Mehr als IT: Die Business-Seite des Cutovers
Warum Planung beim Cutover weit über IT hinausgeht – Smart Hacks für Projektmanager“
01.10.2025 24 min
Zusammenfassung & Show Notes
Ein neuer IT-Systemstart betrifft nicht nur Technik und Daten – sondern das gesamte Unternehmen. Besonders im Cutover zeigt sich, ob Projektmanagement und Fachbereiche wirklich Hand in Hand arbeiten.
In dieser Folge spricht Anita-Dora Andreadis mit Thomas Bentrup, Experte für Cutover und Migration, über die Business-Seite des Cutovers:
Was bedeutet ein Systemwechsel für Produktion, Logistik und Mitarbeitende? Welche Risiken lauern nach dem Go-Live – und wie bereitet man das Business-Team optimal vor?
📢 Episode: Mehr als IT: Die Business-Seite des Cutovers
🎙 Gast: Thomas Bentrup – Senior Project, Cutover und Migration Manager
🎤 Gastgeberin: Anita-Dora Andreadis - Managing Director bei Sidekick Network
🎯 Thema: Warum Planung beim Cutover weit über IT hinausgeht – Smart Hacks für Projektmanager“.
🎙 Gast: Thomas Bentrup – Senior Project, Cutover und Migration Manager
🎤 Gastgeberin: Anita-Dora Andreadis - Managing Director bei Sidekick Network
🎯 Thema: Warum Planung beim Cutover weit über IT hinausgeht – Smart Hacks für Projektmanager“.
🔍 In dieser Episode erfährst du:
✅ Was den Cutover so kritisch macht – und wie du ihn optimal vorbereitest.
✅ Warum klare Verantwortlichkeiten und Rollenverteilungen im Go-Live unerlässlich sind.
✅ Wie ein PMO Transparenz und Struktur in komplexe Projekte bringt.
✅ Welche Kommunikationsstrategien in der heißen Phase wirklich funktionieren.
✅ Praktische Tipps von Thomas Bentrup für Projektleiter:innen und Führungskräfte.
✅ Was den Cutover so kritisch macht – und wie du ihn optimal vorbereitest.
✅ Warum klare Verantwortlichkeiten und Rollenverteilungen im Go-Live unerlässlich sind.
✅ Wie ein PMO Transparenz und Struktur in komplexe Projekte bringt.
✅ Welche Kommunikationsstrategien in der heißen Phase wirklich funktionieren.
✅ Praktische Tipps von Thomas Bentrup für Projektleiter:innen und Führungskräfte.
📌 Highlights:
⏳ [00:02] – Begrüßung & Vorstellung von Thomas
🛠 [01:26] – Warum der Cutover im Business oft unterschätzt wird
📊 [04:40] – Auswirkungen auf Produktion & Logistik
💬 [09:50] – Go-Live in 24/7-Umgebungen: Risiken und Learnings
🚀 [17:38] – So sieht eine gute Cutover-Planung aus
🎯 [21:17] – Die 3 Smart Hacks für Projektmanager
🎧 Jetzt anhören & sicher durch den Cutover gehen!
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Transkript
Hallo und herzlich willkommen bei
SmartHacks für IT-Projektmanager.
Präsentiert von Sidekick Network, basiert
unser Podcast auf der
Erfahrung von über 20.
000 IT-Projekten.
Bist du bereit, direkt
zum Punkt zu kommen?
Dann lass uns starten.
Der beste Cutoverplan scheitert,
wenn das Business sich mitzieht.
Und genau darum geht es heute, welche
Herausforderungen ein IT-Cutover fürs
Business bringt und wie man
sie vor allem richtig meistert.
Ich bin Anita.
Schön, dass ihr wieder dabei seid
bei SmartTags für IT-Projektmanager.
Und ich habe heute einen tollen Gast:
Thomas Bentrrup, über 25 Jahre
Erfahrungen in IT-Projekten, ganz viel
SAP, Cut-over und Migration
und er hat große und komplexe Programme
sicher durch den Cutover gebracht.
Heute teilt er seine Insider-Tipps
mit uns direkt aus der Praxis.
Unser Fokus liegt diesmal auf Logistik
Produktion, Bereich, in denen das Business
beim Cutover oft unterschätzt wird.
Daher, es wird erkenntnisreich
und ich freue mich auf das Gespräch.
Thomas, wie geht es dir heute?
Oh, mir geht es doch echt prima.
Ist mal wieder so ein schöner Tag, an dem
ich jetzt mit dir ein bisschen plaudern
kann und heute sogar über
ein ganz tolles Thema.
Das freut mich.
Mir geht es genauso.
Dann lass uns doch direkt einsteigen.
Wenn du an die Business-Seite denkst,
eines Cutovers, was sind aus deiner Sicht
die größten Herausforderungen
bei der Planung?
Oder ganz kurz gesagt, was wird
deiner Meinung nach oft unterschätzt?
Ja, wenn wir bei unseren Cutovers sprechen
oder bei unseren Projekten sprechen,
dann reden wir natürlich meistens
über eher eine technische Betrachtung.
Also irgendwelche Systeme werden
vielleicht für eine gewisse Zeit nicht zur
Verfügung stehen,
werden hoch oder runter gefahren, weil man
umstellt, weil man eine gewisse
technische Transformation durchführt.
Und wenn es natürlich dann diese zentralen
SAP-ERP-Systeme sind,
dann sind natürlich sehr, sehr viele
Leute betroffen im Unternehmen.
Also eigentlich fast jeder Mitarbeiter,
jede Mitarbeiterin ist dann betroffen.
Dementsprechend gibt es eine
Auswirkung auf auch dann alle.
Und Das sind natürlich so die ganz großen
Auswirkungen, die wir häufig nicht so sehr
betrachten, sondern wir gucken
meistens eher auf die Technik.
Aber hier ist tatsächlich der Mensch als
Mitarbeiter ist dann sozusagen derjenige,
der vielleicht nicht ganz so häufig
in die Betrachtung einfließt.
Und wir als Menschen sind ja auch
teilweise ein bisschen so ein
Gewohnheitstier, haben gewisse Regeln,
haben gewisse Zeitpläne, wollen es gerne
vielleicht auch ein bisschen
früh schon gewisse Dinge wissen.
Und das sind teilweise Dinge, die
ausgesprochen werden, aber auch
teilweise, die nicht ausgesprochen werden.
Und deswegen ist es, glaube ich, ganz,
ganz wichtig, rechtzeitig drüber
nachzudenken: Wen brauchen wir denn so in
einer gewissen Cutover-Phase oder wen
brauchen wir auch nicht
auf der anderen Seite?
Also Wir müssen vielleicht
sagen, du musst Urlaub nehmen.
Jemand anders müsste man aber sagen: „Du
hast leider eine Urlaubssperre,
du musst arbeiten.
Und natürlich wissen wir selber,
IT-Projekte werden häufig dann gemacht,
wenn möglichst wenige
Leute davon betroffen sind.
Also zum Beispiel, wenn vielleicht eine
Betriebsschließung da ist oder ein
Jahreswechsel da ist, also oft so
Weihnachten, Silvester herum, die heiligen
Feiertage, die heiligen Urlaube,
häufig relativ früh schon eingereicht und
plötzlich muss man den Leuten sagen:
„Nein, du darfst gar Urlaub nehmen.
Was ist dann mit diesen Feiertagen, mit
diesen Resturlaubstagen, die
wir vielleicht dann noch haben?
Wie geht man damit um, dass man jemanden
sagt: „Nein, du musst jetzt hier arbeiten?
Wie geht man mit solchen Situationen dass
wir sagen: „ Du machst
eventuell Überstunden.
Wie gehen wir mit einem Ausgleich um?
Kriegst du Zeit gutgeschrieben?
Kriegst du Geld dafür?
Wie geht man mit Arbeit an
Feiertagen, an Wochenenden um?
Das heißt, wir müssen auch rechtzeitig die
Leute involvieren, die sich darum kümmern,
das Personal, unsere Mitarbeiter und
Mitarbeiterinnen, nämlich den
Personalabteil und den Betriebsrat,
Arbeitnehmervertreter, Arbeitsschutz
und so weiter und so fort.
Denn wir haben ja auch
gewisse Dinge zu beachten.
Wir haben gewisse Regeln, gewisse Gesetze,
die wir beachten müssen, zum Beispiel
nicht mehr als zehn Stunden pro Tag
arbeiten, nicht mehr als
sechs Tage am Stück arbeiten.
Dann braucht man eine gewisse Pause.
Das muss eigentlich alles rechtzeitig
betrachtet werden und eingeplant werden
und einfach diese
Leute auch mit abholen, denn die kümmern
sich ja unsere lieben Kollegen und
Kolleginnen, die dann auch
mit dabei sind in dem Projekt.
Dann kommen wir jetzt mal direkt
auf die Produktion und auf
die Logistik zu sprechen.
Welche Auswirkungen hat denn genau das,
was du gerade berichtet
hast für den Cutover?
In der Produktion gibt es ja ziemlich
viele Maschinen, also gerade wenn man über
ein Fertigungsunternehmen
spricht, sehr viele Maschinen.
Häuflich stehen die dann auch in
Produktionsstraßen zusammengestellt oder
vielleicht auch mehrere
Produktionsstraßen, die gekoppelt sind,
damit dann am Ende natürlich auch so ein
gesamtes Produkt
oder ein fertiges Produkt herauskommt,
das an verschiedenen Stellen Produkte
dazubekommen hat, sei es Roh-und
Hilfbetriebsstoffe, Halbfertigteile
oder wie auch immer, die in die
Produktionsstraße reinfließen und am Ende
des Tages dann ganz am Ende der Produktion
als fertiges Produkt, als ein
verkaufsfähiges Produkt
dann auch wieder rauskommt.
Da vergeht natürlich gewisse Zeit.
Und bei so einem Cutover
wird in der Produktion häufig zu einem
gewissen Zeitpunkt
das alles heruntergefahren.
Und damit das dann auch klappt, damit dann
auch rechtzeitig
dann auch am Ende die Produktion
runtergefahren ist,
braucht es einfach einen gewissen
Zeitraum, bis dieser ganze
Prozess durchgelaufen ist.
Das bedeutet also, zu einem gewissen
Zeitpunkt muss dann diese Produktion am
Beginn der Produktion des Prozesses
gestopft werden, damit es
bis hinten hin durchläuft.
Und das geht natürlich vor allen Dingen
einher auch mit der Logistik,
denn die stellt zum Beispiel Rohhilfe-und
Betriebsstoffe oder Halbfertigteile oder
wie auch immer zur Verfügung während
des Produktionsprozesses und am Ende der
Produktion nehmen natürlich auch das
fertige, verkaufsfähige Produkt raus aus
der Produktion und bringen es ins Lager.
Da ist dann halt auch
eine sehr enge Verbindung.
Und somit stoppt dann ist dann auch zu
einem gewissen Zeitpunkt die Auffüllung
von Lägern mit fertigen Produkten,
diesen verkaufsfähigen Produkten.
Dadurch kann es einfach dann auch
irgendwann passieren, dass Lagerbestände
vielleicht nicht mehr ausreichen, die
Bedarfe von Kunden zu
erfüllen oder abzudecken.
Um dem dann entgegenzuwirken, also für
diesen Zeitraum des heruntergefahrenen
Systems oder der heruntergefahrenen
Prozesse, ist dann auch, dass
möglicherweise zu einem früheren Zeitpunkt
diese die Lagerbestände
aufgefüllt werden müssen.
Also zu einem früheren Zeitpunkt
vielleicht die Produktionskapazetten
hochgefahren werden, vielleicht mit
Zusatzschichten oder halt mit
vielleicht sogar Wochenendarbeit.
Und auch da merkt man sofort wieder, der
Mitarbeiter ist da mal wieder in
dem zentralen Gesichtspunkt auch.
Er muss dementsprechend auch rechtzeitig
informiert werden, dass er möglicherweise
zu einem anderen Zeitpunkt arbeiten
würde, soll, als er bis dato es getan hat.
Und zusätzlich kommt dann auch, wenn man
sagt, die Lagerkapazitäten reichen bei uns
vielleicht nicht aus, wir brauchen
vielleicht irgendwo anders
noch weitere Lagerkapazitäten, weil
die normalen Lagerkapazitäten reichen
nur für die normale Produktion aus.
Also muss man vielleicht irgendwo noch
eine freie Halle oder irgendwelche
Außenbereiche oder irgendwelche temporären
Lagermöglichkeiten, wie weiß ich,
einen Container oder eine Schnellbauhalle
oder wie auch immer gebaut werden.
Kommt natürlich auch ein bisschen
darauf an, was für Produkte sind.
Nicht alle Produkte
kann man überall lagern.
Und diese externen Lagermöglichkeiten
aufzubauen, auch dann
funktionsfähig zu machen.
Auch dafür benötigt es natürlich wieder
Menschen, die das alles vorbereiten und
möglicherweise dann auch etwas längere
Wege haben, von der Produktion oder zur
Produktion hinzukommen oder von
der Produktion wieder wegzubringen.
Möglicherweise brauche ich mehr Leute denn
dafür, weil einfach die Wege länger sind.
Möglicherweise frage ich sogar
Dienstleister,
ob sie mir helfen können, also zum
Beispiel über ein Konsignationslager,
direkt beim Kunden, Lieferanten selber,
dort dann Lagermöglichkeiten zu nutzen.
Auch dafür wiederum benötigt es Leute, die
da halt dort die Transporte hin führen.
Also wieder die Verbindung zwischen
Logistik auf der einen Seite und
Produktion auf der anderen Seite.
Ferne auch ganz wichtig, auch die Kunden
und Lieferanten sind natürlich frühzeitig
darüber zu informieren, dass es so eine
Down Time gibt oder halt auch eine Phase,
wo sozusagen, wie wir so schön sagen,
heruntergefahren wird der Prozess oder
auch später wieder angefahren wird,
nicht in die Gefahr zu laufen, dass
plötzlich der Kunde selber leerläuft mit
unseren Produkten
oder andersherum, dass nicht der Lieferant
plötzlich bei uns vor der Tür steht mit
einem LKW und wir sagen: „Sorry, aber wir
können den nicht annehmen, denn bei uns
ist momentan das System runtergefahren.
Also auch da rechtzeitig
die Leute informieren.
Auch da wiederum unsere Mitarbeiter,
Mitarbeiterinnen haben an der Stille, wenn
wir da was zu
eine spezielle Kommunikation zu betreiben,
damit dort auch
sowohl die Businesspartner als auch zum
Beispiel weitere Dienstleister, die uns
bei der Logistik helfen, dann
auch rechtzeitig Bescheid wissen.
Also überall ist immer wieder der
Mensch und seine Arbeit im Mittelpunkt.
Wow.
So merkt man mal, wie wichtig
ein Kadova-Manager,
Kadova-Expertin, so ein
Projekt sein kann und vor allem mit den
gesamten Herausforderungen, die du genannt
hast, wie wichtig ist es, den bereits in
der Assessment-Phase
zu haben und dass der bereits voll
in das Projekt involviert ist.
Ja, Wahnsinn.
Jetzt legen wir aber noch mal eins oben
drauf, denn bei Produktion
denke ich ja auch an Produkte, die rund
die Uhr gebaut oder erstellt werden.
Wie sieht es denn dann noch bei
24/7-Produktion aus Ja, 24/7-Produktion
ist natürlich noch mal, wie du gerade
sagst, jetzt noch mal ein Schippchen
obendrauf, denn da ist es schon schwierig,
dann zum Beispiel extra Schichten
noch irgendwo einzuplanen.
Denn 24/7 bedeutet meistens die Anlage Die
Anlage ist schon gut ausgelastet,
sie läuft die ganze Zeit.
Ob man die Auslassung
noch mal hochfahren kann?
Ja, kann man meistens, muss man vielleicht
noch früher starten, damit
auch trotzdem weiterhin die Kapazitäten
der ganzen Produktion, Logistik trotzdem
noch ausreicht, auch diese Erhöhung
dieser Produktionskapazitäten
dann auch noch leisten zu können.
Irgendwo sind dann auch dort Grenzen
natürlich und die muss man natürlich
dann auch irgendwo mit einkalkulieren.
Ihr wisst es natürlich dann auch, wenn es
dann nach einem Go-Live das
neue SAP-System oder ERP-System wieder
hochgefahren wird, also angefahren wird,
ist das natürlich für den
Großteil der Mitarbeiter neu.
Das kennen viele Leute noch gar nicht,
haben zwar vielleicht mal eine Schulung
gemacht, gehören aber jetzt nicht
zu dem engeren Projektteamkreis.
Sprich, bis die genau wissen, wo jetzt so
eine richtige Knopf zu drücken ist oder wo
sie welche Daten eingeben, was es
bedeutet, eine Eingabe irgendwo zu machen,
was am Ende des Tages dahin aus dem System
rauskommt, das muss bei den Leuten
erst noch so ein bisschen wachsen.
Das ist schon noch eine Lernkurve, die da
passieren wird und das bedeutet natürlich,
in dieser Zeit muss man zum Geduld haben
mit diesen Mitarbeitern, Mitarbeiterinnen.
Zum anderen muss man denen aber auch
jemanden zur Seite stellen, den sie
vielleicht mal die Frage stellen können:
„Sagt doch mal, wo muss ich
denn noch mal was machen?
Wo muss ich diesen Knopf noch mal drücken?
Ich weiß, ungefähr ist es da und da,
Und dafür braucht man einfach Leute aus,
zum Beispiel dem Projektteam, die dann
dabei helfen, den
Leuten dabei über die Schulter zu schauen
und denen die richtigen
Informationen zu geben.
Die Leute natürlich in die im Projekt drin
waren, sind natürlich auch
nicht für die Sand am Meer.
Davon haben wir jetzt auch
nicht unendlich viele.
Dementsprechend wird es natürlich
teilweise knüffelig, dann zu sagen:
„Okay, die können 24 mal 7 auch abdecken.
Möglicherweise können die
nicht 24 mal 7 abdecken.
Deswegen bedeutet es dann auch teilweise,
dass man dann vielleicht doch überlegen
muss, beim Anfahren
von einem System vielleicht auch die
Produktion etwas stückweise anzufahren.
Kann sogar noch dazu kommen, jetzt erst
Wir sind davon ausgegangen, dass
jemand fragt: „Wie geht das?
Vielleicht sind sogar Fehler noch im
System drin, die noch auszuarbeiten sind.
Vielleicht Fehlbedienungen führen
zu gewissen Systemindifferenzen.
Das dauert dann vielleicht
noch ein bisschen länger.
Es kann sein, dass die
Geschwindigkeit der Arbeit noch einmal
langsamer ist, als wenn es super läuft.
Also wenn alles super durchläuft und nur
mal kurz eine Frage hier oder da ist,
das ist aber meistens doch recht selten.
Also braucht es dann dort definitiv die
Möglichkeit, mit Mitarbeitern aus dem
Projektteam zu arbeiten, die vor Ort
tatsächlich dabei sind, mit den Leuten,
die an dem System sitzen,
dort zusammenzuarbeiten.
Wenn es zum Beispiel Fehler auftreten,
braucht es im Hintergrund noch den einen
oder anderen Experten, der dann sich
darum kümmert, diesen Fehler zu beheben.
Hoffentlich gibt es einen Workaround,
damit man also weiterarbeiten kann und
nicht auch noch einen dass
ein Stillstand entsteht.
Aber das hat natürlich alles Auswirkung
tatsächlich auf den Prozess selber in
der Produktion oder in der Logistik.
Sprich, es kann sein, dass die Bänder
plötzlich stillstehen,
dass vielleicht nicht genügend Material
durch die Logistik an die
Produktionsstraßen herangefahren werden
können oder abtransportiert werden können.
Das kann dazu führen, dass plötzlich die
Produktion leerläuft oder im Endeffekt so
voll ist, dass nichts
mehr abtransportiert wird.
Also muss auch dort dort wiederum
die Produktion stillstehen.
Das führt natürlich dazu, dass
das noch Auswirkungen auf die produzierten
Mengen hat, die man entsprechend
möglicherweise auch auf
die Absatzzahlen hat.
Und da ist natürlich auch ganz wichtig, da
auch wiederum die Kunden darüber zu
informieren, dass möglicherweise die
Absatzzahlen nicht so sind,
beziehungsweise dass er von vornherein
auch einplant in seiner
Planung, dass möglicherweise am Anfang
die Absatzzahlen nicht ganz so hoch sind.
Und dann merkt man auch wieder, ja, es
sind schon Menschen, die da im Mittelpunkt
stehen und das sollte dementsprechend dann
auch so eingeplant sein, dass nicht die
Leute in Stress geraten und versuchen, so
schnell wie möglich irgendwas zu beheben,
aber vielleicht dadurch nicht unbedingt
perfekt sozusagen so einen Fehler beheben.
Das kann also dazu führen, dass so eine
24 mal 7, also eine durchgehende
Produktion, die normal dann häufig in drei
Schichten läuft, dann doch zu Beginn eher
so mit ein bis zwei nur gefahren wird, im
Endeffekt die Möglichkeit zu haben,
gewisse Stillstände, gewisse Korrekturen
besser noch abzudecken
oder zu lösen, zum einen.
Zum zweiten, dass man auch genügend
Projektmitglieder dann auch zur Verfügung
stellen kann, damit dann auch in dieser
Zeit jemand zur Verfügung steht,
gewisse Fragen zu beantworten.
Also möglicherweise gibt es dann
niemanden, der in der
Nachtschicht arbeiten könnte.
Also fällt die dann möglicherweise aus.
Auf dieser Und da haben wir das Thema
diese arbeitsschutzrechtlichen Regeln,
von denen ich schon mal am Anfang sprach.
Also diese 10 Stunden am Tag
oder diese 6 Tage am Stück.
Danach muss man einen Ruhetag eindecken.
Das muss man auch alles
dann mit reinrechnen.
Und da wäre es schon von vorne rein gut,
wenn in der Cutover-Planungsphase relativ
früh dort dann auch überlegt wird: „Okay,
was bedeutet denn so ein Herunterfahren
oder ein Anfang, Hochfahren von Prozessen?
Man sollte da mal so einen Best-Case
Worst-Case-Szenario mal
aufmallen tatsächlich.
Worst-case kann sein: Null.
Am Ende des Tages kommt nichts raus.
Best-case kann sein: „Okay,
wir machen vielleicht sonst
normalerweise 100 Stück in einer Schicht.
Jetzt sagen wir vielleicht: „Wir
machen mal 20 oder 30 Stück.
Sollte man auch realistisch
sein an der Stelle.
Das hat natürlich dann auch die Auswirkung
auf die Anschaffung, auf den
Verkauf, auf die Logistik.
Und das ganze Thema auch
gut abzudecken und eine Rückendeckung zu
haben, direkt die Geschäftsführung ins
Boot nehmen, denen das vorstellen, was die
Gedanken sind, wo es hinführt, was es für
eine Bedeutung hat, auf
natürlich auch Geschäftszahlen.
Ich gehe jetzt mal noch nicht mal davon
aus, dass das ein
Unternehmen an der Börse ist.
Die müssen noch mal ganz anders berichten.
Aber allein, dass die Geschäftsführung
Bescheid weiß und dahinter steht, hinter
veränderten Absatzzahlen, hinter
veränderten Finanzzahlen, Finanzflüssen,
das ist, glaube ich, ganz, ganz wichtig.
Deswegen auch da merken wir wieder, viel,
viel Menschen doch wieder an der Stelle
mit im Boot sein müssen oder sind, so
einen systemischen Cutover durchzuführen.
Und jetzt sprechen wir sogar
nur in Anführungsstrichen,
das schon herausfordernd genug
ist, aber den Business Cutover.
Ich denke, wir könnten noch so einen
Podcast machen, wenn wir dann eben über
IT-Cutover sprechen, wie da noch der
Zusammenspiel ist
dann zwischen IT und Business, zwischen
dem Projekt, zwischen
Projektmitgliedern, Pläne.
Ja, also ich denke, da müssen wir jetzt
nicht noch drauf eingehen, weil dann
kommen wir wirklich nicht zu Ende.
Da könnten wir vielleicht mal einen
Teil zwei draus machen, Thomas.
Würde mich sehr freuen.
Dennoch hast du jetzt
uns viel erläutert und das sind viele
Punkte, die man sich mitnehmen kann, die
man bei der nächsten Planung
berücksichtigen kann, die man vielleicht
jetzt schon, wenn man mittendrin ist, doch
noch mal anschauen kann und mal das
vielleicht optimiert bei sich selbst.
Wie solltest du noch mal ganz kurz mit
paar Stichworten, dass du da vielleicht so
eine kurze Stichpunktliste oder
Checkliste mitgeben kannst?
Wie sollte die Planung wie soll denn
diese Einführung konkret aussehen?
Ja, auf jeden Fall erst mal früh
und rechtzeitig damit anfangen.
Und mit früh meine ich wirklich sehr früh.
Also eigentlich schon, wenn
das Projekt beginnt, sollte ein
Cutover-Manager dabei sein, denn am Anfang
werden auch viele Diskussionen geführt,
Entscheidung möglicherweise getroffen,
die dann auch Einfluss
nehmen auf einen Cutover.
Und wenn man sich dann anschaut, also
Stichpunkte, Urlaubsplanung
beziehungsweise Jahresurlaubsplanung.
Wie gesagt, häufig machen die Leute ein
Jahr vorher schon irgendwie ihre
Urlaubsplanung und denen dann zu sagen:
„Du darfst aber keinen Urlaub nehmen oder
„Du musst dann und dann einen Urlaub
nehmen, sollte man bitte deswegen
rechtzeitig damit anfangen.
Umsatz-und Absatzzahlen habe ich
auch gerade noch mal erwähnt.
Auch da geht es häufig in irgendwelchen
Forecast-Runden, ein halbes
Jahr, Jahr, vorher schon los.
Auch da muss einfach klar sein, hey, zu
einem gewissen Zeitpunkt, wenn wir nämlich
einen Cutover machen, werden die Zahlen
nicht so aussehen, wie wir sie
vielleicht sonst normalerweise haben.
Also da auch rechtzeitig loslegen
mit Umsatz-und Absatzplanung
beziehungsweise auch der Finanzplanung.
Und dann halt involvieren von
Geschäftsführung, Personalabteilung,
Betriebsrat, Arbeitsschutz auch
früh anfangen, die zu integrieren.
Die werden nicht so viel zu tun
haben, aber man hat sie abgeholt.
Man kriegt also nicht von denen irgendwann
mal einen blöden Gegenwind, sondern
man hat sie sozusagen halt dabei.
Die können eine Rückendeckung geben an der
Stelle, können bei gewissen Fragen halt
auch Klärung herbeiführen, die man
vielleicht aus dem Projekt heraus
gar nicht unbedingt führen kann.
Ich sprach gerade auch von dem Thema
„Best-Case-Worst-Case-Szenario.
Aufmalen auf jeden Fall, auch rechtzeitig
damit anfangen, denn das geht dann halt
auch in diese Umsatz-und Absatzzahlen oder
Planung rein oder auch in die
Finanzplanung geht es rein.
Und auch da, wie gesagt, mit der
Geschäftsführung zusammen
das am besten machen.
Und noch ein ganz wichtiger
Punkt am Ende: Meilensteine.
Rechtzeitig überlegen, was
für Meilensteine brauchen wir?
Wann machen wir eine
Go-oder No-Go-Entscheidung?
Es gibt unterschiedliche Zeitpunkte, wann
eine Go-oder No-Go-Entscheidung
stattfinden wird.
Also es wird nicht nur einen Zeitpunkt
geben, es wird mehrere Zeitpunkte geben.
Und sich natürlich auch überlegen, auch
wenn man das ungernetut:
Was sieht denn aus, wenn was passiert?
Also ein Fallback-Szenario.
Auch bitte mal überlegen,
Was würde ein Fallback-Szenario bedeuten?
Wann würde sozusagen ein
Fallback-Szenario wie funktionieren?
Denn auch da, abhängig
von der No-oder-Go-Entscheidung,
gibt es verschiedene Fallback-Szenarien.
Also auch da rechtzeitig
Gedanken drüber machen.
Vielen Dank, Thomas.
Bevor wir zum Abschluss kommen, möchte ich
euch die wichtigsten Punkte bei unserem
Gespräch noch mal in drei
Hecks zusammenfassen.
Ich denke, das hilft unseren Zuhörerinnen
und Zuhörer, das vielleicht in den
nächsten Projekten gleich um
zu setzen oder parat zu haben.
Auch ich habe in vielen Programmen
Berührung zum CUTOBA gehabt und kann das
sehr gut nachvollziehen, dass diese Punkte
sehr wichtig sind und somit Die drei
Hecks noch mal in einer kurzen Version.
Hack eins: Plane das Personal
so früh wie die Technik.
Urlaube, Schichten und Schlüsselrollen
müssen Teil des Catova-Plans sein.
Hack zwei: Denke an Produktion
und Logistik immer mit.
Stimme somit Produktionspläne, Stops, etc.
Immer mit dem Kadova ab.
Hack drei: Bereite das Business
auf die Tage danach vor.
Nach dem Go-Live läuft
nicht immer alles sehr rund.
Plane somit ein langsames Hochfahren,
zusätzlich den Support oder vielleicht
noch mögliche Trainings mit ein.
Aber generell, unabhängig von
Business-oder IT-Cutover und unabhängig
von der Branche, gilt immer:
Plane mit einem Cut-over-Manager
bereits in der Assessment-Phase.
Thomas, ganz herzlichen Dank, dass du
heute mein Gast warst und vor allem, dass
du dein Wissen mit uns geteilt hast und
vor allem deine ehrlichen Worte,
die natürlich eine gute Einsicht geben in
die Herausforderungen
und in einige Projekte.
Und daher ein ganz herzliches Dankeschön.
Ja, sehr gerne.
Und natürlich, das waren jetzt eher
übergreifende
Tipps, aber es gibt natürlich noch weitere
Dinge und auch gerne natürlich mal mich
direkt kontaktieren, wenn ihr wollt,
denn dann können wir vielleicht auch über
ein ganz bestimmtes Thema reden und wie da
möglicherweise ein paar von den Hacks
funktionieren oder vielleicht
auch was noch on top kommt.
Deswegen herzlichen Dank und wie Anita
gerade schon sagte, ohne die richtigen
Leute vor Ort hilft die
beste IT-Planung nichts.
Absolut.
Das war SmartHacks für IT-Projektmanager.
Danke euch fürs Zuhören.
Bis zur nächsten Folge.
Eurer Anita.
Und heute eurer Thomas.