Klimanachbarn – Die Revolution beginnt nebenan

Michael Schindler & Patrick Niedermayer
Since 02/2023 51 Episoden

E41: Ein Dorf mit 5 Windrädern – Energieüberschuss und volle Kassen

so gelingt echte Bürgerenergie

16.01.2025 89 min Michael Schindler & Patrick Niedermayer

Zusammenfassung & Show Notes

Im Nürnberger Land ist Offenhausen mit großem Abstand auf Platz eins, was die Erzeugung erneuerbarer Energien betrifft. Wir erfahren, wie die lokale Bürgerenergiegenossenschaft Windkraftanlagen erfolgreich betreibt und damit unter anderem die Gemeinde-Kassen füllt.

In dieser Episode dreht sich alles um das spannende Thema der erneuerbaren Energien und wie Offenhausen eine Vorreiterrolle einnimmt.

Im Podcast:
Martin Pirner – Aktueller Bürgermeister von Offenhausen
Georg Rauh – früherer Bürgermeister Offenhausen
Gerd Müller – Gemeinderatsmitglied Offenhausen


Hier sind die wichtigsten Themen, die wir besprochen haben:
Bürgerenergie: Wie eine echte Bürgerenergie aufgebaut wird und was das für die Gemeinde bedeutet.
Erneuerbare Energien: Offenhausen ist führend in der Erzeugung erneuerbarer Energien im Landkreis.
Windkraftanlagen: Die Bedeutung und der Einfluss von Windkraftanlagen auf die Gemeinde.
Gemeindearbeit: Die Herausforderungen und Erfolge in der kommunalen Arbeit im Bereich erneuerbare Energien. • Akzeptanz in der Bevölkerung: Wie sich die Akzeptanz für Windkraftanlagen verändert hat.
Finanzierung von Projekten: Die Rolle der Gemeinde und die finanziellen Vorteile durch erneuerbare Energien.
Zukunftsprojekte: Geplante Nahwärmenetze und die Nutzung von Pyrolyse zur Wärmeversorgung.
E-Mobilität: Überlegungen zur Einführung von Ladesäulen für Elektrofahrzeuge.

Firmen und Organisationen, die erwähnt werden:
Kulturbahnhof Ottensoos: Zusammenarbeit für den Podcast.
Gemeinde Offenhausen: Die zentrale Rolle in der Umsetzung von Projekten.
Bürgerenergie Offenhausen eG: Die Genossenschaft, die Bürgerenergiewerke fördert. 

Transkript

Moin an die Nachbarschaft! Wir sind mal wieder on Tour im Nürnberger Land, denn diese Episode ist wieder in Zusammenarbeit mit dem Kulturbahnhof Ottensohs entstanden, wo wir alle paar Monate mal über eine Organisation aus unserer Heimatregion berichten. Dieses Mal sind wir in Offenhausen zu Besuch, einer ländlichen Gemeinde mit insgesamt 1600 Einwohnenden, verteilt auf 14 Ortschaften. Das Besondere ist, diese Gemeinde ist im ganzen Landkreis mit großem Abstand führend, was die Erzeugung erneuerbarer Energien angeht. Sie waren in vielen Punkten die ersten, die wirklich angefangen haben, sind die, die am meisten grünen Strom erzeugen und sind auch jetzt vorne dran, was die erneuerbare Wärmeversorgung betrifft. Diese Episode ist für alle, die wissen wollen, wie eine echte Bürgerenergie aufgebaut ist, wie das mit dem Investieren in eine Bürgerenergieanlage funktioniert und für Menschen aus der Verwaltung, die selbst ihre Kommune auf die Zukunft ausrichten wollen. Die Menschen in Offenhausen haben da schon ein paar Sachen gelernt, die ihr euch vielleicht abschauen könnt. Deswegen einmal tief durchatmen, ankommen und los geht's nach Offenhausen mit Martin Pörner, Georg Rau und Gerd Müller. Viel Spaß! [Musik] Klima Nachbarn - Die Revolution beginnt nebenan. Der Podcast mit Patrick und Michel. Heute ist der 4. Dezember 2024. Wir haben 1,2 Grad wärmere Durchschnittstemperaturen als vor dem industriellen Zeitalter weltweit. 2024 wird mit höchster Wahrscheinlichkeit die 1,5 Grad Grenze knacken. Gestern wurde der deutsche Strombedarf zu 41,2% der erneuerbaren Energien gedeckt, 7% der deutschen Fläche leiden unter Dürre und der Meeresspiegel ist seit 1880 um 25 cm gestiegen. Ein neuer Fakt. Circa 80% der Deutschen unterstützen den Ausbau der Erneuerbaren, circa 57% akzeptieren diese in der eigenen Nachbarschaft. Interessant ist, sind die Anlagen schon oder erst mal da, steigt die Akzeptanz auf 86%. Patrick, wie geht's dir? Mir geht's gut. Das heißt, wenn Windrad schon existiert, ist das zweite viel, viel leichter. Ja, das ist ein No-Brainer. Das ist cool. Ich knüpfe noch an und dann sage ich, wo wir sitzen und mit wem wir hier sitzen. Ich war vor kurzem in der Gemeinde Offenhausen in Kucha, im Ortsteil Kucha. Da war nämlich eine Infoveranstaltung für Windkraftanlagen. Mein Papa hat einen Wald und in dem Wald soll von der Bürgergemeinschaft, also von der Stadt Lauf und Gemeinde Schneidach eine Windkraftanlage gebaut werden. Und die Gemeinde Offenhausen hat eingeladen für einen Erfahrungsaustausch. Und da war auch der Bürgermeister von Schneidach und der hat erzählt, dass er sehr überrascht war. Er ist davon ausgegangen, wenn wir jetzt anfangen mit Windkraft, dass da ein wahnsinniger Gegenwind kommt. Und es kam keiner. Er hat gesagt, vor 15 Jahren oder so gab es in Schneidach schon mal irgendwie so ein Projekt und das ist wohl ziemlich in die Binsen gegangen. Und jetzt kommt plötzlich kein Gegenwind. Und da habe ich mich gefragt, wenn das so ist, weil wir durch die Medien immer wieder mitbekommen, die Menschen möchten keine Windkraftanlagen, aber es eigentlich nicht stimmt. Wie viele Bürgermeister, Bürgermeisterinnen machen es nicht, weil sie denken, es käme ein Gegenwind, dabei kommt gar keiner. Und zu dem Thema sitzen wir jetzt hier in Offenhausen. Mir gegenüber sitzt einmal der Martin Pörner, amtierender Bürgermeister, der Georg Rauch, früherer Bürgermeister und Gerd Müller. Also drei der Menschen, die maßgeblich dafür verantwortlich waren, dass Offenhausen zu einem Vorreiter im Nürnberger Land wurde, was erneuerbare Energien angeht. Ist das richtig? Kann man das so sagen? Das kann man so sagen, genau. Wollen wir mal da einsteigen, dass ihr mal kurz beschreibt, was ist Offenhausen für Menschen, die es nicht kennen und was hat es mit den Erneuerbaren hier auf sich? Also mal kurz ein paar Rahmendaten, damit man sich grob vorstellen kann, wo wir uns da befinden. Gut, Offenhausen ist eigentlich ein ländlich geprägter Ort, aber durch die kleine Landwirtschaft, also kleinen Flächen, hat eigentlich meistens jeder doch irgendwie so Zusatzhandwerk oder Arbeit gebraucht. Darum sind wir auch ziemlich handwerklich geprägt. Und das zieht sich irgendwie auch Generationenweise weiter. Also von daher, und Offenhausen hat auch schon immer ziemlich schnell, schon auch selbstständig, was bekommen. Wir haben Genossenschaft, die Raiffeisen ist da gegründet worden, auch Molkereigenossenschaften und auch die Wasserversorgung 1903 ist eigentlich komplett da schon in Bad Offenhausen gebaut worden. Also das war alles schon ziemlich führend. Unabhängig sein. Unabhängig sein, irgendwie denke ich. Und irgendwie bin ich auch dann dazu gekommen, dass eigentlich erneuerbare Energie oder das eigentlich die Zukunft ist und uns nur retten kann, weil unseren Wohlstand so zu reduzieren, dass wir umweltfreundlich oder die Ressourcen, also nicht mehr verbrauchen, was halt geliefert wird, werden wir nie schaffen. Da bin ich auch selber irgendwie, wenn man an Sparen oder an Weniger, dann geht es für einen selber nicht. Man weiß zwar was vom anderen alles nicht, was der nicht machen soll und was der nicht braucht, aber selber, ich muss das haben. Und darum war mir immer schon klar, wir müssen, wenn wir in diese Richtung weiterkommen wollen, in erneuerbare Energien einsteigen. Und am stärksten ist mir das nachgegangen, ich meine, ich war ja '58, '59 und habe einen Bericht in der Zeitung gelesen oder irgendeinen Fernseher, dass eigentlich die letzten 60 Jahre ungefähr 50 Prozent von dem Rohöl schon verbraucht worden sind. Und da habe ich für mich gesagt, und da war ich eigentlich der Bava, ich bin jetzt dann fast 60 und habe auch diesen Wohlstand oder diese schönen Sachen mitgemacht. Ob ich jetzt da noch ein bisschen weniger verbraucht habe oder mehr, das muss man wohl nicht rechnen. Und von da an, man hat Gemeinschaft miteinander, das wollen wir bewegen und dann kann man auch etwas bewegen. Das wäre es jetzt einmal von meiner Seite. Und der Gerd hat das auch bei uns, wir haben vorher mal telefoniert und da hast du auch gesagt, dass dir durch die Windräder so eine gewisse Gemeinschaft auch sich gefestigt hat. Ich glaube, so ähnlich hast du es beschrieben, oder? Je nachdem, wie frei man das interpretiert, ich kann mich an die Wortwahl nicht mehr genau erinnern. Aber klar, auch das war so. Was ich vielleicht noch ergänzen möchte, Vorreiterrolle klingt natürlich immer gut. Es gibt ein paar Parameter, die es beeinflusst haben, wo wir auch ein bisschen dahingetrieben wurden. Beim Thema Wind war das der Fall. Weil ihr Eilhaupt Wind habt. Genau, es gibt halt diesen Windatlas und die Windhäufigkeit. Und von daher gab es bei uns halt früh schon auch Begehrlichkeiten von fremden Investoren oder die halt das selber sehr eigennützig realisieren wollten. Und da, das war sicherlich ein großer Vorteil, haben wir relativ frühzeitig dann erkannt, dass wir das auch selber steuern, machen, planen können. Und der große Vorteil dabei war, und der hat sich wirklich halt dann am Ende auch als Multiple Win herausgestellt, dass viele oder alle Parteien profitieren konnten dabei. Jetzt klingt profitieren immer so negativ, aber ein, als Idealismus ist es trotzdem schwer, solche Riesen-Millionen-Projekte zu stemmen. Und wir haben es halt geschafft, dann sowohl die Grundbesitzer, Landwirte, wie auch diejenigen, die hier die Windräder anschauen dürfen, müssen, wie auch die Investoren mitzunehmen. Und am Ende, das kann ja der Martin dann später nochmal genauer halt erläutern, auch die Gemeinde, die sich da auch selber beteiligt hat, wie eben auch der Profiteinnahmen durch die Gewerbesteuern, die wir als Gemeindevertreter eigentlich nicht sagen dürfen, aber die Bürgerenergiewerke geht Gott sei Dank auch selber damit investieren. Also vor einem Jahr waren es 500.000, die halt dann in den zehn Jahren zusammengekommen sind und mittlerweile sind es noch mehr. Wie gesagt, das ist dann auch ganz wichtig, möglichst viele Leute, Personen, Interessenvertreter irgendwo abzuholen oder mitzunehmen. Das ist uns Gott sei Dank dadurch gelungen. Also für mich gab es da auch einen sehr denkwürdigen Moment und das ist das, was du vorhin sagtest mit diesem Gegenwind. Als wir eben da versucht haben, das in die Hand zu nehmen, gab es schon heftigen Gegenwind auch. Ebenso teilweise auch noch ein bisschen politisch motiviert. Inwiefern? Naja, im Großen und Ganzen ist Gemeindearbeit manchmal auch wie große Politik. Wenn die einen das eine sagen, sind manchmal die anderen schon ein bisschen eher dagegen. Also die Opposition ist so pauschal dagegen? Ja, solche Fälle gab es halt leider auch. Jetzt ist natürlich auch wieder da, eher was am Ende auch zu den Erfolgsfaktoren zählt, ein Vorteil, dass wir eine unabhängige Bewegung sind, unabhängiger Bürgerblock und weder jetzt CSU noch Grüne noch SPD auch nicht den Freien Wählern angeschlossen, sodass wir das, was wir auch immer für uns proklamiert haben, dass wir halt wirklich nur den Fokus auf die Gemeinde haben. Und das war am Ende dann halt für die Akzeptanz auch durch die Bürger doch recht groß, aber gab es eine Veranstaltung im besagten Kucher zu dem Thema in einer schon politisch aufgeheizten Stimmung. Und dann sind, ich nenne es immer so, die professionellen Windkraftgegner aus dem ganzen Landkreis Nürnberger Land und darüber hinaus angereist. Auch im Nachbarlandkreis waren Leute da und das war wirklich extrem aufgeheizt. Und bis dann irgendwo mal die Bürger aus der Gemeinde, vorwiegend sicherlich auch die aus Kucher, die die Windräder dann ansehen hätten müssen oder haben müssen, wie eben auch die Landwirte gesagt haben, also Freunde, das ist unser Problem, unsere Herausforderung, das lösen wir, da brauchen wir euch nicht. Und dann ab dem Moment wurde es wirklich dann sehr konstruktiv und ich war dann erleichtert, weil ich gedacht habe, jetzt läuft es in die richtige Richtung. Wenn man vorher nicht so weiß, lassen die sich jetzt alle beeinflussen oder was? Korrekt, korrekt. Und da war wirklich halt, euer Grundstück ist sinkend, nichts mehr wert, es baut keiner mehr. Der Bürgermeister Pirna hat da hingebaut, der sieht die Windräder in voller Pracht, zumindest eins oder zwei. Und am Endeffekt ist es wirklich so, jetzt ist es dann so, dass es jeder eher stolz ist, auch so ein blödes Wort, aber dass man sich arrangiert hat und die meisten denken wirklich, also eigentlich auch ein schöner Anblick, weil ich finde, die drehen auch diese großen Windräder so majestätisch auch irgendwie. Ist auch mein, ich sehe es auch so, aber das ist glaube ich am Ende des Tages Geschmackssache wahrscheinlich. Klar, aber wie gesagt, es gibt einen sehr hohen Prozentsatz in der Gemeinde, die jetzt auch durchaus mit einer gewissen Genugtuung oder auch mit einem leichten Stolz auf das Erreichte eben zurückblicken und immer, wenn dann halt da was in der Zeitung steht oder wenn es vielleicht einen Podcast gibt, sagen, ja, wir, das ist doch was, wo wir uns nicht schämen müssen. Ja, auch das, was wir vorhin hatten, wir hatten es kurz bevor wir auf Aufnahme gedrückt haben, hier an unseren Rekordern darüber gesprochen, von wie weit weg man die Windräder von euch sieht. Das ist ja schon auch cool. Ich kenne das, ich bin ja auch in einem kleinen Dorf aufgewachsen und wenn wir dann irgendwann im Aussichtspunkt waren, dann hatten wir immer geschaut, ja, wo ist jetzt die Ortschaft. Das habt ihr wahrscheinlich deutlich weniger, weil ihr halt von wie weit weg da hinten stehen seid. Da blinkt es. Andererseits habe ich aber auch festgestellt, wir waren ja da, 2014 waren wir da an den Wahlen und 2013/12 waren ja die Diskussionen und dann haben ja auch noch ein paar andere Kommunen im Landkreis Interesse gezeigt und dann sind aber, weil ich ehrlich sage, die Bürgermeister eingegnigt werden, wenn man wegen der Widerstand kommt, ist wegen der Wiederwahl. Das ist das Schlimmste, weil wir haben die Angst, man wird nicht mehr gewählt. Auch in anderen Projekten, die werden auf einmal vom Tisch oder wir dürfen nicht mehr diskutieren. Da habe ich jetzt einmal in der Gemeinde und da haben wir Kollegen, die haben gesagt, willst du nicht mehr gewählt werden? Sowieso nicht, wenn man so ein Thema anfasst. Das Thema gehört doch eigentlich zum Diskutieren und die Gemeinde, und dann kann man entscheiden, wollen wir es oder wollen wir es nicht. Und bei den Windrädern war es das Gleiche. Die Windräder sind auch wieder gekommen, waren auf Wahlen geworden 2014. Und da sind die anderen eingegnigt, haben es auf einmal vom Tisch, obwohl sie schon etliches Geld ausgegeben haben. Also von daher, ich würde jetzt einmal auch ein wenig Rückgrat zeigen, dass bei uns in unserer Gesellschaft, Politik nachwärts wird immer noch schlechter. Wild zu wenig Rückgrat. Da würde ich gerne nachher nochmal drauf kommen, weil das würde ich gerne ein bisschen mehr verstehen. Aber erstmal, damit wir alle verstehen, was hier überhaupt ist. Ich habe dich jetzt vorhin so verstanden, da waren Investor oder Investoren, die wollten hier bauen und dadurch wurde die darauf aufmerksam, Moment, das könnte man vielleicht auch selber machen. Und dann habt ihr euch zusammengesetzt, habt überlegt, was machen wir hier? Und jetzt stehen wie viele Windräder hier bei wie vielen Einwohnern? Also Eigentum der Genossenschaft sind vier Windräder. Und fünf, glaube ich, stehen oben. Es stehen insgesamt noch mehr oben, aber das geht dann über die Gemarkungsgrenzen. Fünf stehen auf unserer Gemarkung und weitere stehen dann aber in unmittelbarer Nachbarschaft auf Grund Altdorf oder Grund Lauterhofen. Jetzt kommen die zwei neuesten derzeit in Schupf, also Gemeinde Habburg. Insofern fünf auf unserer Gemarkung. Haben die vorhin nicht abgeguckt? Haben die gesehen, hier funktioniert es? Ein bisschen vielleicht schon. Ich sage mal so, zumindest jetzt die Habburger auch und auch die Eismannsberger Windräder, also Stadt Altdorf, laufen auch mit dem gleichen Projektanten ab wie bei uns und laufen auch nach einem sehr ähnlichen Schema. Der Unterschied ist, dass es nicht mehr unbedingt genossenschaftlich, sondern häufig als GmbH läuft und wir halt den Genossenschaftsfaktor auch noch haben. Und da ist es halt trotzdem, finde ich, schon nochmal ein Punkt, wo man Menschen abholen kann, weil einfach jeder das gleiche Stimmrecht hat. Egal, ob ich jetzt, wenn ich mitinvestieren möchte, als Kommanditist 100.000 einlege oder 10.000 einlege, ich habe ein Stimmrecht. Und das finde ich gerade jetzt bei uns im ländlichen Bereich schon nochmal einen positiven Faktor obendrauf, dass man eben nicht das Gefühl hat, ich habe eh nichts zu melden, weil ich weniger Geld einlegen konnte. Und deswegen mache ich vielleicht erst gar nicht mit, sondern man kann sich genauso einbringen wie jeder andere, auch wenn man nur eine relativ geringe Summe einlegt. Was war die Mindestsumme zum Einlegen bei euch? Waren das damals nur fünf oder schon zehn? Waren nur fünf. Und wie alt sind die Windräder jetzt? 2013 ging das erste ans Netz. Das heißt, wir sind jetzt in etwa ein bisschen über der Halbzeit der garantierten Laufzeiten. Also die EEG-Vergütung ist ja auf 20 Jahre festgelegt und kann auch gern gleich ein bisschen was zum derzeitigen Ertrag und wie es derzeit so läuft. Das wäre die nächste Frage gewesen, ab wann lohnt sich denn das? Aber sag erst noch, wann die anderen Windräder gebaut wurden. Also die wurden eigentlich alle ziemlich zeitnah gebaut. Die gingen alle 2014 bereits ans Netz. Das erste 2013. Waren die dann auch zusammen geplant? Ja. Das war von Anfang an geplant. Das war ein Windpark geplant. Genau. Und wie gesagt, wir sind jetzt in etwa ein bisschen über der Hälfte der Laufzeit. Und der Gerd hat es vorhin schon angesprochen. Es ist ja nicht nur der Bereich Beteiligung der Gemeinde und nicht nur der Bereich Einnahmen über Gewerbesteuern. Warum Einnahmen über Gewerbesteuern? Weil der Sitz der Bürgerenergie halt hier in Offenhausen ist. Und auch die Kommanditgesellschaft, die Bürgerenergie Offenhausen, hat den Sitz in Offenhausen und dadurch bleibt die Gewerbesteuer halt komplett hier. Das ist natürlich, wenn ich jetzt einen großen Projektanten hernehme, der sagt XY, ganz egal, mein Firmensitz bleibt aber in Regensburg, Nürnberg, München, ganz egal wo, dann gibt es schon auch kleine Beteiligungen, aber der Bärenanteil bleibt eben nicht in der Gemeinde. Das heißt, wenn ich jetzt ein Investor wäre und bei euch mit einsteigen wollte, auch wenn ich nicht in Offenhausen bin, dadurch, dass die Kommanditgesellschaft hier ist und ich da Teil davon bin, bleibt die Gewerbesteuer hier. Das ist einer der Einkommensströme, den ihr als Gemeinde habt an den Windrädern. Da bin ich nicht der Einzige. Ihr habt ja auch noch selber mit angelegt, glaube ich. Also die Gemeinde ist damals selber mit rein, hat sich selber beteiligt mit einer nicht geringen Summe. Dann haben wir auch bei unseren Projektanten sind die 0,2 Cent, die du pro Kilowattstunde dann noch auf die Fläche umgelegt bekommst. Im Prinzip in dem Speckmantel des Umlaufs der Windräder gibt es ja noch mal Ausschüttungen. Die sind hier auch selbstverständlich, die kommen noch mit drauf. Kannst du das kurz erklären? Da komme ich gerade nicht mehr. Die Windräder bekommen mittlerweile quasi als Entschädigung dafür, dass man die Windräder sich anschauen muss oder dass die Windräder auf eigenem Grunde sind, beziehungsweise Gemeindegrund sind, bekommen die Angrenzer und die Standortgemeinde 0,2 Cent pro Kilowattstunde ausgeschüttet, anteilig. Und das ist noch keine Pflicht, sondern das ist derzeit noch freiwillig, aber vom Gesetzgeber quasi gewollt, noch nicht vorgeschrieben, aber gewollt. Und da war unser Projektant vom ersten Tag eigentlich dabei, der gesagt hat, jawohl die 0,2 Cent, die tun uns nicht weh. Wir liegen jetzt seit Jahren über der vereinbarten EEG-Verkütung. Wir liegen mit den Ausschüttungen wesentlich höher, als es prognostiziert war. Und insofern können wir die 0,2 Cent bedenkenlos ausschütten. Das ist praktisch vor Gewinnausschüttung werden diese 0,2 Cent ausgeschüttet. Wieso liegt ihr über der EEG-Vergütung? Ist es nicht so, dass man einen Vertrag macht und dann kriegt man zugesichert, ihr bekommt so und so viel Cent pro Kilowattstunde? Wieso kriegt ihr mehr? Im Prinzip schon. Es ist aber so, dass natürlich auch unsere Stromerträge an der Strombörse gehandelt werden. Und wir haben natürlich in den letzten Jahren sehr große Schwankungen gehabt. Wir waren beim Jahresmittelwert, das heißt da wird dann eigentlich von der Strombörse ein Mittelwert errechnet. Was tatsächlich gehandelt wurde, waren wir von 3 Cent bis über 20 Cent in Schwankungen unterlegen. Und insofern gibt es die Möglichkeit, wenn man den Strom eben über die Börse managen lässt, dass man entweder eine Managerprämie kriegt, die gibt es tatsächlich sind 0,4 Cent. Also schon 0,2 Cent mehr als die 0,2 Cent Ausschüttung. Ist auch interessant. Aber die bekommt man dann vom Staat on top, wenn man das eben verhandeln lässt an der Börse. Und es gab vor zwei Jahren vor allen Dingen, als diese extremen Übergebinnen an den Strombörsen erzeugt worden sind, muss man sagen, das einen freut, das anderen leidt. Für die Genossen und die Kommoditisten war das natürlich hervorragend, weil das war Ausschüttung sondersgleichen. Es wären damals theoretisch das erste Mal statt in 7%, 10% Rendite in der Kalkulation vorgesehen gewesen, ausgeschüttet wurden aber dann 20. Also in einem Jahr 20% Ausschüttung. Und dann hat man natürlich, nachdem man gemerkt hat, okay da hauen die Preise dann irgendwo ab. Da war die Stimmung in Offenhausen gut, oder? Absolut. Da hauen die Preise irgendwo ab und gehen durch die Decke. Es gab wieder eine gesetzliche Änderung, dass man gesagt hat, okay wir müssen wieder näher an den EEG Vergütungen bleiben. Aber ein gewisses Pendel, eine gewisse Möglichkeit des Spielraums gibt es noch. Die lassen wir eben über unsere geschäftsführende Firma, die uns da unterstützt, schon verhandeln. Und in der Regel sind wir ungefähr 1-2 Cent über der EEG Vergütung. Und das hängt eben mit den Jahresmitteln zusammen. Wir kriegen also immer das, was garantiert ist. Können aber profitieren, wenn der Markt auch profitiert. Und auch hier sind wir natürlich wieder in dem Bereich, wenn ein Markt profitiert, dann profitiert in der Regel ein sehr, sehr großer Anbieter, der deutschlandweit oder europaweit keine Ahnung wie viele hundert Windmühlen hat. Und auch hier ist es bei uns wieder so, wieso soll diese Möglichkeit der Gewinne dann ein Externer abschöpfen, wenn sie es selber auch abschöpfen können. Insofern, wenn man alles summa summarum addiert, dann kann man eigentlich sagen, jetzt in etwa in der Halbzeit der Windkraftanlagen hat die Gemeinde Offenhausen weit über eine Million bereits Einnahmen generiert für die Gemeinde. Gewinn. Ja, sogar Gewinn. Genau. Also weil, ein bisschen vorsichtig muss man sein, weil die Gemeinde damals das Geld quasi auch den Invest aufgenommen hat. Und dann auch natürlich ein wenig Zinsen dazu kamen. Nichtsdestotrotz hat sich das schon zweimal amortisiert. Also wenn man alles addiert, sind wir mit über einer Million plus rausgegangen bisher. Und wir haben noch die fetten Jahre laut Vorkalkulationen liegen eigentlich noch vor uns. Und gutes Beispiel, wir bauen jetzt derzeit einen Kindergarten in Offenhausen. Wenn ich da angucke, was die finanzielle Beteiligung der Gemeinde ausmacht und die Abschreibungszeit von dem Kindergarten bei mindestens 20 Jahren liegt, in der Regel eher 30 Jahre, dann können wir eigentlich davon ausgehen, dass Großteil unseres Kindergartens, das gemeinliche Anteil des Kindergartens zumindest, alleine durch die erneuerbaren Energien finanziert werden kann. Das ist schon nicht mehr wegzudiskutieren. Und die Energie, der Georg hat es vorhin schon gesagt, die erneuerbaren Energien sind nun mal die Zukunft. Wir sind den Weg gegangen. Ich bin auch der Meinung, der Weg ist richtig. Insofern bin ich da eigentlich sehr, sehr zukunftssicher aufgestellt. Und wenn man sich jetzt noch ein wenig tiefer in die Materie einarbeitet und jetzt mit Regionalplanung und so weiter, die ja auch teilweise schon in aller Munde ist, manche Regionen haben hier einen neuen Regionalplan ja schon vorgestellt. Der Regionalplan für Mittelfranken wird jetzt dann im März bekannt gegeben. Dann wird es da ja noch weiter gehen. Natürlich muss man aufpassen, dass man nicht dann irgendwann wieder in eine Situation kommt, wo der Gegenwind wieder größer wird, weil Offenhausen dann umsingelt ist von Windparks, sage ich mal. Aber das ein oder andere Windrad wird sicherlich auch noch entstehen. Und man muss einfach ganz klipp und klar sagen, sind wir wieder bei dem gleichen Punkt. Wenn der Regionalplan weitere Windkraftanlagen vorsieht, dann wären wir mit dem, was vor allen Dingen jetzt auch der Gerd und der Georg und die Mitstreiter damals, den Hans Hummer muss man hier noch nennen auf jeden Fall, als einen der Väter der Genossenschaft, was da vorbereitet wurde, da wären wir ja töricht, wenn wir jetzt sagen würden, jetzt gehen wir irgendwie zum Partner XY und arbeiten nicht mit unserem gewohnten Konzept weiter. Und insofern, handwerklich sind wir, Baubranche momentan schwierig. Wir haben jetzt keine fünf anderen Firmen, die eine riesen Industrie hier aufbauen. Insofern ist für uns schon so, dass die erneuerbaren Energien nicht nur gut und sinnvoll, sondern für uns auch wirtschaftlich überlebenswichtig sind und immer mehr werden. Und die vier Windräder ernähren die auch schon? Wie es der Martin ja auch anklingen hat lassen, es war damals wirklich Neuland. Und eine der Geistesleistungen am Ende war dann tatsächlich eben, dass wir dieses Modell der Genossenschaft entwickelt haben, dass man aber dann auch - und die Initiative ging ja immer von der Gemeinde aus, muss ich sagen, diese Bürgerenergiewerke, heutzutage reden wir so viel über Bürgerenergie, aber es war eine Initiative der Gemeinde. Und dann natürlich innerhalb der Gemeinde waren es auch ein paar, die es eher gepusht haben. Und letztlich durch die Tatsache, dass wir als Gemeinde - und da sind Windräder nicht unbedingt auch Kernkompetenz für Kommunen - das gar nicht selber bauen durften, hat uns eher ja dann in diese Entwicklung stärker getrieben, welche anderen Modelle gibt es, dass wir eine Kontrolle und auch einen Benefit davon haben können für uns als Kommune, wie auch für die Bürger hier. Wir hatten dann heutzutage, würde man sagen, Assessment Center, wo wir drei, vier verschiedene Realisierungspartner hier hatten. Und auch da war wirklich die komplette Bandbreite, wo halt die meisten uns nur versucht haben, da als Sprungbrett oder Eintritt für ihr Geschäftsmodell zu nutzen, zu benutzen. Und was damals wirklich auch gut war, dass wir diesen Realisierungspartner, den wir gefunden hatten, dass das auch ein Win-Win war, der auch aus einer ähnlichen bodenständigen Situation herkommt, auch eher ein Macher war und auch immer bereit war, uns auch mitkommen zu lassen und wo wir auch eine gute Teilung gefunden haben. Also halt Tätigkeiten, die hier vor Ort gemacht werden können, damit auch dieses Modell der Bürgerenergiewerke als Genossenschaft so funktioniert. Und auch da ist es so, dass wir dann halt jährlich einen schönen Betrag für diese Bürgerenergiegenossenschaft, Bürgerenergiewerke erwirtschaften, die aber nicht zulasten der Investoren geht. Und das war halt auch immer ein wichtiges Modell, dass jetzt nicht irgendeiner einen Nachteil hat. Ich habe es vorhin schon mal gesagt, eine Art Multiple-Win-Situation und das ist ja eigentlich ein Idealfall. Man kann sich vorstellen, dass da einzelne Leute losgaloppieren, wenn man merkt, was da für ein Profit drinsteckt. Sind hier eigentlich lauter reiche Leute jetzt in Offenhausen? Selbstverständlich. Natürlich nicht. Ich habe damals überhaupt noch kein Geld gehabt, da mitzumachen. Insofern bin ich immer noch ein armer Schlucker geworden. Aber es ist natürlich nicht so, dass alle Bürger beteiligt sind. Hat nicht jeder mit Geld reingeworfen? Nein, natürlich nicht jeder. Aber es hätte theoretisch bei einer Summe von damals 5000 Euro Mindesteinlage... Kann auch nicht jeder. Nein, es kann nicht jeder, aber es hätte sich im Nachhinein betrachtet eigentlich jeder trauen können, weil die Kreditzinsen, die du damals bekommen hast, wesentlich niedriger waren, als das, was an Rendite bei den Bürgerenergiewerken tatsächlich zu holen gewesen wäre. Also selbst über Kredit wäre es im Nachhinein betrachtet damals eigentlich sinnvoll gewesen mitzumachen. Aber je nachdem in welchem Lebensabschnitt du gerade bist. Bei meiner Frau und mir war es damals so, dass wir gerade frisch verheiratet waren und irgendwie überlegt haben, okay, vielleicht mal ein Eigenheim uns anzuschaffen und dann investierst du nicht irgendwo anders, dann versuchst du halt Geld zu sparen. Aber es ist schon so, dass es nicht wenige Bürger sind, die beteiligt sind und dass der Profit nicht nur an die Bürger geht, die beteiligt sind, sondern vor allen Dingen das Gemeinwohl in der Gemeinde mit unterstützen, weil die Überschüsse, die direkt bei den Bürgerenergiewerken hängen bleiben, die ja auch prozentual was bekommen jedes Jahr von dem Happen, die fließen ja wieder zurück in die Gemeinde. Also wir unterstützen verschiedene soziale Projekte mit dem Geld, wir haben den Bürgerverein gegründet. Ich glaube, was noch ein bisschen fehlt, ist das Bild, wie viele Einwohner hat ein offenes Haus und wie viel wird denn durch die vier Windräder jetzt gedeckt an Strombedarf? Das habe ich vorher noch einmal kurz überschlagen tatsächlich. Du hast ja nachgezählt, wie viele hier wohnen. Genau, ich bin schnell mal durchgelaufen und habe, ganz so einfach ist es nicht. Also ein paar Daten und Fakten. Wir sind um die 1600 Einwohner, pendelt immer ein bisschen rauf und runter, aber relativ stabil. 1600 Einwohner, verteilt auf 13 Außenorte und Offenhausen. Heißt, wir sind eine Flächengemeinde mit 22,5 Quadratkilometern und relativ dünn besiedelt für unsere Region. Haben einen Strombedarf, wenn man jetzt von ungefähr 1800 Kilowattstunden pro Bürger ausgeht, was eher etwas hoch angesetzt ist, weil das eher so der Single-Haushalt ist und weniger die Familie und wir ja sehr viele Familien da haben. Dann würden wir mit den vier Windkraftanlagen, also nur die vier Windkraftanlagen, circa 12.000 bis 14.000 Personen abdecken können. Gerechnet mit den 1800 Kilowattstunden pro Jahr Einzelverbrauch. Da ist ein bisschen Puffer mit drin, weil man hat ja auch ein bisschen Industrie, man hat öffentliche Liegenschaften, die da nicht mit reinfallen. Deswegen 12.000 bis 14.000 Menschen. Das heißt, wir könnten unsere Kommune im Prinzip mehrmals spiegeln und das ja nur aufgrund der Windkraftanlagen. Wir haben Biogasanlagen hier, wir haben bereits kleinere Nahwärmenetze. Das größte Nahwärmenetz ist gerade frisch in der Mache. Wir hoffen, dass es auch so umgesetzt werden kann. Wir haben sehr, sehr viele öffentliche Liegenschaften, die auch schon sehr lange Aufdach-PV haben. Die erste Aufdachanlage am Schulhaus, die läuft jetzt schon aus, also die gibt es schon 20 Jahre. Deswegen ist die EEG-Vergütung jetzt dann weg. Wir haben auch sehr viele Privathaushalte, die sehr viel PV-Aufdach schon sehr früh machen ließen und da sehr früh aktiv geworden sind. Viele Stallungen und Gerätehallen, die Aufdach haben. Also wenn man das noch dazu addiert, dann gehen wir nochmal in eine ganz andere Dimension. Und insofern glaube ich, kann man da problemlos sagen, unsere Gemeinde fünf- bis sechsmal spiegeln wäre kein Problem. Bei dem Begriff Dimension würde ich gerne jetzt ergänzen oder einhaken, weil es gibt ja diesen Bayerischen Energieatlas, der also pro Kommune diese ganzen Werte tatsächlich erfasst. Und 2018 hatten wir einen Tag der Sonne veranstaltet. Da sind wir eigentlich versehentlich dazu gestoßen, weil wir irgendwo mal in Schwarzenbrück waren und uns das angeschaut haben. Wir, war wieder Georg und ich. Und dann irgendwo so Gespräche entstanden sind, dass wir am Schluss in einer Nummer waren, wo er dann mal gesagt hat, jetzt kommen wir da nicht mehr raus. Jetzt stehen wir zwar im Prinzip halt hinter der Sache, aber es ist halt immer ein Riesenekt und Riesenevent solche Dinge zu veranstalten. Und wir haben da uns auch große Mühe gegeben damals. Und unter anderem hast halt ein bisschen Beiberg Rahmenprogramm. Und ich habe dann auch eine Präsentation eben über die Gemeinde gemacht und habe damals dann auch zum Beispiel das Thema PV-Anlagen erwähnt, weil wir 2004 tatsächlich die Kommune begonnen hat, die ersten Anlagen zu investieren. Und die haben sich alle nach zehn Jahren schon amortisiert gehabt. Wir haben das immer in den Bürgerversammlungen auch da wieder gespiegelt. Und erstaunlich war, dass wir jetzt letztes Jahr oder vorletztes Jahr auch in Rückersdorf oder in Lauf, also einmal bei den Grünen, dann bei einer Energiearbeitskreis irgendwo eingeladen waren und dass dann auch darüber spekuliert wurde, man möge beginnen auf öffentlichen Dächern PV zu installieren. Da ist mir jetzt zum ersten Mal bewusst geworden, dass wir da doch verdammt früh dran waren eigentlich. Wobei es ja wirklich eben auch, und vielleicht hat es damals auch weitere Bürger sogar beflügelt, wenn man halt wieder gespiegelt bekommt, wie das Modell tatsächlich aussieht. Also auch der finanzielle Benefit auch hier oder besonders hier in so landwirtschaftlicher Umgebung. Also der Idealismus ist häufig trotzdem auch noch ein bisschen gekoppelt davon, dass man nicht draufzahlt. Genau, an den Rubel. Du hast jetzt gesagt, das zehn Jahre Amortisationszeit bei PV. Du hast vorhin erwähnt, nach zehn Jahren habt ihr schon einen doppelten Profit gemacht, was die Windkraftanlagen haben. Kann man das auch sagen? Nach fünf Jahren lohnt sich ein Windrad schon? Ich glaube, man kann es nicht vergeneralisieren. Es liegt schon sehr stark an der Windhäufigkeit. Es liegt auch ein bisschen an den Abschaltungen, wobei man dazu sagen muss… Wie schlimm ist das bei euch mit den Abschaltungen? Nicht allzu schlimm. Ich habe es einmal überschlagen. Wir haben circa fünf Prozent, ein bisschen weniger zwischen drei und fünf Prozent, die wir Verlust durch Abschaltungen haben, allerdings ja nur vom Stromgewinn. Also nicht unbedingt von den Zwangsabschaltungen, denn die Zwangsabschaltungen bekommen wir ja erstattet. Also das heißt, wenn der Netzbetreiber sagt, wir können mit eurem Stromgrad nichts anfangen, dann muss der Netzbetreiber uns die Stromstunden erstatten. Wir haben Fledermausabschaltungen zum Beispiel, das läuft quasi über einen Algorithmus, wo wissenschaftliche Erkenntnisse einfach gesagt haben, gut, in der Dämmerung abends und morgens, um die und die Zeiten, ist der Fledermausflug relativ hoch. Wenn es ganz Nacht ist und tagsüber sowieso, da braucht man nicht abschalten. Das heißt, es läuft über Algorithmen. Die Fledermausabschaltungen machen ein bisschen was aus, Wartungen, TÜV, dann eben auch die Netzabschaltungen. Und was noch ein ganz, ganz geringer Faktor mittlerweile ist, das war früher schon mal etwas mehr, das ist der Eisansatz im Winter. Da ist es dann so, dass es häufig mittlerweile technisch geregelt werden kann, einfach über Fernwartung. Ab und zu muss dann der Mühlenwart auch noch mal hoch und dann mal vor Ort Reset machen. Aber das hält sich sehr in Grenzen. Und da sprechen wir insgesamt, je nach Jahr und je nachdem, wie viele Wartungsarbeiten und TÜV-Arbeiten auch zu machen sind, von einem Verlust von drei bis fünf Prozent. Und insgesamt haben wir eigentlich, wir hatten jetzt, letztes Jahr hatten wir 113 Prozent Ertrag, von dem was ursprünglich kalkuliert war. Wir hatten ein Jahr, da war es mal nur gut 75 Prozent. Aber der Schnitt ist wirklich 95 Prozent von dem, was maximal zu erwarten wäre. Das kann man nicht für jede Anlage sagen. Und es kommt natürlich auch immer ein bisschen drauf an, wie hoch ist der Aufwand, wie sind die Flächen anzufahren, wie hoch sind die Baukosten, kommt irgendwas dazwischen, wie läuft es mit den Einspeisepunkten, wie weit sind die weg. Baue ich nur ein einzelnes Windrad und habe eine Riesenstrecke oder baue ich mehrere Windkraftanlagen und habe vielleicht dadurch Synergieeffekte. Aber prinzipiell ist es schon so, dass die Erträge bei der Windkraft höher liegen als bei der PV. Und seitdem jetzt so viele Auftrag- und Balkonkraftwerke und so weiter nicht nur mehr in Offenhausen, sondern jetzt überall eigentlich entstehen und entstanden sind die letzten zwei, drei Jahre, ist natürlich die PV-Verkütung auch noch etwas nach unten gegangen. Was auch für Bürgerprojekte im Bereich PV-Freiflächenanlage nicht ganz einfach ist. Weil ich natürlich die Rendite nicht bei 6, 7, 8 Prozent garantieren kann, sondern einen runterschrauben muss. Und wenn ich, ich sage jetzt mal über einen Bausparer oder über irgendein anderes Sparmodell auf der Bank, auch wieder höhere Zinsen bekomme, weil auch die Dahlienstzinsen höher sind, dann überlegt sich das natürlich der ein oder andere. Also bei PV gehört noch ein bisschen mehr Idealismus dazu als bei der Windkraft. Noch eine Frage, ich würde gerne den finanziellen Teil noch gar verstehen und dann können wir da auch gerne weggehen. Wenn ich jetzt ein Kommanditist bin oder werden möchte, kauf mich da ein, sagen wir mal, ich nehme irgendwie 20.000 Euro, kauf mich da ein, dann bekomme ich die Rendite jährlich ausbezahlt. Nach 20 Jahren, hast du vorhin gesagt, ist praktisch die Zeit, die das Windkraftrad auf jeden Fall garantiert, steht vorbei. Und dann wird das zurückgebaut. Und in der Infoveranstaltung hast du gesagt... - Das wird nicht zurückgebaut. - Muss nicht zurück, kann noch verlängert werden, richtig. Aber die Rückbaukosten, darauf wollte ich hinaus, die werden schon angespart, die muss ich dann nicht bezahlen. - Nein. - Nach den 20 Jahren ist ja mein Anteil, den habe ich ja immer noch. Also ich habe damit x Prozent Anteil an dieser Gemeinschaft, die ist ja dann nach nichts mehr wert, oder? - Nein, da kann ich schon was sagen, ich bin ja auch damit beteiligt. Also wir haben jetzt nach 10 Jahren sind diese 20 Millionen abbezahlt. Also jetzt habe ich das Geld, das ich eingebracht habe, habe ich aus Ausstrahlung bekommen. Also wenn jetzt 10.000 aufgenommen habe, dann habe ich jetzt 10.000, das Geld ist da. Also die nächsten 10 Jahre sind jetzt die Ausschüttungen, also da war ich so, jetzt komme ich in die Plusphase. Jetzt geht es ja auf 10 Prozent, wahrscheinlich 12, 15 und am Schluss sind es 20 Prozent, was ausgeschüttet wird. So wie Steuern wieder wegrechnen, aber auf jeden Fall ist es mein positiver Beitrag. - Das heißt, es ist auf jeden Fall eine gute Investition für euch gewesen und am Ende der Zeit, bis dahin rechnet man, dass alles gut ist. Und potenziell ist es aber dann sogar noch sehr gut, weil man es noch ein paar Jahre verlängern kann. Oder man überlegt sich, wir machen es weg, repowern, das heißt ein neuer Turm kommt hin mit mehr Ertrag, wo man dann die Möglichkeit hat, nochmal neu zu investieren und wieder das Spiel weiter zum Gehen zu bringen. - Ja, halt wieder mitmachen, oder man steigt dann aus, aber ich denke, man kriegt ja auch einen bestimmten Wert, ist ja dann mindestens ein Million oder so, aber so ist es auf jeden Fall wahrscheinlich noch da, aber das ergibt sich noch. Und von daher ist es eigentlich, wie gesagt, eine super Sache, weil man auch für die Zukunft schon investiert hat und kann Ihnen nur empfehlen, den Mut zu haben. Und wie gesagt, das hat man schon oft bei Banken, gerade so Riestrende und das zeigt auch, wie es abgezogen wird. Da sind die Windräder noch goldig. - Du hast jetzt aber ein schönes Stichwort reingebracht, das ist ja nicht nur die finanzielle Betrachtung, sondern wir tun ja hier was für die Zukunft. Wir schauen, dass wir hier den Strom selber erzeugen aus der Natur im Endeffekt, aus den Naturkräften, dass wir nicht mehr abhängig sind von Gas, Öl und Kohle, sondern einfach von den Naturkräften. Jetzt ist die Dekarbonisierung ja nicht nur im Stromnetz eine Aufgabe, sondern auch im Wärmenetz und in der Mobilität. Das sind so die drei großen Sachen. Wie sieht Offenhausen da aus? Seid ihr da auch so ein Vorreiter oder ist das wahrscheinlich deutlich schwieriger, weil Strom einfach eine andere Quelle hinzusetzen ist leichter als Wärme und Mobilität, was ja sehr individuell ist? - Da bin jetzt ich der Fachmann, genau. Im Prinzip ist es so, wir planen derzeit das Nahwärmenetz für Offenhausen und Schrodsdorf mit Dekarbonisierung schlechthin. Und zwar im Prinzip, dem einen oder anderen wird wahrscheinlich Terra Preta was sagen, im Prinzip betreiben wir Pyrolyse im großen Stil, erzeugen also Pflanzenkohle, sprich eigentlich Terra Preta im großen Stil und die Abwärme soll das Nahwärmenetz speisen. Das bedeutet, wir pyrolysieren Hackschnitzel und anderes Restholz, aber setzen nicht wie bei der normalen Verbrennung das CO2 frei, sondern binden den Kohlenstoff in dem Restprodukt, also in der Pflanzenkohle, Terra Preta, wie auch immer. Gibt es eben einmal, als Terra Preta ist es ja bekannt als Bodenverbesserer, gibt aber auch mittlerweile sehr große Nachfrage in verschiedenen Industriebereichen, teilweise in der Folienindustrie, Beton, Asphalt und so weiter und so fort. Und da haben wir hier direkt vor Ort durch die Klärschlamm-Trocknung eigentlich, die diese Pyrolyse jetzt schon zwei Jahre lang macht, um die Klärschlamm-Trockner zu versorgen mit Hitze. Die pyrolysieren nicht den Klärschlamm, sondern Holz und nehmen die Wärme zum... Genau. Also theoretisch ist es aber schon so, dass man in Versuchen auch den Klärschlamm pyrolysieren könnte, weil, aber das wäre jetzt nochmal ein extra Podcast eigentlich, weil ja die gesetzliche Vorgabe der Phosphor-Rückgewinnung noch im Raum steht bis 2029, also Phosphor-Rückgewinnung aus Klärschlamm und es funktioniert über die Pyrolyse einfach am besten. Alles andere ist schwierig und nur mit sehr viel Chemieeinsatz eigentlich zu bewerkstelligen. Insofern wäre das theoretisch machbar, soll aber hier am Standort jetzt nicht das Ziel sein, sondern hier soll wirklich die Pflanzenkohleproduktion das Ziel sein, von deren Abwärme und dann eben Großteil von Offenhausen, Industriegebiet, öffentliche Liegenschaften und aller Voraussicht nach auch Schrotsdorf mit versorgt werden. Also Privathaushalte auch. Privathaushalte und die Industrie, alles was da ist, weil durch die Pyrolyse wahnsinnig viel Energie freigesetzt wird. Mehr als bei der Verbrennung, lustigerweise, obwohl ich danach noch ein Produkt habe und bei der Verbrennung nur die Asche wegschmeiß. Insofern sind wir auch da eigentlich Vorreiter. Wir hoffen da auf hoffentlich schnelle Entscheidungen der Entscheidungsträger oberhalb der Gemeinde auch, weil hier auch wieder Neuland betreten wird. Also es gibt noch keine Pyrolyse-Heizungen im Nürnberger Land bisher in diesem Stil, in diesem Ausmaß. Aber wir sind da im guten Austausch mit den Ämtern und so wie es aussieht, wird es auch sehr positiv gesehen und positiv mit unterstützt. Und dann hätten wir, klingt jetzt ein wenig flapsig, aber man könnte es ein wenig überspitzt darstellen und sagen, je mehr wir heizen, desto mehr CO2 binden wir. Also eigentlich ist es per peto immobile. Ich mache mit dem Heizen nichts kaputt, sondern ich binde CO2 von Totholz, von Restholz, von Schadholz. Man muss ja auch trotzdem sagen, natürlich ist es wichtig, auch Totholz im Wald zu belassen, aber auch das Totholz setzt ja über die Jahre CO2 frei. Im Prinzip das Gleiche, wie es vorher halt gebunden hat, nur halt auf eine längere Zeit, also wenn ich es verbrenne natürlich. Und in dem Fall würde das CO2 eben über mehrere hundert Jahre gespeichert werden können. Ein Teil davon, ein Teil davon würde trotzdem verbrannt werden. Genau, der Großteil davon, über 90 Prozent auf jeden Fall, könnte dadurch ja weiterhin eben gebunden werden. Und ganz ohne Waldumbau wird es auch nicht gehen. Ich meine, wir sehen es ringsum, wir haben immer noch sehr viel Flachwurzler und Nadelholz, Borkenkäfer, Eschentriebsterben und so weiter sind da einfach Stichpunkte. Das heißt, ein Großteil von dem, was bewirtschaftet wird, muss auch bewirtschaftet werden, um andererseits wieder etwas aufzubauen, was vielleicht, hoffentlich, zukunftsfähiger ist als unser jetziger Wald. Insofern kann man da noch, denke ich, sehr lange vernünftig das Holz als Heizmittel verwenden, ohne das CO2 einfach raus zu blasen. Und dann haben wir es ja gerade schon gehabt, theoretisch wären natürlich auch andere Stoffe in der Pyrolyse möglich. Das läuft aber bisher nur in Versuchsanordnungen, die vorher angemeldet werden müssten, die vorher bestimmte Messbarameter einhalten müssen und so weiter und so fort. Aber auch Rasenschnitt zum Beispiel oder Heckenschnitt und solche Sachen könnten mit etwas weniger Effizienz, aber genauso verpyrolysiert werden. Und insofern, denke ich, ist man da sehr, sehr zukunftssicher aufgestellt und würde wieder Vorreiterrolle bedeuten, eigentlich tatsächlich. Mit dem Thema haben wir uns auch schon mal ausgiebig beschäftigt, haben einen größeren Videobeitrag darüber gemacht und einen Podcast. Wir haben auch bei Rieden in der Oberpfalz, neben Vilshofen, waren wir bei Carbon Cycle, das ist eine ziemlich große Pyrolyseanlage auch, haben uns das da angeschaut. Und die versuchen auch ins Nahwärmenetz mit reinzukommen, weil jetzt gerade machen die Strom damit und das lohnt sich schon, verkaufen auch die CO2-Zertifikate und natürlich die Pflanzenkohle. Aber die wollen natürlich, dass Vilshofen angeschlossen wird an die Abwärme, die die haben, weil das halt auch im Megawatt-Bereich ist. Also das ist gigantisch, was da an Wärmepotenzial drin steckt. Von daher werde ich da dranbleiben und schauen, wie das bei euch weitergeht. Haltet mich da gerne up to date, ich finde das aber spannend. Wie geht es mit der Mobilität? Also im Moment bloß noch kurz, um die Wärme abzuschließen. Das betrifft dann den einen Ort, Ortsteil. Die anderen sind erstmal praktisch sich selbst überlassen sozusagen. Nicht abschließen. Wärme nicht abschließen, bitte. Sehr gut, bleiben wir noch. Also zum einen haben sich ja Gott sei Dank, ich sage wirklich Gott sei Dank, die politischen Rahmenbedingungen etwas geändert, dass die Kommunen auch mehr oder weniger in der Verantwortung nehmen für kommunale Wärmeplanung. Zum Thema Wärme gab es sowohl in Offenhausen schon mal im Zusammenhang mit dieser Biogasanlage, wo jetzt die Pyrolyse praktisch mit realisiert wurde, schon mal einen Versuch in Offenhausen so ein Netz aufzubauen, wo sehr viele Abnehmerinteressenten schon dabei waren. Aber dann gab es einen großen, wie soll ich sagen, beim Ölpreis einen Einbruch. Ölpreis und dann viele Selbstversorger mit dem Holz hat damals leider das Projekt zum Scheitern gebracht. Also war auch vielleicht sieben, acht Jahre oder zehn schon her. Da hätte man die Abwärme aus der Biogas noch mal. Korrekt, das war auch naheliegend. Am Ende kann man sagen, vielleicht ergibt sich ja jetzt noch was Besseres. Es gab aber, und das war auch schon relativ früh, im Ortsteil Breitenbrunn wurde der Straßenbelag erneuert oder komplett neue Straße gebaut. Dann war es auch schon ein Thema, wo wir dann auch seitens der Gemeinde so gesagt haben, überlegt euch, die Chance ist gut, jetzt vielleicht ein Nahwärmenetz zu machen. Die Bürger dann waren, mein Land ist immer auch, oder für mich ist Dorf auch ein bisschen ein Symbol für Tatkraft oder selber anpacken, solange die Kommune noch überschaubar ist oder das Dorf. Und an der Stelle ist es halt auch so. Und dann wurde praktisch ein Nahwärmenetz auf Basis Hack-Schnitzel realisiert. Die haben 38 Wärmeabnehmer und 34 sind in der Gesellschaft, vier sind reine Wärmekunden, weil die anfangs nicht mitmachen wollten. Und die laufen jetzt bestimmt auch mehr als zehn Jahre, denke ich jetzt mal. Gibt es keinerlei halt Probleme, Beschwerden. Und jeder, der dabei ist, ist natürlich froh, dass er weder einen Heizkessel mehr braucht, noch irgendwo die zusätzlichen Schadensteinfeger und so Geschichten. Und dann gibt es noch eine weitere Biogasanlage im Ortsteil Püsseldorf. Da war zwar damals auch die Bürgerenergiewerke ein bisschen mit im Boot, realisieren wir es gemeinsam, wer macht es. Letztendlich hat es der Landwirt selbst auf die Beine gestellt, also wirklich sehr viel Initiative, Tatkraft, und hat 14 Abnehmer. Die dort ist auch ein kleiner Ortsteil und auch da läuft es letztlich problemlos. Energieatlas, da wollte ich vorhin noch zum Thema Selbstversorgung sagen. Aktuell sind es 333 Prozent, wo wir praktisch erneuerbare Energien produzieren, also 3,3 mal mehr als wir verbrauchen. Jetzt ist es so, dass hier praktisch sowohl Industrie- wie auch private Haushalte miteinander bewertet werden. Das kann man sagen, ist okay, ist nicht okay, aber 2018, Tag der Sonne, das ist das, was ich vorher ergänzen wollte, wurde damals in dem Energieatlas noch unterschieden, was wird Strom abgenommen durch private Haushalte und was durch Industrie und Gewerbe. Und wir haben auch 528 Beschäftigte hier bei 1.600 Einwohnern. Also es ist nicht so, dass wir jetzt nur bäuerlich-ländlich strukturiert sind. Dann hatten wir im Verhältnis zum privaten Stromverbrauch 1.325 Prozent Eigenversorgung. Und beim Tag der Sonne habe ich mir den Spaß gemacht, wirklich dann, als ich das gesehen habe, sämtliche Kommunen des Landkreises, wie auch Stadt Nürnberg und so weiter, vergleichs in so einen schönen Chart zu legen. Da war halt hier Offenhausen, genau, Balkentheater kam, und dann war halt hier der Rest. Und als der Landrat zu Besuch war, war es mir oder uns ein großes Vergnügen, dann diese Präsentation zu zeigen. Wie gesagt, damals war es dann insgesamt 293 Prozent, wenn man halt auch die Gewerbe- oder Industriestrom hinzugezählt hat. Jetzt sind es 3,33-fache. Also wir haben uns auch noch weiterentwickelt, aber war damals schon spaßig. Und beim Thema Wärme, das ist jetzt auch aufgenommen in den Energieatlas, da habe ich auch noch einmal kürzlich geguckt, und da wären wir angeblich mit 58 Prozent schon Eigenversorger. Da weiß ich natürlich nicht, wie das genau zustande kommt, ob dann auch die Abwärme aus dem Biogas, die anderweitig genutzt wird, wie jetzt hier zum Beispiel Trocknung von Kichererbsen und Kidneybohnen oder auch die Holzheizungen, die da einzeln sind, noch dazuzählen, weil 58 Prozent oder irgendwo dann, wenn es privat 58, das erscheint mir ein bisschen hoch. Es gibt tatsächlich noch kleinere, also wirklich ganz kleine Nahwärmenetze, wo auch mehrere Gebäude verbunden sind, oft einmal bloß in der Nachbarschaft und so weiter. Ja, das ist ja bei uns auch so. Das haben auch einige und die werden da auf jeden Fall mit reingezählt. Aber es ist tatsächlich so, es sollte, und es sieht momentan sehr gut aus, wir hatten jetzt bei der Gründungsveranstaltung bereits 50 Unterschriften, wovon man sagen muss, dass einige der Unterschreiber, der Unterzeichner mehrere Hausanschlüsse haben, also nicht nur ein Gebäude versorgt wird. Es ist auch der größte Arbeitgeber vor Ort, ist man dabei, der mehrere Anschlüsse für sich benötigt. Und davon hast du es wahrscheinlich, oder? Genau, also das sieht sehr, sehr gut aus. Wenn das umgesetzt wird, dann werden ja Offenhausen und Schrotzdorf auch noch Nahwärmenetz mäßig versorgt und dann ist unsere kommunale Wärmeplanung im Prinzip gesetzlich abgeschlossen, bevor die anderen überhaupt angefangen haben. Also insofern ist das schon hervorragend, was einfach seit 20 Jahren in etwa, kann man sagen, in Offenhausen hier in die Wege geleitet worden ist. Und bin ja ganz ehrlich, ich kann als Bürgermeister davon profitieren, weil ich kann bei schönen Samstagsveranstaltungen, wenn der Arbeitskreis Energie aus Laue von Schneidach kommt, kann ich tolle Sachen erzählen und die Leute finden es doch zum Großteil zumindest sehr positiv, was hier passiert. Das habe ich natürlich nicht alles in meinen ersten vier Amtsjahren stemmen können, sondern es ist einfach die Vorarbeit, die der Georg, der Gerd und die Kolleginnen und Kollegen aus dem Gemeinderat und den Bürgerenergiewerken eigentlich im Prinzip vor fast 20 Jahren schon angefangen haben, sich mit den Themen zu beschäftigen und das Ganze eben vorzubereiten für eine gute Zukunft. Führt das Ganze auch zu Zusammenarbeit mit anderen Kommunen und Gemeinden? Das Vorzeigebild oder vielleicht sogar der Neid führt dann irgendwie zu einer Zusammenarbeit? Also ganz aktuell ist es jetzt wirklich so, aufgrund der Ergebnisse des Regionalplans, die dankenswerterweise wir Bürgermeister schon mit diskutieren durften, wir warten jetzt noch darauf, ob es tatsächlich so kommt, wie wir es eigentlich vorbesprochen hatten. Also sprich, ob die prozentualen Vorrangflächen ausreichen oder ob noch irgendwo die Region sagen muss, wir müssen noch ein bisschen mehr dazu nehmen, als ihr gerne gehabt hättet. Aber aufgrund dieser Gespräche sind derzeit tatsächlich an den Gemeindegrenzen, sage ich mal, Gespräche mit den Nachbargemeinden, ob nicht das ein oder andere Projekt, das dann ohnehin kommen wird, vielleicht sogar federführend eben von den Bürgerenergiewerken zumindest mit unterstützt und mit forciert werden. Und insofern ist es schon so, dass die Nachbargemeinden schon das ein oder andere mal nachfragen und sagen, Mensch, könnte man nicht. Ist jetzt noch nicht spruchreif in dem Sinn, aber wir sind auf jeden Fall im regen Austausch und werden da auch nirgends irgendwie blockieren oder sonstiges, sondern eben unterstützen. Auch wenn dann vielleicht der Benefit natürlich sich auf mehrere Kommunen verteilt und nicht nur wir davon profitieren, müssen wir ja auch nicht. Aber ich denke, einfach jetzt ein bisschen teilen mit anderen und das Know-how, das bereits vorhanden ist, mit weitergeben. Das ist ja auch Sinn und Zweck der Satzung, die wir uns gegeben haben. Ja, wenn ich ergänzen darf. Was mir aufgefallen ist, in den letzten zwei, drei Jahren sind vermehrt Anfragen gekommen, die aber halt dann von einer Bund Naturschutz-Ortsgruppe oder Energie oder Grüne oder eben Energie-Arbeitsgeister gekommen sind. Das heißt, das sind ein bisschen dann die, die jetzt da halt die Vorreiter oder da reinfühlen, weil sich halt ein bisschen später noch dieses Thema Politik und Wahl, wo sich da ja auch viel gedreht hat. Aber es gibt schon die große Bewegung jetzt und verstärkt Interesse. Wie habt denn ihr das eigentlich gemacht? Genauso wie jetzt dieser Podcast wahrscheinlich entstanden ist, wo halt irgendjemand gesagt hat, die haben ja auch schon was gemacht. Hören wir uns halt mal an. Das ist jetzt nicht unbedingt, das heißt, wir wollen, aber da kann man ja nicht ein Modell eins zu eins übernehmen, aber gerade im Austausch kann man ja viel übernehmen und sagen, das passt jetzt für uns. Oder aus dem kann man lernen und kann dieses machen. Das gilt historisch innerhalb der Gemeinde, wie halt auch in Nachbarkommunen. Aber da ist schon vermehrt Interesse jetzt in den letzten zwei, drei Jahren entstanden. Das ist sehr schön. Warum? Warum ist das bei euch geglückt und bei anderen nicht? Weil also, wenn man jetzt mal vergleichbare Kommunen hernimmt innerhalb des Landkreises, um es auch lokal zu halten, da denke ich an Bullach zum Beispiel oder an Neuhaus, glaube ich, das sind auch ähnliche Windkapazitäten gewesen. Und da, glaube ich, gab es auch Windbestrebungen und es ist kläglich gescheitert. Warum ist das bei euch geglückt und was können die anderen von euch lernen? Naja, also ein großer Punkt war wirklich, da muss man auch den Georg jetzt schon erwähnen, dass er als Bürgermeister auch das Rückgrat hatte dazu. Das hat er auch erwähnt, hat er. Und letztlich war es wirklich so, dass innerhalb der Kommune, wir haben diesen Arbeitskreis Erneuerbare Energien gemacht, wo wir wirklich versucht haben, möglichst viele mitzunehmen. Auch Landwirte, als sie gemerkt haben, für uns ist es ja auch ein Geschäft, die ersten Investoren, die haben immer nur mit einzelnen Landwirten gesprochen. Das heißt, dann hat ein Landwirt sehr viel bekommen und die nebendran noch ein bisschen für die Abstandsfläche und der Rest wäre leer ausgegangen. Sodass dann auch schon eine Bewusstseinserweiterung zum Wir gegangen ist. Das heißt, alle, die in dieser Konzentrationszone sind, bekommen praktisch einen Anteil. Und wo dann die Windräder tatsächlich stehen, das wurde dann im Nachgang erst festgelegt. Sodass also wirklich jeder hat das Vertrauen in das Modell gehabt. Ich bin Franke, sorry. Alles gut, wie auch immer. Und das war schon ein Erfolg, wirklich möglichst viele mitzunehmen. Auch transparent zu kommunizieren. Und spätestens, wenn es dann in die richtige Richtung läuft, dann hast du wenig Gegner mehr. Weil, wie heißt es so schön, der Erfolg hat viele Väter. Und dann war es schon so, wie gesagt, im Gemeinderat, ja, es gab am Anfang mal ein bisschen Gegenwind. Aber am Schluss waren wir alle dahinter gestanden. Und in der Bevölkerung vielleicht auch 80, 90 oder mehr Prozent, denke ich mal. Mit der Zeit kommen wir dann zu den Strittfischen und sagen, ja, wenn das kommt, das wäre ein Vorteil. Und das braucht seine Zeit. Und man muss halt auch das Thema einfach ansprechen. Und immer wieder aufs Tablett, auch in den Bücherversammlungen. Da haben wir ja auch mit den Salarbern gesagt, so viel ist wieder überblieben. Und so viel, dass die Leute sagen, da kann man was verdienen. Aber davor überhaupt sich keine Gedanken gemacht haben, dass es einen Sinn gibt. Und das ist eigentlich wichtig, dass man einfach solche Sachen für die Zukunft immer wieder diskutiert. Ein paar Mal wurde jetzt erwähnt, vielleicht wolltest du da auch, Herr Martin, ihr habt jetzt ein paar Mal gesagt, es wäre sowieso gekommen. Und das war bei der Infoveranstaltung, hast du das auch, oder irgendjemand hat das erwähnt, ich glaube es kam von dir. Es würde sowieso kommen, entweder du machst jetzt mit und profitierst davon, oder du lässt das und es kommt sowieso. Was hat es damit aus sich? Kann das jemand erklären? Naja, es hat im Prinzip damit was auf sich, dass wir einfach ganz konkrete Vorgaben mittlerweile haben von Regierungsseite, wie viel Prozent unserer Flächen für Windvorranggebiete oder eine Zeit lang, was auch beim Solar oder bei der PV im Gespräch bestimmte Prozentsätze zu erreichen sind. Und es ist nun mal so, dass es Regionen gibt oder Abschnitte in den Regionen gibt, wo leider kein Windrad möglich ist. Und dann müssen die anderen halt dementsprechend ein bisschen mehr machen. Ich kann mir aber schon vorstellen, dass dadurch, dass das ja alles zur Stadtlauf gehört, beim einen oder anderen vielleicht auch ein wenig das Denken da war, ja warum sollen wir jetzt den Strom für die produzieren? So ein Land versus Stadt. Also genau, kann ich mir vorstellen. Ich weiß es nicht, ich komme nicht aus der Ecke, aber ich kenne doch den einen oder anderen aus der Ecke mittlerweile über meine Vergangenheit als Musiker auch ganz gut. Und ich glaube schon, dass das beim einen oder anderen ein bisschen mit reingespielt hat. Warum sollen wir jetzt hier auf unsere schönen Höhen die Windkraftanlagen bauen, die eigentlich die Laufer brauchen und nicht wir? Kann ich mir vorstellen, dass das auch ein bisschen mit reingespielt hat und das Umfeld ist einfach weniger persönlich. Ich sage mal, fast jeder Gemeinderat, der eine Zeit lang das Amt mit inne hat, kennt nahezu jeden Landwirt ein bisschen besser oder ein bisschen schlechter, aber kennt man zumindest damit auch die Flächeneigentümer. Und da gehst du anders miteinander ins Gespräch, als wenn man sich um die Gespräche der Stadtverwaltung kümmert, die vielleicht wesentlich unpersönlicher ist. Deswegen glaube ich schon, dass auch der Faktor da eine große Rolle mitspielt. Dass solche Projekte, und da sind wir eigentlich wieder bei dem, was der Gerd vorhin schon mal erwähnt hat, am Land, am Dorf, da geht es halt ein wenig mehr noch darum, selber machen und selber anpacken. Und selber machen und selber anpacken tut man halt am liebsten für sich selbst. Das ist, glaube ich, einfach nur menschlich und vielleicht weniger für andere. Das ist jetzt zum Beispiel der Punkt, an dem wir momentan als Bürgermeister sind in den Kommunen, wo noch mehr Windausbau passieren wird oder Kommunen, die sehr günstige Solarflächen zum Beispiel auch hätten, zu argumentieren und der Bevölkerung klarzumachen, es geht nicht ganz ohne. Wir brauchen die Stadt auch in anderen Bereichen. Und dass eine Stadt Nürnberg jetzt nicht am Burgberg zwei Windräder aufstellen kann, das leuchtet ein. Oder dass man in der Nähe des Flughafens bestimmte Abstände halten muss, das leuchtet ein. Trotzdem ist der Bedarf da. Dafür gibt es aber halt auch Dinge, die wir am Land leider, muss ich sagen, nicht mehr so abdecken können. Das geht teilweise bei medizinischer Versorgung los. Der Hausarzt funktioniert Gott sei Dank bei uns jetzt wieder längere Zeit, weil wir da wieder jemanden haben, der das weiterführt. Aber das Problem hausärztliche Versorgung, Spezialisten, Altenheime, Seniorenresidenzen, dafür braucht das Land dann trotzdem wieder den Speckgürtel irgendwo. Und insofern ist es halt ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Und da würde ich mir oft von der großen Politik ein bisschen mehr Kommunikation wünschen. Weil du kannst dir da als Dorfbürgermeister oft einmal den Mund fußlich reden. Aber wenn du natürlich auf der Bürgerversammlung einerseits sagst, Leute, wir produzieren es x-fache an Strom und Energie, als wir selber brauchen, aber trotzdem müssen wir noch mehr tun, dann ist es ganz logisch, dass der eine oder andere sagt, ja, wieso schon wieder? Wir sollen doch mal die anderen. Und das, glaube ich, ist eine große Aufgabe der größeren Politik. Und ich hoffe, dass sich jetzt dann nach der nächsten Wahl auch die Hahnenkämpfe und gegenseitigen Streitereien gleich welcher Couleur wieder etwas beruhigen und sich der ein oder andere einfach wieder aufs Wesentliche konzentriert. Weil es gibt viele, viele Probleme, die die Zukunft mit sich bringt. Und die können wir halt nur miteinander lösen. Stadt und Land und auch nur parteiübergreifend. Und insofern bin ich froh, wenn die nächsten Wahlen Geschichte sind. Das mag ich sehr. Ich würde trotzdem noch einmal kurz zu dem Ding zurückkommen. Wenn wir es jetzt nicht gestalten, macht es dann jemand anders. Wer macht das? Ja, darauf würde ich gerne eingehen für die Rückschau. Ein Thema, wie es jetzt aussieht, hat ja Martin schon angerissen. Damals war es so, dass es eigentlich auch Neuland war und Windhäufigkeit und Privilegierung dazu geführt hätten, dass theoretisch jeder Investor mit dem Landwirt und eben noch die Abstandsflächen bauen hätte können. Nur durch die, und wie gesagt, es war damals Neuland, diese Konzentrationszonen, die jetzt teilweise wieder umstritten sind, aber dies damals halt ermöglicht haben, dass wir als Gemeinde definieren, wo in welchem Bereich wollen wir auch Windkraft und auf der anderen Seite auch Ausschlusszonen. Letztlich war es auch komplex, weil es gab genügend rechtliche Vorgaben damals. Bestimmte Anzahl oder bestimmte Prozentzahl deiner Fläche musst du ausweisen, damit es keine Scheinplanung ist. Und dann sind natürlich viele weitere Parameter, wo kann ich Stromzufuhr, Abfuhr. Jedenfalls war das dann auch unser Weg, den Fuß da reinzukriegen, dass wir eben diese Planung gemacht haben mit Konzentrationszone. Da gab es damals Rechtsberatung sogar noch über den Ministerpräsidenten oder ehemalig war da schon Beckstein. Wirklich, damit halt so eine Planung am Ende auch rechtssicher ist. Aber dadurch konnten wir mal das Gebiet festlegen, dann eben auch, denn ansonsten, wie gesagt, hätte jeder bauen können, der halt einfach das auf privater Ebene regelt. Und dann war klar, wir müssen selber irgendwo schauen, dass wir das steuern können. In dem Kreis von 50 Hektar ist noch ein Landwirt, der die meisten Flächen drin gehabt hat, der ist noch einmal gekommen und hat gesagt, wenn ich nicht mitmache, geht gar nichts. Ich habe ganz klar gesagt, das ist auch nicht so, ob er das schon gleiht. Fünf bis sechs Jahre können wir das noch aussuchen, da baust du gar nichts. Und ob es da auch noch interessant ist, da schauen wir mal. Da hat er gesagt, dann gibt es wieder eine Lösung. So schnell, habe ich gesagt, die Chancen kriegst du schnell nicht. Und jetzt hast du gleich das Geld. Und dann ist er zwei Tage später gekommen und hat unterschrieben. Wobei da natürlich jetzt schon der Druck, der von der Politik jetzt parteiübergreifend auch notwendigerweise, sag ich einmal, gemacht wird, das Ganze schon ein bisschen dreht, weil die Privilegierung immer mehr Gewicht kriegt. Und jetzt sind wir eben an einem Punkt, deswegen fand ich es auch hervorragend, dass unsere Regionalplaner in Mittelfranken auf uns zukommen sind und erst mit uns gesprochen haben, bevor sie den Plan fixieren. Weil wir jetzt zumindest die Möglichkeit haben, mit ein bisschen Vorsprung uns schon einmal zu überlegen, wo wird wahrscheinlich was kommen und wie gehen wir an die Flächeneigentümer ran und wie forcieren wir das Ganze. Weil, wie gesagt, wenn die Regionalplanung durch ist, dann sticht der Ober den Unteren. Was heißt das konkret? Wie läuft das ab? Also wir hatten bisher, hatten wir ja Windvorranggebiete und Windvorbehaltsgebiete. Ich weiß die Prozentsätze nicht mehr ganz genau, aber bisher ist es so, dass Windvorranggebiete und Windvorbehaltsgebiete zusammen addiert werden und eine Gesamtfläche von 1,2 oder 1,4 Prozent der Fläche zur Verfügung gestellt werden müssen. Bis 2030 sind die Vorbehaltsgebiete aufzulösen und in Vorranggebiete umzudefinieren und wir brauchen mindestens eine Gesamtfläche von 1,8 Prozent. Und da reden wir aber nur vom Wind und nicht von anderen erneuerbaren Energien, sondern nur vom Wind. Das heißt, alles in allem haben wir eigentlich fast eine Verdoppelung der bisherigen Windvorranggebiete und in den Windvorranggebieten wird eine Privilegierung vorherrschen. Und wenn die Privilegierung da ist, dann ist es eben so, dass der Ober den untersticht, also sprich die Regionalplanung geht über die Interessen der Kommune und die Kommune wird zwar noch gefragt und kann noch eine Stellungnahme abgeben, aber wenn es von enormer öffentlicher Bedeutung ist und es ist der Umstieg oder der weitere Ausbau in die erneuerbaren Energien derzeit per Gesetz nun mal, dann kann trotzdem die Gemeinde das unter Umständen nicht verhindern. Das heißt, ein Bundesland würde dann sagen, hier wird jetzt ein Windrad gebaut? Naja, beziehungsweise das kann theoretisch sogar bis noch weiter rauf gehen. Der Regionalplan weist das aus und dann ist ja, wenn der das ausweist, dann ist ja gut, wenn sie ein wenig mit sprechen, dann kann man von der Gemeinde noch sagen, hier wollen wir es nicht, lieber da. Also da kannst du ein wenig steuern, aber im bestimmten Bereich, da hast du keine Chancen, wenn du das so nicht für dich steuerst und regelst, dann kommen eben Betreiber von irgendwo her und stellen dir da Windräder. Weil das Schlimme ist ja das nur, wenn du den Leuten da noch sagst, und wenn es das du nicht hinstellen lässt, dann kriegst du den Nachbarn, und das ist ja noch schlimmer, denn dann gehst du ja woher nicht, wenn jetzt der Nachbar das kriegt. Also von daher bleibt es auch so, da ist... ...so viel Geld drin steckt, unfassbar. Es ist unfassbar. Und es wird ja immer wieder diskutiert, das kann doch nicht wirklich besser für die Umwelt sein und wirklich CO2 schonender sein, wenn man schaut, wie viel, gerade jetzt, wo die Windräder auch immer mehr in den Wald kommen und weniger auf freie Flächen, wie viel Holz das da weg muss, wie viel Beton das da verbaut wird und so weiter und so fort. Ja, aber... Und das aber ist halt ganz einfach, wenn man es mal durchrechnet und kalkuliert, natürlich brauche ich viel Beton für Windrad, aber ich erzeuge halt jetzt mit unserem über 10 Jahre alten Windpark da oben 26.000 Megawatt im Jahr. Also das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. So viel CO2, was das einspart im Vergleich zu unserem normalen Strommix, das ist ein hoher Anteil. 20.000 Tonnen jährlich. Das kannst du gar mit Bäumen auffangen. Das sind 20.000 Tonnen jährlich, die eingespart werden, weil eben nichts verbrannt wird, um Energie zu gewinnen, sondern halt der Wind dafür hergenutzt wird. Und wenn ich das dann addiere auf mindestens 20 Jahre Laufzeit, dann bin ich halt schon bei einer CO2-Einsparung trotzdem, selbst wenn ich dann Beton und so weiter alles gegenrechne, die nicht wegzuleugnen ist. Zu den Vorrangflächen noch kurz, weil man immer wieder diese 2% hört, die, ich glaube 1,8 hast du gerade gesagt. Minimum 1,8. Wahrscheinlich ist die Zahl noch näher dran. Ich habe immer diese 2% gelesen, die ausgewiesen werden sollen, deutschlandweit für Windkraft. Damit sind auch die Abstandsflächen mit gemeint, weil manche Leute jetzt sagen, oh Gott, 2%, das ist echt viel. Tatsächlich, wo dann der Windturm steht, sind es 0,07%. Bloß, dass man da ein Verständnis dafür bekommt, für alle, die da draußen zuhören, dass es nicht um 2% überall Windräder stehen geht. Das ist also bei Weitem nicht so wild. Ich wollte noch fragen, die Mobilität, die Dekarbonisierung. Habt ihr da irgendein Konzept? Oder ist das der Bereich, der den Individuen überlassen wird, wie sie mobil sind? Da ist es als Flächengemeinde wahrscheinlich deutlich weniger. Da hat man dann den Nachteil, da ist es als große Stadt viel leichter zu sagen, hier ist eine Straßenbahn, da ist ein Bus. Das ist hier deutlich teurer pro Einwohner. Da steig ich mal schnell ein, bevor du das da tust. Weil das ist schon ein Thema, wo man immer überlegt hat. Aber wenn man dann sieht, die Busse, die da fahren, bis zu 60 Leute rein, da sitzt eine Person drin. Da kann man ja irgendwann sagen, das ist ja auch nicht mehr umweltfreundlich. Am Landratshemd, oder eine S-Bahn ist ja gebaut worden, dass die Busverbindungen über VGN eine S-Bahn passen. Da fahren Bürger mit so. Wenn der Bus dann, da sehe ich die S-Bahn wegfahren, dann muss ich eine halbe Stunde am Bahnhof stehen. Deshalb betreibt ja die BürgerInnen die Stadt, deshalb betreibt ja die Bürger Energieberge Offenhausen EG auch eine Dieseldrangstelle. Stefan Aigner: Ihr nehmt da so ein tolles Lündrad-Geld und dann macht ihr da Diesel, oder was? Jürgen Thomas: Ja, ja. Es ist, wie gesagt, speziell entstanden und passt jetzt nicht ins absolut ideologische Konzept. Aber wenn man bedenkt, dass halt wirklich sehr viele Fahrzeuge hergeben, sehr viele Traktoren, kleinere Traktoren, müssen die dann woanders zum Tanken hinfahren oder teils teure Dieselfässer mit zunehmenden Auflagen zu Hause installieren. Und entstanden ist die Idee halt in Abstimmung mit einem größeren Unternehmer und aus dem Gemeinderat. Und da war halt dann auch am Schluss die Lösung, bevor die Gemeinde eine Dieseldrangstelle betreibt, was ja auch nicht unbedingt zu den Pflichtaufgaben oder Freiwilligkeit einer Kommune gehört, soll es halt die Bürger Energieberge machen. Wie gesagt, ich sage eben, es ist nicht so gut, dass es nicht verbessert werden könnte. Und klar, wollen wir sukzessive woanders hin. Und die bösen Bürger Energiewerke, die diese Dieseldrangstelle verantworten, haben aber schon das zweite E-Fahrzeug an die Kommune mehr oder weniger gestiftet. Die leasen das für die Gemeindearbeiter, für den Bauhof. Also im Kopf hätten wir es schon, nur ist es ein bisschen schwieriger zu realisieren mit den ganzen Parametern eben weit weg vom Flächengemeinde. Ja, aber es gibt halt auch mehr. Elektro-Traktoren sind halt noch recht selten. Das muss man fairerweise auch sagen. Ich komme aus einer landwirtschaftlichen Familie. Ich kenne auch den großen Dieseltank, der da steht. Und solange eine ordentliche Alternative da ist, was soll man denn machen? Und wenn man sich den Dieseltank daheim spart, weil einer da ist, ist das ein Quality of Life Update. Und insgesamt denke ich, es kann auch da ein ... Ja, aber gibt es in die Elektromobilität da Fortschritte? Weil ich kann mir jetzt auch völlig einleuchten, warum hier jetzt kein großes öffentliches Verkehrsnetz ist. E-Mobilität, Förderung, solche Geschichten, spielt das eine Rolle? Wir haben uns von Seiten der Bürger Energiewerke auch bereits damit beschäftigt und damit befasst, ob wir selbst eine Ladesäule, Schnelllader mit unserem eigenen Strom, praktisch zumindest bilanziell, mit unserem eigenen Strom bedienen können. Das ist aber aufgrund der Netzbetreiberstruktur in Deutschland nicht ganz so einfach. Wenn, dann müssten wir von unseren Energiegewinnungsanlagen mit eigenem Umspannwerk eine Leitung ziehen. Das funktioniert nicht. Deswegen sind wir derzeit mit der Energie im Austausch. Es gibt zwei Punkte in der Gemeinde, an denen gerade überprüft wird, ob da Schnelllader möglich sind. Diese würden dann auch wieder mitfinanziert werden über die Bürger Energiewerke. Das heißt, dahin denkt man schon nach. Wir sind jetzt auch am Überlegen und einfach mal am Abfragen, das wollen wir nächstes Jahr mal bewerkstelligen, ob wir aus dem alternativen Diesel vielleicht was machen können, dass wir eben den ökologisch wertvolleren Diesel nehmen, die moderne Variante. Allerdings wollen wir da erst wirklich am Ende eine Abfrage starten, ob die Kunden den auch nehmen würden. Manche sind ja da noch ein wenig skeptisch. Es kommt, glaube ich, auch ein wenig darauf an, wie modern das Fahrzeug ist, das man damit fährt. Ähnlich wie es beim Biodiesel ja auch ist, verträgt nicht jedes oder bei anderen Kraftstoffen. Aber man könnte natürlich auch in Richtung der synthetischen Kraftstoffe etwas mehr Gewicht legen. Und da sind wir derzeit auch schon mit einem offenen Ohr dran. Aber es ist natürlich für uns wesentlich schwerer als eine kleine Dorftankstelle, als jetzt für einen großen Anbieter, der keine Ahnung wie viele Tanks und Zapfsäulen sowieso da stehen hat und dann eine ein bisschen umrüsten muss. Also entweder wir rüsten um oder es geht weiter wie bisher. Dass beides angeboten wird, ist logistisch und auch finanziell schwer. Das ist tatsächlich auch ein Unterschied, dass wir im Flächengemeinde, das ist so das, was ihr seid. Und da ist die Voraussetzung einfach eine andere. Die öffentlichen Ladensäulen würden hier wahrscheinlich viel, viel weniger genutzt werden, weil ja sowieso jeder die Möglichkeit hätte, daheim zu laden, wenn er wollte. Während wenn du in einem großen Block wohnst, wo du keinen Stellplatz hast, kannst du nicht einfach eine Ladesäule bauen, da brauchst du die öffentlichen, weil du die anderen Möglichkeiten nicht hast. Da spricht man auch von der Rentabilität, wenn du den Strompreis eben nicht von zu Hause zahlst, ist er wieder teurer von den öffentlichen und dann hast du wieder die Frage, ist der Diesel günstiger oder nicht? Der Strom zu Hause ist auch günstiger, weil es in den Tanken steht. Aber die wollen ja auch ihr Geld verdienen. Ja, kann man ja auch verstehen. Und wenn es geht, nicht wenig. Trotz aller Nachhaltigkeit und Erneuerbare Energien, Firmen müssen auch Geld verdienen. So fair wollen wir sein. Wie sieht das Marketing aus, dass ihr das nach außen tragt? Wie sehr schreibt ihr das auf eure Brust? Wir sind zumindest Stromerzeuger, klimaneutral. Wie machen es die Firmen, die da jetzt auch sind? Machen die sich so ein Badge drauf und sagen, wir sind stolz drauf, wir machen 100% Ökostrom? Also ich denke tatsächlich, dass da jetzt unter Umständen noch einmal ein Schub kommen könnte durch das Nahwärmenetz mit der Pyrolyse-Abwärme. Es ist schon so, dass wir das Ganze marketingmäßig wesentlich dicker auftragen könnten, als wir es tun. Allerdings ist es auch so, durch Bürgervereine, Bürgerenergiewerke, Gemeindewerke und so weiter und so fort, haben wir schon sehr viel Manpower ohnehin an ehrenamtlicher Tätigkeit. Und natürlich ist es auch hier so, wenn man das marketingmäßig mehr verkaufen möchte oder noch weiter aufstellen möchte, dann brauchst du auch wieder jemanden, der sich darum kümmert, der einfach alles, das Interesse abfängt, dementsprechend auf den Social Media Kanälen unterwegs ist, regelmäßig postet. Sicherlich ist hier noch Ausbaupotenzial vorhanden, sag ich mal, aber wir sind ja trotzdem auch grounded, bodenständig, prägnierig. Was will ich mit Marketing beschwängen? Das wäre der Grund dafür überhaupt. Genau. Will ich etwas verkaufen? Will ich erzählen, wie toll das ich bin? Am Ende wollen wir das nicht. Und wenn jetzt Leute wie ihr hierher kommen, wenn wir woanders eingeladen werden, dann gehen wir gerne hin und erzählen, wie es wir gemacht haben. Aber auch da müssen die anderen entscheiden, was ist für uns nutzbar. Und dass wir dahinterstehen, also wir drei, wie auch die meisten in der Gemeinde oder im Gemeinderat, das, glaube ich, wird dadurch auch deutlich. Und am Ende gibt es uns auch halt aus wirtschaftlicher Sicht und eben natürlich auch mit Sinne auf die Zukunft nachhaltig. Es gibt uns nicht recht, aber es bestätigt, dass der Weg auf jeden Fall für uns so gepasst hat und noch passt und auch weitergeht. Das Schöne finde ich, dass es glaubwürdig wird dadurch. Ihr seid nicht aufgebauscht, ihr habt die Fakten klar darlegen. Also es war auch immer so, das ist auch meine persönliche Philosophie, aber ein bisschen in der Gemeinde auch, dass man einerseits bodenständig ist, aber trotzdem offen und versucht. Ist ja nicht so, manchmal wird ja einer am Land unterstellt, dass man irgendwo hinter dem Mond lebt, aber ich denke, eine gewisse Brauenschleu und Püffigkeit kann man manchmal schon und das macht mir auch immer Spaß gemacht, wenn man dann zeigen kann, so dumm sind wir gar nicht wie vielleicht manch andere Dinge. Und ich sage mal, was tatsächlich schon auch nochmal ein Faktor sein könnte, um das Thema noch offensiver zu spielen, wäre, wenn man beispielsweise nach der ganzen Flurneuordnung, wenn alles umgetragen und so weiter ist, wir uns mal ein Bild machen vom großen Ganzen, wo sind vielleicht noch Wohnbauerweiterungen möglich oder wo wäre ein größeres Industriegebiet noch möglich, dass man dann mit solchen Themen schon offensiver umgeht, das ist klar. So weit sind wir im Moment noch nicht und wir machen jetzt halt Step-by-Step eins nach dem anderen und dann muss man auch erst gucken, wie viel Gewerbe und Industrie verträgt man? Also man muss ja jetzt Gewerbe auch nicht exorbitant ausbauen, aber natürlich muss Gewerbe halt die Kommune auch mit finanzieren und das ist schon trotz alledem ein spannendes Thema für die Zukunft, weil die kommunalen Aufgaben halt nicht weniger, sondern jeden Tag ein bisschen mehr werden und die Kosten dafür halt auch immer mehr werden. Eine Frage wäre noch für mich, würdet ihr irgendwas anders machen, also nur um es besser zu tun, noch besser zu tun? Ein paar Sachen wurden ja schon genannt, die jetzt noch Zukunftsplanung sind, Pyrolyseanlage und so weiter. Ehrlicherweise würde ich wahrscheinlich mit dem... - Noch mehr Geld investieren. Ja, also ja, als Privatperson hätte ich wahrscheinlich, würde ich jetzt wahrscheinlich sagen, hätte ich damals schon mit investiert, wenn ich es gewusst hätte, wie gut das läuft. Ne, also jetzt aus meiner Amtszeit, ich bin ja erst seit 2020 im Amt, kann ich sagen, ich würde heute vermutlich etwas ruhiger reagieren und mir etwas mehr Zeit lassen, was damals unsere Planung der PV-Freiflächenanlage anging. Ich hätte vielleicht einfach tatsächlich die Phase, dass man sich nicht öffentlich treffen oder abwarten muss, also Corona-Beschränkungen damals, oder sollen im Nachhinein, um einfach die Bürger noch ein bisschen besser mitzunehmen. Das war damals tatsächlich im Nachhinein betrachtet vielleicht ein bisschen vorschnell, weil zu der Zeit auch ein relativ großer Druck im Bereich der PV-Freiflächenanlagen von den übergeordneten Ämtern gemacht wurde, ihr müsst jetzt was tun, weil sonst wird alles privilegiert und seid ihr bitte früher dran und so weiter. Und ja, da war ich gerade ein knappes Jährchen im Amt, als die dritte Firma vor der Tür stand und gesagt hat, also wir haben dort oben schon mal was in Erwägung gezogen, wir würden es jetzt dann durchziehen. Sind sie damit einverstanden? Und dann sind halt der Hans Hummer und ich gelaufen und haben uns versucht, die Flächen zu sichern und hatten dann leider in Anführungsstrichen leider mit drei Gesprächen mehr Flächen, als wir eigentlich gebraucht hätten. Und dann kommt natürlich eine bestimmte Erwartungshaltung und du wirst nicht zu nah an die Ortschaft und du wirst nicht zu nah oder zu sehr alles zubauen und in dem Bereich hätten wir vielleicht tatsächlich das eine oder andere besser machen können. Aber wir sind ja lernwillig und ich sage jetzt mal eine relativ kurze Zeitspanne später, denke ich, ist das eigentlich so aus meiner Sicht in meiner Verantwortungszeit der Punkt, wo ich sage, das hätte man tatsächlich besser gestalten können. Ob es dann besser geworden wäre, ist eine andere Frage. Klar, weiß man nicht. Da hätten Sie wieder ganz andere aufgeregt. Wahrscheinlich. Also von daher ist es jetzt nicht so gut, was wir besser gestalten. Ich denke im Großen und Ganzen ist eigentlich alles gut gelaufen. So ein bisschen, und jetzt hatte ich ja Zeit, da nochmal ein wenig zurückzuklicken, dran denke, wie es entstanden ist, mit welcher Dynamik und wie viele Entscheidungen halt on the fly oder mit wirklich tagesaktuellen Änderungen teilweise auch halt dann die wenigen Störfeuer, die es gab, wie man dann halt versucht gegenzusteuern, wie man nachts vielleicht noch im Bett Gedanken wülzt, Präsentationen gemacht, als diese eine Veranstaltung, die ich angesprochen habe, in Kucha war, hatte ich noch im Viertel berufstätig zu tun, hatte die Präsentation im Auto, den Laptop, alles hatte ich, bin spät aus der Firma rausgekommen und wäre kurz vor Kucha beinahe dem eigenen Schneepflug mit meinem Quattro hinten rein. Also da würde ich dann als einzige Lehre langsamer fahren und mehr bedenken. Und ansonsten muss ich sagen, eben wegen dieser Dynamik und on the fly, rückwirkend würde ich eigentlich sagen, das hat schon gepasst so. Also wie gesagt, das ist generell ein Punkt, gerade hat es angesprochen, mit der derzeitigen Weltlage ist es schwer, irgendwie zukunftssicher zu planen, aber ich denke, was gibt es ein zukunftssichereres als in Strom die Wärme und die Grundversorgung zumindest vor Ort zu halten und dann die Wertschöpfung auch noch hier zu behalten. Ich denke, den Weg müssen wir weitergehen und halt wie du sagst, schauen was möglich ist, ohne dabei hektisch zu werden. Eigentlich sind wir eine heile Welt hier noch. Nicht nur wir in Offenhausen, halt Kommunen in der Größe oder diese. Also da sind wir auch schon dankbar, dass es so ist und wollen auch möglichst viel tun, das einigermaßen so zu erhalten, damit es wie so schön heißt lebenswert und lebenswert bleibt. Das ist ein schönes Stichwort, das überleitet, wir haben ein Kartenspiel gemacht vor einer Weile, das man bei uns auf der Website sich genauer anschauen kann, wenn man möchte. Da geht es um eine Lebenswert der Welt und es geht darum, um das gute Wirken, um den Austausch zu schaffen für ein Miteinander anstatt ein Gegeneinander. Da ist ganz viel von dem, was wir heute haben. Das ist ein bisschen so, was wir hier im Podcast betreiben, nur in Form von einem Kartenspiel und wir enden unseren Podcast immer damit, dass wir unseren Gästen eine Karte in die Hand drücken. Da steht eine Frage drauf, die könnt ihr kurz lesen und dann, das ist vielleicht persönlich, vielleicht politisch und eure Antwort. Habt ihr Lust, dass wir jedem von euch eine Karte in die Hand drücken? - Selbstverständlich. Eine andere Antwort hätten wir auch rausgeschnitten. Ist das in Ordnung? - Ja. - Wir haben eine Gegendarstellung gemacht. Also gerne einmal vorlesen und dann wer als erstes möchte, kommt zuerst. Ja, ja, ich fang an. Wertschätzen. Wann warst du das letzte Mal von der Wirkung der Natur überwältigt? Das letzte Mal? Ich bin permanent überwältigt. Der ist tatsächlich so und das hat auch zugenommen im Laufe der Jahre. Ich bin also, hatte ich ja auch schon einen Nebensatz angeklungen, auch Weltbürger, weltoffen, reise gern, aber ich schätze die Heimat und konkret hier, ich sitze, mein Lieblingsplatz ist unter dem Kasanenbaum bei mir. Und wenn man den Baum so sieht, wie er sich übers Jahr verändert, auch über die Jahre, im Sommer sitzt man drunter, um Schatten zu haben. Jetzt sitze ich nicht drunter, mache ich, weil es sind vier Bäume vorm Haus, vier Abfänzkerzen dran rum. Also es ist wirklich halt das Leben hier am Dorf, in der Natur, am Land, das ist für mich halt wirklich auch Heimat und wo ich gegroundet bin, wo ich meine persönliche Energie rausziehe. Ich habe kürzlich schon ein, zwei, ich habe Berufsleben quasi jetzt ausgehen lassen, habe schon ein, zwei Mal gehört, dass ich entweder auswandere oder verkaufe, wegziehe und muss ich sagen, also das wäre das allerallerletzte, was ich in meinem Leben tun würde. Also entweder Sarg oder Sanitätswagen, aber hier Natur, Umgebung und da ziehe ich Menschen, die letztlich hier auch natürlich sind, mit ein. Das ist für mich Heimat, Energiequelle und hier bin ich zu Hause. Ich kann noch fünf Stunden erzählen, aber es geht weiter. Okay. Was hältst du für wahr, was viele für falsch halten? Gut, ich halte für wahr, dass wir für unsere Umwelt was tun müssen, wie gesagt, und so schnell wie möglich, dass auch nächste Generationen eine Zukunft haben und auch noch halbwegs gut leben können. Auch in der Gemeinde oder in Vereinen und man Diskussionen viel gegenhalten und gegensteuern, weil dann meint man, wir Deutschen können die Welt nicht retten und wir, wir müssen alles machen und wir zahlen alles. Da muss ich einem immer sagen, nein, wir sind eine Ausbeute. Wir tun alles nur ausbeuten, wir tun noch lange noch nichts für die Welt, weil wenn die ein Prozent von uns kriegen, dann nehmen wir denen 50 ab, von der anderen Seite. Von daher ist mir eigentlich, wie gesagt, der größte Schwerpunkt und dass man halt auch, wie gesagt, friedlich miteinander leben kann und sich der Nachbarschaft hilft, dass man das auch da versteht. Das sind mir die wichtigsten Sachen, wie gesagt, gutes Umfeld und natürlich so viel wie möglich für unsere Welt und unsere Natur tun, um dass die weiterhin vernünftig die Menschen versorgt, was ich sehr gerne machen will. Danke. War das Zufall, dass ich die Karte bekommen habe? Ich habe es nicht ausgesucht. Es geht ums Thema Handeln und die Frage lautet, wie sieht die Welt aus, die du dir für deine Enkel wünschst? Und nachdem ich der einzige von uns drei Enkel hatte, das hätte jetzt theoretisch auch schief gehen können, weil die anderen beiden keine Enkel haben werden. Das ist ja auch so ein bisschen, dass ich auch schief gehen kann, weil die anderen beiden keine Enkel haben werden. Offiziell. Ich habe festgestellt, dass mich ohne Kinder und Enkel stärker um die Natur und die Welt abtobelt, weil ich Kinder und Enkel habe. Ich würde nicht von einem auf alle schließen, aber prinzipiell bist du auf jeden Fall auf einem sehr guten Weg, denke ich. Ich glaube, das ist ein Punkt, der ganz, ganz wichtig wird und immer wichtiger wird, je mehr soziale Medien und Berieselung wir von außen erfahren. Dass man sich einfach versucht, wieder ein bisschen zu erden, ein bisschen mehr Zeit fürs Wesentliche zu nehmen. Mit wesentlich meine ich Pflege der Gemeinschaft, dass man eben nicht nur an sich denkt, sondern auch eine bestimmte Gemeinwohlorientierung in den Vordergrund stellt. Ich kann mir gut vorstellen, dass unsere Kinder und Enkel vielleicht sogar wieder etwas mehr tun, als viele Menschen in der heutigen Erwachsenengeneration. Weil es vielleicht auch einfach notwendig, und zwar zwingend notwendig wird. Im persönlichen Umfeld, wenn ich jetzt zu uns in die Gemeinde auf dem Haus schaue und die Elternschaft in Kucha, in dem Außenort, wo ich wohne, oder in einem der Orte, in denen ich wohne, mit meiner Familie, dann wünsche ich mir in dem Fall, dass einiges so bleibt, wie es ist. Dass die Kinder miteinander Räume und Möglichkeiten haben, miteinander zu spielen, miteinander in der Natur draußen zu sein. Sich die Eltern auch dann noch gegenseitig unterstützen, sei es bei, wenn es einmal um einen Fahrdienst geht, oder wenn der eine mal krank ist und der andere Unterstützung braucht. Und dann wünsche ich mir vor allen Dingen für unsere Enkel, dass sie eine Welt weiterführen dürfen, die vielleicht weniger Katastrophen mit sich bringt, als es momentan den Anschein hat. Vielleicht gibt es ja doch noch eine Möglichkeit, das eine oder andere aufzuhalten, was Erwärmung anbelangt, was häufigere Naturkatastrophen anbelangt. Hundertjähriges Hochwasser ist halt heute nicht mehr hundertjährig, sondern vielleicht zehnjährig beispielsweise. In bestimmten Regionen vielleicht sogar drei- bis fünfjährig. Ich wünsche mir, dass wir da Möglichkeiten finden, unseren Kindern eine Welt zu übergeben, die lebenswert bleibt. Und das ist unsere Aufgabe und vor allen Dingen auch die Aufgabe unserer Kinder, damit unsere Enkel dann auch noch was von dieser Welt haben. Und ansonsten, wie gesagt, Bodenständigkeit, Entschleunigung und den Blick fürs Gemeinwohl in einer lebenswerten Umgebung. Das würde ich mir wünschen für meine Enkel. Wunderbar. Vielen, vielen Dank. Danke dafür, dass ihr so ein Vorbild seid in dem, was ihr tut. Ich habe vorher, bevor ich hierher gefahren bin, oder die letzten, bisher in meinem Leben habe ich eine Flächengemeinde immer als benachteiligt wahrgenommen in der Struktur, weil du viele Außenortschaften unterhalten musst und die Infrastruktur gar nicht so aufbauen kannst, weil es wahnsinnig teuer ist aufgrund der Fläche. Aber ich hoffe, dass wir euch diese Gelegenheiten, die sich dadurch ergeben, für euch und seid damit ein Vorbild für andere. Dafür vielen Dank für die Wirkung. Danke schön für das Kompliment. Das geben wir so weiter. Normalerweise sagen wir willkommen in der Klimanachbarschaft, aber ich würde gerne hier einziehen. Können wir drüber reden. Die Klimanachbarn kommen zu euch. Vielen Dank, dass ihr da wart. Oder dass wir da sein durften eher. Alles gut. Macht's gut, Nachbarn. Tschüssi. Diese Episode der Klimanachbarn wird produziert von der Beyond Content GmbH in Partnerschaft mit dem Kulturbahnhof Ottensoos. Zu Gast waren in dieser Episode Martin Pörner, Georg Rau und Gerd Müller. Podcastbearbeitung von Tobias Weiland. Das Intro wurde eingesprochen von Lukas Herbert und moderiert von Michi Schindler und mir Patrick Niedermeyer. Schreibt uns über Feedback und Bewertungen. Danke fürs Zuhören und mach dir immer wieder bewusst,