Smart Hacks für IT Projektmanager

Sidekick Network

Mehr als IT: Die Business-Seite des Cutovers

Warum Planung beim Cutover weit über IT hinausgeht – Smart Hacks für Projektmanager“

01.10.2025 24 min

Zusammenfassung & Show Notes

Ein neuer IT-Systemstart betrifft nicht nur Technik und Daten – sondern das gesamte Unternehmen. Besonders im Cutover zeigt sich, ob Projektmanagement und Fachbereiche wirklich Hand in Hand arbeiten.

In dieser Folge spricht Anita-Dora Andreadis mit Thomas Bentrup, Experte für Cutover und Migration, über die Business-Seite des Cutovers:

Was bedeutet ein Systemwechsel für Produktion, Logistik und Mitarbeitende? Welche Risiken lauern nach dem Go-Live – und wie bereitet man das Business-Team optimal vor?

📢 Episode: Mehr als IT: Die Business-Seite des Cutovers

🎙 Gast: Thomas Bentrup – Senior Project, Cutover und Migration Manager
🎤 Gastgeberin: Anita-Dora Andreadis - Managing Director bei Sidekick Network

🎯 Thema: Warum Planung beim Cutover weit über IT hinausgeht – Smart Hacks für Projektmanager“.

🔍 In dieser Episode erfährst du:

✅ Was den Cutover so kritisch macht – und wie du ihn optimal vorbereitest.
✅ Warum klare Verantwortlichkeiten und Rollenverteilungen im Go-Live unerlässlich sind.
✅ Wie ein PMO Transparenz und Struktur in komplexe Projekte bringt.
✅ Welche Kommunikationsstrategien in der heißen Phase wirklich funktionieren.
✅ Praktische Tipps von Thomas Bentrup für Projektleiter:innen und Führungskräfte.

📌 Highlights:

⏳ [00:02] – Begrüßung & Vorstellung von Thomas
🛠 [01:26] – Warum der Cutover im Business oft unterschätzt wird
📊 [04:40] – Auswirkungen auf Produktion & Logistik
💬 [09:50] – Go-Live in 24/7-Umgebungen: Risiken und Learnings
🚀 [17:38] – So sieht eine gute Cutover-Planung aus
🎯 [21:17] – Die 3 Smart Hacks für Projektmanager

🎧 Jetzt anhören & sicher durch den Cutover gehen!

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Transkript

Hallo und herzlich willkommen bei SmartHacks für IT-Projektmanager. Präsentiert von Sidekick Network, basiert unser Podcast auf der Erfahrung von über 20. 000 IT-Projekten. Bist du bereit, direkt zum Punkt zu kommen? Dann lass uns starten. Der beste Cutoverplan scheitert, wenn das Business sich mitzieht. Und genau darum geht es heute, welche Herausforderungen ein IT-Cutover fürs Business bringt und wie man sie vor allem richtig meistert. Ich bin Anita. Schön, dass ihr wieder dabei seid bei SmartTags für IT-Projektmanager. Und ich habe heute einen tollen Gast: Thomas Bentrrup, über 25 Jahre Erfahrungen in IT-Projekten, ganz viel SAP, Cut-over und Migration und er hat große und komplexe Programme sicher durch den Cutover gebracht. Heute teilt er seine Insider-Tipps mit uns direkt aus der Praxis. Unser Fokus liegt diesmal auf Logistik Produktion, Bereich, in denen das Business beim Cutover oft unterschätzt wird. Daher, es wird erkenntnisreich und ich freue mich auf das Gespräch. Thomas, wie geht es dir heute? Oh, mir geht es doch echt prima. Ist mal wieder so ein schöner Tag, an dem ich jetzt mit dir ein bisschen plaudern kann und heute sogar über ein ganz tolles Thema. Das freut mich. Mir geht es genauso. Dann lass uns doch direkt einsteigen. Wenn du an die Business-Seite denkst, eines Cutovers, was sind aus deiner Sicht die größten Herausforderungen bei der Planung? Oder ganz kurz gesagt, was wird deiner Meinung nach oft unterschätzt? Ja, wenn wir bei unseren Cutovers sprechen oder bei unseren Projekten sprechen, dann reden wir natürlich meistens über eher eine technische Betrachtung. Also irgendwelche Systeme werden vielleicht für eine gewisse Zeit nicht zur Verfügung stehen, werden hoch oder runter gefahren, weil man umstellt, weil man eine gewisse technische Transformation durchführt. Und wenn es natürlich dann diese zentralen SAP-ERP-Systeme sind, dann sind natürlich sehr, sehr viele Leute betroffen im Unternehmen. Also eigentlich fast jeder Mitarbeiter, jede Mitarbeiterin ist dann betroffen. Dementsprechend gibt es eine Auswirkung auf auch dann alle. Und Das sind natürlich so die ganz großen Auswirkungen, die wir häufig nicht so sehr betrachten, sondern wir gucken meistens eher auf die Technik. Aber hier ist tatsächlich der Mensch als Mitarbeiter ist dann sozusagen derjenige, der vielleicht nicht ganz so häufig in die Betrachtung einfließt. Und wir als Menschen sind ja auch teilweise ein bisschen so ein Gewohnheitstier, haben gewisse Regeln, haben gewisse Zeitpläne, wollen es gerne vielleicht auch ein bisschen früh schon gewisse Dinge wissen. Und das sind teilweise Dinge, die ausgesprochen werden, aber auch teilweise, die nicht ausgesprochen werden. Und deswegen ist es, glaube ich, ganz, ganz wichtig, rechtzeitig drüber nachzudenken: Wen brauchen wir denn so in einer gewissen Cutover-Phase oder wen brauchen wir auch nicht auf der anderen Seite? Also Wir müssen vielleicht sagen, du musst Urlaub nehmen. Jemand anders müsste man aber sagen: „Du hast leider eine Urlaubssperre, du musst arbeiten. Und natürlich wissen wir selber, IT-Projekte werden häufig dann gemacht, wenn möglichst wenige Leute davon betroffen sind. Also zum Beispiel, wenn vielleicht eine Betriebsschließung da ist oder ein Jahreswechsel da ist, also oft so Weihnachten, Silvester herum, die heiligen Feiertage, die heiligen Urlaube, häufig relativ früh schon eingereicht und plötzlich muss man den Leuten sagen: „Nein, du darfst gar Urlaub nehmen. Was ist dann mit diesen Feiertagen, mit diesen Resturlaubstagen, die wir vielleicht dann noch haben? Wie geht man damit um, dass man jemanden sagt: „Nein, du musst jetzt hier arbeiten? Wie geht man mit solchen Situationen dass wir sagen: „ Du machst eventuell Überstunden. Wie gehen wir mit einem Ausgleich um? Kriegst du Zeit gutgeschrieben? Kriegst du Geld dafür? Wie geht man mit Arbeit an Feiertagen, an Wochenenden um? Das heißt, wir müssen auch rechtzeitig die Leute involvieren, die sich darum kümmern, das Personal, unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, nämlich den Personalabteil und den Betriebsrat, Arbeitnehmervertreter, Arbeitsschutz und so weiter und so fort. Denn wir haben ja auch gewisse Dinge zu beachten. Wir haben gewisse Regeln, gewisse Gesetze, die wir beachten müssen, zum Beispiel nicht mehr als zehn Stunden pro Tag arbeiten, nicht mehr als sechs Tage am Stück arbeiten. Dann braucht man eine gewisse Pause. Das muss eigentlich alles rechtzeitig betrachtet werden und eingeplant werden und einfach diese Leute auch mit abholen, denn die kümmern sich ja unsere lieben Kollegen und Kolleginnen, die dann auch mit dabei sind in dem Projekt. Dann kommen wir jetzt mal direkt auf die Produktion und auf die Logistik zu sprechen. Welche Auswirkungen hat denn genau das, was du gerade berichtet hast für den Cutover? In der Produktion gibt es ja ziemlich viele Maschinen, also gerade wenn man über ein Fertigungsunternehmen spricht, sehr viele Maschinen. Häuflich stehen die dann auch in Produktionsstraßen zusammengestellt oder vielleicht auch mehrere Produktionsstraßen, die gekoppelt sind, damit dann am Ende natürlich auch so ein gesamtes Produkt oder ein fertiges Produkt herauskommt, das an verschiedenen Stellen Produkte dazubekommen hat, sei es Roh-und Hilfbetriebsstoffe, Halbfertigteile oder wie auch immer, die in die Produktionsstraße reinfließen und am Ende des Tages dann ganz am Ende der Produktion als fertiges Produkt, als ein verkaufsfähiges Produkt dann auch wieder rauskommt. Da vergeht natürlich gewisse Zeit. Und bei so einem Cutover wird in der Produktion häufig zu einem gewissen Zeitpunkt das alles heruntergefahren. Und damit das dann auch klappt, damit dann auch rechtzeitig dann auch am Ende die Produktion runtergefahren ist, braucht es einfach einen gewissen Zeitraum, bis dieser ganze Prozess durchgelaufen ist. Das bedeutet also, zu einem gewissen Zeitpunkt muss dann diese Produktion am Beginn der Produktion des Prozesses gestopft werden, damit es bis hinten hin durchläuft. Und das geht natürlich vor allen Dingen einher auch mit der Logistik, denn die stellt zum Beispiel Rohhilfe-und Betriebsstoffe oder Halbfertigteile oder wie auch immer zur Verfügung während des Produktionsprozesses und am Ende der Produktion nehmen natürlich auch das fertige, verkaufsfähige Produkt raus aus der Produktion und bringen es ins Lager. Da ist dann halt auch eine sehr enge Verbindung. Und somit stoppt dann ist dann auch zu einem gewissen Zeitpunkt die Auffüllung von Lägern mit fertigen Produkten, diesen verkaufsfähigen Produkten. Dadurch kann es einfach dann auch irgendwann passieren, dass Lagerbestände vielleicht nicht mehr ausreichen, die Bedarfe von Kunden zu erfüllen oder abzudecken. Um dem dann entgegenzuwirken, also für diesen Zeitraum des heruntergefahrenen Systems oder der heruntergefahrenen Prozesse, ist dann auch, dass möglicherweise zu einem früheren Zeitpunkt diese die Lagerbestände aufgefüllt werden müssen. Also zu einem früheren Zeitpunkt vielleicht die Produktionskapazetten hochgefahren werden, vielleicht mit Zusatzschichten oder halt mit vielleicht sogar Wochenendarbeit. Und auch da merkt man sofort wieder, der Mitarbeiter ist da mal wieder in dem zentralen Gesichtspunkt auch. Er muss dementsprechend auch rechtzeitig informiert werden, dass er möglicherweise zu einem anderen Zeitpunkt arbeiten würde, soll, als er bis dato es getan hat. Und zusätzlich kommt dann auch, wenn man sagt, die Lagerkapazitäten reichen bei uns vielleicht nicht aus, wir brauchen vielleicht irgendwo anders noch weitere Lagerkapazitäten, weil die normalen Lagerkapazitäten reichen nur für die normale Produktion aus. Also muss man vielleicht irgendwo noch eine freie Halle oder irgendwelche Außenbereiche oder irgendwelche temporären Lagermöglichkeiten, wie weiß ich, einen Container oder eine Schnellbauhalle oder wie auch immer gebaut werden. Kommt natürlich auch ein bisschen darauf an, was für Produkte sind. Nicht alle Produkte kann man überall lagern. Und diese externen Lagermöglichkeiten aufzubauen, auch dann funktionsfähig zu machen. Auch dafür benötigt es natürlich wieder Menschen, die das alles vorbereiten und möglicherweise dann auch etwas längere Wege haben, von der Produktion oder zur Produktion hinzukommen oder von der Produktion wieder wegzubringen. Möglicherweise brauche ich mehr Leute denn dafür, weil einfach die Wege länger sind. Möglicherweise frage ich sogar Dienstleister, ob sie mir helfen können, also zum Beispiel über ein Konsignationslager, direkt beim Kunden, Lieferanten selber, dort dann Lagermöglichkeiten zu nutzen. Auch dafür wiederum benötigt es Leute, die da halt dort die Transporte hin führen. Also wieder die Verbindung zwischen Logistik auf der einen Seite und Produktion auf der anderen Seite. Ferne auch ganz wichtig, auch die Kunden und Lieferanten sind natürlich frühzeitig darüber zu informieren, dass es so eine Down Time gibt oder halt auch eine Phase, wo sozusagen, wie wir so schön sagen, heruntergefahren wird der Prozess oder auch später wieder angefahren wird, nicht in die Gefahr zu laufen, dass plötzlich der Kunde selber leerläuft mit unseren Produkten oder andersherum, dass nicht der Lieferant plötzlich bei uns vor der Tür steht mit einem LKW und wir sagen: „Sorry, aber wir können den nicht annehmen, denn bei uns ist momentan das System runtergefahren. Also auch da rechtzeitig die Leute informieren. Auch da wiederum unsere Mitarbeiter, Mitarbeiterinnen haben an der Stille, wenn wir da was zu eine spezielle Kommunikation zu betreiben, damit dort auch sowohl die Businesspartner als auch zum Beispiel weitere Dienstleister, die uns bei der Logistik helfen, dann auch rechtzeitig Bescheid wissen. Also überall ist immer wieder der Mensch und seine Arbeit im Mittelpunkt. Wow. So merkt man mal, wie wichtig ein Kadova-Manager, Kadova-Expertin, so ein Projekt sein kann und vor allem mit den gesamten Herausforderungen, die du genannt hast, wie wichtig ist es, den bereits in der Assessment-Phase zu haben und dass der bereits voll in das Projekt involviert ist. Ja, Wahnsinn. Jetzt legen wir aber noch mal eins oben drauf, denn bei Produktion denke ich ja auch an Produkte, die rund die Uhr gebaut oder erstellt werden. Wie sieht es denn dann noch bei 24/7-Produktion aus Ja, 24/7-Produktion ist natürlich noch mal, wie du gerade sagst, jetzt noch mal ein Schippchen obendrauf, denn da ist es schon schwierig, dann zum Beispiel extra Schichten noch irgendwo einzuplanen. Denn 24/7 bedeutet meistens die Anlage Die Anlage ist schon gut ausgelastet, sie läuft die ganze Zeit. Ob man die Auslassung noch mal hochfahren kann? Ja, kann man meistens, muss man vielleicht noch früher starten, damit auch trotzdem weiterhin die Kapazitäten der ganzen Produktion, Logistik trotzdem noch ausreicht, auch diese Erhöhung dieser Produktionskapazitäten dann auch noch leisten zu können. Irgendwo sind dann auch dort Grenzen natürlich und die muss man natürlich dann auch irgendwo mit einkalkulieren. Ihr wisst es natürlich dann auch, wenn es dann nach einem Go-Live das neue SAP-System oder ERP-System wieder hochgefahren wird, also angefahren wird, ist das natürlich für den Großteil der Mitarbeiter neu. Das kennen viele Leute noch gar nicht, haben zwar vielleicht mal eine Schulung gemacht, gehören aber jetzt nicht zu dem engeren Projektteamkreis. Sprich, bis die genau wissen, wo jetzt so eine richtige Knopf zu drücken ist oder wo sie welche Daten eingeben, was es bedeutet, eine Eingabe irgendwo zu machen, was am Ende des Tages dahin aus dem System rauskommt, das muss bei den Leuten erst noch so ein bisschen wachsen. Das ist schon noch eine Lernkurve, die da passieren wird und das bedeutet natürlich, in dieser Zeit muss man zum Geduld haben mit diesen Mitarbeitern, Mitarbeiterinnen. Zum anderen muss man denen aber auch jemanden zur Seite stellen, den sie vielleicht mal die Frage stellen können: „Sagt doch mal, wo muss ich denn noch mal was machen? Wo muss ich diesen Knopf noch mal drücken? Ich weiß, ungefähr ist es da und da, Und dafür braucht man einfach Leute aus, zum Beispiel dem Projektteam, die dann dabei helfen, den Leuten dabei über die Schulter zu schauen und denen die richtigen Informationen zu geben. Die Leute natürlich in die im Projekt drin waren, sind natürlich auch nicht für die Sand am Meer. Davon haben wir jetzt auch nicht unendlich viele. Dementsprechend wird es natürlich teilweise knüffelig, dann zu sagen: „Okay, die können 24 mal 7 auch abdecken. Möglicherweise können die nicht 24 mal 7 abdecken. Deswegen bedeutet es dann auch teilweise, dass man dann vielleicht doch überlegen muss, beim Anfahren von einem System vielleicht auch die Produktion etwas stückweise anzufahren. Kann sogar noch dazu kommen, jetzt erst Wir sind davon ausgegangen, dass jemand fragt: „Wie geht das? Vielleicht sind sogar Fehler noch im System drin, die noch auszuarbeiten sind. Vielleicht Fehlbedienungen führen zu gewissen Systemindifferenzen. Das dauert dann vielleicht noch ein bisschen länger. Es kann sein, dass die Geschwindigkeit der Arbeit noch einmal langsamer ist, als wenn es super läuft. Also wenn alles super durchläuft und nur mal kurz eine Frage hier oder da ist, das ist aber meistens doch recht selten. Also braucht es dann dort definitiv die Möglichkeit, mit Mitarbeitern aus dem Projektteam zu arbeiten, die vor Ort tatsächlich dabei sind, mit den Leuten, die an dem System sitzen, dort zusammenzuarbeiten. Wenn es zum Beispiel Fehler auftreten, braucht es im Hintergrund noch den einen oder anderen Experten, der dann sich darum kümmert, diesen Fehler zu beheben. Hoffentlich gibt es einen Workaround, damit man also weiterarbeiten kann und nicht auch noch einen dass ein Stillstand entsteht. Aber das hat natürlich alles Auswirkung tatsächlich auf den Prozess selber in der Produktion oder in der Logistik. Sprich, es kann sein, dass die Bänder plötzlich stillstehen, dass vielleicht nicht genügend Material durch die Logistik an die Produktionsstraßen herangefahren werden können oder abtransportiert werden können. Das kann dazu führen, dass plötzlich die Produktion leerläuft oder im Endeffekt so voll ist, dass nichts mehr abtransportiert wird. Also muss auch dort dort wiederum die Produktion stillstehen. Das führt natürlich dazu, dass das noch Auswirkungen auf die produzierten Mengen hat, die man entsprechend möglicherweise auch auf die Absatzzahlen hat. Und da ist natürlich auch ganz wichtig, da auch wiederum die Kunden darüber zu informieren, dass möglicherweise die Absatzzahlen nicht so sind, beziehungsweise dass er von vornherein auch einplant in seiner Planung, dass möglicherweise am Anfang die Absatzzahlen nicht ganz so hoch sind. Und dann merkt man auch wieder, ja, es sind schon Menschen, die da im Mittelpunkt stehen und das sollte dementsprechend dann auch so eingeplant sein, dass nicht die Leute in Stress geraten und versuchen, so schnell wie möglich irgendwas zu beheben, aber vielleicht dadurch nicht unbedingt perfekt sozusagen so einen Fehler beheben. Das kann also dazu führen, dass so eine 24 mal 7, also eine durchgehende Produktion, die normal dann häufig in drei Schichten läuft, dann doch zu Beginn eher so mit ein bis zwei nur gefahren wird, im Endeffekt die Möglichkeit zu haben, gewisse Stillstände, gewisse Korrekturen besser noch abzudecken oder zu lösen, zum einen. Zum zweiten, dass man auch genügend Projektmitglieder dann auch zur Verfügung stellen kann, damit dann auch in dieser Zeit jemand zur Verfügung steht, gewisse Fragen zu beantworten. Also möglicherweise gibt es dann niemanden, der in der Nachtschicht arbeiten könnte. Also fällt die dann möglicherweise aus. Auf dieser Und da haben wir das Thema diese arbeitsschutzrechtlichen Regeln, von denen ich schon mal am Anfang sprach. Also diese 10 Stunden am Tag oder diese 6 Tage am Stück. Danach muss man einen Ruhetag eindecken. Das muss man auch alles dann mit reinrechnen. Und da wäre es schon von vorne rein gut, wenn in der Cutover-Planungsphase relativ früh dort dann auch überlegt wird: „Okay, was bedeutet denn so ein Herunterfahren oder ein Anfang, Hochfahren von Prozessen? Man sollte da mal so einen Best-Case Worst-Case-Szenario mal aufmallen tatsächlich. Worst-case kann sein: Null. Am Ende des Tages kommt nichts raus. Best-case kann sein: „Okay, wir machen vielleicht sonst normalerweise 100 Stück in einer Schicht. Jetzt sagen wir vielleicht: „Wir machen mal 20 oder 30 Stück. Sollte man auch realistisch sein an der Stelle. Das hat natürlich dann auch die Auswirkung auf die Anschaffung, auf den Verkauf, auf die Logistik. Und das ganze Thema auch gut abzudecken und eine Rückendeckung zu haben, direkt die Geschäftsführung ins Boot nehmen, denen das vorstellen, was die Gedanken sind, wo es hinführt, was es für eine Bedeutung hat, auf natürlich auch Geschäftszahlen. Ich gehe jetzt mal noch nicht mal davon aus, dass das ein Unternehmen an der Börse ist. Die müssen noch mal ganz anders berichten. Aber allein, dass die Geschäftsführung Bescheid weiß und dahinter steht, hinter veränderten Absatzzahlen, hinter veränderten Finanzzahlen, Finanzflüssen, das ist, glaube ich, ganz, ganz wichtig. Deswegen auch da merken wir wieder, viel, viel Menschen doch wieder an der Stelle mit im Boot sein müssen oder sind, so einen systemischen Cutover durchzuführen. Und jetzt sprechen wir sogar nur in Anführungsstrichen, das schon herausfordernd genug ist, aber den Business Cutover. Ich denke, wir könnten noch so einen Podcast machen, wenn wir dann eben über IT-Cutover sprechen, wie da noch der Zusammenspiel ist dann zwischen IT und Business, zwischen dem Projekt, zwischen Projektmitgliedern, Pläne. Ja, also ich denke, da müssen wir jetzt nicht noch drauf eingehen, weil dann kommen wir wirklich nicht zu Ende. Da könnten wir vielleicht mal einen Teil zwei draus machen, Thomas. Würde mich sehr freuen. Dennoch hast du jetzt uns viel erläutert und das sind viele Punkte, die man sich mitnehmen kann, die man bei der nächsten Planung berücksichtigen kann, die man vielleicht jetzt schon, wenn man mittendrin ist, doch noch mal anschauen kann und mal das vielleicht optimiert bei sich selbst. Wie solltest du noch mal ganz kurz mit paar Stichworten, dass du da vielleicht so eine kurze Stichpunktliste oder Checkliste mitgeben kannst? Wie sollte die Planung wie soll denn diese Einführung konkret aussehen? Ja, auf jeden Fall erst mal früh und rechtzeitig damit anfangen. Und mit früh meine ich wirklich sehr früh. Also eigentlich schon, wenn das Projekt beginnt, sollte ein Cutover-Manager dabei sein, denn am Anfang werden auch viele Diskussionen geführt, Entscheidung möglicherweise getroffen, die dann auch Einfluss nehmen auf einen Cutover. Und wenn man sich dann anschaut, also Stichpunkte, Urlaubsplanung beziehungsweise Jahresurlaubsplanung. Wie gesagt, häufig machen die Leute ein Jahr vorher schon irgendwie ihre Urlaubsplanung und denen dann zu sagen: „Du darfst aber keinen Urlaub nehmen oder „Du musst dann und dann einen Urlaub nehmen, sollte man bitte deswegen rechtzeitig damit anfangen. Umsatz-und Absatzzahlen habe ich auch gerade noch mal erwähnt. Auch da geht es häufig in irgendwelchen Forecast-Runden, ein halbes Jahr, Jahr, vorher schon los. Auch da muss einfach klar sein, hey, zu einem gewissen Zeitpunkt, wenn wir nämlich einen Cutover machen, werden die Zahlen nicht so aussehen, wie wir sie vielleicht sonst normalerweise haben. Also da auch rechtzeitig loslegen mit Umsatz-und Absatzplanung beziehungsweise auch der Finanzplanung. Und dann halt involvieren von Geschäftsführung, Personalabteilung, Betriebsrat, Arbeitsschutz auch früh anfangen, die zu integrieren. Die werden nicht so viel zu tun haben, aber man hat sie abgeholt. Man kriegt also nicht von denen irgendwann mal einen blöden Gegenwind, sondern man hat sie sozusagen halt dabei. Die können eine Rückendeckung geben an der Stelle, können bei gewissen Fragen halt auch Klärung herbeiführen, die man vielleicht aus dem Projekt heraus gar nicht unbedingt führen kann. Ich sprach gerade auch von dem Thema „Best-Case-Worst-Case-Szenario. Aufmalen auf jeden Fall, auch rechtzeitig damit anfangen, denn das geht dann halt auch in diese Umsatz-und Absatzzahlen oder Planung rein oder auch in die Finanzplanung geht es rein. Und auch da, wie gesagt, mit der Geschäftsführung zusammen das am besten machen. Und noch ein ganz wichtiger Punkt am Ende: Meilensteine. Rechtzeitig überlegen, was für Meilensteine brauchen wir? Wann machen wir eine Go-oder No-Go-Entscheidung? Es gibt unterschiedliche Zeitpunkte, wann eine Go-oder No-Go-Entscheidung stattfinden wird. Also es wird nicht nur einen Zeitpunkt geben, es wird mehrere Zeitpunkte geben. Und sich natürlich auch überlegen, auch wenn man das ungernetut: Was sieht denn aus, wenn was passiert? Also ein Fallback-Szenario. Auch bitte mal überlegen, Was würde ein Fallback-Szenario bedeuten? Wann würde sozusagen ein Fallback-Szenario wie funktionieren? Denn auch da, abhängig von der No-oder-Go-Entscheidung, gibt es verschiedene Fallback-Szenarien. Also auch da rechtzeitig Gedanken drüber machen. Vielen Dank, Thomas. Bevor wir zum Abschluss kommen, möchte ich euch die wichtigsten Punkte bei unserem Gespräch noch mal in drei Hecks zusammenfassen. Ich denke, das hilft unseren Zuhörerinnen und Zuhörer, das vielleicht in den nächsten Projekten gleich um zu setzen oder parat zu haben. Auch ich habe in vielen Programmen Berührung zum CUTOBA gehabt und kann das sehr gut nachvollziehen, dass diese Punkte sehr wichtig sind und somit Die drei Hecks noch mal in einer kurzen Version. Hack eins: Plane das Personal so früh wie die Technik. Urlaube, Schichten und Schlüsselrollen müssen Teil des Catova-Plans sein. Hack zwei: Denke an Produktion und Logistik immer mit. Stimme somit Produktionspläne, Stops, etc. Immer mit dem Kadova ab. Hack drei: Bereite das Business auf die Tage danach vor. Nach dem Go-Live läuft nicht immer alles sehr rund. Plane somit ein langsames Hochfahren, zusätzlich den Support oder vielleicht noch mögliche Trainings mit ein. Aber generell, unabhängig von Business-oder IT-Cutover und unabhängig von der Branche, gilt immer: Plane mit einem Cut-over-Manager bereits in der Assessment-Phase. Thomas, ganz herzlichen Dank, dass du heute mein Gast warst und vor allem, dass du dein Wissen mit uns geteilt hast und vor allem deine ehrlichen Worte, die natürlich eine gute Einsicht geben in die Herausforderungen und in einige Projekte. Und daher ein ganz herzliches Dankeschön. Ja, sehr gerne. Und natürlich, das waren jetzt eher übergreifende Tipps, aber es gibt natürlich noch weitere Dinge und auch gerne natürlich mal mich direkt kontaktieren, wenn ihr wollt, denn dann können wir vielleicht auch über ein ganz bestimmtes Thema reden und wie da möglicherweise ein paar von den Hacks funktionieren oder vielleicht auch was noch on top kommt. Deswegen herzlichen Dank und wie Anita gerade schon sagte, ohne die richtigen Leute vor Ort hilft die beste IT-Planung nichts. Absolut. Das war SmartHacks für IT-Projektmanager. Danke euch fürs Zuhören. Bis zur nächsten Folge. Eurer Anita. Und heute eurer Thomas.