Kritische Controller

Arno Görgen; Eugen Pfister

Megalomane Tech-Billionäre und libertäre Dystopien.

Ein Rant.

09.12.2024 80 min

Zusammenfassung & Show Notes

Die Vorstellung war entsetzlich: Eine Welt, in welcher Buben gebliebene Tech-Milliardäre unsere gemeinsame Zukunft bestimmen. Wie konnte es so weit kommen? Nun, in Film, Buch und digitalen Spiel ist es längst so weit. Hier ist der ultrareiche Techno-Patriarch schon längst Alltag. In der sechsten Folge von Kritische Controller gehen Arno und Eugen dieser Frage etwas nach.
Dabei hatte es ganz harmlos angefangen. Im ersten Teil - dem Hardwork - berichtete Eugen von seinem Vortrag zur Ideengeschichte des Horrors im Digitalen Spiel und Arno von seinem Talk zur Dystopie, als der systemtheorisch gelesenen Dystopie. Sogar von Kindern und ihrem Spiel war hier die Rede. Ausgerechnet im zweiten Teil - den Softworks -als Arno und Eugen über Arcane, die Truman Show, The Exit 8 und Ready Player One sprachen, wurde es ihnen unbehaglich. Was machen die ganzen libertären, messianischen Tech-Billionäre in unserer Populärkultur und warum erscheint insbesondere im anglo-amerikanischen Kultur Raum die Arm-Reich-Schere so unüberwindbar, ja geradezu gegeben? Und wie hängt beides zusammen? Es kommt wie es kommen muss: In der Antragserotik wird kaum über die geplanten Themen gesprochen, sondern neue Antragsideen werden abgewälzt: der Mythos des messianischen Self Made-Tech-Genies und das merkwürdige Fehlen sozialdemokratischer Ideen in der Populärkultur. 

Bücher
Ayn Rand, Atlas Shrugged, 1957
Ayn Rand, The Fountainhead, 1943
Jasper Fforde, Red Side Story
Miranda July, All Fours, 2024
Adrian Tchaikovsky, Service Model, 2024
Miguel Sicart, The Ethics of Computer Games, 2009

Filme
Arcane (F 2021-2024)
Day of the Jackal (UK 2024)
Ready Player One (US 2018)
The Truman Show (US 1998)

Spiele
Bioshock (2K Games 2007)
Bioshock 2 (2k Marin 2010)
Bioshock Infinite (Irrational Games 2013)
Chariot (Frima Studio 2014)
Dungeons of Hinterberg (Microbird Games 2024)
The Exit 8 (Kotake Create 2023)
Her Story (Sam Barlow 2015)

BFH-Homepage zur Let's Play-Ausstellung
Eugen Pfister: Digital mit Kindern spielen (Blogbeitrag)

Transkript

Intro
00:00:00
Intro: Bum, bum, bum, bum, bum, bum, bum, bum, bum, bum, bum, bum, bum, bum, bum, bum, bum, bum, bum, bum, bum, bum, bum, bum, bum, bum, bum, bum, bum, bum, bum, bum, bum, bum, bum, bum, bum, bum, bum, bum, bum, bum, bum, bum, bum, bum, bum.
Eugen
00:00:20
Eugen: Guten Morgen, Arno.
Arno
00:00:22
Arno: Guten Morgen. Es ist jedes Mal. Es ist jedes Mal dieser totale Cringemoment. Wie fängt man ein Gespräch an?
Eugen
00:00:34
Eugen: Ja, aber es wird. Es wird besser. Ich merke, es geht mir leichter von der Zunge. Das. Guten Morgen. Obwohl wir gerade wieder aus einem diesmal nur halbstündigen Zoom Gespräch kommen. Mit einer Kollegin in Bern. Also ich finde.
Arno
00:00:50
Arno: Da kann man noch gar nicht so viel verraten zu dem Zeitpunkt.
Eugen
00:00:53
Eugen: Ich habe gerade überlegt, ob wir das dann spontan jetzt auch inkorporieren. Ja, aber fangen wir an! Fangen wir an! Wir haben wieder überlegt, wie. Wie fangen wir an? Mit einer Erklärung dieses Podcasts und seiner drei Teile.
Arno
00:01:05
Arno: Wir haben drei Teile. Stimmt, wir haben drei Teile. Wenn ich es machen muss, dann muss ich ja Wissen tun. Also drei Teile wie immer. Hard work. Was arbeiten wir gerade? Soft Work. Woran haben wir gerade Spaß? Was sehen wir? Was spielen wir? Was lesen wir? Was hören wir? Kann ja auch mal Musik sein. Das hatten wir bisher noch nie. Eigentlich.
Eugen
00:01:28
Eugen: Das sollten wir reinholen.
Arno
00:01:29
Arno: Und schließlich der Kuschelteil. Die Antragserotik.
Eugen
00:01:34
Eugen: Was würden wir gerne machen, wenn wir noch viel mehr Zeit hätten?
Arno
00:01:37
Arno: Und bei allen Teilen erwarten euch heute wieder wunderbare Einblicke in unsere Arbeit und unsere verschrobenen Hirne.
Eugen
00:01:47
Eugen: Ich bin beeindruckt. So schön machst du das, Arno. Gut, wir fangen an! Fangen wir an mit der harten, harten Arbeit. Dem Hard Work. Wer soll von uns beiden beginnen? Wir haben im letzten Monat, wir haben es zusammengeschrieben doch einiges, einiges wieder getan. Ja, vor allem Vorträge sind oder und Workshops sind da reingekommen. Ich, ähm, ich fange vielleicht mit einem von mir an oder mit Luxemburg.
Arno
00:02:13
Arno: Na ja, Letzebourg, das hast.
Eugen
00:02:16
Eugen: Du sehr authentisch gemacht, muss ich behaupten. Wobei ich in Luxemburg eigentlich mit allen Französisch geredet habe. Genau. Aber zur Erklärung kein.
Arno
00:02:24
Arno: Echtes Luxemburg, sondern.
Eugen
00:02:25
Eugen: Ein Podcast über das echte Luxemburg führen. Können wir auch machen.
Arno
00:02:29
Arno: Ja, ich sehe schon die Triple A Games zur Luxemburger Identität, in denen dann die Luxemburger Armee sich gegen die Invasoren aus Deutschland und Frankreich wehren muss.
Eugen
00:02:41
Eugen: Ich lasse das jetzt einfach mal so stehen. Gut, also was habe ich gemacht? Es war eine Einladung von der Sandra Camarda, worüber ich mich sehr gefreut habe, weil die habe ich jetzt schon seit längerem beobachtet über Social Media. Die hat diese wunderschöne History der History Striatgames Genau. Diskussionsreihe, wo schon einige sehr coole Kolleginnen auch vorgetragen haben. Also ich weiß, dass der Peter van der Heide was gemacht hat zum Zweiten Weltkrieg und Schnitzler aus Prag, der von Charles Games hatte auch schon mal vorgetragen und ich habe dann war das jetzt also im vergangenen Monat vorgetragen und zwar zu unserem gemeinsamen Projekt, zu Horror Game Politics und die History of Idea of the Horrific in Digital Games. Das war eigentlich ein. Also erstens war es sehr schön, in Luxemburg sein zu dürfen. Zweitens war es sehr cool, dass das an der Universite de Luxembourg war, die einen Standort jetzt in Belval hat. Ich glaube, den meisten wird Belval nicht so viel sagen. Ich wusste sofort, was es ist. Das ist das Größte. Ich glaube, das größte Stahlwerk Europas gewesen oder eines der größten zumindestens. Und das kenne ich von meiner Dissertation, weil ich da Wochenschauberichte zur europäischen Integration analysiert habe Und da gab es wundervolle Aufnahmen von flüssigem Stahl und Funkenflug in diesen riesigen Industriekomplex, die ich sehr geliebt habe. Und genau mitten drinnen. Es wurde umgebaut. Vor zehn, 15 Jahren. Mittendrin ist jetzt eine sehr moderne, sehr coole Uni und ich war am Centre for Digital History bzw Contemporary History, wo ich mich auch sehr wohl gefühlt habe. Also ich wurde selten so gut begast bewirtet wie da. Das war aber auch eine schöne Möglichkeit, jetzt die Kolleginnen dort kennenzulernen und jetzt eventuell zu überlegen, was wir in Zukunft gemeinsam machen könnten. Und drittens Ich versuche meine Listen im Kopf zu behalten, war es sehr cool, noch mal unser letztes Projekt durchzugehen, weil wir ja nebenbei das schleppen wir so ein bisschen mit. Noch die Monografie zum letzten Projekt schreiben und sehr lustig war. Ich habe entdeckt unter anderem, dass ich in einem Paper, wo ich auch über unser Projekt geschrieben habe. Das. Mittlerweile habe ich zwei Jahre alt ist noch immer nicht erschienen. Ich sage jetzt auch nicht wo. Um niemanden da zu schämen herausgefunden hatte. Das finde ich immer so absurd, wenn ich eigene Texte lese. Manchmal finde ich es auch noch schlecht. Das passiert auch sehr regelmäßig und manchmal denke ich mir Hey, da hatte ich einen wirklich guten Gedanken und dann mache ich mir Sorgen. Warum habe ich denn vergessen? Wieder jedenfalls. Das ist jetzt Teil unserer Einleitung in der Monografie geworden. Und Arno, du wirst dich freuen. Es ist dadurch Luhmann reingekommen. Ich freue mich, weil Habermas ist reingekommen am Rande.
Arno
00:05:21
Arno: Yeah!
Eugen
00:05:22
Eugen: Wir müssen natürlich noch mal durchgehen. Und dann das Paper, aus dem ich da jetzt die Ideen mir geholt habe, wieder zitieren. Aber es hat mir sehr geholfen. Und tatsächlich bin ich jetzt erstmals wirklich zufrieden mit der Einleitung für unsere gemeinsame Monografie. Ich habe es dir schon geschrieben, jetzt sage ich es der großen Weltöffentlichkeit unseres Podcasts.
Arno
00:05:42
Arno: Ja, worüber hast du denn jetzt eigentlich genau gesprochen? Hast du einfach nur das Projekt vorgestellt oder was?
Eugen
00:05:48
Eugen: Nein, es war. Es war also es war basierte dann. Deswegen habe ich auch so schnell zugesagt. Auf einem Vortrag, den ich schon mal gehalten habe, wo ich das Projekt vorgestellt habe. Aber halt zwei Aspekte. Also es war inhaltlich schon ein bisschen konkreter Zum Inhalt, also die Theorie und da in die Tiefe gehen und davon habe ich jetzt auch profitiert, weil da habe ich mich gut eingelesen damals und dann habe ich eine Case Study genommen, nämlich Bioshock zwei und habe die und die Mythen darin vorgestellt, weil ich finde, die deckt so viele Sachen ab und ja, vielleicht, darüber kann ich ein bisschen reden. Also Bioshock 2, das arge war, dass ich jetzt gemerkt habe, wie absurd absurd aktuell das ist, weil da hat man ja diesen eigentlich, wenn man sich anschaut, Andrew Ryan ist einfach ein übermächtiger Tech Milliardär. Die haben wir ja in letzter Zeit und die sind ein Problem. Und in Bioshock zwei waren sie halt schon vor über zehn Jahren ein Problem.
Arno
00:06:45
Arno: Aber die sagen doch, die tun nur Gutes.
Eugen
00:06:48
Eugen: Ja, natürlich, das ist es ja. Es ist ja einer der Mythen, einer der Mythen, der, der dekonstruiert wird, also noch aus dem ersten Teil übernommen, ist ja die Kritik am Libertarianism. Ich glaube, im deutschen Libertarianismus weiß nicht, ob das existiert. Also die, die das.
Arno
00:07:02
Arno: Adjektiv, das existiert ja schon.
Eugen
00:07:05
Eugen: Ja, es wird sich auch durchsetzen. Es ist halt sozusagen die, die die Hardcore Variante vom Liberalismus, basierend auf ihren Rands Gedanken, die sie in zwei Romane gegossen hat. Übrigens, ich finde es faszinierend. Das habe ich nämlich dort auch vorgestellt. In Europa kennen nicht zu viele Menschen, aber in Amerika ist es. Da war eine Umfrage von der Library of Congress das zweit meistgelesene Buch also nach der Bibel.
Arno
00:07:30
Arno: Nach der Bibel.
Eugen
00:07:31
Eugen: Nach der Bibel. Das zweite und das.
Arno
00:07:33
Arno: Dritte ist dann Mein Kampf.
Eugen
00:07:34
Eugen: Oder ich habe. Nein, so ein Unsinn, das geht doch gar nicht. Also was weiß ich, was dann?
Arno
00:07:39
Arno: Also ich bitte dich, schau dir das Land an, ist jetzt.
Eugen
00:07:42
Eugen: Zynisch, aber es reicht ja schon, das wirklich Ayn Rand das zweit meistgelesene Buch ist und da kann man jetzt sehr viel diskutieren über sie, weil sie gilt als Philosophin. Und sie hat auch eine. Es ist eindeutig eine Ideologie, um die es geht. Aber zum einen wird sie in der Philosophie, glaube ich, in der Geistesgeschichte auch nicht ganz so ernst genommen, weil sie vor allem Romane geschrieben hat und keine Essays oder halt die klassische Monografie. Ich erkläre meine große Welttheorie, und in der Literatur wird sie nicht so ernst genommen, weil die dürften nicht so gut sein, die Romane. Also ich glaube, wenn man sie als Romane liest. Ich habe sie bei mir stehen, nie ganz durchgelesen. Das muss ich endlich machen. Ja, wobei, das ist auch ein bisschen arrogant, weil ich glaube, das und das kann nicht ganz stimmen, weil es wird ja furchtbar viel gelesen und inhaltlich ist es halt, was sie sagt. Ist halt so Liberalismus noch einmal übersteigert oder man könnte auch sagen konsequent zu Ende gedacht. Das heißt nicht weniger Staat, sondern quasi kein Staat. Jeder soll das machen, was er am besten kann er oder sie. Und dann kommt die beste aller Welten zustande. Also Wissenschaftler sollen tun können, was sie wollen. Künstlerinnen sollen tun können, was sie wollen. Wirtschaftsentrepreneure sollen tun können, was sie wollen, von niemanden eingeschränkt werden, niemandem Steuern zahlen müssen. Als Polizei muss es dann trotzdem. Also wer Bioshock gespielt hat, das ist, das ist schon sehr konsequent eine Umsetzung dieser Welt. Andrew Ryan, der Gründer von von von Rapture ist ja, ist ja auch fast ein Anagramm von von Ayn Rand. Um den Bogen zu schließen. Ich finde es halt arg aktuell diese Frage, weil man halt wirklich merkt, gerade jetzt bei den US Wahlen, aber halt auch in Europa, dass da schon viel verbreiteter dieser Glaube ist, dass wirklich so einzelne übermächtige Personen was Gutes für die ganze Gesellschaft tun würden. Und jetzt haben wir es ja wirklich in der Satireform mit Trump, der da die absurdesten Gestalten zu Beratern und Secretaries macht. Also diese Bitcoin Apologeten. Und also für mich wirken sie alle sehr. Schwurbler. Aber tatsächlich dürfte das ja einen Nerv der Zeit getroffen haben, weil Trump wurde ja gewählt und er ist ja nicht so, dass die nicht gewusst hätten, was für Leute da dann in Schlüsselpositionen einsetzen wird. Und er greift ja auch in seiner etwas wirren Form auf eine eine Öffentlichkeit, eine öffentliche Meinung zurück.
Arno
00:10:07
Arno: Also ja, ja und. Und ein wichtiger Teil dieser romantischen Weltsicht ist ja auch diese Unterscheidung in die Leistungsbringer und eben, was dann bei Bioshock so schön die Parasiten genannt werden.
Eugen
00:10:20
Eugen: Genau. Also es ist eine eine schwer gespaltene Gesellschaft, wo es halt die Oberschicht gibt, die darf machen was sie will und die Unterschicht. Da würde ich aber gerne mal wirklich die Bücher von Ayn Rand lesen, weil bei ihr kommt schon auch vor. Also es gibt die Parasiten bei ihr und die Faulen und die halten die anderen zurück und sie ist auch sehr medienkritisch. Das weiß ich. Müsste man mal selbst lesen, um da wirklich eine profundere Meinung dazu abzugeben. Aber in Bioshock haben wir halt dann ganz klar diesen geradezu grindigen Underbelly dieser sonst so prachtvollen Stadt, wo halt die Armen auf den Straßen verrecken, geradezu. Und das führt auch zum Zweiten Mythos. Und da finde ich Bioshock zwei sehr interessant. Der zweite Mythos, den ich da analysiert habe, ist nämlich, dass Sie haben übernommen. Diese Kritik am Libertarianismus, Libertarismus. Aber Kollektivismus ist auch keine Lösung, sagt uns Bioshock zwei, weil da gibt es die Sophia auch Sophia Lamb, das Lamm Gottes. Wundervoll. Also die, die kümmert sich um die Armen. Also die wurde von Ayn Rand geholt, von einem von Andrew Ryan geholt, eine Psychiaterin um sich um das grassierende wie sagt man. Also ja, also es gibt einfach immer mehr neurologische psychologische Krankheiten. Die Bevölkerung ist nicht glücklich da am Meeresgrund, obwohl es ja dieses Utopia ist und erholt sich die führende Psychologin her und die kümmert sich um die. Und die ist so die Gegenbewegung zum Andrew Ryan, schart um sich die Armen, macht sozusagen geradezu einen Kult eigentlich um sich auf. Es stehen auch überall Schreine für sie herum. Anfangs wirkt es so, als ob sie sich halt wirklich um die die Vergessenen und die Verstoßenen kümmern würde. Aber natürlich. Oder natürlich. Wir haben hier das Hufeisen, also die Extreme treffen sich, weil sie ist auch total übergriffig und ihr Kollektivismus geht so weit, dass sie sagt, sie möchte das kollektive Bewusstsein in einem Supermenschen vereinen. Also Individualismus, der für den Halt steht, wird total aufgelöst. Es gibt keine Individuen mehr. Sie möchte einen Menschen nehmen, der kriegt das gesamte kollektive Bewusstsein von allen Einwohnerinnen und wird dann der Übermensch. Also das ist so eine Übernahme von und totale Übersteigerung von Tendenzen, die sich eventuell eventuell im Staatssozialismus fanden, also auch wo es halt um das Engineering des Staatsbürgers ging, aber halt total übersteigert. Und was sie halt damit aussagen ist, dass auch die Alternative zu Andrew Ryan eigentlich dann doch auch böse ist. Und das ist halt dieses diese Hufeisenmetapher, die, wenn man sich das mal anschaut, also die ist ja sehr geläufig. Wir haben das auch immer dieses na ja, und der Macron hat das ja heute auch wieder gemacht. Also extreme Linke und extreme Rechte. Am Ende sind sie ja das gleiche und es gibt gewisse Probleme da. Ich würde ja sagen, sehr oft, wenn man sagt, sie sind das gleiche, dann ist es keine extreme Linke, sondern dann ist die irgendwann abgebogen in Richtung extrem rechts. Ich nenne jetzt keine anderen Beispiele aus dem Zeitgeschehen in unseren Ländern hier. Aber das Hufeisen ist ja auch das war nie eine neutrale methodische Beobachtung, sondern die kam aus der NS Zeit heraus. Also das war ein ich muss wieder nachschauen, aber wenn ich mich recht entsinne, kam die Hufeisenmetapher tatsächlich von NS nahen Forscherinnen. Ja gut, also ich glaub wir haben jetzt nicht Zeit da nochmal in die Tiefe zu gehen. Ich empfehle den den Case Study zu Bioshock zwei auf hgpets.org nachzulesen. Es finden sich dann noch einige andere Mythen wieder, die wir da analysiert haben.
Arno
00:13:40
Arno: Aber ich sehe ein Thema, und zwar das eine ist Ich habe tatsächlich Bioshock Infinite noch mal gespielt.
Eugen
00:13:49
Eugen: Und.
Arno
00:13:50
Arno: Da wird das genau, das schlägt ja genau in die gleiche Kerbe und es wird da sogar noch mal ins Extrem getrieben. Und auch diese Radikalität der beiden Hufeisenenden wird noch mehr zugespitzt. Und da muss ich jetzt eigentlich gar nicht weiter ausführen. Du hast da eigentlich schon alles erzählt und das andere ist hard work sind wir ja noch. Ich war ja in Salzburg und hat mal darüber gesprochen haben.
Eugen
00:14:16
Eugen: Ich weiß es nicht. Ich weiß, ich ich hätte ja auch mit vortragen sollen.
Arno
00:14:23
Arno: Ja, ich hatte einen Vortrag vorgetragen. Oh Gott, du hast einen.
Eugen
00:14:29
Eugen: Du trugst du einen Vortrag vor in Salzburg?
Arno
00:14:32
Arno: Arno Ich. Ich drückte vor, und zwar bei der Tagung Game over Dystopia, Utopia und Videogames. Eine Tagung an der Paris Lodron Universität Salzburg, bei der es eben vor allem um Dystopien und überraschenderweise sehr viel um Armageddon, also diese eher religiöse Ausrichtung ging. Und ich habe einen Vortrag gehalten zu Dystopien, also Luhmann, man, wir werden ihn einfach nicht los zu. Ja, ich hätte jetzt.
Eugen
00:15:05
Eugen: Gern so einen.
Arno
00:15:06
Arno: Theoretiker.
Eugen
00:15:08
Eugen: Der dann immer so pling macht bei jeder Erwähnung.
Arno
00:15:10
Arno: Genau, wir machen ein Trinkspiel draus. So eine systemtheoretische Auslegung oder Lesart digitaler Spiele. Und da hatte ich natürlich Bioshock genommen, gerade der erste Teil, weil hier auch die Level jeweils vielleicht noch stärker als in den Folgeteilen im Prinzip ja Dystopien von sozialen Systemen darstellen. Also wir haben da als Eingangslevel dann das medizinische System. Wir haben später die Produktion, also die Industrie. Oder wir haben was. Was haben wir noch alles? Ich habe gerade gar nicht mehr auf dem Schirm vor lauter.
Eugen
00:15:48
Eugen: Eigentlich auch ein religiöses System, zumindest im Zweier mit dem Vater Irgendwas und Infinite haben wir überhaupt mit dem Vater? Comstock Ich weiß nicht, ob du das noch drinnen hattest, das Infinite. Aber da haben wir sehr stark dieses oder das kultische System.
Arno
00:16:05
Arno: Also ich habe nur über Teil eins gesprochen, aber es ist eben in der ganzen Reihe so extrem ausgelegt und deswegen habe ich die auch als Beispiel genommen, habe darüber gesprochen, wie in solchen Spielen eben diese, was bei Luhmann dann System diese Leitdifferenzen aufgemacht werden, also zwischen in der Medizin dann gesund und krank wird dann. Ich habe das so schön im Vortrag Systemische Überwältigung genannt Ein System wird überwältigt von einem anderen System und es wird eine andere Leitdifferenz eingefügt. Also man hat nicht mehr diese Differenzierung, zum Beispiel in Bioshock. In der Medizin zwischen gesund und krank. Und das ist dann das, woran sich die ganze Binnenlogik des Systems orientiert, sondern zwischen schön und hässlich. Und das ist natürlich eine, die ein super Beispiel.
Eugen
00:16:55
Eugen: Bioshock natürlich und da kann ich auch sagen, hat der Kollege Görgen auch sehr schöne Texte dazu geschrieben gerade. Also ich denke gerade an deine Forschung und Überlegungen, wo du auch immer wieder gezeigt hast, wo die Bilder der der Spießer herkam. Also die die Gesichter der Spießer. Verzeihung.
Arno
00:17:13
Arno: Ja, das kann man jetzt noch ganz kurz dann auch noch ausführen. Also man kann sich das schon so ein bisschen fragen, welche auch ethischen Maßstäbe in der Entwicklung gelten sollten. Also es wurden dann, so wie ich das verstanden habe, in Bioshock im ersten Teil, zum Teil im Audiodesign, auch Geräusche übernommen von sterbenden Patienten. Also so Herzschläge und sowas. Es wurden aber eben vor allem dieses Designs übernommen, aus Abbildungen von Kriegsversehrten aus dem ersten Weltkrieg also, die dann teilweise ihre Gesichter total entstellt hatten und so und die ja im Prinzip als ästhetische Versatzstücke dann in diesen diesen völlig anderen Kontext übernommen wurden und dadurch natürlich auch. Also auf einer moralisch ethischen Ebene so was wie eine Entwürdigung ihres eigenen Todes, ihrer eigenen Leiden durchgehen mussten. Also das war ja nicht, weil man die Leute ehren möchte, sondern weil es für das Spiel ästhetisch interessant aussah. Und das kann man natürlich massiv hinterfragen, ob man so was überhaupt machen sollte und dürfte.
Eugen
00:18:28
Eugen: Ja, also ich meine, es war ja nicht. Es ist ja im Dienste einer ideologischen Aussage geschehen. Aber es ist halt das, was wir mit dem Mythos analysieren. Es werden historische oder Versatzstücke übernommen, entkernt und die Oberfläche wird dann für einen anderen Inhalt verwendet. Was, was etwas sehr Typisches da ist Ja, bei vielen Mythen, die wir analysieren, wodurch aber der Mythos gleich irgendwie historisch auch wirkt. Das lässt sich noch sehr schwer, finde ich analysieren, inwiefern wirklich zum Beispiel die Bilder aus dem Ersten Weltkrieg noch im kollektiven Gedächtnis vorhanden gewesen wären. Aber es ist da, es ist in einem. Also dadurch, dass es halt in den Büchern oder dass es ihnen zur Verfügung stand, ist es ja schon Teil des kollektiven Gedächtnisses und wird hier aber neu gemixt. Und gerade bei echten Personen und deren Leiden bin ich da auf deiner Seite und sehe da einige ethische Grauzonen. Ganz vorsichtig formuliert.
Arno
00:19:25
Arno: Das führt mich auch ein bisschen dazu. Ich habe auch jetzt einen Text noch geschrieben im letzten Monat zu politischen Instrumentalisierung von Games.
Eugen
00:19:34
Eugen: Erzähl mir mehr davon.
Arno
00:19:35
Arno: Das war nur ein Vier Seiten Text, aber ein wichtiger Teil davon, der wiederum auch nur ein kleiner Abschnitt war, ist, dass es eigentlich auch einer politischen Ethik der Computerspiele bedarf, also die genau auch zumindest so eine Reflexionsebene herstellt. Was kann ich in einem Spiel machen, wo wird es schwierig und was ist, was geht eigentlich gar nicht mehr? Also, dass diese Ethik muss natürlich auch beinhalten, dass sie nicht starr ist, sondern dass sich auch Normen usw verändern können. Aber aber sie muss halt stattfinden. Also ich kann eben nicht. Nach jetzigem Maßstab könnte ich jetzt nicht die gleichen Witze oder Ästhetiken benutzen wie vor 30 Jahren. Ich meine, wir sehen das ja, wie das ist, wenn wir zum Beispiel Fernsehserien wie Friends von vor 30 Jahren anschauen und es in uns sich alles so findet, weil wir einfach auch mittlerweile.
Eugen
00:20:37
Eugen: Ich habe es jetzt wieder gesehen. Ich finde sie funktionieren perfekt Friends aber grundsätzlich, weil ich schaue gerade sein Seinfeld funktioniert bei mir nicht mehr. Ja, ich weiß absolut was du meinst. Also man merkt sehr stark eben auch, weswegen ja historische Forschung so viel Sinn macht. Alles, dass wir viele Sachen, die wir für eigentlich essentielle, gleichbleibenden Ideen halten, also die Vorstellung von Freiheit allein wie Freiheit in Filmen aus den 80er Jahren dargestellt wird und heute ist halt völlig anders und das ist auch ganz normal. Aber ich finde auch den Punkt gut, das dass man ein bisschen mehr einfordert. Es geht ja nicht darum eine Zensur hier einzuführen und zu sagen was dürfen Spieler und was nicht. Wir in einer liberalen Welt darf die darf in der Kultur und Populärkultur das auch ausprobiert werden. Aber es darf in einer liberalen Welt aber dann auch kritisiert werden. Und es darf, dann darf dann gesagt werden, das fanden wir jetzt eigentlich ziemlich ätzend. Let's not do it anymore. Und dieser, Moment der Reflexion fehlt vielleicht manchmal noch. Ich meine, es gibt geradezu Ethik mehr als zu Politik. Zumindest ein bisschen Forschung. Also mir fällt, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, der Miguel Sicard ein, mit Ethik in Videogames und dann auch zwei deutsche Kollegen. Ich habe jetzt die Bücher nicht bei der Hand, also da gibt es zwei Monographien. Auch das Thema wurde und wird analysiert.
Arno
00:21:54
Arno: Wobei ich nicht unbedingt die. Ich meine nicht unbedingt Ethik an sich, sondern wirklich eine politische Ethik also die auch noch mal diese spezifische.
Eugen
00:22:05
Eugen: Spezifizierung, weil das fehlt nämlich auch in diesen Ethiktexten, das sind so ganz allgemeine Ethikfragen und die darf man also grundsätzlich sehr oft geht es um die Frage darf ist es, ist es okay, wenn wir in Spielen un Sachen machen, die im echten Leben super duper unethisch wären? Also wie zum Beispiel.
Arno
00:22:20
Arno: Sehr schön ausgedrückt.
Eugen
00:22:22
Eugen: Ich bin ja, ich bin ja, ich bin ja ein Forscher. Das steht dann auch so in den Texten drinnen. Wäre auch ein gutes.
Arno
00:22:29
Arno: Buch über Ethik schreiben.
Eugen
00:22:31
Eugen: Die Super Duper Ethik. Let's do it!
Arno
00:22:35
Arno: Die Super Duper Ethik.
Eugen
00:22:38
Eugen: Oh Gott, tut mir leid. Für Österreicher ist alles Daddeln immer ganz.
Arno
00:22:42
Arno: Ganz Für mich auch ganz schlimm.
Eugen
00:22:44
Eugen: Es ist hart. Ja, Wo war ich jetzt? Ethikbücher? Ja, wichtiges Thema. Das wird dann der Klappentext.
Arno
00:22:58
Arno: Okay.
Eugen
00:22:58
Eugen: Gehen wir weiter. Es ist.
Arno
00:23:01
Arno: Mindestens UTB.
Eugen
00:23:02
Eugen: Mindestens genau so, Wir haben noch etwas Zeit. Haben wir noch etwas in Hard Work? Ja. Ja. Workshop. Mein Workshop ist okay. Ich mache es wirklich ganz schnell.
Arno
00:23:15
Arno: Ja. Ja, Workshop ist auch wichtig, weil das ist ja auch einfach ein schönes Thema.
Eugen
00:23:19
Eugen: Es ist ja, das hat mir wirklich Freude bereitet. Also ich war ein bisschen blöd wieder. Also ich war am Anfang der einen Woche in Luxemburg, kam zurück nach Wien und war dann gleich wieder unterwegs nach Biel Bienne, einer wunderschönen Stadt in der Westschweiz, an der Grenze zwischen der deutschsprachigen, der französischsprachigen und die einzige wirklich, wirklich bilinguale Stadt Biel.
Arno
00:23:44
Arno: Ach.
Eugen
00:23:48
Eugen: Gehen wir weiter. Wo? Im Rahmen unserer. Also, wir arbeiten für die HKB, die Hochschule der Künste in Bern. Die HKB ist Teil der BFH, der Berufsfachhochschule Bern. Googeln wir, dann schneiden wir den Berner Fachhochschule. Danke. Stand jetzt so auf der Leitung der Berner Fachhochschule. Und die organisiert jedes Jahr der Schweizer Digitaltage. Und im Rahmen dieser, die dieses Jahr in Biel stattfanden, hat zum einen unser Kollege aus unserem Team, der Adrian Adrian Demleitner, eine wunderschöne Ausstellung gemacht. Ich hoffe, wir können auch die Bilder irgendwann online zur Verfügung stellen. Bzw. Vielleicht wandert die Ausstellung auch weiter und es fand ein Workshop statt, den ich gemeinsam mit der Luise Biela, einer Kollegin von der Universität Lausanne, gemacht habe, wo wir gar nicht so sehr als Forscherinnen dastanden, sondern als Eltern. Also wir beide haben Kinder, mit denen wir spielen, weil ein Thema, das uns immer wieder beschäftigt, aber halt nicht in unserem Fachgebiet unbedingt ist die Frage, wenn man sich viel mit Spielen beschäftigt und man hat Kinder und man möchte auch mit ihnen spielen oder man möchte sie auch spielen lassen, wie macht man es dann? Da gibt es ja auch. Also apropos Ethik, so ein paar Fragen oder ich sage mal das Pferd anders herum auf. Als ich angefangen habe, Spiele zu analysieren, haben viele meiner Freundinnen, die nicht aus den Game Studies kamen und das war halt die Mehrheit, fand das so ein bisschen interessant, aber auch merkwürdig, konnten sich nicht viel drunter vorstellen. Aber was ihnen recht bald einfiel, wenn sie eigene Kinder hatten, war mich zu fragen, was ich denn jetzt empfehlen kann, weil sie einfach davon ausgingen, dass ich mich da auskennen. Und tatsächlich habe ich mich halt auch ein bisschen damit beschäftigt, also wie ich das mit meinem Buben angehe. Und das haben wir jetzt versucht, ein bisschen strukturierter weiterzugeben. Unsere Erfahrungen, unsere Fragen, die wir uns gestellt haben. Wir haben auch uns beide halt mit Fragen wie Gewalt in Spielen auseinandergesetzt. Ich habe auch mal in meinem Blog eine Art Metastudie dazu gemacht, weil ich habe mir eben für dieses Thema angeschaut, was gibt es denn für Studien zu Gewalt und Aggression durch und in Computerspielen? Ein sehr spannendes Thema. Ich fürchte, das kann ich jetzt nicht kurz zusammenfassen. Wir haben uns auch die Frage von Ingame Monetarisierung gestellt, da. Also dazu muss ich sagen, das Publikum waren Eltern und Kinder. Das heißt, wir haben wirklich nur einen kurzen Input gegeben, so 20, 30 Minuten, wo das Thema Gewalt angesprochen wurde. Das Thema sucht auch vor allem Zeitmanagement. Da muss ich auch sagen, da waren Luise und ich hatten, konnten wir am wenigsten konstruktiven, konstruktiven Rat weiter geben, weil halt die Spieler auch darauf angelegt sind, dass man sie nicht aufhören will Und ingame Monetarisierung. Also gerade die, die oder die grundsätzliche Warnung Es gibt keine Spiele, die wirklich gratis sind, weil sie immer versuchen, sie müssen halt irgendwie Geld generieren und ein eine Möglichkeit ist halt in Game Purchases, die ich einfach immer schlechter finde, als das Spiel so zu kaufen. Jedenfalls dass das war sehr voll. Es war sehr erfolgreich. Wir haben dann noch in der letzten in der Woche davor so zehn Ratschläge für Eltern zusammengeschrieben, weil wir die wir dann ausgedruckt haben, damit die Eltern auch was mitnehmen konnten. Und heute werde ich auch einen dritten Blogbeitrag auf meinem Spielts Blog veröffentlichen, wo auch diese Leitfaden drinnen ist und. Also wen das interessiert, der kann sich das dann hier anschauen.
Arno
00:27:08
Arno: Sehr cool. Kann man die Ausstellung noch anschauen im Moment?
Eugen
00:27:12
Eugen: Da bin ich überfragt. Ich glaube ehrlich gesagt, die wurde schon wieder abgebaut. Wir überlegen halt jetzt gerade na ja, aber wir überlegen, ob wir nicht ich weiß nicht, im Rahmen anderer Veranstaltungen sollt ihr auch wieder aufbauen. Er hat sie nämlich sehr, sehr, sehr schön gemacht und auch sehr klug. Ich bin noch immer. Also ich war tatsächlich berührt von einzelnen Bildern, die da ausgestellt wurden, weil es ging halt auch um das Spielen. Es ging um Spielen über die Generationen hinweg und ich weiß nicht, einer der der Stationen der Ausstellung war Geschwister spielen, was ich eine wunderschöne Idee fand. Und da gab es auch das eine Foto von einer älteren Schwester, die mit ihren jüngeren Bruder gemeinsam Gameboy spielt. Tatsächlich, das eine Bild hat so viel kommuniziert, da war ich sehr begeistert.
Arno
00:27:52
Arno: Bei Bildern fällt mir noch was zu Heart Work ein. Ja, und zwar. Und da werden wir den Link dann auch in die Shownotes geben. Patrick und ich, wir von Swiss Games Games plus Deluxe.
Eugen
00:28:08
Eugen: Extended Version.
Arno
00:28:09
Arno: Extended Version Unleashed. Jetzt erst recht. Beziehungsweise vor allem der Art Rich. Das muss man an der Stelle ganz klar sagen, Aber ich hänge da irgendwie mit einem Fuß eben auch mit drin, haben einen Wettbewerb gelauncht. Der wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Podcasts schon online sein. Und zwar geht es darum, dass wir von Schweizerinnen Fotos suchen aus ihrem Gamingalltag in den vor 2000 Jahren. Also an dieser Stelle vielleicht ganz kurz der Aufruf Wenn ihr was habt an Fotos, dann schickt es gerne reicht es bei diesem Wettbewerb ein. Man kann auch was gewinnen, nämlich fünf Gutscheine für. Wie heisst das? Orell Füssli? Ja, das.
Eugen
00:28:54
Eugen: Ist die große Buchhandelskette in der Schweiz.
Arno
00:28:57
Arno: Und das habe ich. Nur gerade bei Fotos muss ich nur ganz schnell dran denken. Und wo wir eben schon Podcasts mit unglaublicher Reichweite haben, dachte ich, ich kläre das noch gerade so ganz uneigennützig raus.
Eugen
00:29:09
Eugen: Es wird noch zu einer völligen Werbeveranstaltung verkommen. Unser Podcast. Gut, dass du daran gedacht hast, weil da würden wir wirklich sehr glücklich. Also auch das gesamte Team von Chludenz, weil wir wirklich gemerkt haben, dass es auch gar nicht so leicht ist, da an Fotos zu kommen. Also oft ist auch die Frage gibt es überhaupt Fotos? Weil es war nicht so selbstverständlich, Menschen am Computer zu fotografieren.
Arno
00:29:32
Arno: Ja, also dazu kann ich auch sagen. Also wir haben ja eben schon 30 Interviews mit Spielerinnen aus dieser Zeit geführt und die haben fast alle keine Fotos von sich. Und das ist schon wirklich auffällig. Es kommt ab und zu vor, dass mal jemand im Urlaub mit dem Gameboy fotografiert worden ist, was ja schon wunderbar ist. Oder vielleicht zum Geburtstag oder zu Weihnachten.
Eugen
00:29:54
Eugen: Genau das sind auch die einzigen, die man.
Arno
00:29:56
Arno: Geschenkt bekommen hat. Aber das wurde überhaupt nicht festgehalten. Und das ist ja auch einer der Gründe, warum wir Gamesscapes als Projekt machen. Weil eben das so es ist nicht so verfestigt wie ein wie ein digitales Spiel, was ja wirklich schon eigentlich ein Artefakt ist, sondern dieses Spielen ist ja eine Praxis und die geht, die ist eigentlich nur in Bildern vielleicht festgehalten und im Gedächtnis. Für den Gedächtnisort sorgen wir dann eben mit unseren Interviews. Und diese Bilder, das würden wir dann euch überlassen.
Eugen
00:30:31
Eugen: Gut, machen wir die Überleitung. Wir sind in der Zeit fast in der Zeit zum Zweiten Teil der weichen Arbeit.
Arno
00:30:39
Arno: 120 ist das neue 90.
Eugen
00:30:42
Eugen: Wir machen keine 120 Minuten. Wir hören bei 90 auf. Punkt. Ähm, Softwork. Arno, was hast du gespielt?
Arno
00:30:52
Arno: Gespielt habe ich, das habe ich schon erzählt. Bioshock Infinite. Da brauche ich, glaube ich, auch jetzt nicht mehr darauf einzugehen. Ich lese gerade ein sehr interessantes, interessantes Buch von Adrian Tschaikowski, der ja zum Beispiel für diese Children of Time Reihe bekannt geworden ist und die auch sehr, sehr gut ist. Und Service Model lese ich gerade von ihm. Das ist ein ganz großartiges, sehr, sehr lustiges Buch englischsprachig und zwar stellte Ich möchte nicht zu viel verraten, weil es wirklich sehr gut. Stellt es die Frage in einer voll durch robotisierten Welt, in der Mensch eigentlich gar nichts mehr machen muss und faul auf der Haut liegt? Was passiert, wenn postapokalyptisch die Menschen auf einmal weg sind? Und wir? Wir lesen das Buch aus der Perspektive von dem Roboter Charles, der irgendwann auch noch seines Namens beraubt wird, weil er dann nicht mehr für den Menschen arbeitet und dann erstmal zwischenzeitlich nur noch an Designated Robot oder so heißt und dann von jemandem an Charles genannt wird. Also Uncharles und dann fortan so heißt und es ist. Aber wer ist dieser Jemand?
Eugen
00:32:02
Eugen: Es gibt ja keine Menschen.
Arno
00:32:03
Arno: Mehr, andere Roboter. Und das ist halt faszinierend, weil es ist eigentlich eine sehr große Verbeugung vor Kafka, Weil diese ganzen Roboter in ihren eigenen Prozessen gefangen sind und auch aus ihren eigenen Algorithmen nicht ausbrechen können. Der Charles hat es irgendwie geschafft. Das wird auch sehr überzeugend dargestellt. So was wie einen eigenen Willen zu entwickeln oder immer mehr zu entwickeln, hinterfragt immer alles immer mehr und ist aber auch in diesem Wahnsinn, dieser sich selbst wiederholenden Prozesse gefangen und erzeugt aber auch die Welt mit. Er hat immer nur an diesem Haus gearbeitet, bricht quasi in die normale Welt hinein und stellt fest okay, das funktioniert alles irgendwie gar nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte und habe. Und auch das, was er von der Welt weiß, ist eigentlich gar nicht das, wie die Welt wirklich ist. Und es ist gleichzeitig eben kafkaesk, unglaublich lustig, satirisch und aber auch berührend. Ich bin jetzt so mit der Hälfte durch und kann es wirklich nur empfehlen. Also Servicemodel von Adrian Tschaikowski.
Eugen
00:33:15
Eugen: Klingt sehr cool. Hast du auch Das letzte Mal? Hast du von Black Box? Wie ist das? Es hat dann einen ganz anderen Titel.
Arno
00:33:22
Arno: Ein Starting to worry about this black box of Doom.
Eugen
00:33:25
Eugen: Das hast du auch fertig gelesen, oder?
Arno
00:33:27
Arno: Das habe ich fertig gelesen.
Eugen
00:33:28
Eugen: Ist auch kein abschließendes Urteil. Auch ganz großartig. Ich könnte anfangen mit weil jetzt habe ich erst angefangen vom Cluster VD die Red Side Story. Die habe ich jetzt fertig gelesen und war sehr begeistert. Das ist. Erstmal stehe ich aber vor der Frage, dass ich halt wirklich nicht spoilern will, weil am Ende kommt ein irrsinniger Plot Twist, der sich aber schon abzeichnet in dieser dystopischen Welt, den ich dann auch gerade so aus einer politischen Ideengeschichte Perspektive heraus sehr interessant finde. Das Problem ist, ich kann nicht wirklich drüberlesen, drüber reden, verzagen, wenn ich will, dass andere noch das Buch lesen, weil ich glaube, sonst raubt es dem Ganzen ein bisschen die Spannung, die sich schon sehr stark da aufbaut. Also es hat auch es hat wirklich das Momentum aufgenommen. Am Anfang habe ich weiß nicht, nach ein paar Seiten am Tag gelesen. Ich glaube, dann habe ich die Hälfte in einem Tag ausgelesen. Das hat mir sehr gut gefallen und sonst habe ich jetzt angefangen. Aber da kann ich wahrscheinlich das nächste Mal mehr drüber reden. Einmal was in der Jetztzeit von Miranda July oder July. Ich weiß auch nicht. Allforce fängt sehr, sehr cool an, aber da kann ich das nächste Mal mehr erzählen. Und vom. Ähm. Also Sachbuch finde ich den Ausdruck so blöd. Aber es ist halt auch nicht ganz Wissenschaft. Zur Sprache des Kapitalismus von Simon Sanad habe ich angefangen und war eigentlich sehr begeistert auf den ersten. Da bin ich aber wirklich erst auf den ersten zehn Seiten. Ja, dass die Romane.
Arno
00:34:51
Arno: Von Miranda July mag ich auch sehr gern. Ah, du.
Eugen
00:34:54
Eugen: Hast schon gelesen.
Arno
00:34:55
Arno: Äh, diesen einen jetzt glaube ich nicht, aber ältere. Ich müsste jetzt auch mal gucken, wie die noch hießen. Ist schon ein bisschen her.
Eugen
00:35:02
Eugen: Für mich ist es mein erster, aber ich bin sehr, sehr begeistert. Ja, genau, das sind so die Bücher. Dann was habe ich gespielt? Ich habe halt viel mit Kindern gespielt, auch als Vorbereitung für den Workshop und inspiriert von einem Workshop eines meiner Lieblingsspiele Klarinette. Jetzt mit meinem jüngeren Sohn wieder angefangen, den es auch irrsinnig gefällt. Ich liebe das Spiel einfach heiß. Das ist, finde ich, das Beste. Kooperative Plattformen mit sehr intelligenten Puzzles. Sagt noch mal.
Arno
00:35:28
Arno: Kurz den Titel.
Eugen
00:35:30
Eugen: Der Wagen auf Englisch. Es geht darum, dass zwei Königskinder ihren toten Vater auf einem Wagen durch Katakomben führen. Klingt ein wenig düster, ist aber sehr, sehr lustig. Weil der Königsvater oder der. Der tote König ist immer unzufrieden mit den Plätzen. Die sind eben alle nicht luxuriös und splendid genug, und dann müssen sie weiterziehen. Und er schimpft viel hin und her, und das ist eigentlich sehr, sehr gut und gefällt mir halt sehr gut. Also das habe ich gespielt und dann habe ich angefangen. Doch ich habe auch was Neues angefangen. Heart Story jetzt endlich. Das ist ein sehr besonderes Spiel. Ist auch wahrscheinlich eine Grenzfrage, wie viel das noch Spiel ist. Ich finde es schon sehr. Das habe ich nämlich übersprungen. Ich habe gleich Immortality gespielt vor ein paar Jahren und das sehr ähnlich ist, dass mir im Augenblick auch noch besser gefällt. Es ist halt auch, glaube ich, einfach die Fortentwicklung des Gedankens von Story. Es ist halt viel feiner poliert an allen Ecken und Enden, aber das hat mich sehr, sehr begeistert im Hotel. Die Story gefällt mir auch schon sehr gut, hat mich jetzt aber noch nicht so eingefangen. Ich merke es daran, dass ich es jetzt seit vier fünf Tagen nicht angerührt habe. Und ah ja, Werbung. Werbung für ein österreichisches Spiel. Dungeons of Hinterberg, das schon sehr großartig ist. Stimmt, darüber könnte man eigentlich noch viel mehr reden, weil das stimmt.
Arno
00:36:44
Arno: Da hast du mich schon öfter damit belästigt, dass ich das unbedingt spielen soll.
Eugen
00:36:47
Eugen: Ja, ich finde halt so faszinierend, dass dieses Spiel wirklich sehr intelligent sich mit österreichischer Identität auseinandersetzt und zwar wirklich auch sie dekonstruiert. Und zwar diese österreichische Identität als Tourismusland. Also es ist spielt, ich sage jetzt immer Ostösterreich und wurde schon zurechtgewiesen, weil es ist halt im Salzburgischen oder ich würde sagen im Salzkammergut. Das gilt offiziell als Westösterreich. Okay, es stand corrected. Das kenne ich auch sehr gut, weil ich halt irrsinnig viele Urlaube mit meinen Eltern jetzt mit den Kindern auch in der Gegend verbringe. Also ich fühle mich sehr zu Hause und man merkt auch sehr viel der Identität. Es findet ein bisschen über Landschaft statt, aber sehr viel über das Essen. Das. Das Essen ist sehr wichtig für kulturelle Identitäten und auch für nationale Identitäten. Es kommt der Marillenknödel von der Tafelspitz, also da erkennt sich der Österreicher, die Österreicherin sofort wieder. Und zugleich wird aber dieser Skitourismus recht intelligent dekonstruiert, kritisiert, weil es ist kein Skitourismus, sondern Maggi ist aufgetreten, recht unerwartet im Salzkammergut. Und es sind da. Und es kommen halt junge Reisende aus der ganzen Welt, um in diesen Dungeons, äh, ja, die, die zu durchziehen und Monster zu besiegen, aber auch sehr schön. Es wird halt wirklich nur reduziert auf den sportlichen Aspekt. Es geht darum, einfach da bis zum Ende durchzukommen, Puzzles zu lösen, Monster zu besiegen. Und jetzt nicht Irgendwie befreit Befreite der Damsel in Distress oder findet diesen unsinnigen Schatz, den niemand braucht, sondern du machst es einfach, weil du es machen willst. So wie die meisten Rollenspiele auch wirklich so gespielt wurden, einfach um den Dungeon zu besiegen, aus einem sportlichen Ehrgeiz heraus. Also das gefällt mir sehr gut. Es hat eine sehr, sehr spezielle Ästhetik, mit der ich mich noch nicht so ganz anfreunden kann. Ein bisschen Comicstil, sehr grelle Farben, aber ich weiß es zu schätzen, dass das eine sehr bewusste Entscheidung auch dafür war. Also ich kann es empfehlen. Ich bin so bei Dungeon Nummer fünf, glaube ich jetzt. Jetzt verliere ich auch ein bisschen den Atem und lasse es mal ein, zwei Wochen liegen und dann werde ich weiter schauen.
Arno
00:38:39
Arno: Ja, ich werde es mir, glaube ich, auf jeden Fall auch mal ansehen. Ich will ja immer mehr lernen über meine südlich gelegenen Nachbarn.
Eugen
00:38:47
Eugen: Das kannst du tatsächlich in einem Spiel. Also es kommt auch. Ja, also ich verrate nicht mehr. Einfach einfach anspielen. Ich. Ich kann es empfehlen.
Arno
00:38:53
Arno: Ich habe übrigens auch was gespielt. Und zwar. Also ich hatte es vorher schon gespielt, aber dann noch mal intensiv mit meinen Töchtern zusammen und es war sehr, sehr lustig, weil meine jüngere Tochter dann uns dann auch noch gleichzeitig mitgefilmt hat und einen schönen Schnitt daraus gemacht hat.
Eugen
00:39:08
Eugen: Was für eine wundervolle Idee! Und da kommen wir noch drauf zurück. Dann der Film. Nein, nein, Red weiter. Ich möchte nicht zu oft unterbrechen. Verzeih.
Arno
00:39:15
Arno: Und zwar haben wir gespielt. The Exit 8. Das ist so ein kleines Spiel aus Japan, glaube ich, bei der man in einem Korridor läuft und so eine. Und man muss eben den besagten. Also es ist ein U Bahn Korridor, der eigentlich immer kreisförmig verläuft. Man läuft im Kreis und immer wenn etwas off ist, merkwürdig ist, muss man die Laufrichtung ändern. Und so gerät man dann irgendwann hoffentlich zum Exit Nummer acht. Und es ist eine Art, ich würde sagen, viele nennen es Horror Spiel. Ich würde eher sagen eher so ein Psycho Psychothriller. Könnte man vielleicht sogar sagen, bei dem man auch zunehmend ein bisschen paranoid wird. Und das war sehr, sehr, sehr lustig, das mit meinen Töchtern gemeinsam zu spielen, das möchte ich auch unbedingt empfehlen, wenn man es spielen möchte, das auch so zu spielen, weil es einfach großartig war.
Eugen
00:40:18
Eugen: Das klingt so, es erinnert mich ein bisschen von der Erzählung an P.T. Ich weiß nicht mehr, wofür die Abkürzung ist. Das war dieses eine, das Silent Hill, das nicht Silent Hill wurde, wo alle, die es noch auf ihrer Playstation vier oder drei, ich weiß jetzt gar nicht auf welcher noch haben, weil das wurde auch dann aus dem Store genommen können diese Playstation angeblich für.
Arno
00:40:37
Arno: Den Vergleich habe ich auch schon mal dazu gelesen.
Eugen
00:40:40
Eugen: Ja, das ist halt auch so diese eigentlich da gehst du durch eine Wurst in einer Wohnung und es verändert sich immer ein bisschen was. Aber das ist halt der ordentliche Horror. Dann nach einer gewissen Zeit.
Arno
00:40:49
Arno: Zu dem Spiel werde ich dann hoffentlich eben auch mit dem Adrian Demleitner ein Artikel zu Ludemen und Narrativen und eben Exit Eight schreiben, wenn alles gut geht. Toi, toi, toi.
Eugen
00:41:03
Eugen: Ich finde die Idee, dass ich Filmen beim Spielen sehr gut. Also erstens auch wir, die wir viel Zeit vor dem Computer verbringen. Also von mir gibt es auch fast keine Fotos am Computer, noch weniger Filme. Und ich dachte mir auch in unserem chluden Projekt, wenn wir jetzt Games als nächste Case Study machen, dann gauntlet artiges Rollenspiel sollten wir uns auch filmen dabei. Das vergesse ich nur dann immer, aber das wäre schon ein Mehrwert, weil das noch eine nächste Ebene ist, die man analysieren kann.
Arno
00:41:30
Arno: Ja, wobei, Geld spiele ich auch gerade und ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich ein Mehrwert in dem Fall hat, weil man sieht mich nur dabei, wie ich frustriert schon wieder von vorne anfangen.
Eugen
00:41:41
Eugen: Ja, das ist halt, weil es auch teilweise sehr ja, aber ich finde, das ist ja schon ein interessanter Aspekt, wie schwierig es ist, dieses Spiel heute zum Laufen zu bringen mit unseren Möglichkeiten. Erste Level.
Arno
00:41:51
Arno: Hinausgeraten bisher.
Eugen
00:41:52
Eugen: Nenne ich auch noch nicht. Das können wir eigentlich das nächste Mal dann ein bisschen ansprechen, wenn wir mehr haben. Letztes Ding Mir fällt noch ein, ich habe da noch zwei Sachen bei mir stehen aus den Softworks Filme. Ja, zum einen auch einiges.
Arno
00:42:07
Arno: Ja.
Eugen
00:42:07
Eugen: Ähm. Willst du anfangen?
Arno
00:42:10
Arno: Nein, nein, nein. Ich bin gespannt, Was? Was du sie gesehen hast.
Eugen
00:42:14
Eugen: Zum einen haben wir auf Wunsch unseres älteren Sohnes mit ihm gemeinsam die Truman Show angeschaut, wo ich sehr begeistert war, weil das habe ich damals im Kino gesehen und war irgendwie nicht so hingerissen. Ist der gut gealtert? Ich finde, er ist sehr gut gealtert sogar. Der ist. Also jetzt habe ich viel mehr intelligente Ebenen und Nuancen da erkannt als früher. Damals fand ich ihn ziemlich platt. Jetzt fand ich ihn ziemlich intelligent. Er ist halt. Er funktioniert nur in einer spezifischen Periode und auch da braucht man ein bisschen suspense of this belief. Also in einer funktioniert in einer fiktiven Zukunft halt aus dem, was war das Ende 90er Jahren so um das Jahr 2000 herum mit heutigen Social Media und und Instagram Influencer und so wird das nicht mehr funktionieren. Aber damals wäre.
Arno
00:43:01
Arno: Eben meine Frage Hat es.
Eugen
00:43:02
Eugen: Funktioniert? Und es geht ja nicht darum, dass es eine realistische Zukunfts Dystopie ist, sondern es ist ja mehr eine Metapher für den den öffentlichen Menschen und eigentlich für gerade. Gerade diese.
Arno
00:43:13
Arno: Metapher für.
Eugen
00:43:14
Eugen: Den gläsernen Social Media Menschen, den oder halt den Influencer wider Willen funktioniert das prächtig. Also auch diese ganze Industrie, die rundherum aufgebaut wird, die die Fans und die Fankultur. Ähm, das war. Also ich finde, das ist gerade auch heute ein sehr gutes Kommentar, ein sehr guter Kommentar.
Arno
00:43:35
Arno: Das hätte ich tatsächlich nicht. Ich hätte gedacht, der geht total unter.
Eugen
00:43:39
Eugen: Ich muss auch. Ich habe auch meine Meinung Carrie gegenüber revidiert. Den habe ich immer für extrem outriert und da war mir teilweise sehr unangenehm in seiner übertriebenen Gestik und Mimik. Aber da fand ich ihn wirklich großartig.
Arno
00:43:53
Arno: Also ich mag ihn ja als Schauspieler sehr, auch wenn ich seinen seinen Antiimp Rhetorik nicht so ganz folgen mag, aber ich finde den sehr großen Schauspieler okay.
Eugen
00:44:04
Eugen: Ja, na gut, ein Schauspieler muss sich nicht unbedingt in Medizin auskennen.
Arno
00:44:07
Arno: Ja, ja, so Impfen verursacht Autismus und so ein Kram.
Eugen
00:44:11
Eugen: Legen wir die Decke des Schweigens drüber. Über den privaten Tim Curry. Und dann habe ich es mir angeschaut. Weil ich es halt auch wichtig finde, als aus einer Perspektive der Gamestar, des Ready Player One. Das Buch habe ich schon vor Jahren gelesen, auch hier. Lustig, ich war. Ich habe jetzt eine ganz, ganz schlechte Anfangsmeinung gehabt. Oder fangen wir anders an? Ich habe das Buch gelesen und es ist gut geschrieben. Es ist halt so ein typisches Popcorn Fastfood Buch. Das macht Spaß. Das habe ich auch. Ich weiß nicht, obwohl es dick ist, in zwei oder drei Tagen ausgelesen und habe mich dann aber so ähnlich wie bei Dan Brown oder wie wenn ich mal einen Hamburger bei McDonald's essen nachher drüber geärgert, weil ich es einfach ziemlich stumpf fand. Und ich habe mich auch sehr geärgert darüber. Also auch Aussagen und Ideologie drinnen fand ich schwierig ist nach wie vor. Die Punkte sind da, Aber ich habe meine Meinung jetzt ein bisschen revidiert nach dem Film. Der auch der ist Popcornkost. Das ist Popcornkino, der ist gut gemacht, meint Spielberg. Also professionell gute Dialoge. Die Schauspieler sind gut, die Special Effects sind gut. Was mich halt so genervt hat am Buch ist im Grunde genommen, dass ich so ein bisschen bloßgestellt wurde, weil die Figur ist halt so eine Identifikationsfigur für viele Leute, weil es halt diese ganze 80er Jahre Nostalgie hat, von der sie getrieben wird. Und die habe ich auch tief in mir. Ich habe genau die gleichen Filme gesehen, ich habe die gleiche Musik gehört, ich habe die gleichen Spiele gespielt. Ich kannte diese ganze Lore dahinter, auf die Bezug genommen wurde. Also und das hat mir halt gezeigt, wie unbesonders ich bin, weil das ist, dass das Targetpublikum sind halt Millionen. Das heißt Millionen Menschen fühlen halt genau das gleiche, wenn sie Take on me hören. Na gut, das hat mich jetzt nicht überrascht.
Speaker4
00:45:54
Speaker4: They got me take on me. Take me on.
Eugen
00:46:03
Eugen: Jetzt bist du dran.
Arno
00:46:05
Arno: Singt er dann auch Take me home oder was?
Eugen
00:46:07
Eugen: Das schneiden wir jetzt raus.
Arno
00:46:09
Arno: Nein, nein, nein. Das lassen wir drin. Aber ich tue noch ein paar Effekte drauf.
Eugen
00:46:13
Eugen: Ja, das wäre schon gut. Wo war ich? Ready Player One? Ich wollte dich noch was Intelligentes sagen, Wollte dich nicht ablenken. Es ist. Es ist schon interessant. Wirklich? Als Museum. Diese 80er Jahre Nostalgie. Und ich finde das ja auch interessant, dass gerade diese 80er Jahre Nostalgie irgendwie so einen besonderen Stellenwert hat. Finde ich jetzt auch einheitlicher ist als die 70er Jahre Nostalgie, die wir ja mit Wickie, Slime und PaIper auch hatten. Also es ist klar, wir gehen einfach die Was sind wir jetzt 40 Jahre nachher, wenn die Leute erwachsen sind oder 30 Jahre nachher, kommt halt die Nostalgiewelle. Also wir Brace yourself für die 90er Jahre Nostalgiewelle, die. Ja im Ernst? Eigentlich hat die ja bereits angefangen. Ja, genau. Also, ich meine, aber das fand ich. Deswegen habe ich dem Film auch mehr verziehen, weil ich gemerkt habe, ich war auch einfach dem dem Buch negativ eingestellt, weil ich halt gemerkt habe, wie unbesonders ich bin, was ja irgendwie recht normal ist, muss man dazu sagen. Ähm, es ist darüber hinaus. Es ist gut geschrieben, es ist lustig, es ist nicht besonders intelligent und es ist halt schon wieder diese kleiner Junge rettet die Welt Macht auch Sinn als als Castiel auf die 80er Jahre, weil das war ja auch etwas eine Erzählung, die in den 80er Jahren sehr populär war. Also so last Starfighter und so dieses Mit meinen Computerspielkenntnissen rette ich jetzt die ganze Galaxie. Das sind halt wirklich so eskapistische, vor allem Bubenfantasien, die da bedient werden. Was mich halt schon besonders nervt ist, wenn es dann immer diesen den Tech Milliardär als positives Bild gibt. Weil davon halte ich positiv. Ja doch, der, der da kommt. Also dieses diese, das Zelebrieren des Nerdtums, also der. Ich habe den Namen schon wieder vergessen, aber der Erfinder von der Oasis, der nicht der Akten, sondern der andere Namen vergessen. Der ist so der super Nerd, aber mit dem Herz am rechten Fleck. Und der hat ja Entschuldigung jetzt politisch gesehen viel zu viel Macht, weil der kontrolliert tatsächlich mit dieser Oasis die gesamte Welt und hat dann auch noch die grandiose Idee, ich vererbe das jetzt einer Person, die einfach meine vier oder fünf oder sechs oder sieben Easter Eggs findet. Also das ist. Und diese Easter Eggs sind jetzt nicht ein so eine Queste im mittelalterlichen Sinn, dass der geprüft wird, dass du ein reines Herz hast, dass du dich für die Armen einsetzt, dass du kooperieren kannst. Ich meine, das kommt schon ein bisschen raus. Also Sie kooperieren und sind ja gegen das böse multimillionen Unternehmen unterwegs. Aber tatsächlich hätte ja jeder Pimpf, der halt viele Computerspiele gespielt hat, viele Filme aus den 80er Jahren gesehen hat und viel Musik da gehört hat, hätte das gewinnen können und hätte dann die Macht über die Welt gehabt. Und das ist so, das ist eine ganz, ganz krasse Horrorvorstellung von mir und das wird nie kritisch hinterfragt, dass dieser eine Typ, der noch dazu sozial ziemlich herausgefordert ist. Also er ist nett, aber doch irgendwann ist er auch zieht er sich zurück, weil er halt die Frau nicht bekommen hat, sondern sein bester Freund und so und der kontrolliert die Welt ist das und das wird aber nicht. Das ist nicht eine dystopische Vorstellung in diesem Film und in diesem Buch.
Arno
00:49:11
Arno: Das wäre auch, also da wären wir schon fast bei der Soft, bei der Antragserotik. Das wäre eigentlich sowieso mal ein Thema, was man mal untersuchen müsste. Diese ganzen Tech und Silicon Valley. Führerfiguren, die ja im Moment auch wirklich auch die Popkultur überschwemmen.
Eugen
00:49:33
Eugen: Das können wir machen. Aber möchtest du vorher noch deinen Film sagen oder deine Filme? Hast du da etwas?
Arno
00:49:38
Arno: Ja, ich werde es kurz halten. Ich werde einiges ausklammern und beschränke mich jetzt mal auf das, was ich noch nicht ganz durchgesehen habe, nämlich weil es auch ein Computerspielbezug hat. Kein. Arcane.
Eugen
00:49:49
Eugen: Kennst du das? Jein. Also ich habe es immer aus dem Augenwinkel mitbekommen und dachte mir, das sollte ich mir mal genauer anschauen, weil ich irgendwie Bezugspunkte gesehen habe. Aber ich habe es nicht getan. Das heißt, du kannst mir jetzt da so ein beschriebenes Blatt.
Arno
00:50:03
Arno: Es ist eine Animationsserie, die bei Netflix läuft und die im Prinzip lose, so wie ich das verstanden habe, auf dem League of Legends Universum beruht.
Eugen
00:50:13
Eugen: Okay.
Arno
00:50:14
Arno: Und ich muss sagen, also ich habe jetzt die erste Staffel, hatte ich gesehen und war sehr, sehr begeistert und finde auch jetzt die zweite, habe sie ungefähr halb gesehen, auch wiederum wieder sehr, sehr großartig. Ich kann nicht zu viel verraten, aber dieses. Also es ist auf sehr vielen Ebenen auf der Erzählebene auf. Also schon natürlich Pop, muss man sagen. Also es gibt wie so oft die Leute, die unten wohnen, am unteren Rand der Stadt und im Schmutz und Arm, und die Arbeiter, die unterdrückt werden. Oben wohnen die Reichen und beide Klassen aufeinander. Und dann gibt es eben diese kleine Gruppe an, ja Wohlgesinnten aus beiden, die dann irgendwie zusammenfinden. Und es gibt aber auch die, die irgendwie moralisch gebrochen werden und dann also ganz viele Twists auch und es ist eigentlich.
Eugen
00:51:16
Eugen: Kurz was einwerfen. Entschuldigung, ein Gedanke oder Es tut mir leid, wenn ich deinen Flow unterbricht. Aber ich denke mir, das ist auch ein Phänomen, dass es einfach angloamerikanisch dieses dieser eine Blick auf die Gesellschaft von oben und unten, wo man sich schon immer denkt naja, ganz okay ist es nicht, dass da die Superreichen gibt und die super Armen. Aber so wirklich die Lösung dafür haben wir nicht. Und wenn man sich aber den Kontinent Europa anschaut, da gab es die Lösung. Das nennt sich Sozialdemokratie. Da wurde das Sozialpartnerschaft. Der Komponist ja, Sozialist reicht ja schon. Also wirklich, das ist. Da wurde genau dieses zentrale Problem über Jahrzehnte gelöst und aber in den Filmen immer so. Was können wir denn da machen? Was? Am besten, wir holen eine Entschuldigung. Ich lass dich jetzt wieder, Aber da kann ich auch auch was für die Antragserotik.
Arno
00:52:00
Arno: Ja, eben, sag ich ja. Also es ist Ja, es ist eben Pop. Es ist amerikanischer Pop. Das auf jeden Fall. Ich bin mir nicht gerade nicht ganz sicher, ob es eine amerikanische Produktion ist. Könnte auch was europäisches sein, aber es ist wirklich sehenswert, weil die Animation so unglaublich gut sind. Also also sowas habe ich im Serienformat eigentlich noch nie gesehen. Und die, ja, die Sprecherinnen sind sehr, sehr überzeugend. Ich finde, die Story reißt einen geradezu mit, weil man muss natürlich wie immer so ein bisschen das Hirn ausschalten, aber nicht komplett, weil es ist durchaus wie gesagt komplex und nicht ganz unreflektiert, hat sehr, sehr viele Ebenen, über die man sprechen könnte. Von der Religion, über die Wissenschaft, über die eben das politische System. Und so weiter und so fort. Und ich finde das wirklich eine sehenswerte Serie, die ich hier jedem ans Herz legen möchte.
Eugen
00:53:05
Eugen: Also ich bin überzeugt, ich habe es. Ich werde es mir anschauen. Es wäre vielleicht auch was, mit meinem älteren Sohn gemeinsam zu schauen. Jetzt wo wir langsam durch die Star War's Serien durch sind. Ich glaube, da fehlen uns noch zwei Folgen. Da käme uns das eh zupass. Ja gut, dann, dann, dann machen wir den gleitenden Übergang in die Erotik. Ich sage mal kurz, Was haben wir? Wir haben uns auf. Genau. Ich dachte, eine Möglichkeit wäre, Wir nehmen die Antragserotik vom letzten Mal auf die Großtheorien im Spiel, weil da hat sich was getan. Dein Argument ist ja, dann ist es keine Antragserotik mehr, sondern dann wäre es ja eigentlich schon im Hard work. Ich finde doch, dass wir können darüber reden.
Arno
00:53:45
Arno: Weil. Weil es noch Zukunftsmusik ist. Ist es noch.
Eugen
00:53:48
Eugen: Erotik ist eben aus dem es. Ja, ich würde da nicht so zu streng teilen aus dem sonst. Es ist auch ein bisschen illusorisch zu denken, dass wir wirklich jeden Monat eine neue. Ich meine, bis jetzt hatten wir es. Aber haben wir wirklich jeden Monat dann immer eine neue Idee für einen Antrag, den man theoretisch schreiben könnte? Ich meine ja, ein bisschen muss ich mal widersprechen. Ideen hatten wir heute. Was war das erste noch einmal? Ähm, doch das erste war die die Tech Billionaire, glaube ich. Und das zweite wäre, warum Amerikaner europäische Sozialdemokratie nicht verstehen und wir das dann in der Popkultur dann immer vorgesetzt bekommen.
Arno
00:54:29
Arno: Und immer dieses binäre Denken in oben und unten.
Eugen
00:54:32
Eugen: Da kann man nichts machen, das sind halt die Reichen, da sind die Armen, das ist, das ist halt so! Ja, also Tech Billionär finde ich tatsächlich halt leider Gottes, weil jetzt wir wirklich diese. Was für ein Adjektiv dazu. Aber das sind ja, ich weiß nicht. In meiner Jugend gab es die Millionäre, dann später die Milliardäre und die waren auch in der Tradition des. Ich behalte meine politische Meinung für mich. Eventuell haben Sie hinter den Kulissen allen möglichen Unsinn gemacht. Eventuell haben sie auch gute Sachen gemacht. Man weiß es nicht. Ist vielleicht auch ein Problem, aber jetzt haben wir diese kindlichen Tech Billionäre, die großartig bedenklich sind, finde ich. Also die einfach. Wir hatten das Thema Ethik. Ich glaube, die sind ganz ohne jeden jede Vorstellung von Ethik aufgewachsen. Also bei beim Essen, beim Elon Elon habe ich nicht das Gefühl, dass da sehr viel Grundwissen über Ethik und Moral und überhaupt menschliches Zusammensein da ist. Also er ist sehr davon sich von sich überzeugt, dass er gut ist. Also ich glaube nicht, dass er ein klassischer Bösewicht ist, weil er böse sein will. Er ist nur sehr unbeholfen, sehr unbedarft und hat dafür viel zu viel Geld und kann sehr viel Unsinn machen.
Arno
00:55:51
Arno: Und was für ein Gegenentwurf auch zum Beispiel zu Dagobert Duck.
Eugen
00:55:56
Eugen: Ja, eben. Dagobert Duck steht noch sehr für den alten, absurden Reichtum. Auch viel zu mächtig oder so, diese alten Patriarchen. Da kann man auch sehr viel kritisieren, aber letztlich mit moralischem Kompass. Ja, ich meine, man soll jetzt auch nicht in Nostalgie verfallen und die neuen Techmilliardäre, da müssen wir gar nicht so viel verändern, oder Da fallen mir jetzt keine Frauenfiguren ein, ad hoc. Also ich denke, ich habe zum Glück auch den Großteil der Namen wieder vergessen. Aber wen gibt es denn noch? Also extrem bedenklich finde ich auch den von ähm, ach Gott, wie heißt dieser extrem libertäre, ursprüngliche Deutscher, der dieses PayPal gemacht hat und dann jetzt einfach nur. Ja genau, der geht ja auch einfach ins Extreme. Also das sind ja wirklich. Sie sind immer dann extreme Ideologien, die da von denen vertreten werden. Man hat es auch ein bisschen gemerkt mit unserem kleinen eigenen Biotop im Red Bull Gründer, der über Jahrzehnte nie etwas öffentlich gesagt hat und dann plötzlich eigene Medien aus dem Boden gestampft hat, die auch surprise surprise alle ins rechte Lager spielen. Also es ist auch dieses So spielen alle oder alle, die mir jetzt ad hoc einfallen, immer ins rechte Lager. Also es fängt an mit libertär liberal, aber dann sehr übertrieben. Also Anti Staat Anti Sozialstaat auch ganz stark Anti.
Arno
00:57:14
Arno: Steuern Anti Abgaben.
Eugen
00:57:16
Eugen: Ja, ich meine, damit fangen sie an, aber dann haben sie plötzlich auch Meinungen zu Asylantinnen und zu auch Gesundheitsvorsorge. Und es ist eigentlich sonst finde ich, immer sehr dystopische Weltsichten, die von Ihnen vertreten werden.
Arno
00:57:29
Arno: Zugleich ist man dann Bioshock.
Eugen
00:57:32
Eugen: Ja, ja, aber tatsächlich. Also wir wissen es nicht, aber ich möchte es auch nicht unbedingt herausfinden.
Arno
00:57:38
Arno: Das ist der Punkt.
Eugen
00:57:39
Eugen: Also es ist ja immer dieses wenn zu viel Macht in einer Person geballt ist. Klar, das kann dann auch totale Vorteile haben, wenn wir da eine super ethische Person haben, die wirklich nur auf das Wohl der Menschheit aus ist, dann kann das theoretisch also wirklich nur in der Theorie gut sein, weil die dann halt sehr viel schneller agieren kann oder sich zielgerichteter und muss nicht auf Bill Gates. Ich habe mich bemüht, den nicht zu nennen. Ich finde ihn halt jetzt im Vergleich positiver, weil er eben nicht die ganze Zeit seine politische Macht.
Arno
00:58:10
Arno: Er hat ja dieses öffentliche Image eines Philanthropen so aufgebaut.
Eugen
00:58:15
Eugen: Deswegen der spendet halt auch wirklich Milliarden. Auch das ist die nächste Frage, die ich habe jetzt auch bei dieser absurden Frage vom Elon, äh, dem ja verboten wurde einen und die Zahl habe ich da nicht glauben können. Also Tesla hätte ihm eine Ausschüttung machen sollen, also ein Bonus von 50 Milliarden $. Also ich kann das mir gar nicht mehr vorstellen. Das wurde dann von einem Gericht verboten. Aber das sind ja Summen. Das heißt, ich weiß nicht, wie viele Milliarden der hat. Und was macht er mit dem Geld? Was macht der wirklich mit diesem Geld? Da ist jetzt der, der keine kleinen Häuser gebaut hat.
Arno
00:58:52
Arno: Ja, ja, ja.
Eugen
00:58:53
Eugen: Und ich meine, früher gab es halt die, die stillen Millionärsfamilien, die halt auch sehr. Es war halt dieses patriarchale Denken, also patriarchale, dieses Denken, das Dynastische auch die waren natürlich darauf aus, dass das Geld und die Macht in der Familie bleibt, aber in Richtung Halt. Brot und Spiele haben sie halt auch immer.
Arno
00:59:10
Arno: Aber Jeff Bezos von Amazon, der hat doch letztens in einer Fernsehsendung sagte er blickt eigentlich ganz optimistisch in die Zukunft.
Eugen
00:59:19
Eugen: Elon sicher auch. Jetzt, wo er sein bizarres. Äh, wie heißt das nochmal? Dieses nach diesem dämlichen Bitcoin artigen, dem Dogecoin Dogecoin. Ach Gott, ich möchte eigentlich gar nicht drüber reden. Manchmal ist es einfach ernüchternd, in was für einer Welt wir gerade leben. Aber ich kann jeden verstehen.
Arno
00:59:39
Arno: Der sich ins innere Exil.
Eugen
00:59:41
Eugen: Zurückzieht. Nein, genau das ist das nächste Biedermeier. Kommt bestimmt. Es geht ja jetzt gar nicht so sehr ums Reden. Es geht. Was macht, was kann die Forschung machen? Sie könnte analysieren Wann wurde denn dieser Tech Milliardär Tech Billionär so als Messiasfigur aufgebaut? Also das ist ja, das kommt ja nicht aus dem Nichts. Es ist ja nicht überraschend für uns, dass wir die jetzt haben, weil es gab sie ja auch schon vorher. Und es gab ja diesen Kult um Steve Jobs zum Beispiel. Der war ja nicht böse, der war nicht schlecht. Aber da hat er diesen Kult, der um ihn aufgebaut wurde, wirklich verdient. Also diese Bewunderung, und das ist auch dieses geradezu unsinnig fantastische Inszenieren des Selfmademan. Also auch dieser Glaube, dass die alle aus dem Nichts gekommen wären und sich dann da alleine, also vom Tellerwäscher zum Millionär hochgearbeitet haben, hat ja kein einziger von denen gemacht. Die sind ja alle schon mit einem goldenen Startvorteil in die Welt gekommen. Ähm, also wir haben da eigentlich eh schon dynastisches Denken, aber jetzt glaubt man da, das sind halt die haben sich gegen den Widerstand einer Gesellschaft, die noch nicht bereit war für ihre tollen Ideen, das hat ja auch keiner von denen irgendwie großartig neue Ideen gehabt. Sie haben Ideen. Ich hoffe, dass.
Arno
01:00:53
Arno: Die Gesellschaft auch noch nie irgendwann bereit sein wird für deren Ideen.
Eugen
01:00:57
Eugen: Ja, das ist es. Ist ja auch so krude teilweise. Also auch gerade wenn wir auch Steve Jobs jetzt nehmen, der jetzt nicht so dieses Anti, also der ist ja noch nicht so schlimm, finde ich aber auch schon der. Er war sehr geschickt. Er war sehr, sehr klug. Sicher, er war vor allem sehr, sehr clever. Aber ich meine, die meisten wissen jetzt auch, dass da neben anderen Jobs zumindest ein Wozniak auch war. Also ich würde jetzt auch nicht zu sehr in diese Ausbeutungserzählung reingehen, sondern das war schon auch vermutlich ein ein Zusammenspiel, aber der hat das nicht alleine gemacht.
Arno
01:01:28
Arno: Und man weiß auch nicht, wo Jobs heute wäre. Also man sieht ja gerade bei Elmo Elon das, dass der sich ja auch entwickelt hat. Er war ja auch erst so ein so ein Lieblingskind der Demokraten und jetzt ist er halt massiv am rechten Rand gewandert. Ja geendet. Und das bringt.
Eugen
01:01:48
Eugen: Das aber dazu. My point, das ist Du hast ja keine Kontrolle über diese Person. Das ist erstens, Sie werden älter, sie verändern sich. Das heißt, wenn du denen. Wenn du denen zulässt, dass die zu viel Macht ansammeln und es gibt. Ja, aus gutem Grund gab es ja eigentlich soziale Systeme, die es eigentlich geschafft haben, dass die Arm Reich Schere nicht zu weit auseinander geht, weil es dann auch sehr, sehr instabile Systeme werden. Also ich habe ja auch Angst. Nicht so sehr nur vor Elon Musk, sondern davor, dass das ein total instabiles System wird. Wenn nur solche Extreme hast, weil daneben gibt es auch extreme Armut. Und was macht der gute Herr Musk dagegen? Also ich, ich finde es auch so kurzsichtig von denen, dass die nicht sehen, dass die sich selbst in eine Zukunft hinein manipulieren, die nicht gut für sie ausgehen wird.
Arno
01:02:33
Arno: Also ich würde ja sagen, dass eben aus deinen Ausführungen heraus folgernde.
Eugen
01:02:39
Eugen: Dass Ausführung ist ein großes Wort ist. Ich würde raten in dem Augenblick.
Arno
01:02:46
Arno: Dass dieser Diskurs um den Milliardär und Milliardär ja schon sehr stark aus sich aus öffentlichen Diskursen speist. Wenn wir jetzt überlegen was wären denn in deiner Erinnerung, in meiner die ersten popkulturellen Artefakte, die genau dieses Narrativ bedienen, positiv oder negativ? Das kann ja auch beides sein.
Eugen
01:03:11
Eugen: Andrew Ryan haben wir schon genannt. Ich habe jetzt, weil ein Spiel, über das ich auch geredet habe, nämlich das Close to the Sun. Da haben wir und der ist ganz häufig da, genannt Nicolas Tesla, so ein Liebkind der Populärkultur in Österreich, Ungarn geborener Physiker, also in Zagreb. Also heute wäre Kroate das ein bisschen auch als Konkurrenz zu Addison aufgebaut. Wird halt nicht ganz so erfolgreich war und ich glaube deswegen so als der Underdog Liebkind der Populärkultur wurde. Und nicht ohne Grund hat ja Elon sein Werk auch nach ihm benannt. Und in Fallout gibt es die Tesla Rüstung und ich habe jetzt mal nachgeschaut, wie viele Verfilmungen seines Lebens es gibt. Also der wird da aufgebaut und der war ja kein Milliardär, der war weit davon entfernt. Aber in Close to the Sun wird er noch der Milliardär. Also das.
Arno
01:03:59
Arno: Aber auch diese genialischen Erfinder sind ja schon nah dran an den Techmilliardären.
Eugen
01:04:05
Eugen: Aus dem genialen Erfinder. Also muss immer so was Geniales haben. Er muss auch was Messianisches haben. Also er muss auch immer das verkannte Genie sein, der erst mal der Welt etwas eröffnet und zeigt, wie man das besser machen kann. Und das ist halt es ist schon, ich weiß nicht, wäre es auch sinnvoll, sich anzuschauen? Die die Befürwortung für diese Milliardäre bei der Bevölkerung, wie viele von denen sonst religiös sind. Weil es hat auch finde ich so einen Religionsersatz. Also wir reden immer darüber, dass in den westlichen Kulturen die Religiosität zurückgeht. Ist glaube ich aber gar nicht. Sie wird durch andere Sachen ersetzt und durch einen Glauben in Systeme oder Zukunft, die nicht weniger irrational sind oder teilweise sehr viel weniger. Also ja sehr viel weniger rational sind. Tatsächlich.
Arno
01:04:59
Arno: Ich weiß auch nicht, ob sich diese These generell so hält, wenn man gerade auch auf diese Neo Evangelikalen in den USA und sonstwo schaut oder auch den USA, die ja fast schon orthodoxen Katholiken, die teilweise auch in Europa auch in Machtpositionen streben usw. Aber das nur am Rande. Also das ist ja jetzt nicht nicht wirklich.
Eugen
01:05:22
Eugen: Das wären so Fragen, die müsste man sich anschauen. Also ist. Ich nenne es, wie du sagst, auch interessant, historisch, da zurückzugehen. Ich meine, es ist schon etwas, was wir aus Amerika importiert haben. Dieser Selfmademan ist nicht einfach ein kontinentaleuropäisches Phänomen. Also er hat halt auch seine Gründe, weil hier einfach tatsächlich das Kollektiv weitaus weniger negativ angesehen wird als im angloamerikanischen Raum. Dort konnte er in diesem Biotop konnte halt jetzt auch. Das sind alles auch Hypothesen. Das müsste man sich genauer anschauen, glaube ich, sehr viel leichter, so diese eine Figur als Kristallisationspunkt herausheben.
Arno
01:05:59
Arno: Da könnte ich jetzt gerade noch mal doch einen Rekurs zur zu Software Work machen. Eine Serie, die ich nicht angesprochen habe, aber geschaut habe, war Day of the Jackal.
Eugen
01:06:10
Eugen: Das sagt mir gar nichts.
Arno
01:06:12
Arno: Aber das mit dem.
Eugen
01:06:13
Eugen: Schakal, mit dem Geheimagenten.
Arno
01:06:16
Arno: Also das geht ja auf ein Buch zurück. Beides. Und es geht im Prinzip um einen Killer auf der einen Seite und natürlich auf der anderen Seite ein. Eine Polizistin, die ihm dann versucht zu fangen und beide jeweils so, so ein bisschen aufzeigt. Was sind die moralischen Grenzen dessen, was sie da tun usw Aber im Zentrum oder? Das Hauptziel dieses Killers ist in der Serie wiederum ein Milliardär oder Millionär oder was auch immer, der eine Software entwickelt hat, mit der alle Finanzströme in der Welt offenlegen kann und dann eben als messianische Figur ein guter, wiederum.
Eugen
01:06:57
Eugen: Ein.
Arno
01:06:57
Arno: Guter. Und das fand ich wirklich. Also bisher. Also ich habe erst eine Staffel gesehen und es gibt auch bisher nur eine Staffel. Es ist ein, der auch sich so verkauft, eben als Heilsbringer und eben ja diese Missstände von anderen Multi Billionären usw aufzudecken versucht. Ich bin mir ziemlich sicher. Da gibt es hoffentlich noch einen Twist, dass er eben nicht nur das ist, weil das war halt einfach auch.
Eugen
01:07:29
Eugen: Ziemlich stupide, oder? Das klingt ja nicht mit.
Arno
01:07:33
Arno: Mit Blick auf Elon Musk und andere eben auch so ein bisschen Geschmäckle und wirkt auch irgendwie schräg. Und deswegen habe ich mich die ganze Zeit während der Serie schon gefragt. Also kommt da noch ein Twist oder ist soll der tatsächlich so sein? Und da bin ich wirklich gespannt, ob sich das weiterentwickelt. Aber das nur ganz am Rande. Aber einfach so als neuestes. Ist doch gar.
Eugen
01:07:57
Eugen: Nicht so am Rande. Das gehörte dann dazu, sich das anzuschauen.
Arno
01:08:00
Arno: Also ja, genau.
Eugen
01:08:02
Eugen: Ich finde jetzt auch, haben wir eigentlich eh so beide Ideen, die wir hatten, heute im Laufe des Gesprächs ein bisschen drinnen. Auch mit dieser Zweiheit zwischen der anglo amerikanischen ideologischen Welt und der kontinentaleuropäischen, wobei die sich halt nach dem Ende des Kalten Krieges sehr aneinander angenähert haben. Weswegen ja das auch so gut rübergeschwappt hat. Und ich muss dran denken. Also österreichische Geschichte. In Deutschland gibt es halt auch Beispiele sicher dafür. Es war gerade nach dem Ende des Kalten Krieges eine eine Sucht nach so Selfmademännern. Auch da muss man es nicht erklären. Dann ähm, was zur ersten Dotcomblase in auch in Österreich geführt hat und Skandalen, die glaube ich teilweise noch immer die Gerichte beschäftigen. Also da war, weil ein ein Unternehmen, das grandios war, eine sich aufgebläht hat als Aktiengesellschaft. Grundgedanke war damals Computer zu verkaufen, die gleich ein Internetzugang haben. Wow. Und dann habe ich nach kurzer Zeit haben sie so viel expandiert, dass niemand mehr wusste, was sie eigentlich machen. Bis das dann tatsächlich ein legales Problem recht bald wurde.
Arno
01:09:05
Arno: Ja, und dann.
Eugen
01:09:06
Eugen: Gab es noch ein Libro Skandal. Und dann gab es ja auch eine große österreichische Spieleproduzent Vorher Nachher Publisher, der auch einfach bis zum Zusammenfallen expandiert hat. Also, aber das war was. Da geht es gar nicht so um diese Fälle, sondern es ging darum, dass die alle wirklich erwartet wurden, auch von der medialen Öffentlichkeit und zelebriert wurden. Endlich haben wir jetzt auch diese Garagentüftler, die einfach mit genialen Ideen jetzt einfach riesen Riesengewinne machen werden. Also auch da einfach dieser Glaube gewesen. Wir waren halt zu, ähm zu sklerosiert, zu veraltet. Und jetzt, wo wir uns öffnen, diesen Gedanken des Liberalismus, wird es möglich sein, dass auch wir diesen absurden Reichtum haben. Man hat halt recht bald gemerkt, was die Gefahren von diesen, von diesen Modellen sind. Und es war auch so, also gerade bei Slow Food war da jetzt kein Krimineller. Also soweit ich es sagen kann, kein krimineller Hintergedanke da, sondern einfach eine totale Überforderung. Die sind zu schnell gewachsen und wussten gar nicht, was sie tun sollten. Es hat ja auch in.
Arno
01:10:05
Arno: Deutschland ja auch einige Fälle, glaube ich.
Eugen
01:10:07
Eugen: Eben. Und es gibt ja auch noch WirEcard und ich weiß nicht was. Und wir haben jetzt in Österreich auch wieder einige Finanz Skandälchen, die auch das waren auch wieder solche Figuren, die wurden geliebt von der Öffentlichkeit. Und da könnte man dann sagen Ja, schau dir an, das sind, das sind echte junge Macher, wieder keinen Cent notwendig. Alle, alle männlich, alle jung, alle fit und dann surprise, surprise. Das ist nicht alles legal gewesen und ethische Bedenken haben da auch nicht so eine große Rolle gespielt, in deren Leben aber dafür expandiert wie blöd.
Arno
01:10:40
Arno: Übrigens noch ein kurzer Nachtrag zu Milliardären usw ist ja schon dann interessant und das wäre dann für die Zukunft vielleicht noch ein weiterer Punkt eben dieser dieser Schritt in die Politik. Und wie man dann auch dann so Figuren wie von Christian Lindner über Elon Musk bis zu wie heißt der in Argentinien? Millay oder wie heißt er? Der ja auch der Ultralibertär ist und als eben als neue Leitfigur des politischen Libertären dann gilt dabei aber alles zerstört, was irgendwie an Sozialpolitik vorhanden ist. Und so weiter und so fort. Das ist so dieser letzte Schritt, der da in diesem ganzen Puzzle für Zusammenleben.
Eugen
01:11:30
Eugen: Wo sie dann alle diese jungen Buben, also wirklich sich denken Ah, ich habe es jetzt durchschaut, ich weiß jetzt, wie es besser geht. Vergessen wir die letzten zwei 20.000 Jahre Geschichte. Ich habe sie jetzt durchschaut. Da könnte.
Arno
01:11:41
Arno: Da könnte man sich dann zum Beispiel auch fragen Guckt man sich dann auch an, Wie werden diese Leute erzogen? Also sind das alles Elitecolleges? Was bilden sich da für Netzwerke? Und also das ist auf der realweltlichen Seite und wie wird sowas in Filmen auch dargestellt? Weil das ja auch immer wieder eine Rolle spielt.
Eugen
01:12:01
Eugen: Genau eben. Ich muss immer aufpassen. Wenn ich ins Reden komme, gehe ich recht weit weg von der Forschung weg. Also was wäre Antrag? Was wäre also mehr Erotik, weniger Antrag beim Antrag? Wer sich anzuschauen, wie sich der Diskurs verändert hat, der es halt möglich gemacht hat diesen Personen, dass sie so auftreten können. Ich glaube ja nicht, dass diese Figuren vorher nicht ähnliche, also das Militär nicht ähnliche Gedanken hatte und ähnlichen Größenwahn gelebt haben. Nur sie wussten, wenn sie damit an die Öffentlichkeit gehen, werden sie riesige Probleme haben, weil der Diskurs das nicht erlaubt hat. Das war nicht im Rahmen des Sagbaren, Machbaren, Zeigbaren. Dieser Diskurs hat sich zu ihren Gunsten oder vielleicht langfristig auch ungunsten gerade sehr stark verändert und macht das möglich, dass Sie damit an die Öffentlichkeit gehen und von vielen, auch von uns jetzt nicht gerade. Aber vielleicht sind wir auch nicht die interessantesten Discipel, werden sie ja dafür gefeiert und bewundert und haben Fanboys und eventuell auch Fan Girls around the Globe. Wann ist das passiert? Und das ist halt eine langfristige Entwicklung. Sicher. Ich glaube, Computerspiele bieten sich da auch ganz gut an für diese Figuren, weil Computerspiele ja diese Tendenz haben, immer das Individuum übermächtig zu machen. Das finde ich falschen Glauben, dass nur dann Computerspiele Spaß machen, wenn man wirklich die ganze Welt oder das Universum rettet. Also messianische Figuren gibt es da noch und nöcher. Deswegen ist es für uns vielleicht auch nicht mehr so abwegig, als die auch in der Öffentlichkeit als solche wahrzunehmen. Aber wie gesagt, da bräuchte es dann ein etwas größeres Forschungsprojekt, um wirklich zu schauen, wann, wo kam das her? Ich glaube, das Ende des Kalten Krieges, das ja an sich eine wunderbare Sache war, weil ja doch kein Atomtod, ähm, hat dann teilweise schon dazu geführt, dass viele Sicherheitsventile und soziale Sicherheitsmaßnahmen dann auch mit über Bord geworfen wurden. Also gerade in Österreich wurde dann freudig los privatisiert. Hat teilweise sicher auch ganz gut funktioniert, teilweise hat es gar nicht gut funktioniert und ich habe mit großer Genugtuung zum Beispiel beobachtet, dass in den in Großbritannien gerade diskutiert wird, dass die Eisenbahn wieder verstaatlicht wird, weil man halt doch darauf gekommen ist. Man muss nicht alles durchgehend privatisieren, also das ist nur ein Teilaspekt des Ganzen, aber es hat auch dazu geführt und ich meine auch nachvollziehbar, weil ich muss jetzt die ganze Zeit an unsere Nachbarn in der Tschechischen Republik denken. Da gibt es ja auch diese eine. Ich müsste mal nachschauen, wie dieser Politiker heißt, auch so einen Millionär und Politiker. Dort macht es Sinn, weil da ist natürlich die Abkehr vom Sozialismus sehr nachvollziehbar, weil Sozialismus dort war, totalitäre Staatskommunismus und nicht. Nicht der Sozialstaat, wie wir ihn in Westeuropa hatten. Aber diese totale Abwendung, glaube ich, hat noch früher solche Figuren ermöglicht. Und jetzt ist halt die Frage, was machen die anderen westeuropäischen Länder? Ziehen die da nach? Kriegen wir jetzt auch alle unsere Millionäre?
Arno
01:14:54
Arno: Würdest du, würdest du sagen also rein rein auf Popkultur gemünzt, würdest du sagen, dass es in postkommunistischen Gesellschaften auch so etwas gibt wie so eine diesen, wie soll man sagen, gerade diese, dieses ultra libertäre, aber gleichzeitig ultra patriarchische, wo dann diese eine Heilsfigur, aber auch die mega freie Gesellschaft voran ziehen muss oder so.
Eugen
01:15:24
Eugen: Es ist total lieb, dass du mir zugestehen würdest, dass ich sowas wüsste. Ich habe ja keine Ahnung. Da müsste man sich also ich bemühe mich auch da immer das im Blick zu haben. Am Rande hatte ich halt die tschechische Politik mit Kingdom Come Deliverance am Radar, deswegen kann ich da ein bisschen was sagen, aber auch schon zu anderen. Also Orban usw und diesen Welten und auch der extrem spannenden Innenpolitik von unseren Nachbarn in der Slowakei, da kenne ich mich viel zu wenig aus. Und Popkultur.
Arno
01:15:50
Arno: Ist ja fast schon Österreich.
Eugen
01:15:52
Eugen: Es ist alles fast schon Österreich. Oder umgekehrt könnte man sagen, dass Österreich fast schon Ungarn und fast schon die Slowakei ist. Es macht ja auch Sinn, weil wir einfach über Jahrhunderte zusammengelebt haben. Da jetzt nationalistische Grenzen zu ziehen, finde ich immer ganz besonders stupide. Apropos auch Thema Küche, aber egal. Also deswegen würde ich da nie vom hohen Ross sagen. Ach, was machen die schon wieder für einen Unsinn. Weil wir machen es ja auch nicht besser. Alles ähnlich bedenklich gerade. Ähm, ja. Wollen wir hier? Ich meine, wir könnten hier noch ewig lang weiter diskutieren, aber ich glaube, irgendwann sagen wir damit ja.
Arno
01:16:28
Arno: Jetzt haben wir ja ganz schön viel in die Welt geworfen. Falls irgendjemand Lust hat, mit uns einen Antrag zu schreiben, meldet euch einfach und.
Eugen
01:16:37
Eugen: Wir machen auch als Partner mit. Wir müssen genau Ja sagen.
Arno
01:16:41
Arno: Absolut. Hauptsache, wir können dann uns und alle anderen Menschen um uns herum für die Zukunft damit finanzieren, auch wenn wir die Anträge nur korrigieren.
Eugen
01:16:53
Eugen: Na ja, die Hoffnung ist bei solchen Themen auch, dass man halt in sehr geringem Maße habe. Auch hilft irgendwie dadurch das kritisch zu beleuchten, auch ein bisschen mitzuhelfen, dass unsere Gesellschaft wieder besser wird oder in in ruhigere Bahnen kommen. Es geht ja nicht darum. Also ich glaube.
Arno
01:17:10
Arno: Auch, dass es also gerade diese Tech Billionär Sache wäre, schon auch vom.
Eugen
01:17:16
Eugen: Ich glaube, das wäre.
Arno
01:17:17
Arno: In der politischen Bildung her äußerst wichtig, sich genau anzuschauen.
Eugen
01:17:22
Eugen: Es geht ja auch nicht einmal darum, nur zu sagen, dass das negativ und blöd ist, weil es ist, Darum geht es ja in der Geschichte nicht. Das geht zu verstehen, wo das herkam. Es gab auch Gründe dafür. Und es sich bewusst zu machen, damit man auch nicht halt unkontrolliert in eine Richtung weitergeht. Also das geht auch. Da ist es nie das Ziel zu zensurieren, sondern lasst die Milliardäre, die Tony Starks dieser Welt. Auch ich mag diese Filme, wenn sie gut gemacht sind. Aber vielleicht beschäftigen wir uns mal kritisch damit, ob wir die so eins zu eins wirklich auch in unserer echten Welt haben wollen.
Arno
01:17:56
Arno: Also im Idealfall bieten sie uns halt eine gute Reflexionsfläche an und ermöglichen überhaupt erst einmal einen Zugang und eine Sensibilisierung für diese Themen. Das war doch jetzt ein schönes Schlusswort, würde ich fast sagen.
Eugen
01:18:11
Eugen: Ich mag das auch. Du machst gute, gute Schlusswörter. Du setzt sie gut zusammen zu guten Sätzen.
Arno
01:18:16
Arno: Ja, du machst sehr gute Mittel. Worte, die ich mache.
Eugen
01:18:18
Eugen: Wunderbare Worte. Ja. Und gute Titel. Super duper.
Arno
01:18:25
Arno: Super duper Daddel-Ethik nächstes Jahr bei UTB. Es kann auch jeder. Es gibt auch andere gute Verlage. Also ich liebe ja zum Beispiel Büchner und Transcripts, wo wir Werbeveranstaltungen ja auch schon einiges herausgebracht haben.
Eugen
01:18:42
Eugen: Ja, ich finde, ich mag auch diese Idee, den Podcast. Aber wir brauchen erst mal mehr Zuhörerinnen, damit die Werbung auch funktioniert.
Arno
01:18:49
Arno: Ja, aber so kurz wie der Anfang war, so arg wird es jetzt am Ende wieder. Ja, hören wir auf.
Eugen
01:18:54
Eugen: Wir unterbrechen einfach. Ja, ich bedanke mich einfach bei dir, Arno. Es ist jedes Mal eine große Freude. Ich finde auch wirklich sehr schön, dass das, was ich mir erhofft habe, von diesem Podcast funktioniert. Und zwar. Also, wir nehmen uns was vor. Wir bereiten uns jetzt nicht großartig vor. Also, ich würde sagen, mehr als ein halber Tag oder so, oder über die Woche sammeln wir halt Gedanken. Dann werfen wir sie aufeinander zu und schauen, was kleben bleibt. Aber dann passieren so tolle Momente wie eben dieses. Dann kommen wir darauf Hey zack, Billionaire, Das ist ja verbindender Moment in mehreren Sachen, die wir gerade tun. Oder auch dieses äh, warum gibt es immer dieses angloamerikanische Reich Arm? Dystopie? Warum gibt es die immer?
Arno
01:19:36
Arno: Da könnte ich jetzt schon gleich wieder weiterreden. Nein.
Eugen
01:19:38
Eugen: Wir unterbrechen jetzt hier. Also, ich sage Danke, Arno, Das hat große Freude gemacht. Ich bin sehr inspiriert und inspiriert in den restlichen Arbeitstag und ich freue mich auf ein Gespräch mit dir im nächsten Monat. Im nächsten Jahr. Das wird ja der 20. 01. 2025. Unser siebte Podcast wird das und das. Heute war unser sechster Podcast.
Arno
01:19:57
Arno: Großartig! Ich freue mich drauf. In diesem Sinne bis.
Eugen
01:20:02
Eugen: Zum nächsten.
Arno
01:20:03
Arno: Mal.