Die KI Kantine - Der Podcast

Michael Busch

Tempolimit für Senior Developer? Warum KI nicht alle schneller macht

Was Studien über Effizienz mit KI verraten – und wie sich Junior- und Senior-Entwickler unterscheiden

23.07.2025 4 min

Zusammenfassung & Show Notes

In dieser Folge der KI Kantine fragt sich Buschi, warum er mit KI manchmal langsamer ist als ohne. Anlass ist eine aktuelle Studie, die zeigt: Erfahrene Entwickler verlieren im Schnitt 19 % an Effizienz, wenn sie KI einsetzen – obwohl sie denken, sie wären schneller. Bei Junioren sieht das anders aus: Sie profitieren deutlich und arbeiten mit KI bis zu 40 % produktiver. Buschi erzählt von seinen eigenen Erfahrungen zwischen Vibe Coding, Kontrollzwang und Code-Frust – und fragt sich, ob die KI für ihn eher ein Turbo oder ein Tempolimit ist. 

https://metr.org/blog/2025-07-10-early-2025-ai-experienced-os-dev-study/

Die KI-Kantine ist ein Projekt von Michael Busch – Entwickler, Unternehmer und neugieriger Kantinenphilosoph.

Hier geht’s regelmäßig zur Mittagspause um Künstliche Intelligenz im echten Entwickleralltag – verständlich, praxisnah und mit einer Prise Skepsis.

Neue Folgen erscheinen regelmäßig – meistens genau dann, wenn du dir eh gerade ein Tablett schnappst.

📬 Fragen, Feedback oder eigene KI-Erlebnisse? Schreib mir an podcast@ki-kantine.de

Alle Folgen & mehr: https://ki-kantine.letscast.fm/

Transkript

(Transkribiert von TurboScribe.ai. Upgrade auf Unbegrenzt, um diese Nachricht zu entfernen.) Mahlzeit! Sag mal, hast du schon mal das Gefühl gehabt, dass du mit KI langsamer wirst, obwohl du eigentlich dachtest, sie macht dich schneller? Nö, eigentlich noch nicht. Es gibt da so eine neue Studie von Mater, das ist so eine KI-Forschungsanrichtung, und die besagt, dass Senior-Developer weniger effizient werden, wenn sie mit KI arbeiten. Aha. Also im Schnitt werden sie 19 Prozent langsamer mit KI als ohne. Das ist sicher jetzt nicht so repräsentativ, wenn man sich das genau anguckt. Das waren nämlich nicht so viele, die sie da getestet haben. Aber interessant ist es schon. Denn so ein bisschen deckt sich das auch mit meinen Erfahrungen. In der Studie kam aber auch raus, dass wir alten Hasen eigentlich denken, wir wären mit KI 20 Prozent schneller. Aber eigentlich ist es komplett entgegengesetzt. Aha. Als Hauptursache für diese verringerte Effizienz gilt, dass der Zeitaufwand für die Kommunikation mit der KI größer ist und dass die Senior-Developer auch diese dialogbasierte Interaktion nicht so gut können. Und dass die vielmehr die Notwendigkeit von der Überprüfung und der Korrektur der KI generierten Codes sehen. Denen gefällt auch häufiger nicht der Lösungsweg, den die KI angestrebt hat. Interessant. Interessant ist auch, dass es einen deutlichen Produktivitätsgewinn bei Junior-Developern gibt. Der Gewinn liegt so in der Größenordnung 20 bis 40 Prozent. Diese jüngeren und weniger erfahrenen Entwickler sind auch wesentlich offener für die Nutzung von KI und adaptieren die passenden Tools deutlich häufiger als erfahrene Senior-Developer. Aha. Für uns Senior-Developer ist so ein Vibe -Coding auch echt manchmal schwer zu ertragen. Da gibt es ja schon noch diesen latenten Kontrollzwang und das ist schon schwierig, das loszulassen. Das können die Jungen offensichtlich besser, während wir Alten oft denken, was machen die KI da jetzt schon wieder für Umwege? Ich merke ja manchmal, dass ich echt richtig körperlich sauer werde, wenn ich da sehe, dass die zum achten Mal in einer Datei was ändert und immer wieder es zurückändert und wieder nach vorne ändert. Ich werde persönlich sauer. Du! Die KI ist halt nicht einfach Magie. Die KI will schon erstmal richtig angeleitet werden. Also da tippst du was ein und du bekommst einen Vorschlag und prüfst und denkst und sagst, hä? Warum dieser Weg? Änderst es? Testet es? Und wir Alten verlieren dann den Flow, den Programmierflow. Und für die Jungen ist es manchmal so, dass jeder Vorschlag schon besser ist als gar keiner. Und die übernehmen das auch oft schneller, einfach weil sie gar nicht so festgefahren sind in ihren Pfaden. Die haben halt auch noch keinen, das haben wir aber früher immer so gemacht. Jo, da hast du recht. Also ich benutze ja wirklich die KI sehr viel. Manchmal zu viel. Und inzwischen komme ich aber auch an den Punkt, wo ich manchmal sage, das mache ich jetzt mal lieber selber auf die klassische Art und Weise. Da weiß ich wenigstens, wo ich dran bin und muss nicht alles immer überprüfen. Und ich denke, der Qualität kann das einfach nicht schaden. Und ich würde jetzt gerne mal die Qualität des Mittagessens testen. Können wir jetzt endlich mal essen? Die KI-Kantine ist ein Projekt von Michael Busch, der auch beim nächsten Mal wieder ein frisches KI-Gericht auftischt mit einer Prise Pommes und einer Beilage Skepsis. Bis zum nächsten Mal!