Vibe Coding – Programmieren ohne Code?
Warum das neue KI-Versprechen für Entwickler manchmal wie Gruppentherapie klingt.
09.04.2025 5 min
Zusammenfassung & Show Notes
In der heutigen Mittagspause geht’s um ein neues Buzzword aus der KI-Welt: Vibe Coding. Buschi erzählt, was sich dahinter verbirgt – Programmieren nur mit Gefühlen statt mit Code. Klingt absurd? Ein bisschen vielleicht. Aber der Begriff stammt von keinem Geringeren als einem ehemaligen OpenAI-Entwickler.
Buschi spricht über seine eigene Skepsis, warum dieses neue Paradigma vielleicht nicht für jeden Entwickler taugt – und erzählt eine Story von einem No-Code-Kollegen, der per Cursor und Prompt über Nacht ein SaaS gebaut hat… und dann von der Realität eingeholt wurde.
Eine Folge zwischen Staunen, Schmunzeln und ganz viel „Ja, aber…“.
🧠 Thema der Folge:
Vibe Coding – eine neue Art zu programmieren, bei der Code Nebensache wird. Buschi erklärt das Konzept und warum es viele Entwicklerinnen und Entwickler gleichzeitig fasziniert und überfordert.
💬 Worum geht’s genau?
• Was genau ist Vibe Coding – und woher kommt der Begriff?
• Wie sich Programmieren verändert, wenn Sprache und Gefühl den Code ersetzen
• Warum diese neue Denkweise nicht jedem liegt – und welche Rolle die KI dabei spielt
🔗 Erwähnte Tools & Begriffe:
Vibe Coding, Cursor IDE, Tony Sestilli, Prompting, Composer-Modus
Zitat: „Du gibst deine Vibes an – nicht den Code.“
🎙 Weitere Folgen:
„Ich hab’s mal ausprobiert – Vibe Coding in der Praxis“
„Agenten übernehmen – aber nur die nervigen Aufgaben“
Die KI-Kantine ist ein Projekt von Michael Busch – Entwickler, Unternehmer und neugieriger Kantinenphilosoph.
Hier geht’s regelmäßig zur Mittagspause um Künstliche Intelligenz im echten Entwickleralltag – verständlich, praxisnah und mit einer Prise Skepsis.
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Transkript
(Transkribiert von TurboScribe.ai. Upgrade auf Unbegrenzt, um diese Nachricht zu entfernen.) Mahlzeit.
Mahlzeit.
Sag mal, hast du eigentlich schon mal was
von Vibe-Coding gehört?
Nö, noch nie.
Das ist wie Programmieren, aber ohne zu programmieren.
Aha.
Da gibst du deine Vibes an, weißt du?
Du sagst nicht mehr den Code, sondern du
gibst nur noch Vibes, also Gefühle an.
Also im Prinzip bist du der Psychotherapeut, ja,
und das ist ja genau das Richtige für
so Programmierer, weil die ja so gut ihre
Gefühle beschreiben können.
Also das habe ich natürlich jetzt ein bisschen
überspitzt dargestellt.
Natürlich sagst du dem prompt nicht, ich wünsche
mir von tiefstem Herzen, dass die Seite eine
Pracht für den geschätzten Betrachter wird.
Sondern es geht eher darum, dass du der
KI ein positives Gefühl entgegenbringst, dass du der
KI vertraust und dass du dem Flow der
KI positiv folgst und nicht bei jedem kleinen
Kram unter die Motorhaube schaust.
Ja, und wo kommt der Name her?
Ja, da hat irgendein ehemaliger Mitarbeiter von OpenAI,
also von JetGBT, den Begriff irgendwie geprägt.
Und der sagt, es gibt eine neue Art
zu programmieren, wo du nur noch die Vibes
angebst und vergisst sogar völlig, dass es Code
gibt.
Der sagt auch, der redet nur noch mit
dem Composer, also er tippt auch gar nichts
mehr ein.
Ja, und dann sagt er dem einfach, also
wirklich sagen, bitte mach den Rand nur noch
halb so breit.
Und dann setzt er ein, akzeptiere alles und
muss sich um nichts mehr kümmern.
Und das ist dann für ihn die Lösung
des Problems.
Ja, das wäre nichts für mich.
Aber wie ich immer programmiert habe in den
letzten 20 Jahren, im Prinzip habe ich mich
vom Groben zum Feinen gearbeitet.
Das kannst du hier zwar auch machen, aber
dann bist du schon wieder zu sehr im
Management drin.
Du musst, wie gesagt, dem Vibe nur angeben.
Aha.
Und wenn man so Bock auf Details hat,
ist das echt schwierig, weil man das aus
der Hand nimmt.
Deshalb glaube ich eher, dass sich das nicht
so ganz durchsetzen wird, zumindest bei den Entwicklern,
sondern die suchen sich dann eben einen kleinen
Teil.
Und der kleine Teil, der wird dann Vibe
-codiert, weil ich auch keinen Bock habe, weiter
nachzudenken.
Aber so ein ganzes Projekt, ich weiß nicht.
Und wenn du dir dann noch überlegst, dass
du das mit Spracheingabe machen willst, das heißt,
ich muss mir in diesem Moment als aufeinanderfolgende
logische Sätze eine komplette Beschreibung erdenken, was ich
haben will.
Also ich finde, das ist total schwierig.
Ja, da hast du recht.
Und gerade für uns Entwickler, die wir ja
ganz tolle Redner sind, ist es echt nicht
so einfach.
Und dann habe ich noch so ein richtig
geiles Beispiel gehört von so einem, der eigentlich
kein Programmierer ist.
Der hat aber dann voll auf dicke Hose
gemacht.
Er meinte, ich habe über das Wochenende mein
Software-as-a-Service-Projekt durchgezogen, reines Vibe
-coding, ich habe nichts gemacht.
Und jetzt habe ich schon erste Kunden.
Und ihr Idioten habt ewig studiert und so
weiter.
Das geht alles mittlerweile anders.
Der hat dann bei Twitter geschrieben, Guys, I'm
under attack.
Und er hat gesagt, seit ich hier so
euch allen erzählt habe, wie toll ich das
alles gemacht habe mit Cursor, passieren ganz sonderbare
Dinge.
Die Leute schreiben irgendwas in meine Datenbank einfach
so rein, die umgehen irgendwelche Registrierungen, die haben
mein Limit bei den ganzen KI-Anbietern ausgenutzt.
Ja, und warum?
Weil du eigentlich nicht weißt, was du da
tust.
Und man muss es schon wissen, was man
da tut.
Insbesondere, wenn man wirklich ein Business daraus machen
will.
Ja, da hast du recht.
Weißt du, ich war ja früher Projektmanager.
Aber Programmieren hat mir halt mehr Spaß gemacht
und deshalb bin ich wieder in diese Richtung
gegangen.
Aber wenn ich mir das alles so anschaue,
dann fühlt sich das schon mehr an, als
wärst du wieder Produktmanager.
Jetzt würdest du sprachlich definieren, in Form von
Prompts zum Beispiel, wie etwas aufgebaut werden soll
und dein Programmierer, das ist dann die KI.
Also ganz ehrlich, ich habe früher alles echt
hart per Hand kodiert.
Aber wenn die KIs sich so weiterentwickeln, wie
sie jetzt auch schon sind, dann muss ich
wohl lernen, besser zu erklären als zu tippen.
Können wir jetzt in Limo essen?