Klimanachbarn – Die Revolution beginnt nebenan

Michael Schindler & Patrick Niedermayer
Since 02/2023 51 Episoden

E31: Möbel aus der Waldschöpfungskette

Die Möbelmacher mit Herwig Danzer

12.09.2024 59 min Michael Schindler & Patrick Niedermayer

Video zur Episode

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Zusammenfassung & Show Notes

Regionale Massivholzmöbel mit ökologischem Ansatz, dazu noch individuell gefertigt. Was es damit auf sich hat und wo es das gibt, erfahrt ihr in der heutigen Folge.

Diese Episode ist für alle, die eine neue Einrichtung brauchen, für alle Schreinereien, aber auch wenn du dich keiner dieser beiden Kategorien zuordnen wirst, bin ich sicher, dass du etwas daraus mitnehmen kannst. In Unterkrumbach im Nürnberger Land sprechen wir mit Herwig Danzer, dem Geschäftsführer von der Schreinerei „Die Möbelmacher“. Es geht unter anderem um die Nachhaltigkeit in der Möbelbranche, die Bedeutung von regionalen Rohstoffen und die Herstellungsprozesse in der Schreinerei.
 
Diese Episode ist wieder in Zusammenarbeit mit dem Kulturbahnhof Ottensoos entstanden. Etwa einmal im Quartal machen wir eine Podcast-Episode mit einer Organisation aus dem Nürnberger Land, welche uns vom Kulturbahnhof Ottensoos vorgeschlagen wurde. Dabei achten wir auf eine besonders umfassend nachhaltige Wirtschaftsweise.
 
Linksammlung zur Episode:

Transkript

Hi, heute sprechen wir über Holzmöbel bzw. genauer über Massivholzmöbel bzw. über sehr regionale Massivholzmöbel. Diese Episode ist für alle, die eine neue Einrichtung brauchen, für alle Schreinereien sowieso, aber auch wenn du dich keiner dieser beiden Kategorien zuordnen wirst, bin ich sicher, dass du etwas daraus mitnehmen kannst. Wir sind in Unterkrumbach im Nürnberger Land und sprechen mit Herwig Danzer, dem Geschäftsführer von Die Möbelmacher. Die Möbelmacher sind eine Möbelschreinerei für Einzelanfertigungen. Das Besondere, sie beziehen ihr Holz direkt aus dem Wald in Form von ganzen Baumstämmen. Nach der Lagerung sägen sie den Baum also selbst zu. Falls du das nicht wusstest, das ist ungewöhnlich. Herwig meinte sogar einzigartig in ganz Deutschland. Dadurch können sie sicherstellen, dass das Holz in ihren Möbelstücken sehr kurze Transportwege zurücklegen muss und dadurch natürlich auch deutlich weniger CO2-Emissionen ausstößt und Energie verbraucht. Aus Einrichtungsperspektive ergeben sich dadurch auch noch weitere Vorteile, aber das erzählt er dann selbst im Podcast. Diese Episode ist wieder in Zusammenarbeit mit dem Kulturbahnhof Ottenzos entstanden. Etwa einmal im Quartal machen wir eine Podcast-Episode mit einer Organisation aus dem Nürnberger Land, welche uns vom Kulturbahnhof Ottenzos vorgeschlagen wurde. Dabei achten wir auf eine besonders umfassend nachhaltige Wirtschaftsweise. Dadurch können wir Geschichten erzählen von Unternehmen vor meiner Haustüre, die teilweise gar nicht so bekannt sind, aber mit Ausdauer und Erfolg ein nachhaltiges Geschäftsmodell betreiben. Und jetzt einmal tief durchatmen, ankommen und los geht's mit Herwig Danzer von Die Möbelmacher. Klimanachbarn, die Revolution beginnt nebenan. Der Podcast mit Patrick und Michi. Heute ist der 1. August 2024. Wir haben 1,2 Grad wärmere Durchschnittstemperaturen als vor dem industriellen Zeitalter im globalen Schnitt. Gestern wurde der deutsche Strombedarf zu 47 Prozent aus erneuerbaren Energien gedeckt. 6 Prozent der deutschen Fläche leiden unter Dürre und der Meeresspiegel ist seit 1880 um 25 Zentimeter gestiegen. Für ein schwedisches Möbelhaus fällt alle zwei Sekunden ein Baum. Alle fünf Sekunden verkauft es das berühmteste Regal aus dem Sortiment. Patrick, wie geht's dir? Mir geht's gut. Das ist das Billiregal, von dem du sprichst. Ich wollte keine Marken nennen. Ich habe auf die Marke nicht genannt, bloß das Produkt. Mir geht's gut. Wir sitzen gerade in Unterkrumbach in der Nebenhörsbruck, also im Nürnberger Land. Ist schon die Schweiz? Ich halte den Ausdruck "Hörsbruck, der Schweiz" für Unsinn, weil es die "Hörsbruck, der Alp" ist. Die "Hörsbruck, der Alp", vielen Dank. Da ist das. Mitten drin. Wen ihr gerade gehört habt, war Herwig Danzer. Das ist der Geschäftsführer der Möbelmacher. Schön, dass wir hier bei dir sein dürfen, an diesem wunderschönen Massivholztisch. Schön, dass ihr da seid. Wir würden gerne mal einsteigen mit was sind denn die Möbelmacher? Die Möbelmacher sind zunächst mal komplett einrichter. Mit der Besonderheit, dass sie ausschließlich mit Massivholz arbeiten. Hier im Prinzip komplett alles, was in einem Haus oder auch in ein Objekt passt, also ob das Küche, Wohnzimmer, Schlafzimmer sind, die eben komplett einrichten. Das heißt nicht nur die Möbel entwerfen in Einzelanfertigung und gemeinsam mit den Kunden gestalten und dann eben auch verwirklichen, sondern wir machen auch die Beleuchtung, wir machen die Vorhänge. Wir bauen sogar die Haifi-Anlage dazu und wir haben die Polstermöbel und die Matratzen. Das ist im Prinzip diese Besonderheit und das alles mit einem ökologischen Hintergrund und Einzelanfertigung. Das heißt vom Fußboden, Holzboden bis zur Holzdecke und alles was dazwischen ist. Alles zwischen Boden und Decke, genau. Und das eben auch im Objektbereich, also egal ob das Hotel oder Büro ist, das funktioniert alles in der Struktur, dass wir einen ökologischen Ansatz haben und da eben das Massivholz eben aus der Region kommt und von uns selber vom Wald bis zum Kunden gemanagt wird. Also eine sehr große Fertigungstiefe, die wir regionale Waldschöpfungskette nennen. Da gehen wir auch gleich noch tiefer rein, weil du hast uns gerade schon eine Tour gegeben, nämlich hier und mir, und das ist faszinierend. Was hier alles, also die Schönheit eurer Werkstatt, die ist das erste, was man wahrnimmt, was ich wahrgenommen habe, die Basilika, also die Form der Basilika von eurer Werkstatt, aber dann auch die Länge, in der ihr praktisch die Wertschöpfungskette habt im Vergleich zu anderen Schreinern. Da gehen wir gleich noch rein. Du machst das jetzt seit knapp 30 Jahren, oder? 36. 36 Jahren schon sogar? Sorry. Möbelmacher seit 36, ja. Okay. Wie kamst du dazu, das zu machen? Na gut, es begann, als ich 13 war, habe ich im Waschkeller meiner Mutter angefangen, so eine kleine Werkstatt aufzubauen und es wurde natürlich immer mehr und immer größer. Und an meinem 18. Geburtstag habe ich dann tatsächlich auf der Gemeinde auch ein Gewerbe angemeldet und nachdem ich ja kein Meister war, war das eben für Holzspielzeug angemeldet und habe aber schon immer Möbel gebaut und habe damit dann eben auch mein Studium in München finanziert, Germanische Psychosozialogie und Politik. Das heißt, um eine Schreinerei anzumelden, bräuchte man Meistertitel? Richtig, ja. Ist ja auch gut so. Deswegen ist du damit gegangen. Aber ich habe damals als 17-jähriger eben mit der Handwerkskammer telefoniert und haben die mir das eben erklärt und gesagt, nee, das geht nicht. Aber man kann ja was anderes daraus machen. Und so hat es dann problemlos funktioniert. Allerdings musste ich dann irgendwann ganz am Anfang die Waschmaschine von meiner Mutter dann irgendwann in ihre Küche einbauen, weil es in meiner Werkstatt leider keinen Platz mehr hatte. Wie kam es, dass du Germanistik und Soziologie studiert hast und nicht dann den Meister gemacht hast? Naja, das eine war mehr oder weniger ein Hobby und das andere war das, was ich tun wollte. Ich wollte Deutschlehrer werden, Deutsch und Sozialkunde. Das waren genau die Fächer, die mich eben interessiert haben. Und dazu waren das die richtigen Studienfächer. Und das Ganze eben in München zu machen, wo die Ute dann auch schon war und dort Sport studiert hat, war dann eben der Glücksfall. Die Ute ist jetzt deine Frau, ne? Aber seitdem ich 13 bin auch schon meine Freundin. Wow, schön. Sehr schön. Du wolltest dann Deutschlehrer werden. Wo bist du dann falsch abgebogen, dass wir jetzt hier zusammensetzen? Na gut, also falsch abgebogen bin ich prinzipiell mal niemals. Aber vielleicht muss man dazu noch einfügen, dass ich Kajaklehrer war und sehr viel Extremsport gemacht habe. Und irgendwann gab es diese Phase, wo die Kajakfahrer und auch die Klettere übrigens dann das Drachenfliegen anfangen mussten. Und beim Drachenfliegen habe ich einen Schreinermeister kennengelernt in Gunther Münzenberg. Und wir waren eigentlich immer nur zusammen in Urlaub. Aber er ist eben Schreinermeister und ich hatte bereits diesen kleinen Betrieb angemeldet, hatte im Atari Computer bereits eine Kundenkartei angelegt. Und wir haben immer geblödelt, wir machen mal zusammen selbstständig. Aber es stand ja eigentlich nicht zur Debatte. Ich war ja im Studium. Und im Frühjahr 1988 saßen wir zusammen. Dann haben wir gesagt, übrigens wir sind schwanger. Und dann haben wir gesagt, ja wir auch. Und dann haben wir gesagt, ah das ist ja lustig. Und das ist der eigentliche Grund, warum die Möbelmacher genauso alt sind wie unsere Töchter, nämlich 36 Jahre. Das heißt da habt ihr dann entschieden, wir machen jetzt was zusammen, bringen praktisch seinen Meistertitel, seine Fähigkeiten damit mit deiner Kundenkartei zusammen und deiner Geschäftstüchtigkeit sozusagen. Richtig, genau. Das war im Prinzip praktisch das Handwerk auf der einen Seite. Oder war beides auf beiden Seiten. Er war ja als Meister, LensDance, war ja auch alles, was du da machen musst. Und wir waren uns eben einig, dass das Ganze auf jeden Fall einen ökologischen Hintergrund haben soll. Weil ich habe auch nur mit, bis zu dem Zeitpunkt eben nur mit Massivholz gearbeitet. Der Gunther war im Messebau. Da waren natürlich ganz viele Sparplatte, was ihm keinen Spaß gemacht hat. Und so war dann eben dieser ökologische Ansatz der Möbelmacher von vornherein dann festgelegt. War das euer eigenes Interesse, das ökologisch zu machen oder war das das Interesse einfach weil es outstanding war? Nein, nein, das war prinzipiell was anderes einfach nicht in Frage gekommen. Ist das von einem ästhetischen Punkt her, bzw. von einem ich mag es einfach lieber anzufassen, lieber damit zu arbeiten oder war das gleich von einem ökologischen Kernwert heraus? Das war von mir als 13-jähriger schon festgestanden, dass wenn ich sowas mache, dann mache ich das mit Massivholz oder andersrum, das kommt überhaupt nicht in Frage. Und dann so 88 rum, da sind dann die ersten Massivholz- Möbelhersteller entstanden. Team 7 zum Beispiel, mit denen wir befreundet waren, die haben damals gottseilig dann auch eben ganzheitige Anzeigen gestaltet. Zu dieser Zeit war es so, dass die Leute gesagt haben, aus Massivholz kann man keine Möbel bauen. Das verzieht sich ja und hält nicht. Also das war tatsächlich auch die Schreine, waren völlig entsetzt, wenn man zu denen gegangen wäre und sagte, man will Massivholz-Möbel sein, das spinnst du. Das macht man doch jetzt aus Platten. Und deswegen war das natürlich auch eine Entwicklungsarbeit, dann überhaupt die Kunden dann zu bekommen, weil man musste halt manche einfach wegschicken und sagen, sorry, das können wir nicht und wir richten uns auch nicht dazu ein. Also es ist ja nicht nur, dass wir es nicht wollen, sondern wir können es nicht, weil wir keine Kantenanleihmaschine haben, weil unsere Kreissäge nicht darauf ausgelegt war. Doch, für Massivholz war es sehr ausgelegt, aber eben nicht für Sparnplatten. Und deswegen war das eine Entwicklung. Aber wie gesagt, das war kein Marketing, das war kein Konzeptding, sondern das war einfach, wir machen nichts anderes. Es sind ja auch gerade die Kinder auf die Welt gekommen, auch für die sollte alles so biologisch und natürlich wie möglich sein und da zählt halt eine Sparnplatte nicht dazu. Ja, mal kurz für alle, die den Unterschied nicht kennen zwischen Massiv- und Sparnplatte. Kannst du das in einem Satz erklären? Oder soll ich es mal versuchen, du korrigierst mich dann? Probier gerne. Ich würde sagen, Sparnplatte ist gepresste Sägespäne mit einem Haufen Leim dazwischen und dann macht man außen rum entweder weißes Furnier oder eben ganz ganz dünnes Holzfurnier, dass es dann wieder aussieht wie Massivholz. Aber im Kern ist es leichtes, leichter kaputtbares und weniger natürliches Material. Richtig, genau. Wie man es vom schwedischen Möbelhaus kennt. Von dem Billiregal, das werde ich nicht nennen. Ja, wobei damals lustigerweise, die sogar auch viel mit Massivholz gemacht haben. Mit Kiefer. Ja, die haben damals viel mit Kiefer gemacht, bis Halbjahr team 7 auf die Erle gegangen ist, um da auch einen Unterschied zu machen. Stimmt, aber die machen auch jetzt noch Kiefer, fällt mir gerade. Es gibt immer noch, genau, weil in unserem Haus findet man auch was davon. Muss ich gestehen. Wollte eine kleine Einschubgeschichte. Wir hatten tatsächlich mit diesem Möbelhaus mit 52 Leuten aus jedem deutschen Möbelhaus einen Workshop hier bei uns zusammen mit. Weil die IKEA Greenchefin eben auch in der Nachhaltigkeitsszene sehr bekannt und unterwegs war und wir hatten ja auch schon unsere ersten Nachhaltigkeitspreise. Und die hat dann eben vorgeschlagen bei uns mal einen Workshop zu machen. Und dann haben wir tatsächlich mit 52 IKEA-Leuten hier bei uns am Gelände oben im Nachbarheim in Kledorf war der Workshop dann, waren die Unterrichtsräume und die ganzen Diskussionen. Da waren wir drei Tage tatsächlich bei und im Veranstaltungskalender steht Betriebsjurnau bei einem nachhaltig wirtschaftenden Möbelmacher. Was für Leute kamen da? Das waren die IKEA Greenchefs. In jedem Haus gibt es jemanden, der damals für Ökologie, für Nachhaltigkeit und sonst was zuständig war. Und die Chefin war eben Marike und die hat alle zusammengeführt und zu diesem Workshop eingeladen. Und das war insofern natürlich ganz lustig, als man dann in Diskussionen, wenn es um Mobilität ging oder sowas, wo wir damals ja auch dann übersucht haben, welche Autos könnte man mit Pflanzenöl fahren und so weiter, da hat sich dann herausgestellt, wir haben mit den gleichen Leuten telefoniert. IKEA und die Möbelmacher. Und die schönste Geschichte war dann eigentlich eine große Konferenz mit 400 Zuhörern, wo IKEA dann schon ein bisschen in Diskussion kam und dann in der Diskussionsrunde am Schluss war dann die große Frage Frau Wieben, was machen Sie, wenn Sie jemand anruft und sagt, er will jetzt wirklich ein nachhaltiges Möbel? Und dann hat sie so ein bisschen gegrübelt und hat gesagt, dann gebe ich Ihnen die Telefonnummer von den Möbelmachern. Ja, großartig. Ich glaube, da haben sich 400 Leute gegrölt. So was sofort als Zitate auf große Plakatenwerbung drucken. IKEA Green Chefin sagt. Super. Aber dann haben die Skandale von Ingvar Kamprad, also sowohl was die Steuer als auch dann die Holzwirtschaft anging, ihn dann irgendwie eingeholt und dann musste sie da auch raus. Weil sie hat im Prinzip tatsächlich das Image aufgebaut, das positive Image, von dem wir auch in der Szene relativ beeindruckt waren. Das muss man jetzt auch sehen, das ist natürlich toll, wenn die Möbelmacher mit Massivholz arbeiten, aber wenn IKEA an der kleinen Schraube dreht und was verbessert, dann ist das halt wirklich eine Verbesserung, die die Welt interessiert und nicht nur unter Grunbach. Also das sind schon Unterschiede, die da auch berücksichtigt werden müssen und wo wir eben damals darüber diskutiert haben. Ja, die Skalierungseffekte bei so einer Größe sind natürlich echt massiv und was da natürlich auch eine Rolle spielt, ja, der Holzverbrauch und die Qualität und alles spielt alles eine gewichtige Rolle. Auf der anderen Seite sind die Transportkosten, die die haben, oder auch die Emissionen, die dadurch entstehen, stark minimiert durch dieses Packaging. Dadurch, dass sie so leicht und eng gepackt haben, es ist schwierig, sich da glaube ich ein finales Urteil zu fällen, oder? Naja, es gibt eine Dokumentation auf Arte, wie IKEA den Planeten plündert und wenn man die sich mal zu Gemüte führt, dann ist man nicht mehr so ganz neutral. Okay, sehr gut. Hast du die gesehen, Michael? Ja, habe ich gesehen. Packen wir die Show Notes? Packen wir die Show Notes. Ja, ich habe es noch nicht gesehen, aber werde ich mir noch lang gucken. Es ist erschreckend. Aber, ja, wobei man natürlich sagen muss, betrifft nicht nur IKEA, es ist bei den anderen Firmen, die in dieser Größe arbeiten, natürlich wahrscheinlich nicht unähnlich. Es ist nur, dass IKEA halt sein Image da sehr gut pflegt, also das sehr gut kann und das im Kontrast dann zur Realität ist wiederum erstaunlich. Wenn eine Firma schon viel dafür investieren muss, um gut dazustehen, heißt das ja schon was für, wahrscheinlich im Hintergrund falsch läuft. So ein bisschen die Überlegung, die auch bei Shell im Hintergrund ist, dass die mehr Geld für grünes Marketing ausgeben als für grüne Technologien. Das ist wahrscheinlich die Überlegung. Aber zurück zu euch mit den Möbelmachern. Was ist denn euer Ziel dahinter, eure Motivation? Was wollt ihr damit erreichen, bewirken? Naja, gut, wir wollen zum einen schlichtweg davon leben können. Wir und natürlich das ganze Team will eine vernünftige Arbeit leisten, will seine Kunden vernünftig einrichten. Wir haben schon den Ehrgeiz auch da wegbereiter zu sein, was Entwicklungen in der Küche beim Einrichten überhaupt ist und haben da viele Innovationen auch auf den Markt gebracht. Wobei die Innovation natürlich nicht jetzt ein Produkt ist, weil wir ja alles komplett einzeln mit den Kunden entwerfen. Von daher geht es ja nicht unbedingt um Serien, aber halt die Idee der höhenverstellbaren Küche zum Beispiel. Das ist natürlich was, was für viele Menschen schon sehr spannend und interessant sein kann. Und diese Motivation, dass eben so gut wie es irgendein geht, ökologisch, also damals gab es nur den Begriff Ökologienachhaltigkeit, ist da erst viel später dazugekommen. Und das eben so nachhaltig wie möglich zu machen, das ist die Grundidee und der sind wir weiterhin treu und versuchen halt, das so gut wie es geht in unserem kleinen Umfeld hier zu machen. Bei dem Thema Nachhaltigkeit gibt es so die Betrachtung der Stakeholder, also dass man sich anschaut, wen betrifft denn die Aktion, die ich tue. Und ich würde mal gerne an eurem Handeln das versuchen, dass wir sagen, wir schauen mal, was sind so die Hauptstakeholder. Ich habe mir vorher Gedanken gemacht, es sind wahrscheinlich sehr, sehr viele, aber am am stärksten vermutlich eure Mitarbeitenden, eure Kunden und Mutter Natur, um es mal ganz pathetisch zu sagen. Naja, vielleicht ganz lustig, wenn man ein Pilotprojekt für die Bayerische Staatsregierung mitgearbeitet wird, wo es um Stakeholderdefinitionen und sowas ging. Also wenn ihr das in einem Link haben wollt, können wir das auch noch machen. Super gerne. Die ganze Stakeholdergeschichte ist ja auch aus dieser Nachhaltigkeitsbewegung da entstanden, so Jahrtausendwende ungefähr. Und natürlich sind da zunächst mal die Mitarbeiter und da braucht man nicht viel dazu sagen. Das versuchen wir eigentlich im Rahmen des gesunden Menschenverstandes zu lösen, dass man den vernünftigen Umgang hat. Wir sind ja im Prinzip auch mit allen befreundet. Das sind ja der Helmut Neugebauer, der ist vorletzte Woche ausgezeichnet worden von der Handwerkskammer für 35 Jahre Betriebszugehörigkeit. Das heißt, das ist natürlich ein ganz anderer Zusammenhalt, als wenn jetzt hier ständig neue Leute kommen und gehen und dass die ihre Arbeitszeit so einteilen können, so wie es halt am besten passt. Wir haben einen Küchenbauer, der kommt halt nicht, wann die Schreiner normal kommen. Aber er baut gute Küchen und dann löst man das halt. Und zusammen entfassen würde ich das eben nicht in einer langen Liste von Besonderheiten, die wir bieten, sondern einfach gesunder Menschenverstand, weil wir haben Interesse daran, dass sie gerne hier arbeiten und sie haben Interesse daran einen vernünftigen Arbeitsplatz. Und ich glaube, gemeinsam lösen wir das ganz gut. Wir haben auch das Kernteam, mit dem wir im Prinzip die gesamte Entwicklung der Möbelmacher gemeinsam besprechen. Und deswegen glaube ich, ist das ein ganz vernünftiger Arbeitsplatz, den wir hoffentlich bieten. Aber vielleicht müsst ihr die Mitarbeiter dazu fragen. Vielleicht gehen wir nachher nochmal rum. Wenn du nicht schaust, dann stellen wir die fiesen Fragen. Würde ich gar nicht machen. Bin ich vergleichsweise entspannt. Was natürlich sofort auffällt, also wenn ich Mitarbeiter wäre bei dir, das ist eine andere Werkstatt. Also ich kenne Schreiner Werkstätten und die haben oft so einen Industriehallencharakter. Das ist es hier nicht. Ich habe vorhin schon mal das Wort Basilikan in den Mund genommen und habe von dir gelernt, dass das tatsächlich die Gebäudeform beschreibt. - Architektonische Form. - Ja, architektonische Form, dass praktisch die Mitte von einem Giebel angehoben ist und das Licht von oben kommen kann. Und das macht natürlich ein wahnsinniges, also wenn man da drin steht, ist es ein wahnsinnig angenehmes Gefühl. Magst du uns dazu ein bisschen was erzählen? Was war der Gedanke? Was macht dieses Gebäude besonders anders als bei einem klassischen Schreiner? - Na gut, vielleicht muss man damit anfangen, dass wir in Herzbrück, wie wir 1988 gegründet haben, auch als erstes in diese gemietete Halle einen Holzboden gelegt haben, weil wir einfach das Arbeiten auf einem Betonboden nicht schönfanden. Also für uns selber und natürlich dann auch für Mitarbeiter. Aber damals waren wir halt zu zweit, einfach. Und dann kam erst mal der Holzboden rein. Und logischerweise haben wir dann bei der Neukonzeption der Werkstatt 1997, bzw. wir gründen wahrscheinlich schon 1996, gesagt, na ja, die Werkstatt muss so sein, dass wir da gerne drin arbeiten wollen. Und dazu gehört da natürlich ein Holzboden rein. Wenn man jetzt aber hier einen neuen Holzboden reinmacht, dann ging das natürlich darum, dass der natürlich auch gabelstaplerfest sein muss. - Stimmt. - Weil wir fahren ja da innen drin dann auch mit Gabelstapler rum und so was. Und deswegen haben wir beim Umzug dann erst den Vierseiter umgezogen. - Vierseiter ist? - Der Hobelautomat und haben damit die Dielen durchgejagt, mit dem wir dann den Holzboden verlegt haben bis zum Vierseiter hin. Dann haben wir den Vierseiter auf den Holzboden gestellt und haben den Boden fertig reingelegt. Das war die erste große Aktion da erst mal. Und die Leisten, die Auflageleisten sind im Prinzip alle zehn Zentimeter. Und dadurch wird da eben auch gabelstaplerfest. Und diese Atmosphäre war das, was wir uns vom Raumklima, vom Boden her wünschten. Und dann ging es zusätzlich darum, dass wir diesen Schreinerturm, diesen berühmten Bunker vermeiden wollten und deswegen die Höhe gebraucht haben, um die Absaugung in den Turm einzusetzen. Und so ist dann der Architekt auf die Grundform der Basilika gekommen, weil dazu braucht man die Größe. Und die Grundform hat dann im Prinzip natürlich auch damit zu tun gehabt, es gab auch moderne Entwürfe, dass es hier in dem Tal halt auch irgendwie harmonisch einsortiert sein soll. Also wir haben uns dann gegen den ganz modernen Entwurf entschieden, für die Basilika, weil wir gesagt haben, das ist ein bisschen harmonischer einfach. Die hat ja auch ein paar Nachhaltigkeitsfeatures, die habt ihr schon so gebaut, dass ihr jetzt nicht wahnsinnig viel Energie von außen zuführen müsst und so was. Das habe ich zumindest gelesen. Das war für uns selbstverständlich, dass wir natürlich wärmeautark sind, weil wir durch die Absaugung die abgesaugte Späne zu Briketts pressen und damit eben die siebenfache Lagermöglichkeit davon haben. Also es ist ein Siebtel von dem, was die Späne brauchen würde und diese Briketts holt sich die Heizung automatisch, heizt die Trockenkammern, heizt das regionale Musterhaus, heizt das ganze Gelände. Von daher sind wir Heizungsautarik. Und klar war natürlich auch, dass wir den Wasserhaushalt für dieses Gelände, dass man in der Zwischenzeit sogar als Biotop bezeichnet, offiziell mit den Streuobstwiesen und der Riesenhecke da hinten. Da geht es natürlich auch darum, dass man dann für diesen Bereich einen Wasserhaushalt hat mit zwei riesigen Cisternen, die auch die Feuerwehr, die wir natürlich dann auch mit einbezogen haben. Das lag aber natürlich zum großen Teil daran, dass der Architekt Feuerwehrler war, der obenste. Das heißt, wir haben Wärme, wir haben natürlich Brauchwasser. Das heißt, alles was, auch wenn wir Veranstaltungen haben oder sowas, das ganze Spülwasser und sowas kommt natürlich aus der Cisterne. Und ich habe das Gelände mit dem Biotop schon angesprochen. Aber natürlich ist es natürlich auch eine riesige Photovoltaikanlage darauf, die den Strom zu einem großen Teil erzeugen kann, den wir verwenden. Ja, also im Prinzip alles, das Licht wird automatisch gesteuert, so dass nur so viel Licht zugegeben wird, wie fehlt. Und solche Dinge waren für uns eigentlich selbstverständlich. Ja, so wie man es halt machen soll, so wie es halt vernünftig ist. So wie es für uns normal war. Also es gab auch da niemand, der gesagt hat, dafür müsst ihr aber das und das und das. Das war halt unser eigener Anspruch. Die Briketts, die du angesprochen hast, also aus der Sägespänne, wie kompliziert ist das? Das kann ich dir zeigen. Das ist eine ganz normale Presse. Wie viel Platz braucht die? Wie teuer ist die? Die ist sehr teuer und braucht aber nicht so viel. Braucht im Prinzip einen Meter in der Breite und zweieinhalb Meter in der Tiefe und ist insgesamt nur 1,50 Meter hoch. Und zeige ich dir nachher. Wie kann ich mir das vorstellen? Die Absaugung ist ja vollautomatisch, also der Hobel läuft und die Absaugung, da kommen dann alle Späne in einen gesammelten Container und läuft von da aus so ein automatisch in die Brikette. Nein, es kommt direkt aus der Absaugung, da wird die Späne in die Presse gejagt. Vollautomatisch. Und von da aus dann auch direkt zur Heizung. Und dann werden die in einem Rohr von oben in den Bunker fallen gelassen. Und da ist eine Schnecke drin, die sieht es dann. Und da ist eine Schnecke, die sich das dann halt... Da dreht sich was und dann in die Heizung. Das ist ziemlich cool. Also es ist nicht so, dass du im 1. Dezember aufstehst und sagst "Au Mann, heute ist kalt, jetzt schalte ich mal die Brikettenmaschine an." Das wäre fatal, ja. Sehr cool. Nochmal zurück zu den Stakeholdern. Wir haben jetzt so über die Mitarbeitenden gesprochen, dass ich glaube, dass die Basilika dann einen großen Einfluss hat, wenn man hier arbeiten möchte. Auch dass sie, wie du sagst, sich ins Landschaftsbild einordnet. Ich war, habe ich dir vorhin erzählt, am Fuchsauweg. Das ist ein Familienwanderweg, der in der Nähe ist. Und der ist oben auf dem Hang. Und da ist mir tatsächlich dieses Gebäude aufgefallen. Also aufgefallen einerseits, aber andererseits auch, wie du sagst, irgendwie eingebettet. Es sticht jetzt nicht heraus. Und das ist schon cool. Also das ist meiner Meinung nach sehr gelungen. Und die anderen Sachen zu den Mitarbeitenden hast du schon gesagt. Ich würde gern mal zu den Kunden sagen. Was sagen eure Kunden und Kundinnen, was euch anders macht als andere Schreinereien? Zum einen ist es sicher diese Grundidee der Kompletteinrichtung. Beim Schreiner gehen die meisten Leute davon aus, was man irgendwie sagen muss. Man will das so und so haben. Und dann baut er einen das Möbel, so wie man es haben will. Und wir versuchen eigentlich den Zugang völlig anders. Wir gehen immer vom Grundriss aus. Das heißt, wenn jemand einen Tisch will, ist unsere erste Frage, wie groß ist denn ihr Raum? Und wir brauchen einen Grundriss und wir brauchen Fotos von dem Raum. Und dann können wir uns gemeinsam über den Tisch unterhalten, weil natürlich gibt es einen Tisch, der einfach schön ist. Aber es macht einfach einen Sinn, den in den Raum so einzubetten, dass er eben die besten Funktionen bietet. Sind die Beine außen, sind die Beine innen und sämtliche Dinge, die da eine Rolle spielen, insbesondere natürlich auch die Formen, dann auch die Kantengestaltung. Das sind so viele Dinge, die man durch die Einzelanfertigung da gestalten kann. Und da sind wir besonders natürlich auch bei den Küchen, die die wesentlich mehr Wert und Aufwand in die Planung, in das gemeinsame Entwickeln stecken, weil dadurch die Lebensqualität später entsteht. Dass eine Massivholzküche viel schöner ist als eine Sparmplattenküche ist klar. Aber ich kann natürlich auch eine Massivholzküche schlecht machen. Und dann funktioniert sie halt nicht so, wie sie soll beim Kochen. Und diese ganzen Funktionen, von denen wir Ahnung haben, mit denen wir uns ernsthaft beschäftigen, auch einfach die barrierefreie Bartgestaltung und so was, wo ich viele Kurse gerade dafür mache, das sind Dinge, die wir eben entwickelt haben in diesen 36 Jahren und die halt unseren Kunden zur Verfügung stehen. Die sind sowieso da. Und dass später dann diese Möbel, die wir gemeinsam entwickelt, auch gebaut werden, das ist natürlich keine Kleinigkeit, das ist das Wesentliche daran. Aber eigentlich liegt das Hauptaugenmerk schon auf den gemeinsamen Entwickeln. Und zusätzlich versuchen wir eben für die Kunden, mit den Kunden, auch mit Veranstaltungen, mit Kommunikationen auf Newsetter, Jahrbuch und den anderen Kommunikationsmitteln eben zu begründen, was wir machen. Es ist ja, als wir angefangen haben, gab es ja niemand, der Massivholzmöbel wollte, weil das einfach niemand mehr kannte. Und als wir dann hier jetzt in Untergrumbach 97 die Chance hatten, endlich komplett aufs Holz aus der Region umzustellen, mussten wir das natürlich auch begründen, denn es hatte niemand Interesse drauf, Holz aus der Region zu kaufen, weil niemand wusste, dass es überhaupt gibt. Und diese Kommunikation darüber, das Erklären, warum wir das so tun und für sinnvoll halten, das ist eben auch ein Teil, der dann dazu geführt hat, dass wir halt in dieser Gemeinschaft der Regionalentwicklung, die hier in der Aspugge-Alpia durch den Rainer Wölfelbaum Naturschutzwahl-Wenglein-Park entstanden ist, so federführend mit dabei waren, dass wir sogar den Tag der Regionen hier erfinden konnten. Das ist auch eine nette Anekdote. Wir behaupten ja, dass der erste Tag der Region 1998 in Untergrumbach war, weil damals hieß die Veranstaltung "Regional genießen" und das war eine Idee, die entstanden ist, weil der Rainer Wölfel mich angegriffen hat und gesagt hat, was soll das mit euren blöden Kochkursen aus Neptunsreich, wo es Hummer und Zeug gibt, kocht doch lieber was Regionales. Da habe ich gesagt, na klar, machen wir was Regionales, das ist toll, aber glaubst du wirklich, dass ein Kochkurs, an dem zwölf Leute teilnehmen, jetzt irgendwas an Absatzzahlen, der Direktvermarkter verbessern könnte? Und so ist aus diesen beiden Meinungen, ist im Prinzip diese erste Tag der Regionen in unserer Werkstatt entstanden, wo wir tatsächlich die Direktvermarkter schon da hatten. Den Uwe Neukomm habt ihr ja auch schon interviewt. Da war das Denenberger Hoftheater dabei, da war Slow Food dabei. Also es war auch eine politische Veranstaltung. Das war der erste Verkehrsstau, den es in Untergrumbach gab. Da waren über 3000 Leute da. Und da war unter anderem dann auch die Regionalbewegung Mittelfranken da, beziehungsweise wie sie damals hießen. Und die haben gesagt, wow, das ist toll, so machen wir das auch. Und das wird dann Tag der Regionen heißen. Und der Rainer Wölfel war mit denen sehr eng verbunden. Und dann gesagt, ja, da gliedern wir uns ein. Und dann ab dem nächsten Jahr haben wir das dann im Prinzip gemeinsam gemacht. In der Südenseite ist es deutschlandweit, zum Teil in Österreich. Das ist jedes Jahr. Der Tag der Regionen, genau. Und wie gesagt, wir behaupten eben, der erste war 1998 und die sagen 1999. So. Und jetzt bin ich aber vom Bayerischen Umweltminister, den Werner Schnapp, auf zum Umweltbotschafter Bayerns anernt worden. Dazu haben sie das Tal hier abgeriegelt und hat uns besucht. Und da mussten wir eine Rede für ihn schreiben. Und da haben wir in diese Rede reingeschrieben, der erste Tag der Regionen war 1998 in Untergrumbach. Und seitdem zitieren wir nur noch den Minister. Für Tatsachen sorgen, ja. Diese Entwicklung hat eben damals begonnen und original regional für Nürnberg und so. Es entstand alles wesentlich später. Die Dias Brugger waren da wirklich die ersten, die diese Regionalbewegung da im Rahmen mit den Direktvermarkten zum Konzept gemacht haben. Cool. Und das ist diese Art von Veranstaltungen, die du meintest? Also wir kamen ja von den Kunden. Das war eine dieser Veranstaltungen. Die andere war dann die andere Schiene. Eigentlich hat sich daraus ergeben, dass ein Freund von uns, der Geige spielt, gesagt hat, ich glaube, die Halle klingt gut. Und ich dachte, ich habe im Leben noch nicht Gedanken gemacht, wie diese Halle klingt. Das war nicht unsere Aufgabe beim Entwerfen und Bauen dieser Halle, auf den Klang zu achten, aber probier es halt aus. Und dann kam er tatsächlich mit einer Geige, hat da ein bisschen gespielt und hat beschlossen, hier spielen wir unser Konzept. Und so kam das Collegium Musikum dann eben auch auf die Idee, ein Konzept zu geben, wobei wir darauf Wert gelegt haben, dass wir gesagt haben, wir müssen, wenn wir Handwerk und Kunst zusammenbringen, wir müssen erklären. Wir müssen sagen, um was es geht. Und das war hinwarten, dass das, was man heute, was heute ganz normal ist und kommentierte Konzerte heißt, das haben wir damals eigentlich erfunden, weil es damals noch nicht in der Form gab. Und wir haben also die Instrumente erklärt, haben die Autoren erklärt, die Komponisten und so weiter. Und das war einfach, um einen zusätzlichen Aspekt und zusätzlichen Informationen in diese eigentliche Veranstaltung reinzubringen, das ist damals entstanden. Und daraus sind dann aber waren das dann nicht nur Konzerte, das waren dann auch Führungen durch den Wald, wo dann die Forstexperten was dazu erklärt haben, das waren natürlich Führungen durch die Werkstatt und dann sind Lesungen draus entstanden. Und das waren dann nicht immer klassische Konzerte, sondern war auch mal was Rockieres dabei. Und das ergibt sich dann. Und das war die Tradition der Unterkumpacher Werkstatt-Tage, die wir jetzt auch seit 28 Jahren pflegen. Hast du dann deinen Traumjob, Lehrkraft doch so hingehend umgesetzt, dass du dann hier ein bisschen lernen darfst, statt jetzt von den Schülern? Naja, vielleicht ist eher das Germanistik und Deutsch und sowas in die Jahrbücher und in die Texte, in die Kommunikation eingeflossen. Für irgendwas war es egal. Es ist immer bei jedem Studium, es ist egal, was man später daraus sieht. Man hat jetzt eine Zeit, sich zu entwickeln, sich Dinge anzueignen und wie man sie dann verwendet, ist eigentlich nicht so entscheidend, dass es unbedingt diesen Fach sein muss, sondern dass man das Beste draus macht. Wer hätte das gedacht? Willst du wissen, was ich besonders wahrnehme? Ich war jetzt noch nie Kunde hier, aber ich würde mich am ehesten da einordnen, weil ich eure Werkstatt angeschaut habe und so. Für mich war die Hauptbesonderheit, wenn ich mir überlege, was macht euch besonders, im Vergleich zu anderen Schreinern, was ihr Waldschöpfungskette nennt. Das habe ich vorher noch nirgendwo anders gesehen. Wir sind vorhin ja mal durchgelaufen, habe ich ja schon erwähnt. Da hast du gesagt, das hast du selbst auch noch nirgendwo gesehen in Deutschland. Für einen der Nachhaltigkeitspreise, der deutschen Nachhaltigkeitspreise, gab es tatsächlich eine aufwendige Recherche, weil die Jury gesagt hat, wie müssen wir es jetzt mal herausfinden, ob das wirklich die Einzigen sind, die das so machen und die haben kein anderes Beispiel gefunden. Also natürlich gibt es Kollegen, die Holz auch im Wald einkaufen. Erklär mal bitte, was die Waldschöpfungskette, was ihr da noch kennt. Die regionale Waldschöpfungskette nennen wir die Tatsache, dass wir direkt im Wald einkaufen, meistens über die Forstbetriebsgemeinschaft Nürnbergland oder andere Forstbetriebsgemeinschaften, manchmal aber auch direkt beim Bauern. Dann wird das Rundholz bei uns angeliefert. Das wird bei uns dann meistens Ende März, Anfang April zunächst mal entrindet, kommt ein LKW, der das in drei, vier Stunden macht, dass er die Rinde entfernt und dann sägen wir ein bis drei Wochen die Stämme mit einer Bandsäge. Das heißt, wir sägen und können bei jedem Baum entscheiden, was ist jetzt die beste Lösung für diesen Baum, wie schneidet man einen, welche Stärken schneidet man raus. Das ist quasi euer eigenes Sägewerk. Das ist das eigene Sägewerk, aber eben nicht als Gatter, weil das Gatter, das man eben kennt vom Sägewerk, wo viele Sägeblätter nebeneinander sind, die auch sehr dick sind und der schneidet den ganzen Stamm auf einmal. Das ist auch sehr rationell und auch sinnvoll für unsere edlen Hölze, die eben auch sehr teuer sind, ist allein die Tatsache, dass dieses Band von der Bandsäge wesentlich dünner ist als so ein richtiges Sägeblatt im Sägewerk. Führt dazu, dass wir ein paar Bretter mehr rauskriegen. Wir brauchen logischerweise ein bisschen länger, aber dafür können wir das auch besser einzutieren und besser steuern. Von daher hat sich das rausgestellt. Früher haben wir zum Teil auch mit beiden gearbeitet und nur die edelsten Sachen selber gesägt, den Rest im Sägewerk gehabt und dann war aber der Handlingaufwand größer und haben irgendwann dann umgestellt und gesagt, wir sägen jetzt nur noch komplett selbst. Dann kommt das Entscheidende, das Ganze sowohl vernünftig zu stapeln so, dass es eben keine Verformungen gibt, dass man möglichst viel von diesen Holz auch verwenden kann und das ist eine Wissenschaft. Wir haben ja manchmal Kunden, die in dieser Zeit dann auch kommen und uns helfen und dann ganz erstaunt sind, was sie da alles lernen müssen, dass das alles richtig gemacht wird und dann geht es einfach ums Warten. Und das ist zum Teil ein paar Jahre. Bei der Buche sollen es schon zwei Jahre sein und bei anderen Hölze ein bisschen mehr und wenn wir es dann wesentlich länger da haben, dann liegt es einfach daran, dass wir es nicht verkauft haben. Also wir haben im Möbelbereich von Hölzern die 20 Jahre gelagert, sind nix, da ist kein Mehrwert dabei, außer dass sie von den Würmern von außen ein bisschen gefressen werden, sondern das macht Sinn bei Klanghölzern, wenn man Instrumente baut oder sonst was, da ist es ein Wert beim Möbel eigentlich dann irgendwann nicht mehr. Und dieses Warten und danach in die eigene Trockenkammer packen und dann damit arbeiten zu können und dann diese Qualität zu spüren, die eben ganz anders ist, auch unsere Trockenkammer arbeitet vergleichsweise langsam, während die meisten Trockenkammern zum einen halt direkt nach dem Fällen angewaufen werden und uns unter anderem dann mit Vakuum erarbeiten und dadurch eben deutlich effektiver sind. Das geht schneller ab und ist toll. Wir vermuten, nein wir wissen, dass wir eine andere Qualität haben durch das Holzes eben. Lange im Außenlager war und dann eben auch in dieser schonenden Trockenkammer von uns so weit runter getrocknet, dass es eben für die Wohnung dann tauglich ist. Und danach wird es begradigt, gehobelt und dann geht eigentlich erst der Möbelbau los, wo andere Schreinereien ihre Ware beziehen. Genau, es ist so, dass wir vom ersten Brett weg genau wissen, welches Teil des Möbel wir jetzt aus diesem Brett machen. Das heißt, dass wir hier schneiden für den Backofenhochschrank das Brett auf 2,40 Meter ab, legen es auf die Längsschnittsäge, das ist eine Säge, wo man nicht den Schlitten schieben muss, sondern wo die Säge selber entlang fährt. In der normalen Schreinerei kann man das natürlich mal auf der Formatsäge machen, aber wenn man das bei uns, diese Mengen, die wir machen würden, die wären also einfach auch ungesund für die Mitarbeiter. Und da ist eine Säge, die da selber entlangfährt, natürlich ganz was anderes als immer hier so leichtskoliotisch verkrümmt, immer die Kreissäge schieben muss. Und an dieser Stelle wird die Rinde weggeschnitten, dann wird eben nach dem, was ich notiert habe, was mit den Kunden besprochen würde, ob das besonders lebhaft, besonders ruhig, besonders bunt oder fast einheitlich sein soll, danach kann jetzt sortiert werden und danach werden auch diese Breiten bestimmt. Das heißt, die Schreinerin weiß genau, der Kunde mag die Astlöcher, so wie die Kreissianne euch das vorhin erzählt hat, dass eben der Kunde Wert drauflegt, dass er möglichst viel Kern und Sprint da drin hat. Genau so sortiert sie das, so schneidet sie das an dieser Stelle und dann wird markiert, dass diese sechs Lamellen die rechte Seite vom Backofenhochschrank sind. Und das bleibt es praktisch vom ersten Moment an, das ist nach der ersten halben Stunde, wenn an dieser Küche gearbeitet wird, bis zur Montage beim Kunden ist es die rechte Seite vom Backofenhochschrank und dann die linke Seite und so weiter. Das hat dann zum einen den Vorteil, dass ich die Küche wirklich so bekomme, wie ich sie möchte, weil ich möchte jetzt zum Beispiel, dass eine starke Maserung sichtbar ist und dann wird es entsprechend das mit der starken Maserung wird dann für alle Sichtflächen benutzt und das, was eine schwächere Maserung hat für den Korkus von den Schubladen. Und zum anderen könnte ich mir vorstellen, dass der Vorteil auch ist, dass du weniger Verschnitt hast. Im Vergleich dazu, wenn ich jetzt sage, ich begradige so ein Brett, mache dann daraus eine riesen Leimholzplatte und säge die dann wieder runter, dann habe ich ja zweimal Verschnitt anstatt nur einmal. Ist das richtig? Das ist auch richtig, aber es ist normalerweise so, dass es die Platten, die man zukaufen kann, in so unterschiedlichen Größen gibt, dass ich das schon auch relativ gut optimieren kann. Also könnte dann eben für die Oberschränke, da hat man die 35 cm Tiefe, für die normalen Schränke die 60 cm Tiefe und dieses Leimholz wird im Prinzip auch in diesen Breiten dann plus ein paar Zentimeter eben so produziert, dass man das runterschneiden kann. Das geht schon, nur das ist eben nicht unsere Idee, das könnten wir natürlich auch. Wir könnten jetzt einfach Leimholz herstellen und daraus die Möbel bauen, aber das ist eben nicht die Grundidee, sondern wir sagen eben, an dieser Stelle bereits entsteht das besondere Möbel. Und das ist dann eben ganz was anderes, als wenn ich ausnehme, nicht sagen, ein Leimholz, das halt einfach rausmacht. Hey, hast du schon von unserer Flaschenpost gehört? Sie ist dein Rettungsanker, um keine unserer Geschichten für eine enkeltaugliche Erde zu verpassen. Einmal im Monat segelt eine handverlesene Auswahl unserer besten Videos, Texte, Bilder und Podcasts direkt in deinem E-Mail-Postfach. Plus wir teilen exklusive Fundstücke aus dem Netz, die etwas mit uns gemacht haben und wir deshalb glauben, dass du sie nicht verpassen solltest. Die monatliche Flaschenpost veröffentlichen wir nirgendwo anders, das heißt je früher du dabei bist, desto mehr kommt bei dir an. Möchtest du, dass die Flaschenpost auch bei dir landet? Dann setz die Segel Richtung beyond-content.de und melde dich oben rechts an. Und jetzt zurück zur Episode. Ich wollte nochmal an den Anfang der Wertschöpfungskette, wenn man sagt, die Nachforstung auf diese Garantie hier in der Region? Na ja, sowieso, da ist ja die Forstbetriebsgemeinschaft, die ist ja dafür zuständig und die haben das schon im Griff. Weil nicht, dass wie beim besagten Möbelhaus, alle Sekunde wird hier im Baumfeld, wer auch immer geliefert und dann am Endeffekt nach uns. Nein, es ist ja dieser selektive Einschnitt, da werden ja Bäume rausgeholt, die im Prinzip nicht mehr sehr viel CO2 binden. In dem Moment, wo ich den Baum entnehme, haben die anderen Bäume wieder mehr Licht und die jüngeren Bäume binden ja mehr. Also ganz normale Forstwirtschaft. Von daher ist es eine nachhaltige Forstwirtschaft. Genau. Und auch bei den privaten Waldbesitzern nehmen natürlich auch die Bäume raus, die dann für diese Struktur hier am besten sind. Die FPG hat vor, ich glaube, das war vor fünf Jahren mal einen Aufsatz in unserem Jahrbuch geschrieben, dass der Generationenaufbau der Buchen in den Wäldern, in dem Mönberger Land, nicht zuletzt durch unser Projekt, das wir gemeinsam mit dem Bund Naturschutz gemacht haben, dass wir eben die rotkernigen Buchen verwendet haben, vorbildlich ist im Vergleich zu anderen Landkreisen, wo niemand dabei, der die rotkernigen Buchen abgenommen hat. Wenn die älter werden, bekommen die eben häufig einen Kern und damit wurden die Buche damit wertlos, weil die nicht verkauft werden konnten. Und dann haben die Waldbau natürlich angefangen, die jüngeren Bäume rauszunehmen, weil sie für die Geld bekommen haben und die älteren sind stehen geblieben und das hat ein ungünstiges Generationenverhältnis der Bäume dann zur Folge gehabt. Und das ist eben im Mönberger Land nach deren Auskunft eben vorbildlich, weil wir eben hier, ich glaube, das war 1998, mit dem Bund Naturschutz dieses Projekt für die rotkernige Buche zusammen mit dem Forstamt gegründet haben und gemacht haben und eben gesagt haben, ne, wir zahlen für die rotkernige Buche das gleiche wie für die weiße. Und dadurch haben wir dann natürlich auch diese wunderschönen Bäume bekommen. Nur die Schönheit liegt im Auge, es betracht das oder wo auch immer. Für uns war so eine Maßerung schon immer schön und da ein Naturschauspiel. Aber man muss es natürlich erst mal zeigen und dann auch vermarkten. Ja und auch erklären. Ich meine, wenn ich verstehe, dass dieses rotkernige, dass ich damit ein besonders altes Holz habe, dadurch einen älteren Baum, es hat ja auch eine gefühlte Wertigkeit dann damit. Aber das muss man halt erklären und verstehen. Richtig. Und dann kommt das über. Jetzt kommen wir schon fast zum dritten Stakeholder der Natur. Ich würde aber gerne noch verstehen, diese Vorarbeit, die ihr euch da aufladet, also dass ihr nicht Plattenware kauft, sondern dass ihr den Baum kauft, den dann trocknen lasst, sägt, nochmal trocknen lasst, dieses ganze Ding. Das ist ja mit Aufwand verbunden. Habt ihr dadurch einen Kostenvorteil, sage ich mal? Also ist das rein ein ideologisch getriebenes Thema, dass ihr sagt, ihr wollt das so, weil es besser ist, weil ihr in Hölzer bekommt, die mehr aus der Region sind und dann dieses besondere Holz habt, diese besondere Sortierung? Oder ist das auch, ihr spart euch das Sägewerk als Mittelsmann und vielleicht dadurch sogar Geld? Oder kommt es euch teurer? So wird das auch. Nein, also prinzipiell war die Entscheidung dann einfach unser Konzept. Zu sagen, nein, wir wollen mit Holz aus der Region arbeiten und das auch immer so konsequent wie möglich machen. Das war wie damals auch die Entscheidung zur Ökologie oder sowas. Das war schon unser Grundding. Und natürlich kontrollieren wir das Ganze, weil wenn wir feststellen, das ist nicht finanzierbar, dann macht es ja auch keinen Sinn. Also es ist ja auch ein Teil der Nachhaltigkeit, ist ja auch die Ökonomie. Wir kontrollieren das und wir kommen damit ungefähr hin. Es ist weder in die Einrichtung, dass es wesentlich teurer ist, noch dass es wesentlich billiger ist. Das liegt einfach daran, dass der Unterschied zwischen dem Holz, das man im Wald kauft und dem Holz, das man beim Händler vielleicht schon fertig getrocknet hat, dass der sehr groß ist. Also da geht es schon um Werte von zehnmal so groß. Und in dieser Phase, diese Arbeit, die wir selber reinstecken, bekommen wir im Prinzip dadurch raus, dass wir ein preiswertes Holz selbst so veredelt haben, dass es jetzt praktisch in der Preisgruppe ist durch diese Veredelung, wie es im Handel auch wäre. Und das geht ungefähr auf. Okay, also es ist ungefähr gleich und dann sagt der einfach der Mehrwert der Geschichte und der Ökologie kostet uns demnach eigentlich nichts, weil wir das sonst externalisiert bezahlen würden. Genau, na gut. Wobei man natürlich wissen muss, dass wir praktisch für fünf Jahre das Holz vorhalten. Das ist der Lagerplatz, das ist natürlich auch das Geld, das einfach nur da vor der Tür rumliegt. Das sind schon auch Faktoren. Aber wie gesagt, wie bei der Gründung schon, waren das nicht Konzepte und Strategien, sondern einfach ein Gefühl, wenn wir das machen, dann machen wir es gescheit und für uns ist gescheit halt so. Okay. Und dann musste ich halt dann im Nachhinein versuchen, die Sachen zu argumentieren und zu verkaufen. Und da war dann eben auch der Tag der Regionen, auch der Initiativkreis Holz aus der Franken, die Zusammenarbeit mit allen in der Branche, um eben die Regionalität überhaupt als Wert zu definieren. Das war dafür dann halt notwendig. Ein letzter Punkt noch zu den Kunden. Also das klingt alles ein bisschen teuer. Ich sag's mal ganz platt. Sprecht ihr ein bestimmtes Klientel an damit? Also ist das ein Angebot, das ab einer gewissen Einkommensschicht kommt oder ab einer gewissen Wertschätzung auch damit? Oder kann sich das jeder leisten, bei euch Kunde zu sein? Naja, das kommt einfach darauf an, wie viel er gespart hat und wo seine Prioritäten sind. Wir verweigern eigentlich diese Idee, dass unsere Küken sich nur die ganz Reichen leisten können. Im Gegenteil, die ganz Reichen haben eigentlich andere Prioritäten. Es sind eher die eben Wert auf diese Themen, die wir jetzt angesprochen haben, legen, ob das jetzt die Regionalität, die Ökologie, das Massivholz ist oder auch die Einzelanfertigung. Und diese Kunden haben hoffentlich Geld. Sonst wird es tatsächlich nicht so ganz leicht. Aber wir haben tatsächlich auch Studenten, die sich halt auf das Bett sparen und sagen, jetzt habe ich das zusammen, jetzt kann ich mir das Bett kaufen und vor allem dann das Bettsystem dazu, weil da eben Wert drauf liegt, dass ich auf Natur liege. Also das gibt es auch. Dass wir nicht die Billigsten sein können, glaube ich, ergibt sich aus all den Dingen, die wir da genannt haben. Das ist Massivholz, aber anderswo muss man auch wissen, dass Massivholzmöbel generell im Handel einfach eine andere Preiskategorie darstellen. Und in diesem Segment zwischen normalen Massivholzmöbel im Handel, da sind wir nicht weit davon entfernt. Bei mir haben wir den Vorteil, dass der Handelsaufschlag wegfällt. Und dadurch können wir im Prinzip diese Individualität, diese Einzelanfertigung eigentlich nahezu zu einem Preis liefern, der sonst auch im Möbelhaus bei edlen Massivholzmöbeln verlangt wird. Das ist alles individuell. Also es ist nicht, oder habt ihr auch Sachen, dass ihr sagt, das wird den Couchtisch, den machen wir jetzt 200 mal und dann haben wir den auf Lager und wer den haben will. Oder ist alles individuell? Nein, wir machen einen nicht. Bis auf ganz wenige Ausnahmen. Das ist Giovanni, der Stummer Diener und unser Stehtisch. Also das ist Giovanni, der Stummer Diener? Giovanni ist ein Stummer Diener, der entstanden ist, weil ein Gesellenstück, das die Claudia gemacht hat, Mitte der 90er Jahre, bei einer Ausstellung der Gesellenstücke so gut ankam, dass alle darauf ansprungen haben, dass man doch so was machen sollte. Und dann mussten wir das halt so weit vereinfachen, dass da ein Stummer Diener daraus entstanden ist. Was ist ein Stummer Diener? Ein Stummer Diener ist eine menschruhe Gestalt und auch in Menschenform, an die ich Klamotten hängen kann. Aha, okay, verstehe. Kennst du das nicht? Nein, noch nie gehört. Du kennst das? Wir haben schon mal gehört, ja. Ich hab das noch nie gehört. Aber das ist doch wunderbar, so lerne ich was. Setzen wir in den Link. Sehr gut, schreib ich mir direkt auf. Aber zum Beispiel, wir hatten ja diesen kleinen Couchtisch, dieses Möbelhaus, wovon wir reden, 50 Zentimeter, 50 Zentimeter. Was würde das denn kosten? Einfach wirklich so eine Standardplatte, vier Beine? Da setzen wir wieder einen Link und zwar auf den Artikel im Blog, wo ich sage, wie viel kostet denn ein Couchtisch? Und das ist nämlich eine ganz entscheidende Frage. Wenn du ein Wohnzimmer kaufst und wir da ein Wohnzimmer bauen, gemeinsam entworfen haben, dann das Wohnzimmer bauen, dann die Postemöbel dazu und die Beleuchtung und so weiter, dann schenke ich ihnen dir. Dann kostet es dann nichts. Wenn wir diesen Couchtisch einzeln bauen müssen, dann entsteht zunächst mal der Entwurf, weil wir bauen ihn ja nicht so, wie er da oben steht, sondern wir machen wir ganz anders, so wie er für deine Größe, dass genau deine technischen Geräte da unten reinpassen. Dann entsteht dieser Aufwand des Entwurfs, dann müssen wir, wenn du dann auch noch ein exotisches Holz brauchst, draußen irgendeinen Stapel oder Bretter holen, die in die Trockenkammer kommen und dann später nach dem Trockenen diesen Couchtisch extra für dich bauen, wo fast kein Material drin ist, aber der Aufwand genauso groß ist, wie wenn wir das ganze Wohnzimmer bauen würden. Beim ganzen Wohnzimmer wäre das einfach an den kurzen Abschnitten, wäre er automatisch mit rausgefallen mehr oder weniger. Und auch die Verarbeitung, die Verleihung und sonst was wäre alles da mitgelaufen. Und deswegen ist diese Frage, was kostet das Ding, praktisch völlig unmöglich zu beantworten, wenn wir es tatsächlich einzeln machen, dann ist es ja teuer, dann können das auch über 1000 Euro sein. Und wenn er einfach so mitläuft, dann sag ich, komm dir den Couchtisch, machen wir dir so mit. Und das ist die Schwierigkeit, das zu erklären. Jetzt hoffe ich vielleicht, dass zwar jemand gehört und verstanden hat, weil das gelingt uns praktisch nie. Auch zu sagen, naja, was kostet das? Das kommt drauf an. Das sind so viele Faktoren, die da eine Rolle spielen, weil wir verrechnen halt Material und Arbeitszeit. Und dass das eben sehr unterschiedlich dann sein kann, je nach Größe des Auftrags. Da geht es ums Volumen, da geht es auch um das Handling. Das heißt, den Aufstrag anlegen, alles was an formalen Dingen dort in den Rechner läuft, das ist halt für den Couchtisch genauso groß wie für was anderes auch. Nochmal zurück zu dem Thema mit der Waldschöpfungskette. Da waren wir ja schon beim letzten Stakeholder der Natur. Auch wenn es jetzt vielleicht ein bisschen pathetisch wirken mag, was würde denn Mutter Erde sagen, ist bei euch anders als bei anderen Schreinereien? Na ja gut, wir haben halt im Prinzip nur, dass die Bäume rausgeholt werden, die eigentlich so alt sind, dass sie auch geerntet werden sollen. Also wir sprechen ja von Ernten bei Bäumen, weil es ja um die Ernte des Holzes ging, das da entstanden ist. Und im Zweifelsfall ganz am Schluss nehmen wir die Möbel auch wieder zurück. Der Restbereich hat das ganze Gelände mit Energie versorgt. Und von daher ist das für uns halt eine optimale Lösung, sicher auch eine der Gründe dafür, dass wir diese ganzen Nachhaltigpreispreise da überall bekommen haben. Aber das ist für uns halt die optimale Lösung. Wo mir auch nicht mehr mehr dazu einfällt, außer halt noch den Strom dann komplett irgendwann aus Portobelteig zu haben. Aber die kürzesten Transportwege spielen natürlich eine große Rolle und aber auch die Tatsache, dass wir von Anfang an eben versucht haben, das Geld, das unsere Kunden uns bringen, auch so gut wie es geht, im Tal zu lassen. Also im Tal und in der Region. Denn insgesamt kann dann hier die Lebensqualität erhöht werden, wenn die Wertschöpfung oder die Waldschöpfungskette eben hier verbessert wird. Und idealerweise das Holz aus einem Nürnberger Land geht schon auch mal nach Japan. Aber in dem Moment, wo wir es hier kaufen und die wertvollsten Teile hier annehmen und dann dieses Geld wieder an die Waldbauern weitergeben, ist es natürlich das, was man regionale Wirtschaftskreiseläufe nennt. Wie steht es um so Reparaturgeschichten? Also wenn wir jetzt bei dem Möbelhaus sind und mir geht was kaputt, dann ist es kaputt und ich kaufe neu. Wie ist das bei euch? Naja, wir richten 30 Jahre alte Küchen wieder her und dann rufen die Leute am nächsten Tag bei mir an und sagen, ich habe vorher die alten Fotos rausgesucht und es schaut jetzt genauso aus wie auf den alten Fotos. Das hätte ich nicht gedacht. Oder die Arbeitsplatte hier von der Küche, an der wir sitzen, die ist auch 24 Jahre alt und wir haben vorhin alle gesucht, irgendwas zu finden. Das lässt sich eben bei nicht Lackierten, sondern bei geölten Hölzern eben sehr schön umsetzen. Wobei dieses, ich bin dann immer aufpassen muss, dass die Leute nicht nur geölt sagen, sondern ausschließlich mit Naturarztöl behandelt, eine vernünftige Öloberfläche, so wie wir sie aufbauen, ist wesentlich aufwendiger als lackieren, lässt sich aber eben ein Leben lang wieder so herrichten, dass er tatsächlich wie neu aussieht. Ich habe bei dir auf der Website noch was gelesen, womit ich gar nichts anfangen konnte. Vielleicht kannst du mir das erklären. Da stand, dass das Controlling nach dem Sustainable EFQM Modell durchgeführt wird. Kannst du mir sagen, was das ist? Ja, das EFQM Modell heißt European Foundation for Quality Management. Das ist ein Qualitätsmanagement System, wo wir uns zu Jahrtausendwende zusammen mit den Nürnberger betrieben und dem Umweltamt der Stadt Nürnberg, das ist Q21, also Kooperation Umweltamt und Pionierbetriebe. Q21 hat damals, als diese ganzen Management Systeme herauskamen, versucht, herauszufinden, mit welchen Management Systemen man Nachhaltigkeit am besten implementieren kann. Weil es ging ja darum, dass die Leute zusätzlich zu ihrem Management System auch noch ein Nachhaltigkeitssystem einbauen sollen. Da haben wir gesagt, das ist ein Unsinn. In ein großes Qualitätsmanagement System muss die Nachhaltigkeit involviert werden. Und dann haben wir uns tatsächlich diese Ausbildung zum EFQM assessor gemacht und haben uns in einer Gruppe, die heißt Sustainable Excellence Group, SASEX abgekürzt, was uns dann dazu geführt hat, dass wir uns gewundert haben, dass unsere E-Mails nicht ankommen. Aber bei SASEX war einfach Sex mit drinnen und deswegen mussten wir diese E-Mail-Adresse ändern. Und diese Sustainable Excellence Group hat dann tatsächlich daran gearbeitet, für das große EFQM-System, das ist ja weltweit, wird das eingesetzt. Da kommt der Ludwig-Ehrhardt-Preis auch her. Also da gibt es ein Punktesystem und da kann man diesen Preis gewinnen. Der Schindlerhof ist da von Anfang an auch mit uns da damals mit eingeschieben und der gewinnt auch den Restaurant. Das ist ein Restaurant, vielleicht Hotel aus Nürnberg. Richtig, genau. Restaurant, Hotel, Hotel und so was, Familie Copiol, die sind da federführend und die gewinnen diesen Preis sogar häufig. Und in dieses System haben wir Vorschläge gemacht, wie sich Nachhaltigkeit da so implementieren lässt, dass man da nicht dran vorbeikommt. Und das hat tatsächlich dann so gut funktioniert, dass es in Brüssel aufgenommen wurde und seitdem in diesem Management involviert ist. Und die Pionierbetriebe, das war tatsächlich der Schindlerhof, das war die Telekom, das waren wir und das waren die Lamsbräu, die haben dieses System dann getestet. Weil wir ja dazu auch Ergebnisse bringen mussten. Und so haben wir eben dann als erste vier Betriebe das eFQM-Modell nach dem Nürnberger Nachhaltigkeitsansatz eingesetzt und durchprobiert und damit eben das eingeführt, so dass es später jetzt auch immer noch da involviert ist. Und wir sind da auch immer noch befreundet mit dem Sommerhof, der da der Chef ist. Das klingt, das hättet ihr, da hast du ja vorhin auch schon ein paar andere Beispiele erwähnt mit dem Tag der Region, aber jetzt auch mit Brüssel und so, als hättet ihr schon auch überregional eine gewisse Wirkung. Ja, wir arbeiten mit den Unis zusammen an vielen Stellen. Also wir versuchen das halt da, wo wir helfen können. Wir sind in dieser Nachhaltigkeitsszene von Anfang an dabei. Das war der Nürnberger Nachhaltigkeitspreis, den die Lamsbräu und Faber Castell zusammen bei uns gewonnen haben. Also da war immer ein Austausch da und eine Szene und eben auch der Versuch, das weiterzuentwickeln. Wenn wir jetzt mal weggehen von der Nachhaltigkeitsbubble, sag ich mal, siehst du eine Wirkung, die ihr habt auf Schreinereien beispielsweise aus der Region, die nicht in der Nachhaltigkeitsbubble sind? Weil Leute, die schon überzeugt sind, muss man nicht mehr überzeugen. Gibt es da irgendwie einen Austausch, dass der Schreiner eine Stadt weiter sagt, das Element schau ich mir ab? Also seht ihr da irgendwas? Naja, es ist so, dass natürlich die Massivholzproduktion schon interessanter dadurch wird, dass wir halt versuchen, das nach außen zu tragen. Dass die Regionalität da eine Rolle spielt und dass man natürlich auch auf Regionalität dann Wert legt. Wobei wir eben skeptisch sind, ob ich Regionalität über den Einkauf beim Holzhändler erreichen kann. Also da sehen wir Dinge dann halt häufig etwas neurotischer, als das von außen gesehen wird logischerweise, weil wir es halt so machen. Und ob ich jetzt da oder da einkauf, ist eigentlich keine große Entscheidung, sondern es ist halt was, wo ich dann später halt ein bisschen greenwaschen kann. Okay, also die Wirkung, die ist schon da, aber jetzt könnte noch mehr sein. Hör ich raus. Ich weiß es nicht. Wie du vorhin gesagt hast, wenn das Geld wieder in die Region geht, dann hat es ja den Effekt des Schleichen und Vorantreiben, dass dein Haus, was du hier baust, viel mehr wert ist als vor zehn Jahren sowieso, jetzt in heutigen Zeit. Aber dass man die Region attraktiver macht und Stückweit immer weiter erhält auch. Ich meine, die Hersburger Alp ist ja schön zu erhalten. Diese Werte kann man nicht messen. Es ist diese Regionalbewegung, die tatsächlich in der Hersburger Alp einen Ursprung hat und da angefangen hat. Aber es ging ja auch weiter über Slow Food bzw. die Chita Slow, die Hersbruck geworden ist. Und da durften wir zusammen mit Manuela Silius, die eine Schulfreundin von mir war, eben diese Grundidee eben auch starten. Und der damalige Bürgermeister Wolfgang Plattmeier hat das eben aufgenommen. Und so wurde Hersbruck zur ersten Chita Slow außerhalb Italiens. Was ist eine Chita Slow? Ein Chita Slow ist eine Vereinigung von Städten, ursprünglich in Italien, die sich zum einen dem Slow Food Gedanken, aber eben auch der Nachhaltigkeit verschrieben und die versucht haben, hier eine Gruppe zu bilden, die vorbildlich ist, was nachhaltig angeht, aber auch gerade das Soziale, den sozialen Bereich da sehr betont. Und die wollten dann irgendwann aus Italien raus. Und zufällig waren wir eben dabei, wie bei einer Sendung "Die starken Köpfe", damals bei Original Regional, bei einer Feier dann erzählt wurde vom Jörg Hahn, dass die eine Stadt suchen, ob wir denn was wissen, die Italiener suchen eine Stadt, die die erste Chita Slow außerhalb Italiens werden soll. Und naja, da haben wir natürlich gesagt, na das ist Hersbruck. Wieso ist das Hersbruck? Na ja, weil wir hier den Tag der Regionen hatten, weil wir das hatten, weil wir das hatten. Und dann haben wir das mehr oder weniger mal angedacht und haben einfach nur die Zeitungsartikel gesammelt, die wir bis dahin schon hatten, über diese Regionaleentwicklung hier und was Hersbruck auch an so anderen Vorzügen hat mit der mittelalterlichen Kleinstadt und alles und haben das gesammelt. Und während wir am Anfang gedacht haben, na das kriegen wir schon durch, waren wir später dann so weit, dass man gesagt haben, na das ist es. Also Hersbruck ist tatsächlich diese Chita Slow und wurde sie dann auch. Cool. Und das sind natürlich auch Einflüsse, die entstanden sind durch Zufälle. Zum Abschluss würde ich gerne noch auf ein Thema kommen, das du mir im Vorgespräch erzählt hast. Du suchst eine Nachfolge. Du und deine Frau sucht Nachfolgerinnen. Ja, es ist ja nachvollziehbar wahrscheinlich, weil im Laufe der nächsten zehn Jahre es sinnvoll wäre, dass jemand kommt, der den Umsatz generiert. Weil unser Team ist perfekt und kann alles arbeiten. Ich mache ja, wenn ich mit meinen Kunden spreche, ich mache die Entwürfe, die passieren mit Bleistift als Perspektive und als Grundriss einfach während des Gesprächs und dieses Kribbels, wie wir sie nennen. Diese Handzeichnungen, die sind idealerweise das Letzte, was ich dann damit gemacht habe. Und dann geht es im Prinzip an unsere Schreinerinnen und Schreiner und die setzen das Ganze dann um. Die können das Handwerk von vorne bis hinten, also von diesem Ding, aber es braucht eben jemand, der den Umsatz macht. Und das kann eine Frau, ein Mann oder diverse sein, der eben Freude daran hat, die Möbel zu verkaufen und das Marketing dafür zu machen. Und dazu braucht man eben verdammt viel Glück. Also generell eine Schreinerei zu verkaufen, wird kaum möglich. Die Möbelmacher sind jetzt keine normale Schreinerei. Vielleicht wenn es da irgendeinen glücklichen Ansatz geben, dass jemand sagt, ich kann das und das muss nicht. Es ist natürlich schön, wenn das weiter auf ökologischen Einzelanfertigungen und Massivholzmöbeln bleiben kann. Aber wenn da was ergänzt wird, wenn da was geändert wird, ist das ja auch kein Problem, weil die Möbelmacher kann unser Team ja selber problemlos weitermachen, weiterentwickeln und so was. Aber es braucht eben eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger, der oder die den Umsatz dann macht. Was ist die Schwierigkeit bei der Suche nach so einer Person? Dass es sie nicht gibt oder dass man nicht weiß, wo. Es gibt ja verschiedene Methoden und wir verwenden im Prinzip alle. Das ist natürlich in Exchange Org, ist die bekrümteste Plattform, auf der sowas angeboten wird. Und wenn man da dann eben, wenn den Leuten spricht, die prinzipiell daran Interesse haben, findet man meistens die Leute, die sagen, naja, wenn ich den Betrieb jetzt kauf, dann kann ich mir halt im Jahr so und so viel 20 bis 100.000 Euro rausziehen. Und dann hat das einen Sinn gemacht, dass ich den Betrieb gekauft habe, also eher die Idee des Investors. Wenn ich dann sage, ne, wir brauchen leider jemand, der arbeitet. Arbeit? Oh. Da wird es dann schon enger. Und deswegen braucht man schon jemand, der für die Idee brennt, da was zu machen. Und da suchen wir. Wie gesagt, wir haben es ja nicht eilig. Mir geht es noch gut, wir sind noch jung. Aber es geht auch darum, es ist unsere Verantwortung für Kunden und vor allem, insbesondere für Mitarbeiter natürlich eine Perspektive aufzubauen, weil die wissen natürlich, wie alt ich bin. Also im Moment jetzt 61, das geht noch. Aber sie wissen auch, dass ich in vier Jahren 65 bin und so weiter. Und wenn da jetzt dann irgendwas ansteht, dann könnte es ja auch sein, dass man sagt, naja, hoppala, ich habe jetzt da ein super Angebot von jemand bekommen, dann gehe ich lieber dahin. Da bin ich sicher, dass das in den nächsten 20 Jahren bis zu meiner persönlichen Rente dann noch reicht. Und von daher ist es tatsächlich halt auch meine Pflicht, auch hier zu versuchen, zu erreichen, was geht einfach um eine Planungssicherheit. Klingt jetzt albern, aber natürlich ist es irgendwie so. Für die Menschen, die arbeiten auf jeden Fall. Und für mich selber wäre es auch nicht schlecht, dass ich eine Perspektive habe und sage, Mensch, ich kann jetzt die nächsten drei Jahre die junge Frau oder den jungen Mann da weiterbilden und versuchen, alles beizubringen, was ich weiß. Oder sie haben ganz andere Ideen und bringen neue Sachen ein. Das ist ja auch schön. Das spricht ja nichts dagegen. Wir sind ja für alles offen. Aus dem Team kristallisiert sich niemand raus? Naja, die können alles, die machen alles, aber in ihrem Bereich. Und das jetzt mit den Kunden zu entwickeln und das so zu machen, auch mit dieser Verantwortung, dass man halt diese Löhne einmal im Monat idealerweise zahlen können sollte, das ist nichts, was so reizvoll ist. Also ich bin natürlich auch von meinen Arbeitszeiten her wahrscheinlich kein gutes Vorbild. Ich glaube, da müssen wir eine Pause machen, weil sonst wird das noch so eine Anti-Werbung. Man kann ja das Musterhaus hier anbieten, man darf hier einziehen, wenn man das Ganze leitet. Naja, das regionale, klar. Man muss es ja dann vorlegen. Oder man dreht den Ikea-Tag hier rückwärts, dass ihr die Leute von Ikea einladet und vielleicht potenziell jemanden findet, der das Ganze übernimmt. Schön, aber für alle, die jetzt hier gerade zuhören, wenn ihr euch da angesprochen fühlt, könnt ihr euch auf jeden Fall melden. Das kann man so als Aufruf raushauen. Vielleicht gibt es ja jemanden, der sagt, das bin ich. Das wäre ja schön. Hast du noch irgendwelche Fragen, Michi? Keine weiteren Fragen meines Erachtens. Herwig, würdest du noch gerne irgendwas reinbringen, irgendwas ansprechen? Nö. Dann möchte ich mich ganz herzlich für deine Wirkung bedanken. Ich habe eine neue Wertschätzung für die Maserung von Holztischen bekommen. Der Esstisch, der da drüben ist, der hat nämlich, wie hieß das? Ein Wimmerwuchs. Der ist wunderschön. Habe ich vorher noch nie zumindest aktiv gesehen. Und da freue ich mich gerade drüber. Also vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast. Danke für die Wirkung, die du hast. Und Erde gut, alles gut. Macht's gut, Nachbarn. Danke für euren Besuch. Tschüssi. Diese Episode der Kiemenachbarn wurde produziert von der Beyond Content GmbH in Kooperation mit dem Kulturbahnhof Ottensoos. Zu Gast Herwig Danzer, Podcastbearbeitung von Tobias Weiland. Das Intro wurde eingesprochen von Lukas Herbert, aufgenommen in Unterkrumbach bei den Möbemachern und moderiert von Michael Schindler und mir Patrick Niedermeier. Wir freuen uns über Feedback und Bewertungen. Vielleicht sogar jetzt gleich in dem Podcast Player deines Vertrauens. Danke dafür und danke fürs Zuhören. Und mach dir immer wieder bewusst, du wirkst auf deine Nachbarschaft.