückt und in ihre Fassaden,
Fenster und Dächer sind
selbstverständlich überall Solarmodule integriert.
Irgendwer hat ein
Odi-Playlist angestellt,
die Get Lucky von
Deafpunk in Dauerschleife
abspielt, was die
Stimmung aber nicht trübt.
Servicepersonal reicht durch Orangensaft
und ein Tablett mit
albernen kleinen Häppchen.
Sorry, von denen werdet ihr auch in der
Zukunft nicht satt und
drängt euch weiter zu gehen.
Vor einer kleinen Bühne hat sich eine
Menschenraube versammelt und
ihr kommt gerade noch rechtzeitig
zur Eröffnungsrede eurer Chefin, die
sich eine dieser neu mondischen grünen Windeln
umgeschneit hat und
ein Schnulle um den Hals trägt.
Die Modebranche ist
2040 immer noch leicht bekloppt.
Die Musik wird ausgeblendet und
weicht einer leicht schrillen Stimme.
Danke ich allen, die
dieses Projekt möglich gemacht haben.
Noch vor vier
Jahren waren wir ein kleines
Startup mit vier
Angestellten und nun eröffnen
wir unser viertes
und größtes Werk hier in
der MacPom Labs und sind damit der größte
Arbeitgeber in der Region.
Nicht zuletzt dank
meiner persönlichen Weitsicht
konnten wir Partner
finden, die diese Erfolgsgeschichte
möglich gemacht.
Ja, Chefinnen können auch in der Zukunft
selbstverliebte
Egozentriger und Eröffnungsreden
langweiliger Businessblabla sein.
Danke Ihre Weitsicht.
Kompleter Blödsinn.
Sie hat die ganze Idee
am Anfang komplett unterschätzt.
Es gibt die Firma in der Form überhaupt
nur, weil ihr euch
wochenlang dahinter geklemmt
habt, dem
Fermitationsprozess im Labor eine
Taxilphase
abzuringen, was letztendlich auch
geklappt hat und nun auf dem Weg ist den
globalen
Bekleidungsmarkt zu revolutionieren.
Aber okay,
immerhin war es ihre Kohle, mit
der ihr die ersten
Prototypen hergestellt habt.
Also trinkt ihr
noch drei Eroschensaft auf
Firmenkosten,
dadelt auf eurem Handy rum und
wartet geduldig bis zum Ende.
Na endlich.
Freue ich mich im Namen der gesamten
Belegschaft und der
Kinder dieses Planeten, hiermit die
erste Solar Fashion
Gigafactory zu eröffnen.
Applaus.
Ihr fällt das
Mikrofon auf den Boden, was zu
einer unangenehmen
Feedback-Schleife führt.
Sie rettet die Situation aber, indem sie
mit einer
übergroßen Schere beherzt ein rote
Sampband durchschneidet.
Dazu setzt It's My Life von Bon Jovi ein
und die Anwesenden
auf der Bühne bewegen sich
rhythmisch dazu und klatschen mit.
Ich sehe automatisch diese Bill Gates
Szene, wo er auf der
Bühne ist und irgendwie Wind
aus 95 feiert oder so.
Okay, 2040 wird nicht
perfekt, aber das wäre ja auch langweilig.
Der Applaus-App schlagartig ab.
Eine Horde von
Journalistinnen und Journalisten
umringt die Bühne und
wird später alle Wirtschaftszeile
über regionale
Zeitungen mit superlartiefen
dazu fluten, wie die
Taxilbranche nach Jahrzehnten
Asiatische Dominanz ausgerechnet im
Nordosten Deutschland
Fuß fassen konnte, anstatt zu
hinterfragen, dass das Ding für
eine Gigafactory ganz schön klein ist.
Naturfassern aus dem Bioreaktor
Ihr geht am
überreizenden Geschehen vorbei,
betrittet den
großen Fabrikkomplex und sucht
den Raum auf,
indem sich das Herzstück der
ganzen Unternehmung
und damit euer Baby befindet.
Der Bioreaktor
Na ja, Raum trifft es vielleicht nicht
ganz, es ist eher
eine von zukünftig 20 Hallen,
10 Meter hoch und
in der Mitte befindet sich
ein gewaltiger
Stahlzylinder, in dem massive
Bullaugen gleich
in den Fenster eingelassen
sind und den Blick
freigiven auf eine unscheinbare,
aber revolutionäre Flüssigkeit.
Wobei Flüssigkeit
ist eigentlich langweilig.
Interessant sind
viele die Bewohner dieser
Flüssigkeit, die auf den
Arm Akro-Bakter-Tunware-Negos
hören.
Oder kurz Agi.
Agi ist eine
Bakterie, also in menschlichen
Maßstäben erstmal
nicht sonderlich beeindruckend.
Dafür kann dieses
passierliche Wesen etwas ganz besonderes.
Es produziert Naturphasen und zwar
nur mit Hilfe von Luft, Wasser und Strom.
Die Firma müsste
eigentlich also eher Wind-Fashion
heißen, aber zwei
extrem gut bezahlte PR-Beraterinnen
haben euch zum
Namen Solar-Fashion überredet.
Ob es das mal wirklich gibt, so diese
Mikroben, die Phasen
machen, keine Ahnung, ob das auch
auf irgendwas fußt, was man
schon weiß, das klingt schon fancy.
Das klingt sehr fancy.
Das klingt jetzt
auch nicht unrealistisch.
Irgendwas mit Bakterien, die irgendwas
machen, das klingt
so überhaupt kontinuos sein.
Das kann schon sein, richtig.
Also ich habe nur mal mitbekommen von
Bakterien, die quasi
Plastik zersetzen können.
Ja genau, die von den Neujoghör.
Die neue Phasen
herstellen, hört doch auch was.
Ich glaube, dass ja auch Tiere
gibt, die Seide herstellen, Insekten.
Könnte es auch hingezüchtet werden,
dass sowas auch natürlich hergestellt wird.
Bestimmt.
Und ich meine auch, zum Beispiel der
Spinfaser ist ja auch
so ein Ding, was man immer noch
versucht zu reproduzieren und nicht
ganz schafft, weil das ist auch eigentlich das,
wie dünn so eine Spinfaser ist,
Spinwebe, ist ja halt so extrem widerstandsfähig.
Schon cool.
Das Mikroben, irgendwelche Proteine oder
Enzyme produzieren,
ist nun wahrlich nichts Neues.
Auf diese Weise kommen Menschen
schon seit Jahrhunderten an Bio und Hefe.
Seit 2023 stellen
die ersten Firmen bereits auf
die gleiche Weise
Proteine für die menschliche
Ernährung her.
Was schon damals 20-mal effizienter als
Fotosynthese und 200-mal
effizienter als kommissionelle
Fleisch erzeugen war.
Vermutlich kennen im Jahr 2040 alle die
Produkte von Solar
Foods aus Finland und Airproteinen
aus Kalifornien,
die heute Hauptlieferanten
von McDonalds,
Rügenwalder und Meika sind.
Aber vor 20 Jahren war
das alles noch Zukunftsmusik.
Seitdem konnte der globale Bedarf für
Ackerfläche, Kunstzüge und
Pestizide massiv reduziert werden,
denn diese Verfahren wurden immer
weiter verfeinert, um besonders die ökologisch
eher problematischen
Feldfrüchte im Labor nachzubauen.
Der Anbau von Kakao, Kaffee und
Kraftfutter verschlang
im Jahr 2022 noch gigantische
Flächen, welche sich in die
Räderkonkurrenz zu
artenreichender Turrgebieten befanden.
Seit wir Kaffee
und Kakao-Bulver in solchen
Reaktoren aus Luft
und sauberem Strom herstellen,
konnten Millionen Quadratkilometer
ehemaliger Monokulturen renaturiert werden.
Der Waldbestand und die Zahl
der Insekten nimmt weltweit wieder zu.
Die weltweite Anbaufläche für
Baumwolle ist zwar immer noch größer als sie von ganz
Deutschland und der soll es nun
dank eurer Mikrobe an den Kragen gehen.
Durch die neue
Phase aus eurem Reaktor ist
nicht nur der Anbau auf
ehemaligen Regenwaldgebieten
nicht mehr nur lukrativ.
Eure bakteriell
hergestellten Fasern sind extrem
stabil und
langenlebig, sodass das obere Management
aller Fast-Fashion-Konzerne seit
Monaten eine Schmutzkampagne gegen euch fährt.
Um den Stallzylinder herrscht wie immer
ein emsiges
Treiben, da euer weiß bekrittelt
das Team das
Gedein der wertvollen Kreation
genauer überwacht als
jedes Helikopterelternpärchen,
das sie je könnte.
Ihr bekommt die
Werte der letzten Versuchsrein
gezeigt und ein kurzer
Blick auf die Überwachungsprotokolle
zeigt, dass euer Verfahren auch in
diese Größe robust bei schwankender Strom zuvor
funktioniert.
Heutzutage ein wichtiger Faktor, um in
energieintensiven
Branchen konkurrenzfähig zu sein.
In Zukunft stellen
Spinnereien in der Region
aus euren Fasern
verschiedene Stoffe her und
beliefern damit
den gesamten Weltmarkt, was
alle superlativ in
den Morgigen erscheinen
an Artikeln rechtfertigt und euch
motiviert, die Maschine
auch heute auf die Revolution
einer kompletten Branche vorzubereiten.
Gegen 15 Uhr ist aber
Schluss, denn ihr müsst los.
Morgen feiert euer Bruder
Geburtstag und er lebt seit drei Jahren in Marokko.
Per Hyper Train mit 280
Stundenkilometern nach Casablanca.
Früher hätten sich die meisten
Menschen zu diesem Zweck in ein Flugzeug gesetzt und
das tun auch heute noch einige, aber auf
Strecken über 1000
Kilometer wird synthetisches Kerosin
genutzt, was immer noch deutlich
teurer ist als fossiles Kerosin früher war.
Jetzt gerade ist es besonders teuer, denn
die europäischen
Fluggesellschaften setzen auf
günstige
E-Kerosin-Importe aus Saudi Arabien
und Qatar, deren
Elektrolyseure seit zwei Monaten
von schiitischen Rebellen besetzt
sind und daher genauso wenig grünen Wasserstoff
herstellen wie ein
handelsüblicher Toaster.
Zudem wird dieses
grundsätzlich klimaneutrale
Kerosin in der
höheren Atmosphäre verbrannt,
was sich aufgrund der
Tröpfchenbildung immer noch negativ aufs Klima auswirkt.
Die Fluggesellschaften sind deswegen
verpflichtet, pro
geflogenen Kilometer eine entsprechende
Menge CO2 aus der Umgebungsluft zu
entfernen und in Basaltgestein einzulagern.
Wer der Video vom Patrikent?
Wer weiß, dass
Basaltgestein das Gestein dafür ist?
Wer will kann also fliegen.
Aber durch den gestiegenen Preis
wurden Alternativen interessant, sodass es im Jahr
2040 ein recht beliebtes,
erasisches Hochgeschwindigkeitszugnetz gibt.
Boah, das wär so geil, das wär so geil.
Stell dir Folgen im
Nachtzug nach Barcelona oder so.
Oh.
Statt zum Flughafen
fahrt ihr mit dem Zug also
zurück nach Rostock
und vor dort zum Hamburger
Hypertrailterminal, das nach Vorbild des
japanischen
Kansennetzes separat vom übrigen
Schienenverkehr
funktioniert und fast alle
Millionenstädter
Europas miteinander verbindet.
Da werde ich ganz aufgeregt.
Schnellzüge, die auf
separaten Schienen fahren.
Uuh.
Unabhängig vom Güterverkehr.
Stell dir das mal vor.
Ja, aufgrund eines Vorausfahndenzuges.
Blablabla.
In einem
futuristischen eher einem Hotel als
einer
Bahnhofshalle, gleich in den Wartesaal,
scrollt ihr
gelangenweit auf eurem Handy rum
und nachdem ihr
fünf Werbungen für Six Pack
Romance wegklicken
müsstet, gleitet gegen 1730 lautlos.
Eure Verbindung der Linie
Stockholm Casablanca in den Bahnhof ein.
Die Hypertrains
fahren auf breiteren Gleisen
als die restlichen
Süge und erreichen dadurch
einen höheren Komfort, was das ganze
Erlebnis eher an einem
Hotelaufenthalt erinnert als
an eine Zugfahrt.
Euer Abteil ist
sinnvollerweise platzoptimiert,
aber dennoch
lichtgeflutet und sehr komfortabel.
Wem es das wert ist, kann auch Sweden mit
Pagendienster
servieren, der die erste Klasse
im Flugzeug in Sachen
Exklusivität noch mal in den Schatten stellt.
Das gönnen wir uns dann,
wenn wir nach Rostock fahren, oder?
Würde ich auch sagen.
In 16 Jahren.
Nach einer Stunde sitzt ihr im Restaurant
und blickt auf das
am Fenster, vorbeiziehende
Ruhrgebiet und
verleht euch im unwirklichen
Farbenspiel, dass
die Abendsonne im Wasserdampf
auslöst, der aus dem Kühlturm des
Kohlekraftwerks Westfalen in Hamm austritt.
Hä?
Was?
Kohlekraftwerk?
Haben die
Morgennachrichten gelogen, als sie
von europäischer
Klimaneutralität gesprochen
haben?
Nein, denn das ist gar kein
Kohlekraftwerk mehr, sondern ein Energiespeicher.
Dort, wo früher in einer riesigen
Verfeuerungsanlage große
Mengen Steinkohle zu Hitze und CO2
verbrannt wurden,
stehen heute riesige, mit
Spezialstein
gefüllte Behälter in einer Halle.
Wenn viel Solar
und Windstrom im Netz ist,
wird dieses
Geschein auf 1300 Grad Celsius
erwärmt und es empfiehlt sich, sich in
dieser Zeit nicht
ohne Schutzkleidung in der Nähe
diese Behälter aufzuhalten.
Sollten Sonne und Wind nur auf einmal ein
Motivationstief erleiden
und sich spontan verabschieden,
kommt der Teil des Kraftwerks zum Tragen,
der auch während der
Fosilenzeit schon genauso
funktioniert hat.
Im Block E strömt heißer Dampf in einen
Generator, der
damit 800 Megawatt elektrische
Leistung erzeugt.
Also in etwa so viel wie 160 moderne
große Windkraftanlagen bei frischer Prise.
Der Dampf wird halt
nun nicht mit Kohlefeuer
erzeugt, sondern in
den, was 1300 Grad heiße
Gesteilen, Wasser in den
deutlich fluffigeren Aggregatzustand hebt.
Vorteil?
Die gesamte
Infrastruktur, die Generatoren,
die Traffestation
und Leitung waren alle schon
vorhanden und mussten
nicht extra neu gebaut werden.
Ja genau das.
Ich habe mir das auch
schon gedacht bei, ich habe
doch mal ein Video
gemacht über Schwungmaßelspeicher.
Also wenn du eine große Kreisel, die du
auch antreibst,
wenn du Stromüberschuss hast,
dann drehen die sich ganz schnell und du
bremst sie wieder
ab, wenn du Strom brauchst.
Dann durch den
Generator wird wieder Strom draus.
Ich habe mich
gefragt, ob du nicht auch alte
Gaskraftwerke oder
eben auch Kohlekraftwerke,
das sind ja fette Turbinen, also so
große Propeller, die Tonnen schwer sind, so 160
Tonnen wiegen oder so, ob du
das nicht mehr denen auch tun könntest.
Dass du sagst, du lässt es einfach
sehr, sehr schnell drehen, wenn du Strom hast,
treibst es an und sobald du ihn wieder
brauchst, bremst du es
wieder ab, weil die Infrastruktur
eben schon da ist.
Du hast die dicken
Leitungen, die da sowieso schon hingehen.
Aber das ist natürlich
auch Klepper mit den Steinen.
Und Deutschland
hat schon ein Gasnetz, also
wir müssten gar
nicht Gas neu ausbauen, das
wäre alles schon da.
Das ist richtig.
Wieder zurück in eurem Abteil, checkt dir
die Mediathek und
wieder steht nur knapp dem
Impuls ins Menü von als super
lustig angebrisene Six Bag Romance reinzugehen.
Zieht euch irgendwelchen nicht ganz so
belanglosen Blödsinn
rein, bis dazu gegen 22 Uhr in
Paris hält.
Ihr stellt das
Weckerstsystem des Zuges auf 7
Uhr, bestellt für
den nächsten Morgen Croissant
und Café, legt euch hin und nur die
wenigen Vibrationen,
die vom Dämpfungssystem des
Zuges nicht eingefangen werden, lassen
erahnen, dass ihr
gerade mit 280 Stundenkilometer
auf die Cote d'Ezur suche hast.
Ich finde es
interessant, dass er hier von
einem Hyper Train
spricht, der ja offenbar 280
kmh fährt und aber an frischer Luft, wenn
ich das richtig
verstehe, weil er sagt vom
Dämpfungssystem ausgeglichen und so, dass
jetzt nicht die
Vision vom Hyper Loop, der
ja auf einem
Magnetschwäbern im Akku fährt.
Das ist richtig.
Ich habe mir auch zuerst
gedacht, es sind nur 280 kmh.
Sie ist von heute auch schon 300 kmh.
Also es ist
wahrscheinlich deutlich günstiger,
wahrscheinlich ist
das die realistische Version
der Vision.
Ich denke auch.
Das kam mir nur gerade so.
Der Name ja zumindest ähnliches.
Ja und ich meine die Nachtzüge, die es ja
heute gibt, die
fahren hier nicht mehr 280
kmh rum.
Ja, da habe ich mir schon öfter gedacht,
Nachtzug mit
ICE-Geschwindigkeit und dem Komfort,
das wäre schon sehr, sehr geil.
Wobei natürlich, dass dann erst auf lange
Strecken so richtig
Sinn macht, weil ich sage mal,
wenn du, es gibt ja
die Strecke Amsterdam, Wien
und wenn ich da zum
Beispiel den Teilabschnitt
irgendwie Köln Passort zum Beispiel
nehme, dann fahre ich da abends, glaube ich, am
10 los und bin in der Früh um,
ich glaube, 7 Uhr oder so ein Passort.
Wenn der jetzt sehr viel schneller wäre,
ICE-Geschwindigkeit, dann
wäre ich halt irgendwann morgens um
2 Uhr ein Passort.
Das wäre mir eigentlich fast zu früh.
Stimmt.
Ja, aber dann
kannst du halt in der gleichen
Zeit bis nach, weiß
ich nicht, Ankara fahren
oder...
Richtig, genau.
Das sind dann aber auch...
Verhalten nicht mehr nach Passort.
Das sind vielleicht Problems.
Das ist ein Luxuproblem.
Da ihr euch für die Weckeroption
aufwachen im Wald entschieden habt, erhält sich ab
6.55 langsam euer
Abteil zur Vogelgezwitscher.
Im Abteil nebenan
wurde aus Versehen das habe
Probleme beim
Aufwachen Paket bestellt, sodass
der Passatier dort mit einem...
Jetzt steh verdammt
noch mal auf, du wolle Stück!
... und stillen
Seriengeheul aus dem Bett geprült wird.
Während ihr 15 Minuten später in der
Nasszelle steht und das
Shampoo aus den Haaren wascht,
befindet sich dazu 500 Meter unter dem
Meeresspiegel in der
Straße von Gibraltar, wo seit 3 Jahren
ein Tunnel das Europäische mit
dem afrikanischen Festland verbindet.
Das macht die Reise einerseits wunderbar
praktisch, aber der
Ausblick aus dem Fenster ist aus
nachvollziehbaren
Gründen entsetzlich langweilig.
Deswegen steht ihr auch unter der Dusche.
Was ein verrücktes Bild.
Unter dem Meer in einem
Hochgeschwindigkeitzug in Duschen.
Ich meine, das ist
genauso crazy wie im Flugzeug.
Du hast ja auch in manchen
First-Class-Tingern kanzt, aber abgefahren.
Aber auch nicht unrealistisch, ne?
Du hast doch darüber nachdenken sollen.
Zum Eurotunnel dürfte das ja eine
kleinere Aufgabe sein, wahrscheinlich.
Ich habe mir auch
das Aufwangen im Wald jetzt
viel zu romantisch
vorgestellt, dass mein Bett
so rausgefahren wird aus dem Zug in
den Wald rein und ich wache eben Wald auf.
Also zu kält extra
an für mich, weil ich wache.
Natürlich, ja.
Das ist dann, wenn du wirklich
das First-First-Class-Ticket-Boost...
Genau, das war dann
meine Vorstellung jetzt gerade mal.
Oder du hast so einen kleinen
Biotop-Wagen, der einfach immer mit einem...
Mit echten Pflanzen und
so, das wäre auch ein bisschen...
Richtig.
Das ist ein sehr
gelanes Design, dann sozusagen.
Würdet ihr aus dem
Fenster sehen, würden euch
eine Menge Gütozüge
auffallen, die Tonnenweiß-Obs
und Gemüse in
Richtung Europa transportieren.
Aber diesem alltäglichen Schauspiel extra
Aufmerksamkeit zu
widmen, wäre, als würdet ihr
heute staunend an
der Straße stehen und mit
weit aufgerissenen
Augen die Müllapfer bestaunen.
Um 37 klockt es an der Tür.
Eine Servicekraft
der EBT, Euro-Bullet-Strain,
reicht euch, euer
Crosso und den Kaffee, während
die riesigen Solarfilter
Marokos an euch vorbeiziehen.
An der Küste werden
damit Entzaltungsanlagen
für Süßwasser
betrieben, mit denen in trockenen,
heißen Sommer immer
größere Teile der Wüste begrünt werden.
Teils für den Obst- und Gemüseanbau in
gekühlten
Gewächshäusern, teils für genügsame Gewächse,
aus deren Samen Öl
hergestellt werden kann,
welches immer mehr
das problematischere Palmöl
vom Weltmarkt bringt.
Das ist schon crazy,
wenn man drüber nachdenkt,
wenn
Energieversorgung keine Rolle mehr spielen
würde, was du dann machen kannst.
Du wirklich sagst, wir pumpen einfach
Wasser aus dem Meer
und verteilen das im halben
Kontinent.
Um 9 Uhr steigt ihr
nach gut 15 Stunden Fahrt
ausgeruht mitten im
Stadtzentrum von Casablanca
aus.
Ihr hättet auch zu
Hause schlafen und um 4
Uhr zum Flughafen
fahren können, um zur selben
Zeit hier zu sein.
Aber die Frage, ob das im Sinne eures
Schlafbedarfs und Budgets
sinnvoll gewesen wäre, beantworten
heutzutage viele Menschen mit.
Nein.
Und auch die Hauptstadt von
Marokko hat sich stark verändert.
Der Straßenverkehr
ist, wie in Deutschland,
was ausschließlich
elektrisch allein schon
bei Verbrennungsmotoren kaum noch
hergestellt werden und
die Versorgen mit Sonnenenergie
im Gegensatz zu teuren Ölimporten
einen nie da gewesenen Wohlstand ermöglicht.
Würdet ihr einer
Marokkanerin im Jahr 2040
vorschlagen, aus
Kosten und Komfortgründen
lieber ein Benzinauto zu fahren,
würdet sie denken, ihr wolltet sie veräppeln.
Grundsätzlich haben
viele andere Länder einen
Vorteil gegenüber
Deutschland, um die eigene
Energiewende auf die Beine zu stellen.
Die meisten sind
weit weniger dicht besiedelt
als Deutschland,
weniger stark industrialisiert
und haben aufgrund
ihrer geografischen Lage
mehr
Sonneinstrahlung und Wind zur Verfügung.
Gerade für viele arme Länder im
globalen Süden, in denen der Zugang zu Strom leider
noch keine
Selbstverständlichkeit ist, bietet
das eine Chance,
Unabhängigkeit und Wohlstand
zu erreichen, ohne dass deren
Naturräume darunter leiden müssen.
Entgegen der Sorge vieler
Facebook-Kommentare im Jahr
2023 hat die Energiewende euch also
weder arm gemacht, noch lebt ihr in
Höhlen und müsst rohe Baumwurzeln essen.
Die Welt im Jahr 2040 ist nicht nur
klimaneutral, sondern auch
grüner, nachhaltiger und gerechter
als heute.
Ihr könntet mit eurem Bruder auf seiner
Dachterrasse sitzen, auf
seinen Geburtstag anstoßen und
sagen, hey, stell dir mal vor, wir hätten
vor 20 Jahren auf
die Leute gehört, laut denen
wir alle arm werden, wenn wir
aufhören, Kohle und Öl zu verbrennen.
Und er könnte
antworten, ja, das wäre ein Wohlstand.
Das wäre ganz schön blöd geworden.
Ich glaube, ich muss das
ganze Buch endlich mal lesen.
Ich habe es noch
nie gemacht, dass ich das
letzte Kapitel
eines Buchs vor dem gesamten
Buch gelesen habe.
Ja, ich vorher auch nicht.
Das war Zufall.
Dieses Kapitel wurde ausgespielt in dem
Newsletter Crowdreporter
und da habe ich es gelesen und
dachte, wie geil ist das denn?
Ja, das klingt sehr utopisch und ja, die
Aufgaben sind
gigantisch, um diese ganze Infrastruktur
zu bauen und alles.
Das schluckt auch ein Haufen
Geld und Ressourcen und Zeit und alles.
Aber in dem Buch wird so
gut erklärt, dass das greifbar ist.
Also auch dieses
Beispiel jetzt am Ende mit den
afrikanischen
Kontinenten, die Energieversorgung.
gut Marokko war
jetzt da nicht das Beispiel,
aber ein Beispiel in
dem Buch war auch zu sagen
in irgendwie den Communities, also sehr
ländlich, wo bisher
kaum eine Stromversorgung, da war
dann Energieversorgung.
Da gibt es jetzt schon Firmen, die dort
Solarparks mit Speicher
anbieten, also keine europäischen
Firmen, die hier so
Entwicklungshilfe oder so
was betreiben sollen,
einfach native Unternehmen
dort, die das als günstiger
sehen, als da einen Ölgenerator hinzustellen.
Weil die halt sagen, ja, wir haben
dauerhaft Sonne hier,
dann haben wir dauerhaft Strom
hier, das
speichern wir in die Nacht rein.
Bevor wir uns
jetzt abhängig machen von Öl
aus dem Ausland, wir
sind noch nicht bescheuert,
haben wir jeden Monat diese Kosten.
Total.
Und das ist jetzt schon profitabel und so
werden ganz
dezentral immer mehr Dörfer an die
Energieversorgung angeschlossen.
Das ist genau das, was er sagt, wenn
er meint, das wird gerechter in der Zukunft.
Ich finde es einfach fabelhaft.
Was mir sehr viel Hoffnung macht, ist der
Punkt, die Welt kann so
durchspinnen, wie sie wollen.
Also ich sage mal,
im sozialen Sinne, wegen
mir ist die
Monoborche noch total verrückt
und crazy und wegen mir ist Film und
Fernsehen immer noch,
woher immer, fand ich es total
cool, dass das auch Tag davon leben kann.
Und einzige Punkt,
dass natürlich irgendwelche
Leute auf ihren
Motor verzichten müssen, also
auf dieses Rom-Gefühl.
Das ist unausweichlich und man
kommt jetzt da schon mit dem Fahrspaßkontakt.
Und man kommt dann locker hin.
Also jeder, der mal ein E-Auto fahren
durfte, finde ich,
die Beschleunigung hast jetzt
nicht beim Verbrenner.
Es geht ja wirklich nur um den Sound.
Und es macht aber einem Hoffnung.
Hattest du dir auch
noch kaufen können, wenn
es dir jetzt wichtig
ist, eine Oldtimer-Porsche
zu fahren?
Es wird halt keinen normalen Diesel und
Benzin mehr geben,
sondern halt synthetisch ist und
das kostet uns drei Wochen.
Aber wenn dir das wichtig ist,
dann gönnste dir das halt mal am Wochenende.
Solange du niemanden mehr
schadest damit, ist es ja nur eine Kostenfrage.
Aber keine Frage mehr, ob ich
jetzt damit der Nachfolgengeneration schade.
Wenn wir da
angekommen sind, dass du praktisch
nichts mehr tun kannst,
was der Nachfolgengeneration
schadet, dann ist doch cool.
Das ist mir ja.
Und das, was mir Hoffnung
macht, dieses Vorleben funktioniert.
Also man muss den Leuten einfach
manchmal nur zeigen, wie cool es sein kann.
Es wird nicht viel Überzeugung brauchen.
Den kleinen
Affront gegen Bayern, nehm ich
jetzt nicht so
schief, aber auch so ein Land,
das ja um Strom betet,
irgendwann einsehen muss und kann.
Es kann auch geiler sein, einfach der
Technik zu vertrauen,
die ja schon lange da ist.
Es sind ja jetzt
alles, wenn ich mich nicht
täusche, alles
Verfahren, alles Entwicklungen,
die schon längst da sind oder halt
eben in der Entwicklung sind und kommen werden.
100 Prozent kommen
werden, weil die Physik dahinter
funktioniert und weil
die Wissenschaft dahinter steht.
Das macht Hoffnung.
Das macht Hoffnung,
dass es gar nicht diesen
Angst vor die Grünen
braucht, dass das irgendwann
mal klappen könnte.
Der letzte Satz war so schön.
Lies mal bitte vor mit dem.
Stell dir mal vor,
wir hätten vor 20 Jahren
auf diese Leute
gehört, laut denen wir alle
verahmen werden, wenn wir
aufhören, Kohle und Öl zu verbrennen.
Das sagt Sanei schon.
Wir hatten sie ganz im Intro.
Die Energie ist schon längst da.
Wir haben schon
fast 100 Prozent erneuerbare
Energie,
Zulieferungen aus dem eigenen Land.
An manchen Tagen wäre unseren Podcast
regelmäßig gehört, war
es ja schon bei 98 Prozent.
Das macht nur
Hoffnung, dass diese utropische
Welt, die so fern
scheint in 2040, dann schneller
da sein kann, als wir denken.
Beim Hyperloop bin ich noch gespannt.
Hyper Train.
Ja, Hyper Train. Ja, ich meine, wenn es
einen Nachtzugnetz gibt, er ist ja schon geil.
Das war echt spektakulär.
Also ich hatte bis jetzt noch einen
Nachtzugfahrt mal von
München nach Rom mit der ÖBB.
Das war schon einfach geil.
Ich meine, du warst auch halt über Nacht
unterwegs und es war
einfach super entspannt, das Reisen.
Aber es war noch relativ toll.
Es war nicht günstiger, als wenn wir
da ein paar Wochen vorgebucht hätten den Flug.
Und das macht es halt
auch so ein bisschen unattraktiv.
Ja.
Ich fand, das war eine Geschichte,
wie wir uns hier im Podcast gerne erzählen.
Eine, die Lust macht.
Die ist eher eine Utopie, keine Dystopie.
Also etwas, wo es sich lohnt,
hinzugehen und man Vorfreude entwickeln kann.
Deswegen hat es
mich gefreut, dass wir das
mal hier mit allen
Zuhörern teilen können.
Danke, Tobi, dass du uns vorgelesen hast.
Ja, sehr gerne.
Ich freue mich, wenn wir dich
demnächst mal wieder im Podcast hören.
Vielleicht ergibt sich da ja was.
Das ist mein Lieblingsmeld.
Wir haben nämlich den Tobi da in
Brüssel ist, gleich auf Auslandsreise geschickt.
Und ja, wir hoffen,
dass da ein Gespräch zustande
kommt mit einem
Lobbyisten in Brüssel für die gute Sache.
Da könnt ihr euch drauf freuen.
In dem Sinne gerne mal abonnieren.
Wir hören uns in zwei
Wochen wieder, wo wir mit einer
Klimawissenschaftlerin
Elena Vorrat sprechen werden.
Da freue ich mich schon sehr drauf.
In dem Sinne, liebe Grüße an die
Nachbarschaft und denk
immer dran, er regut alles gut.
Macht es gut und macht es spannend.
Ciao.
Tschüssi.
Everything changes every which way.
Klimanachbarn wird
produziert von der Beyond Content GmbH.
Zugast war in dieser Episode Tobias
Weiland, der diesen
Podcast auch bearbeitet hat.
Das Intro wurde
eingesprochen von Lukas Herbert.
Moderation von mir, Patrick Niedermeier.
Wir freuen uns über
Feedback und Bewertungen.
Danke fürs Zuhören und macht ihr immer
wieder bewusst, du
wirkst auf deine Nachbarschaft.