Klimanachbarn – Die Revolution beginnt nebenan

Michael Schindler & Patrick Niedermayer
Since 02/2023 25 Episoden

E8: Beruf-ung

Patrick macht's jetzt Vollzeit

02.08.2023 43 min

Video zur Episode

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Zusammenfassung & Show Notes

Patrick hat seinen Job als Videoproducer bei der Paessler AG gekündigt.
Wir sprechen darüber warum er das gemacht hat – es war nicht um seiner Leidenschaft zu folgen – und was das für diesen Podcast und weitere Projekte bedeutet. 

In dieser Episode reden Patrick und Michi darüber, warum Patrick seinen Job als Videoproducer bei der Paessler AG gekündigt hat.

Patrick wollte etwas gegen die Klimakrise unternehmen und beschloss, komplexe Sachverhalte rund um den Klimawandel in kurzen, verständlichen Videos zu erklären. Er fragte Michi, ob er ihn unterstützen würde, und sie produzierten gemeinsam einige Videos, die auf YouTube positiv aufgenommen wurden.

Doch für Patrick reichte das nicht aus und er wollte noch mehr Zeit und Energie in die Bekämpfung des Klimawandels investieren. Also kündigte er seinen Job bei der Paessler AG und arbeitet jetzt Vollzeit in der beyond content GmbH, um Geschichten zu finden und zu erzählen, die das Bewusstsein für den Klimawandel und die Lust auf einen nachhaltigen Lebensstil erhöhen.

Mit seiner Arbeit möchte er Menschen motivieren, sich für eine nachhaltige Zukunft einzusetzen.

Relevante Links zur Episode
Bücher von Austin Kleon, die sehr konkret zeigen wie leicht man die eigene Arbeit teilen kann.

Transkript

Und dann irgendwann war die Überlegung, jetzt bin ich einfach nur ein Videoproducer, was kann ich denn tun, um dieser Klimakrise irgendwas entgegenzuwerfen? Und eine Überlegung war, naja gut, ich kann eine Kamera bedienen und ich glaube, ich kann komplexe Sachverhalte einigermaßen rüberbringen. Ein halbes Jahr später habe ich gekündigt, jetzt waren es nochmal zwei Monate mehr, dass ich tatsächlich dann jetzt meinen neuen Vertrag gehabt habe, nur wie das halt so läuft, meinen neuen Job habe im Endeffekt. Und jetzt mache ich das Vollzeit. und natürlich gemerkt so Von Berufung zu Beruf. dass du diesen campus an sich Von Berufung zu Beruf, genau. Klimaleichen und wo sie zu finden sind. Der Podcast mit Patrick und Michi. Heute ist der 13. Juli. Wir haben 1,2 Grad wärmere Durchschnittstemperaturen als vor dem industriellen Zeitalter. Heute wurde der deutsche Strombedarf zu 52% aus erneuerbaren Energien gedeckt. 91% der deutschen Fläche leiden unter Dürre und der Meeresspiegel ist seit 1880 um 25cm gestiegen. Achtung, neuer Fakt. Der 4. Juli 2023 war mit 17,1°C Durchschnittstemperatur weltweit der heißeste Tag der Geschichte. Laut der University of Maine. Patrick, wie geht's dir? Mir geht's fantastisch, danke der Nachfrage. Ich hab ein paar Gründe, warum es mir fantastisch geht. Zum einen, ich hab noch mal Familienzuwachs bekommen. Das heißt, ich hatte jetzt einen Monat wunderbare, magische Elternzeit mit meiner Family, das war sehr, sehr schön. Und jetzt seit gestern hat meine Elternzeit aufgehört und ich hab' 'nen neuen Job begonnen. ich hab' meinen job bei der Paessler ag gekündigt und mach' jetzt Vollzeit das, was ich so nebenbei tu'. Wie geht's dir? das klingt Mir geht's super, bis auf die Hitze, die ich nicht so vertrag. Einer der Gründe, warum ich gegen den Klimawandel ankämpfen will. (Lachen) dass ich nicht dauernd schwitze und nicht dauernd bei jeder kleinsten Bewegung ein Wasserfall mir den Rücken hinunterläuft. Genug von meiner ekligen Lage. - Das ist ja bildhaft. (Lachen) Ja, das ist gut, das ist ein audiovisuelles Medium hier. Und da wir primär über Audio kommunizieren, müssen wir bildhaft sprechen. Exzellent gemacht. Jetzt stellt sich jeder mal diesen verschwitzten Rücken von mir vor. Heute geht es eben genau auch darum, warum wir das tun, was wir tun. Und du hast gerade schon gesagt, bei dir hat sich viel geändert in letzter Zeit. Wir können mal ganz ganz ganz ganz ganz am Anfang anfangen. Wo kommst du her und wo ging es für dich dann hin? Wir sind beide jetzt nicht unbedingt grün links versifft erzogen worden. Wo hat es bei dir angefangen und gern auch, du darfst kurz mal ausschweifen, wie warst du denn vor deinem Klimaaktivismus? ich denke, das hat begonnen mit klima so, als ich zur Paessler ag kam, also meinen arbeitgeber, bei dem ich vorher gearbeitet habe, bei dem du ja noch arbeitest, für die, die das nicht wissen beim zuhören. hören. Und vorher habe ich bei so einem kleinen Chemieunternehmen gearbeitet. Ich war wirklich so das Gegenteil von dem, was ich jetzt so bin, wie ich mein Leben führe, was die ganze Ökologie angeht. Also ich habe praktisch noch einen Triple Whopper bestellt. Da gab es den schon gar nicht mehr im Sortiment. Der Spritverbrauch war mir ziemlich egal. Wichtiger war die PS-Zahl des Autos. All diese Dinge. Also das war mir deutlich wichtiger. Und diese ganze Klimageschichte, die habe ich gar nicht so richtig auf dem Schirm gehabt. Also das gab irgendwie mal so eine Doppelstunde in Biologie oder was oder Erdkunde in der achten Klasse, neunten Klasse und das war so, oh ja, sieht schlecht aus, aber danach ging es ja mit dem nächsten Unterricht weiter und damit war für mich auch kein großes Problem zu spüren. Und ich habe tatsächlich einfach geglaubt, also wirklich tief verankert in mir war, menschliches Treiben entwickelt sich ständig weiter und uns geht einfach jedes Jahr besser als das Jahr vorher, gesamtgesellschaftlich. Also die ganze Weltbevölkerung. Weniger Hunger, weniger Krieg, alles cool, wird alles viel, viel besser. Und dann habe ich bei der Pestler AG begonnen. Soll ich da ein bisschen erzählen, wie es dazu kam? Oder soll ich die Ökologie weitererzählen? Was interessiert euch? Ich würde gerne noch mal bei unserer Jugend bleiben. Ich wollte gerade eben mal sagen, das Maximale, was man so ein bisschen mitbekommen hat. Ich weiß nicht, mein Vater hatte eine Sammlung an diversen, damals noch VHS-Kassetten, wo halt, da ging es um Delphin-Dokus, da ging es um Tierdokus, im Allgemeinen. Und es war immer wieder die Rede von diesem Klimawandel. Und Wissenschaftler schon damals haben, also, wir sind ja jetzt in einem Zeitalter, wo Wissenschaftler teilweise mal gehört werden. Früher war das ja, die müssten ja nur verzweifelt gewesen sein, weil gerade die, die es erreichen sollte, also uns als Jugend, hat es irgendwie nicht geschafft und maximal vielleicht Elgor, der halt seinen Vortrag gehalten hat, dass es eng wird um uns. Das war die Medienpräsenz des Klimawandels, kann man fast so sagen. Wir sind jetzt ein Teil davon, vom Neuen. Ich glaube der Triple Whopper war ein schönes Beispiel dafür, man hat sich einfach nicht geshirt. Genauso das Fleisch. Gab es halt immer zu genügen, wenn man ein Uhr nachts am Hauptbahnhof sich nochmal einen Cheeseburger ins Gesicht drücken wollte, dann hat man damit kein Problem gehabt. Nein, hat sich keine Gedanken gemacht. Es ging in so vielen Bereichen rein mit "keine Gedanken machen". Die eine Story, die ich dir irgendwann mal erzählt habe, die du ganz cool fandest, war ja die in meinem Ausbildungsberuf. Mit dem Sprinter. Ja. Ich hab in meiner Ausbildung zum Kaufmann für großen Außenhandel, wo wir uns auch kennengelernt haben, der Michi und ich haben die gleiche Berufsschule besucht, Dort, wir waren nicht so grüne Miteinander, der Ausbildungsbetrieb und ich, beziehungsweise überhaupt alle Azubis und dieser Ausbildungsbetrieb. Und so hatten der eine Azubi und ich so ein bisschen eine Challenge am Laufen, die jetzt im Rückblick so unglaublich dumm und schmerzhaft ist. Aber damals fanden wir es witzig. Es war halt, eine unserer Aufgaben war, wir mussten jeden Morgen einer von uns mit dem großen Sprinter, das war so ein T5, VW T5 Transporter, zur Post fahren, um das Postfach zu lehren. Und das waren so, weiß nicht, drei, vier Kilometer. Und das Auto zeigt ja immer an, wie viel Durchschnittsverbrauch das Auto hat. Und wir haben uns halt gechallengt, wer auf diese kurze Strecke einen höheren Durchschnittsverbrauch erzielen kann. Was halt völlig, also auf jeder Hinsicht völlig Banane ist. Sehr vorbildlich. Ja. Also wenn mir jetzt das jemand erzählen würde, oh Gott, oh Gott. Naja, aber man verändert sich, man wächst, man wandelt sich. Das wäre ja schade, wenn es andersrum wäre, ne? Das ist richtig und ich glaube, ich weiß nicht, ob die Welt es aushält, aber wenn jeder von uns so einen Weg braucht, dass es irgendwann rauskommt, dass man vielleicht auch ein Klimabewusstsein entwickelt, wäre es ja schön. Jetzt sind wir aber immer noch in der Lage, das zu tun. Ich weiß nicht, ob das geholfen hat bei meinem Klimabewusstsein. Du bist den Weg gegangen, den du gegangen bist. Was mir geholfen hat, ist Papa zu werden. Das hat alles auf den Kopf gestellt. Ich glaube, das können viele Miteltern unterstreichen oder bestätigen, dass das einiges verändert. Und bei mir war es einfach, das heißt nicht, dass man Eltern werden muss, um dieses Bewusstsein zu haben. Du hast noch keine Kinder und hast dieses Bewusstsein offensichtlich auch. Also es muss nicht nötig sein. Manchmal reicht es auch, wenn man einfach viel schwitzt und nicht mehr schwitzen will. Bei anderen ist es Kinderkriegen. Und bei mir war es tatsächlich, meine Frau war schwanger und ich habe überlegt, was ist denn das für eine Welt, in die der Kleine da reingeboren wird. Und habe mir gedacht, mach dich jetzt mal von all deinen Vorannahmen frei und recherchier mal. Ja, und dann bin ich irgendwie auf diese blöde Klimakrise gestoßen und das hat mich ganz schön runtergezogen. Völlig verständlich. Also, wenn man sich damit genauer befasst, dann wird es erstmal eine ungemütliche Wahrheit. Wie es Elgor schon genannt hat. Wenn wir jetzt schon bei den Themen sind, wie man darauf gekommen ist, wir haben ja dann tatsächlich irgendwann auch zusammengearbeitet. Man muss dazu sagen, in der Berufsschule waren wir jetzt nicht unbedingt dicke Freunde. Ich glaube, wir mochten uns schon, aber wir hatten jetzt auch nichts für und nichts gegeneinander. dann hat sich das ganze verflogen. du bist dahin, ich bin dahin und irgendwann bist du zu Paessler gekommen. Dann sind wir, ich als Werkstudent, dazugestoßen. wann kam für dich dann bei Paessler, weil Paessler war nicht immer so umweltbewusst, wie sie es jetzt sind, aber wann kam für dich der Punkt, wo du gesagt hast, du hast ein Kind bekommen. Wann hast du dich entschieden, für dein Kind das dann auch anzugehen und dein Leben zu ändern? Gute Frage. Ich habe ja schon erwähnt, dass ich die Welt hinterfragt habe, wie ist der Zustand der Welt, was wird einem Kind gefährlich sozusagen, weil in Deutschland lebend hat man jetzt nicht so krass viele heftige Gefahren, also abseits vom Bus überfahren werden und so. Aber was ist so für seine Generation und sein Leben gefährlich? Und dann kam ich auf die Klimakrise und erst mal hat es in mir eine große Ohnmacht ausgelöst. Also da waren einige Wochenenden, in denen ich einfach sehr viel geweint habe, weil ich mir dachte, shit, was tust du diesem neuen Leben da gerade an? Und was kannst du selbst tun? Das war dann halt so dieses typische, dass du anfängst zu schauen, deinen eigenen Footprint zu reduzieren. Mittlerweile versuche ich nicht mehr so an Footprint zu denken, weil das im Endeffekt nur erfunden wurde von BP, also British Patrol, zusammen mit Ogilvy, der Werbeagentur. Eine große Ölfirma, muss man sagen. Eine große Ölfirma, genau. um die Verantwortung auf das Individuum zu lenken, anstatt auf das eigene Verantwortungsbewusstsein zu appellieren. Also, erst mal war's so viel Eigenes. und dann hab ich irgendwann überlegt, was machst du? Ich hab zu der Zeit noch Freelance-Jobs gemacht, also Hochzeiten gefilmt und so. Die hab ich abgesagt, weil ich dachte, nehm ich eine Zeit mit meinem Kind, ist mir zu wertvoll. Wenn ich Jobs annehm neben meinem Hauptjob, muss das mehr sein als Geld. Mit meinem Hauptjob konnte ich leben, von daher hat das gereicht. das muss schon wirklich einen guten Grund haben. und irgendwann - inhalt. Einen guten Inhalt, genau. Und dann irgendwann war die Überlegung, jetzt bin ich einfach nur ein Videoproducer, was kann ich denn tun, um dieser Klimakrise irgendwas entgegenzuwerfen? Und eine Überlegung war, na ja, gut, ich kann eine Kamera bedienen. Und ich glaube, ich kann komplexe Sachverhalte einigermaßen rüberbringen. Ganz wichtig dafür war meine Schwester Franziska tatsächlich, weil ich irgendwann mal mit ihr gequatscht hab. Wir waren vor meinem Elternhaus, Das ist so eine kleine Holzbank, auf der saßen wir und haben so gequatscht. Ich habe ihr erzählt von der ganzen Klimakrise und wie schlimm ich das finde. Sie hat gesagt, du kannst mir das mal erklären. Also ich weiß schon, dass es das gibt, aber was genau? Warum ist das so, wie es ist? Sie hat einfach kein Verständnis dafür gehabt oder wenig, was es mit dem Treibhauseffekt auf sich hat. Sie wollte wirklich einfach, die einfache Frage war, was hat CO2 mit einer wärmeren Erde zu tun? Dann habe ich ihr das versucht zu erklären mit dem Wissen, das ich bis dahin durch Bücher und Dokumentationen aufgebaut habe. Und hab dann festgestellt, meine Schwester ist ja eine intelligente junge Frau, und sie weiß das nicht, weil sie sich halt nicht damit auseinandergesetzt hat. Und es hat einfach nicht jeder Bock, so einen 2-Stunden-Doku-Film darüber anzugucken. Vielleicht ist das das, was ich tun kann. Und das war meine erste Idee, und da hab ich dich dann auch gefragt, ob du Bock hast, mich dabei zu unterstützen, und dass wir das zusammen machen. Und wir haben dann ein paar Videos aufgenommen. Die Idee war, die so um die 3 Minuten zu halten. Das erste Video war wirklich, was ist der Tripose-Effekt in 3 Minuten erklärt? Und mit Animationen und ein bisschen Erklärung. Das Video ist jetzt noch auf YouTube. Ich hab mir gedacht, ich müsste es mal wieder angucken, weil das ist bestimmt ganz schön mittlerweile gealtert. Also meine Kamerapräsenz vor allem. Nicht wie ein guter Wein, sondern eher gealtert. Aber das ist ja auch schön, dass man da eine Entwicklung sieht. Genau, damit habe ich dann angefangen. Was wurde eigentlich aus deinen Videos, Michi? Haben wir dich nicht auch mal gefilmt? Fällt mir gerade so ein. wir hatten videos, die ich dann aber, weil ich Ich bin schnell unzufrieden mit dem, was ich vor der Kamera gesehen habe und auch von mir gesehen habe. Veröffentlicht habe ich die nie. Fertig waren sie, aber veröffentlicht habe ich die nie. es ging dann weiter und das schöne ist, ohne dass du es jetzt vielleicht weißt oder so, dass dieses Ich habe schon oft versucht vegetarisch zu leben. Das fing auch schon jugendlich an, sage ich mal. Ich weiß sogar noch genau wann. 2009 war mein erster Versuch vegetarisch zu leben und es ging zwei Monate, glaube ich. Nicht wie bei Herrn Söder einen halben Tag. Zwei Monate, die schon hart waren. So als Jugendlicher, der sich den Luxus immer erlaubt hat. Keine Ahnung, auf dem Heimweg eine Currywurst bei diversen Anbietern oder eine Leberkäs-Semmel. Und das Problem war dann, dann kam Rock im Park. Und das war mein erst gestecktes Ziel. Aber das hat gleichzeitig einen Sinn, gleich mit über den Haufen geworfen. weil was bringt es denn, wenn ich jetzt so für ein paar Monate, das ist wie fasten, und danach einfach weiterzumachen, das bringt nichts. Und tatsächlich durch dich und mit dir kam dann diese erste richtige, die bis heute anhält, Challenge, vegetarisch zu leben, Teilzeit vegan dann sogar. Wir hatten ein Gespräch, ich weiß nicht mehr wann das war, aber es war hier in der Kantine, bei meinem jetzigen Arbeitgeber noch. Und dann haben wir diskutiert, warum es so schwierig ist und wie man es leichter machen könnte. Und dann habe ich dir, glaube ich, einfach nur gesagt, ich bräuchte einfach eine Challenge. Und dann hast du mir die Hand drüber gereicht, so komm, wir fangen jetzt an, essen nur noch vegetarisch und schauen, wer halt als erstes aufgibt. Aber ich weiß gar nicht, was der Deal war. Ich weiß auch nicht, was der Deal war. Ja, nein, weil das Problem ist, wir sind beide ja noch drin in dieser Challenge. Und das war das Schöne, dass halt diese Challenge uns oder mich dazu angefeuert hat, mein Leben zu hinterfragen. Weil das Ding war nicht die Challenge. Die Challenge hat genau das hervorgerufen, was eigentlich erst davor kommen sollte. Heißt dieses Bewusstsein. Aber das hat sich dadurch erst entwickelt. Und vielleicht ist es ein Weg für den ein oder anderen Zuhörer, den selben Weg einzuschlagen. Macht euch eine Challenge, sucht euch jemanden, der da mitmachen will. Vielleicht kommt danach dieses Bewusstsein irgendwann. Also ein bisschen erst die Gewohnheit etablieren und dann zieht die Identität nach sozusagen, ne? Das Pferd von hinten aufziehen, weil es ist schwierig, seine Werte irgendwann so festzusetzen, dass es dein Leben beeinflusst, weil unser Leben ist gemütlich. Du kriegst in der Fahrschule beigebracht, ja, die kleinen Fahrten musst du auch mit dem Auto machen, dass du halt Übungen bekommst. Das will ich gar nicht. Also das stimmt schon, auch die Kleinfahrten bringen dich übungstechnisch voran, aber es ist halt praktisch der falsche Weg im klimatischen Sinne, dass du gar nicht auf den Gedanken kommst, jetzt auf dem Weg zum Bäcker das Auto zu nehmen. Ich verstehe es von Anfang, aber ob es sinnvoll ist, würde ich hinterfragen. So wird man erzogen. Dieses Beispiel, was du da gerade gebracht hast mit dieser Challenge und dieser gegenseitige Wirkung, die wir beide aufeinander hatten, Das waren so die ersten Erfahrungen dann in meinem Weg hin zu einem Klima-Menschen, keine Ahnung, wie man es nennen möchte. Du hast vorhin Klimaaktivist gesagt. Klima-Klammer. Klima-Klammer, mit diesem Wort. Ja, ja, klar. Nee. Die so eine gewisse Selbstwirksamkeit ausgelöst haben. Wir haben dann ein paar Monate später, habe ich festgestellt, bei der Paessler ag, gibt es noch ein paar like-minded people, also Gleichgesinnte, unter anderem dem jörn Paessler, also dem Bruder des Mitbegründers der Firma. ja, dem Bruder des Gründers der Firma. Und wir haben dann zusammen eine Veranstaltung in der Firma für unsere Mitarbeitenden und deren Familien organisiert, weil zu der Zeit, ich glaube das war so, weiß nicht, 2018 rum könnte das gewesen sein, da hat Fridays for Future gerade erst angefangen und dieses Thema war präsent, aber das Verständnis, das wissenschaftliche Verständnis darunter hat noch bei vielen Leuten gefehlt. So ähnlich, wie ich es mit meiner Schwester ja erkannt habe. Und genau das wollten wir auffüllen sozusagen. Also haben wir eine kleine kleine Infoveranstaltung gemacht mit einem coolen Workshop und kann ein bisschen spielerisch und hat Spaß gemacht und da habe ich mit mit Jörn und ein paar anderen Leuten diese Veranstaltung organisiert und auch da erkannt, hey ich kann selbst wirksam sein, ich habe die Möglichkeit auf andere Menschen, in anderen Menschen die Wirkung zu entfalten. Das war die Story mit dem gemeinsamen Vegetarismus von uns beiden. Dann war es aber auch, ich glaube in derselben Woche oder in der nächsten Woche war ein globaler Klimastreik von Fridays for Future. Da haben wir dann, da waren wir beide, genau, da warst du auch mit dabei, noch ein paar andere Kolleg*innen dabei, meine Schwester kam tatsächlich auch mit, und wir waren dann zusammen auf der Demo, ein paar andere Kolleg*innen haben dann ein Auto verkauft, sind aufs Fahrrad umgestiegen. Viele so kleine Dinge, die aber in der Summe dann doch sich multiplizieren und einiges ausmachen, und auch die wirken ja wieder auf jemand anders, ne? Wenn da jetzt jemand aufgrund so einer Infoveranstaltung sein Auto verkauft, um aufs Fahrrad umzusteigen, bekommen das ja auch die Bekannten und Familien von dieser Person mit und das wirkt wiederum auf andere. Und so war das ziemlich stark zu sehen, hey, hätten wir diese Veranstaltung nicht gemacht, wäre all das nicht passiert. Und so hatte ich recht schnell so ein Erlebnis von, aha, du kannst da was tun und das bewirkt was. Wie kann ich jetzt noch mehr davon tun? Das ist das Coole, weil du hast vorhin schon erzählt, manchmal war man einfach daheim, musste weinen oder war einfach nur traurig, weil man das Leid der Welt nur gesehen hat. Dann kommt aber so ein kleiner Funken Hoffnung tatsächlich auf durch Menschen, die auf die Straße gehen. Du siehst plötzlich, wie sich tatsächlich was bewegt. Bei uns im Detail, bei uns beiden sowieso im Detail. Also, dass du kleine Stellschrauben sie verstellen siehst und entgegen dieser Klimadepression, sag ich mal, ankämpfen kannst. Weil die einen schon angreifen kann und sehr, sehr, sehr im Engagement auch eindämmen kann. weil es eben, wenn du die Welt nach wie vor anschaust, ich meine ich habe es vorhin gesagt, 91% Dürre in Deutschland, muss man dazu sagen. Also es handelt sich hier nicht um afrikanisches Land, wo natürlich mehr Hitze ist und Dürre ist, sondern in Deutschland ist 91% außergewöhnliche Dürre. Und wenn du die Fakten immer wieder vor Augen führst, dann wirst du nicht glücklich. aber das war das schöne, dass kleine challenges und sei es darum, dass es hier ein event war bei Paessler oder dass es eine freundschaftliche challenge zwischen uns beiden war, hat einen da so ein bisschen rausgeholt. Also Aktivismus hilft gegen Depressionen und das war das Schöne, eine schöne Erkenntnis. Um zurück auf den Punkt zu kommen, was ich mit Videos gemacht habe. Ich wurde dann tatsächlich aktiv, habe meinen Bildungsgrad dafür genutzt. Ich habe mir nämlich eine Bachelorarbeit geschrieben und habe mir gedacht, wie kann ich das sinnvoll verknüpfen mit dem, was ich ebenso wie Patrick liebe, nämlich eine Kamera zu bedienen. Für mich war es eher vor der Kamera. Und ich bin Deutschland abgereist und habe versucht, mit Wissenschaftlern und Klimaleugnern zu reden, um mir ein Bild davon zu machen, gibt es den Klimawandel und ja, wie wirkt der in Deutschland. Also ich bin da sehr naiv rangegangen und sehr unwissend. Vielleicht einfach nur, um den Menschen klarzumachen, man muss nicht viel Ahnung haben, aber man kann sich für eine Sache interessieren und man kann viel lernen, wenn man einfach mal rausschaut. Und so kam mein Klimaaktivismus zustande im Sinne von medial, dass ich dann tatsächlich auch weiter Videos gemacht habe. Aus dieser Idee kamen dann kleine How-Tos zu machen. Wie wechsel ich meinen Strom an, wie dann 5 Minuten, was heißt denn jetzt eigentlich, ein E-Auto zu fahren, was bringt es für meinen CO2-Footprint, wo wir schon gesagt haben, das ist natürlich eine Marketingmasche, aber wenn man an sich arbeiten will, welche Möglichkeiten gibt es denn? Und so habe ich dann auch weiter Videos gemacht. Nicht mehr unsere allerersten, die habe ich verworfen. Mal gucken, wie ich sie noch auskram, aber ich glaube nicht mehr, dass ich die sehen will. Jetzt haben wir beide das Schöne, die schöne Ausgangslage, dass wir unser Hobby filmen auch irgendwann zum Beruf gemacht haben. Und wie ist es bei dir weitergegangen? Du bist schweren Herzens natürlich hier weggegangen, aber warum? Ja, das war ja auch nicht so eine Überlegung von heute auf morgen. Schweren Herzens trifft es tatsächlich sehr gut, weil ich die Firma immer noch grandios finde. Also ich bin so dankbar, weil diese ganze Veränderung da nicht, die musste ich nicht entgegen meiner Firmeninteressen machen, sondern die Firmeninteressen sind da mitgelaufen. Die Firma hat sich da gewandelt und ich konnte mich da einbringen, was mega ist. Und dadurch konnte ich selbst ganz viel lernen und wachsen. In dem Bereich, aber auch in meinem übrigen Skillset, wenn man so will. Also in Kommunikation, in Video sowieso, in Storytelling. Die Dinge, die ich heute glaube, ganz gut zu können. Von daher war es von der Dankbarkeit her schwer für mich den Abschied immer, Also Stück für Stück erkläre ich gleich, was das bedeutet zu machen. Aber auch vor allem wegen den Kolleg*innen. Ich habe da einfach sehr, sehr gute Freunde gewonnen. Und das macht es nie leicht. Das wissen bestimmt ganz viele Leute da draußen. Brauche ich nicht nochmal betonen. Was passiert ist, ich habe schon ein paar Videos gemacht. Und dann habe ich gemerkt, das hat eine Wirkung auf andere Menschen. Also mache ich mehr und habe dann angefangen nebenbei, also neben meinem Hauptjob, neben meinen 40 Stunden, die hin und wieder mal ein Video zu machen über verschiedene Themen, also irgendwie Lebensmittelrettung hier, Schwungmasse, Speicher oder Wasserturbinen in Wasserleitungen da, erneuerbare Energien, all dieses Zeugs. was das zum resultat hatte, war, dass dirk Paessler, also der Gründer der Firma, der mittlerweile nicht mehr Geschäftsführer der Firma ist, auf mich aufmerksam wurde mit meiner Arbeit. Und der hat mittlerweile ein Start-up gegründet für Klimalösungen. Das kennen die meisten Zuhörer*innen dieses Podcasts mittlerweile, diese ganze Basaltgeschichte, wir schmeißen Gesteinsmehl auf landwirtschaftliche Flächen, das CO2 bindet und so CO2 aus der Luft zieht, das dann schon nicht mehr die Atmosphäre erwärmt. Er wurde auf mich aufmerksam, hat Hilfe gebraucht für ein Video, hat natürlich bei mir angefragt, weil er weiß, dass ich Geschichten erzählen kann und er weiß, dass ich für Klima brenne, und daher war das ein super Fit. Schöne Ironie, brennen für Klima. Ja, nice. Ist mir gar nicht aufgefallen. Dann habe ich für ihn ein bisschen was gemacht. Ich habe dabei immer mehr gemerkt, ich will mehr davon. Also ich will mehr meine Fähigkeiten nutzen für dieses Ziel. Da kam dann auch so ein bisschen was mit rein von, vorher habe ich immer nur in so einer Art Leidenschaft gedacht, was meine Arbeit angeht. Also das, was mir Spaß macht, möchte ich Vollzeit machen. das habe ich geschafft, als ich zur Paessler ag kam, indem ich Videos, das ist das, was ich am liebsten mache, jetzt Vollzeit mach, was mega cool ist. Und mittlerweile kam, ich sag mal so, Passion ist ein bisschen das, was du machst für dich. Und ein Purpose ist das, was du machen willst für die Welt. So würde ich es grob einordnen. Also es geht darüber hinaus, was größer ist als du selbst. Und da kam jetzt langsam immer mehr so ein Purpose mit rein. Am Anfang war das nur so ein Gefühl und mittlerweile über viele, viele Iterationen konnte ich das in einem Satz bündeln, der mir hilft, neue Lebensentscheidungen dagegen zu prüfen. Für mich ist das, ich möchte, dass meine Kinder eine glückliche Kindheit und eine sichere Zukunft haben. Und das ist, wofür ich mich einsetze. Und dagegen kann ich so gut wie jede Entscheidung treffen. Das klingt sehr aufopferungsvoll, aber das ist auch so. Solange ich gesund im Kopf bleibe, ist das gut für meine Kinder im Jetzt. Deswegen lohnt es sich auch, wenn ich mit dir Wakeboarden gehe. Auch solche Entscheidungen kann ich dagegen prüfen und das passt. Und all das habe ich dagegen geprüft und habe gemerkt, während ich meinen Job bei der Pesseler AG liebe, das zahlt nicht so sehr drauf ein. Ja, glückliche Kindheit, weil ich ein Einkommen habe, das ist auch notwendig, und weil ich gesund im Kopf bin, aber wenig auf die sichere Zukunft. Und da wollte ich dann mehr. Das Erste, was ich gemacht habe, war, wie kann ich mehr dieser Videos machen, weil da fühle ich diesen Purpose erfüllt. und der erste Gedanke, den ich hatte, war, ich könnte mich bei Funk bewerben, also dem öffentlich-rechtlichen Netzwerk von ARD und ZDF, so ein Verbund für Online-Channels. Und hab das auch gemacht und hab eine Absage bekommen. Die haben zwar gesagt, sie finden meine Videos gut und alles top, aber die Zielgruppe ist ihnen zu alt. Die zielen wirklich auf sehr, sehr junge Menschen ab und mein Content erfordert schon ein bisschen grundlegendes Wissen über Wissenschaft Und dann war das raus und ich war ein bisschen enttäuscht. Und ich habe Dirk und Ralf, Ralf ist der andere Vorstand dieses Klima-Startups, Mitbegründer der Carbon-Bronner-Initiative. Mitbegründer, so. Genau. Und hab denen so erzählt, was so meine Pläne sind mit meinem YouTube-Kanal und was ich da gerne für eine Wirkung entfalten würde. Und da das ja sehr gut zusammenpasst mit Ihren, mit Ihrer Unternehmung, haben sie gesagt, was steht dir denn im Weg? Und ich so, im Endeffekt Zeit. Ich kann nicht meine Arbeitszeit reduzieren, weil wir eine Wohnung gekauft haben, wir haben Ausgaben und so. Ich habe eine Existenz, um meine Kinder zu halten sozusagen. Dann haben sie vorgeschlagen, sie könnten mich unterstützen, so dass ich in eine Teilselbstständigkeit gehe, meine arbeitszeit bei der Paessler ag um zwei tage reduzieren, also von vollzeit 40 stunden, fünf tage, auf drei Tage und die zwei Tage habe ich jetzt selbstständig. Sie würden mich sponsern, so dass ich also keinen Verlust in meinem Einkommen habe und kann dann tun, was ich für richtig halte. Und immer mal wieder ein Video über die, was ich sowieso machen würde. Das ist halt eine Megachance. und so hab ich auch kurz überlegt, welches Risiko geh ich damit ein. Weil was, wenn ich meine Arbeitszeit reduziere? Und es war von Anfang an klar, das kann sein, dass wir gemeinsam nach einem Jahr entscheiden, das läuft nicht weiter, weil das für ihre Ziele nicht mehr passt. Oder aus welchen Gründen auch immer. Was, wenn die Pestle-AG mich nicht mehr hochstufen lässt auf Vollzeit? einholen und habe ich auch nicht verlangen wollen, weil das würde sich irgendwie falsch anfühlen, so auf das Sicherheitsnetz aber ordentlich fest und so. Aber ich hatte meinen Purpose-Satz ja zu dem Zeitpunkt schon entwickelt, wenn ich so will, und dagegen geprüft, hilft es mir für eine glücklichere Kindheit? Ja, weil ich habe jetzt mehr Zeit. Das, was ich vorher nebenbei getan habe, kann ich jetzt in meiner Hauptzeit tun. Plus ich tue das, was mir ein gutes Gefühl macht. Das heißt, ich werde mental mindestens so gesund, wie ich es eh schon bin. Führt es zu einer sicheren Zukunft? Ja, tut es auch, weil ich hoffentlich damit eine Wirkung entfalte. Das heißt, es trifft voll darauf zu, ich wäre doof, es nicht zu tun. Und das Risiko ist weniger als das Potenzial da drin. Also habe ich mich dafür entschieden, das zu tun. Mein Arbeitgeber war glücklicherweise fein damit. Die haben mich damit unterstützt, haben gesagt, ja, ist in Ordnung. Was auch cool ist. Ist auch nicht selbstverständlich. So halb glücklich waren sie damit. Verlieren natürlich eine halbe Arbeitskraft. Ja. Aber haben es verstanden. ja, ja, klar. aber Sie haben es verstanden, genau, das trifft. Und ja, auf persönlicher Ebene immer verstanden, auf einer fachlichen Ebene natürlich schade, wenn da Ressourcen verloren gehen, wenn man so will, ja. Genau, das war dann so der nächste Schritt, den ich gegangen bin. Und was dann passiert ist, das ist vielleicht auch ganz wichtig für den weiteren Verlauf der Geschichte. Ich hab mich entschieden, diese Änderung durchzuführen, eben drei Tage die Woche, nur noch zu arbeiten bei der PESLA AG und zwei Tage selbstständig zu werden. Dann hat mich Jörn, von dem habe ich vorhin schon mal erzählt, der Bruder von Dirk, irgendwann kontaktiert und hat gesagt, du, ich habe das irgendwie mitbekommen, dass du da irgendwie deine Arbeitszeit reduzierst. Können wir doch mal quatschen, würde mich interessieren. Also mit dem hatte ich schon vorher immer wieder so auf einer freundschaftlichen Ebene zu tun. Und uns beide verbindet so Liebe zu Kameras und so Zeugs. Also wir sind beide Kameranerds. Von daher waren wir da eh schon in Kontakt. Und dann haben wir mal gequatscht und ich habe ihm davon erzählt. Und ja, das war ein cooles Gespräch und er hat mir gesagt, dass er einen Respekt davor hat, dass ich als jemand in meinen Mitte-20ern ohne großes finanzielles Polster so ein Risiko eingehe für diese Mission. Da hat er einen großen Respekt dafür und das war cool. Ja, und dann habe ich mich dafür entschieden und dann ging das los. War auch nicht immer so glamourös, wie man sich das vielleicht vorstellt, weil wir haben eine 3 zimmer wohnung, das heißt wenig platz, also kein platz für ein eigenes büro und so war ich oft einfach musste ich irgendwie ausweichen dem familienalltag. das heißt, man kann sich vorstellen, dass ich so im umkreis von 3 kilometer mittlerweile jedes café kenne, weil ich da gedringelt bin jede woche in einem anderen café gearbeitet habe und ja, so habe ich das jetzt ein jahr lang gemacht und dann hat sich im im sommer was neues ergeben und jetzt kommen wir langsam zu dem punkt, wo ich jetzt bin Im Sommer hat mich dann Jörn wieder kontaktiert. Also wir haben immer wieder geschrieben. er war dann irgendwie für ein paar monate, hat dann sabbatical genommen von seinem job bei der Paessler ag. Der hat da Teamleiter-Rolle gehabt und war dann für ein paar Monate raus. Dann hat er mich kontaktiert, ob wir uns mal treffen wollen. Er würde mich gern auf einen Kaffee einladen. Und dann haben wir uns bei ihm zu Hause getroffen. War auch das erste Mal, dass ich bei ihm zu Hause war. Und da hat er mir dann erzählt, dass er die Firma verlassen wird. Ich war so, wow, krass. Er ist so ein elementarer Teil dieser Firma. Krasse Entscheidung. Und dann hat er mir erzählt, was dazu geführt hat. Und das war krass für mich. Er hat erzählt, wir hatten ja dieses Gespräch Anfang des Jahres, wo ich ihm erzählt habe, dass ich jetzt diese teilweise Selbstständigkeit habe. Er ist danach ins Sabbatical und was er gemacht hat, ist, dass er erst mal mit dem Auto durch die Alpen gefahren ist, um einen klaren Kopf zu bekommen. Ist dann weiter in die Toskana. Und währenddessen hat er sich überlegt, wenn der Patrick in seinen Mitte-20ern, ohne jetzt finanziell ausgesorgt zu haben, haben, ein Risiko eingeht für seine Existenz. Um das zu machen, wäre es er dann als Miteigentümer dieser Firma, also will heißen, er ist nicht auf seinen Job angewiesen, wäre es er dann, das nicht zu tun. Und ihn beschäftigt diese Mission ja auch so. Also er hat mit der Veranstaltung damals mitgemacht und so, mindestens so sehr wie mich. Und das war eine der Kernüberlegungen, wo er gesagt hat, ich kann eigentlich nicht einfach so weitermachen, ich muss mehr tun. Und dementsprechend legt er seinen Job nieder und will was Neues starten, wo er sich Vollzeit auf das konzentriert, die Erde ein Stück weit nachhaltiger für unsere Kinder und Enkelkinder zu machen. Was das bedeutet? Keine Ahnung. Es hat irgendwas mit positiven Geschichten zu tun. Nicht das negative Doomsday-Narrativ weiter befeuern, sondern was Positives machen. Mehr wusste er zu der Zeit nicht, aber hat mir gesagt, du bist einer der Ersten, an die ich gedacht habe, willst du mitmachen? Und ich hab gesagt ja. Und das Ganze nennt sich jetzt? Und dann ging es weiter. Das Ganze nennt sich jetzt die Beyond Content GmbH. Es ging dann noch ein bisschen weiter. Wir haben dann erstmal seinen Abschied vorbereitet. Da habe ich ihm geholfen bei der Kommunikation für die Firma, was ja schon ziemlich großes Ding für so eine Firma ist. Und im Oktober haben wir uns dann mal zusammengesetzt, auch mit Axel noch, der gehört auch mit dazu. haben uns in der fränkischen Schweiz in so einem Airbnb für ein paar Tage eingesperrt und überlegt, was können wir denn tun, was wollen wir denn tun und passen wir überhaupt zusammen? Also erstmal so Sanity-Check sozusagen. Und bei diesem Treff, wie gesagt, das ging glaube ich drei Tage, während wir uns all diese Fragen gestellt haben, wurde mein Verständnis von mir selbst, aber auch von dem Problem, das wir bekämpfen wollen, nochmal deutlich tiefer. Über mich selbst war eine Sache, die ich wirklich, also Für mich war es groß. Ich weiß nicht, ob das für andere nachvollziehbar ist. Ich habe ja vorhin erwähnt, mein Purpose, meine Mission ist, dass meine Kinder eine glückliche Kindheit und eine sichere Zukunft haben. Das ist natürlich wahnsinnig selbstlos und das kann man auch ganz stolz so erzählen, für seine Kinder. Und während wir eine Session hatten, wo wir uns überlegt haben, nochmal von Grund auf und es den anderen gesagt haben, warum sind wir eigentlich hier? Wir könnten gerade alles Mögliche tun, aber wir treffen uns gerade dort. Warum? Da ging es für mich irgendwie eine Ebene tiefer. ich weiß nicht, warum dieses setting das ermöglicht hat, aber da habe ich gemerkt, es ist gar nicht so selbstlos, wie es eigentlich klingt, sondern eigentlich hat es schon einen, einen, wie sagt man, selbstsüchtigen grund? Ist das das richtige Wort? Ich weiß nicht. Einen egoistischen Grund. Egoistischer Grund, das ist es, genau. und zwar ist es eigentlich, will ich diese art papa sein, der unheil von seinen kindern abhält, der bewundert wird von seiner familie für seine, für seine, keine ahnung, für diese stärke, weißt du? Das ist der eigentliche Grund, warum ich das tue. und ich habe tränen in den augen gehabt, als ich das den anderen gesagt habe, weil ich irgendwie keine ahnung das war sehr tief drin, dass ich diese art von papa bin. und das mal auszusprechen und damit auch, dass es okay ist, dass es okay ist, einen egoistischen grund zu haben. das war für mich neu, weil ich vorher halt irgendwie von mir gedacht habe, ich mache aus selbstlosigkeit dinge. und dadurch, dass es jetzt irgendwie so für mich klar ist, hat es nochmal eine neue kraft entwickelt. das war so die eine Erkenntnis über mich, die ich da gewonnen habe und die andere Erkenntnis über das Problem war, vorher habe ich gedacht, das merkt man vielleicht auch in einigen Videos, die ich vorher gemacht habe, dass unser Problem ist, wir haben zu viel CO2 in der Luft, in der Atmosphäre, deswegen wird die Erde wärmer und das ist gefährlich, weil mehr Wasser verdunstet, dadurch mehr Dürre etc. Das heißt, das ist ein technisches Problem, wenn wir das CO2 wieder rausholen und aufhören, neues in die Luft zu blasen, also kein Kohle, Öl und Gas mehr verbrennen und das zu viel CO2 wieder rausholen, dann haben wir es geschafft und sind safe. Mal abgesehen davon, dass es auch noch eine Biodiversitätskrise gibt und so weiter, aber technisches Problem. Was ich dann gelernt habe, ist, oder die Erkenntnis, die ich dadurch gewonnen habe in den Gesprächen mit den anderen, war im Endeffekt ist das Betriebssystem, das wir Menschen für uns geschafft haben mit diesem ständigen Wachstum, mehr Ressourcen aus dem Boden holen oder der Natur entnehmen, um für uns noch größere Häuser zu bauen, als ganz plakatives Beispiel. Irgendwann ist halt nichts mehr da. Dass das dazu führt zur Klimakrise, zur Biodiversitätskrise und so weiter. Dass wir eigentlich schaffen müssen, dieses Betriebssystem in uns Menschen zu verändern und wieder in einen nachhaltigen Bereich zu bekommen. Das heißt nicht Verzicht, oder Verzicht schon, aber nicht der Verzicht im Sinne von Lebensqualität. Das ist dieses berühmte System, von dem wir eigentlich immer reden. Viele missverstehen das immer von diesem Politiksystem. Das ist ein Teil davon. Weil wir Menschen Politik erschaffen haben. Es ist nichts, was die Natur uns gegeben hat. Und wir wollen jetzt nicht die Regierung stürzen, keine Frage, aber das System hinterfragen, wie wir Menschen eben leben. Und das ist ein Narrativ, was sehr oft misshandelt wird, dass wenn man von einer Systemänderung spricht, ein System stürzen will. Und für fast alle heißt System Regierung. Und das ist gar nicht die Sache, die man verändern müsste. Ein Teil davon. einfach nur der genau, einfach nur Ja, ich weiß nicht. Im Endeffekt ist es diese Ressourcenausbeute, die wir betreiben. - Genau, auf allen Ebenen. Nicht nur Politik. Die auch, aber auf allen Ebenen. Ja, ganz konkret. also, wir hauen mehr wasser Wir pumpen mehr Wasser aus dem Boden raus, kann. Wir holen mehr Öl aus dem Boden als nachwächst sowieso. Es dauert Millionen Jahre, bis wieder Öl aus irgendwas wird. Genau. Also all diese Dinge. Und das ist genau das Thema. Also im Endeffekt müssen wir das Betriebssystem in uns durch updaten für die Menge an Menschen, der wir sind. Einfach aufhören mit diesem ständig noch einen Amazon-Artikel mehr von von einer produktkategorie, die eh kein mensch braucht, auf den markt werfen, weil irgendjemand ein paar euro damit verdienen will. mit etwas, was offensichtlich keinen mehrwert bietet in echter lebensqualität. Genau. und mit all diesen erkenntnissen, die anderen hatten ihre eigenen, haben wir dann festgestellt, ja, wir passen zusammen, wir wollen was zusammen machen. wir haben auch damals so für uns rausgefunden, was wir machen wollen. im endeffekt war unsere große vision, wir wollen eine art campus schaffen. ob das jetzt echt, also physisch ist, an einem Ort, an mehreren Orten oder online, das war noch völlig frei, aber einen Campus schaffen, in dem wir erforschen, lernen und lehren, wie eine enkeltaugliche Gesellschaft funktioniert, um damit alle Menschen mitzunehmen. Und zwar zu dem Zeitpunkt schon völlig klar, A, das wird irre groß und B, wir werden es wahrscheinlich in unserer Lebenszeit nicht mehr erleben, heißt aber nicht, dass wir nicht damit anfangen dürfen, sollten, weil irgendjemand muss damit anfangen. Und ich habe zu dem Zeitpunkt gesagt, ich bin dabei, ich möchte das machen. Von mir aus, in einem halben Jahr bin ich bereit, Vollzeit zu gehen. Und wir hatten dann alle noch ein paar so Sachen zu erklären, so ein großer Lebensschritt will ja gut besprochen werden und überlegt werden. Und als das dann alles geklärt war, haben wir uns überlegt, wie wir das starten können. Und jetzt sind es, waren es ein paar Monate, ein halbes Jahr später habe ich gekündigt. Und jetzt waren es nochmal irgendwie zwei Monate mehr, bis ich tatsächlich dann jetzt meinen neuen Vertrag hier habe, wie das halt so läuft, meinen neuen Job habe im Endeffekt. Und jetzt mache ich das Vollzeit. Und natürlich gemerkt so… Von Berufung zu Beruf. …mit diesem Campus an sich, von Berufung zu Beruf, genau. Was natürlich klar ist, wir starten jetzt nicht mit, wir bauen jetzt eine Universität auf, sondern wir haben dann gemerkt, das was ich schon tue, ist eine gute Vorarbeit dafür. Im Endeffekt forschen wir an uns selbst, wie wir das machen können. Wie können wir selbst so leben, dass es enkeltausend ist. Das Teilen dieses. Wir lernen von anderen, von Leuten, die schon ein bisschen Rebellen sind. Und wir lernen es allen anderen durch Storytelling. Inspiration, durch Wirken auf andere und ihnen beibringen, wie sie wiederum auf andere wirken können. Wissens-Transmitter. Du hast ja gerade schon gesagt, man kann viel in den Inhalten lernen, die ihr da verbreitet oder die wir hier auch verbreiten. Dieser klimaleichen Podcast ist auch Teil davon. Was ist dein größtes Learning? Was würdest du sagen, durch - also nicht, ich weiß, dass CO2 die Welt kaputt macht, sondern durch diesen Aktivismus, den du irgendwann gestartet hast. Was ist dein absolutes Ich glaube, du erwartest jetzt so was wie in dem ganzen Klimabereich, wie man eine besondere Wirkung entfaltet auf andere. Ich habe aber was anderes. Ich meine tatsächlich, dein größtes Learning, vor diesen Schritten kann man viel Angst haben oder viel bedenken oder man muss, wie du vorhin gesagt hast, für viele heißt es einfach verzichten. Vegetarismus heißt Fleischverzicht. Was war dein größtes Learning, positiv Klimaaktivist zu werden? Ich glaube ganz oft, das haben wir schon öfter gesagt, dass du durch einen, was andere Menschen als Verzicht sehen, eigentlich Lebensqualität dazu gewinnst. Das ist für mich immer so das Paradebeispiel, wenn wir in Urlaub fahren, fahren wir in der Regel mit der Bahn, was für manche für solche leute ein verzicht an raum ist, den sie mit sich rumschleppen, wo sie ihre gepäckstücke hinten reinpacken können und so. für mich ist es aber ein zugewinn an lebensqualität, weil ich mit meinen kindern zeit verbringen kann. ich kann mit denen spielen, während wir reisen, anstatt zu hoffen, dass sie nicht zu schreien anfangen, weil es ihnen zu eng, zu warm, zu sonst was ist. Weil sie sich nicht bewegen können und nicht laut sein dürfen. im zug ist das, das ist so eins dieser dinge und es geht in ganz viele bereiche, dass es ein zugewinn an lebensqualität ist. es gibt noch eine sache, die ich auch auch gelernt habe in dem ganzen prozess. weil das im endeffekt mehrere iterationen sind, die keine dieser türen, die ich als wahnsinnig glücklich erachte, dass sie mir geöffnet wurden, hätten sich aufgemacht ohne eine sache. und diese eine sache ist, dass ich meine arbeit sichtbar gemacht habe und meine überzeugungen sichtbar gemacht habe. Ich habe vorhin kurz beim Dirk das Beispiel gebracht. er hat mich angerufen, um ein video zu machen. er kennt auch andere menschen, die eine kamera bedienen können. es ist nicht so, dass ich der einzige wäre, aber ich war der einzige, von dem er wusste, von dem er wusste, dass ich schon tue, dass ich es gut tue und dass ich in derselben mission unterwegs bin. und diese sichtbarkeit machen von deinen überzeugungen und deiner arbeit, das hat alle türen geöffnet. das heißt, sei präsent mit den dingen, die dir wichtig sind, damit andere menschen überhaupt die möglichkeit haben, sich anzuschließen oder dich zu unterstützen. denn die leute wollen prinzipiell helfen, da bin ich ganz sicher. Aber du musst ihnen die Möglichkeit geben. und das ist das größte learning, dass diese sichtbarkeit machen, meine arbeit und meine überzeugung, dass alles erst ermöglicht hat. und jetzt geht die geschichte eigentlich erst los. Und ein epischer Resenden kann ich jetzt gar nicht mehr bringen. Jetzt geht die Geschichte erst los. Zeig dich, zeig deine Interessen und finde die Leute, die dich dabei unterstützen und anfeuern. sei es eine challenge beim mittagessen, dass man jetzt nur vegetarisch ist oder tatsächlich berufung zu beruf machen. Und in diesem Sinne wünsche ich euch einen wunderschönen Tag und wir sehen und hören uns in der nächsten Episode von Klimaleichen. Klingt mega, machen wir so. Wir hören uns. Von Klimaleichen. Klimaleichen. Patrick, Patrick, Test, Test. für die, die jetzt - warte. welcher tag war der heißeste - oh, oh, oh. Welcher Tag war denn der heißeste in der gesamten Geschichte der Menschheit? Zeitmessung. - Im Jahr '79. Nein, jetzt, ja. Der war erst vor ein paar Tagen. der 4. juli 2023. - ich dachte, hast du Das war der Fakt von heute. - Hast du nicht irgendwas verloren? Nee, nee. Der 4. Juli. - Oh, Mann. Ähm, ja, okay. Ja, scheiße, ne? Aber auch die heißeste Woche, glaub ich, oder so. Ich sag mal so, der Klimastreifen für Jahr 2023 wird wieder rot. Yeah. Ich schätze auch. Für die, die jetzt noch dran sind, ich habe noch eine Buchempfehlung mit dem ganzen Show Up, was du gesagt hast und diesem Zeig Deine Arbeit. Wenn ihr das konkret braucht, habe ich eine Buchempfehlung für euch. Das ist ein winziges, kleines Buch, das es sehr, sehr konkret macht. Das heißt Show Your Work von Austin Client. Ich hoffe, ich spreche es richtig aus. Wir packen es in die Show Notes, dann könnt ihr nachschauen. Wenn ihr noch mehr wollt, lohnt sich dazu auch noch "Steal like an Artist" auch von dem gleichen Autor. Die machen es sehr sehr konkret und sehr sehr einfach zu beginnen, die eigene Arbeit zu zeigen. Lohnt sich zu lesen, schaut es euch an, macht Spaß. In diesem Sinne, macht das Jut! [Musik] [Musik]

2024 - Michael Schindler & Patrick Niedermayer