Klimanachbarn – Die Revolution beginnt nebenan

Michael Schindler & Patrick Niedermayer
Since 02/2023 51 Episoden

E48: Die Professionelle Aktivistin - Sophia Thomas

Von Aktivismus im Beruf bis zum Weltrekordversuch!

01.05.2025 65 min

Zusammenfassung & Show Notes

In dieser Episode haben wir Sophia getroffen, die ihren Klimaaktivismus in einen Job verwirklichen konnte und täglich Menschen vernetzt, die sich für den Klimaschutz engagieren. Wir haben spannende Einblicke in ihre Arbeit bei Climate Connect erhalten und darüber gesprochen, wie wichtig es ist, in der Gemeinschaft aktiv zu werden und positive Veränderungen herbeizuführen. Und wie wir alle zusammen versuchen am 5. Juli einen Weltrekord auf die Beine zu stellen. Bleib dran, denn die Revolution beginnt direkt nebenan!

In dieser Episode dreht sich alles um Klimaschutz, Engagement und innovative Ideen. Wir haben spannende Themen besprochen und viele interessante Informationen geteilt:
Klimaschutzaktivismus: Sophia Thomas erzählt, wie sie ihren Klimaaktivismus in ihren Job integriert hat und Menschen vernetzt, die sich für den Klimaschutz einsetzen.
Fridays for Future: Sophia berichtet von ihrer Teilnahme an Fridays for Future und wie sie Aktionen organisiert hat.
Climate Connect: Die Organisation, bei der Sophia als Klimavernetzerin arbeitet, um lokale Klimaschutzprojekte zu fördern.
Balkonkraftwerke: Innovative Ideen zur Nutzung von Solarenergie durch Balkonkraftwerke und die Planung eines Weltrekordversuchs zur Installation dieser.
Klimabündnis: Bildung eines Bündnisses in Erlangen, um die Klimabewegung zu stärken und eine Stimme für den Klimaschutz zu sein.
Crowdfunding-Kampagne: Pläne für eine Spendenaktion, um die lokale Klimaarbeit zu unterstützen.
Bürgerenergiegenossenschaften: Einführung und Förderung von Bürgerenergiegenossenschaften in verschiedenen Städten.
Erwähnte Firmen und Organisationen:
Climate Connect
Fridays for Future
Klimabündnis Erlangen
• Balkonien ‘25

Diese Episode bietet spannende Einblicke in die Welt des Klimaschutzes und zeigt, wie wichtig es ist, aktiv zu werden und sich für die Umwelt einzusetzen. Gemeinsam können wir einen Unterschied machen!

Transkript

Moin Nachbarn, in dieser Episode haben wir Sophia getroffen. Sophia hat es geschafft ihren Klimaaktivismus in einem Job umzusetzen und vernetzt Tag für Tag Menschen die am gleichen Strang ziehen und vielleicht gar nicht wissen, dass sie bereits Klimanachbarn sind. Das ist auch für dich als Zuhörer interessant, wenn du einfach cool Ideen, einen Verein oder sogar schon konkrete Ansätze verfolgst. Melde dich doch einfach mal bei ihr. Bis dahin lade ich dich ein, Welt aus, Ton an, hier sind deine Weltrekord verfolgenden Klimanachbarn. Richtig gehört, bleib dran. Klimanachbarn, die Revolution beginnt nebenan. Der Podcast mit Patrick und Michi. Heute ist der 24.3.2025. Wir haben 1,3 Grad wärmere Durchschnittstemperaturen als vor dem industriellen Zeitalter weltweit. Treue Zuhörer*innen unseres Podcasts haben gemerkt, hier hat sich eine Zahl verändert, sie wurde höher. Inzwischen wurde der deutsche Strombedarf zu 84,3% der erneuerbaren Energien gedeckt. 30% der deutschen Fläche leiden unter Dürre und der Meeresspiegel ist seit 1880 um 26cm gestiegen. Auch ein Zentimeter mehr. Ein neuer Fakt, mittlerweile wird alle 15 Stunden 1 Gigawatt Solarenergie installiert. Weltweit. Was wir damit zu tun haben, erfahrt ihr heute. Patrick, wie geht's dir denn? Gut, gut. Ich freue mich, dass wir wieder mehr Erneuerbare haben. Ich spüre das selbst mit der PV-Anlage und das ist schön. Melvi leistet unseren Beitrag dazu. Aber was ich da mit der Solarenergie sagen wollte, da kommen wir später drauf zu. Denn wir haben heute einen Special Guest hier. Es sind nicht nur wir zwei alleine hier, sondern wer ist noch hier? Sophia Thomas von Climate Connection, schön, dass du da bist. Ja, vielen Dank, dass ich da sein darf. Wir haben dich kennengelernt vor einem Dreivierteljahr ungefähr, ne? Halbes Jahr? Weniger. Kurz vor der Wahl. Ja, Dezember kann das sein. Das Klimabündnis Erlangen, wo du Teil davon bist, beziehungsweise sogar initiiert hast, finde ich das richtig, in der Regelung. Richtig. Ihr habt eine Veranstaltung gemacht zur Bundestagswahl, wo die Kandidierenden für den Bundestag so auf einer Bühne mal befragt wurden, wie es denn rund um Klima steht. Und irgendwie wurden wir dadurch gemeinsam mit Bekannten mit vorgeschlagen, ob wir da nicht mitmoderieren wollen. Das war auch die erste Erfahrung. Genau, ich habe geantwortet am Sonntagabend so, habe ich noch nie gemacht, aber klar, kriegen wir schon. Letztendlich war Michi dann mit dir zusammen auf der Bühne. Ich wurde spontan leider krank. Bin ich immer noch traurig, dass ich die Erfahrung nicht mitmachen konnte mit euch, aber ihr habt es gerockt. Ich habe mir nämlich die Aufzeichnung nachher angeschaut. Hast du dir die echt komplett gegeben? Ja. Oh krass. Obwohl es nicht mal dein Wahlkreis ist, aber es ist ja trotzdem interessant, was die Abgeordneten so machen. Ich wollte schon, wie ihr so wart. Außerdem war es interessant, dass die eine Kandidatin war ja trotzdem nicht vor Ort, weil sie wegen der ganzen Abstimmung, die da in Berlin war, verhindert war. Und trotzdem hatte die manchmal mehr Stimmen, glaube ich, oder zumindest einige Stimmen. War ziemlich nah dran an dem CSU-Kandidaten, was schon ziemlich lustig war in den Publikumsumfragen. Aber in den Vorbereitungen haben wir dich kennengelernt und haben natürlich auch ein bisschen gesprochen. Wie kamst du dahin zu dem, was du heute tust? Fanden das interessant und dachten, wir wollen dich hier im Podcast mal haben, mal vorstellen. Dementsprechend freuen wir uns, dass du da bist. Magst du mal ganz kurz beschreiben, was du tust oder starten wir erst mal mit, woher du kommst? Du kannst erst mal, um das will ich persönlich mal kennenlernen, wo kommst du her und wie, das fragen wir fast jeden, hast du das Thema Klima in dein Leben gelassen? Ja, ich komme aus dem weiten Norden. Also für die Leute aus Bayern ist es immer schon fast die Nordsee. Hessen, ne? So ungefähr. Aber nee, es ist noch ein bisschen weiter entfernt. Es ist bei Osnabrück in der Nähe und da bin ich auf einem sehr großen Bauernhof aufgewachsen mit einem riesen Feld drumherum und riesen Grundstück und allem drum und dran. Und ich war eigentlich immer draußen und mein Papa hat mich da auch sehr viel immer mitgenommen nach draußen, haben Bäume gepflanzt und geschaut, was es so gibt und war viel draußen unterwegs. Und ich meine Mama auch, die mir dann immer eingebläut hat, lass das Wasser nicht so drunter laufen oder dass man alles bis zum Ende benutzt und keine Lebensmittel verschwendet. Und ja, also das war immer schon irgendwie ein Thema, die Nachhaltigkeit. Und ja, das hat mich schon immer bewegt oder ja auch umgetrieben, was man für Auswirkungen hat, wenn man lebt oder wie man das halt minimieren kann, den Einfluss auf die Umwelt. Genau. Und dann nach dem Abi, nachdem ich ein Praktikum beim Förster gemacht habe, wo ich gemerkt habe, dass das Förster sein ganz cool sein kann, wenn man den ganzen Tag im Wald unterwegs ist. Aber wenn es nur darum geht, die Bäume rauszusuchen, die mir gefällt werden sollen, dann war das jetzt nicht so mein Anspruch zu sagen, ja, ich möchte aus dem Grundstück Wald möglichst viel Ertrag rausholen. Die Aufforstung oder um Geld zu verdienen? Um Geld zu verdienen. Also das war ein Fürst in Unterfranken, der sehr viel Besitz hatte und auch für den Först angestellt hatte. Also es war krisig und was auch sehr witzig war, wir haben an einem Tag einen Zaun kontrolliert und der Zaun sollte sicherstellen, dass das Dammwild, was sehr auf seinem Grundstück war, nicht auf die anderen Grundstücke übergeht, weil die dann immer Treibjagden gemacht haben. Und dann mussten wir halt diesen Zaun kontrollieren, dass der halt, dass das Wild da nicht durchgeht. Also es war teilweise ein bisschen… Damit er es schießen kann. Damit es halt nicht auf die anderen Grundstücke geht. Ich dachte jetzt, es geht in eine andere Richtung, weil was ich auch kenne aus dem Forst ist, dass du halt Zäune machst um Jungbestände. Also wenn du jetzt irgendwo aufforstest, da ist ein Jungbestand, dass du das einzäunst, damit das Wild nicht reingeht und die kleinen Triebe verbeißt. Ja, sowas gab es da auch, aber das war wirklich einfach nur ein Zaun, der einmal quer durch den Wald ging. Also das war, ja, ich weiß nicht, danach habe ich dann schon gemerkt, dass das wahrscheinlich nicht ist, was ich machen will. Und ja, dann habe ich mal nach dem Abi geschaut und dachte ja, gut, irgendwas mit Umwelt, Natur. Und dann bin ich nach Braunschweig gegangen und habe da Umwelt-Naturwissenschaften studiert. Da habe ich ja sehr grundlegend erstmal naturwissenschaftliche Grundlagen bekommen, so Mathe, Physik, Chemie. Traum. War schön, auch die Mathe-Klausur. Nee, aber es ging dann alles und dann hat man sich später dann in den höheren Semestern ein bisschen spezialisiert. Dann um Geologie, Geomorphologie, Bodenkunde, Klimatologie. Da ging es um eigentlich alles, weil ja auch alles irgendwie mit allem zusammenhängt. Und da habe ich dann schon gemerkt, dass so die Klimatologie das ist, was mich am meisten interessiert und habe dann geschaut, wo gibt es denn Masterstudiengänge und bin dann nach Erlangen gekommen und habe da dann Klima- und Umweltwissenschaften studiert. Ist das ein gut besuchter Studiengang oder ist das, was damals, was heißt damals, ich weiß nicht, wie ist der so besucht? Es sind 15 Leute sind wir gewesen, die da angefangen haben und dadurch, dass der englischsprachig ist, waren da auch gar nicht so viele Deutsche, sondern viele Internationals aus Indien, Pakistan, Bangladesch. Also das war echt wild gemixt. Bevor wir gleich dahin gehen, wie es dann nach dem Masterstudium weiterging, gab es in deiner Kindheit irgendwann so einen Moment oder in deiner Jugend, in dem Bereich, von dem du erzählt hast, wo du das so als dein Thema identifiziert hast, dass du gesagt hast, da möchte ich einen Anteil meines Lebens reinstecken mindestens. Oder war das einfach immer schon so selbstverständlich durch die Art und Weise, wie du aufgewachsen bist, dass das irgendwie logisch war, dass du in die Richtung gehst? Ich glaube, das war schon immer logisch. Also ich wusste auch nach dem Abi, wusste ich nicht, was ich hätte anderes machen sollen. Also ich stand da und war so, ja, ich weiß nicht, was ich machen will, aber ich weiß schon, dass es in die Richtung gehen soll. Und irgendwelche anderen Berufe kamen für mich nicht so wirklich in Frage. Das war ja dann auch kein Beruf, was ich gemacht habe oder studiert habe oder so. Aber das war so, ich wusste das schon immer irgendwie. Und auf dem Bauernhof, auf dem du aufgewachsen bist, hattest du da irgendwie ein Bewusstsein für, dass die Natur in Gefahr ist oder so? Also dass du praktisch eine Mission hast, dass du das schützen willst? Oder war das einfach, weil das klang jetzt erstmal sehr idyllisch, so ein bisschen, da war die Welt noch in Ordnung. Und ich kann mir gut vorstellen, dass wenn man in so einem Bereich aufwächst, wo die Welt noch in Ordnung ist, dass man erstmal wenig Bedürfnis hat, irgendwas zu schützen, wenn man gar nicht sieht, dass es in Gefahr ist. Ja, nicht. Also ich glaube, da habe ich das jetzt noch nicht wahrgenommen, oder Temperaturanstieg. Aber das ist schon immer das, was man so im Hintergrund hatte. Es gibt weniger Schnee, wir haben weniger Schneetage. Oder wenn mein Papa berichtet hat, ja, früher konnte man hier öfter Schlitten fahren. Oder wir haben so einen See in der Nähe, wo man dann Schlittschuh laufen kann, dass das halt immer weniger wird, so im Hintergrund. Aber es war schon immer dieses, das ja früher war es schon anders, als es jetzt ist. Das finde ich auch schon krass in unserer Lebenszeit, so als Schlittschuhfahrer, da erwischst du mich gerade voll. Das war so ein ganz, ganz krasser Teil von meiner Kindheit. Ich bin auch am Bauernhof aufgewachsen und wir hatten, wenn du so aus der Tür gehst, einmal den Hof runter, war so ein Weiher, das war so der Dorfweiher, der Löschweiher auch. Und der war ungefähr so groß wie so eine, auch oval geformt eigentlich, wie so eine Eishockey-Arena. Und ich erinnere mich, der komplette Winter praktisch war für mich logisch, ich kam heim von der Schule, den Schulranzen in die Ecke geworfen, Schlittschuhe geschnappt und aufs Eis. Ich war immer der Erste, der da war, schon mal die ganze Eisfläche geräumt, bis dann die anderen dazukamen. Ich war schon warm und dann haben wir den ganzen Nachmittag gespielt, bis es dunkel wurde und dann bin ich erst heimgegangen. Jeden Tag. So gefühlt den ganzen Winter durch. Und die ganze Kindheit. Die ganze Kindheit, ja. Jedes Jahr. Wie rapide das war. Jedes Jahr war ich nicht einmal auf den Schlittschuhen, weil es halt einfach kein Eis gab, das fest genug wurde. Das Jahr vorher ging es mal auf so eine Überschwemmfläche für zwei Tage. Aber es ist so selten geworden, dass du das in der Natur machen kannst. Klar kannst du in die Eisarena gehen, aber das ist nicht das Gleiche. Das ist halt jetzt in der Zeitspanne, die wir erlebt haben. Wir sind jetzt nicht irgendwie, noch nicht so alt und weise. Als Millennials sind wir noch nicht so. Wie nimmst du die Themen aus dem Studium dann so mit in den Alltag? Ist es eher schockierend oder eher motivierend, dass man sagt, das Studium war für dich dann auch so ein bisschen der Richtungsdeut, Richtung Climate Hub. Wir kommen gleich dazu, was das ist, was du da gegründet hast. Oder mitinitiert. In Erlangen zumindest. Ja, aber ich bin ja total davon gegründet, habe ich es nicht. Und wie sieht so ein Studium aus? Motiviert es eher? Ist es erdrückend? Weil ich glaube, wenn man sich mit den ganzen Fakten beschäftigt, ist es erstmal wow. Wir haben es ein paar am Anfang gehört. Das kann einem natürlich trübe stimmen. Ja, also was halt vor allem irgendwie enttäuschend ist, dass man so denkt, ja gut, das ist jetzt nichts, was wir jetzt in den letzten fünf Jahren entdeckt haben, dass die Temperatur steigt. Das wussten die damals schon. Und wenn man sich überlegt, dass Angela Merkel mal gesagt hat, dass sie jetzt hier die Umweltministerin werden will und keine Ahnung. Und dann war sie Kanzlerin und gefühlt ist nichts passiert. Also mich macht es manchmal eher wütend, dass ich so denke, wie kann man denn so blind sein? Also das schon auf jeden Fall. Hast du irgendwie, weil du sagst, das macht dich wütend, hast du verschiedene Formen des Aktionismus irgendwie versucht für dich? Also keine Ahnung, warst du mal bei den Fridays for Future organisiert oder eine der anderen Organisationen, dass du diese Art von Öffentlichkeitsarbeit mal versucht hast? Also ich bin seit Anfang letzten Jahres bei Fridays for Future in Erlangen und habe da dann jetzt auch mehrere Streiks organisiert. Wir hatten jetzt auch Infostände zur Bundestagswahl oder haben so einen Flyer entworfen, was die Parteien für das Klima machen und so. Was ich während des Bachelorstudiums gemerkt habe, ist, dass sowas wie Behörde, wo man ja eigentlich auch viel Einfluss hat, nichts für mich ist. Weil gefühlt passiert da nichts. Und ich habe auch mal bei der Uni gearbeitet und da habe ich gemerkt, das frustriert mich einfach nur noch viel mehr. Wegen der Dreckheit? Ja, es passiert halt nichts, bis man die Leute findet, die dafür verantwortlich sind und bis da jemand antwortet. Und was da manchmal für Regularien Sachen verhindern, die eigentlich gut sind, das ist echt. Und da habe ich gemerkt, eine Behörde wird es auf jeden Fall nicht in meinem Berufsleben. Was motiviert dich dann tagtäglich? Immer wieder doch aufzustehen? Ja, was zu verändern. Aber auch meine Arbeit jetzt. Ich weiß nicht, kommen wir mal zu Climate Connection. Komm, mach den Übergang. Ja, genau. Also ich habe dann ein Auslandssemester gemacht in Spanien und danach war ich wieder in Deutschland und habe gesagt, hey, ich brauche noch einen Job neben dem Studium und bin dann auf Climate Connect gestoßen, weil die haben eine Stelle als Klimavernetzerin für Erlangen gesucht. Was macht eine Klimavernetzerin? Ich habe vorher schon von denen gehört und dann dachte ich so, ja, ich bewerbe mich mal. Eine Klimavernetzerin gehört zum Climate Hub. Ein Climate Hub besteht immer aus einer digitalen Plattform, die es für eine Stadt gibt. Da findest du alle Events, Veranstaltungen, Projekte, wo man mitmachen kann. Du kannst deine Ideen veröffentlichen, wenn du sagst, hey, ich möchte den und den Garten bewirtschaften. Wer kann mir helfen? Und kann die Leute direkt anschreiben. Das heißt, wenn du neu in der Stadt bist und nicht weißt, wo du dich engagieren willst oder wissen willst, hey, was gibt es Neues in Sachen Klima? Dann kannst du halt auf die Webseite gehen. Da gibt es für jeden Climate Hub, also für jede Stadt, die einen Climate Hub hat, eben diese Webseite. Aber was eigentlich fast noch wichtiger ist, es gibt eine 10-Stunden-Stelle als Klimavernetzerin. Und das habe ich jetzt für Erlangen gemacht oder halt auch immer noch. Dass ich neue Projekte anstoße, wie das Klimabindes zum Beispiel. Das ist ein sehr gutes Beispiel, weil es gab immer den Klimaentscheid in Erlangen und alle Organisationen haben irgendwie für sich selbst gestruggelt und durch Corona und die ganz vielen Krisen wenig Ehrenamtliche gehabt. Und dann haben wir gesagt, hey, es wäre doch cool, wenn wir ein Bündnis machen, dass wir halt als eine Stimme auftreten aus der Klimabewegung, weil auch in der Behörde wenig Druck vorhanden war, weil halt aus der Zivilgesellschaft nichts mehr kam. Und dann haben wir halt ein Treffen gemacht, was ich organisiert habe, wo wir halt alle Organisationen zusammengeholt haben und gesagt haben, hey, lass uns doch mal ein Klimabündnis machen. Und dann haben wir einen Klimastreck zusammen organisiert. Wir haben einen Parking-Day organisiert. Das heißt, wir haben eine Straße sperren lassen und gezeigt, was man auf Parkplätzen denn Besseres machen kann außer Parken. Wie lange ging das oder nur am Tag? Nur einen Tag ging das. Das ist immer Ende September. Was schafft man in einem Tag? Ja, wir haben zum Beispiel gekocht auf der Straße. Wir hatten ein Smoothie-Bike, wo man sich seinen eigenen Smoothie erradeln konnte. Wir haben Kreide malen gemacht. Smoothie-Bike ist cool. Warte mal, ich will das Smoothie-Bike noch kurz verstehen. Ist das so, dass praktisch die Kette direkt an den Mixer angeschlossen ist oder machst du mit dem Fahrrad Strom über den Generator? Nee, du machst keinen Strom. Also der Mixer steht hinten auf deinem Gepäckträger drauf und dann trittst du und dann dreht sich ja… Also das Fahrrad ist Platzanrad mit dem Mixer. Genau. Voll cool. Ja, das ist mega witzig. Kann ich sehr empfehlen. Kannst du hochschalten dann? Ich weiß nicht. Ich bleibe zu lange bei dir. Doch, man konnte auch schalten. Ja, aber du kannst eigentlich jedes Fahrrad da anschließen. Gebrauch ich nicht. Es gibt so Aufbau-Extra. Das kannst du theoretisch mit jedem Fahrrad machen. Das heißt, du boxst das Fahrrad hinten ein bisschen auf, dass das Hinterrad frei ist und schließt an das Hinterrad irgendwie dann den Mixer an. Genau, richtig. Also für alle Fitness-Gurus und so wäre das eigentlich optimal, weil du machst erst deinen Sport und hast gleich danach dein Smoothie eigentlich parat hinter dir. Und es geht auch schneller, als man denkt. Tatsächlich. Also ich dachte, man sitzt da länger drauf. Aber es geht eigentlich gut. Ja, je nachdem, was man halt reinschmeißt. Da bist du schon wieder auf dem Weg. Ja, ich bin schon wieder auf dem Weg. Ich bin schon wieder auf dem Weg. Ich bin schon wieder auf dem Weg. Da kommen wir nochmal drauf zurück. Das war ja Teil der Veranstaltung mit dem Parking Day. Wie habt ihr das angemeldet? Bei der Stadt? Ist das eine Protestaktion gewesen? Ich habe das als Versammlung angemeldet und das gab es auch schon öfter, den Parking Day. Und dann wird halt die Straße gesperrt für den Tag. Die habt ihr euch ausgesucht oder hat die Stadt dann gesagt, naja, an der Straße da. Ja, die haben wir uns ausgesucht. Da sind die schon recht offen, weil das ist ja Versammlungsfreiheit. Also man kann einiges unter Versammlungsfreiheit laufen lassen. Also ich meine, ich habe auch letztes Jahr für Fridays for Future einen Streik als Fahrraddemo angemeldet und dann dachte ich, ja, ich frage mal nach der Autobahn. Ja, da waren sie nicht so begeistert. Nee, das können wir nicht machen, weil das ist auch gar nicht unser Gebiet und bla bla. Und dann meinte ich so, ja gut, aber die B4, also eine Bundesstraße zur Autobahn hin, wie wäre es denn? Die so, ja, okay, das können wir machen. Echt? Wie gemein. Mich überrascht das deswegen, weil Bundesstraße ist ja genauso Bundeshoheit wie auch die Autobahn. Also die sind ja beide unter dem Bund, nicht unter dem Land oder unter der Gemeinde. Deswegen überrascht mich jetzt, dass sie das zusagen können, aber Autobahn nicht. Also ich verstehe schon, dass es ein Unterschied ist, aber krass. Sehr schön. Ich glaube, eine Autobahn darf man halt wirklich nur dann sperren lassen, wenn es um die Autobahn auch geht. Also wenn da irgendwie Baumaßnahmen oder so sind oder die ausgebaut werden sollen. Ich glaube, dann darf man auch die Autobahn nehmen, aber so für einen normalen Klimastreik halt nicht. Ein bisschen zu groß kreiert. Aber wenn du so einen Parking Day hattest, hast du danach irgendwas gemerkt von den Bewohnern, die da waren oder von der Stadt als solches? Vielleicht mal eine Überlegung, ja, da können wir wirklich was draus machen. Ja, tatsächlich war in der Straße sowieso was geplant als Pilotprojekt, dass man da Parkplätze wegnimmt. Deshalb war das da auch eh ein sehr heißes Thema. Aber ja, womit man halt auch viel zu tun hat, sind halt Leute, die dann da durchfahren wollen und das dann nicht können oder sich gestört fühlen. Oder wenn wir dann das Smoothie-Bike mit dem Fahrrad dahin, mit dem Auto dahin bringen, dann ist es so, ah ja, die sind hier für Klima und dann kommen die alle mit Auto. Ja, auch sowas dann, ja. Es würde ja da bleiben, wenn... Ja. Das heißt, euer Auftrag ist vor allem dieses Vernetzen. Genau, also das Vernetzen von den Ehrenamtlichen, das Stärken des Engagements, was schon da ist. Das ist ein wichtiger Teil, aber ein anderer Teil ist auch noch, neue Menschen ins Engagement bringen. Also Menschen, die sagen, hey, ich interessiere mich für das Klima und ich habe eigentlich Lust, was zu tun, ich weiß jetzt nicht wirklich wie. So eine Art Jobcenter? Genau, so eine Börse, hey, wir zeigen dir, wo du dich engagieren kannst. Und zum Beispiel da ist auch die, ich glaube, die kennt ihr auch, die Ehrenamtliche Balkon-Solar-Initiative entstanden, Stecker-Solär. Die gibt es in Erlangen. Da war ich noch nicht da, aber da haben wir auch einen Kick-Off organisiert in der Uni und haben gesagt, hey, du interessierst dich für das Thema Energie oder für Balkongraftwerke oder was auch immer. Und dann kamen da halt 60 Leute und dann haben wir danach gesagt, hey, wir machen mit euch eine Initiative, wer danach noch Bock hat. Wir treffen uns dann und dann und dann die Rolle als Klimavernetzerin ist dann, dass man den Gruppen Strukturen gibt. Dann macht man das Kick-Off. Danach kommen halt weniger Menschen, das ist ja auch klar. Und dann betreut man die am Anfang. Dann sagt man, hey, ich schreibe jetzt das Protokoll, ich mache die Abstimmung für die Treffen. Wir gucken mal, wo es uns hinführt. Dann haben die einen Workshop bekommen und sich Fachwissen angeeignet und dann zieht man sich da immer so mehr raus. Und ja, jetzt mache ich eigentlich mit denen nur noch gemeinsam Projekte, aber ich gehe nicht mehr zu den Gruppentreffen. Das machen die jetzt halt alles alleine. Die machen jetzt Sammelbestellungen. Die geben jährlich hunderte Beratungen, was mega cool ist. Sind auf diversen Infoständen und Sommerfesten und ja, es ist mega cool. Es geht eigentlich darum, für Menschen ein neues Engagement zu finden. Ja, über die kamen wir glaube ich zusammen. Liebe Grüße an den Dali, der hat uns glaube ich vernetzt. Der war der, der mich angeschrieben hat damals. Er meinte, wir bräuchten noch einen Moderator. So, hast du Lust? Und dann kamen wir zwei dazu. Also liebe Grüße an der Stätte, die scheinen sehr umtriebig zu sein. Voll cool. Climate Hub ist nicht nur in Erlangen, gibt es in verschiedenen Städten? Genau. Die übergeordnete Organisation ist Climate Connect. Und als Climate Connect betreiben wir deutschlandweit fünf Climate Hubs. Also wo wir eine eigene Plattform haben und vor Ort immer eine Klima-Vernetzungsperson. Und die bekommt auch immer noch Unterstützung aus dem Kernteam, weil mit zehn Stunden in der Woche für eine Stadt das Engagement zu stützen, ist gut, weil man hat überhaupt eine Person, die bezahlt wird. Aber es reicht lange nicht aus. Ich glaube, da könnte man auch eine Vollzeitstelle machen. Aber ja, wir versuchen da unser Bestes zu geben. Und du bist jetzt auch nur zehn Stunden die Woche da? Ich bin, ja, ne. Also für Erlangen habe ich zehn Stunden zur Verfügung. Also ich habe dann letztes Jahr im Juli mein Studium abgeschlossen und hatte da immer noch die zehn Stunden Stelle und habe dann noch 30 Stunden dazu genommen und bin aber noch für andere Städte verantwortlich. Also ich bin jetzt noch für Würzburg verantwortlich, da es jetzt seit letztem Jahr im November ein neuer Climate-Hub und ich bin noch für den Landkreis Emden bei Freiburg verantwortlich. Das heißt, es teilt sich so ein bisschen auf. Ist schon ein Stück. Muss man viel reisen oder geht das alles digital? Das meiste geht digital, aber bei so Veranstaltungen sind wir halt schon immer gerne dabei. Das heißt, so ein, zwei Mal, ja, alle paar Monate sind wir dann schon da. Aber das gefällt mir eigentlich auch sehr gut. Wie sind da die Herausforderungen pro Stadt? Also wie bist du in Erlangen reingerutscht und was hast du gemerkt? Wo es anders tickt? Ich meine, du kommst aus dem Norden. Wie ist dir die fränkische Kultur aufgestoßen? Und jetzt auch so die Verbindung zu schaffen zwischen den ganzen Städten Richtung Freiburg dann auch und alles Mögliche. Ja, also in Erlangen ist es mir echt sehr leicht gefallen, da die Leute kennenzulernen, weil alle wirklich sehr offen sind und wirklich engagiert, weil ich glaube, ich arbeite auch so ein bisschen in einer Bubble, weil ich ja eigentlich mit den Menschen arbeite, die sich engagieren und die wissen, wie wichtig das ist. Und deshalb ist es auch so cool, weil ja, alle irgendwas tun, was bewegen wollen. Das ist echt ultra schön. Du musst erst mal dich motivieren, weil die kommen ja zu dir mit. Genau, auf jeden Fall. Und was ein bisschen anders ist in Embing bei Freiburg, das ist ein Landkreis und im Landkreis Leute zu erreichen, ist nochmal ganz anders als in der Stadt oder auch mit Social Media oder so. Also das sind echt Herausforderungen, mit denen wir zu kämpfen haben. Oder wie kommen wir denn an die jungen Leute auf dem Land? Gibt es die da? Wo sind die? Wie erreichen wir die? Also das ist echt schon anders. Weil es alles ein Zerr-Test oder andere Schlagmensch oder wie würdest du das beschreiben? Ja, also ich weiß nicht, worauf die so richtig anspringen. Also wo muss ich was aufhängen, dass halt junge Leute das sehen? Also in Erlangen hänge ich das halt in die Innenstadt. Gut, in Embing gibt es auch so kleinere Städte, wo man was hinhängt, aber das sind ja nicht die jungen Leute. Wo sind denn die? Also nicht die in der Schule, aber die 18- bis 30-Jährigen. Sind die dann in Freiburg in der Stadt oder wo leben die? Also es gibt halt nicht so Cluster, wie man sagt, ja, studieren in Wohnheimen, so zum Beispiel. Das ist halt eine Herausforderung. Aber halt auch mega cool. Ich hoffe, das können wir irgendwann knacken und haben dann die Lösung. Das wäre der Grotto-Plan für überall hier eigentlich. Sobald man hier zehn Minuten rausfährt, bist du auch. Bei der Wahl hat man das gesehen, die AfD punktet da ganz gut in der Aufstellung. Da kann man sich was abschauen, was die Plakate zumindest angeht. Die finden sich da oft verlassen. Aber es ist sehr cool. Wenn du jetzt überall, ich sag mal in Süddeutschland bist du hauptsächlich tätig, wenn du da überall rumkommst, merkst du da einen gewissen, also war das eine Challenge für dich, dann auch in Erlangen anzukommen, als neue Initiative, das überhaupt durchzusetzen? Oder alle waren bereit eigentlich für Climate Hub als solches da anzusetzen und haben es dann sofort angesprochen. Das war ja auch immer Bündnis Erlangen, hat sofort funktioniert. Oder gab es da auch Herausforderungen zu sagen, okay, das war doch ein bisschen schwieriger, jetzt da alle aufeinander zu kriegen? In Erlangen waren die eigentlich alle sehr offen. Aber das liegt vielleicht auch ein bisschen daran, dass in Erlangen der erste Climate Hub gegründet wurde. In ganz Deutschland? In ganz Deutschland, genau. Also hast du doch den gegründet. Nee, nee, nee. Ich kann noch mal ein bisschen ausholen. Die beiden Gründer von Climate Connect ist Tobi und Chris und die haben in Erlangen studiert und waren zusammen in einer nachhaltigen Hochschulgruppe bei SNIP. Was ist SNIP? SNIP, ähm, puh. Ich weiß, ich kann dir gerade nicht die Abkürzung sagen. Was machen die? Die machen halt neue Nachrichten. Also die haben zum Beispiel in der Mensa so einen Fußabdruck eingeführt, wo jetzt immer auf dem nachhaltigsten Gericht oder klimaneutralsten Gericht jetzt dieser grüne Fußabdruck drauf ist. Und dafür haben die sich eingesetzt, haben mit der Mensa geredet und das halt eingeführt. Und für so nachhaltige Angelegenheiten ist SNIP jetzt da. Ist das ein Teil von der Uni? Nee, eine Hochschulgruppe. Okay. Ja, gibt's auch die grüne Hochschulgruppe oder ÖkoRev oder was auch immer. Also es ist einfach nur eine Gruppe Studierender, die sich halt für Nachhaltigkeit ansetzen. Genau. Und die haben dann auch beide gesagt, sie würden halt ihr Leben oder ihre Arbeit gerne für den Klima widmen und haben dann auch mit SNIP, glaube ich, ein Fest organisiert, wo dann alle Ehrenamtlichen oder Engagierten zusammenkamen und die kannten sich halt teilweise gar nicht. Und das ist halt oft das Problem, dass viele was machen, aber sich nicht austauschen oder keine Zeit für Austausch ist. Und dann haben die gesagt, hey, wir wollen das ändern, wir machen eine Klimavernetzungsplattform. Und dann ist das gestartet als globales, digitales Klimaschutznetzwerk Climate Connect, wo alle ihre Projekte teilen können, wo man das teilen kann, wo man Best-Practice-Projekte übernehmen kann und sagen kann, hey, das wollen wir hier auch umsetzen. Und sind das so ganz global angekommen und dann kam auch Corona und dann war eh auch alles digital, nur haben sie dann bemerkt, dass es halt sehr schwer ist, so global Sachen zu bewegen. Man muss sehr viel lokaler sein als dieses globale Netzwerk und haben dann gesagt, gut, dann machen wir jetzt dieses Konzept von einem Climate Hub, dass wir eine eigene Seite für jede Stadt bauen und halt dazu eine Person anstellen, die sich dann ja Teilzeit drum kümmert. Und es ist auch sehr cool. Es gibt ja in Deutschland jetzt noch fünf andere Klimavernetzer*innen, mit denen wir auch regelmäßig einen Austausch haben und dann gucken wir halt, was funktioniert in Stadt XY, was funktioniert da. Wir haben jetzt zum Beispiel im Landkreis Emding auch so ein Kick-Off für eine Balkon-Solar-Initiative gemacht und das klappt halt da auch ultra gut. Und die sind jetzt auch am Anfang. Was bewährt sich dann. Genau. Oder in Potsdam wurde letztes Jahr eine Bürgerenergiegenossenschaft, haben wir einen Kick-Off dazu gemacht. Und das haben wir jetzt in Würzburg nochmal gemacht. Und so können wir halt gute Projekte immer wieder übernehmen und halt auch aus den Fehlern lernen oder ein Klimabündnis wird jetzt auch in Potsdam gegründet. Und das ist halt mega cool, dass man sich da so die Bälle hin und her spielt und guckt, was klappt hier gut und wir übernehmen es einfach und müssen nicht jedes Mal komplett von vorne anfangen. Ja, es hat Neuerfinden. Wann haben die das gegründet? 2021. Ah, okay. Also tatsächlich so in Corona. Ja. Krass. Oder ich glaube der Climate Hub, der lang ist, seit 2021. Ich glaube die haben schon vorher angefangen. Und wie lange bist du jetzt dabei? Ich bin seit September 2023 dabei. Also was ich so cool fand an deiner Geschichte, ist wie du praktisch aus dem Studium heraus direkt einen Klimajob praktisch gefunden hast oder machen kannst. Das finde ich so cool, weil ich kenne einige Menschen, die haben halt schon Verbindlichkeiten. Durch eine Familie, durch Kosten, die du hast. Und jetzt den Job zu einem Klimajob zu machen, ist super schwer. Und deswegen fand ich das so interessant, wie du gleich von Anfang an dafür gesorgt hast, dass dein Wirken so ist. Finde ich super interessant. Zu dem Angebot, das ihr habt, wenn jetzt eine dieser klimabewegten Personen da draußen, die uns vielleicht zuhört, auf die Seite geht, was finden die bei euch? Was ist das Angebot, das ihr für die habt? Sie finden auf jeden Fall Projekte aus ganz Deutschland, aber auch weltweit. Weil jeder Mensch kann eigentlich da ein Projekt einstellen und sagen, hey, das machen wir. Und sich da anmelden und direkt den Leuten auch schreiben, wenn man da ein Projekt sieht, was einem besonders taugt. Dann kann man die Leute direkt anschreiben und fragen, hey, wie habt ihr das gemacht? Können wir uns mal austauschen? Also man hat direkt diese Kontaktmöglichkeit und sieht halt, was in anderen Städten oder anderen Ländern auch geht. Gibt es da irgendwie ein Qualitätsmanagement, das ihr habt oder so? Oder kann da jeder jeden Quatsch reinschreiben? Also wenn ich jetzt da irgendeinen Blödsinn reinschreibe, landet es dann trotzdem wie auf so einer früheren Facebook-Timeline oder so? Ja, es gibt schon eine Moderation. Es gibt schon auch Regeln. Es geht um Klimaschutzprojekte, aber nicht um persönliche, sondern es geht darum, über das eigene persönliche Umfeld hinauszuwirken. Also ich kann da nicht einstellen und sagen, ja, ich ernähre mich vegan. Ja, das ist cool. Mach's weiter. Aber das ist nicht der Sinn der Plattform. So ein virtueller Schulterklopfer. Okay, das heißt, was ich da erwarten kann, ist, ich möchte irgendwas tun, ich weiß aber nicht so recht, was. Dann gehe ich auf die Seite Climate Connect und kann anschauen, was haben andere Menschen weltweit so getan. Und wenn mir da was gefällt, dann schaue ich mir an, was haben die da herausgeladen, was hat bei denen gut geklappt, was nicht so gut geklappt und kann es dann übernehmen, versuchen Mitstreiter*innen zu finden und das selbst zu machen. Ja, richtig. Und von da aus kommt man noch auf diese Städteseiten. Genau. Wie regionalstädtisch sind die? Also wenn ich jetzt zum Beispiel Climate Hub Erlangen nehme, aber ich wohne in Nürnberg oder Fürth oder keine Ahnung, eins der angrenzenden Städte, finde ich da trotzdem was oder ist das wirklich Erlangen und hört an der Stadtgrenze auf? Ja, also es hört an der Stadtgrenze auf, aber du kannst ja trotzdem den Leuten schreiben oder Teil davon sein. Es geht ja auch ein bisschen darum, so eine Bewegung an Menschen zu schaffen und sichtbar zu machen. Also ich finde es immer sehr eindrücklich, wenn man auf die Seite geht und dann mal schaut nach den Mitgliedern und dann sieht man die ganzen Gesichter, die halt dabei sind und was machen. Das ist auch sehr motivierend, weil ja im Studium hatte ich es oft mit Kipppunkten zu tun. Die Erdkipppunkte oder die sozialen Kipppunkte? Ja, die Erdkipppunkte mit sozialen Sachen war im Studium irgendwie nicht so viel. Es war sehr wissenschaftsbasiert, aber diese Kipppunkte, ich kippe mit meinem Stuhl zurück immer ein Stück weiter, ein Stück weiter und irgendwann bin ich an einem Punkt, wo ich umfalle, obwohl ich gar nicht viel mehr gemacht habe als davor. Und das hat mich da auch schon sehr bewegt und fand ich sehr eindrücklich, sei es jetzt die atlantische Strömung, der Golfstrom oder westenthaltisches Eisschild oder Amazonas Regenwald, aber man kann das Ganze ja auch übertragen auf soziale Kipppunkte. Und diese Bewegung, die man schafft, wenn man sagt, hey, wenn jeder ein bisschen was tut oder das zum neuen Standard wird, dass man sich für was einsetzt, dann haben wir schon so viel geschafft und das müssen auch nicht alle sein. Man muss nur halt diesen Kipppunkt finden und das ist halt auch ein bisschen das Ziel. Wie nimmst du so in deiner Zeit, in der du jetzt dabei bist, die, wie soll ich sagen, du hast viel mit engagierten Menschen zu tun und das ist, glaube ich, wahnsinnig motivierend auch zu sehen, weil jeder hat andere Ideen, die ganze Energie, die aufkommt. Wir sind auch hin und wieder auf solchen Veranstaltungen und merken, wow, das ist so cool, in einem Raum zu sein, wo nur engagierte Menschen sind. Das ist eine ganz, ganz tolle Energie. Jetzt sind aber halt nicht alle Menschen in so einem Raum, logischerweise. Wie nimmst du das so über den Lauf der Zeit wahr? Werden das mehr Menschen, werden das weniger Menschen, weil andere Probleme dazukommen? Wie erreicht der Menschen außerhalb der Bubble? Wie ist da so dein Empfinden? Also ich glaube, es fluktuiert ganz stark. Ich meine, die Fridays-for-Future-Welle, die hat das Ganze ja so ein bisschen angetrieben und ich glaube, es ist jetzt halt abgeflacht, aber ich glaube, lass noch in den Ahrtal kommen und vielleicht ist dann wieder das Klimathema vielleicht weiter vorne, weil gerade sind so viele andere Krisen, Ukraine, Trump. Also da rückt das Klimathema halt in den Hintergrund der Menschen, obwohl das halt ja eigentlich eines der drängendsten Fragen unserer Zeit ist. Die Grundlage. Und es ist die Grundlage von allem und das ist eigentlich auch allen bewusst. Nur ich glaube, man lebt halt irgendwie dran vorbei. Es ist halt nicht jeden Tag in den Nachrichten. Wie framst du dann, wir hatten es gerade, da sind ganz viele motivierte Menschen und man könnte natürlich tagelang von diesem Light reden, was eben das Klima verursacht. Aber ich finde es total cool, dann eben solche kleinen Projekte wie der Smoothie-Maker oder wenn ich jetzt zum Beispiel hier in Schwabach einen Urban Garden gründen will, wie lenkst du dann so diese Motivation und bündelst die von ganz vielen Menschen und was ist der Outcome danach? Merkst du danach so bei den Leuten eine ganz andere Lebenseinstellung? Also ich kenne es zum Beispiel, wir hatten uns gechallengt, der Patrick und ich, dass wir halt, das war erst damals das vegetarische Dasein und es hat, ohne es zu wissen, diese kleine Challenge ganz viel ausgelöst, ganz viel Bewusstsein ausgelöst, ganz viel Positivismus im Sinne von "Ich fühle mich auch fitter, ich fühle mich auch gesünder als solches", was wir damals nicht beachtet haben. Aber solche Aktionen, wo man eben sowas bündelt, wie merkst du dann so den Backlash, der positiv auf dich wieder zurückfällt? Also das mit dem Stadtgarten ist eigentlich ein ganz gutes Thema, weil Anfang letzten Jahres kam jemand auf mich zu, eigentlich war er in einem anderen Projekt involviert, und dann kam er auf mich zu und meinte "Hey, ich habe hier in der Nähe vom Hauptbahnhof in Erlangen einen Garten, ich kann den aber nicht alleine bewirtschaften, das sind 700 Quadratmeter, ich weiß nicht so richtig, was ich damit machen soll." Wo in Erlangen? Direkt beim Hauptbahnhof eigentlich, ist mega cool die Lage. Das ist ja jetzt so das Parkplatz. Ja, daneben. Da kann man sich ja in das Asphaltieren und den Parkplatz aufschneiden. Ja, und dann meinte sie so "Hey, ja cool, also da können wir auf jeden Fall was machen, ob ich da einen Kick-Off organisiere oder wie auch immer." Und dann habe ich eine Person gefunden, die eh schon in diesem BNE, also Bildung für nachhaltige Entwicklung, das Bereich tätig ist, und habe da das erzählt und sie meinte "Ah ja, ultra cool." Und dann hat sie organisiert, manchmal haben ja so Firmen so Tage, wo sie sich ehrenamtlich engagieren und das dann aber bezahlt bekommen von der Firma. Und dann waren da 15 Menschen in diesem Garten für einen Tag und haben den komplett auf Vordermann gebracht. Also vorher war es eigentlich nur Wildnis und jetzt gibt es da einen Hügelbeet und so eine Spirale und einen barrierefreien Zugang und auch einen Hochbeet. Da kann jeder rein jetzt. Genau, wo man einen Hochbeet quasi, wo man mit Rollstuhl drunter fahren kann und dann auch pflanzen kann. Und es ist mega schön geworden und das ist eigentlich nur durch die Vernetzung zustande gekommen. Die haben das einfach so unter sich ausgemacht, das haben wir Flyer gemacht, dass da halt Schulen und Kindergärten Führungen machen können und so ein bisschen lernen können, wie sie Gärtnern oder ja so Pausenbrote selber machen oder so Salate mit den Kräutern aus dem Garten. Kommen dann Leute durch so ein Projekt dann auch wieder zurück auf dich zu, dass sie das gesehen haben? Aha, kleinen Mithalp? Teilweise schon, ja, doch. Und gelingt das immer so gut? Also ich habe einen großen Respekt vor der Organisationsarbeit, die du da hast, weil wenn ich Dinge organisiere, fühlt es sich für mich immer, ich bin vielleicht nicht der große Organisator, ich bin eher der Kreative oder keine Ahnung, wie man es nennen will. Für mich fühlt es sich immer so an, als wäre das so, ich muss ständig Leuten hinterher laufen, das ist so anstrengend, dann Leuten hinterher zu telefonieren, noch eine E-Mail und so. Wie ist das bei dir? Klappt das immer oder ist das oft, dass Leute am Anfang begeistert sind und dann fadet es irgendwie so ein bisschen aus? Ja, man muss glaube ich schon klar, gerade bei neuen Gruppen, gute Strukturen am Anfang geben, weil sonst geht so dieser Hype vom Anfang ganz schnell aus, wenn da kein konkretes Projekt dahinter ist, dann verliert man halt auch die Menschen. Das klappt nicht immer, aber man lernt auch immer daraus, was ich sehr viel frustrierender finde als mit, also ehrenamtlichen Menschen laufe ich gerne hinterher, den schreibe ich auch gerne ein paar Mal, das ist kein Ding für mich. Was ich nur nerviger finde ist, wir müssen uns auch um die Finanzierung kümmern, weil wir sind teilweise von den Kommunen gefördert und teilweise auch durch Fördermitgliedschaften und es ist immer so, eine Kommune findet das gut, wenn es einen Climate Hub gibt in ihrer Stadt, aber dafür zahlen eher nicht so gerne. Und das ist so das, was mich eher ein bisschen umtreibt, dass ich mir denke, hey, ihr findet das alle cool, aber ihr wollt es nicht bezahlen. Kannst du das nochmal erklären mit der Finanzierung, wie wird dein Gehalt bezahlt? Das kommt aus unterschiedlichen Töpfen, also jeder Climate Hub ist für sich finanziert, die sind unabhängig und da ist dann immer die Klimavernetzungsstelle drin, ein paar Stunden aus dem Kernteam, die halt Vollzeit angestellt sind und die Plattform, die Pflege der Plattform, dann noch Veranstaltungskosten. Und dann, wenn wir einen neuen Climate Hub aufbauen oder wenn jemand zuhört, der gerne einen Climate Hub in der Stadt haben möchte, gerne schreiben, dann versuchen wir immer auf die Zivilgesellschaft zuerst zu gehen und die zu fragen, hey, was sind eure Bedarfe, könnt ihr sowas gebrauchen, wird sich sowas hier lohnen? Wen fragt ihr da? Zum Beispiel Klimabündnisse oder Naturschutzgruppen. Also die, die schon engagiert sind, versuchen dann mit denen zu sprechen und schon mal den Rückhalt zu haben, weil ich meine, wenn wir in eine fremde Stadt gehen, dann ist es immer schwierig. Genau, dann sind es die Zivilgesellschaft, die wir dann hinter uns versammeln wollen und dann gehen wir auf die Stadt zu, weil die Stadt hat ja auch eine Verantwortung für das Ehrenamt, aber auch für Klimaschutzmaßnahmen. Die hört wahrscheinlich auch auf die lokalen Menschen mehr, als jetzt Klimabundesärler kommt hier in Schwabach ran und sagt, ich will hier was machen. Das wird wahrscheinlich mehr ignoriert, als die Leute, die aus Schwabach kommen, dann was bewegen wollen. Ja, und mit der Stadt kann man halt auch viel mehr umsetzen. Also zu der Erlanger Stadtbehörde habe ich auch echt einen ziemlich guten Draht. Also da tauschen wir uns immer wieder aus und machen auch Projekte gemeinsam und das ist richtig gut und das wollen wir halt auch fördern. Also wir wollen es halt mit den Menschen vor Ort machen, aber auch mit der Stadt, dass man so beides hat, dass wir zwar schon, als wir kommen aus der Gesellschaft, wahrgenommen werden, wenn wir eine Veranstaltung machen, dann soll das nicht die Stadt organisiert haben, das machen schon wir. Aber es soll schon auch was bewirken können und dass man da auch Ansprechpersonen hat, auf die man zugehen kann, wenn man Projekte durchsetzen will. Wir hatten es ja vorhin von den Behörden. Triffst du da auf sehr viel Misstrauen oder sind es meistens Projekte, wo die Stadt einfach sehen kann, okay, wer hat was gegen den Garten, der öffentlich zugänglich ist, barrierefrei? Oder gibt es da auch schon so Sachen, ich meine, du hast vorhin erzählt, bei den Parking Days, da gibt es halt die lokalen Bewohner, die da sagen, ich muss da durchfahren. Was sind so die Challenges da, wenn man sagt, ich glaube, da haben wir viele Leute Respekt vor, ich will was in meine Stadt initiieren, aber ich muss dafür aufs Amt. Also wie groß sind die Hürden? Also eigentlich nicht so hoch, nach meinen bisherigen Erfahrungen. Also wir arbeiten mit dem Klimaschutzmanagement eigentlich ziemlich gut zusammen, weil da sitzen ja auch Leute, die was bewegen wollen. Die sind in der Stadt? Genau, die sind in der Stadt und die haben vielleicht manchmal einfach nur einen beschränkten Radius, wo sie halt was machen können. Da kommt ihr dann mit den Ideen? So, da versuchen wir dann möglichst gut zu arbeiten, Synergien zu finden. Sorry, diese Stadt, die so eine Abteilung, eine Ressort, Klimaresort? Behörde? Behörde, Klimabehörde hat, findet man die, also ist die staatlich vorgegeben mittlerweile oder ist das was, was die Stadt schon initiiert haben müsste? Also gibt es eigentlich in den meisten Städten und man kriegt auch Zuschüsse, wenn man einen Klimaschutzmanager oder -managerin einstellt. In der gleichen Stadt? Ja. Okay. Doch. Manche legen es auch zusammen. Also in dem Ort, in dem ich früher gewohnt habe, das war eine ganz kleine Gemeinde und als die sich eine Klimamanagerin einstellen wollten, hat sich das praktisch für diese eine kleine Gemeinde nicht gelohnt. Die hat sich dann mit, ich weiß jetzt nicht genau, ob es zwei oder drei andere Kommunen, die auch kleinere Kommunen waren, zusammengeschlossen und haben dann praktisch zusammen eine Klimamanagerin oder Klimaschutzmanagerin angestellt. Aber das war wahrscheinlich genau das gleiche, dass das dann gefördert wurde und… Lohnt sich. Ja. Du hast gesagt, dass das ein Geldtopf ist. Was ist noch dabei? Fördermitgliedschaften hast du gesagt? Das sind dann Unternehmen? Genau. Also als Unternehmen kann man Fördermitglied werden oder Vereine oder Privatperson. Genau. Das ist dann eine Spende im Endeffekt, ne? Genau, richtig. Eine dauerhafte Spende. Und du hast gesagt, dass das der Bereich ist, der Climate Hubs, also der Städte. Wie finanziert sich dann Climate Connect, also die übergeordnete Organisation? Aus den Climate Hubs. Also es ist immer für jeden Climate Hub haben wir eine 10-Stunden-Stelle, aber es kommt immer auf die Größe von der Stadt an. Für Erlangen haben wir zum Beispiel eine 10-Stunden-Klimavernetzungsstelle und 15 Stunden aus dem Kernteam. Und so ist es dann für jeden Climate Hub und so haben wir jetzt drei Vollzeitkräfte und dann die lokalen Vernetzer*innen vor Ort. Genau. Du hast irgendwann mal erwähnt in einem Vorgespräch, dass ihr natürlich auch, also euer Job ist ja irgendwie ein Wandel voranzubringen. Wandel ist ein schöneres Wort für Veränderung. Das heißt vor allem auch politische Veränderung. Wie schwierig ist es für dich jetzt in der Stadt, wie sagt man im Plenum, wie sagt man dazu? Stadtrat. Stadtrat, whatever. Also ihr werdet ja finanziert von der Stadt, aber gleichzeitig versuchst du ja da Veränderung voranzubringen in eine Richtung, die praktisch eigentlich uns allen dient, aber das sieht ja nicht jeder in der Politik so. Das ist schon ein Spagat, oder? Wie schwierig ist das? Ja, das ist ein schmaler Grad, auf dem man sich da bewegt. Also als wir die Idee mit dem Klimabündnis im letzten Jahr hatten, da war ich am Anfang auch skeptisch, wie gut es in der Politik ankommt. Weil da Organisationen dabei sind, die gerne gegen die Politik schießen? Nee, nicht unbedingt, aber es gab dann in Erlangen auch die Haushaltskrise, wo dann sehr viele Millionen, ich glaube 120 Millionen im Haushalt einfach weggefallen sind. Diverse große Firma hat Steuerlöcher gefunden. Genau. Naja und die große Befürchtung war dann eben, ja gut, das wird jetzt halt alles beim Klimaschutz gekürzt, weil Klimaschutz in Bayern ja auch keine Pflichtaufgabe der Kommune ist. Nur in Bayern? Ich weiß nicht, ob nur in Bayern, aber es gibt auf jeden Fall Bundesländer, wo das eine Pflichtaufgabe ist. In Bayern ist es nicht so. Und deshalb kann man sich da halt auch sehr gut drauf ausruhen, im Klimaschutz zu kürzen. So und dann haben wir als Klimabündnis auch einen offenen Brief an die Politik geschrieben, an den Stadtrat und den Oberbürgermeister. Und da war ich mir dann schon nicht so ganz sicher, weil wir ja als Climate Hub auch abhängig sind von der Stadt und von der Förderung, da dachte ich so, wie kommt das wohl an? Aber es hat sich rausgestellt, es kam eigentlich super gut an und die waren sogar sehr dankbar, dass von der Klimabewegung auch mal was kam, weil die halt in letzter Zeit so schwach war und haben sich eigentlich gefreut, hey, jetzt, wir wollen ja auch gerne was im Klimaschutz machen und jetzt, wenn ihr uns den Grund dafür gebt und halt in der Presse zeigt, dass ihr das wollt, dann haben wir auch eine gute Begründung, das durchzusetzen. Also es war so ein bisschen… Okay, also manchmal muss man eine Forderung einfach stellen, damit die Begründung dafür geliefert ist. Genau. Also… Das ist ganz neu gedacht eigentlich, ne? Politik nervt schon immer. Okay, krass. Ja, also die waren halt echt wirklich eher dankbar, dass da was passiert ist als nicht. Was sind so die größten Herausforderungen in deiner Arbeit? Hm… Puh… Hab keine. Läuft nicht. In Bezug auf was? Dinge, die dir einfach… wo du dir wünschst, es würde mehr flüssiger gehen, leichter gehen. Oder wo du das Gefühl hast, dass es so ein uphill battle, so, dass es einfach schwierig ist. Ja, vielleicht die Finanzierung durch die Behörden, das ist immer ein sehr langer Kampf, weil die immer sehr lange Zeit brauchen, um ihren Haushalt zu beschließen und Gelder offen zu legen, dass man das Geld nicht mehr bekommt. Und ihren Haushalt zu beschließen und Gelder offen zu legen, dass man da auch was davon hat und man sich immer wieder rechtfertigen muss für die Arbeit, die man tut. Also das ist immer schon… Immer wieder aufs Neue. Immer wieder aufs Neue. Das heißt einmal im Jahr? Ja. Das heißt, du weißt jetzt noch nicht sicher, ob du nächstes Jahr den Job noch hast? Ja, also ich gehe sehr davon aus, weil wir ja auch viel dafür tun und was wir jetzt im Erlangen starten, um ein bisschen unabhängiger davon zu werden und auch um das ein bisschen mehr als Ding von den Menschen zu machen, ist, wir wollen im Juli ein Crowdfunding in Erlangen machen. Also eine Spendenaktion, wo wir sagen, hey, vielleicht habt ihr keine Zeit, euch zu engagieren, aber ihr könnt uns dabei helfen, neue Leute zu finden und Klimaschutz hier in der Stadt voranzubringen und wollen da monatliche Spender*innen finden und wollen da eine große Kampagne aufziehen und versuchen, das halt auf die Erlangerinnen und Erlanger auszulegen, dass man sagt, hey, wir helfen euch oder wir sind ein Teil von euch, wie jetzt zum Beispiel wenn man für Greenpeace spendet, aber halt sehr viel lokaler, dass man sagt, hey, wir wollen hier was bewegen vor Ort. Was man auch sehen kann. Genau. Die Projekte, die es gibt, die hier in der Stadt sind, ihr könnt hier in den Garten gehen und schauen und da was ernten. Oder euch die… Und Smoothie Maker. Oder Smoothie Maker. Oder halt euch eine Beratung holen für Balkonkraftwerke kostenlos. Das ist auch was, was wir geschaffen haben. Also, dass ihr direkt vor Ort was seht, dass man das auch mehr als Teil von der Stadt wahrnimmt. Und damit das auch jeder so ein bisschen dieses Gefühl bekommt von "ich kann auch was beitragen", weil es ist ja oft wie du sagst Greenpeace oder so, ja, da spendest du was und dann passiert irgendwo was. Und ja, ich glaube, dass was Gutes damit passiert, aber wenn du dann siehst, hier wurde was gemacht, hier für uns alle, das ist schon cool. Und dann verbinden die Leute auch Klimaschutz mit was Positives, mit einer positiven Veränderung in ihrem eigenen Leben, weil sie jeden Tag dran vorbeilaufen oder so. Das ist schon echt cool. Was würdest du sagen, sind so vorzeigige Projekte, die du auch zur Stadt tragen kannst? Guck mal, das haben wir gemacht. Wir brauchen Weiterförderung, dass das weiterläuft. Was sind so die Classics, wo man auch in der neuen Stadt einfach gut anfangen kann mit Projekten? Also ein sehr großes Projekt, aber es kommt halt auch immer auf die Stadt drauf an, ob es das schon gibt. Was wir jetzt in Potsdam und Würzburg gemacht haben, ist eine Bürgerenergiegenossenschaft. Also das ist eigentlich ja schon ein Riesenprojekt, also dass man Anteile einer Genossenschaft kauft, die mit dem Geld dann Windräder baut oder Solaranlagen oder was auch immer. Und man danach ja auch die Dividende bekommt. Also das ist ja, ja, viel mehr kann man eigentlich nicht profitieren. Also ja, und das ist eigentlich so cool, dass das so funktioniert. Also das sollte viel mehr verbreitet werden. Aber zum Beispiel bei Freiburg im Landkreis Emding, da gibt es halt schon sieben Bürgerenergiegenossenschaften in einem Landkreis, die wir vernetzt haben und die jetzt hoffentlich bald auch zusammen ein Projekt machen. Also da muss man halt immer gucken, wo sind da so die Stellen oder Klimabündnis ist auch immer sehr gut, dann, dass man halt die Organisationen, die vor Ort arbeiten, zusammenbringt und sagt "Hey, unterstützt euch doch gegenseitig, dass ihr besser vernetzt seid und arbeitet nicht parallel am gleichen." Also zum Beispiel, genau. Oder ja, die Balkonsola-Initiative hat auch überall sehr gut funktioniert. Was jetzt eine neue Idee war, auch sehr cool. In Würzburg, wir machen immer zum Start eines neuen Climate Hubs Klima-Mitmacht-Tage, wo wir dann neue Ideen sammeln, die wir dann in den nächsten Monaten umsetzen. Und da kam die Idee von einem Klimazeltlager für Kinder und Jugendliche, wo man eine Woche quasi Ferienbetreuung macht und dann stellen sich da unterschiedliche Organisationen vor und machen halt ein bisschen Sensibilisierung für die Klimakrise oder Natur, Umwelt und überhaupt. Und da sind jetzt halt mehrere junge Leute, ich glaube so fünf oder sechs, die jetzt dieses Zeltlager organisieren, was ja mega cool ist. Mega cool, wow. Wo ist das? In Würzburg. Voll cool. Und so ein Konzept kann man ja auch easy auf andere Städte übertragen, das ist ja gar kein Ding. Falls ihr das hier macht, sagt mal Bescheid, vielleicht fällt uns da so auch was ein, wie man übertragen kann. Wie man Videos baut. How to be a content creator. Voll cool. Was ist noch so ein größeres Projekt, was ihr vorhabt dieses Jahr? Ja, auf jeden Fall das Crowdfunding. Und innerhalb des Crowdfundings machen wir einen Weltrekordversuch. Und zwar einen Weltrekordversuch zum Bauen von Balkonkraftwerken aus gebrauchten Paneelen. Also wir sind gerade am Sammeln von gebrauchten PV-Paneelen aus Freiflächenanlagen vom Bauernhof, wie auch immer. Was nicht schlecht heißt, muss man an der Stelle sagen. Nicht schlecht, ja. Also die sind halt älter, aber sie haben ja trotzdem noch Leistung. Und wir wollen in den 5 Climate Hubs am 5. Juli, ich hoffe, ich hab das richtig. Also Erlangen, Würzburg, Potsdam, Marburg und der Kreis Emdingen. Also das sind die 5 Climate Hubs. Da machen wir den Weltrekordversuch zeitgleich an einem Samstag im Juli und sind jetzt gerade auf der Suche nach den gebrauchten Paneelen. Und an dem Tag wollen wir dann diese Paneele kostenlos zur Verfügung stellen. Das heißt, es fallen nur geringfügige Kosten für die Halterung und den Wechselrichter an. Für Menschen, die sie dann mitnehmen. Genau, für die Menschen, die sie dann mitnehmen. Und dann kann man da hingehen, sich vorher anmelden und dann sein eigenes Balkonkraftwerk zusammenbauen. An welchem Samstag ist das? Dann können die Leute sich das schon mal in den Kalender packen. 5. Juli. Michi, wieso weißt du das denn so gut? Weiß ich auch nicht. Wir saßen bei einem Kick-Off zusammen, weil Sophia und ich die Idee wahrscheinlich ziemlich zeitgleich hatten und uns darüber unterhalten haben. Und ihr treibt das Ganze jetzt und wir wollen den Tag dann begleiten, Video-seitig. Aber wir haben den Kick-Off zusammen gemacht. Also aus unterschiedlichen Richtungen kamen wir irgendwie auf diese Idee. Bei mir ist die aufgekommen, weil über den Christoph, der hier bei Michi, also von den Panelrettern, haben wir bei Michi hier ein Balkonkraftwerk auch aus refurbischen PV-Modulen gemacht. Um zu zeigen, wie einfach das ist und was es eben nicht viel braucht, außer die Anmeldung beim Marktstandard-Register. Und kurz darauf hat uns, war das Christoph? Ich glaube schon, Christoph hat mich angeschrieben, auch schon am Sonntagnachmittag, dass jemand 20 Module übrig hat, ob ich die haben möchte. Für dich privat. Ja, die stehen jetzt gerade bei mir. Ich benutze die gerade als Terrassentisch. Weil sie echt günstig sind. Ja, was ist das für ein Ding. Genau. Und dann als Michi die abgeholt hat, dachte ich mir so, das war echt leicht an 20 Module zu kommen. Was ist denn der aktuelle Weltrekord? Und der liegt bei so 160, 180 glaube ich. Nee, das war letztes Jahr in Freiburg und die hatten 200 Module und 100 Balkonkraftwerke am Ende. Genau. Das, was wir gemacht haben, mal 10. Mal 10. Machbar. Also weil es halt jetzt auch von alleine passiert ist. Und dann dachte ich mir, den Rekord könnten wir doch knacken. Und dann kamen wir mit dir ins Gespräch und du hattest die gleiche Idee schon vorab. Und dann haben wir gesagt, ja komm, da muss was draus passieren. Und wenn ihr das natürlich jetzt gleich über mehrere Städte ausdehnt, dann dürfte der Rekord knackbar sein. Und das ist natürlich super cool. Und vielleicht noch kurz zur Erklärung mit dem, warum die noch gut sind. Da gibt es nämlich zwei unterschiedliche Betrachtungen, was so das Ding ist, wonach man optimiert. Bei einer, ich sag mal klassischen PV-Anlage, also ich habe ein Dach, möchte eine PV-Anlage drauf. Da ist praktisch der Platz das limitierende Element. Ich habe eine begrenzte Menge Platz und möchte auf dieser begrenzten Menge Platz maximal viel Strom erwirtschaften. Und wenn meine Anlage jetzt 15, 20 Jahre alt ist, dann ist halt mittlerweile neuere Zelltechnologie vorhanden, die viel effizienter ist. Es lohnt sich also die alte zu deinstallieren, eine neue draufzupacken, weil du einfach so viel mehr Ertrag hast auf derselben Fläche. Beim Balkonkraftwerk, also Steckersolar, ist es aber die Fläche praktisch egal. Also da gibt es keine regulatorischen Dinge. Das ist praktisch nur, wenn du genug Platz hast an deinem Balkon oder in deinem Garten, dann kannst du so viel nehmen, wie du willst. Das limitierende Element ist hier die Menge, die du einspeisen darfst. 800 Watt darf die Anlage haben, was in der Regel mit zwei bis drei Modulen erreicht ist. Das heißt, Platz ist nicht das Problem, es ist das Problem, wie viel darf ich einspeisen. Und dann kannst du diese alten Module nehmen, indem du einfach ein mehr nimmst als neu und du hast auch diese 800 Watt. Du hast aber etwas vom Recycling-Prozess gerettet, weil du einfach diese alten Sachen noch benutzen kannst, die immer noch Leistung haben, wie du gesagt hast, Sophia. Das wollte ich bloß noch mal erklären, weil man versteht, warum sind die für den einen Einsatzzweck nicht mehr ideal, aber für den anderen Einsatzzweck sind sie eigentlich... Profitabler ist es halt mittlerweile. Ja, es ist ideal. Der 1 zu 1-Einsatz ist mittlerweile profitabel nach ein paar Jahren. Für den anderen Einsatzzweck ist es völlig okay, außer du hast jetzt einen winzigen Balkon und möchtest trotzdem maximalen Ertrag. Also wenn du da auch Platz-Thematiken hast, dann sind die neueren wahrscheinlich auch effektiver oder halt Platz-effektiv? Effektiver. Nee, effizienter. Platz-effizienter, genau. Aber wenn der Platz nicht das Problem ist, dann sind refurbished Module super. Why not? Cool. Vielen Dank für dein Worken, für das, was du alles machst und für die Zeit, die du dir genommen hast, uns ein bisschen davon zu erzählen. Am Ende jedes Podcast... Moment. Wenn wir noch beim Weltrekord-Versuch sind, wie kann ich da mitmachen als Zuhörer/Zuhörerin? Kann ich da einfach vorbeilaufen und mir meins abholen? Ja, wir bitten um eine Anmeldung. Die Anmeldung wird vermutlich im Juni starten oder vielleicht schon Mitte Mai. Das kriegt man auf jeden Fall mit. Und in den fünf Städten könnt ihr dann gerne vorbeikommen. Oder wenn ihr jetzt sagt, hey, ich habe da so 100 Module übrig oder auch nur 20 oder 10, dann könnt ihr auch gerne auf uns zukommen. Wir sind nämlich gerade noch kräftig auf der Suche nach Modulen, die wir dann zur Verfügung stellen können. Oder wenn ihr in den Städten wohnt und sagt, hey, finde ich ein cooles Projekt, ich würde auch gerne mitorganisieren, sei es bei Werbung machen oder an dem Tag mithelfen und mitbegleiten, dann könnt ihr euch auch gerne melden. Unter www.climateconnect.earth. Sehr gut. Nice. Es war sehr gut, dass du es noch mal reingebracht hast. Vollkommen richtig. Packen wir auch alles mit in die Show Notes, also die Links und so. Ihr werdet sie finden. Am Ende jedes Podcasts, das sagt man so, ne? Von jedem Podcast. Von jedem Podcast. Am Ende von Podcast. Am Ende jedes Podcasts. Klingt für mich sinnvoller. Ja, der Genitiv ist dem Dativ sein Tod. Eben sein Tod. Ich habe ein Kartenspiel in der Hand. Und wir stellen jedem Gast und jeder Gästin eine, gendert man den Gast? Ja, kann man genderen. Ich habe es letztens mal nachgeschaut. Im Duden steht auch das Gästin. Ich würde dir gerne zum Ende des Podcasts noch eine Frage aus unserem Kartenspiel miteinander stellen. Hast du Bock? Ja, klar. Sehr gut. Ich gebe sie dir einfach, du liest sie vor und beantwortest sie für dich. Wann hast du das letzte Mal etwas repariert? Ich war tatsächlich vor ein paar Wochen, ich habe es sehr lange aufgeschoben mit meinem alten Oma-Fahrrad in der Fahrradwerkstatt und habe das da repariert unter Anleitung. Und ich war sehr begeistert, wie viel Spaß das macht, weil am Anfang hatte ich gar keinen Bock und hatte so, oh, ich weiß es nicht. Und dann, als ich wieder eine Gangschaltung hatte, mein Licht funktioniert hat, meine Bremsen eingestellt waren, das war so ein gutes Gefühl. Das habe ich mit meinen Händen geschafft. Ja, also irgendwie hätte ich das am Anfang gar nicht gedacht, wie cool das ist. Cool. Sehr schön. Was habt ihr denn als letztes repariert? Das Ding ist, Patrick ist ein kleiner Influencer für mich und hat mich als 3D-Drucker überzeugt. Moment, ich habe dich versucht zu überzeugen, dass du keinen brauchst, weil ich für dich drücken kann. Weil du alles drücken kannst, aber es ging mir dann zu unschnell. Es war mir dann zu langsam, immer Patrick zu fragen, wenn ich was gebraucht habe, weil ich habe tausend Baustellen gesehen, was ich mir natürlich drucken könnte. Und ein kleines Erlebnis gestern, jetzt mache ich kurz Werbung. Es gibt so ein kleines Regal von einem großen schwedischen Möbelhaus, was sehr schön editierbar ist. Eine Lochplatte. Eine Lochplatte. Und Patrick hat so schön gesagt, "Match made in heaven", mit 3D-Drucker kann man da einfach sehr viel Schönes zusammen basteln. Und den habe ich gebraucht, gekauft, war auf eBay. Ne, auf Kleinanzeigen, sorry, heißt die nicht mehr so. Den 3D-Drucker. Den auch. Also die Lochplatte auch. Die Lochplatte auch. Also die 3D-Drucker auf eBay. Eigentlich alles, was hier ist. Alles. Und die Lochplatte auch auf Kleinanzeigen. Und die Lochplatte, da hat sich der Verkäufer explizit dafür entschuldigt, dass er diese Noppen, die man da drunten dran machen muss, dass es nicht an die Wand stößt, nicht mehr parat hat. Und da habe ich gesagt, ach, die druck ich mir schnell. Ich sehe das jetzt nicht als Reparatur, aber das ist so. Das sind einfach die kleinen, schönen Fixer, die man nicht neu kaufen muss, sondern selbst einfach schnell drucken kann. Und er war dann völlig begeistert und hat dann sofort seine Frau ins Treppenhaus hochgerufen, du glaubst nicht, was der da unten gerade gesagt hat. Er druckt sich das einfach. Und das fand ich ganz schön, dass ich halt eben nicht jetzt zum Möbelhaus muss und mir diese kleinen Noppsis kaufen muss, sondern einfach selber drucken kann. Das hat nicht unbedingt was mit Reparatur zu tun, aber ich habe ein refurbished Produkt, kann ich jetzt erweitern und muss dafür nicht irgendwas neu herstellen lassen. Das ist tatsächlich mit dem 3D-Druck-Thema so, so cool, finde ich. Also das ist eins dieser Dinge, wo ich mir denke, ja, dafür würde das Internet ursprünglich auf uns kommen. Und es ist kein Plastik, muss ich dazu sagen. Es ist Maisstärke, die man da druckt. Also es gibt verschiedene Filamente, aber das Standardding ist aus Maisstärke, also Bioplastik, wenn man so will. Auf jeden Fall, warum ich das so cool finde, ist, also zum einen, ich habe einen Kumpel, den Philipp, liebe Grüße an der Stelle, letztens da gehabt, der hat vor Jahren sich einen 3D-Drucker gekauft. Und damals war es noch so, dass du das Druckbett mit Schrauben so ausrichten musstest, dass der Druckkopf da die richtige Höhe hat. Das war voll die Wissenschaft, super kompliziert. Und deswegen habe ich es lange Zeit für mich nicht in Betracht gezogen. Ich habe keinen Bock auf sowas Kompliziertes. Und mittlerweile ist die Technik halt in einem sehr Preis-, also in einem Preissegment, wo man sagt, das kann man machen, da, wo du, ich muss überhaupt nichts wissen. Das Ding schaltet sich an, checkt selbst, wie tief ist das Druckbett, macht so einen Rütteltest vorher, falls der Untergrund ist. Also ihr macht eine Vollkalibrierung vor jedem Druck. Ich muss einfach nur drucken und das Ding macht in 90% der Fällen einfach, was es soll, ohne irgendwie Ärger zu machen. Und gleichzeitig hast du online mehrere Plattformen, wo Menschen kostenlos ihre Designs zur Verfügung stellen. Also klar kann ich natürlich, wenn ich irgendwie ganz besondere Custom-Sachen brauche, die selbst ausmessen und designen. Aber die allermeisten Sachen sind einfach von anderen Leuten einfach aus Freude an der Sache schon designt worden, kostenlos online. Und zum Beispiel diese Lochplatte von diesem schwedischen Möbelhersteller, da gibt es unfassbar viele Modelle dafür. Jemand denkt sich aus einem Batteriehalter, der perfekt auf diese Lochplatten-Schiene da passt. Der Nächste denkt sich wieder was anderes aus. Und du hast einfach wahnsinnig viel einfach da. Und das gleiche ist auch für Reparaturen, für irgendwelche, egal was, sobald es ein halbwegs populäres Produkt ist und du brauchst ein Ersatzteil dafür, du gibst es auf diesen Plattformen, Thingiverse, Makerworld und wie sie alle heißen, Printables, gibst du das einfach ein und es gibt die 3D-Modelle. Du lässt sie runter, schickst sie an den Drucker und hast sie. Und das ist so cool, weil du so viel Zeugs einfach reparieren kannst daheim. Einfach so. Und das ohne große Commerzabsicht dahinter. Und das ist so schön, dass es da so eine Technologie gibt, die eigentlich so etwas ein bisschen Antikapitalistisches in sich drin trägt. Das ist schon schön. Wenn man natürlich jetzt nicht darin verfällt, lauter Schrott zu drucken. Also nicht, dass ich mich jetzt da anschaue, überhaupt nicht. Weiß ich jetzt nicht, wie viel Schrott du seitdem gedruckt hast. Ich spiel dir beispielsweise den Ersatz schon gut. Es verleicht halt schon auch so Deko-Objekte zu drucken. Man kann eine Klemmbausteinfirma auch nachimitieren. Da gibt es ganz viele kleine Dinge. Also man könnte sich ein eigenes, ich sag's einfach, Lego-Universe selber drucken. Ja. Das ist ganz cool. Aber gab's die Noppen dann auch schon online? Oder hast du auch die Noppen selber designed? Die gibt's online. Okay. Du kannst einfach, googlest, weißt du, ich mach jetzt keine Werbung. Brick World, glaub ich. Es gibt eine eigene Seite, wo du... Das war's Lego. Für Lego, ja. Meintest du Lego-Steine? Nee, die Noppen. Die Noppen für das Ding. Ach so, für die... Ja, googlest einfach das Produkt von dem schwedischen Möbelhaus und schreibst dann halt Nopsis dazu oder was auch immer. Irgendwo kommt dann eine Maker-Seite, wo das dann dasteht. Und das ist für mich jetzt so eine coole Grundregel. Wenn's größer als die Druckplatte ist, schau ich auf kleinen Zeichen, ob's das irgendwo gibt. Den Rest druck ich mir jetzt einfach nur noch, was ich "brauch" unbedingt. Ja. Also das ist beeindruckend, wie viel man dadurch selbst machen kann und halt in einer wahnsinnig guten Qualität. Soll ich die Werbung für Dreddy drücken? Der Werbe-Vlog-Ende, ja. Aber ja, eine Begeisterung, die grad sehr stark ist bei uns. Und wo man halt wahnsinnig viel Zeug reparieren kann zu Hause. Das stimmt. Das letzte, was ich repariert hab, war ja die Frage, war tatsächlich ohne 3D-Drucker. Aber mit deinem Pulli. Mhm. Deinem Pulli, wenn man's so sieht. Nee, das war keine Reparatur. Das letzte, was ich repariert hab, war am Wochenende von unserem Lastenrad. Das hat vorne zwei, so ein dreirädriges Lastenrad, vorne zwei, hinten eins. Und das hat vorne halt auch zwei Leuchten und die eine Leuchte ist kaputt, schon seit einer Weile. Und letztens hat mich ein Freund, Marcel, auch liebe Grüße, darauf hingewiesen, dass das eine Licht kaputt ist. Und da dachte ich so, jaja, ist erst seit gestern so, glaub ich. Dabei wusste ich, dass es schon seit einem halben Jahr so runterbaut wird. Das war dran, das mal zu reparieren. Und das hab ich gemacht. Das war so halb abgebrochen irgendwie. Und dann war ich mit meinem jüngeren Kind, einem Halbjährigen, draußen und sie hat einen Schraubenzieher gehalten, während ich dann festgeschraubt hab und so. Und das war schönes Papa-Kind-Dingens. Sehr schön. Und jetzt haben wir wieder zwei Lichter vorne und sind wieder einigermaßen verkehrssicher unterwegs. Ja, das haben wir zuletzt repariert. Was habt ihr da draußen repariert? Schreibt's in die Kommentare. Sehr schön, sehr schön. Bisschen Engagement hier mit der Community. Hast du noch irgendwas, was du gerne den Menschen da draußen mitgeben würdest? Ja, auf jeden Fall. Also ich glaube, dass man sich trotz der schlechten Nachrichten oder dem Frustriertsein oder man denkt, man kann gar nichts machen, glaube immer wieder bewusst werden sollte, dass man gegen die Klimakrise nicht gewinnen oder verlieren kann, sondern man kann es eigentlich nur noch besser machen. Und es gibt nicht den Punkt, wo man sagt, ah ja, jetzt ist es verloren, jetzt kann ich nichts mehr machen. Und ich glaube, dass jeder für sich selbst oder über sein Umfeld hinaus wirken kann, auch wenn es noch so kleine Sachen sind. Stimme können wir nicht beenden. Ja, ich kann nur sagen, stimme ich zu vollkommen. Vielen Dank, dass du da warst. Vielen Dank euch. Danke. Zum Ende Erde gut. Alles gut. Alles gut Nachbarn. Tschüssi. Ciao. Ciao. Tschüssi. Ciao. Klima Nachbarn wird produziert von der Beyond Content GmbH. Zu Gast war in dieser Episode Sophia Thomas. Podcast Bearbeitung von mir. Das Intro wurde eingesprochen von Lukas Herbert. Wir freuen uns über Feedback und Bewertungen. Danke fürs Zuhören und mach dir immer wieder bewusst, du wirkst auf deine Nachbarschaft.