Die KI Kantine - Der Podcast

Michael Busch

KI-Rückblick am Glühweinstand – was von AGI, Prompt Engineering und Vibe Coding geblieben ist

Ein Weihnachtsmarkt-Gespräch über Tool-Hypes, langsame Ernüchterung und warum KI-Projekte ständig neu gedacht werden müssen

17.12.2025 7 min

Zusammenfassung & Show Notes

In dieser Sonderfolge der KI Kantine geht es raus aus der Kantine und rein auf den Weihnachtsmarkt. Zwischen Glühwein und Umgebungsgeräuschen ziehe ich gemeinsam mit meine Kollegen ein Fazit aus einem halben Jahr KI-Entwicklung. Wir sprechen über Vibe Coding und warum es längst Alltag geworden ist, über den sinnvollen Einsatz von Planungs- und Code-Modellen, über Cursor, Gemini und Agent-Workflows. Außerdem geht es um die neuen KI-Browser, das leiser gewordene AGI-Versprechen von OpenAI, den schwindenden Mythos des Prompt-Engineers und die Frustration, wenn eigene KI-Projekte von der Geschwindigkeit der Entwicklung überholt werden. Eine persönliche, ruhige Folge zum Jahresende – mit einem klaren Blick nach vorne. 

Die KI-Kantine ist ein Projekt von Michael Busch – Entwickler, Unternehmer und neugieriger Kantinenphilosoph.

Hier geht’s regelmäßig zur Mittagspause um Künstliche Intelligenz im echten Entwickleralltag – verständlich, praxisnah und mit einer Prise Skepsis.

Neue Folgen erscheinen regelmäßig – meistens genau dann, wenn du dir eh gerade ein Tablett schnappst.

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Transkript

(Transkribiert von TurboScribe.ai. Upgrade auf Unbegrenzt, um diese Nachricht zu entfernen.) Frohe Weihnachten! Frohe Weihnachten! Hey, schön, dass wir jetzt mal auf den Weihnachtsmarkt noch mal gehen konnten. Und wenn wir hier schon so schön beieinander stehen, wollte ich dich schon mal was fragen. Hast du eigentlich was gelernt von mir in dem letzten halben Jahr über KI? Also im letzten halben Jahr, finde ich, hat sich total viel getan. Ja, zum Beispiel Weibcoding. Da habe ich ja schon ein bisschen kritisch mich geäußert und war auch der Meinung, das wird nix. Aber ich meine, man mag es nicht mehr so nennen mittlerweile, weil Weibcoding halt schon so ein bisschen was anrüchtiges hat, bisschen was ahnungsloses hat. Aber im Prinzip machen wir alle Weibcoding mittlerweile, indem wir Sachen beschreiben, uns dem Agenten übergeben und der macht den Rest. Und natürlich ist man mittlerweile viel präziser. Also ich mache mittlerweile mein Weibcoding so, dass es einmal ein spezielles LLM-Modell gibt, das ich fürs Planen benutze. Da bespreche ich eher, wie das denn alles ablaufen soll und was ich von dem Ergebnis erwarte. Das ist also eher so ein Deep Research Tool, ein Deep Research Model, was ich da benutze. Und dann stellt man ja um auf Acting und dort benutze ich halt ein reines Code -Modell. Aha. Das kann man da im Cursor sehr, sehr gesteuert machen. Ich benutze auch viel Anti-Gravity, das ist ja diese Umgebung von Google. Da kannst du auch Gemini 3 Pro auswählen und da gibt es wiederum Daten von der High- und Low-Version und noch ein paar andere Models. Aber ich arbeite eigentlich fast nur mit denen und das ist dann nicht mehr so, dass man da auswählen kann, was ist ein Planobjekt und was ist ein Erstobjekt. Aber das merkt der schon selber. Ich finde das immer sehr spannend. Der macht also dann eine Auflistung der Tätigkeiten, die er gerne machen würde, aufgrund der Aufgabenstellung, die ich gegeben habe. Und diese Aufgabenstellung, die kann ich noch anpassen. Und dann kann man ihm sagen, okay, mit dem, was wir jetzt besprochen haben, leg mal los. Und dann läuft er und macht alles im Hintergrund. Und dann kommt der Moment, wo er fertig ist. Dann verfasst er ein Manifest, wo nochmal alles drinsteht, was er sich überlegt hat. Und was ich jetzt noch beachten muss, ob ich noch irgendwo ein Key oder was eintragen muss. Interessant. Dann haben wir uns ja mal über die neuen KI-Browser unterhalten. Da gab es von Perplexity den Komet und von OpenAI gab es den Atlas. Da muss ich sagen, ich nutze die eigentlich nicht wirklich. Ich habe damit mal rumgespielt und wenn ich einen benutze von beiden, dann ist es der Komet. Irgendwie finde ich den sauberer und ich komme damit besser zurecht. Das gefällt mir irgendwie besser. Ich habe sowieso mein OpenAI Pro Konto gelöscht. Ich arbeite jetzt mit der freien Version. Ich habe es einfach nicht mehr genug gebraucht. Ich habe das damals nur gemacht, weil man damit die besten Bilder generieren konnte. Aber ganz ehrlich, JGTBT und Bilder, das ist alles nicht mehr so, wie es mal war. Es gibt Nano Banana und so weiter. Viel, viel besser. Die benutze ich nur noch. Und dann war ja dieses AGI mal so ein Riesenthema. Sprich so die allwissende Intelligenz. Das hat sich ja OpenAI auf die Fahne geschrieben, dass die da die AGI besonders schnell entwickeln werden. Ja, man hört eigentlich nichts mehr davon, oder? Alle sagen, es ist jetzt doch weit in der Zukunft. Warum hat das OpenAI so vorangetrieben? Naja, die haben ja, ich glaube 30 Prozent annähernd von OpenAI gehört ja Microsoft. Und man wäre rausgekommen aus diesen Verträgen am besten, wenn man AGI geschafft hätte. Diese Klausel gibt es nämlich in dem Vertrag anscheinend. Deswegen wollte Sam Altman, also der Chef von OpenAI, das so schnell wie möglich erreichen und ausrufen, um aus den Krallen von Microsoft rauszukommen. Jetzt haben sie sich aber irgendwie anders geeinigt. Und jetzt muss das nicht mehr so ausgerufen werden. Und auch hier, da auf einmal redet keiner mehr so wirklich darüber. Und dann haben wir uns ja auch so über Prompt Engineering unterhalten. Und wie wichtig das ist, dass man nicht nur einen Satz da reinballert, sondern mit verschiedensten Regeln eine strukturelle Auflistung des Promptinhalts macht. Ja, im Endeffekt muss ich sagen, so einen besonderen Prompt zu erstellen, ist ja eine Fleißarbeit und hat viel mit Mechanik zu tun. Deshalb gibt es ja eben diese verschiedenen Bereiche. Du bist ein Ingenieur und so weiter. Aber diese Begriffe Fleiß, Aufwand, Mechanik ist ja wiederum was, was die KI am besten kann. Und mittlerweile bin ich davon überzeugt, dass man wieder nur mit einem Prompt arbeiten kann und dann dieses Prompt eben von den verschiedenen Tools aufhübscht. Das Prompt macht dann aus einem Satz ein ganz langes Prompt. Und da kannst du dann deine Zeilen ändern, wo es dir nicht so passt. Aber dieses Kreative, dass du jetzt sein musst, dass du als Promptingenieur, als hochbezahlter Promptingenieur, dass du dir alles ausdenkst, also irgendwie sehe ich das nicht für die Zukunft. Ich glaube nicht, dass das ein geiler Job für die Zukunft ist, wo alle hinstürzen werden. Und dann hatte ich dir ja noch mal von meinem Projekt erzählt, meinem KI-Projekt, wo es um Empfehlungen ging. Wo es so schwierig ist manchmal, vernünftige Empfehlungen. Und also dieses Produkt könnte sie auch interessieren. Das habe ich ganz gut hingekriegt. Ich bin auch mit dem Ergebnis zufrieden. Das große Problem, und ich glaube, das ist ein generelles Problem, dass du eigentlich von der KI immer wieder überholt wirst und Sachen wieder anders gemacht werden. Es ist eine so schnelllebige Zeit, dass man eigentlich nicht hinterherkommt. Das, was ich genutzt habe und auch die Tools, die ich genutzt habe, die würde ich heute schon wieder anders nutzen. Und deswegen habe ich das so ein bisschen auf die Seite gestellt. Und arbeite jetzt wieder an einem ganz anderen Projekt. Kann ich dir mal nächstes Jahr vielleicht darüber was erzählen. Also es kann ja eigentlich nur noch ein Projekt geben. Können wir jetzt endlich noch frischen Glühwein holen? Das ist die KI-Kantine. Wir sitzen in der KI-Kantine. Hier ist die KI-Kantine. Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch. Wir hören uns im neuen Jahr wieder.