Klimanachbarn – Die Revolution beginnt nebenan

Michael Schindler & Patrick Niedermayer
Since 02/2023 51 Episoden

E40: Strößenreuthers Strategien: Klimaschutz durch Basisdemokratie

02.01.2025 Michael Schindler & Patrick Niedermayer

Zusammenfassung & Show Notes

In dieser Episode der Klimanachbarn tauchen wir tief in die Welt von Heinrich Strößenreuther ein, einem Mann, der die Klimapolitik nicht beobachtet, sondern aktiv gestaltet. 

Heinrich erzählt uns, wie er durch kreative Kampagnen und persönliche Begegnungen die politische Landschaft Deutschlands beeinflusst. Besonders beeindruckend ist die Geschichte, wie er Radfahren zur Klimaschutzbewegung gemacht hat.
In unserem Gespräch erfährst du unter anderem, wie er mit dem Volksentscheid BaumEntscheid eine neue Form des kommunalen Klimaschutzes initiiert hat. Die Message: Jeder Einzelne kann Veränderungen bewirken. Aber wir sprechen nicht nur über die vielen Erfolge, sondern auch über die Herausforderungen seiner Arbeit. 
Unser Interview gibt einen einzigartigen Einblick in die Dynamik des Klimaaktivismus und zeigt, wie kreative Aktionen zu realen politischen Veränderungen führen können.

Hier die angesprochenen Links zur Episode:
 
Webseite von Heinrich Strößenreuther:
 
Social Media Profile von Heinrich Strößenreuther:
http://www.xing.to/Stroe

Startnext Fundraising Volksentscheid Baum:
 
Die Bayernwind-Kampagne (aka „Söder Windprojekt“):
 
Die Osttour mit Bertram Fleck
 
Besuch von Heinrich Strößenreuther bei Nius:

Transkript

Moin an die Nachbarschaft! Wir starten für euch in das neue Klimajahr direkt mit einem Highlight in unserem Podcast. Ich wurde von einer Weile angeschrieben von Heinrich Strößenreuther. Er hat unsere Episode mit Michael Adler gehört und hätte auch Lust zu uns in den Podcast zu kommen. Heinrich Strößenreuther ist euch vielleicht ein Begriff, vielleicht aber auch nicht. Deswegen erkläre ich kurz, wer er ist und dann wird ihr sicherlich klar, warum ich mich schon seit Monaten auf dieses Gespräch gefreut habe. Heinrich ist erstmal ein ganz unauffälliger Typ, er würde dir auf der Straße wahrscheinlich gar nicht auffallen. Dieter Tatz hat ihn mal als Deutschlands erfolgreichsten Verkehrslobbyisten bezeichnet. Er war für ein paar Jahren Mitarbeiter im Bundestag, danach Aktivist für Greenpeace, wurde dann Manager in der oberen Riege der Deutschen Bahn, Geschäftsführer bei verschiedenen Eisenbahnunternehmen, hat Bike and Ride der DB mit eingeführt, das kennt ihr sicherlich alle, diese Fahrräder von der DB. Er hat den Volksentscheid Fahrrad in Berlin initiiert, der dann von über 50 Städten in Deutschland übernommen wurde und sehr erfolgreich war, ist bei der CDU eingetreten, um die von innen heraus zu einer Klimapartei zu machen. Er hat Markus Söder mit einer großen Kampagne zu einem Windradfreund gemacht und schafft es, dass CDU-Politiker im Osten sich in erneuerbare Energien verlieben. Heinrich packt die ganz dicken Bretter an. Was wir von ihm lernen wollten, woher kommt sein Selbstvertrauen, diese großen Projekte anzupacken und was lässt sich für uns normalos daraus lernen, wie können auch wir die Politik erreichen? Diese Episode ist gerade jetzt vor der neuen Wahl und einem neuen Jahr für unsere Demokratie und unser Klima wichtiger denn je. Ich hoffe, ihr nehmt daraus so viel mit wie ich. Ich wünsche euch einen guten Start ins neue Jahr und jetzt einmal tief durchatmen, ankommen und los geht's mit Heinrich Strößenleuter. Klimanachbarn, die Revolution beginnt nebenan. Der Podcast mit Patrick und Michi. Heute ist der 15. November 2024. Wir haben 1,2 Grad wärmere Durchschnittstemperaturen als vor dem industriellen Zeitalter weltweit. 2024 wird mit höchster Wahrscheinlichkeit 1,5 Grad knacken. Gestern wurde der deutsche Strombedarf zu 39,8 Prozent aus erneuerbaren Energien gedeckt. 5 Prozent der deutschen Fläche leiden unter Dürre und der Meeresspiegel ist seit 1880 um 25 Zentimeter gestiegen. Ein neuer Fakt. Wir liegen 78 Prozent über den gesetzlichen Windratausbau zielen. Jetzt hab ich's. Aber Friedrich Merz findet Windräder hässlich. Patrick, wie geht's hier? Mir geht's gut. Ich find Windräder schön. Ich mag die. Ich finde, wir haben in Bayern noch zu wenige davon. Ich schau die gerne an. Mir geht's aber nicht nur deswegen gut, weil ich die gut finde, sondern weil wir heute einen besonderen Gast haben. Heinrich Strößenleuter ist mit uns hier, also zumindest virtuell. Schön, dass du hier im Podcast bist. Grüß Gott, Michi und Patrick nach Bayern. Ich find's ganz schön, dass du hier im Podcast gekommen bist. Wir schreiben, glaube ich, jetzt seit ein paar Monaten auf LinkedIn. Du hast irgendwann mal geschrieben, ich hätte auch Lust, dabei zu sein. Und ich dachte mir, warte mal, Heinrich Strößenleuter, den Namen habe ich aber schon mal gehört. Und dann habe ich mich ganz doll gefreut. Ich würde gern mal einsteigen mit einer Frage. Ich hab das irgendwo, also über dich gibt es ja ein paar Artikel online. Ich habe mir ein paar davon durchgelesen und irgendwo stand anekdotisch, dass du dich an Weihnachten als Weihnachtsmann verkleidest oder verkleidet hast, um mit ein paar anderen Leuten Autos vom Radweg runter zu tragen. Stimmt das? Wie kann man sich das vorstellen? Ja, das war tatsächlich, also 2013 habe ich ja meine Flächengerechtigkeitskampagne oder Flächenkonfliktkampagne gestartet. Ich fing mit so einer Fallsparker-App an. Und dann im Jahr drauf hatte ich noch mal draufgelegene Petition für Bußgelder für Fallsparker, also die Gnolle statt Knörrchenkampagne. Und da war beispielsweise der Bundesverband des ADFC ganz, ganz heftig dagegen gewettert, ist nicht so richtig medial losgelaufen. Und dann musste ich, so wie ich ja als alter Greenpeace-Aktivist gelernt hatte, man macht dann Aktionen, um über Aktionen und Bilder in die Presse zu kommen, da machst du jetzt mal auch. Und bin auf einmal sozusagen Straßenaktivist geworden. Bis Datum 2014 hat eigentlich kaum jemand irgendwie auf der Straße mal Sachen ausprobiert. Und ja, dann kam so die Adventszeit, das wäre doch mal ganz cool, mit Weihnachtsmannkostümchen irgendwie Fallsparker wegtragen. Und habe dann so eine meiner ersten Aktionen ausgerufen. Ich meine, so ein Auto wiegt ja nur eineinhalb Tonnen, nicht so ganz einfach. Ja, ich wollte gerade fragen, wie schafft man das überhaupt? Ja, genau. Ich dachte, mit zehn Leuten würde man das wohl irgendwie hinkriegen oder so. Dann kam dann irgendwie Sat.1 Frühstücksfernsehen und noch einen Berliner Sender. Und irgendwie zwei Leute hatten sich dann auch noch verkleidet und noch drei mit einer roten Mütze. Und einer war morgens um halb zwölf in der Bierflasche da, wollte sich das einfach nur angucken mit sich hoch. Holla, die Waldfee. Das wird nicht klappen. Aber meistens ist der Gott der Aktivisten ja da mit einem. Wir sind also losgeradet über den Kuhdamm, dann rechts um die Ecke in die Schlüterstraße eingebogen. Das ist der Fallsparker Puff Berlin sozusagen. Also da findet man immer welche. Und siehe da, da stand so ein kleiner Fiat Gogo oder Panda, so ein Ding, was irgendwie 500 Kilo wiegt. Der Fahrer saß netterweise auch noch drin auf dem Radweg. Und dann haben wir ganz nett gefragt, ob wir sein Auto beiseite schieben dürfen. Da war es wirklich mit vier Leuten innerhalb von einer Viertelminute an die Seite gerückt gewesen und geworden. Tatsächlich hatte ich mal gehört, Feuerwehrleute, die machen das nämlich relativ simpel. Die schieben jeweils einen Spaten unters Rad oder Schippe und dann schieben die das Auto weg wie so ein Einkaufswagen. Ja, falls es nachahmer da draußen gibt, das ist die Art und Weise, wie man es macht. Den Rad habt ihr nicht von uns. Naja, man versucht es ja, Gefahr zu beseitigen. Da gibt es glaube ich diesen rechtlichen Auftrag ohne Geschäftsführung oder eben so ein Geschäftsführer ohne Auftrag. Also rechtlich ist das ganz interessant, was man dann sozusagen macht. Also insofern würde ich gerne eine eurer Hörerinnen und Hörern bitten, das mal auszuprobieren, rechtlich durchzufächten, vor eine Rechtsschutzversicherung zu besorgen, weil vielleicht können wir das ganze Übel auf den Radwegen tatsächlich dann auch mal beseitigen. Fändest du cool, wenn lauter Menschen als Weihnachtsmänner verkleidet auf die Radwege freitragen? Das wäre schon großartig, wenn sich daraus eine Bewegung ergibt. Diese App, die du gerade erwähnt hast, die du da gemacht hast, ist das zufällig auch diese App, die jetzt durch den Verkehrshauptwachtmeister, oder wie heißt er? Nennst du das so? Also die hieß mal Wegeheld-App, oder ganz ursprünglich hieß es Straßenscheriff-App. Jetzt kann man eben über den Namen natürlich länger nachdenken. Der kam mit einem hoch, aber witzigerweise ist das die exakte Übersetzung meines Nachnamens Strößenreuther. Der Strößenreuther kommt so ein bisschen aus dem Fränkischen. Und Ströße kommt von Straße, Reuter kommt von Britten, der Straßenpolizei. Das heißt der Straßenscheriff, die Direktübersetzung von Strößenreuther. Der Name hat bei Männern sofort eingeschlagen. Man wusste sofort, um was es geht. Frauen fanden witzigerweise den Sheriff immer als eine ätzende, machohafte Figur. Und da ich die Veränderung bewirken wollte, hatte ich, ich musste den Namen umbenennen. Das war markentechnisch für uns eigentlich ein Fehler, aber ich habe es dann eben gemacht. So kam der Name Wegeheld raus und dann hatte ich jemanden gefunden, der mir kostenlos die iPhone App programmiert hat und Webseite und so weiter. So viel, viel Support aus der Szene. Und irgendwann kam jemand, der hat einfach nochmal einen Technologiesprung gemacht. Der hat nämlich das Einscan von Nummernschildern möglich gemacht. Und daraus ist die Wegli App entstanden oder Wegli Webseite. Und daraus kam das der Hauptverkehrswachtmeister am Deckel. Den Shitstorm, den der hatte, den hatte ich früher auch. Vielleicht nicht ganz so viel. Denn der relevante Unterschied ist, man kann das wirklich zum Hobby machen, los, den Fallsparker aufschreiben. Und das ist tatsächlich kulturell nicht so ganz in Ordnung. Oder das heißt, das wird dann gedisst sozusagen, wenn man auf seinem Weg zur Arbeit sich dann ab und zu mal ärgert, mal anhält, mal einen fotografiert. Also wirklich, wo die Not dann da ist. Das hat einen anderen Zusammenhang. Aber dieses wirklich loszuziehen, das ist schon dann eher so ein leicht psychisch krankhafte Manie. Das ist nicht gut, auch nicht gut für uns als Gesellschaft. Ja, denke ich auch, dass das so dieses denunzientische, das da drin steckt. Dieses ich verpfeife einfach gerne andere Leute. Das kommt berechtigterweise nicht so gut an. Hatte das was zu tun mit dem Volksentscheid Fahrrad oder war das eine unabhängige Aktion? Diese Petition lief ja 2014, 2015. Und dann merkte ich so 2015 war irgendwie, wir haben mittlerweile die Berliner Medien auf ein anderes Niveau gehoben. Also nicht mehr, wenn man über Verkehr spricht, denkt man nur an Autofahrer und berücksichtigt die anderen nicht, sondern da war auf einmal so eine Art Waffengleichheit sozusagen und Flughoheit über den Stammtischen hergestellt, dass man anders über Verkehr und Mobilität sprechen konnte. Also dieses wirklich massive Reingrechen mit dieser App. Das hat ja auch bestimmt 500 Artikel Berlinweit, bundesweit gebracht. Da mit der Falschparker Kampagne. Also ich habe den Konflikt sozusagen eher immer mit Öl übergossen, damit er größer wird, um wirklich die Veränderung halt hinzubekommen. Und der Mächtige war Berlin eine Fahrradstadt mittlerweile? Ja, war schon vorher auch. Und wenn ich das mit deutschen Städten vergleiche, war Berlin schon immer eigentlich eine ziemlich gute Stadt zum Fahrradfahren. Glaubt man nicht, ist aber so, weil wir in der Innenstadt auf 1000 Einwohner, ich glaube 250 Autos nur haben. Das heißt, Nebenstraßen sind eigentlich auf ziemlich sichere Bänke gewesen. Bei den Hauptstraßen ein bisschen knubbeliger, aber Berlin muss eben in den 80er, 90er ein paar gute Radverkehrsplaner gehabt haben. Also ein bisschen ist was passiert, aber da geht halt immer mehr. Und wenn ich relevant aus Klimaschutzgründen, aber auch aus Sicherheitsgründen Autofahrer dazu beruhe, aufs Fahrrad zu steigen, dann muss das halt einfach ein geiles Angebot sein. Und dafür ist noch viel zu tun. Da wird sich das Plädikat, sagen wir, zwei plus noch nicht verdienen. Auf jeden Fall. Die Frage war ja Volksentscheid. Also zwei 15 im März hatte ich so das Gefühl, irgendwie müsste jetzt langsam was anderes kommen, so one level ab, also das Gleiche weiterzumachen. Ändert ja nichts an der Grundlinie. Macht es doch Spaß, man kommt in die Medien, freut sich so ein bisschen, gut fürs Ege und so weiter, aber ändert ja verkehrspolitisch nichts auf der Straße. Und dann bin ich bei einem Seminar zwei Menschen über den Weg gelaufen, die beide schon mal Volksentscheide gemacht hatten. Die eine, die Christine Dorn zum Nachflugverbot BER, also eine Frau, die das mehr oder weniger alleine durchgezogen hat, sehr, sehr bemerkenswert. Und dann die anderen Kollegen von dem Tempo verfehlt. Da dachte ich, oh, eigentlich, ich habe dann so zwei, drei Monate darüber nachgedacht, ob man im Autofahrerland Deutschland ein Volksentscheid Fahrrad gewinnen kann. Und irgendwann hat er gesagt, ja, Chaka, jetzt probiere ich das mal. Schlimmstenfalls kann es ja scheitern, aber mehr wird ja nicht passieren. Dass sich daraus eine Verkehrsrevolution über deutsche Städte und Bundesländer und auf Bundesebene entwickelt hat, das hatte ich damals nicht vermutet, aber jetzt auch nicht ausgeschlossen. Das war die Idee, so eine Intervention und verbunden mit der Idee, mal gucken, was passiert, was sich draus ergibt. Was waren so konkrete Forderungen? Also was hat man der Stadt gesagt, was wollen wir? Ja, wir haben den ADFC am Anfang überredet, dass er mitmacht. Er ist dann wieder zwischendurch ausgestiegen, aber wir haben es geschafft, so mit 20, 30 Aktivistinnen und Aktivisten zusammenzusetzen, mal zu überlegen, was sind also die zehn Hauptziele für eine Fahrradstadt. Und da kam heraus zwei Meter breite Radwege an allen Hauptstraßen, irgendwie 100 Kilometer Fahrradstraßen, sichere Kreuzungen, irgendwie 100.000 sichere Fahrradabstellplätze an ÖPNV halten, Bahn halten und auch in der Innenstadt. Auch eine Fahrradstaffel bei der Polizei, die sagen wir uns ein bisschen auch vielleicht wieder in die Schlawitchen nimmt, aber vor allem aus Sicht der Fahrradfahrer, die Autofahrer in die Schlawitchen nimmt. Also eine ganze Reihe an Dingen, die eigentlich normal sind, also die man aus Kopenhagen kennt, aus Amsterdam und die immer sauber runtergeschrieben, aber halt sehr stark quantifiziert, sodass man immer sehen kann, wenn wir gerade weiter verarscht, ja wohl finden ja alle Fahrrad ganz wichtig und ganz toll und machen ein bisschen was. Oder kann man es mal messen, biegen und abzählen, so wie man es aus dem Unternehmen ja kennt, mit glasklaren Zielen und Zielvorgaben im Jahr. Das wollte man in die Politik mit reinbringen und das hat uns tatsächlich auch viel Rückhalt gebracht, war aufmerkt, ja, das ist eine Zukunft, für die lohnt es sich zu kämpfen, für die lohnt es sich Unterschriften zu sammeln, für die lohnt es sich viel Ehrenamtlich unterwegs zu sein und das hat grandios geklappt. Laut Wikipedia, ich habe mal geschaut, da stand, dass ihr 2020 irgendwie 50 weitere Städte als Nachahmer gehabt habt, wo dann auch Radentscheide nach eurem Vorbild passiert sind. In Berlin ging es offensichtlich 2018 dann auch, wurde es angenommen. Wie fühlt sich das an, wenn man da so auf die Straße geht, eine Mehrheit organisiert, die die ganzen Unterschriften einsammelt, Stimmung macht und dann an dem Höhepunkt rauskommt, dass 50 Städte nachgemacht haben. Das ist ja total krass. Ging jetzt nicht bei allen durch, aber beim Großteil davon schon und ich meine, erstmal mit der Hauptstadt, mit der größten Stadt Deutschlands, dann Haken dran zu setzen. Was ist das für ein Gefühl? Das war ja für dich auch der erste Volksentscheid, ne? Also tatsächlich zum Heulen. Also ich stand an irgendeinem Zeitpunkt mal zehn Minuten in der Küche und habe geheult und das war aber der Moment, wo wir nach drei Wochen Unterschriften sammeln. Also ich habe die Zahlen ja nicht gewusst, wollte ja auch nicht wissen, weil ich nicht gut lügen kann. Und da hat das Team dann ausgezählt, da haben wir die Sektflaschen geöffnet, die Gläschen gefüllt und dann sagte jemand diese magische Zahl von 105.425 Unterschriften in drei Wochen auf Papier, draußen auf der Straße gesammelt. Da merke ich jetzt schon wieder, dass ich schlucken muss. Also ich stand dann einfach heulend in der Küche vor Rührung, aber auch weil da auf einmal so eine gewaltige politische Energiemenge in dieser Zahl für mich auf, also bei mir schossen auf einmal alle möglichen Bilder hoch und da war klar, da wird was passieren aus dem Ding. Also Richtung Nachahmer oder ähnlichem, dass es tatsächlich 50 Bürgerentscheide wurden, teilweise drei davon oder vier, sagen wir auch auf Landesebene, dass wir Verkehrspolitiken auf Landesebene verändert haben, ohne dass wir als Aktivisten da ausreiten mussten, dass selbst auf Bundesebene der Bundesverkehrsbündnis da sehr, sehr viel mehr fürs Fahrrad getan hat, als er davor getan hat. Das war zu dem Zeitpunkt nicht absehbar, aber es war so ein Gefühl, boah, das ist ein Zeichen, was hier gerade von Berlin ausgeht, was nicht ungehört sein wird. Und das ist genauso aufgegangen. Und wenn ich mal Frust habe wegen Klimathemen, du hast ja vorher schon die Zahlen mal runtergebetet, dann setze ich mich auf mein Fahrrad und fahre auf einem dieser Radwege, die es ohne mich nicht gegeben hätte und dann denke ich wieder, boah, mindestens dafür hat es jetzt mal gelohnt. Spektakulär. Das ist ja ein ziemlich dickes Brett, was ihr da gebohrt habt und das ist so ein bisschen das Thema, mit dem ich in diesen Podcast reingegangen bin. Ich wollte verstehen, die Dinge, die du machst und wir sprechen gleich noch über die anderen Sachen, die so anstehen. Wir können nicht mal alle in den Podcast reinpacken, weil es so viele Sachen sind. Und ich habe Michi vorher mal so die Notizen gezeigt, die ich mir aufgeschrieben habe, worüber ich mit dir alles sprechen will. Und er sagt so, man, das sehen alles aus wie so Lebensprojekte und du hast einfach so eine ganze Liste an diesen Dingen. Hattest du irgendwie, ich weiß nicht, ist das ein Einfluss in der Kindheit oder was ist in deinem Leben passiert, dass du dir das zutraust, solche dicken Bretter anzufassen? Da kann ich jetzt lange ausholen. Also tatsächlich, meine Eltern haben in den 70er Jahren schon so viel Mülltrennung gesorgt und Energiesparen bauen und heizen und was weiß ich nicht. Also als das komplett nicht angesagt war in der Republik. Dann hatte ich einen Englischlehrer, der sein Referendariat in den USA verbracht hat und dauernd von der Natur im Yellowstone National Park erzählte und auch das Thema Artensterben dort damals schon ziemlich auf die Agenda gebracht hat. Wir waren alle aus der Klasse so ein bisschen vorgeprägt sozusagen schon. Und dann kam die Uni, Uni Mannheim, BWL-Union, da dachte, boah, das ist ein schräges Volk, aber irgendwie bin ich dann reingesteuert, hatte eine Studenten-Initiative Wirtschaft und Umwelt, die versucht haben, Umweltthemen ein bisschen mehr in die BWL-Welt reinzubringen. Und da habe ich dann angefangen, mich intensiver mit dem Thema zu beschäftigen. Und dann kam tatsächlich so der Schlüssel, das Jahr Außenström in Kanada. Da habe ich sehr viel mit damals hätte man gesagt, Indianer und Eskimos verbracht heute, würde man sagen, Naturvölker. In dem Fall war ich da viel unterwegs und irgendwann stand ich mal so vor dem 2000 Jahre alten Baum, also wo du fünf Leute brauchst, um einmal den Umfang da irgendwie rumzukriegen, dachte, boah, der steht jetzt schon ein bisschen her. Was sind wir für kleine Menschen, eigentlich, dass wir diese Welt so verändern? Und dann ging es ein bisschen weiter. Ich war da eine Woche alleine in Rocky Mountains unterwegs, habe da auch niemand getroffen, bis auf diesen blöden Bären am ersten Abend auf einem Zeltplatz. Und da kam bei mir so die Frage auf, was will ich jetzt mit meinem Leben beruflich eigentlich anfangen? Und da hat sich mein Berufsmotto auf einmal so irgendwie ergeben, das hieß so, die Umweltschützen Spaß dabei haben und an meine Brötchen verdienen. Und das mache ich eigentlich seit 1992. Manchmal anständig verdient, manchmal auch sehr viel ehrenamtlich. Also von meinem Konto sind bestimmt mehr als 200.000, 300.000 Euro abgeflossen für beispielsweise diese Fallsparker-App-Nummer, für diese ganze Bußgeldkampagne, auch der Volksentscheid-Fahrrad am Anfang war rein ehrenamtliche Zeit, wo ich dafür immer noch reingebuttert habe. Das war so ein bisschen, ich hatte ja irgendwann im Studium ein Stipendium von der Adenau Stiftung, was ja nicht die CDU bezahlt, sondern letztendlich bei Sabine, die Aldi-Verkäuferin, Erwin, der Baggerführer über Steuerzahlung, läuft das praktisch über die Bundeseinnahmen in die Stiftung mit rein. Und da habe ich so etwas empfunden wie eine Bringschuld. Ich muss nochmal wieder was zurückgeben. Da kann ich auch tatsächlich einfach mal reinbuttern. Ja, und dann zu Ende des Studiums tauchte dann auch nochmal die Frage konkreter, was mache ich jetzt konkret denn eigentlich? Ich dachte, ich weiß nicht, welche Aufgaben ich später mal haben werde, aber ich muss in der öffentlichen Verwaltung arbeiten, ich muss mit einer NGO arbeiten, ich muss mit der Beratung, Unternehmen arbeiten, muss eigentlich irgendwie nochmal im Mittelstand oder selbstständig. Das waren so die Ideen. Und aus dem erklärt sich danach der grüne Faden meines Berufsweges, der jetzt ja auch nie so geplant war, was sich mehr geben hat. Erstmal eine Enquete-Kommission zum Thema Nachhaltigkeit im Bundestag, dann Campaigner für Energiesteuern und Wachstumskritik bei Greenpeace 97, dann zehn Jahre bei der Deutschen Bahn, erst eine Konzernstrategie, da habe ich für 10.000 Lauf für energiesparendes Fahren beigebracht. Da habe ich halt richtig Management gelernt, auch Haltung und ein Zutrauen in, sagen wir mal, meine Management-Organisationsfähigkeiten. Aber offensichtlich, und die Amerikaner würden sagen so Secret Source, das Geheimnis sozusagen, ich habe wohl irgendeine inspirierende Kraft, die andere nicht so haben. Also ich bin in der Lage, andere zu überzeugen, dass es etwas Gutes gibt, für das sich lohnt, einzusetzen. Und das gibt mir die Möglichkeit, Bewegung aufzubauen und damit Wirkmächtigkeit oder Gestaltungsmacht zu produzieren. So auf jeden Fall nach der Bahn war ich dann zwei-, dreimal Intervillensgeschäftsführer von Eisenbahnfirmen, also Unternehmen mit 100 bis 400 Mitarbeitern, war dann ein-, zweimal auch Start-up-Unternehmer. Das hat damals noch nicht so gut geklappt, aber in Summe hatte ich auf einmal alles, was man so an Fähigkeiten braucht und mittlerweile vier oder fünf NGOs gegründet haben, drei oder vier bundesweite Bewegungen aufgebaut zu haben, die alle halt Wirkungen entfalten. Das ist, glaube ich, eines der Dinge, was mich immer treibt. Ich mache am liebsten, das Wort "nur" würde ich jetzt nicht sagen, weil manchmal macht man auch so einen Schritt nach rechts, links, ja nicht so gut klappt, aber ich schaue auf Wirkungen. Also wo verändere ich was? Wo bin ich vielleicht einfach nur irgendwie Blogger oder Influencer oder sonst was? Freue mich, wenn man ein paar Klicks oder Likes, ein paar Werbeeinnahmen, sondern wo ändert sich real was? Entweder in Gesetzen oder draußen auf der Straße oder nämlich in Mehrheiten. Und das ist, glaube ich, so das, was ich tue und mache. Ja, und gerade ist ein bisschen schwierig. Du hast ja vorher diese schönen Zahlen da alle mal aufgezählt, Michi, und da war so ein, dachte ich, boah, eigentlich schon ganz schön geil. So in Studienzeiten, 95, da wären wir froh gewesen, wenn der Frankfurter Allgemeinen Zeitung überhaupt mal irgendwo das Wort "Umwelt" aufgetaucht wäre, ohne das Greenpeace vorhin Aktion gemacht hätte. Jetzt ist Klimathemen immer mal auf der Seite eins oder zwei oder drei. Es wird auch immer sehr positiv beschrieben in der Frankfurter Allgemeinen, wenn ich die einfach mal so als ein konservatives Leitmedium mit rausnehme. Also hat sich gewaltig was getan. Und auch diese Zubauzahlen bei Wind, ja. Wir könnten die Geschichte ganz, ganz anders als eine Geschichte des Gelingens gerade erzählen und nicht immer so sehr auf das Scheitern zu zielen. Das würde uns, glaube ich, viel helfen. Da würde ich gern nachher noch ein bisschen was zu erzählen, aber ich warte mal, was jetzt noch an Fragen kommt. Erstmal super cool, danke, dass du da auch ausgeholt hast und dir die Zeit genommen hast. Also das zeigt, dass du von einer Haltungsposition kamst und dir dann überlegt hast, okay, wenn ich diese Bewegung auslösen will, diese Wirkung, was für Skills brauche ich, welche Fähigkeiten? Und das klingt wahnsinnig strukturiert, wie du das beschrieben hast. Ja, sag mal so, umstunden, das war jetzt keine ganz große, langwierige Überlegung, sondern irgendwie das und das und das muss man eigentlich machen, wenn man irgendwie später was tun will. Aber was immer da später war, wusste ich dann natürlich irgendwie auch nicht. Im Nachhinein könnte ich alles sagen, boah, das war ganz schlau ausgedacht, in der Superhengst oder was auch immer. Aber es war oft immer so ein Ding, oh nee, jetzt hier ist der Job eigentlich getan. Jetzt geht es darum, was Neues zu tun. Ich glaube, ich kann mich sehr schnell für irgendwas begeistern, inspirieren, aber in dem Moment, wo es in Routine übergeht, müssen das andere übernehmen, da bin ich nicht mehr der Richtige. Da kommen auch zu viele Ideen um die Ecke und da bringe ich zu viel Unruhe in so ein Team auch mit rein. Noch eine kurze, konkrete Frage, weil du vorhin den schönen Satz gesagt hast, der steht, glaube ich, auf deiner Website, mit dem Umweltschützen Spaß dabei haben und damit Brötchen verdienen. Darf ich fragen, wie du deine Brötchen gerade verdienst oder hast du einfach eine gute Ansparung, von der du gerade leben kannst? Ne, gerade ist tatsächlich so eine Übergangszeit wieder. Ich habe letztes Jahr mit Janika Schäfke, in Deutschland Chefin von Ecosia, den Volksentscheid Baum in Berlin gegründet und Ecosia hat dann große Anschubfinanzierung mit reingesteckt, die, sagen wir mal, meine Brötchen überwiegend finanziert hat. Ich habe dann so ein paar Beraterverträge nebenbei noch gehabt, also einmal die Osttour, damit Bertram Fleck durch ostdeutsche CDU-Landkreise, um das Thema Klimapolitik näherzubringen, ohne das Wort Klima zu erwähnen. Dann hatte ich noch eine Studie zum Thema Ausbau der kleinen Wasserkraft in Deutschland gemacht für der Hans-Josef Feldin, Erfinder vom EEG oder Mit-Erfinder vom EEG-Gesetz. Ja, und jetzt haben wir da mein Honorar etwas reduziert und eingeschrumpft, damit es auch bis zum Ende des Jahres hält. Was wir jetzt brauchen, sind tatsächlich einfach neue Sponsoren. Das heißen dann euch Zuhörerinnen und Zuhörer, wer nochmal was auf dem Konto hat und sich gerne inspiriert lässt von dem, was ich so getan habe. Vier-/fünfstellige Summen sind total herzlich willkommen, auch gerne kleinere. Das würde meine Brötchen am 1. Januar einfach gut verdienen, auch von der Julia, von der Julia, unserer Managerin, die einen grandios geilen Job macht. Also die Finanzierung am 1. Januar ist nicht gesichert gerade. Also es ist wieder so ein Ding, wo ich wieder gucken muss, was ich halt weiß als Berater, wenn der Akquisemaß nach drei Monaten ist, das Buch wieder voll. Und das ist wiederum ein Zutrauen, was ich als Konzernangestellter nie hatte, sondern wo die Selbstständigkeit mir sehr viel geholfen hat, einfach zu sagen, ich kann mir das leisten, ich habe genügend Fähigkeiten, ich kriege das halt auch wieder hin. Auch das ist wieder ein Privileg und gleichzeitig eine Verpflichtung, genau solche Dinge auch zu tun. Also es könnten auch weit mehr tun als nur ich. Was mich noch fasziniert, wie erhält man dann noch so ein Projekt, wenn man noch mal zum Volksentscheid in Berlin kommen mit dem Fahrrad, stößt man auf Gegenwind. Jetzt weiß ich, dass CDU ja jetzt mittlerweile in Berlin regiert. Wie sieht es dann für so einen Volksentscheid aus? Also jetzt heute beim Volksentscheid Baum oder damals beim Volksentscheid Fahrrad? Nimm mal mal das Fahrrad. Darüber haben wir geredet. Baum kommen wir auf jeden Fall nachher noch. Also ich glaube, da hat jetzt wirklich keine Partei darauf gewartet, also insbesondere die SPD nicht, die damals doch diese Nazverwaltung für Stadtentwicklung und Verkehr hatte, weil die sagte, wir sind super und machen alles. Und ich habe gesagt, naja, für zwei Leute macht ihr tatsächlich viel. Das reicht aber nicht. Und es reicht auch nicht für die Retorik, die hier verbreitet. Also die mochten mich überhaupt nicht. Über den wirklich ärztfeindlichen, da gibt es auch immer noch ein superschönes Streitgespräch in der Tat zwischen dem damaligen Staatssekretär und mir über Radverkehrspolitik. Dann gibt es ein beides Phänomen bei Volksentscheiden. Volksentscheide sind so die schärfste Intervention und der schärfste Schlag ins Gesicht für etablierte NGOs. Weil ein Volksentscheid mehrere Dinge gleichzeitig tut. Erstens sagt er, ihr habt euer Politikfeld nicht genügend im Griff. Wir brauchen jetzt eine schärfere Intervention. Und das zweite, was ein Volksentscheid tut, wir machen das nicht mit euch, sondern gründen das alleine. Und das dritte, es geht um Konkurrenz, um Medienaufmerksamkeit, um Deutungshoheit und natürlich auch um Spendenmittel und um Ehrenamt, die sich irgendwo anschließen. Das heißt, Etablierte mögen Volksentscheide nicht. Und jetzt wieder zurückkommen auf den Volksentscheid-Fahrrad. Der ADFC-Basche war am Anfang da nicht wirklich happy drüber. Wir haben aber irgendwie eine Idee, der Zusammenarbeit hingekriegt. Die wurde dann aber immer kleiner. Und kurz bevor wir in die Öffentlichkeit gegangen sind, höre ich irgendwie zufällig in den Sonntagsfahrern von Radio 1 die ADFC-Vorsuche vom Landesverband Berlin sagen, ne, wir unterstützen den Volksentscheid-Fahrrad nicht. Also um einen Mühe hätte unsere ganze Kampagne dort geschrottet. Das hat uns gezwungen, zwei, drei Tage schnell an die Öffentlichkeit zu gehen. Und wir haben dann drei, vier Monate später einen Kampfantrag bei der Mitgliederversammlung des ADFCs gestellt, einen offiziellen Unterstützungsantrag für den Volksentscheid-Fahrrad. Und den haben wir tatsächlich dann auch gewonnen. Also es war keine nette Geschichte. Das heißt, wenn man Volksentscheide, Bürgerentscheide startet, klappt es manchmal gut, tatsächlich etablierten Verbände mit an Bord zu kriegen. Je nachdem, je kleiner die Städte, umso einfacher ist das auch. Und in diesen größeren Städten, wo es dann mal genügend, einen genügend großen Teich gibt für mehrere Player, ist es eher ein Thema der Konkurrenz. Also auch jetzt beim Volksentscheid-Baum war am Anfang der B&D überhaupt nicht der Freund von uns gewesen. Ist er jetzt, glaube ich, auch noch nicht. Aber wir arbeiten dran. Ich lasse mich da nicht von beirren, denn es sind ja zutiefst menschliche Konflikte, die da sind und mit denen kann man umgehen. Ist ja so wild, ne. Man hat doch eigentlich ein gemeinsames Ziel. Ja, VW hat auch ein Ziel und BMW hat auch ein Ziel und Porsche hat auch ein Ziel. Und alle wollen aber maximal viel von den eigenen Autos verkaufen. Deshalb haben sie zwar einen gemeinsamen Autobilverband, wo sich da manchmal zusammen raufen, wenn das gemeinsame größer als das einzelne ist. Aber ansonsten sind die scharfe Konkurrenten zueinander. Und ich glaube, da sind wir zu sehr gutmenschlichen Gedankentum unterwegs. Die NGOs müssen sich ja selber refinanzieren. Also sie brauchen Spenden, sie brauchen diese Aufmerksamkeit. Sie sind tatsächlich erst mal per se Konkurrenten. Ich glaube aber, der Topf könnte halt weit größer sein, wenn man tatsächlich aus eins und eins mehr als zwei macht. Und de facto der ADFC, wenn ich nochmal jetzt den Zeitsprung mache von 2015 auf 2024, damals hatten sie Berlin glaube ich 11.000 Mitglieder, jetzt haben sie 21.000 Mitglieder. Also eigentlich müsste ich denen nochmal eine Rechnung stellen. Sehr schön. Jetzt ist der Volksentscheid ja durchgegangen. Aber jetzt habe ich Anfang des Jahres gelesen, dass jetzt mit dem Regierungswechsel im Senat in Berlin die CDU geführt ist und dass sie die Planungen für die Routen nicht mehr weiterverfolgen. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich das richtig verstanden habe. Was heißt das für den Volksentscheid und was heißt das für dich? Was macht das mit dir? Ja mich ärgert es natürlich, weil ich sehr viel erneut an die Zeit mit reingesteckt habe. Also für die, die das jetzt nicht wissen, ich bin ja vor drei Jahren CDU-Mitglied geworden. Also nicht weil es echt die super geilste Partei ist, sondern weil sie am meisten Hilfe braucht in Sachen Klimapolitik. Und wir können glaube ich froh sein über jedes mehr Klimapolitik, was möglicherweise Frühjahr, März ab Februar nächsten Jahresmittag in den Tag liegt. Also deshalb bin ich damals in die CDU eingetreten. Die hat mich ursprünglich auch mit großen Armen aufgefangen, aber war glaube ich eher froh, dass ich den Grünen möglicherweise damit ans Bein gepinkelt habe. Jetzt in der aktuellen Situation, was gerade passiert, es entbrennt wieder ein Streit über den Konflikt der Flächen auf der Straße. Denn ich kann ja keinen Radweg bauen, ohne dass sie irgendeinem anderen Verkehrsteil mehr Flächen wegnehmen. Und das mag halt keiner von den anderen. Wenn ich vor einem Parkplatz vor der Tür hatte, jetzt 100 Meter weiter laufe, wird mein Leben schlechter. Da kann mir noch so viel jemand erzählen. Ja, super für die Radfahrer. Mein Leben wird erst mal schlechter. Und das kombiniert sich dann zum Konflikt. Oder wir hatten jetzt einer der ersten Radverkehrsprojekte war im Südwesten Berlins. Da war eine vierspurige Straße, die über eine Brücke ging und da hat ein Radverkehrsplan auf beiden Seiten einen zwei Meter breiten Radweg hingemacht. Dann gab es für jede Autorichtung nur noch eine Spur und auf einmal Stau, weil da war auch früher schon viel Verkehrsbelastung. Es fuhr aber kaum ein Radfahrer über die Brücke. Auch das war so eines der Anstöße, der Ärgernis für die Autofahrende Partei CDU, auch für die SPD, wo sagt, nee, das ist einfach eine miese Verkehrspolitik, die funktioniert nicht. So, jetzt kann man sich über die Zielung der SPD aufregen. Man kann auch sagen, das war einfach nicht geschickt, an dieser Stelle einen Radweg zu bauen, aus welchen Gründen auch immer. Denn es geht immer um die Frage von Fairness und Verhältnismäßigkeit. Wenn irgendwie 1000 Leute im Stau stehen, damit zehn irgendwie halbwegs sicher durch die Gegend kommen, dann funktioniert es halt nicht. Also man hätte beispielsweise mit einem zwei-Richtungsradweg, einem super geschützten zwei-Richtungsradweg sehr, sehr viel erreichen können und hätte kein Ärgernis gehabt. Und dann wäre das so nicht hochgepoppt. Oder mit der Friedrichstraße oder Ground Zero, der Verkehrsdebatte in Berlin. Das war halt die denkbar schlechteste Straße, die man sich nehmen kann. Da hat leider der ADAC einen Vorschlag gemacht und hat jemand, der Senator noch eingeflüstert und sie hat sich dann auf die Frühstraße eingelassen. Ich hätte never ever diese Straße empfohlen, um daraus eine autofreie Straße zu machen. Sondern ihr geguckt, wo sind denn jetzt schon viele Fußgänger unterwegs? Wo reicht der Fußweg nicht mehr aus? Wo fahren auch wenige Autos? Also wo ist der Schmerz halt klein, aber der Gewinn groß? Und da gibt es ganz viele Ecken in Berlin. Also wir hören auf dem Plan ein bis zwei Kilometer Straßenabschnitte einfallen, wo alle sagen, ja, das wäre, glaube ich, ganz gut. Und man könnte auch darüber nachdenken, ob man Winter- oder Sonnensommerradwege oder autofrei macht. Auch das wären ja Überlegungen, die wahrscheinlich rechtlich alle machbar oder denkbar wären. So insofern leider ist tatsächlich so, dass der Senat kräftig sparen muss. Das hängt, glaube ich, auch mit den sehr umfangreichen Ausgaben aus der Corona-Zeit zusammen, teilweise auch den Hilfen aus dem Russlandkrieg. Also die Gelbwoll sind aber extrem leer und es muss halt wirklich gespart werden. Und da hat der Radverkehr einen strukturellen Nachteil gegenüber dem Autoverkehr. Unsere Projekte sind halt so billig und zu klein. Was man strategisch hätte machen müssen damals 2016/17/18, als das Mobilitätsgesetz beschlossen wäre, man hätte den Generalunternehmer beauftragen müssen, baue mir bitte 300 Kilometer Radschnellwege, einmal EU-weit sauber ausschreiben und dann wäre das ein Vertrag gewesen, den man so schnell nicht mehr kündigen kann. Wenn ich jetzt 500 Millionen hier oder 1 Million da einsparen kann, die werden halt alle gesäbelt, wenn sie noch abbrechbar sind. So müsste ich wahrscheinlich genauso hantieren und arbeiten, wenn ich Senator wäre und Sparzwang habe. Und da wurde tatsächlich einfach mit einem falschen Change-Design, mit einer defizitären politischen Strategieanalyse wohl nicht die richtigen Schlitte gezogen, die jetzt halt eine Rollback in der Verkehrsdiskussion ermöglichen oder wo der Sparzwang sozusagen zuschlagen kann. Man kann genau sagen, wir haben 29 Euro Ticket, was 300 Millionen Euro im Jahr kostet, wir bauen gerade eine Osttangente nochmal für eine halbe Million, halbe Milliarde aus und gönnen uns auch eine Verlängung der Autobahn. Also es ist nicht so, dass kein Geld da ist, aber die Prioritäten sind halt nicht mehr so die, die wir uns gewünscht hätten, die wir damals unter Rot-Rot-Grün halt hatten. Ich bin vorhin hängen geblieben, weil du bist der Union beigetreten, bist dann gleich in die Klimaunion reingerutscht oder wie war dein Herangehensweise dahin, diese Verteilen zu treten? Die Geschichte ist eigentlich auch ganz lustig. Also ich bin 2020, oder 2019 hatte ich German Zero gegründet, dann kam 2020, dann die erste Lockdown-Geschichte, da hatten wir unser riesen Spendenvideo mit diesen ganzen Promis, Jan Delay, Jan Josef Liefers und Konsorten und es ist genau am Tag der Pandemie dann online gegangen. Und auf einmal ist die Spendenerwartung von einer halben Million auf 20.000 zusammen geschrumpft. Ich hatte zehn Leute, die schon zu finanzieren waren und es hat mich so ein bisschen ein Burnout dann reingekugelt. Also ich habe mich tatsächlich irgendwann aus meiner Selbstgebürde in NGO dann rausbegeben, das war nicht ganz leicht, ein bisschen schmerzhaft der Prozess. Und habe dann irgendwann so überlegt, was eigentlich jetzt so das nächste was zu tun ist und bin zusammengekommen mit meiner Mitgründin von der Klimaunion Bianca Petorius, die schon selber zwei Parteien gegründet hatte und hatte da die Idee eine Containerliste für die nächste Bundestagswahl zusammenzustellen aus Tierschutzpartei und ÖDP, also den ganzen kleinen Parteien. Das ist eine Containerliste? Ja, so eine Liste, wo du halt mehrere Parteien mit drauf hast, um gemeinsam mit die 5% Hürde zu kommen. Und die Idee war halt damit sackvoll Klimacampaignern im Bundestag reinzuschleusen und damit in andere Wirkmächtigkeit zu gehen. Also eine brillante Idee. Und da muss sie wohl mit Luisa Neuber gesprochen haben und die meinte, da muss auch mit Heinrich mit dabei sein. So war ich auf einmal dann im Gespräch und habe mir das dann so angeschaut, das überlegt und habe dann immer den Stöpsel gezogen und gesagt, nee, das ist eine saugute Idee, aber man hätte sie ein Jahr früher starten müssen, das ist jetzt zu knapp. Also ein Jahr vor der Bundestagswahl, als dass das noch reicht, die Einigung hinzukriegen, sich stark zu machen, gemeinsam Botschaften zu bekommen und einen Wahlkampf vorzubereiten. So, darauf ist die Idee dann kollabiert. Und da hatte ich noch mal wieder mit Luisa Neuber auch telefoniert und habe sie so ein bisschen angefreuzelt. Also da war ich auch nicht in der CDU mit drin, meinte, na, wie zufrieden bist du denn mit dem, was die Grünen auf dem Wahlparteitag 2020 beschlossen haben? Dann lächelte sie sozusagen ins Telefon rein und meinte, ja, wir können jetzt lange über die Grünen sprechen. Aber die Frage ist, mit wem sollen sie nachher koalieren? So, diese Frage hat bei mir dann ein weiteres Nachdenken ausgelöst und irgendwann den Beschluss, den ich dann 2020 gefasst habe. Ich drehte in die CDU ein und gründ dort eine Inhouse NGO, die Klimaunion, und habe dann den Plan so Stück für Stück umgesetzt. Ich habe mich beispielsweise in Joint Politics beworben, das ist eine neue NGO in Berlin, die politische Talente fördern. Die dachten, das sei aber irgendwie so eine Schnapsidee, also eine Satire-Richtschichte, und haben dann leider kein Geld auf den Tisch gelegt. Schon verrückt, dass das als Satire-Idee gelesen wird. Hab dann trotzdem weitergemacht, ein paar Leute gefunden, Forscherteam zusammen, und hab dann als Thomas Heilmann, Bundestagsabgeordneter aus Berlin, ich glaube, NTV damals, hatte er verkündet, ihm eine Liste von 40 Bundestagsabgeordneten aus der CDU sich für Klimathemen einsetzen wollen. Das dachte ich, das ist doch genau der Punkt, wo die CDU sagt, alles klar, den nehmen wir mit auf. Und haben tatsächlich dann eine Presseerklärung rausgegeben, und heute tritt die CDU ein, also im wunderschönen Foto, ich so vorm Brandenburger Tor und so weiter. Da wussten sie nicht genau, was sich eingehandelt haben, glaube ich. Also der lustigste Tweet damals war, man wüsste jetzt nicht, wer einem mehr Leid tun würde, die CDU oder die Grünen. Ich weiß es auch nicht, nach den drei Jahren, wer einem mehr Leid tat. Auf jeden Fall, dann haben wir kurz danach die Klimaunion gekündigt, versucht den Wahlkampf zu beeinflussen, das hat tatsächlich dann auch geklappt. Aber es kam dann das A-Teil dazwischen, der Lacher von Laschet, und das Nicht-Verstehen, dass er jetzt ganz anders auf das Thema setzen muss, und nicht erst ein halbes Jahr später, oder einen Monat später. Und das hat letztendlich der CDU die Wahl gekostet. Sie waren bei, also in der A-Teil-Woche waren sie bei 30, 31 Prozent, und sind danach deutlich zurückgefallen. Am Schluss, laut Zahlen der Adenausstiftung, sind eine Million Wähler zu den Grünen gewandert, und zwar wegen des Klimathemas. Das hätte man verändern, vermeiden können. Ich glaube, in Summe, du hast ja vorher die Windausbauzahlen genannt, war es tatsächlich ganz gut, dass die CDU nochmal in die Opposition gegangen ist. Ist das Ziel der Klimaunion immer noch eine schwarz-grüne Koalition? Überwiegend ja. Also wenn man guckt, welche Partei hat am meisten das Thema Klima verstanden, und legt sich dort am meisten aus dem Fenster, dann ist tatsächlich nach wie vor die Grünen-Partei. Insofern, ich bin da auch ein großer Fan nach wie vor davon, von Schwarz-Grün, vielleicht auch von Grün-Schwarz, je nachdem, wie es denn aussieht. Und ich glaube, viele von den Mitgliedern teilen das auch. Wenn man jetzt die anderen Parteien nochmal anschaut, die SPD-Wähler mögen tatsächlich weit mehr Klimapolitik von ihrer Partei. Die lässt teilweise auch viel zu. Die SPD ist tatsächlich aber sehr stark verhaftet im Schutz der alten fossilen industriellen Arbeitsplätze, in der Kohle, in der Bergbau, in der Chemie oder ähnlichem. Das heißt, sie ist tatsächlich oft der Bremser auch, wenn wir das so in der Szene nicht wahrnehmen und so nicht sehen. Also in der Koko beispielsweise, in der Endphase, der Preis für die Tonne CO2, der hätte weitaus höher sein können. Und zwar wegen der SPD ist auf den 10 Euro geblieben und nicht weiter nach oben gewachsen. Die CDU hätte mehr gewollt. Jetzt ist es ja so, dass momentan die Grünen von der Union, so als der Hauptgegner, auserkoren wurden. Also wir nehmen das Ganze bloß für die Zuhörer da draußen am 15. November auf. Die Podcast-Episode kommt am 2. Januar raus. Wer weiß, was sich bis dahin so getan hat. Aber Stand jetzt schließt Herr Söder ja immer noch eine Zusammenarbeit mit den Grünen, eine Koalition kategorisch aus. Was macht das mit dir? Ist das eine Zielverfehlung für deine Arbeit oder wie gehst du mit so was um? Naja, ich hol's natürlich kräftig dagegen, worum es geht. Also ich hatte beispielsweise letztes Jahr auch eine Kampagne gegen Söder gestartet, für die wir neulich auch einen kleinen Preis bekommen haben, diese Windausbau-Kampagne. Da habe ich auch noch ein paar Fragen gleich zu. Ja, können wir gleich nochmal mit einsteigen. Also mich ärgert das total. Ich glaube, Söder nimmt dort eine Rolle in der Union mit ein, die heißt, ich schieße gegen die Grünen, weil die möglicherweise nachher der Koalitionspartner sind. Den müssen wir halt klein halten. Es kann sein, dass das so ist. Ich weiß das nicht genau. Aber das würde das halt erklären. Denn eigentlich kann die CDU nicht nochmal weitere faire GroKo wollen. Das macht keinen Sinn. Also man steigt nicht aus einer GroKo aus, um eine Ampel zu haben, sondern wie eine GroKo zu haben. Das kann man auch keinem Wähler mehr erklären. Und dass die FDP nochmal reinkommt, das wäre wahrscheinlich der Wunschpartner von Herrn Merz, glaube ich nicht. Also ich hoffe auch nicht, dass sie reinkommt. Also nach der Performance und dem dem echt anmaßen Auftreten von dem Zwerg Lindner sozusagen. Die dürfen nicht mehr dem Bundestag mit rein. Ich finde es tatsächlich auch bemerkenswert. Also diese Rhetorik von Markus Söder beim Summer-Interview zu sagen, mit mir wird es keine schwarz-grüne Koalition geben. Die ist schon so klar, wo ich mich frage, wie er da wieder rauskommen möchte. Also wie du sagst, meine Analyse ist die gleiche. Die GroKo ist ja eigentlich nicht wünschenswert aus der Unionsperspektive. FDP wird wahrscheinlich nicht reinkommen und wenn, dann wird es nicht reichen. Dann bleibt ja eigentlich nur noch die Grünen. Und wenn er das jetzt kategorisch ausschließt, die Leute werden sich ja ein halbes Jahr später noch daran erinnern, dass er das gesagt hat. Also er zeigt, es ist jetzt nicht das erste Mal, dass das Markus Söder seine Meinung drastisch ändert. Aber in so einem kurzen Abstand, in so einer klaren Weise, habe ich es glaube ich auch noch nicht erlebt. Ich glaube die Bayern haben so ein bisschen verstanden, dass sie die Windenergie zu langsam ausgebaut haben. Und wenn das jetzt mit der Windausbauenergiepolitik schnell weitergeht, dann leidet die Bayerische Wirtschaft drunter. Aus der Idee heraus könnte es sein, dass Söder da besonders stark mit schimpft. Ich glaube aber gar nicht Söder ist das Problem, sondern dass wir Grüne haben, die dem nichts entgegensetzen, sondern so wie ein bisschen der Bibel, ich halte die rechte Backe hin, halt auch noch die linke Backe hin. Also unsere Grünen sind da nicht stark genug, das zu parieren. Also er kann das, weil dieses Feld zu wenig besetzt ist und da keine starke laute Gegenwehr kommt. In der CDU, glaube ich, ist die Gemengelage tatsächlich eine etwas andere. Also Söder ist nicht der beliebteste. Also der hat die seinen Auftreten der Bundestagswahl, das war, also entspricht nicht dem anständigen Christdemokraten, was er da den Tag gelegt hat. Und er forstet jetzt teilweise ja auch schon wieder mit rum, die Art und Weise, wie er es ziert, dass man merkt, er ist da emotional auch nach wie vor geknickt, dass er nicht irgendwie Kanzlerkandidat wird. Also spürt man jeden Seimer Atemzüge und das kommt in dem Rest der Union auch nicht wirklich gut mit an. Bei der Union kommt glaube ich auch nicht an dieses Blinken an dem braunen Rand in Summe, also auch bei den Wählern halt nicht. Auch dieses eher unanständige, unbürgerliche Rumhacken auf der anderen Seite, das auch jetzt bei Scholz nochmal nachzutreten. Ja, jetzt hast du doch endlich deine Neuwahl. Jetzt ist mal wieder staatsmännisch auftretend angesagt, das kriegt März nicht hin. Und das ist etwas, was bei Wählern und bei Parteimitgliedern nicht wirklich gut ankommt, obwohl sie natürlich lieber die CDU haben als in einer anderen Partei, was ja wahrscheinlich auch passieren wird, so wie man die Fragen gerade halt ansehen. Als Demokrat, unabhängig von meinem Parteibuch oder aktuellen Parteibuch, ist das, was gerade passiert, eher unanständig. Und noch schlimmer ist, dass glaube ich die fossilen Industrie mit ihren Public Affairs Agenturen aus dem Berliner Lobbyistenstrich da extrem kräftig mitmischen. Denn wenn grüne Politik so weitergeht, dann wird die Dekarbonisierung der Wirtschaft an der Geschwindigkeit fortschreiten, dass sie massiv Geschäftsmodelle und Gewinnströme schreddert, die so manchen Aktionären heulen und Zähne klappern bereiten wird. Also da ist mit Sicherheit viel im Hintergrund. Ich kann so eine kleine Aikdote nochmal erzählen. Als wir die Klimaunion gegründet haben, die in die Öffentlichkeit gegangen sind, hatten wir sehr, sehr viele Medien, Interviews und Anfragen. Und wirklich jeder hat gefragt, wie wir zur Atomkraft stehen. Und da habe ich immerhin gesagt, so können Sie mir das bitte einmal erklären. Es gibt gerade eine Öffentlichkeit, nicht eine einzige Partei, also 21 im März, die sich für Atomkraft einsetzt. Warum stellen Sie diese Frage? Und er sagt dann ja, Sie wissen gar nicht, was bei uns los ist. Bei uns rufen drei Public Affairs Agenturen pro Woche an und labern uns mit Atomkraft zu. Das heißt, im Hintergrund waren irgendwelche Interessenten, das muss entweder von der russischen Seite gekommen sein, die weiter Uran verkaufen wollen oder von der amerikanischen Seite Bill Gates, der seine kleinen Minireaktoren dort an den Mann bringen will. Also Unsummen in Public Affairs Leistung reingebraten ist die letztendlich wieder die CDU erwischt hat, die sich auf dieses Thema einlässt. Sehr interessant. Krass. Wahnsinn. Das zeigt man wieder, wie viel Macht im Kapital steckt, wie man da Meinungsmache mit betreiben kann. Das auch, aber ich würde dem nicht zu viel geben. Also es war ja dann irgendwie unterwegs und da muss man dann auch tatsächlich schnell und faktensicher und auch so ein bisschen mit einem smarten Populismus dagegenhalten. Da war unsere Seite nicht schnell genug, ob das jetzt die Kunden sind oder die die Verbandseite. Also das wurde sozusagen auch ein wenig zu kampflos der anderen Seite übergeben. Wie würdest du sagen, steht die Klimaunion gerade innerhalb der Union da? Hat die einen Einfluss oder du hast vorhin Herrn Laschet angesprochen, der war ja euch recht zugetan. Ich glaube, ich habe dir anklang. Könnt ihr mit anderen sprechen oder ist das gerade schwierig? Ich bin ja nicht mehr im Vorstand, habe mich da ein bisschen rausgezogen. Also meine Strategie ist, man kann oft mit den Wölfen heulen, aber manchmal muss man auch die Tatzen zeigen und mal kräftig knurren. Also wenn in die Blödsinn von Parteiobern rauskommt, dann kann man sich das nicht mehr bieten lassen. Dann muss dem manchmal auch, wenn die die roten Linen überschritten sind, da auch mal Einhalt gebieten. Und da haben wir tatsächlich eine Dissens im Vorstand. Ich bin dann auch raus. Es kann sein, dass die jetzige Strategie eine gute ist und besser funktioniert als mit mir. Sofern alles, was ich weiß, geht in diese Richtung, dass seit ich weg bin, man wesentlich tiefer an die Partei eindringt, besser Gespräche kommt, besser Gespräche kommen mit Leuten, die man vielleicht sonst nicht erreicht hat, weil einfach die Equidistanz eine kleinere, eine kürzere ist als mit so einem alten Klimaaktivisten, der früher mal bei Greenpeace gearbeitet hat und sich an Kastor-Vehicle angekettet hat. Also es gibt tatsächlich mehr Gespräche. Das hast du auch gemacht, das wusste ich gar nicht. Ja, bei minus zwei Grad, das war echt scheiße kalt. Und irgendwie einen Tag später musste ich nach, wo musste ich hinfahren? Nach Bonn und war dann eingeladen am Arbeitskreis Verankerung einer Umweltethik mit Angela Merkel. Ich sitze also dann da mit einem schwarzen Anzug, weißen Hemd, dunklen Anzug, weißen Hemd und Krawatte mit so zehn anderen DAX-Vorstellenden und auch ein Chef von irgendeiner Erziehung, Gewerkschafter für Erziehung und Wissenschaften und da vorher mit dem Arsch abgefroren in diesem alten Kastor-Behälter und spreche jetzt über Umweltethik. Das war ein bisschen schräg. Also ich habe noch sehr lustige Briefwechsel mit Frau Merkel zu Hause im Safe liegen. Ich habe damals aber auch sehr viel Respekt vor ihr gewonnen, wie sie mit den großen Jungs umgeht. Also sage ich napp, hier Frau Schapow und ja, das vielleicht zu der Zeit von damals. Also zurück zur Klimaunion. Ich glaube, diese Strategie kann eine richtige sein. Ich glaube, sie bräute tatsächlich manchmal das ganz gezielt, das nicht als Dauerstilmittel, aber manchmal ganz gezielt auch mal eine Auszahl. Die hat so Kollegen mal nicht. Also meine türkische Ex-Vorst sagte immer Respekt kriegt man nicht geschenkt, den muss man sich verdienen. Und manchmal gehört halt auch eine klare Ansage dann dazu und die fehlt aus meiner Sicht. Das ist zu sehr auf, ich mache was für Klima, aber ich will meine Karriere nicht schädigen und da muss ich mir dann wieder einen kleinen Auswahlfehler vielleicht zukommen, das nicht. Ich hätte vielleicht damals eine andere Vorstandsmannschaft zusammensuchen müssen. Ich sagte lieber Inhalt und notfalls opfeite ich die Karriere dafür. Beides geht nicht gleichzeitig. Wenn man jetzt so eine Aussage wie März in der Talkshow gebracht hat, eben er würde Windräder, das sind Übergangslösungen und danach können wir es wieder abbauen, weil sie hässlich sind, kommt da von der Klimaunion was? Also du bist jetzt nicht mehr aktiv dabei, aber würde das so ein Fall sein, vielleicht aus alten Erfahrungen, dass man dann doch intern Rüffel kriegt? Ja tatsächlich. An meinem letzten Tag als Vorstandsvorsitzender der Klimaunion hat mir ein Tweet rausgehauen, weil März in ihrer Talkshow wieder also auch fast mit klimaleugnerischer Bravour sich über Erneuerbare ausgelassen hat. Und der Tweet fing ungefähr so an, lieber Herr März, man kann Windräder hässlich finden, man kann nicht leugnen, dass erneuerbare Energien die billigsten Energienkarte sind. Darauf gab es dann nicht nur viel Applaus, ich glaube der Tweet hatte 600.000 Views oder sowas und unzählige Male geteilt, sondern darauf gab es von März dann auch so ein Tweet, Strößenräuter und Klimaunion, sprich nicht für die CDU. Und das war eigentlich der Punkt, wo man sagen würde, jetzt machen wir weiter und ziehen uns nicht zurück, sondern den Konflikt tragen wir aus und den wollen wir gewinnen. Also da hätte ich eigentlich an dem Tag sagen müssen, nee, ich bleibe weiter Vorstandsvorsitzender, ich gebe meinen Posten nicht ab. Also man wird ja nur alle zwei Jahre neu gewählt und dann wäre auch Thomas Heimer nicht neu gewählt geworden. Aber dann nochmal zurück, umweltschützend, Spaß, dass wir ein Brötchen verdienen. Ich habe nicht einen einzigen Fennig vor der CDU gekriegt in der ganzen Zeit und jetzt fünf Tage ehrenamtlich für die CDU zu arbeiten, so toll fand ich in Summe die Partei auch nicht. Deshalb war für mich dann auch der Punkt, dieses Baby irgendwie auch gut weiterzugeben in, sagen wir mal, pflegende Hände von Vätern und Müttern, die mit der Seele der Partei besser umgehen können, vielleicht besser andocken und die Themen voranbringen. Es wird sich in den nächsten vier Jahren zeigen, ob dieses Investment Klimaunion aufgeht oder was tatsächlich passiert. Also nicht für mich, sondern für die Republik. Ja, es ist tatsächlich, wenn man Friedrich März momentan so zuhört, ist es schon echt für mich tatsächlich gerade ein bisschen gruselig. Also wir gegen Erneuerbare hetzt, wie er jetzt beim Bundestag gesagt hat, dass der Fokus auf Windräder, Solar, E-Autos und Wärmepumpen abgeschafft werden soll. Ich frage mich, was für ein Plan er für die Klimaneutralität Deutschlands hat oder ob wirklich die Klimaneutralität Deutschlands auf dem Spiel steht, wenn er an die Macht kommt. Ich glaube, er hat keinen Plan. Also er hat nicht durchgerechnet, wie er 2045 klimaneutral werden will. Ich spreche ihm da tatsächlich in Teilen auf, weil das Wissen ab, sowas durchzurechnen und auch in seinem Beraterstab dienen, das tatsächlich ein Bekönner. Die Union hat dort keinen Plan dazu, sondern er geht eher aus dem Bauch heraus. Ich habe ja mit Friedrich März mehrere Workshops gemacht, 2021 in Personam und auch online haben da wirklich 20, 30 Top-Experten für Hearings mit organisiert. Also er hat dort Wissen mit rangerichtet, was ich tatsächlich, ich gucke immer, was ist das Gute beim anderen, was treibt den, was schützt der, was will der Gutes tun. Und was sein Blickwinkel ist, wie kriegt unser deutscher industrieller Kern klimaneutrale Energie her, dass er weiter Geschäfte machen kann und nicht vor die Hunde gehen. Und er glaubt tatsächlich faktisch nicht, dass diese exponentielle Ausbaugespannung von Wind, Sonne und Speicher, inklusive der Preissituation, dass das in zwei, drei Jahren den deutschen industriellen Kern sozusagen absichert. Davon ist er nicht überzeugt. Aus der Überzeugung heraus muss er dafür sorgen, dass es andere Energien gibt, die auch billig sind, die funktionieren oder teilweise auch einfach die Erwartungshaltung etwas zurückschrauben. Das ist einmal so, glaube ich, die Gemengelage, wenn ich mich jetzt als März-Versteher, Märzflüsterer mal irgendwie outen wollte. Das heißt, für ihn sind das dann fossile Energien oder denkt er dann an, weiß nicht, Biogas und, was gibt es? Keinen Wasserstoff? Ich glaube, Wasserstoff will man von Afrika haben, aber hat dann zu wenig im Blick, wie schnell dort was kommt und was passiert und was dann mal die Kostensituation bei dem ganzen Ding mit ist. Dann sicherlich Ausbau wieder Atomen oder die Kernkraftwerke, vielleicht habe ich mit anschieben, da hat aber von den Energiekonzernen auch keiner mehr Interesse geschweige, denn die sind teilweise schon so zurückgebaut, dass es auch gar nicht mehr gehen wird. Betriebsgenehmigung ist ehelisch. Der Kostenbund wäre wieder. Genau, die würden auch gar keine Genehmigung mehr kriegen. Also es sind ja letztendlich industrielle Kerne, also ich war, wann war das? In Bayern gibt es ein Städtchen, Zwentendorf heißt das, in der Nähe von Wien. Das ist ein Atomkraftwerk gebaut worden, das aber nie in Betrieb genommen wurde. Da sind auch nie Uranstäbe eingelagert worden. Also da bin ich mal ein bisschen den Uran-Kern oder den, den die Brennkammer runtergeklettert hat. Also es ist ein riesen Abenteuerspielplatz, hat etliche Millionen bis Milliarden gekostet. Und die Technik ist aber in den deutschen Dingern ja auch verbaut. Es ist baugleich mit einigen anderen. Das heißt, wenn man sich das anschaut, dann fühlt sich das an wie so Technik und Industrieanlagen und Ventile aus den 17ern oder 80ern. Ich bin froh, dass unsere Atomkraftwerke abgeschaltet sind, denn je älter die werden, umso mehr kommen die Jahre und irgendein Riss oder eine Explosion, die ist von keiner Versicherung gedeckt. Am Schluss zahlen wir Steuerzahler das wieder und das kann auch keiner wollen, auch kein CDU-Politiker. Also ich glaube, er hat tatsächlich dort keinen Plan, ist ein bisschen aus machpolitischer Ecke unterwegs und ist natürlich im Umfeld von industriellen Fossillobbyisten, wo man immer die gleichen Geschichten sich erzählt. Dann glaubt man sie irgendwann und glaubt keine andere Geschichte mehr. Also was er eigentlich bräuchte und er hat sich da tatsächlich aber auch einen Weg gemacht, also war in Sachsen gewesen, war in Mayerburger gewesen, war bei EnPAL. Also er hat dort auch das eine andere mal erzählt bekommen. Also er ist schon ein smarter Bursche, ohne sonst wer auch nicht dort wo er ist. Aber er glaubt zu wenig an diese Geschichte des Gelingens und die müssen wir, glaube ich, lauter erzählen. Die müssen wir aus der Klimabewegung auch lauter erzählen, denn sonst verstehen sie die Journalisten auf der anderen Seite nicht und dann funken die auch mal über das falsche. Hältst du es für möglich, dass das 1,4-Dich-Merz da noch überzeugt werden kann? Ja, aber es fällt jetzt nicht einfach vom Himmel runter. Das muss man dann irgendwie auch systematisch anschieben. Also ich würde gern immer noch so mal den Millionär, den reichen Onkel aus Amerika haben und würde ich so eine INS-MV gut aufbauen und da würde sich schon noch einiges drehen lassen der Republik. Hey, ich hoffe du kannst aus diesem Podcast etwas für dich mitnehmen. Ich würde dich gerne um einen Gefallen bitten. Bitte denk kurz darüber nach, wer aus deinem Umfeld von diesem Podcast gehört haben sollte und warum. Und dann kontaktiere bitte diese Person. Auf diesem Weg hilfst du uns, dass unsere Arbeit mehr Wirkung entfalten kann und unsere Inhalte die Menschen treffen, für die sie gemacht sind. Vielen lieben Dank und jetzt zurück zur Episode. Lass uns mal auf die kleinere Politik runterkommen. Du hast eine Osttour, hast vorhin schon mal angesprochen, mit Bertram Fleck, dem ehemaligen Landrat von Hunsrück und ihr fahrt durch ostdeutsche Städte und haltet da Vorträge, um denen zu erzählen, wie es in Hunsrück gelungen ist, als erster klimaneutraler Landkreis den Landkreis aufzuwerten mit erneuerbarer Energien, mit Wertschöpfung am Standort und was da alles gelungen ist. Wie ist hat ihr auf die Idee gekommen, warum ist es wichtig, das dort zu machen? Das hat tatsächlich zwei Wurzeln. Bei der Gründung der Klimaunion haben wir sofort die ganzen CDU-Mitglieder aus dem Osten gesagt, Klima ist bei uns echt ein hartes Brett. Wir haben die AfD, wir haben noch die Freien Wähler in Sachsen und eine CDU, die auch ziemlich am braunen Rand mit ist in alles, was Richtung Grünen oder Freies for Future angeht, ist für die ein rotes oder ein grünes Tuch, wie auch immer. Also wir fühlen uns alleine, wissen nicht, wie es geht. So, dann hatten wir ja diese Energiedialoge mit Friedrich Merz gemacht, wo dann auch Bertram Fleck eingeladen war, bzw. seinen Klimaschutz- Manager. Und dann hatte ich dann, als wir unseren ersten Kongress von der Klimaunion gemacht hatten, in dem nach Corona Jahr 2022, haben wir Bertram Fleck dann eingeladen und dann auch einen Workshop gemacht, Klimapolitik aus deutscher Perspektive. Und da kamen dann so zwei Dinge raus. Zum einen, die erkennen, es geht gar nicht so sehr um Ost oder West, sondern um Stadt oder Land. Das heißt, wir haben eine Klimapolitik, die sich oft aus den urbanen Eliten heraus erzählen lässt, aber eigentlich für den Landkreis nicht taugt. Und das Zweite, es geht um die Frage, wer verdient denn eigentlich dort mit. Und da ist mir noch mal aus dem, was Bertram Fleck noch mal erzählte, die Idee gekommen, bzw. ich habe sie dann mit aufgegriffen, eine Tour durch ostdeutsche CDU-Landkreise zu machen, ausschließlich eigentlich auch in CDU-Landkreisen und haben ihn dann sozusagen seine Geschichte erzählen lassen mit der Erwartung, dass wir auch aus den Gesprächen, Dialogen, Diskussionen so ein bisschen lernen, wie knacken wir den Osten. Und das ist tatsächlich gelungen. Also er hat im Prinzip erzählt, er hat da 20 Jahre lang Solar ausgebaut und Wind ausgebaut. Dann kam im Hundtrück nachher das Geld aus den Ohren raus, weil es ja nicht mehr Richtung Puti oder Schalch abfließt, sondern sozusagen zu Hause bleibt und dort die Handwerker finanziert. Und diese Geschichte haben wir sozusagen jetzt umgesetzt in eine schicke High-End-Präsentation, findet man alles auf meiner Webseite "Klevere Städte Osttur". Und der Bertram spricht halt gerne auch mal 70 Minuten am Stück, obwohl er eigentlich immer nur 30, 35 Minuten soll. Und dann bleibt für mich der Schlussspurt relativ klein, ohne viel Diskussion. Aber geht im Kern eigentlich so, liebe Kollegen, wenn Wind und Solar und Batterie um 20 bis 60 Prozent pro Jahr wächst, dann springt eine Marktwirtschaft an. Da sind da Leute, die mit verdienen wollen. Und damit stellt sich gar nicht mehr die Frage des Ob's, sondern nur die Frage, wer dort mit verdient. Seid ihr das? Oder ist das der Schalch aus Saudi-Arabien oder der Erz aus München, der jetzt in euren Länderreihen sich Einkauf, Windanlagen aufstellt, die Gewinne mehr nach Hause nimmt und ihr guckt die dann in die Röhre? Also die Frage ist nur noch, ob ihr mit verdienen wollt oder die anderen. Und diese Entscheidung können wir euch nicht abnehmen. Und ihr habt übrigens wegen des Wind- an-Land-Gesetzes oder Windenergie an-Land-Gesetzes auch nur noch Zeit bis Ende 2027. Wenn ihr dort praktisch nicht sicher Windfolgengebiete ausgewiesen habt, dann kann jeglicher sozusagen mit einem ganz einfachen, simplen Bauantrag sich eine Windanlage direkt an den Ortsrand setzen, also ohne weitere emissionsschutzrechtliche Genehmigung. Und damit zählt für euch jetzt die Uhr. Also letzte Vorlesung in Wecker auf dem Schemel und die Schlussaussage war so, viel Erfolg dabei. Es geht um euren Landkreis. Ihr könnt jetzt die zwei Milliarden, die bis 2030 abfließen an fossilen Energiekosten aus Saudi-Arabien oder Russland, die könnt ihr hier zu Hause behalten. Das müsst ihr aber tun. Ihr müsst euch bücken. Das kann euch keiner abnehmen. Und dann sitzen die da und der so "Fuck". So hat es noch keiner erklärt. Und zwar ohne das Wort Klima in den Mund zu nehmen, sondern einfach aus den wirtschaftlichen Zusammenhängen und den Geldflüssen. Und das war insofern, also wir hatten den Eindruck, die hingen uns wirklich an den Lippen und haben da etwas gehört und verstanden, was sie so früher aus den Medien auch nicht erfahren haben, aus der Klimaszene auch noch nicht und auch von den Grünen nicht erzählt bekommen haben. Und da haben wir, glaube ich, tatsächlich ein paar Türen geöffnet. Ich werde mir sicherlich in fünf oder zehn Jahren die Städte nochmal vornehmen und mal bereisen, gucken, was dann wirklich draus geworden ist. Also um da jetzt eine Veränderung hinzukriegen, müsste man einen sauberen Change-Prozess aufbauen, also Gruppengründungsprozesse mobilisieren. Das war alles in der Finanzierung dieser Osttour leider auch nicht mehr drin gewesen. Schaffen dies dann auch, das zu übersetzen in Ihre Gemeinderäte, Stadträte und in die Bevölkerung? Ich glaube, das haben tatsächlich einige verstanden. Also ich hatte beispielsweise mit einer Folie, die ist so eins, also bis 2040 im typischen Landkreis in Deutschland, gehen zwei Milliarden Euro praktisch fließen ab. Wie können das da behalten oder nicht? Und dann waren die schon mal ziemlich irritiert, weil sie in der Klarheit die wirtschaftliche Dynamik hinter der Energiepolitik noch nicht gesagt und verstanden bekommen haben. Und dann hatte ich nochmal eine Folie aufgelegt, sag ich, ihr braucht ja nicht über Klimapolitik sprechen, glaubt euch eh niemand, aber lasst uns doch mal bei Wirtschaft sprechen. Wie sieht denn für ein Unternehmen die Realität aus? So, ne, 2022, das haben wir miterlebt, auf einmal explodieren die fossilen Energiepreise und etliche Firmen hat das in Rande des Ruins gebracht. Und wenn das so ein kleines Unternehmen bei euch im Dorf ist, dann ist dieses Dorf platt, dann ist die wirtschaftliche Basis eines solchen Dorfes weg. Und da waren die auf einmal im Kern ihrer Identität, also ihrer heimatlichen, ich sag ganz bewusst dieses Wort jetzt mal, im Kern ihrer Heimatidentität des Landkreises getroffen. Und dann hab ich denen noch mal gesagt, so, und dann gibt es ja neben dem noch das Marketing Risiko. Zunehmend sorgen die Konzerne dafür, dass sie klimaneutral vorproduzierte Produkte einkaufen und keine fossil produzierten Produkte. Unsere Konzerne haben immer für jedes Produkt zwei alternative Lieferanten. Und wenn die entscheiden, ihre Einkaufsrichtlinien umzustellen, dann kann das auch sein, dass von heute auf morgen ein Markt brecht. Das habt ihr 1989 schon mal erlebt in Ostdeutschland. Und wenn euch das wieder in einem Dorf passiert und eine große Arbeit gibt, auf einmal 70 Prozent seines Umsatzmünder einer Firma macht, dann ist dieses Dorf platt. Und auch da haben sie verstanden, fuck, das haben wir auch so nicht auf der Agenda gehabt und hatten das nicht so gesehen. Also es gab, ohne das Wort klimawettlich in den Mund zu nehmen, also die moralische Seite und die ethische Seite von Klimapolitik, sondern rein aus der wirtschaftlichen Logik gab es halt sehr viele Themen, die sie so noch nie erklärt bekommen haben. Und die habe ich halt sehr leise und sehr ernüchtert, also nicht marktschalisch, sozusagen an den Mann und die Frau gebracht. Und das sah es dann. Das mir sagte beispielsweise der Vorsitzende der Wirtschaftsunion, einer der ostdeutschen Bundesländer, am Schluss eines Vortages "Danke, Herr Strößenreuther", so klar und so brutal und so deutlich, hat es mir noch keiner erklärt. Aber jetzt habe ich es endlich verstanden. Dankeschön. Also ich finde das total faszinierend. Ich finde das echt clever, wie ihr da rangeht und praktisch in der Denkweise und in der Logik, in dem Sprech auch von diesen Menschen da agiert. Sind die manchmal dir gegenüber, skeptisch wegen deinem Background als Aktivist bei den ganzen Aktionen, die du schon gemacht hast, oder sind die da sehr schnell einfach auf einer sachlichen Ebene und sagen, okay, der weiß offenbar, wovon er spricht, oder kommt das alles durch Bertram Fleck gedeckt, dass du in seinen Windschatten reiten kannst? Naja, so wohl bist du. Wir hatten ja immer so kleine, moderative Elemente mit drin, wo wir das Publikum mal sprechen lassen. Dann merken wir, was haben wir jetzt gerade da vor uns. Das war schon manchmal echt so ein Brett, also hart am braunen Rand sozusagen, was da vor uns saß. Aber wir haben sie wirklich jedes Mal gegen nack gekriegt. Ein großer Teil war Bertram Fleck mit seiner Seniorität, also 73, 74 Jahre alt, mit dem, was er da gemacht hat. Klassisches CDU-Auftreten, Jacke und ein ordentliches Hemd und weiße, schloweiße Haare und einfach eine Vita als Landrat, der das nämlich 20, 30 Jahre gemacht hat. Das hat schon viele überzeugt. Und bei mir waren natürlich diese Skepsis da. Aber wenn man jetzt einmal Parteimitglied ist, dann hat man erst mal so eine Art Familienbonus, der auch manches Dattels sagen übertümt, was man vorher so an Anführungsstrichen, Schweinereien gemacht hat oder Jugendsünden begangen hat, wie auch immer. Also das hat sich tatsächlich dann wegtun lassen. Und am Schluss geht es in so einer Gruppe dann immer darum, man hat so eine Gleichverteilung. Ein Viertel ist aufgeschlossen, die kriegt man schnell überzeugt. Das nächste Viertel braucht ein paar mehr Argumente, dann gehen die aber auch mit. Das dritte Viertel reagiert schon auf die erste Hälfte, das sind da Mitläufer und das letzte Viertel erwischt man nie. Und auf die darf man sich auch nicht konzentrieren. Das machen wir zu viel. Wir müssen also wie Verkehrsinnatoren von Toronto, die ehemalige hat mal so einen schönen Spruch gesagt, "Go with the Love". Also geh mit denen, die das Thema mögen. Denn dann spürst du Energie, du gibst Energie, Energie potenziert sich und Gemengelage entsteht. Und das ist seitdem für mich so einer meiner wichtigsten Leitsprüche geworden. Also "Go with the Love" oder "Go with the Flow", den Spruch gab es glaube ich vorher auch schon. Wie gehst du solche Projekte an? Also wenn man solche Leute gewinnen möchte, wenn man jetzt auch an Politiker denkt, also von politischen Spektrum bis zu den Bürgern im Osten, sagen wir mal du willst Markus Söder von der Windenergie überzeugen. Wie würdest du da rangehen? Na ich habe es ja gemacht, dass wir keine Geschichte genauso nochmal erzählen. Also es gibt ein sehr schönes Buch, das heißt "Macht vor Fall" über die letzten Merkel-Jahre. Kann ich jedem nur lesen, das ist ein Eiobner über die Frage, wie Politik wirklich auf Bundesebene funktioniert. Da war eine Story geschrieben, wie Markus Söder ausschließlich auf das Thema Corona gestiegen ist, weil er damit Laschet in Schienenbein treten konnte und ein Problem mit weiblichen Wählern in Bayern hatte und kriegte also raus, weibliche Wählerinnen sozusagen korrespondieren schneller auf Thema Corona-Politik, Lockdown und Sicherheit. Insofern sagte er, er wird die Spärspitze der Corona-Politik in Deutschland, hat es geschafft, den frauenanteilbar sehenden Wählern von 25 auf 50 Prozent nach einem halben Jahr zu drehen. Da dachte ich so, boah, wenn man so seine Meinung verändert und so beeinflussbar ist, das würde ich jetzt gerne mal sportlich nehmen, aus dem Hinblick, ob wir das auch hinkriegen. Das sind tatsächlich auch die Jungen, das ist ja die Frage, wie das denn geht. Ich habe dann ein, zwei Sponsoren gefunden, die sagen mal, meine Beraterhonora ein bisschen bezahlt haben, auch eine PR-Agentur, das ist die Agentur Pepperoni hier aus Berlin, die ja so viel für Corporate-Kunden auch arbeitet. Und wir haben dann halt erstmal Analyse betrieben, geguckt so, wie sind denn die Zahlen in Bayern, wie viele Windräder werden denn da gebaut pro Jahr und wie viel pro Landkreis, mal hoch und runter gerechnet. Haben dann Unternehmer gesucht, sagen wir, die ein Statement im Wahlkampf pro Windausbau gemacht haben, wussten, wenn wir Söder frontal angreifen, werden wir immer den Kürzeren ziehen, der ist einfach ein Kommunikationspolitischer Genie. Also dem reicht man an sich nicht das Wasser. Das heißt, man darf ihm gar nicht die Chance des Angriffs geben, dass er sich verteidigen kann, weil da ist er immer besser. Also mussten wir ihn sozusagen aus einem Lager bespielen, dass er normalerweise nicht frontal angeht, nämlich die Wirtschaften. Haben dann tatsächlich aber auch nur drei, vier Unternehmer gewonnen und das hätten wir vielleicht ein bisschen strategischer angehen können, wie auch immer, diese drei Stimmen hatten wir. Haben dann so ein nettes Motiv gemacht mit KI, das war dann die Pepperoni-Agentur wieder und zwar Söder, steht vorhin so einen bayerischen, schneebedeckten Berg, also oben der Wind weht. Also er hatte in dem Fall lange Haare wie der Dumbledore da von Herr der Ringe, das wehte so praktisch waagerecht aus und er hatte so einen Blick im Gesicht, den wir reingelegt haben, wo er sagt, boah, das ist echt jetzt ein Brett, ich komme aber auch nicht drumherum, ich kann es aber auch schaffen und von meinem Ego muss ich es auch schaffen. Das war das, was dieses Gesicht so ausdrückte. Da gab es noch Windmühlen davon, also Kinderwindmühlen. Ich hatte dann mit den bayerischen NGOs dann parallel noch ein paar Workshops gemacht, also Greenpeace hat dann vor der Staatskanzlei dann Windmühlen an die Laternen gefällt, geklebt. Also war eine lustige Kombination. Der Durchbruch am Schluss kam, irgendwie bekam ich wieder mit, dass Sommerinterview von der ARD findet mit Söder statt. Und dann habe ich hier Protect the Planet, das ist die NGO, bei der wir am Schluss alles abgewickelt haben, die hat mir gesagt, ihr gebt jetzt nochmal eine extrem scharfe Pressemittel raus und schießt voll die kanadische bayerischen Rundfunk an und sagt, lasst euch von Söder nicht verarschen, fragt nach. Und das haben die tatsächlich gemacht. Also die haben Söder vier, fünf Minuten energiepolitisch gegrillt, wo man halt nicht seine Story erzählen konnte, sondern immer wieder nachgehakt, wo du am Schluss halt für die Zuhörer hängen blieb. Jo, da hat er uns einen vom Pferd erzählt, aber das entspricht nicht der Wahrheit. Und der Proof of Concept war letztendlich, dieses Jahr im Februar gab es einen Bürgerentscheid gegen den Windausbau in Bayern, der wurde gewonnen, also in irgendeinem Landkreis. Und dann stellt sich Söder hin und sagt, wir bauen jetzt trotzdem Windmühlen. Da ist der Chaka, da haben wir was verändert und was gedreht. Und beim Sommerinterview hat er dann auch sich pro Windräder ausgesprochen, glaube ich. Nee, das war da noch nicht so weit. Aber es gab von einer anderen Initiative, Initiative Klimaneutrales Deutschland, von der Caroline Friedemann, auch eine super Frau und Super NGO. Die haben eine Kampagne gemacht mit bayerischen Bürgermeistern, 400 Bürgermeistern. Die hat genauso mitgeholfen. Das war jetzt nicht nur meine Leistung, sondern waren mehrere, sozusagen mit vereinten Kräften dabei, Söder zu knacken. Auf jeden Fall hatte die 400 bayerische Bürgermeister, die sich pro Windenergieausbau eingesetzt haben und hatte aber keinen Termin bei der Staatskanzlei zur Übergabe. Die haben natürlich auch noch ein bisschen Pressearbeit gemacht. Und nach dem Sommerinterview, am Sonntag, am Montag, gab es auf einmal den Termin bei der Staatskanzlei. Und das war sozusagen der Punkt, wo wir gemerkt haben, boah, jetzt haben wir tatsächlich hier eine Veränderung hingekriegt und Söder für das Thema geöffnet. Sein strategisches Problem war, nun hat er ja jahrzehntelang gegen Windenergie geschimpft und ausgeholt, jetzt kann er nicht sofort als andere Ufer rüberkommen. Das heißt, er muss eben einen Übergang hinbekommen. Also gesichts war ein Übergang für sich, aber auch, weil er nun ja seine Jünger alle aus falschen Ufer geholt hat, die kann er jetzt auch nicht alleine stehen lassen. Das sind so die Gemengelagen in Parteien, die letztendlich ja über die Wahl bei Landesparteitagen oder ähnlichem dann immer noch über die Geschehnisse, der oben dann sozusagen auch rachen. Da muss man dann aufpassen, wie es funktioniert. Warum eigentlich immer die Union? Wie? Warum die immer so ein bisschen nicht so auf der klimapolitisch vorderen Seite ist? Wieso? Alle Projekte, die du tust, haben irgendwo mit der Union zu tun. Na gut, ich habe ja nun ein bisschen Unionskompetenz aufgebaut und vor allem glaube ich in dieser Zeit eine Narrative, wie man im bürgerlichen Lager, im wirtschaftlichen Lager die Geschichte erzählt, die wir so in der Klimaszene halt nicht drin haben, auch in den Medien nicht drin haben. Und auch leider die Grünen zu wenig drin. Also wir könnten ganz andere Fortschritte machen, wenn wir die Geschichte anders erzählen würden. Also zum Beispiel in der Klima-Union, wie werben wir denn jetzt für Klimapolitik in Deutschland, ohne dass es sich anders über den Grünen hat. Und nach einer Woche Recherchieren war die Story, mit guter Klimapolitik wird das Leben in Deutschland billiger. Billiger Strom, billiger Heizen, billiger Auto fahren. Kann man alles mit Fakten unterlegen und darstellen. Sonst hat die CDU nicht großartig aufgegriffen damals, aber die Geschichte funktioniert halt. Die könnte aber auch Luisa Neubauer erzählen, die Klimaszene, die würde vielleicht die Klimakleber davon abhalten, von dem ich sehr viel Respekt habe, von dem, was sie machen soll, ist nicht abwertend sein. Aber wenn sie mit der Geschichte durch die 11.000 Kommunen in Deutschland turen, würden sie erzählen, wären wir vielleicht auch in einer anderen Republik. Also ist die moralische Argumentation, die hilft nicht? Oder adressiert nun ein zu kleines Klientel? Die moralische würde ich jetzt nicht beiseite stellen, die brauchen wir tatsächlich auch. Aber wir sind jetzt glaube ich ein Fahrwasser, wo die Republik und die Bürgerinnen und Bürger schauen, okay, was heißt denn das für mich? Was geht, was geht nicht, wo sind die Grenzen? Und da kann man für gute Politik designen, die funktioniert und man kann sie auch einfach anders verkaufen. Das ist nicht passiert. Also eine Anekdote noch, wir hatten 22 war ich auf einer Posumsdiskussion mit dem stellvertretenden EU Umweltkommissar, also im Drithößen Umweltpolitiker in der Europäischen Union, Patrick Child hieß der. Und das war bei einer Konferenz von Solar- und Windunternehmern, 200 Manager. Und da sitzt er daneben und behauptet erstmal, ja, ganz stolz, wir haben jetzt endlich eine Finanzierungskulisse für die Energiewende aufgebaut. Ich sage, Herr Child, ehrlich gesagt, das ist Bullshit. Es mangelt nicht an Geld. Fragen Sie bitte die Unternehmer mal. Da hat er netterweise Unternehmer gefragt, einer nach dem anderen, das steht ihm, nee, es mangelt nicht an Geld. Es geht um Genehmigungsprozesse und die Themen, die dahinter hängen, aber es mangelt nicht an Geld. So, wenn der aber auch genauso wie Lüser Neubau und ich würde jetzt nicht dauernd über sie schimpfen, aber die Story stimmt halt nicht und deshalb wird sie dann falsch transportiert. Sie wird dann in den Talkshows erzählt. Dann lernt an Markus Lanz diesen gleichen Bullshit und dann fragt Markus Lanz beim nächsten Mal dann den März oder wem auch immer und alle wiederholen, ja, Klimaschutz ist teuer. Ganz das Gegenteil ist der Fall. Fossilenergie weiter zu betreiben ist teuer. Da fließt uns jedes Jahr 100 bis 150 Milliarden aus der Republik ab, um in Russland Waffen zu kaufen oder in Saudi-Arabien andere Schweinereien zu machen. Und das Geld könnte in Deutschland bleiben. Was wären wir happy, wenn dieses Geld hier plebe und unsere Landkreise beleben würde? Ein Teil dieser ganzen AfD- Entwicklungen Ostdeutschland in den Landkreisen ist ja vor allem, man hat das Gefühl, hier wird nochmal wieder gute Nacht gesagt. Also ein zweites Mal nach 1989. So und das hängt mit der Frage zusammen, wie kriegen unsere Landkreise wieder flott? Wie gibt es eine regionalen Entwicklung, wo es eine Aufwärtsbewegung gibt und keine Abwärtsbewegung, wie sie gerade haben? Lass uns noch einmal kurz zu der Söder-Kampagne kommen. Ich habe da nochmal eine Frage dazu. Wieso gehst du so offen damit um? Also wieso erzählst du diese Geschichte, wie ihr Söder manipuliert habt? Du bist ja auch in der Union. Wäre es nicht in deinem Interesse, zu sagen, das behalte ich lieber für mich und das machen wir gleich nochmal mit dem nächsten Unionsvorsitzenden. Also ist es nicht schädlich für deinen Einfluss in der Partei, wenn du so offen damit umgehst, wie du einen der Chefs der Union so krass manipuliert hast? Ja, völlig. Also letztes Jahr habe ich die Geschichte auch so nicht erzählt. Also ich habe da nicht drüber geschlittert oder was weiß ich. Ich habe das einfach gemacht, dass ich noch Vorschauensmitglied der Klimaunion war und nebenbei praktisch monatlichen Meetings mit den NGOs in Bayern gemacht habe, um Söder im Wahlkampf für Windenergie zu begeistern, kann ich da natürlich nicht erzählen. Aber bei mir hat jetzt auch noch mal innerlich eine Bewegung eher weg von der CDU stattgefunden. Also ich frage mich täglich zweimal, ob ich aus der CDU austrete und bei den Grünen eintrete oder wollte oder was auch immer ich gerade mache. Stimmt. Ich habe letztens den Link in den Beitrag von dir gesehen, wo ich dir danach geschrieben habe, so bist du noch in der Union und von dir kannst du rücken. Noch. Ja, ich kann erst austreten. Wenn ich jetzt diesen Spruch nehme, "Growth is your love", dann macht es keinen Sinn, in der Union zu bleiben, sondern eher zu den Grünen zu wollen oder sonst wo hinzugehen, das Ganze anders zu machen. Und auf der anderen Seite haben auch viele aus der CDU auch Hochrang genehm, bleiben irgendwie da. Wir brauchen Leute, die gegenhalten sich das Trauen, denn das sind die Leuchttürme für andere. Also den Job, den ich ereine, ich produziere eine anständige christdemokratische Narrative und Argumentation, die andere übernehmen, aufgreifen und sich damit dann wohler und mutiger fühlen. Wenn ich es nicht machen will, wird es gar nicht mehr stattfinden. Also bei der Gründung der Klimaordnung, sagt dir mal ein ehemaliger Senator aus Hamburg so schön, naja, bis jetzt war es so, wie früher auf dem Schulhof, da gibt es zwei Deppen, die halt die Schulhofmeinung definieren. Alle sagen nachher heimlich, voll Spackos, aber keiner traut sich den Mund aufzumachen. Gut, dass es jetzt noch mal zwei andere gibt oder jemand anderes gibt, der eine Meinung sagt, dann kann man sich orientieren und sich dann eine neue Meinung bilden. Das ist glaube ich die wichtigste und vornehmste Aufgabe auch der Klimaunion, einfach eine andere Geschichte, andere Fakten zu produzieren. Gar nicht unbedingt im Angriff, aber dass man sagt, so habe ich es auch noch nicht gesehen, das ist ja mal was anderes. Und dann fragt man vielleicht wieder einen Parteivorsitzenden oder Landesvorsitzenden oder Abgeordneten und der muss sich auf einmal erklären und nicht mehr einfach dummdreiß hinterherklappern. Und diese Manipulationskampagne, ich nenne sie jetzt einfach so, ich weiß nicht, Überzeugungskampagne klingt schöner. Könnt ihr das nicht als Template nehmen und gleich noch mal machen? Also wenn wir jetzt in März hören, der der Windrätter hässlich findet, wäre das nicht ein guter Anlass, ihm auch mal ein bisschen zu helfen? Ja, haben wir ja gemacht, jetzt im Thüringer Wahlkampf, da gab es genau die gleiche Geschichte noch mal, also auch bei der Landesenergieagentur für Wind in Thüringen gibt es auch noch mal sehr schöne Bayern-Vergleiche auf deren Webseite. Bundesland Nummer eins war die Kampagne. Die Idee war halt, wir schaffen jetzt auch im Wahlkampf das Thema so ein bisschen zu platzieren, sodass die nächste Landesregion aus der Nummer halt nicht mehr mit rauskommt. Da hat man auch etliche Unternehmer gefunden, auch entsprechend plakatiert. Ich weiß jetzt nicht, was am Schluss jetzt Koalitionsverhandlungstechnisch in Thüringen damit rauskommt. Aber es war genau dieses Thema wieder, man kann halt niemand verkresten, man muss trotzdem die Botschaft überbringen, muss gute Argumente mitbringen. Die Kampagne war finanziell gesehen einfach halt zu klein. Wenn du Medientruck aufbauen willst, dann brauchst du schon mal irgendwie deutlich mehr als 50, eher mehr als 100.000 Euro. Also das kannst du nicht im Laufe des Bands bringen, weil es einfach zu teuer ist. Also wir haben es einmal kopiert, man kann es auch weiter machen, also im Prinzip, wenn ich unbegrenzte Budgets hätte, könnte ich ganz andere Sachen machen. Und funktionierend, also wo ich von überzeugt war, die würden funktionieren. Weil du gerade von Thüringen gesprochen hast, eine ganz persönliche Frage. Würdest du über ganz viele Schatten springen und auch der AfD helfen? Gehen wir mal von, keine Ahnung, in vielen weiteren vier Jahren gibt es eine neue Regierung, die eine absolute Mehrheit da hat. Würdest du über den sozialen Schatten oder den Demokratie Schatten springen, mit einer antidemokratischen Partei über sowas zu reden? Also ich würde jetzt nicht in die AfD eintreten. Ich habe tatsächlich ein Freund, der AfD Mitglied war, der wieder ausgetreten ist, der gerade wieder eintritt, weil er sagt, die AfDer sind so blöd, der will das nur irgendwie vorhalten. Der mittlerweile fest in den Algorithmen der AfD ist. Ich bedauere es eigentlich nicht mehr mit ihm gesprochen zu haben, sozusagen ihn gerettet zu haben aufs trockene Ufer, der ist so ein bisschen inhaltlich tatsächlich verloren, obwohl sie sehr viel Bild, eine Ahnung irgendwie hat. Ich glaube, wir haben uns als rot-grüne Klimawährung kein Gefallen getan, auch als Gesellschaft, dass wir sie eher ausgegrenzt und gedisst haben und nicht versucht haben, sie zu gewinnen. Damit komme ich jetzt nochmal zu meinem Begriff bei Söder. Es geht darum, ihn von einer anderen Haltung zu überzeugen, von einer anderen Haltung zu gewinnen. Also allein diese Wortwahl ist schon eine wichtige. Manipulieren funktioniert nicht, das fliegt halt irgendwie auf, sondern im Prinzip, er ist ja auch ein hochintelligenter Mensch, er lernt dazu und wenn da drei, vier Leute andere Dinge sagen, dann merkt er auch, offensichtlich bin ich da nicht mehr auf dem richtigen Pfad unterwegs. Und ich glaube, wir werden uns mit der AfD einfach nicht mit den Menschen und nicht nur mit deren komischen Partei, sondern wir werden uns mit den Fragen dieser Menschen beschäftigen müssen. Ich glaube, die haben wir noch nicht wirklich auf den Punkt gebracht. Wir glauben nur noch, es geht nur um Rassismus und das ist falsch. Diese Partei würde nicht so groß sein, wenn sie so groß wäre, sondern es geht unter anderem um die Frage Stadt versus Land. Also was passiert bei mir auf dem Landkreis? Und es gab mal in Usedom, glaube ich, ein Wahlergebnis, 44 Prozent AfD-Anteil, was war? Die AfD war die einzige Partei, die es für den Halt des örtlichen Krankenhauses eingesetzt hat. Wäre ich jetzt Vater von zwei kleinen Kindern, dann würde ich wahrscheinlich dort genauso die AfD werden, aus diesem einzigen Grunde. Und da sind wir, glaube ich, teilweise auch unfaire in der Bewertung. Da sind nicht nur, sagen wir mal, Faschisten und Rechtsradikale, sondern viele, die auch ein anderes Haltungsbild haben zu bestimmten gesellschaftspolitischen Fragen, das muss man akzeptieren, auch wenn man es nicht mag, das gehört dazu. Und ich glaube, wir haben die zugrunde liegende Frage nicht wirklich verstanden, die da unterwegs ist. Es gibt mit der Gründung der AfD ja ursprünglich war sie eine Antieuropapartei, also hat eigentlich ein, nee, Antieuropa war sie auch nicht, sondern sie hat bestimmte europäische politische Themen anders beantwortet, also von dem Professor Lucke damals, und war damit auch eine globalisierungskritische Partei als die anderen Parteien. Und das hat sie in ihrer DNA, glaube ich, weiter beibehalten. Wenn wir jetzt also aus CDU, FDP, SPD und Grünen oder auch Volt und BSW die Frage von Globalisierung nochmal aufgreifen würden, was macht das mit uns, was macht das mit unseren Gehältern, was macht das mit unseren staatlichen Finanzen auf den verschiedenen Ebenen, unserer Möglichkeit, Dinge zu tun, dann würden da sicherlich erstmal parteipolitisch andere Antworten rauskommen für die anderen Parteien und damit ein Angebot sein für eines der Hauptsorgen und Blicke, die, glaube ich, von der AfD wieder mit an den Tag gelegt werden. Also ich kann immer nur dazu raten, das sind ja keine schlechten Menschen, ja, in manchen Richtungen ja, sondern die glauben an irgendeinen guten Kern und diesen guten Kern zu abstrahieren, zu identifizieren, loszulegen, die Frage zu verstehen, die dahinter ist, das ist die demokratische Aufgabe, die wir haben, und dann einfach bessere Antworten zu bringen als diese braune Partei. Dazu kann ich uns alle nur ermutigen und auffordern, tatsächlich das Gespräch zu suchen, durch den Rücken zu kehren. Wenn man den Rücken kehrt, dann passiert das, was jetzt passiert ist, sie wächst einfach exponentiell und wird einer zunehmend bestimmenden Kraft. Ich nehme das mit, weil in meiner Nachbarschaft habe ich oft Diskussionen mit Wählern der Blauen Partei und die, also in Bayern, gut, die AfD, die Argumente ziehen einfach, wir können ewig über wissenschaftliche Fakten diskutieren, die werden dann angezweifelt und, aber das ist ein guter Punkt, den du mir persönlich ja schon mitgegeben hast und das finde ich sehr gut. Also ich war ja zweimal auch so mal in Talkshows, einmal Bild TV und Nios TV, wo alle aus der Szene sagen waren, geht da nie hin, aber das sind die Arenen, wo man halt rein muss und tatsächlich seine Punkte machen muss, ein bisschen Cage Fight und man will halt nicht als Follier rausgehen, sondern als Sieger, da muss man sich warm anziehen. Erstmal war Bild TV, da fühlte ich mich dann auch so irgendwie einmal kreuz und quer vergewaltigt gefühlt, also ich war einfach fertig danach. Und bei Nios TV, da hatte ich zumindest die Moderationen, auch die drei anderen Teilnehmer mindestens fünf mal dazu gekriegt, dass sie gesagt haben, so haben wir es noch nicht gesehen. Und das sind die Punkte, die wir halt machen müssen. Das ist nicht leicht, aber das ist der kommunikative Job, insbesondere für uns als politische kommunikative Eliten, wir müssen diesen Diskurs mit rein, wir können den nicht kampflos den anderen übergeben. Für alle, die Nios TV nicht kennen, bloß kurz, weil das glaube ich noch nicht, gerade in unserer Bubble noch nicht jeder kennt, das ist die, Julian Reichelt, der frühere Chefredakteur von der Bild-Zeitung, ist ja da irgendwann gegangen worden, was, das muss auch was mal schaffen. Und der hat danach Nios TV gegründet, das glaube ich ist so die Story Group, oder? Also da sind einige Kanäle drunter, aber Nios TV ist so der Hauptkanal. Also es macht keinen Spaß, man muss wirklich fackensicher drin sein, seine Themen beherrschen. Aber wenn wir es halt nicht tun, dann ist die andere Seite unter sich und da zählt ja braunes Zeug und alle, die halt Nios TV oder Bild TV gucken, sich dadurch bilden, bilden sich dadurch ihre Meinung, bleiben bei dieser Meinung. Also tiefsten Respekt, dass du da reingegangen bist. Also, boah. Also, wirklich, wirklich krass. Die Höhle der Löwen. Ja, genau, genau. Aber ich denke mir gerade tatsächlich, so die anderen Sachen, so mit Anketten hier und als Weihnachtsmann Sachen durch die Gegend tragen, sich mit den großen Leuten anlegen, alles krasse Sachen. Aber bei Nios TV reinzugehen, das finde ich tatsächlich das Mutigste von allem, was ich gehört habe. Du hast uns jetzt schon ein bisschen die Tipps gegeben, wie man mit den Leuten umgehen soll. Also im Verständnis und in dem, was man argumentieren sollte. Wie kommt man überhaupt, hast du ein Handwerk dafür, Politiker*innen, also überhaupt zu erreichen? Also wie kommt man denn in die oberen Ebenen der Politik? Also wie kamst du denn zu einem März, zu einem Vortrag? Oder einem Merkel oder dem... Merkel, alle anderen. Ja, bei Merkel damals hier liefen das, genau, ich war in der Enquete-Kommission gewesen, da tauchten diese Enquete-Kommissionen, als Enquete-Kommission kannst du die verschiedenen Bundesminister zitieren, beziehungsweise lädst du die halt vor allem nicht ein, die halten Vorteil. Und dann kommt zumindest halt immer mit seiner Grundsatzherferatsleiterin. Und mit der damaligen Grundsatzherferatsleiter verstand ich mich ganz gut. Zeiggleich war ich Vorsitzender einer Vereinigung für Ökologische Wirtschaftsforschung. Das war ein bundesweites Netzwerk von BWL und VWL, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Professoren und Ähnlichem, die für die Umweltthemen in diese Wissenschaft mit reinzubringen. Und in dem Zusammenhalt ich ein Gespräch und über dieses Ticket war ich dann bitteschön bei Frau Merkel in dieser Runde dann eingeladen. Sollte später bei Mertz mit der Gründung von der Klimaunion... Ich hatte ja noch eine Idee, wie man medialen Gau sozusagen produziert oder, sagen wir mal, mediale Aufmerksamkeit produziert durch all die Sachen, die ich halt vorher gemacht habe. Auf jeden Fall, wir waren sehr schnell im Bundesvorstand dann bekannt und sind dann auch so an Thomas Heimann als Bundestagsabgeordneter mal reingekommen und der hatte dann die Idee, lass uns doch diesen Energiedialog mit Herrn Mertz machen. Und dann klingelte eines Tages Sonntagabends mein Telefon. Ich wusste von all dem nichts. Dann Thomas Heimann dann sagte ja, also ich hätte noch einen zweiten Mithörer, das ist der Generalsekretär der CDU, ich sag so, was wollt ihr denn jetzt Sonntagabends von mir? Also eine halbe Stunde, auch so ein bisschen ausgelotet, wer ich bin, wie ich denke, was ich tue. Und dann kamen wir rum, ja, Herr Mertz möchte gerne mit mir sprechen. Und dann sag ich, was die Ehre. Und habe dann aber mein Mitgründer Felix Rohnjahn mitgenommen, weil er noch ein bisschen länger in anderen Klimathemen mit drin war und ich war so im Verkehr sehr gut. Da kenne ich mich am meisten aus, aber Energiepolitik war damals eher für mich noch ein bisschen neuer. Dann hat man eine Stunde mit Mertz einen Online-Termin gehabt und am Schluss sagte er, boah, das überzeugt mich, das möchte sich jetzt gerne nochmal eine Art Personam anhören. Dann hatten wir eine Woche später zwei Stunden mit ihm, Konrad Adenhaus, haben ihm da auch diese ganzen Sachen nochmal erzählt in Ruhe. Da habe ich tatsächlich einen sehr, sehr nachdenklichen Mertz auch erlebt. Insofern wundert mich manchmal, sagen wir mal, die Aussagen, die ich von ihm jetzt so höre, wie mögliche es ist. Aber der Rest seiner Part- oder unserer Partei, muss ich jetzt korrekterweise ja sagen, doch so viel in der fossilen Denkhaltung noch mit drin, dass er manchmal Sachen sagen muss, um weiter gewählt zu bleiben, also seine Macht zu erhalten. Das kann ich zu wenig einsortieren. Es gab damals so ein paar Momente, wo ich dachte, ich glaube, er überlegt jetzt nicht mehr über die Richtigkeit von erneuerbaren Politik und Klimapolitik, sondern ausschiebe die Frage, wie bringt er das in die Partei mit rein. Das war sozusagen der Punkt, wo ich bei Herrn Mertz immer sagen würde, da ist er für ansprechbar. Man muss das halt hinkriegen, an den Termin ranzukommen. Also würde ich jetzt wahrscheinlich nicht mehr so schnell hinkriegen. Also ich müsste eine Büroleiterin nochmal beknien oder um ein, zwei Leute ihn gut kennen. Also ich würde es wahrscheinlich noch hinkriegen, aber ich habe jetzt auch schon zu viel gegen die CDU geschossen aus der Haltung anständiger Christdemokrat. Als dass ich da wahrscheinlich noch angesehenen Personen wäre. Also würdest du schon sagen, Vitamin B, wenn man jetzt ein ganz plumpen Normalow ist wie ich, wie erreiche ich, Friedrich Mertz, du hast auch mit Frau Merkel einen Briefeaustausch gehabt. Kommt so ein Brief an? Du erst mal nicht. Du musst dich da ein bisschen hocharbeiten. Also sag mal so, was man ja immer machen kann, der Abgeordnete im Stadtrat, der ist immer der Zugänglichste, den man hat, das ist die politische Ebene, das sind meistens Menschen wie du und ich, ohne viel Fachkenntnis machen, das ist im Ehrenamt auch nebenbei. Mit denen würde ich erst mal üben und versuchen, da irgendwelche Themen hinzukriegen, die Mechanismen zu erlernen. Die nächste Ebene oben drüber ist dann Landkreis oder halt Bundesland, auch ein Landtagsabgeordnete macht das oft noch nebenbei oder hat noch andere Themen, ist einfach zugänglich. Ein Bundestagsabgeordnete auf Bundesebene, der hat dann schon dieses Pendeln zwischen Berlin und seinem Wahlkreis, ist von den Lobbyisten und den zig Terminen in Berlin unterwegs. Also wenn ein Bundestagsabgeordneter grüßt auch immer einen Termin, kann es auch dort immer in die Bürgersprechstunde mit reingehen. Also das kann ich auch jedem empfehlen, einfach mal ausprobieren, hingehen, sagen, ich mache mir gerade echt Sorge um Klima und ich habe den Eindruck, dass ihr in der CDU oder ihr in der SPD oder ihr in der FDP, dass ihr euch da zu wenig drum kümmert. Können Sie immer sagen, was Sie dann wirklich machen? Und man kann dann auch ohne viel Fachwissen einfach sagen, ehrlich gesagt vom Bauch her überzeugt mich das noch nicht und ich glaube, Sie sind sich auch noch nicht so ganz klar. Also sich nicht auf die Fakten zu tief zu begeben, weil da verliert man meistens das beherrschten Bundestagsabgeordnete fast sehr gut. Also die können schon richtig, was sonst wären die dort nicht. Ich habe in den drei Jahren auch noch sehr, sehr viel Respekt vor dem Beruf des Politikers gelernt, also was die zeitlich, physisch, psychisch aushalten. Chapeau, also ich würde uns allen empfehlen, einfach ein Stück weit mit mehr Erfurcht und Respekt über Politiker zu sprechen. Krass, ich wusste das gar nicht mit den Bürgersprechstunden. Ich finde, das ist ein ziemlich guter Tipp. Ich bin jetzt ein bisschen angetan, das mir mal zu geben, da mal reinzugehen und einfach nur für die Erfahrung zu schauen, was passiert da in so einer Bürgersprechstunde, wie ist da das Gefühl? Ja, also auch da gab es so ein anderes Buch, das war jetzt der Machtverfall von über Merkels Jahre. Wie hieß denn das noch? Auch ein grandios gutes Buch über das Berufsleben von Politikern. Da müsste ich jetzt nochmal irgendwie nachschauen, wie das hieß. Aber da merkst du, das sind teilweise auch sehr einsame Gestalten, weil sie in der Partei ja immer in extremen Wettbewerbssituationen stehen. Egal, wo sie sind, es kann immer irgendjemand sein Handy rausnehmen, macht eine kleine Videoaufnahme, schneidet irgendwas raus, haut dieses Ding raus, hast einen Schrub, du hast einen Shitstorm oder landest in der Bildzeitung oder sowas. Und dann, wenn der Bundestagsabwohner kommt an der Sitzungswoche im Montag nach Berlin, es hat möglicherweise morgens um fünf Uhr schon aufstehen müssen, dann geht der ganze Tag mit Sitzung durch, abends dann kommen noch die Empfänge und was nicht, bis abends um zehn Uhr. Und dann trinkst du an der Bar dein Bier oder Wein und runterzukommen. Das ist natürlich nicht die beste Voraussetzung, nächsten Tag wieder frisch zu sein. Das heißt, du startest den nächsten Tag um sieben wieder mit rein, guckst im Handy, in Twitter, was wurde über mich geschrieben, was kam hoch, was sind die aktuellen Themen, was ist in der Partei los, das sind ganz nach wie der Termine. Und dann sind dann Abendsveranstaltungen, dann am Mittwoch geht es in den Bundestag oder Ausschüsse und so geht die Woche durch. Also wenn du Freitags nach Hause fährst, bist du eigentlich ein Bandel der Zombie von dem, was du physikalisch in der Woche geleistet hast. Also wirklich sehr viel Respekt. Und ich glaube tatsächlich, ein Bundestagsabgeordneter gehört zu den absolut tödlichsten, gefährlichsten Berufskrumpen, die wir in Deutschland haben. Also wenn du das Todesrisiko vom Bundestagsabgeordneter mit anderen Berufsweigen anschaust, sind die ganz, ganz oben auf der Latte. Also ich hatte letztes Jahr oder vorletztes Jahr so ein Ding, da wollte ich einen Verkehrspolitischen Sprecher von den Linken anrufen, ruft dann ein Büro an und sagt, ne, das geht nicht, die ist gestern gestorben. So, dann ist der Fahrradsprecher aus dem Bundestag, Gero Storjahan, den ich auch sehr schätze und sehr kenne, der ist auch ein paar Monate vorher nachher gestorben, dann war es untertötet. Also alles innerhalb von einem halben Jahr, war das hochgerechnet irgendwie auf, sieh mal, Bundestagsabgeordnete schon ziemlich üble Quote. Stimmt, ja. Krass. Dann, lieber Aktivist, wo man hin und wieder auch mal feiern kann, lassen wir bitte kurz zu deinem aktuellen Projekt kommen, dem Volksentscheid Baum. Den machst du zusammen mit der Chefin von Ecosia Deutschland, ne? Kannst du mal erzählen, was es damit auf sich hat? Vor allem einen Satz hat mich interessiert, ehrlich gesagt. Auf der Website steht "ein treuianisches Pferd und Gamechanger für den kommunalen Klimaschutz in Deutschland". Ja, genau, damit kann ich tatsächlich auch anfangen. Wenn man in die Zidoo eintritt, dann tritt man auch gerne gleich in so ein Rotary Club ein, also wenn dann halt richtig. So ein Rotary Club, der hat halt einmal im Sommer seine Enter-Übergabe und die war damals so ein bundesweiter virtueller Umweltrotary Club, die waren Gelsenkirchen. Und da gab es diese Ausstellung "Unser gefährdeter Planet" und da waren so High-End-Fotogeschichten mit drin von der arme Eisbär, die arme Scholle, der arme Regenwald, aber es ging halt wenig um das, was hier bei uns vor Ort eigentlich passiert. So, und dann war ich ja schon im Trip, wie erklärt man es jetzt eigentlich dem CDU-Wähler, ohne grünen Jagongen zu verwenden? Und es saß dann also nachmittags bei unserem Clubpräsidenten im wunderschönen Grüner-Willengarten, wie sieht denn das eigentlich in 20 Jahren aus, wenn es eine Wasserrationierung gibt aufgrund von mehr Hitze und Dürre und seine Frau diesen Rasen, dass sie die Blumen nicht mehr gießen darf? Da dachte ich, ich müsste mal so eine Ausstellung machen, so ohne Klimaschutzpolitik, mit Klimaschutzpolitik, so vorher und nachher. Und da war das Thema Klimaanpass noch nicht wirklich mehr drin, aber mit der Frage, was passiert eigentlich bei uns hier vor Ort? Dann hatte ich für eine neue NGO Heimatwurzeln eine Ausarbeitung gemacht über Konservative und Klimaschutz, also wie man damit rankann, und da bin ich auf einen Zusammenhang gestoßen, und der kommt jetzt zu dieser Frage des drojanischen Pferdes nochmal. Wenn man wenig Ahnung von der Klimakrise hat, hat man auch wenig Akzeptanz für klassischen Klimaschutz, aber viel für Klimaanpassung. Wenn man viel Ahnung von Klimakrise hat, hat man viel Akzeptanz für CO2-Reduktion klassischer Art. Wenn ich jetzt aber wenig Ahnung von der Klimakrise habe, aber Klimaanpassung ganz cool finde und jetzt über Klimaanpassung mobilisiert wird, kann ich das nicht machen, ohne über die lokalen Auswirkungen zu sprechen, also über das, was bei uns vor Ort zu Hause passiert. Wenn ich das tue, ist die globale Klimakrise im Nebensatz immer mit dabei. Es wird ja heißer, ja, es ist akzeptiert. Das heißt, du vergibst dich gar nicht mehr, ob es eine Fahrt der Klimawandel leugnet, sondern nur auf das, was gerade halt so passiert. Und damit bist du auf einmal in einem Lernfahrt mit drin, wo jemand, der wenig von der globalen Klimakrise heißt, über das Lernen der lokalen Dinge auf einmal eine Akzeptanzsteigerung für den klassischen Klimaschutz auch mit hat. Und das ist das drojanische Pferd, um was es geht. Oder anders ausgedrückt, wir als überwiegend rot-grüne Klimastäne haben ein massives Problem mit dem Begriff und dem Konzept von Heimat. Das ist ein Wort, was wir nicht benutzen, was wir nicht mögen. Aber es ist halt die Ecke, wo wir wohnen, wo wir uns zu Hause fühlen, wo wir die Leute sehen. Wenn ich jetzt aber nicht über Heimat und die Auswirkungen dort spreche, dann habe ich immer, ich mache irgendwas für irgendwelche Menschen auf der Welt, aber nicht für meine direkten Nachbarn. Wenn ich jetzt über das spreche, was direkt bei uns vor Ort passiert, also wenn in Berlin beispielsweise 6.000 Strassenbäume pro Jahr gefällt werden, weil halt Hitze und Dürre, dann bin ich sofort im Thema mehr drin. Und das ist das drojanische Pferd, was dahinter ist. Also wir haben sozusagen eigentlich zwei. Das eine, Klimaanpassung steigert die Akzeptanz für Klimaschutz und der Klimaanpassung wird dann noch reduziert auf das Wort Bäume, denn Bäume mag ja jeder in Deutschland. So, was wir machen, die Frage ist noch fertig beantwortet. Wir versuchen, Druck von der Straße aufzubauen für Klimaanpassungspolitiken. Haben dazu Deutschlands erstes Klimaanpassungspolitik für die konkrete kommunale Umsetzung geschrieben, haben das jetzt kalkuliert, haben jetzt gerade die erste Unterschriften Sammlung gestartet, die wir nächste Woche Mittwoch abschließen werden. Ich glaube, das sieht auch ganz gut aus, dass wir es hinkriegen werden. Haben es sogar geschafft, in der ersten Phase drei Parteien, nämlich SPD, Grüne und Linke, hinter uns zu bringen. Das glaube ich auch noch nie gelungen beim Volksentscheid in Berlin, dass noch während der ersten Phase die Parteien dahinter stecken. Das heißt, wir rennen gerade so ein bisschen auch in offene Scheune mit rein. Wir haben mittlerweile etliche Umfragen, sowohl eine letztes Jahr selber gemacht, also von der Bundesingenieurkammer und jetzt neulich von anderen eben nochmal 80 bis 90 Prozent Zustimmung der Bevölkerung für Klimaanpassungspolitik. Und rein mathematisch kann das gar nicht anders sein, als das auch CDU und AfD-Wähler der Zustimmung und der Kursinordnung sind. Bei unseren Daten beißt sich über 70 Prozent Zustimmung dieser beiden Wählergruppen. Wenn ich bei 90 Prozent bin, muss es noch entsprechend über sein. Das heißt, wir sind gerade hier im kommunikativen Fahrwasser in einem Politikfeld, wo die Menschen eigentlich merken, ja, wir müssen da was tun. Und die Politik greift es noch zu wenig auf. Und das ist die Lücke, dieses Innovationsdefizit, das ist das Kernthema von uns als Volksentscheid Baum für ein Berliner Klimaanpassungsgesetz. Wie können Leute euch unterstützen? Also erst mal ganz, ganz kurzfristig, falls jetzt bis Mittwoch nächsten oder Dienstag nächste Woche Unterschriftenlisten unterschreiben. Ich weiß jetzt nicht, wann der Podcast hochgeht. Wahrscheinlich ist es jetzt zu spät. Am 2. Januar erst, dann ist es zu spät. Genau. Wir werden nochmal eine Start-Next- Fundraising-Kampagne machen, gerne auf diese Seite gehen, Spenden unterstützen. Irgendjemand, der vielleicht auch mal vier- oder fünfstellige Beträge spenden kann. Wir brauchen die dringend. Ihr würdet unter anderem mein Gehalt mitfinanzieren, sonst muss ich irgendwie anderweitige Beratungsarbeit machen, kann mich nicht wieder, war ich an der vordersten Front für Klima und Klimaanpassung einsetzen. Großartig. Geld hilft und es tut nicht weh. Geld hilft. Ich habe noch zwei, ich habe noch drei Fragen. Die eine ist, ich überlege gerade, in welcher Reihenfolge ich dir die stellen möchte. Fangen wir mit dir an. Gibt es irgendwas, was du den Klimanachbarn da draußen, also den Zuhörer*innen von diesem Podcast gerne mitgeben würdest? Ja, lasst euch nicht verwirren, von Medien und Fossilpolitikern, Klima hat keinen Rückgang in den Umfragen, ist nach wie vor eines der topwichtigsten Themen bei allen Wahlen. Der Top 5-Themen ist aktuell wie eh und je. Was uns fehlt, ist ein guter klimapolitischer Angebot. Fordert eure Parteien, egal in welcher Couleur, egal in welcher Partei. Tretet ein in den Parteien, wenn man nicht für Amt und Mandat unterwegs ist, sondern wirklich nur Facharbeit machen will, kann man zehnmal wirkmächtiger sein, als wenn man die nächste Demo draußen auf der Straße organisiert. Also geht in Parteien, geht in so Demokratie mit rein. Die braucht jeden von euch da draußen. Und der dritte Punkt, guckt euch einfach die Zahlen mehr mit an. Was kostet E-Auto-Fahren versus Fossil-Fahren? Was kostet es, wenn ich heute noch mal eine Gasheizung einbaue, bei einem durchschnittlichen Preisanstieg von 5, 6 Prozent pro Jahr, rechnet das mal auf 30 Jahre hoch, überlegt, ob ihr dann nicht euch lieber alle drei Jahrzehnte sozusagen eine neue Wärmepumpe kauft. Also mittlerweile ist Klimaschutz so schön billig, macht das Leben billiger, guckt einfach die Zahlen an. Wenn ihr Eigenheimbesitzer seid oder eine Eigentumswohnung hat, selbst in der Miete, kann man mal seine Preise für Strom noch senken, wenn man sich den Balkon Kraftwerk draußen hinstellt. Spitze. Ich würde am liebsten hier Schluss machen, aber ich will meine anderen zwei Fragen auch noch stellen. Das ist so schönes Schlusswort. Ich hätte gerne noch mal einen Schmunzler hier reingebracht. Vielleicht ist es einer, vielleicht nicht. Du hast schon einige beeindruckende Sachen gemacht in deiner Laufbahn als Aktivist, aber auch in deiner Laufbahn als Manager, als Politiker in all diesen Rollen. Ich weiß nicht, falls du mal Enkel hast oder ich weiß nicht, wahrscheinlich hast du noch keine. Ich glaube, du bist noch zu jung dafür. Mein Sohn ist 25. Dann ist es vielleicht nicht mehr so weit. Wer weiß. Was ist so eine Geschichte, die du denen gerne erzählst von dieser Laufbahn, die dir richtig Spaß gemacht hast, die du gerne zurückdeckst? Also außerhalb der aktivistischen Ecke? Beides. Gerne auch in der aktivistischen. Von all diesen Projekten, die du gemacht hast, was hat richtig Spaß gemacht? Tatsächlich was wirklich Spaß gemacht hat. Ich war ja mal Interims-Geschäftsführer mit der Nomeisenbahn, die im Hamburger Raum dort rumfährt. Streikwurde von 95 Prozent bei den Lokführern. Da dachte ich, wenn ich das ändern will, muss ich mit den Kerlen halt quatschen. Und da dachte ich, jetzt kann ich das endlich mal machen, was ich bei der Bahn nie geschafft habe. Jetzt lerne ich auch nochmal Lok fahren. Also ich bin dann immer so klopf, klopf, klopf vorne an der Lok. Ich bin der Heinrich Strößen, ich bin der neue Geschäftsführer. Ich würde gerne Lok fahren lernen. Bringen Sie es mir bei. Und alle haben mich herzlich reingebeten, auch für ihre Lok, also von der Metronom. Dürften dahinsetzen, sie haben es ja gezeigt. Das habe ich alles mit den Sicherheitsingenioren auch abgestimmt. Also war alles safe und erlaubt, weil die aufgepasst haben. So, was sie nicht wussten, wenn ich bei denen eine halbe Stunde drinsitze, dann kann ich anfangen zu bequatschen. Und siehe da, nach vier Monaten, nee, nach vier Wochen, Streikwurde 50 Prozent gesunken. Wir konnten wieder verhandeln und ich konnte Lok fahren und war danach in der Lage, wann ich dann am Bahnhof ankam, haben sie sich gefreut, konnten sich praktisch auf die Pausenbank in der Lok setzen, weil ich fuhr und habe die Durchsagen gemacht und bremsen konnte ich offensichtlich auch ganz gut. Das war eines der tatsächlichen nettesten Dinge auf den ganzen Pfeil, die ich so hatte. Das ist sehr schön. Meine letzte Frage kommt aus, wir haben Spiel, das heißt Think Beyond. Das Spiel ist dazu gedacht, um die Gesprächsqualität in einer Runde innerhalb kürzester Zeit von Level 0 auf Level 99 zu heben und dabei Fähigkeiten zu trainieren, die wir alle brauchen, um eine Zukunft herzustellen, eine Welt herzustellen, die lebenswert ist und bleibt. Da steckt auch ganz viel drin von den Dingen, von denen du heute gesprochen hast. Also ein Verständnis entwickeln von Andersdenken, was treibt die an und daran zu glauben, dass die auch im Kern was Gutes wollen oder zumindest davon überzeugt sind. Und wir stellen jedem unserer Gäste und Gästinnen eine Frage aus dem Spiel und ich würde dir gerne auch eine Frage, wenn es okay ist. Wofür bist du in deinem Leben am dankbarsten und ist das etwas, das allen Menschen verfügbar ist? Ja, am dankbarsten, dass ich zwei Eltern hatte, die sehr, sehr viel Zeit für ehrenamtliche Arbeit aufgebraucht haben und praktisch in ihrer Freizeit im ehrenamtlichen Bereich Verantwortung, also zivilgesellschaftliche Verantwortung übernommen haben. Ob es die Eltern, Sprecher in der Klasse oder Schule war. Meine Mutter war damals Aktivistin für Verkehrssicherheit, weil drei Kinder in der Grundschulklasse meines Bruders von einem Jahr totgefahren worden sind. Sie haben sich auf vielen verschiedenen Ebenen eingesetzt und das war für mich immer ein Vorbild und auch so eine Haltung, jawohl, das gehört einfach dazu, dass man nicht nur seine Dinge tut, sondern auch für die Gemeinschaft was tut. Genau, dafür bin ich tatsächlich sehr dankbar. Und das zweite, die große Chance einfach Bildungsangebote zu nutzen und sie selber zu sagen, nee, ich muss mich dort auch fortbilden, muss an meinen Fähigkeiten arbeiten, sie weiterentwickeln. Aus meiner eigenen Person und das gilt aber für jeden anderen auch egal, also jeder kann irgendwas und kann seinen Beitrag leisten. Also immer zu gucken, dass man den auch leistet, entsprechend sich trainiert hat und fit hält und dort in der Vorder- und Schluckkante sind. Fernseher und Sofa geht immer, aber es gibt zu viele Dinge da draußen, die getan werden müssen und das ist die herzliche Einladung an jeden, runter von der Sofakante, raus nach draußen, im richtigen Leben, da macht es immer mal echt Spaß. Sehr gut. Die Frage hatte noch einen zweiten Teil, ist das jedem verfügbar, deine Eltern nicht, die Bildungsangebote, die du genannt hast, sind die jedem verfügbar? Naja, hochschulenteils hängt davon aus, welche Chancen man übers Elternhaus auch hatte, die Diskussion brauchen wir glaube ich jetzt nicht aufbauen. Volkshochschule gibt es immer, im Internet gibt es ganz viele, vor 20 Jahren gab es keine YouTube Kurse oder durch yourself, also die Chance sich Wissen anzueigen ist heute exponentiell größer als vor 20 Jahren, also als sie je sozusagen war. Man ist jetzt eher, wenn ich die Neugier zu behalten, sich in Themen reinzubegeben, sich schlau zu machen und sich nicht vorstellen mit der einen oder anderen Quelle zu Frieden zu geben, sondern gucken, was sind die verschiedenen Angebote, was ist die Wahrheit. Heinrich, ich möchte mich ganz, ganz herzlich bedanken für die Wirkung, die du über einen langen, langen Zeitraum jetzt schon hast auf diese Gesellschaft und also für mich, das ist jetzt eine rein persönliche Erhaltung, für mich auch eine Vorbildfunktion, die du da einnimmst in der Art und Weise, wie du es einerseits schaffst hart zu sein zu deinen Parteikollegen und andererseits trotzdem diese Offenheit dem anderen zuzugestehen, dass er auch was Gutes will im Kern und von da aus gemeinsam weiterzuarbeiten. Das ist eine Fähigkeit, die möchte ich in meinem Leben auch noch irgendwann auch nur im Ansatz so lernen, wie du sie verkörperst. Vielen Dank dafür. Ich glaube, in dem eigentlichen Satz, ich glaube im Kern, man muss Menschen mögen und das hegen und schlägen, das ist nicht immer leicht, aber ich glaube, das hilft. Großartig. Michi, möchtest du noch was sagen? Erregut, alles gut. Macht's gut, Nachbarn. Vielen Dank, Heinrich. Ja, gerne, danke für die Einladung. Eine Sache noch, bevor ihr abschaltet. Heinrich ist am 27. Dezember, also nach unserer Aufzeichnung, bei der CDU ausgetreten und bei den Grünen eingetreten. In den Show Notes findet ihr Links zu Heinrichs Social Media Profilen, dem Söder Wind Projekt, der Ost-Tour mit Bertram Fleck und seinem sehr sehenswerten Besuch bei Nios. Er hat da echt nicht zu viel versprochen, das tut schon etwas weh. Umso mehr Respekt habe ich dafür, dass er dahingegangen ist. Klimanachbarn wird produziert von der Beyond Content G GmbH. Zu Gast war in dieser Episode Heinrich Strößenreuther. Podcastbearbeitung von Tobias Weyland, das Intro wurde eingesprochen von Lukas Herbert und moderiert von Michi Schindler und mir, Patrick Niedermeier. Wir freuen uns über Feedback und Bewertungen, gerne als Kommentar bei Spotify oder YouTube oder einfach als Sternebewertung bei Apple. Das hilft, damit dieser Podcast auch von weiteren Menschen gefunden werden kann. Danke fürs Zuhören und mach dir immer wieder bewusst, du wirkst auf deine Nachbarschaft.