Klimanachbarn – Die Revolution beginnt nebenan

Michael Schindler & Patrick Niedermayer
Since 02/2023 55 Episoden

E51: Deutsches Sonnenmärchen - Michael Bukowski

Ganz neue Geschichten, wie Solarenergie die Welt verändert

09.10.2025 65 min

Zusammenfassung & Show Notes

Von trivialem Wissen bis hin zu atemberaubenden Fakten rund um die Sonne und ihre Energie, die wir nutzen (sollten)! Und Fussball. Yeah!

In dieser Episode des Podcasts geht es um viele spannende Themen rund um Solarenergie. Hier sind die wichtigsten Punkte, die wir behandelt haben: 

  • Solarenergie: Viele Fakten für euch, die man locker mal am Stammtisch verbreiten kann 
  • Neues Buch "Deutsches Sonnenmärchen": Michael Bukowski stellt sein Buch vor, das die Geschichte der Solarenergie in Deutschland erzählt. 
  • Fußball: Was hat der damit zu tun? 
  • Solarpioniere: Gespräche mit verschiedenen Solarpionieren, die seit den 70ern in der Branche tätig sind. 
  • Klimaschutz ohne Ideologie: Einblicke in die politischen und wirtschaftlichen Aspekte des Klimaschutzes. 
  • Zukunftsvisionen: Ideen zur Nutzung von Solarenergie und deren Potential für die Welt. 

Link zum Buch und Podcast:

Unternehmen und Organisationen, die erwähnt werden
  • Fraunhofer ISE: Institut für Solare Energiesysteme. 
  • Ritter Sport: Schokoladenhersteller, der auch in die Solarenergie investiert hat. 
  • Q-Cells: Ein Unternehmen, das Solartechnologien entwickelt hat. 
  • Jammertal-Brille: Eine Brille, mit der man nur schlechte Nachrichten sieht

Wir haben auch eine interessante Anekdote über den Papst und die Solartechnologie besprochen. Das Buch möchte auf den bahnbrechenden Erfolg der Solarenergie aufmerksam machen. Wir haben das Gefühl, dass die Erneuerbaren nicht nur die Energiezukunft, sondern auch unsere Gesellschaft nachhaltig verändern können.

Transkript

Tag zusammen! Wir haben es mal wieder in die Hauptstadt geschafft und treffen ein bekanntes Gesicht. Es geht um Fußball. Also teilweise. Nicht wirklich. Aber warum wir in Deutschland nicht nur ein Sommermärchen, sondern auch ein Sonnenmärchen erlebten. Macht euch gefasst auf eine der angenehmsten Bariton-Bassstimmen im Klimanachbarkosmos. Viel Spaß mit Michael Bukowski. Klima Nachbarn - Die Revolution beginnt nebenan. Der Podcast mit Patrick und Michael. Heute ist der 27.9.2025. Wir haben 1,3 Grad wärmere Durchschnittstemperaturen als vor dem industriellen Zeitalter weltweit. Gestern wurde der deutsche Strombedarf zu 59,9% aus erneuerbaren Energien gedeckt. Ein neuer Fakt. Die Sonne liefert uns 10.000 mal mehr Energie als nötig. Mehr Partywissen und was die Sonne sonst so kann, erfahren wir heute. Erstmal Patrick, wie geht's dir? Mir geht's gut. Klitzeklang ist ein bisschen aufgeregt, wobei gerade die Eile des Tages die Aufregung gerade so ein bisschen übertönt. Wir sind nämlich gerade in Berlin. Eigentlich wegen einem ganz anderen Anlass, aber wir dachten uns, wenn wir in Berlin sind, dann besuchen wir den Michael Bukowski, der hier mit uns im Hotelzimmer sitzt. Schön, dass du da bist, Michael. Vielen Dank für die Einladung. Hallo. Hast du dich selbst eingeladen? Weiß ich gar nicht. Beim letzten Podcast, also für treue Zuhörer*innen da draußen, ihr kennt diese Stimme schon, diese schöne, sonore Stimme. Wir hatten dich nämlich schon mal in der Episode 30 "Die Verkehrswesen" dabei. Genau. Und du warst umtriebig seitdem. Du hast damals schon angekündigt, dass du an einem anderen Projekt arbeitest, über den Verkehr hinaus. Genau. Was ist das denn? Wir hatten eine Dreiviertelstunde, glaube ich, hatten wir gesprochen. Und eine Viertelstunde davon, die letzte Viertelstunde, da ging es ja schon um das Sonnenmärchen. Ich weiß gar nicht, ob das damals schon so hieß, ob ich den Titel schon hatte. Wisst ihr das? Das weiß ich auch nicht, aber ich weiß, wir haben über das Thema gesprochen und für alle, die drauf gewartet haben, jetzt ist es so weit. Genau, also dann scheint der Titel noch nicht, der steht aber jetzt definitiv. Das Buch heißt "Deutsches Sonnenmärchen". Das habe ich eben halt im Anschluss an "Die Verkehrswesen" geschrieben und das ist jetzt gerade in der Druckerei. Jetzt gerade, in diesem Moment quasi, gestern oder so. Das sind ja fleißige Leute und die drucken gerade dein Buch. Ja. Aber ich sehe schon über dem Tisch liegen, dass da schon ein Exemplar oder zwei liegen. Genau, wir haben hier so eine kleine Vorserie drucken lassen, so Dummies quasi. Dass man nochmal letzte Fehler sieht, irgendwie Formatierungen und sowas. Naja, auch zum Rumschicken, dass man gerade auch in der Solarszene, also bei den Leuten, mit denen ich, da komme ich gleich zu, mit denen ich gesprochen habe, also die Solarpioniere sozusagen, die sollen das auch schon mal einen wirklich physischen Angehabt haben. Ich sehe auf dem Cover auch einen Pokal, der hochgehalten wird und ganz viele Fans. "Deutschland, ein Sonnenmärchen" ist ja ein schönes Sommermärchen, 2006 angelehnt. Hat das irgendwie einen Zusammenhang, Fußball und Solar? Gehen die irgendwie Hand in Hand oder warum der Titel genau "Ein Sonnenmärchen"? Also bisher hatte, gab es eigentlich keinen Zusammenhang zwischen Solar und Fußball, soweit ich weiß. Jetzt schon. Nicht nur, weil wir uns dem Titel drauf beziehen, sondern weil tatsächlich auch, wir spielen in dem Buch auch ein bisschen mit der Fußballmetapher. Der Sinn der Übung ist der, dass wir in Form der Solarenergie eine, auch unter anderem, nicht nur, aber auch eine deutsche Wirtschaftswundergeschichte haben, von der wenig bekannt ist. Die meisten wissen, dass das Ding irgendwann abgerauscht ist, ja, 2011/12 oder so und denken, "Oh, wir haben keine Solarenergie mehr, stimmt so nicht." Aber es ist halt einfach eine deutsche Erfolgsgeschichte. Wirklich von Ausdauer, Mut, Ingenieursgeist und so. Denn wir packen es ans Spirit. Dazu vielleicht ganz kurz vorab, du hast uns vorher einmal das erste Kapitel zum Durchlesen geschickt und ich glaube, das fängt sogar in einem Fußballstadion an, wenn ich mich nicht täusche. Also, Sophie, schon mal das erste Kapitel hat mich total begeistert. Als Nicht-Fußballfan? Ich bin kein Fußballfan, ja, aber die Art und Weise, wie es geschrieben ist, die macht einfach Spaß zu lesen. Das ist anders, als man es von einem Sachbuch erwarten würde. Ja, soll es unbedingt auch sein. Also, ich will ja kein fachliches Buch darüber schreiben, dass 1987 das passiert, dass 1993 hierhin ist, sondern das ist einfach eine geile Story, die verdient ist, dass sie auch wirklich so erzählt wird, dass man sie auch wirklich gerne liest. Und wie du gerade sagst, ja, wir fangen tatsächlich, wir springen direkt aus dem Weltraum sozusagen in ein Fußballstadion, in das Münchner Olympiastadion im Jahr 1974. Da landet ein außerirdischer Kundschafter hier auf der Erde und guckt sich mal ein bisschen um. Hast du Lust, was daraus vorzulesen an der Stelle oder willst du später was anderes lesen? Ich kann ganz verschiedene Sachen lesen. Ich habe eine Stelle, die mir da besonders gut gefallen hat am Anfang. Dann sag mal welche. Ich habe mir aufgeschrieben. Also, dieser Alien, der landet hier und der stellt fest, also, die sind erst mal auf den Planeten gekommen, weil sie gemerkt haben, hey, da verändert sich sehr schnell die Zusammensetzung der Atmosphäre. Also, da betreibt jemand offenbar Terraforming. Das muss eine sehr fortgeschrittene Zivilisation sein, vielleicht sogar wie wir. Und dann sagen sie, wenn die soweit sind, dann irgendwie gibt es die universelle Sonnenregel, jede Zivilisation mit wachsendem Energiebedarf steht irgendwann unvermeidbar vor dem Problem der endlichen Ressourcen. Nicht nur fossile Rohstoffe, auch Uran und Plutonium für die Kernkraft sind begrenzt vorhanden. Der eigene Planet oder Mond gibt einfach nicht genug her. Und das fand ich ziemlich spannend, von dem Blickwinkel einzusteigen, dass das eine fortgeschrittene Zivilisation braucht, die Sonne. Das ist so der Gedanke dahinter. Und wenn man die nutzen kann, dann ist man für die nächsten paar Milliarden Jahre safe. Aber jetzt hast du ja die Passage gerade gelesen. Fast, ja, nicht ganz, aber die fand ich sehr gut. Aber das war nicht der Startstart, weil du hast vorher, gleich der erste Satz hat mich schon umgehauen, deswegen habe ich das jetzt gerade nachgefragt, ob du das lesen möchtest, das mit der kleinen blauen Murmel und so. Achso, na klar. Teil 1. Das Beste der 70er, 80er und 90er. Kapitel 1. Ankunft zum großen Finale. Eine kleine blaue Perle funkelt in den euch unendlich scheinenden Weiten des Alls so verletzlich, so unwahrscheinlich, eine Oase des Lebens. Umgeben von Schmerze und Kälte, Ozeanblau und Wolkenweiß, ein Garten in der Wüste. Da hast du mich schon gehabt. Das ist ja eine alte Geschichte eigentlich. Wir kennen ja irgendwann, es gab ja das erste Mal, irgendwann, wann war denn das? Als das erste Mal das erste Bild von unserem kleinen blauen Planeten aus dem Weltraum ausfiel. Blue Marble, ja. Genau, war das 70er, 60er? Vor unserer Zeit. Also ich hatte mir jedenfalls gedacht, wie kann man denn diese Geschichte erzählen? Und ich fand dann diesen "galaktischen Blick", den von ganz oben, von ganz weit draußen, fand ich eigentlich wirklich sehr passend. Für die Entwicklung, die wir jetzt auch gerade durchmachen. Jetzt, da gut auch hier, und auch seit 50 Jahren. Ja, der geht vor allem ganz weit weg von all diesen Kulturkämpfen. Der sieht die Sachen viel neutraler. Genau, die Sonne scheint nicht grün, sondern gelb. Genau, das sind wir ja wieder mitten im Tagesthema auch. Ich glaube, gestern war es, dass Kanzler Merz im Bundestag irgendwas gesagt hat, er will Klimaschutz, aber ohne Ideologie. Und das in diesem Moment, ich will jetzt gar nicht über Friedrich Merz herziehen, aber Klimaschutz ohne Ideologie, was soll denn das jetzt sein? Also was ist denn, wo ist denn die Ideologie? Wie kann es denn sein, dass wir immer noch von Ideologie sprechen? Eigentlich kann man den, was er gesagt hat, ja nur unterstützen. Ich bin auch dafür. Klimaschutz ohne Ideologie. Ja, finde ich auch super. Ich habe noch nie Klimaschutz mit Ideologie gesehen, aber ohne nehme ich ihn auch gern. Das hat noch nie jemand gefordert, das ist meins. Ich habe euch was mitgebracht. War noch was anderes, außer dem Buch. Das können die Zuhörerinnen und Zuhörer jetzt nicht sehen, das macht aber nichts, denn was ihr nicht sehen könnt, ist eine ganz stinknormale Lesebrille. Gibt es für 2,95 Euro im Billowmarkt um die Ecke oder so. Sieht so aus wie eine ganz normale Lesebrille, tatsächlich ist das aber ein absolutes Meisterwerk deutscher Ingenieurskunst. Denn, das ist eine ganz besondere, speziell gefilterte Brille. Wenn man diese Brille aufsetzt, dann sieht man nur die schlechten Nachrichten. Das hier, das gibt es nur in Deutschland, das ist die Yamatal-Brille. Und so fühlt sich das für mich immer wieder an, wenn ich gucke, was in unserer breiten Öffentlichkeit wie gesprochen wird, was nicht gesagt wird. Das ist auch unter anderem Thema in dem Buch, dass wir das in den 90er Jahren schon hatten. Alles immer ganz schlimm, natürlich haben wir massive Probleme, das ist ja keine Frage. Aber ich bin neulich tatsächlich, ich saß, ich fasziniert vom Fernseher, ich habe letzten Montag das Heute-Journal gesehen. Das Heute-Journal, 30 Minuten geht die Sendung, 14 Minuten davon ging es um die Energiewende. Was ja eigentlich erstmal sehr löblich ist, dass das Thema mal ausführlich behandelt wird. Aber es ging 14 Minuten lang nur um die horrenden Kosten, Milliarden, hunderte Milliarden, ach Quatsch, ne Billion. Es ging nur um die Kosten und die Verpflichtung, die wir eingegangen sind. Wir müssen ja die Klimaziele einhalten, das ist ja auch alles richtig und so weiter und so weiter. Aber es ging nur um ein einziges großes "müssen" wegen irgendwas, damit irgendwann mal der Planet gerettet. Und es kostet uns letztendlich unseren Wohlstand und die Wirtschaft geht doch den Bach runter, wenn wir die Energiewende vollziehen und so weiter. Und in diesen 14 Minuten ging es nicht ein einziges Mal, nicht einmal um Chancen und Gewinne. Unglaublich. Und es geht jetzt nicht um das Heute-Journal, sondern es ist halt einfach... A.D.A. Allgemeine Tournus. B.A. Es ist allgemeine Tournus und selbst in der Klimaszene wird sehr oft von großen Kosten und Forderungen, dass wir eben dieses Geld bereitstellen müssen dafür. Das ist ja per se nicht falsch, aber es kann doch nicht sein, dass es da nichts zu gewinnen gibt. Dabei gibt es sehr viel zu gewinnen, wissen wir ja alle. Also Millionen Menschen, die ein Solarmodell auf dem Dach haben oder was auch immer. Oder man kann es ja auch mal in so einem Positiv drehen, wie viele Milliarden Euro haben wir denn durch die erneuerbaren Energien nicht ins Ausland transferiert im Laufe der letzten 20, 30 Jahre oder so. Und deswegen habe ich mir aus Spaß diese Jammer-Talbrille aufgesetzt, weil ich denke, Leute, das kann doch nicht sein. Wir müssen doch mal wirklich gucken, was wir zu gewinnen haben und vor allen Dingen müssen wir mal gucken, was passiert hier geopolitisch gerade in dieser Welt. A.D.A. War das so die Motivation hinterm Schreiben dieses Buchs? B.A. Ne, die Motivation ist ja eigentlich... lustigerweise hatte ich eigentlich keine besonders große Motivation. Also keine übertriebene, euphorische sozusagen, weil ich weiß nicht, ob ich das letztes schon erzählt hatte, als ich hier war. Ich habe ja jemanden aus der... also einen Solarpionier kennengelernt, Karl-Heinz Remmers, genannt Kalle. Den habe ich irgendwie vor zwei Jahren oder so auf einer... ich glaube, es war eine Atomausstiegsparty, die hier spontan organisiert wurde. Atomkraft hat ja sehr viel mit der Motivation der Leute zu tun, die damals in den 70ern richtig losgelegt haben. A.D.A. Das schreibst du auch in dem Buch. Wir hatten es vorhin zu kurz besprochen, dass wir das so faszinierend fanden, dass quasi die Angst vor dem Atom... also die Anti-Atomkraft-Bewegung, dass die ganz viel damit zu tun hat, die Solarbewegung überhaupt zu starten. B.A. Voll, ja. A.D.A. Von einer ganz frühen Zeit. B.A. Ja, also das war... ich habe ja mit... jetzt kommen wir ein bisschen durcheinander, ich komme gleich wieder in den Bogen zurück. Also ich habe ja mit ungefähr so 30 Solarpionieren gesprochen. Also Leute, die... der eine ist schon über 80, also seit den 70ern dabei. Und die haben halt... meine Frage, was war denn ihre Motivation? Wieso haben sie denn das durchgehalten? Man muss dazu wissen, dass die... gerade die Photovoltaik war... lange Jahrzehnte wurde das belächelt. Das war lustig, ein Traum, vielleicht eine nette Ergänzung, aber nicht... also nicht ernst zu nehmen für... A.D.A. Kann man das doch aufbauen. B.A. Schon gar nicht für eine Industrie wie Deutschland. Das war ja auch wirklich nicht absehbar. Also in den 80er Jahren kostete ein Solarmodul so viel wie ein VW Golf. A.D.A. Ein Modul nur? B.A. Ungefähr. A.D.A. Heute sind es ungefähr 70 Euro. Ne, 55 glaube ich war sogar das letzte Mal, dass ich nachgedacht habe. Das war wirklich quasi ein Einhorn. Also mit diesen 30 Leuten habe ich gesprochen und die alle kamen doch immer wieder so ziemlich auf den gleichen Konsens, warum sie eigentlich da losgelaufen sind oder dran geblieben sind. Weil alle hatten natürlich den Bericht an den Club of Rome gelesen, sowieso klar. Und alle wollten eben halt nicht einfach nur sagen, die Atomkraft muss weg oder so, sondern die wollten halt die Lösung liefern zu dem Problem. Und nicht einfach nur eben demonstrieren. Das war so der Kern eigentlich von allen, mit denen ich gesprochen habe. Saubere Energie. A.D.A. Aber das ist schon echt, wie du sagst, die haben ja echt einen extrem langen Atem gebraucht. Wenn das zu einer Zeit war, wo ein Modul noch so viel gekostet hat wie ein Golf, da musst du ja erstmal diesen Glauben dran haben, dass das jemals günstig genug werden kann. Das ist ja zu dem Zeitpunkt jetzt klar in der Retrospektive. Ich habe gestern erst gelesen, kann man auch in die Shownotes packen, dass der Preis der Solarmodule von den 80ern zu heute um 99,6% gefallen ist. Das ist ja unfassbar. Das heißt, was Michi jetzt vorhin gesagt hat, was 100 Euro gekostet hat, sind jetzt 40 Cent. Das ist unglaublich. Und das zu der 100 Euro Zeit, zu glauben, dass das jemals massentauglich wird, da gehört ja schon was zu. B.A. Das kann man sich wirklich schwer erklären. Also man kann es eigentlich nur mit Idealismus erklären. Es wirklich zu wollen, auch wenn es noch so unrealistisch scheint. A.D.A. Dann hat Ideologie doch was Gutes. B.A. Das ist ja keine Ideologie. A.D.A. Das ist schon das Idealismus. B.A. Ganz kurz, du hattest mich ja gefragt, was meine Motivation war. Ich habe den Kalle kennengelernt, den Kalle Heinz-Remmers, der seit den 90ern dabei ist und auch ein sehr umtriebiger Unternehmer, auch kommunikativ viel gerissen hat in der Branche und sich richtig reinhängt. Und mit dem kam ich ins Gespräch. Und ihr wisst ja, wir waren ja diese kleine volle Halle-Truppe. Die Bühnenshow, die hieß anfangs die Klimashow, die Mut macht und so weiter. Da hatten wir ja immer Leute vorgestellt, die wirklich tolle Sachen machen, aber von denen kaum einer irgendwie was weiß. Das war super. Aber während der ganzen Zeit hatte ich überhaupt nicht das Gefühl oder die Ahnung davon, dass es absehbar ist, dass irgendwann mal im großen Stil sich die Welt in die richtige Richtung drehen kann. Und als dann Kalle sagte, man müsste mal ein Buch schreiben über die tolle deutsche Solargeschichte, habe ich gesagt, klar, Erneuerbare sind ja immer gut. Und dann meinte er, nee, nee, nee, Solar ist was anderes. Und das habe ich natürlich nicht verstanden damals. Wieso ist Solar was anderes? Was heißt denn das? Ich fand erneuerbare Energien selbstverständlich super, aber das habe ich nicht verstanden und das war quasi der Auftakt zu meiner Reise. Damit bin ich losgelaufen und heute habe ich so eine Ahnung davon, was da anders sein könnte mit der Solarenergie. Was ist das Andere? Es ist etwas, das so viel mehr darüber hinausgeht, dass es nur Energiewende wäre. Nur in dicken Anführungszeichen. Es hat so viele Facetten und es ist einfach ein, ich benutze dieses Wort eigentlich nicht gern in dem Fall, aber schon ist es echt ein Gamechanger. Wir befinden uns nicht nur in einer energetischen und industriellen Revolution, sondern potenziell auch in einer zivilisatorischen Revolution im positiven Sinne. Also es ist zumindest möglich. Die Nachrichten brauchen wir jetzt nicht besprechen, das ist klar. Aber ich habe jetzt, und das wurde zunehmend, dann wurde Wuchs bei mir, während ich mit den Leuten gesprochen habe, während ich das geschrieben habe, wuchs langsam die Begeisterung davon oder die Ahnung davon, das Ding ist richtig groß. Also viel größer, als ich mir das hätte vorstellen können. Und das geht mir heute tatsächlich oft so, dass ich da sitze und denke, ich lese diese ganzen Horrornachrichten und trotzdem scheint mir die Sonne aus dem Arsch. Wenn ich das mal so sagen darf. Ich glaube beim letzten Mal, das haben wir schon angerissen, im letzten Podcast, diese Überlegung, dass das die Möglichkeiten von Energie komplett auf den Kopf stellt. In Deutschland haben wir dann die Jammerbrille auf. Das, glaube ich, hängt auch ein bisschen damit zusammen, also jetzt im Speziellen, was Solarenergie betrifft, dass wir schon ein sehr energiereiches Land sind, Industrienation. Wir haben schon ein Energienetz aufgebaut. Und das passiert halt traditionell zentralistisch. Wir haben ein paar große Kraftwerke, Atomkraftwerke, Kohlekraftwerke, Gaskraftwerke. Und von da aus, von diesen Knotenpunkten, muss der Strom dann zu vielen kleinen Häusern. Jetzt funktionieren die Erneuerbaren aber genau andersrum. Das heißt, viele Leute haben auf ihren Hausdächern PV-Module drauf und plötzlich ist das Netz rückwärts. Also es muss anders funktionieren. Deswegen haben wir da ein bisschen schwierigere Voraussetzungen, als wenn du ein Land bist, was von vornherein gar nicht erst diese harten Knotenpunkte hat. Deswegen, glaube ich, sehen wir auch in Afrika, in Sub-Sahara-Afrika gerade, diese extremen Booms. Weil die gleich von Anfang an, die haben ja noch nicht so ein stark ausgebautes Stromnetz wie wir. Das heißt, da sind viel mehr Chancen für die drin. Und ich glaube, das ist so dieses Zivilisatorische vielleicht. Ist das das, was du meinst? B: Das stimmt auch. Es ist bestimmt ein wesentlicher Aspekt natürlich, dass auch eine mentale Umstellung bedeutet, das zu akzeptieren oder zu verstehen. Ein dezentrales System ist natürlich was ganz anderes. Und wir sind damit aufgewachsen und haben gelernt, das große Kraftwerk steht für Versorgungssicherheit. Das ist nicht falsch, natürlich nicht. Wir haben ja ein sehr gutes Energiesystem, also zumindest versorgungssicheres. Diesen ganzen Wildwuchs, dieses Wimmelbild von "Uch, der Strom fließt plötzlich von hier nach da und überall hin und tralala" und "Wer einspeist, spitzt ein Netz, Engpässe, dies, das". Die Energiewende geht natürlich ein komplexes Thema auf. Das ist ja außerdem auch klar. Aber wie ich eben das gesagt habe in der heutigen Show, wenn du die Gewinne nicht thematisierst und es bleibt nur hängen, dass das alles eine furchtbare Belastung ist, dann kommt ein ganz witziger Effekt ins Spiel. Nämlich, was ist denn zum Beispiel bitte in China los? Oder wie du gerade sagst, Sub-Sahara. Warum geht denn das da? Warum machen die denn das? Also ich würde mal die These in den Raum stellen, dass in China nicht die Grünen an der Macht sind. Würde ich mal so, steile These, ja. Sind denn die 1,4 Milliarden Chinesen, sind die alle vollkommen linksgrün versifft? Oder was ist da los bei denen? Also... B: Die Ideologie kann es nicht sein. A: Die Ideologie kann es eigentlich nicht sein. Also was machen die da? Die ballern so viel, nicht nur Solarenergie raus, sondern ich glaube, es fliegen so Zahlen rum. Der Anteil von Clean Tech im Allgemeinen, also alles was Green und Clean und tralala ist, das macht 40 Prozent des chinesischen Wirtschaftswachstums aus oder so. Das ist ein Hammerkonjunkturmotor. Und wenn wir hier da sitzen und sagen, oh, das tut alles weh und das kostet uns Geld, das ist wirklich bitter. Also mir bricht das echt ein bisschen das Herz, das zu erleben, dass wir diese Trufe nicht kriegen, zu sehen, was ist in der Welt los. Und gerade wenn das auch unsere Regierung zumindest so tut oder es nicht verstehen will oder es nicht versteht, was geopolitisch los ist, was das bedeutet. Unsere Welt ist gerade dabei, sich in zwei komplett verschiedene Richtungen zu drehen. Das eine ist die fossile knallharte Rolle rückwärts, Trump und Co. Und das andere ist, wie du gerade sagst, auch Sub-Sahara. Wir hatten gerade in Pakistan, der wurde, ging durch die Medien Pakistan, der Solarzunami. Da wurde in so kurzer Zeit so viel Solarenergie zugebaut, dass alle Experten da so, oh, was ist denn da los? Das gleiche erleben wir gerade. Ich habe es mit Michi vorhin auch im Zug. Für dich muss das gerade alles eine Wiederholungsshow unserer Zugfahrt sein. Das war einfach nur gut. Man bleibt hängen. Welches war es? Sierra Leone, ne? Die haben im letzten Jahr 2024 nur in diesem einen Jahr so viele PV-Anlagen zugebaut, dass sie ihre komplette Stromversorgung um 61 Prozent damit betreiben können. Die haben in einem einzigen Jahr mehr als die Hälfte ihrer kompletten Strombedarfe zugebaut. Unfassbar. Absolut. Und vor allen Dingen, was viele hier in Deutschland glaube ich gar nicht wissen, was das jetzt zum Umgang auf Pakistan zurückzukommen, das ist ja nicht einfach nur nice to have und weil es günstiger ist oder so, sondern das ist gerade in Pakistan, das ist ein Land, was erstens eine unzuverlässige Stromversorgung hat und zweitens ebenfalls von krassen Hitzewellen geplagt ist. Das ist überlebensnotwendig, dann Solarmodule zu haben. Wenn in der Hitzewelle der Strom ausfällt, hast du ein Problem. Und dann kannst du eben halt mit einer Solarzelle kannst du halt, oder mit einem Modul kannst du halt teilweise den Kühlschrank, den Ventilator oder eine Klimaanlage laufen lassen. Peter, würdest du auch nicht? Die Frage würde ich eigentlich später stellen, aber die passt jetzt. Warum sind wir Deutschen so gut im Erfinden, aber trauen dann uns an eigene Erfindungen nicht so weit, dass wir sagen, lass es mal etablieren oder jetzt hier durchballern, was wir tun können. Ich weiß nicht, wie kann man das allgemein so sagen? In der Solarindustrie? Naja, ich meine, es gibt ja, warum die Solarindustrie in Anführungszeichen in Wache untergegangen ist, warum es diese große Delle gab. Dafür gibt es ja konkrete Gründe. Es gibt ja Interessen. Du sprichst von der Altmaier-Delle? Zum Beispiel. Also die Altmaier-Delle, für alle, die das nicht wissen, wir müssen es euch erklären. Zur Amtszeit von Herrn Altmaier als Wirtschaftsminister, der hat ein paar Gesetzesänderungen durchgesetzt. Man sieht an den Zubauzahlen von PV eine sehr, sehr deutliche Delle und diese Delle nennt man die Altmaier-Delle. Und man befürchtet jetzt sogar eine, wie sagen sie das bei der Frau Reiche, eine reiche... Eine reiche Delle? Sie sagen es irgendwie anders. Ach egal. Irgendwie sowas. Man befürchtet jetzt auch, dass sowas kommen könnte. Ich hoffe ja nicht. Altmaier hat an der Stelle, es ist zwar zu spät, aber... Jetzt, wo man die Delle sieht, kann man sagen, ja, es ist irgendwann nicht so gut. Also da kann man natürlich drüber viel spekulieren. Also ist es einmal so, dass ich gerade hinten auch raus im Buch auch schreibe, dass es einmal sowieso eine erstaunliche Geschichte ist und die Frage sich stellt, warum ist denn das in Deutschland so gewesen? Warum denn bei uns? Vor allem, weil es auch, es war ja keine... Also ich habe zwar vorhin gesagt, der Antrieb war etwas Besseres zu haben als die Atomenergie, ja. Aber das waren ja nicht diese "Bewegung". Die Leute, die da immer dran geblieben sind, das war ja keine homogene Gruppe. Also das waren ja nicht die "Fridays for Future" oder so, wie wir es heute haben. Sondern was hat ein Schokoladenproduzent damit zu tun? Wie kommt denn der Papst dabei ins Spiel? Was hat Albert Einstein damit zu tun? Es waren genauso konservative Physiker wie irgendwelche Hippies, also Hippie-Ingenieure. Erzähl mal, was ist Schokoladen in der Fabrik und Papst und so? Ich kann es nicht in der Werbung machen, aber wir haben 1986 Tschernobyl, radioaktive Wolke zieht über Europa. Alfred T. Ritter von Rittersport hat Probleme, unfarbstrahlte Nüsse aufzutreiben für seine Nussschokoladen. Kann ich mich heute nicht mehr vorstellen. Und gründet daraufhin ein zusätzliches Unternehmen für erneuerbare Energie. Gibt es bis heute. Heißt irgendwie Ritter XL Solar oder so. Die machen große Anlagen im ländlichen Raum. Krass, also Freiflächen-PV, oder? Was für einen Scheiß machen die da? Das ist glaube ich ein Leipziger Stadtwerk. Die bauen so ein Riesen, in dem Fall sogar Solarthermie. Also es gibt ja ganz kurz, Photovoltaik macht Strom, Solarthermie macht Wasser wird warm, so ganz platt gesagt jetzt. Da bauen die eben also Riesen- Riesen-Freiflächenanlagen, die unter anderem auch mit Thermie funktionieren und die eben halt dann tatsächlich auch in die Richtung gehen, eine Wärmeversorgung mit Sommersonnenwärme im Winter. Das gibt es. Also es gibt, ich weiß nicht, ob jetzt die das sind oder wer das gebaut hat, ist ja egal. Da ist gerade eine große Party gewesen irgendwo im Hessischen, auf einem kleinen Dorf. Da haben die, hat sich eine Bürgergenossenschaft eine eigene Wärmeversorgung gebastelt, die so funktioniert, platt gesagt, die können sich wirklich die Sonnenwärme im Sommer eintruppern und im Winter auspacken. Was für eine Art von Speicher machen die? Ist das so eine Sandspeicher? Ja, wie, also das nennt sich Saisonalspeicher, also frag mich jetzt nicht nach technischen Details. Ich glaube da, also da hängt Solarthermie, wie gesagt, so ein Kollektorfeld, so wie ein PV-Feld, wo die halt mit Solarthermie hinfahren. So, wo kommen wir jetzt denn da her? Ich wollte ja gerade sehen, dass das so, so Alfred Ritter, genau. Genau, wir waren von den Schokoladenherstellern, hast du Papst gesagt? - Der Papst kommt, das könnte ich vielleicht sogar fast mal vorlesen. Das ist eine lustige Geschichte, die wirklich passiert ist. Es ist ja kein Märchen hier, wie gesagt. Ich kann ja mal kurz den Papst, Papst zwei Absätze, ja. Kapitel 20, beim Papst, der solare Segen für die Welt. Der Plan lautete, dem Papst ein E-Auto zu schenken. Also besorgte man ein selbstverständlich Papst-gemäß weißes Modell und fuhr damit nach Rom und in die Vatikanstadt. Man drehte eine Runde mit dem E-Auto und Papst Franziskus, sagte danach auf Deutsch, wunderbar. Der hatte wohl mal ein, zwei Semester in Deutschland studiert oder so. Und der Papst war wohl wirklich begeistert, sagt Klaas Helmke. Und fragte nach, ob er für das Auto nicht eine Ladesäule bräuchte. Nun, es ist ein Elektroauto, natürlich muss man das irgendwo aufladen können, aber dann hatte man gar nicht gedacht. Tja, es gab also keine Ladesäule im Vatikan und so stand das E-Auto lange Zeit ungenutzt in der Gegend herum. Klaas Helmke, Ingenieur und als Solarpionier schon seit den 90er Jahren dabei, war mit einem Green-Tech-Investor unterwegs, der die Idee finanzierte. Nach der Spritztour lud der Papst die Besucher zur Audienz. Papst Franziskus hatte 2015 in seiner Laudato Si' die Menschheit aufgefordert, die globale Erhitzung zu bekämpfen und die Verbrennung fossiler Rohstoffe zu beenden. Vor kurzem, also kurz vor seinem Tod, glaube ich, erließ das Kirchenüberhaupt ein Dekret, das besagt, dass die Vatikanstadt und auch die Senderanlagen des Radio Vatikan mittels einer eigenen Solaranlage mit Strom versorgt werden sollen. Bei seiner Audienz bedankte sich der Papst 2016 bei Klaas Helmke stellvertretend für die deutsche Solarbewegung und im Namen der ganzen Menschheit für den großen zivilisatorischen Segen der Photovoltaik. Denn insbesondere durch die deutsche Initiative der Marktentwicklung mit dem Erneuerbaren Energien-Gesetz konnten die Module so günstig werden, dass sie sich in weniger wohlhabenden Ländern verbreiten können. Also so viele Menschen in Regionen mit keiner oder unzuverlässiger Stromversorgung, die in Energiearmut leben, können sich mit Photovoltaik elektrifizieren. Wenn man zum Beispiel in einem energiearmen Land, wie es auf dem afrikanischen Kontinent noch einige gibt, Dörfer mit Solarstrom ausrüstet, können die Kinder am Abend eben noch lernen. Oder die Familien können kochen und müssen nicht mehr ihre Wälder für Feuerholz abholzen und so weiter und so weiter. Also der Papst hat sich bei uns allen für diesen solaren Segen für die Welt bedankt. A: Stark. B: Genau. Und um wieder auf diese heterogene Mischung zurückzukommen. Also es waren konservative Physiker. Es war sogar ein Konzernmensch aus der Atomsparte. Dann gab es Berlin-Mitte jetzt. Berlin-Kreuzberg, 17er Jahre. Hinterhof, Fabriketage. Ein Haufen Hippie-Ingenieure. Wuseln irgendwie mit neuer Technik rum, nennen sich Wuseltronik, machen das Ganze als Kollektiv, diskutieren die Nächte durch, wie man sich am Kollektiv am besten verantwortet. Am Wochenende wird man auch nach Brockdorf gefahren, um gegen AKWs zu demonstrieren und so weiter. Also die gab es genauso. Und das führt zurück zur Frage, warum überhaupt bei uns in Deutschland? Keine Ahnung. Ich habe keine Ahnung. Es gibt keinen zwingenden Grund dafür, dass das hier passieren muss. Es gibt keine besonderen Voraussetzungen. Im Gegenteil, wir gelten ja eben nicht als besonders sonnenverwöhntes Land. Warum haben wir so eine Affinität zur Sonne und so weiter? Gerade auch mit unserer Industriegeschichte, die ja auch die Geschichte Industrie, was wir gerade hatten mit dem Kraftwerk, die sicheren Versorgung, wir kennen die Autoindustrie, wir bauen Maschinen und so weiter. Das ist ja alles aller Ehren wert, keine Frage. Aber dieses dezentrale Solarzeug, das ist doch was ganz anderes. B: Wo du dich auf eine Reise begeben hast, hast du irgendwie für dich beantworten können? Oder war das gerade die Antwort auf die Frage, warum wir? Oder hast du dann schon gemerkt, ah, da gibt es Knotenpunkte oder die... A: Nee, das ist tatsächlich so, dass ich dann zu dem Fazit gekommen bin, dass ich sage... B: Völliger Zufall. A: Keine Ahnung. Ich weiß es wirklich nicht. Ich kann nur sagen und beschreiben, was alles passiert ist, was wirklich unfassbar ist im positiven Sinne. Also es kann einem ja insgesamt, jetzt ist ja inzwischen, wir sind ja auf der Schwelle, wenn man es mal so englisch sagen darf, in einer All Electric World gerade. Also das heißt, Solar ist die Basis an reneuerbaren Energien, ist natürlich auch wichtig, klar, aber die Speichertechnologie-Explosion, die hat ja auch keiner kommen sehen. Und jetzt zurück zu "Volle Halle". Ich hatte ja gesagt, dass ich damals, wir haben tolle Leute gezeigt, die tolle Sachen machen, aber ich hatte nie gesehen, dass ich alles großen Stil in die richtige Richtung drehen kann. Und ich habe mich dann gefragt, ja, haben wir denn bei "Volle Halle" den Elefanten im Raum übersehen? Nein, den gab's nicht. Das ist total neu. Also das Solar jetzt exponentiell durch die Decke knallt, gut, das ist langsam bekannt, aber plötzlich ist diese Speichertechnologie da. Boom. Also und die wächst noch schneller. Und was ist, also wenn man jetzt sich mal anguckt, eben halt, was in unserer breiten Öffentlichkeit oft keine Nachricht ist, was alles gerade passiert, da kann einem wirklich im positiven Sinne schwindelig werden. Was alles erfunden wird gerade, das ist Wahnsinn. S: Die Dinge, die völlig unterschiedliche Entwicklungspfade hatten, wie PV, wie Wind, wie Speicher, wie Wärmepumpen, wie E-Autos, das sind ja alles Entwicklungspfade, die ganz losgelöst von "Volle Halle" liefen, aber jetzt gerade in diesem Moment in der Zeit zusammenkommen und sich gegenseitig befruchten und gemeinsam gut funktionieren. Das ist total krass, dass die alle gleichzeitig jetzt irgendwie nicht nur eine Marktreife erlangt haben, sondern auch vom Preis her so interessant sind, dass sie die fossilen Alternativen im Schatten stellen und so. Also deswegen eigentlich unvermeidlich, die Frage ist nur, wie viel Verzögerungen gibt es noch dahin? B: Genau, also das Lustige ist ja, dass der gute alte Markt, der Markt hat sich längst entschieden. Also es ist super günstig, es ist ärgerlicherweise so, dass diese, dass die Tatsache, dass die erneuerbaren Energien so irre günstig sind, leider bei uns Verbrauchern nicht in der Steckdose ankommt. Also wir haben leider trotzdem, aber das ist natürlich ein ganz anderes Thema, ein viel komplizierteres noch mit der Energiewende und so. Im Gegenteil, viele Leute denken ja, wir hätten so hohe Strompreise wegen der Erneuerbaren. Das ist natürlich krass, wenn sich sowas im Kopf mal festsetzt. Das Krasse ist, dass dieser energetische Überfluss, also auch Überfluss ist ein Wort, muss man erstmal mental verarbeiten, das ist ja, was ist ein Überfluss? Für alle immer genug, jederzeit? Das heißt, wir müssen Energie sparen. Plötzlich gibt es einen Überfluss. Spitze, Überfluss und dieser Überfluss, und das ist das, was ich vorhin sagte, deswegen geht das ja, das ist jetzt was, was ich abzeichne, dass es viel mehr als nur um Energie geht, sondern was man mit diesem Überfluss machen kann. Die ganze Welt elektrifizieren, auch Industrie, das heißt, du kannst ja alle Prozesse, wie gesagt, du kannst sogar Wärme eben halt umstellen. Es gibt natürlich ein paar Sachen, bei denen ist noch nicht ganz klar, wie das funktionieren soll. Also zum Beispiel den weltweiten Massenflugverkehr, wie man den grün gestalten will, weiß ich auch noch nicht. Aber man kann grünen Stahl kochen, man kann Düngemittel herstellen, wahrscheinlich irgendwie grünes Plastik oder so. Vor kurzem habe ich gesehen, vom MIT, vom Massachusetts Institute, da haben die irgendwie so ein kleines, so groß wie ein kleiner Kühlschrank, so eine Box, ja, eine kleine Meerwasserentsalzungsanlage, die solarbetrieben ist, passiv, was auch immer das heißt, die irgendwie pro Stunde, die steht da so vor sich hin und pro Stunde entsalzt die 5 Liter Meerwasser. Boom. Krass. Also und jetzt denk das mal noch mal 3 Monate oder 3 Jahre in die Zukunft, dann kannst du wirklich irgendwann da sitzen und überlegen, wollen wir nicht vielleicht mal die Sahara begrünen oder so? Oder eben halt die ganzen Konflikte, die sich um Wasser abzeichnen, Wasserknappheit, auch bei uns. Ich weiß nicht, wie schnell das jetzt gehen wird, keine Prognose, kann ich nicht abgeben. Aber wenn die da so ein Ding hinstellen, was mal so gemütlich vor sich hin entsalzt, da kommen ganz andere Sachen ins Spiel. Und natürlich ein riesengroßes Thema, fossile Brennstoffe sind eigentlich immer mit dabei, wenn es um Kriege geht und Konflikte. Mit ursächlich, sagen wir mal. Also selten die Hauptursache, aber es spielt immer eine Rolle. Ein Kapitel, eine Passage aus dem Buch dazu würde ich gerne lesen, die das, finde ich, ganz schön illustriert. Die falsche Brille aufgesetzt. Oh nein! Ich hab die Jammertalbrille auf. Find ich denn hier schlechte Nachrichten irgendwo? Gibt es doch gar nicht. (lacht) In diesem Buch nicht. Eine kurze Passage aus dem letzten Teil. Stellt euch mal eine Welt vor, in der Atemluft per Schiffen und Pipelines transportiert werden muss. In jedem Haus gibt es einen Atemlufttank. Die Preise für die Liter Atemluft können stark schwanken oder sogar explodieren. Manche Länder mit großen Luftvorkommen und globale Konzerne verdienen irre viel Geld damit. Es können jederzeit Krisen und Kriege ausbrechen. Die Versorgung kann unterbrochen werden. Lufttanker können havarieren. Pipelines in die Luft fliegen und so weiter. Aber plötzlich, plötzlich wacht ihr eines Tages in einer Welt auf, in der Atemluft einfach überall und kostenlos vorhanden ist. Wie wäre das? Das wäre ähnlich dem, wie es jetzt mit der Solarenergie läuft. Können Politiker bestochen werden, wegen etwas, das es überall im Überfluss gibt? Können Kriege geführt werden, um die Sonnenenergie? Können die einen von den anderen abhängig sein? Drohen euch Chaos und Ruinen, denen ihr in Deutschland im Winter 2022/23 während der größten Energiekrise seit dem Zweiten Weltkrieg nur knapp entkommen seid? Es ist wirklich ähnlich dem mit der Luft, wie man sich das so gar nicht klar macht im Alltag normalerweise. Auch wenn man jetzt an der Tankstelle seinen Diesel betankt, man hat diese Infrastruktur ja gar nicht im Hinterkopf. Also die hässlichen Seiten, die man nicht sieht, man sieht die schönen. Oder man vergisst, dass zum Beispiel Putin seinen Krieg gegen die Ukraine gar nicht finanzieren könnte, wenn wir eben nicht das Gas abgekauft hätten oder sogar die EU immer noch tut und so weiter. Also ich will nicht ein Märchen erzählen im Sinne von "Morgen ist alles gut". Natürlich nicht, aber es ist wie gesagt, es ist ambivalent. Die Welt dreht sich gleichzeitig in zwei gegengesetzliche Richtungen und ich denke, wir in Deutschland und in der EU sind hin und her gerissen. Wir haben es noch nicht so ganz durchgeholt. Also schon auch, aber noch nicht so richtig klar, weil wir natürlich auch hier, nicht weil wir dumm sind, sondern weil wir natürlich, also weil bei uns die Beharrungskräfte und die Fossilindustrie halt sehr, sehr mächtig ist. Da steckt das Thema Abhängigkeiten drin. Das ist offensichtlich, dass man bei den Fossilen abhängig ist von den Ländern, aus denen die fossilen Energien eben kommen. Und von den Firmen dahinter und der Lieferkette und allem dem ganzen Thema. Also dass uns die Sonne aufs Dach scheint, ist logisch, aber wir brauchen ja das Paneel, um die ernten zu können. Ist das ein vergleichbares Thema? Ich denke nicht. Also wir haben natürlich, man kann natürlich sagen, wir sind abhängig davon, dass China uns Solarmodule liefert. Klar. Es ist aber trotzdem ein Unterschied, weil wenn ich einmal ein Solarmodul installiert habe, muss ich nicht nachtanken. Und wenn wir einmal uns sozusagen solarisiert haben, dann wird recycelt. Also das heißt, dieser Prozess ist endlich im Gegensatz zu einer Gasheizung oder einem Verbrennerauto. Das ist ein riesen Unterschied. Können wir das in Deutschland? Was? Das Recycling? Also aus einem alten ein neues bauen? Da musst du tatsächlich, da müsst ja tatsächlich mal Leute fragen, die sich technisch damit auskennen, also Ingenieure sozusagen. Ich weiß, dass das ein ziemlich relevantes Thema wird, wird Routerschuhen ist. Und auch ein Thema, wo wir zum Beispiel eine hier in Deutschland oder Europa auch tatsächlich ein neues Marktsegment besetzen können. Also ein zukunftsfähiges. Also dass das Recycling sowieso geht, ist eh klar. Es gibt, schreibe ich auch irgendwo in dem Buch, es gibt irgendwelche Prognosen, die besagen, dass, weil ja auch immer wieder dieses Thema kommt, was ist denn da mit den Ressourcen? Und wir müssen ja irgendwie die ganzen, wir müssen ja trotzdem die ganze Zeit immer wieder die Erde aufbuddeln und da was rausholen und so. Ne, ne eben nicht. Ende absehbar. Tatsächlich. Das ist überraschend absehbar. Sorry, wenn ich da kurz reingehe. Ich hab bloß, weil ich in dem Thema gerade drin bin, weil ich für ein Video dazu recherchiert habe, eine Analyse gelesen vom Rocky Mountain Institut. Ich hab da ein paar Mal gegoogelt, wie valide das Rocky Mountain Institut ist, weil mir das schon sehr optimistisch vorkam, aber das Rocky Mountain Institut ist offenbar ein seriöses Institut. Die haben eine Analyse gemacht, wie es bei Batterien aussieht und ich glaube, dass das analog ist. Die haben gesagt, wenn man die aktuellen Trends, wie sich Batterien für E-Autos und auch stationäre Akkus so entwickeln an der Steigerung der Effizienz und so weiter und Recyclingquoten und und und, dann kommen wir sehr wahrscheinlich in einen Bereich, wo wir um 2050 rum praktisch die Minen zumachen können, weil wir dann einmalig so viel Nickel, Lithium, Kobalt und so weiter gefördert haben, dass wir es danach im Kreislauf immer wieder benutzen können. 2050 ist nicht weit weg. A: Wir haben, glaube ich, offensichtlich dieselben Tendenzen gelesen. Ich hab genau das, so um die Mitte des Jahrhunderts habe ich auch gelesen. Ich weiß nicht mehr, ob das das Rocky Mountain Institut, keine Ahnung wer, aber genau das. Das ist der Witz. Man muss die Welt einmal vollflächig solarisieren sozusagen und dann ist es gut. Und ich habe eine lustige Zahl hier, einen Vergleich, damit man sich das vorstellen kann. Wenn ich jetzt sage, wir müssen die ganze Welt solarisieren, da gibt es ja auch wieder furchtbare Ängste. Oh Gott, oh Gott, oh Gott, die landwirtschaftliche Raum ist A: Kein Platz mehr. B: Da ist ja alles nur mit... Nein, nein. Also man braucht die Fläche, die dem Bundesland Bayern entspricht. A: Also die Welt, muss man dazu sagen. B: Jetzt hast du die Pointe geklaut. Autsch. Genau, also die Fläche Bayern in Form von Photovoltaik versiegelt sozusagen, reicht tatsächlich für die Stromversorgung für die ganze Welt. Irrsinnstahl. Und jetzt stellt euch mal vor, man würde die Sahara irgendwie mit PV vollballern oder so. Oder was passiert denn zum Beispiel gerade in Saudi-Arabien? Saudi-Arabien ist nach wie vor einer der größten Erdölexporteure. Wenn die genug Deppchen finden, den Scheiß weiter abkaufen, werden die es tun. Klar, aber für sich selber, für die eigene Energieversorgung, die bauen gigantische Solarkraftwerke in der Wüste. China. Die Grünen regieren in so einigen Ländern, wo man es nicht erwartet würde. Was macht eigentlich Robert Habeck? Also Frau Baerbock ist ja bei der UN, aber Habeck, der regiert doch da heimlich, oder? B: Der dürfte doch beliebt sein, nach all den Verhandlungen. A: Ich finde das immer einen ganz interessanten Punkt, wenn man gerade, wenn man jetzt so mit Leuten spricht, die skeptisch sind, ob das mit dieser Energiewende überhaupt funktionieren kann. Man kann ja aus guten Gründen tatsächlich eine gewisse Skepsis haben, weil es gibt ein paar, wie sagt man so schön, Herausforderungen. Und es gibt auch sehr viele Widerstände. Aber was ich, wenn ich mit so jemandem spreche, gerne sagen möchte, ist, warum macht es denn China? Überlegt, da muss doch wirklich hellhörig werden, oder? Und selbst in den USA, also Trump kann auch nicht ohne weiteres einen fossilen Durchmarsch hinlegen. Also Kalifornien, eh klar, aber selbst in Texas, dem Erdöl-Land schlechthin, selbst da in republikanischen Kreisen gibt es durchaus Widerstand gegen Trumps fossile Rolle rückwärts. Ja, ja. Man kann so eine Schlagzeile bringen, texanische Ölbarone haben Sonne entdeckt, sind auf Sonne gestoßen, oder so, analog dem haben Öl entdeckt. B: Ist ja auch irgendwo ein Selbstläufer. Man hat sich in Deutschland nur ermieden, wenn eine gewisse A. Weidel versucht, die ganzen Windräder wieder niederzureißen. Die sind oft gar nicht von der Politik niederzureißen. Die sind größtenteils im Privatbesitz, die halt damit ihr Geld verdienen. Und dann ist es gar keine mehr Frage, was wollen wir hier niederreißen. Das läuft. A: Die Leute wollen das. Und es gibt auch ein erstaunliches Beispiel, habe ich neulich selbst persönlich erlebt, und zwar irgendwo in der Lüdeburger Heide, ein kleines Dorf in Niedersachsen. Meine Schwester wohnte da, da war ich niemals zu besuchen. Ein 300 Einwohner Dorf. Auf der anderen Straßenseite ist ein neuer Nachbar eingezogen. Der hat ein E-Auto. Irgendwann kommt man dann plausch am Gartenzaun, wie das so ist. Und der neue Nachbar, ohne dass man ihn gefragt hätte, zeigt auch sein E-Auto und sagt, wie gesagt, unaufgefordert, zeigt auch sein E-Auto und sagt, aber nicht falsch verstehen, ich bin kein Grüner. Und das finde ich einen echt geilen Moment. Weil was sagt denn der Mann sonst damit? Ich meine, man darf annehmen, dass er sich das E-Auto wahrscheinlich nicht aus Gründen des Klimaschutzes gekauft hat. Also er hat sogar Angst, dass er in seiner eigenen Bubble oder so irgendwie für als Grüner gelten könnte, weswegen er da sofort klar ausrollen muss, dass er keiner ist. Und wenn die Leute das aber dann machen, und das ist, da komme ich auch zu einer lustigen Geschichte, die ich auch im Buch habe, ich bin tatsächlich irgendwann darüber gestolpert, dass ich von einem Sinologen oder so, also einem China-Experten, da hat jemand einen längeren Text geschrieben, vielleicht war sogar ein Buch, egal, der hat sich diesen chinesischen Weg des grünen Wachstums angeguckt und kommt dann zu folgendem Schluss. Die Chinesen, die machen ja diesen Klimaschutz nur aus Eigennutz und gar nicht um das Klima zu schützen. Also vielleicht spielt Klimaschutz auch ein bisschen mit eine Rolle, kann ja sein. Ich meine, Präsident Xi, ich weiß gar nicht, wie man den ausspricht, Xi Jinping, der hat ja gerade das neue chinesische Klimaschutzziel ausgegeben. Manche sagen, ist das nicht besonders ambitioniert, aber ja, immerhin wollen sie was, irgendwie bis 2035 -10% oder so. Also, ich würde sagen, immerhin. Und der Witz an dieser Geschichte mit dem Eigennutz und Klimaschutz, finde ich wirklich, also man kann sich natürlich einen Spaß draus machen und sagen, das ist ja chinesisches Klimaschutz, ungültig oder wie, wenn die das aus Eigennutz machen. Aber die Frage, wie bei der Energiewende auch, die Frage ist, warum ist das denn bei uns eine Belastung und warum ist das für China ein Gewinn, warum ist das für uns ein Verlust? Kann ja nicht sein. Also, selbe Geschichte, nur nochmal anders umgedreht. Und wenn ich jetzt diesen Mann am Gartenzaun habe und der sagt, nicht wunderschön, ich bin kein Grüner, er sagt genau, dass das dort das Beste was passieren kann, dass die Leute das Sachen machen, wie sich E-Autos oder Solarmodule kaufen und der Klimaschutz ist ein wunderbarer Kollateralnutz. Super, das ist das Beste, was passieren kann. Dass man es will, dass es einfach die geilere Party ist und dass man nicht irgendwie mehr, und man muss dann auch gar nicht mehr rumrennen und die ganze Zeit Klimaschutz fordern, weil der findet statt. Bums aus. Das ist eigentlich ein wahnsinniges Glück, das wir haben. Also, als klimabewegte Menschen, dass die Dinge, die am meisten helfen, gerade nicht wegen des Klimaschutzes gemacht werden müssen, sondern dass es gute andere Gründe gibt, die zu tun haben. Dass wir nicht darauf angewiesen sind, dass die Leute das aus Klimaschutz heraus machen. Wobei Eigennutz und Klimaschutz ist für mich ein und dieselbe Sache, aber erstmal zur Seite gehen. Also, der große Bogen hast du natürlich recht, klar, es gibt nichts uneigentliches, als seine Welt nicht zerstören zu wollen. Ja, du hast jetzt ein bisschen recherchiert zu dem Buch. Was hat dich so besonders überrascht? Ich meine, wir hatten jetzt Bayern, dass die Fläche Bayerns reichen würde, um die ganze Welt mit Strom zu versorgen. Da gibt es bestimmt noch mehr Partyfacts wie diesen hier. Partyfacts? Och, tausende. Ich weiß gar nicht, wer ist zu... Ich meine, es gibt diese exponentiellen Wachstumspartyfacts, dass wir einen Solarzubau haben, da fliegen so Zahlen rum, jeden Tag wird auf der Welt so viel Solar zugebaut, wie der Leistung von zwei Atomkraftwerken entspricht. Zwei Atomkraftwerke Solar jeden Tag. Und wir haben, ich glaube, ungefähr etwas über 400 Atomkraftwerke gibt es auf der Welt. Zwei am Tag heißt... Na ja, gut, Atomkraft ist ja sowieso mehr oder weniger, das Ding ist ja hier wahrscheinlich, sehr wahrscheinlich durch. Ja, klar, in China wird auch massiv Kohle verheizt, auf jeden Fall. Also die bauen auch noch Kohlekraftwerke. Und das ist auch ein Funfact, by the way, der hier in den Nachrichten bei uns nicht stattfindet. Was auch immer jetzt Xi für ein Klimaziel da gerade ausgerufen hat, Fakt ist, dass in China die Emissionen sinken. Und zwar ungefähr so fünf... ungefähr jetzt, gerade so in dieser Zeit, ungefähr fünf Jahre früher, als Experten so vorausgesagt hatten. So, und wenn man dann überlegt, es wird immens viel Kohle in China verfeuert, und trotzdem sinken die Emissionen. Irre, oder? Ich meine, wie viel... Also, da kann man sich ja quasi nicht ausrechnen, aber dann kann man ja spüren, quasi förmlich, wie viel Erneuerbare da zugebaut werden müssen, damit die Emissionen sinken können, obwohl man neue Kohlekraftwerke baut. Hammer. Das Doofe ist ja dann für uns, dann steigt unser Anteil, den wir eben nicht verringern können als Deutsche. Wenn China nicht mehr so der große Buhmann ist, dann müssen wir uns doch wieder mehr anstrengen, weil wir den Prozentanteil wieder nach oben treiben für uns. Und dann haben wir Schwierigkeiten mit diesem "Aber China"-Argument langfristig auch. Das löst sich von selbst. Aber Indien macht es genau wie China. Die haben diesen auch, also auch die bauen weiter Kohlekraftwerke, also that being said, sozusagen. Aber auch die erneuerbaren Ziele, die die haben, haben sie auch fünf Jahre vorher erfüllt. Total krass. Ja, wie gesagt, wir erleben gerade zwei unterschiedliche Bewegungen zur selben Zeit in entgegengesetzter Richtung. Du hast vorhin, das wollte ich dich vorhin noch fragen, zum EEG. Du hast gesagt, das war ein Exportschlager. Was ich gerne verstehen würde, haben andere Länder uns das EEG einfach nachgemacht? Also ist das was, gerade wenn wir über Sub-Sahara-Afrika sprechen oder so, ist da ein Solarboom wegen des, weil die das EEG kopiert haben? Oder haben die jetzt einen Solarboom, weil PV-Module wegen eines EEGs so viel günstiger wurden, dass es auch in diesen Ländern attraktiv wird? Also ich weiß nicht genau, welches Land was genau übernommen hat. Also auch jetzt, ob Sub-Sahara oder so. Das weiß ich nicht, aber es gibt Schätzungen von, dass es um die 60 bis 100 Länder sind auf der Welt, die die Prinzipien des EEG für sich übernommen oder adaptiert haben. Und ganz wesentlich natürlich China. Also ich habe auch ein Kapitel, das sich der ganzen chinesischen Geschichte in dem Buch widmet, weil die Chinesen natürlich, also was heißt natürlich, die Chinesen haben nach unserer Alt-Mayadelle, über die wir schon gesprochen haben, haben die Chinesen übernommen, sozusagen. Natürlich haben sie auch dazu beigetragen, dass das bei uns nicht mehr so weiter lief. Aber die haben, Hans-Josef Fell, der ehemalige Abgeordnete, Bundestagsabgeordnete und Grünpolitiker, der als einer der Co-Väter und Mütter des EEG gilt, der hat das ausführlich geschildert und sagt, kurz nachdem das EEG eingeführt worden ist bei uns, da kam eine hochrangige chinesische Beamten-Delegation und die haben den und den Hermann Scheeher, falls euch der Name so was sagt, also auch einer der Co-Väter, SPD-Politiker in dem Fall, die haben die ausgefragt, stundenlang. Die wollten alles wissen, wie das genau funktioniert hat mit diesem EEG und so weiter. Und das war kurz nachdem das hier implementiert worden wurde. Dann ist Hans-Josef Fell nach China gefahren und hat da mit jemandem gesprochen, der war wohl der Vorsitzende vom Umweltausschuss des Nationalen Volkskongresses oder so. Und wieder ein stundenlanges Gespräch und der hat ihm genau erzählt, ja wir machen das jetzt im Prinzip mehr oder weniger genau wie ihr. Und was die dann im Gegensatz zu uns gemacht haben, ist, dass sie einen Fünfjahresplan nach dem nächsten aufgelegt haben mit der ganz klaren Ansage, wir sehen hier die Zukunft, da geht's lang. Das machen wir. Bums. Haben sie gemacht. Und gut, dass sie übernommen haben. Man könnte auch sagen, das ist ein deutsch-chinesisches Sonnenmärchen wenn man so will. Stefan Koller: Gibt es in China, weißt du, vielleicht ist PV auf Privathäusern, spielt das da eine Rolle? Also ich frage vor dem Hintergrund. Wir haben dieses Jahr, ich weiß nicht, ob du das mitbekommen hast, zusammen mit Cayman Connect ein Weltrekord aufgestellt im Refurbischen von alten PV-Modulen. PV-Module, die vom Dach kamen, weil sie repowered werden, also neu drauf kommen. Die sind ja noch gut, die meisten davon, und die kann man wunderbar als Balkonkraftwerke nutzen. Und in dem Zuge war auch ein Vertreter von, wie heißt der, HOME-Miles, der Mikrowechselrichter-Hersteller da. Und der kam aus China, die Geschichte erzählen wir nicht so laut, weil der kam extra aus China nur für dieses Event, aber ja. Stefan Koller: Mit dem E-Auto hergefahren. Stefan Koller: So wie Chima. Oder gesegelt, I don't know. Auf jeden Fall hat der erzählt, dass Balkonkraftwerke in China keine große Rolle spielen würden, weil dort der Strompreis für alle so günstig ist, dass sich ein Balkonkraftwerk kaum lohnt. Es lohnt sich quasi nicht, eigenen Strom zu produzieren, weil es so günstig ist. Weißt du darüber mehr? Ne, das weiß ich überhaupt nicht. Was ich weiß, dass die Chinesen auch im gigantischen Ausmaß solare Großkraftwerke bauen. Also in der Wüste nördlich von Peking oder so, da bauen sie gerade eine Anlage, die soll dann perspektivisch ganz Peking Strom versorgen. Also ganz Peking, 20 Millionen oder so was. Also das ist halt echt Wahnsinn, dieses Tempo. Ich hab so das Gefühl, dass ich ja vorhin gesagt habe, dass ich dann so langsam angefangen habe zu ahnen, worum es hier eigentlich geht und wie groß das Ding wirklich ist. Und das wirklich zu verstehen, ist wahrscheinlich kaum denkbar. Also das ist ja wie eine industrielle Revolution auf Speed, was wir hier erleben. Also zweieinhalb Jahre konzentriert auf die Dekade oder so. Wahnsinn. Also ich glaube, wenn wir uns in vielleicht fünf Jahren wieder treffen, wird es lustig sein zu hören, was wir heute hier besprochen haben. Weil das so wahrscheinlich noch sehr euphorisch klingt, aber auch irgendwie naiv und noch gar nicht absehbar, dass wir morgen früh alle Flugtaxi, was weiß ich. Was sind denn für dich so Milestones, die da so passiert sind auf dem ganzen Weg? Also von diesem, dass du es jetzt erkannt hast, dass hier eine krasse Revolution stattfindet. Gibt es so Dinge, wo du es feststellen kannst? Also das hat sich ja das von... So historisch jetzt. Also was... Historisch, beziehungsweise auch was daraus entstanden ist, wo man sagen kann, das hat uns sehr weit gebracht. Also... Naja, also ich denke, der absolut entscheidende Milenstein, abgesehen von der technologischen Entwicklung, ist natürlich das EEG. Also weil der Hans-Josef Fell hat das glaube ich auch so gesagt oder der Hermann Scheer, einer von den beiden, egal, hat gesagt, man muss dieses Ding politisch voranbringen. Es nützt nichts immer nur zu forschen, die Technologien noch weiter zu verbessern, den Wirkungsgrad von der Solarzelle noch mal ein bisschen zu verbessern. Das braucht einen politischen Anschub. Und den hat es wirklich gebraucht, weil du bringst ja nicht ein Produkt in einen Markt, in einen freien, funktionierenden Markt, sondern du musst dir etwas in einen nicht vorhandenen Markt bringen. Also in einen hoch subventionierten und seit Jahrzehnten etablierten, staatlich geförderten Markt. Da kannst du ja nicht irgendwie irgendwas reinschmeißen und sagen, der Markt wird es schon regeln. Das war sicherlich ein riesen Milenstein. Naja, und es gibt natürlich auch Milensteine der industriellen Entwicklung, also zum Beispiel Unternehmen wie Cure Cells. Wir hatten ja auf einem Acker bei Bitterfeld, der ehemaligen Industrieregion der DDR, da gab es ja dann irgendwann mal das, was man dann Solar Valley genannt hat. Dass diese Wuseltroniker, von denen ich vorhin erzählt habe, die Jungs, die im sozialistischen Kollektiv irgendwie alles Neue ausprobiert haben, die Jungs haben Cure Cells gegründet. Und das war auf dem Acker bei Thalheim und das war eine riesengroße Fabrik, die in kürzester Zeit hochgezogen wurde und die nach kurzer Zeit tausende Mitarbeiter, Milliardenumsätze, Weltmarktführer. A: Das heißt, die Wusler wurden zu Millionären. B: Aus den Hippies, oh ja. Es gibt eine Jemanden, der heißt Rainer Le Moyne, das war sozusagen, wenn man das so nennen würde. Wenn es eine Band gewesen wäre, war das sozusagen der Leadsänger der Band oder der Frontmann. Der war so ein richtiger Hippie, der sah aus ein bisschen wie John Lennon. So lange wuselige Haare, John Lennon Brille und so. Und auch ein gewisses Charisma. Der ist leider sehr früh schon verstorben. Und der hatte dann aber eben kurze Haare und einen Anzug an. Und war eben halt einer der Mitgründer und Chefs von Cure Cells zum Beispiel. Das ist natürlich auch ein Meilenstein jetzt so industriegeschichtlich, dass die das da aufgezogen haben und plötzlich wirklich, boah. Ja. Naja, und dann Meilensteine Stück für Stück Forschung. Ganz viel, ich meine, es gibt heute immer noch in Freiburg das Nürnberger Institut für Solare Energiesysteme. Das hat zum Beispiel ein sehr renommierter Physiker gegründet. Und zwar schon im Jahr 1981 war das, glaube ich. Das war ein Physiker, der hat lange in den Staaten bei irgendeinem Nobelpreisträger geforscht. Also wirklich ein sehr, sehr weltweit hoch angesehener Physiker. Der hat tatsächlich dieses Institut gegründet. Und seine ganzen Physiker-Kollegen haben gesagt, ist bei dem noch alles richtig im Kopf? Weil der sich mit diesem Nischen-Thema... Sich mit diesem Kinderquatsch zu beschäftigen und dafür ein eigenes Institut und dafür sein gut ein anderes Institut aufzugeben? Was war seine Motivation? Hat er da was gesehen, was andere nicht gesehen haben? Er hat auch ganz klar gesagt, dass seine Motivation ist, es kann so nicht weitergehen. Wir werden an das Problem der endlichen Ressourcen stoßen plus auch natürlich die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen. Wobei das Letztere, also lustigerweise rückblickend ist es so, dass mein außerirdischer Kundschaftler hier auch sagt, also aber eigentlich wäre doch so rückblickend für euch die Atomkraft doch die bessere Brückentechnologie gewesen, oder? Anstatt die ganzen Kreibhauskarussel rauszuballern. War aber Atom, war bei den meisten eigentlich der entscheidende Antrieb, gegen Atom zu sein und was besseres als Atom entwickeln zu wollen. - Schon krass. Hast du eine Antwort gefunden, warum? Ich hab also mein Gefühl, vielleicht täusche ich mich, dass so eine Anti-Atomkraft-Bewegung besonders in Deutschland stark war. Ich weiß nicht, ob das stimmt. Hast du rausgefunden, warum das so ist, falls es stimmt? - Ich weiß tatsächlich weder ob es stimmt noch, ich glaube, mir scheint das so, dass es besonders stark war, aber warum kann ich dir nicht sagen. Keine Ahnung. Also wie gesagt, das Zauberhafte an diesem Ding, dass man es echt sehr, man kann es eigentlich nicht wirklich erklären. - Ich finde es so krass, diesen Gedanken, dass das so eine große Industrie ist mit exponentiellen Maxtum, jetzt gerade schon, dass Solargrad zur stärksten Energiequelle wurde, von allen die wir haben. Also stärker als Kohle und so weiter. Was krass ist, weil vor 15 Jahren war sie noch die kleinste von allen. In 15 Jahren von der kleinsten Energiequelle zur größten. In 15 Jahren, da gab es das iPhone schon, vor 15 Jahren. Das ist so verrückt. Worauf wollte ich hinaus? Vergessen wir es, ich war so begeistert gerade. - Ja, dann nehme ich den Faden einfach auf. Wir haben, die Menschheit hat noch nie eine so schnell sich entwickelnde, entfaltende und wachsende Energiequelle gesehen. Sowas gab es überhaupt noch nie. Die Geschichte mit dem, die gute alte Geschichte mit dem exponentiellen Maxtum. Das ist ja ein Klassiker. Wir alle wissen, unser Alltagsverstand, da tun wir uns schwer und wir sehen diese Hockey-Schlägerkurve. Der Witz an diesem exponentiellen Maxtum in dem Fall, jetzt ist eben, dass dieses Maxtum, wenn du einen bestimmten Punkt auf dieser Kurve da oben erreicht hast, dann wird aus diesem quantitativen Maxtum, das was ich hier eigentlich geschrieben habe, du wirst in einer neuen Welt wach. Das ist dann nicht mehr quantitativ, sondern qualitativ. Weil wir, wie gesagt, diesen Überfluss haben, alles letztendlich damit befeuern und antreiben können. Befeuern, falsches Stichwort, wir müssen ja eben nichts mehr verbrennen. Das ist ja der Witz, der Sinn der Sache auch. Der Gedanke, den ich hatte, jetzt weiß ich ihn wieder, war, dass wir jetzt da wach werden, in diesem plötzlichen Solar. Die Energiequelle schlechthin und es gab einen Punkt, wo es ganz leicht gewesen wäre, dass wir es einfach nicht gemacht hätten. Also wenn es in Deutschland nicht passiert wäre, wer weiß, ob es woanders passiert wäre. Vielleicht nicht. Und es war, also an ganz vielen Stellen, die du beschreibst, es war zu teuer, Fraunhofer ISE machen wir nicht, weil warum? An ganz vielen Stellen, eigentlich war es sehr unwahrscheinlich, dass das passiert. Stefan: Und jetzt sind wir da. Man kann natürlich jetzt viel darüber spekulieren, was wäre gewesen, wenn Deutschland nicht oder so. Ich meine, natürlich haben wir, also Deutschland war definitiv ein weltweiter Schwerpunkt in der Entwicklung, wir haben es ja nicht erfunden. Also es gab natürlich auch, es gab in den USA früh schon Sachen, die abgewirkt wurden. Japan war mal auch sehr weit in der Technologie. Also ich denke mal, die Solartechnologie wäre auch ohne Deutschland grundsätzlich entwickelt worden oder weiterentwickelt worden, aber vielleicht nicht in dem Tempo und ohne das EEG. Also diese ganze Kombination war dann schon rückblickend betrachtet schon sehr stimmig. Stefan: Wir haben vor dem Zug sind wir nochmal kurz unsere Notizen durchgegangen mit dir und wir waren in so einem Viererabteil und wir quatschen so darüber. Ja, ja, Zufälle. Wir waren in so einem Viererabteil, wir quatschen da die Dinger durch und in der Station vorher ist ein älterer Herr zugestiegen. Bitte? Ja, wie auch immer, der stieg dazu, hat auf jeden Fall so ein bisschen mitbekommen, worüber wir gesprochen haben. Hat aber da gelesen und irgendwann legt er so sein Buch weg und hat freundlich gefragt, ob er sich einmischen darf. Ja, er kommt nämlich aus der Solarbranche. Hat da jahrelang gearbeitet und der war ein, er war einer der Macher, der war eigentlich ein Pionier, ja. Also nicht ganz so pionierig in den, noch im 20. Jahrhundert, aber in den frühen 2000ern hat er in einem Unternehmen gearbeitet, wo die dieses Siliziumkristalle wachsen haben lassen. Also er war der Leiter dieser Siliziumwachstumsdinger. Von denen wusste ich nicht. Diese Kristalle werden wachsen gelassen und danach in Scheiben geschnitten, ausgestanzt und daraus werden, das ist der Rohstoff, den du für die für die Solarmodule brauchst. Und das war so faszinierend zu hören, der hat das uns auf so einem atomaren Level erklärt, was da passiert. Die Naturwissenschaft dahinter ist ja völlig verständlich. Aber abgefahren. Aber auch mit Begeisterung. Ich weiß nicht, ob er genannt werden will. Er hat schon gesagt, keine Bilder im Internet. Aber wir haben uns da eineinhalb, zwei Stunden echt ausgiebig drüber nachgedacht. War total cool zu spüren, welche Begeisterung da ist. Ich habe ihn dann gefragt, rückblickend jetzt auf diese ganze Geschichte, die Deutschland da vorangetrieben hat, wo stehst du da gerade emotional? Bist du stolz auf das, was Deutschland oder was deine Branche geschaffen hat? Oder bist du enttäuscht, traurig, dass das in Deutschland auch so bergab ging und das jetzt in China liegt? Und er hat gesagt, beides. Aber ich glaube, das Größere kam so raus. Dieser Stolz, da ist was, das hat die Welt potenziell verändert. Und ich war ein Teil davon. Das ist schon abgefahren. Er hat das Konstrukt so gelobt, was allen anderen Energieträgern vorenthalten ist. Was er eben erzählt hat, wie man Silizium herstellt. Da gehören so viele Fäden zusammen. Da brauchst du die, die das schneiden können. Er hat so viel über das Schneiden dieses Kristalls erklärt. Wie der Mittelstand dann schon wieder so wichtig war. Also dieser Backbone unserer so oft gedupten Wirtschaftsgesellschaft. Aber das war so krass zu hören, dass das nicht zu kopieren ist. Also das war so ein Standalone German Sonnenmärchen. Also ich denke, die Leute dürfen sich wirklich auf die Schulter klopfen oder wir ihnen. Das ist einfach so. Während ich dieses Buch, das war natürlich logischerweise ein Buchschreiben im Zimmer, hat auch mal mit Arbeit zu tun. Da muss man manchmal direkt so "Oh Mann!" Aber ich habe es merkt, ich habe übrigens das Buch nicht nur selber geschrieben, sondern ich habe es sogar selber gelesen. Neulich tatsächlich. - Hast du eingelesen? Und ich habe es sogar Leuten vorgelesen. Neulich Testabber mal. Also eine kleine Lesung bei mir im Kiez hatte ich neulich vor. So 15 Leute, ganz kleiner Rahmen und ganz nett. - Das ganze Buch? - Nein, eine Lesung einfach mit ein bisschen Auszüge. Vor allen Dingen so ausgewählt die Auszüge, dass ich eben halt gerade am Anfang habe, wo kommt das eigentlich her? Was macht denn dieser Alien da, dieser Kundschafter? Und der Rückblick auf die Geschichte, aber vor allen Dingen eben auch der Ausblick in diese All Electric World. - Das kommt am Ende noch. - Ja, ja klar. - Beschreibst du dann, wie eine Welt aussehen wird? - Ne, so im Detail muss es gar nicht sein. Weil der Witz an der Welt, so sag ich das für mich, die Welt sieht ja wenn ich mal so einen Begriff wie die neue Welt oder so in Raumstille. Der Witz ist ja, die sieht ja erstmal gar nicht anders aus. Das ist ja gar nicht so "Oh, die große Transformation und dann haben wir es hinter uns und dann sieht die Welt ganz anders aus und dann sind wir alle im Flugtaxi unterwegs oder fahren alle ein Rad". Nein. Die Welt, das ist ja der Witz, dass wir die - Die Revolution haben wir gar nicht gemerkt. - Also ich hab irgendwo so zwischendurch so einen kleinen Witz "Die große Transformation fällt aus, weil sie findet statt." Niemand muss sie mehr fordern, weil die findet ja von alleine statt. Das ist ja das Irre. Wie gesagt, auch der Markt regelte. Also man kann diese Welt nur noch abregeln oder den Markt. Ansonsten kann niemand mehr das verhindern. Also außer Mut will ich reingretschen und sabotieren und zerstören. - Und selbst das gelingt ja wie du gesagt hast, nicht mal in Amerika. - Das wird immer schwieriger und vor allen Dingen, weil wir eben halt wirklich dank China ganz wesentlich auch ein echtes Bollwerk gegen den Fossilismus haben. Und auch in China übrigens, also nochmal auf diesen chinesischen Klimaschutz und Eigennutzung zurückzukommen. Leute, mit denen ich gesprochen habe, die viel in China waren auch. Also ich sage auch, auch in China ist da durchaus auch eine Portion Idealismus bei den Solarleuten dabei. Ich habe ein Beispiel im Buch "Ukraine Krieg". Also als Putin die Ukraine angeriffen hat, als es gerade losging, Februar 22, ne? Da wurde doch, könnt ihr euch erinnern, da wurde bei uns, war ein Gespräch, dass wir, um die Ukraine zu unterstützen, dass wir dem Land 5000 Helme liefern. Wisst ihr noch? - Da waren wir noch gasabhängig. - Da waren wir noch, wir sind ja aber noch gasabhängig. Oder wir wollen es ja richtig werden. Zu der Zeit, als hier diese 5000 Helme als Unterstützung für die Ukraine im Gespräch waren, haben ein paar Solarleute, die übrigens auch namentlich nicht genannt werden wollen, die wollen das gar nicht in die große Glocke hängen, die haben 1300 Solargeneratoren auf eigene Kosten in die Ukraine geliefert. Damit da, wenn irgendwo irgendwas alles mal wieder zerbombt worden ist, damit man, was weiß ich, Krankenhäuser, Feuerwehr und so weiter sich mit Strom versorgen können. - Das sind diese 5000 Helme da peinlich im Vergleich. - Ja gut, das war jetzt wirklich gut da. Ich glaube, warum wir jetzt nicht drüber reden, aber ich glaube, da hat man noch nicht auf dem Zettel gehabt, wie ernst ist das, was da passiert? Wahrscheinlich, ne? - Ja. - Aber es geht um diesen Spirit. Und den gibt es, also, zum Beispiel habe ich auch gesprochen mit einem der beiden derzeitigen Leiter von dem Fraunhofer ISE in Freiburg, Andreas Bett heißt er, der hat auch gesagt, der spürt diesen besonderen Spirit immer noch, nach über 40 Jahren spürt er den heute noch an seinem Institut. Das ist eine, wirklich da ist immer eine schöne, geile Portion Idealismus dabei. - Cool. - Die Leute wollten auch ihr Geld verdienen, die Leute wollten ihre Forschungskarriere machen, das ist ja alles legitim. Es geht nicht um irgendwie Heilige oder sowas. Aber trotzdem, es ist halt wahrscheinlich einfach der Unterschied, ob du eine Weltrettungstechnologie voranbringst oder Turnschuhe verkaufst. - Das ist ein schöne Schlussworte, finde ich. - Sehr gern. - Ich finde es so wunderbar, diesen Gedanken, den du gerade so formuliert hast, wenn wir es mit idealistisch getriebenen Leuten schaffen, dass Leute, die es nicht sind, da mitmachen, dann ist es gewonnen. - Das wollen wir im Idealfall auch mit dem Buch erreichen. Also das Wünschenswerte oder der Wunsch wäre, dass es tatsächlich größere Kreise zieht. Das will jeder, ist ja klar, natürlich. Aber auch eben aus dem Grund, nicht nur weil du, sondern gerade sagen wir mal, Energiewende Skeptiker oder so. Ich will ja nicht böse über die Leute reden. - Aber alle Fußballfans kriegen, dann haben wir es geschafft. - Das müsste vielleicht bei Hertha im Olympiastadion oder in München im Olympiastadion ausliegen. - Sag mal bitte noch, für wen ist dieses Buch? - Das ist für alle. Absolut für alle. Deswegen habe ich es ja auch unter anderem so geschrieben, dass ich mir so eine Erzählfigur und einen Erzählstil ausgedacht habe, der eben nicht "Oh, ich muss jetzt ein Fachbuch zur Energiewende lesen. Oh, das war ja früher mal hoch. Was war vor 50 Jahren los?" Sondern das ist einfach eine Story. Also das merke ich, habe ich beim Schreiben auch gemerkt. Also abgesehen davon, dass Schreiben manchmal Arbeit ist, aber es ist eben manchmal auch, es macht einfach Laune. Es ist einfach eine so zauberhafte, schöne Geschichte, die kaum einer kennt. Und deswegen für alle. Bitte. Und natürlich kann man das auch super zum Beispiel zu Weihnachten, sagen wir mal, dem Onkel Diesel Dieter schenken oder so. - Wo bekomme ich das Buch? - Im Buchhandel. - Okay, überall? - Ja, ganz normal. Man kann es jetzt vorbestellen. Also überall. - Wann kommt es raus? - Am 6. November. Aber wie gesagt, jetzt überall vorbestellbar. Achso, Hörbuch gibt es auch. Wir können auch gucken auf unserer Website sonnenmärchen.de gibt es auch eine Hörprobe von dem ersten Kapitel und ich mache noch einen kleinen Podcast nebenbei. - Sehr schön. Packen wir euch alles in die Shownotes, findet ihr alles. Am Ende jeder Podcast Episode geben wir uns dem Gast oder unserer Gästin immer noch eine Karte von unserem Kartenspiel miteinander in die Hand. Du darfst diese Frage, die da drauf steht, einmal vorlesen und für dich beantworten. - Muss ich die für mich selber beantworten oder soll ich die laut beantworten? - Achso, nein, laut. Für einen Podcast wäre es ganz gut, wenn das laut wäre. - Was? Im indischen Regenwald knüpfen Menschen Brücken aus den Wurzeln lebender Bäume, die erst Generationen später fertig sind. Wo denken wir ähnlich langfristig? Ach guck, hab ich schon mal gehört davon, eine Geschichte. Naja, das ist ja das, was wir gerade hier machen und besprechen, oder? - Ist das so langfristig gedacht? Ich dachte jetzt, du sagst vielleicht müssen wir es gar nicht. - Was? So langfristig denken? - Wie jetzt bei PV? - Gedacht haben wir genug, machen müssen wir. - Ja, berechtigte Frage, ich weiß gar nicht. Hat jemand so lange in die Zukunft gedacht? Aber das klingt ja automatisch mit. Wenn wir jetzt davon reden, dass wir haben ja auch über diese Ressourcen, bis 2050 ist alles fertig, quasi, jetzt platt gesagt. Langfristiger geht's ja gar nicht. - Ja, stimmt. Ich hab noch ein Zitat aus deinem Buch, das ich finde, dass das Ganze gut zusammenfasst. Hast du noch irgendwas, was du gerne noch sagen würdest, solange wir noch on air sind? - Ich würde vielleicht noch mal ganz kurz hier reingucken, ins letzte Kapitel. Obwohl, das will ich ja eigentlich nicht spoilern. Sag du doch mal erst mal deinen Satz. - Okay, dann überlegst du dir, ob du noch letzte Worte hinterhersetzt oder nicht. - Genau. - Okay, meiner, wie gesagt, ist nur vom ersten Kapitel, aber fand ich sehr, sehr schön. "Zum ersten Mal haben wir ein Werkzeug in der Hand, mit dem wir unsere Zivilisation ohne eingebauten Selbstzerstörungsmechanik fortsetzen können." Das fand ich einen sehr, sehr starken und großen Gedanken. - Das finde ich auch insofern tatsächlich faszinierend, weil dieses Fortsetzen, ja auch gerade das, was wir über gesprochen haben, ich muss nicht die Welt morgen ganz anders, ich muss nicht alles umbauen, und ich muss nicht morgen die Welt nicht ganz anders aussehen. Also ich meine, sollte sie in verschiedenen ganz anderen Bereichen, die lassen wir jetzt mal außen vor, aber das finde ich auch unter anderem einen dieser faszinierenden Aspekte daran. Bei mir bleibt die ganze Zeit anhaltend, nachhaltig im wahrsten Sinne des Wortes erhalten einfach wirklich gute Laune und Begeisterung. Also ich sitze so oft da und denke, Wahnsinn, und das ist so neu. Also ich wiederhole mich, aber ich sage es trotzdem gern nochmal, es ist so überhaupt nicht absehbar gewesen. Vor ein paar Jahren noch saß ich da und dachte, Auweia. Und jetzt sage ich auch da, sage Auweia, wenn ich Trump sehe, aber ich habe permanent diese Sonne dabei. Das ist die Sonne dabei. Also in diesem Sonnenmärchen werden wir Weltmeister. Da bin ich freu. Ja, den Titel dürfen wir uns auf jeden Fall, das sieht man ja auch auf dem Buchtitel. Vielleicht ein schönes Zitat noch von einer Frau, die auch in der Solarbranche tätig ist, Anastasia Astorgeger heißt sie, von Max Solar heißt das Unternehmen, die hat das vor kurzem gelesen, das Buch, und die hat ein Feedback gebracht, da hat sie einen Satz kreiert, den finde ich wirklich echt zauberhaft, sie sagte, "Vielleicht werden wir hier in Deutschland einmal so stolz auf unser Sonnenmärchen sein, wie die Griechen auf die Errungenschaften ihrer Antike." Also vielen Dank, dass du zu Gast warst hier im Hotelzimmer. Ein schönes Zimmer. Ich möchte einmal unser Miteinander eine Ausgabe schenken, die ist für dich. Vielen Dank. Haben wir noch was zu sagen? Erdegut. Alles gut. Macht's gut, Nachbarn. Tschüssi. Ciao, ciao, vielen Dank. [Musik] Klima Nachbarn wird produziert von der Beyond Content GmbH. Zu Gast war in dieser Episode Michael Bukowski. Podcast Bearbeitung von mir, das Intro wurde eingesprochen von Lukas Herbert und moderiert von Patrick und mir. Wir freuen uns über Feedback und Bewertungen. Danke fürs Zuhören und mach dir immer wieder bewusst, du wirkst auf deine Nachbarschaft.