1 Jahr nach der Familienauszeit in Neuseeland: Wiedersehen in Berlin.
Sabbatical in Neuseeland
20.09.2024 39 min
Zusammenfassung & Show Notes
· HOLY SHEEP NEUSEELAND – der größte, deutschsprachige Neuseeland-Podcas
· 🎧Heute im Podcast: Wie geht es meinen Gästen 1 Jahr nach ihrem Neuseelandaufenthalt?
Conny hat mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern eine Familienauszeit gemacht. (hier gehts noch mal zum Interview in Neuseeland)
Anke hat das selbe mit ihren beiden Kindern gemacht. (hier gehts zum Interview)
Eine Familienauszeit in Neuseeland heisst in der Praxis: Die Eltern sind im Sabbatical und die Kinder besuchen die Schule. Ich treffe habe die beiden am Sonntag, den 15.9.24 in Berlin getroffen.
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Conny hat mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern eine Familienauszeit gemacht. (hier gehts noch mal zum Interview in Neuseeland)
Anke hat das selbe mit ihren beiden Kindern gemacht. (hier gehts zum Interview)
Eine Familienauszeit in Neuseeland heisst in der Praxis: Die Eltern sind im Sabbatical und die Kinder besuchen die Schule. Ich treffe habe die beiden am Sonntag, den 15.9.24 in Berlin getroffen.
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Transkript
Erzählt doch mal, wie kam das? Conny und ich haben uns auf den Weg gemacht, um dich hier zu treffen und ich würde sagen, wenn zumindest, wenn ich für mich spreche, ist es immer noch so, dass alles neuseeländische Freunde und Bekannte und was auch immer aus Neuseeland einen ganz besonderen Stellenwert in
meinem Leben haben und da nimmt man natürlich alles auf sich und kommt nach Berlin. Conny. Ja genau. Ich habe Anke ja kennengelernt während unserer Familienostzeit in Nelsen. Und ja, daraus ist eine Freundschaft entstanden. Und wir sind auch in Kontakt geblieben, Jenny.
Und so haben wir uns überlegt oder du hattest sogar die Idee. Komm, lass uns treffen hier in Berlin. Und jetzt sind wir da. Ja, ist lustig, weil wir saßen ja das letzte Mal alle zusammen in Nelson in der Holzwerkstatt. Für alle, die die Folge noch nicht gehört haben, wir verlinken die natürlich in der Episodenbeschreibung. Anke, stell dich noch mal einmal kurz vor. Lehrerin aus Hamburg. Ja, und ich habe eine Familienauszeit mit meinen zwei Kindern, Luis und Milla, gemacht.
Und wir waren ein Jahr in Nelson von Juli 22 bis Juli 23. Conny, stell dich auch noch mal kurz vor. Ja genau, ich habe mit meiner Familie, meinem Mann und meinen zwei Kindern die Familien-Auszeit gemacht von Oktober 22 bis Juli 23, auch in Nelson. Genau. Und da habe ich euch ja damals auch getroffen.
Also für alle, die jetzt sich unter einer Familienarztzeit nicht so viel vorstellen können. Also das ist wie ein Sabbatical, aber man nimmt seine Kinder mit und die Kinder gehen aber zur Schule und man selber hat frei. Ja, ich möchte eigentlich schon das nächste beantragen. Können die mir einmal beschreiben, wie war das überhaupt, Neuseeland zu verlassen? Sehr traurig. Also ich war tatsächlich trauriger als meine Kinder, würde ich sagen.
Also die hatten das ganz klipp und klar. Ich hatte tatsächlich zwischendurch einen Moment, wo ich dachte, ich bleibe noch länger. Und dann habe ich das Luis und Milla gesagt. Und die so, nee, ich glaube nicht. Und Milla war irgendwann so, das hat dann so ein paar Tage gebrudelt und dann irgendwann saß meine Tochter morgens am Frühstück und sagte, nee Mama, also wir haben jetzt gesagt, wir bleiben hier und ich will zurück in meine Klasse und ich will nicht länger bleiben. Und dann war es halt klar, alleine wäre ich nicht geblieben. Luis war auch so, ach ja vielleicht, aber hat keine Credits gesammelt, so dass der auch dann in Neuseeland hätte keinen Abschluss machen können. Dementsprechend musste der auch zurück.
Also war es irgendwie klar, wir müssen zurück. Und ich war traurig und die Kinder haben sich auf zu Hause gefreut, aber waren auch traurig. Also es war einfach ein herrliches Jahr für uns alle. Conny, wie war dein Abschied aus Neuseeland? Also Neuseeland hat es mir insofern ein bisschen leichter gemacht, da ja Winter war und es war kalt und ich habe es nicht so mit den neuseländischen Häusern. Ich habe gefroren, habe mich auf den Sommer gefreut. Dabei hattest du ja sogar ein Whirlpool. Stimmt, aber ich habe mich trotzdem auf den deutschen Sommer gefreut. Trotzdem war es hart, als ich erinnere mich daran, wir saßen im Flugzeug und es gab Tränen, als wir über Nelsen waren, im Flugzeug, das war hart, überhaupt dann auch ab Christchurch zu fliegen
und die Inseln zu verlassen, das war schon sehr tränenreich, weil man weiß ja auch nicht, wann wir zurückkommen. Ich weiß, Conny, wir haben dann kurz mal geschrieben und du hast gesagt, je mehr man sich von Neuseeland entfernt, dann merkt man schon so an den anderen Flughäfen, dass so ein bisschen die neuseeländische Freundlichkeit weicht. Ja genau, also wir hatten ja Zwischenstopp in Singapur, das war irgendwie so ein kleiner Schock für mich. Also gerade von diesem beschaulichen Neuseeland dann in diese Großstadt, das war nicht so eine gute Entscheidung. Also ich hätte lieber direkt nach Deutschland zurückfliegen sollen, denke ich. Also ja.
Als ihr in Deutschland angekommen seid, was hat da auf euch gewartet? Anke, deine Wohnung, hatte alle Möbel? Nein, es fehlten tatsächlich ein Regal und so weiter, fehlten noch. Und ich hab mich ziemlich aufgeregt. Ich hab mit diesen ersten Mietern, die ja dann schon gar nicht mehr zwischen, also ich hatte mittlerweile, ich hatte ja zwei Mieter insgesamt. Die ersten Mieter haben ein ziemliches Chaos hinterlassen.
Und wie sich dann eigentlich hinterher herausstellte, hatten die auch nicht nur die Küchenmöbel mitgenommen, sondern sie hatten auch, glaube ich, meine kompletten Sachen aus der Küche mitgenommen und ein Regal und ich weiß nicht was alles. Also es fehlte so einiges, aber es hat sich so mehr oder minder angefunden. Aber wir hatten eine schöne Ankunft. Also meine Kinder, Louis hatte mehrere Freunde, die gekommen sind. Millas beste Freundin waren da, die haben uns mit Blumen und ich weiß nicht was, es gab gerade Pflaumen oder Kirschen oder irgendwas und die hatten uns alle, die Großeltern waren da,
meine beste Freundin mit ihrem Hund war da, wir hatten ein großes Empfangskomitee und die Jungs von Luis hatten sogar ein Schild gebastelt mit Welcome Home Luis und so weiter. Also wir sind sehr nett empfangen worden, das mit der Wohnung kam dann erst danach. Wie war dein Ankommen, Conny? Puh, also bei uns stand niemand am Flughafen. Weil wir sind ja auch in Frankfurt gelandet und bis nach Hause waren es dann noch über drei Stunden. Nele und ich, wir sind mit dem Zug nach Hause gefahren und Lars und Jakob mit dem Auto,
weil ich ja noch mein Fahrrad irgendwiegenommen habe. Unser Kühlschrank war gefüllt, wenn ich mich richtig erinnere. Das haben unsere Nachbarn noch erledigt. Hab ich die Heizung auf fünf gedreht? Ich war nicht so neumodisch isoliert, dass drei Leute in einem Raum Hitze erzeugen. In Neuseeland wäre das schön, wenn das mal passieren würde.
Ich komme aus meinem Ofen in Neuseeland. Ich habe jetzt wo es ein bisschen kühler wird, ich habe die Heizung noch nicht an und ich habe gestern oder vorgestern echt zu Hause gesessen und habe meinen Kindern gesagt, oh jetzt würde ich so gerne einen Ofen anzünden, das wäre so schön. Philipp hat so einen genialen Ofen da in seinem Haus, das war immer herrlich. Vermisst du auch deine Bettmütze? Ne, die habe ich bisher tatsächlich noch nicht vermisst und freue mich auch, dass ich sie nicht brauche. Allerdings, wie gesagt, der Ofen, der schon. Gab es irgendwas, als ihr nach Deutschland gekommen seid, worauf ihr euch total gefreut habt?
Seid ihr erstmal in den Supermarkt oder war irgendwas, wo ihr euch erinnert, dass ihr dachtet, wow, das habe ich jetzt wieder? Ja doch, also ich muss sagen, das Einkaufen in Neuseeland, damit bin ich nicht so richtig warm geworden. Mit den Supermärkten dort, das genieße ich immer noch sehr, dass ich mich einfach besser auskenne, dass ich weiß, was gibt es alles und was kriegeankenese, zu dem ich immer gehe und das ist wirklich ein Riesenunterschied, weil das Angebot einfach so viel größer ist. Also an Salaten, an außergewöhnlichem Gemüse oder eigentlich ja hier normalem Gemüse, aber das habe ich jetzt halt dann wirklich ein Jahr nicht gegessen, sodass das. Was denn zum Beispiel?
Also zum Beispiel Mairübchen oder eben die unterschiedlichen Salate, also nicht nur Rucola und ich weiß gar nicht, wie die anderen heißen, also so Eichblattsalat und so Sachen, die es halt in Neuseeland nicht gibt. Ganz viele unterschiedliche Tomaten, obwohl ich habe teuer, dass ich das in Neuseeland nicht gekauft habe. Aber vieles gab es einfach nicht. Mehr fällt mir jetzt gerade. Also der Stand ist vollgepackt mit irgendwelchen Sachen. Das habe ich in Neuseeland selten erlebt. Da gab es eigentlich immer nur Brokkoli. Was gab es da noch so? Das gab nicht so viel. Kürbis, Brokkoli, Kürbis gab es einen sehr leckeren, aber Brokkoli und Erbsen, Bohnen, so standardmäßig und alles was ein bisschen besonders ist, gab es nicht. Ich glaube ihr habt auch Brot gebacken in Neuzeeland, oder? Ihr hattet einen Sauerteig, habt ihr den noch? Und ich muss tatsächlich gestehen, dass selbst mein selbst gemachtes Regal vom Center for Fine Woodworking nicht mitgekommen ist, weil wir einfach nicht genügend Gewicht hatten.
An dieser Stelle spiele ich mal kurz ein, wie du noch ganz steif und fest behauptest, natürlich kommt das Regal mit. Geht das mit nach Hamburg? Ja, natürlich. Das kann ich ja nicht hier lassen. Und wenn ich dafür tausende von Euro zahlen muss oder Dollar. Du hast ein bisschen deine Liebe zum Woodworking entdeckt. Ja, traumhaft. Also mit Holzarbeiten ist total cool. Es macht richtig Spaß. Hast du irgendwas Neues entdeckt, Conny, in Neuseeland für dich? Du warst ja schon wirklich oft da. Du warst das erste Mal wirklich alleine in Neuseeland nach dem Studium.
Ihr ist mit deinem Mann hin, ihr habt geheiratet, ihr seid mit euren Kindern in Elternzeit hin. Und dann jetzt wieder. Also du hast eine ganz lange Geschichte mit Neuseeland. War irgendwas bei der Familienauszeit jetzt, was dazu kam? Das Schwimmen. Und da ich echt bei geblieben. Also das mache ich nach wie vor mit dem Kraul. Stimmt ihr habt ja einen Schwimmkurs gemacht, weil in Neuseeland eben nicht Brustschwimmen gemacht wird, sondern gekrault und diese Schwimmkurse gibt es auch für Erwachsene. Darüber haben wir gesprochen. Ja. Ihr seid ja beide Lehrerin. Als ihr jetzt
zum ersten Mal in der Schule wart, seid ihr da als ein anderer Typ wiedergekommen oder wart ihr so wie immer? Also ich glaube tatsächlich, dass ich ein Stück weit schon immer in die Richtung war. Also so ein bisschen entspannter und versucht habe den Kindern keinen Stress zu machen. Aber es war schon noch mal viel ausgeprägter, würde ich sagen, als vorher. Und ich habe auch, ich habe echt ein Weilchen gebraucht, bis ich mich wieder so an den Schulalltag gewöhnt habe. Ich hab das echt gemerkt und bei meinen Kindern war das auch ein bisschen so. Also so nach einem halben Jahr hatte ich das Gefühl, okay, jetzt bin ich wieder richtig drin. Am Anfang musste ich erstmal echt, ich war echt auch insgesamt so mit allen ein bisschen langsamer als sonst, also ich weiß gar nicht, ob es mit Neuseeland zu tun hat nur oder einfach damit, dass man wirklich ein ganzes Jahr nicht gearbeitet hat.
Ich war ja froh, dass überhaupt dieser Zeitpunkt kam, wo ich auch in Neuseeland saß und dachte so, jetzt kann ich auch mal wieder arbeiten, jetzt muss mal wieder was Produktives her, irgendwie jetzt auch genug frei gehabt irgendwie. Ich versuche einfach, dass die Kinder ein bisschen weniger Stress haben. Das ist meiner Meinung nach immer noch viel zu viel Stoff, viel zu viel Pensum, viel zu viel Schule. Mein Sohn hat einen Stundenplan, da fällt einem nichts mehr zu ein. Ich glaube, wir machen unsere Kinder kaputt.
Und ich versuche zumindest, da wo ich wirken kann, das ein bisschen zu reduzieren. Kuni, kannst du dich an deinen ersten Arbeitstag erinnern? Das war ein sanfter Einstieg, weil wir einen Kollegiumsausflug hatten. Von daher war es ganz nett. Ja, du merkst halt, wer sich dafür interessiert und wer nicht. Und das, ja, man ist dann auch ziemlich schnell wieder so in diesem Alltag. Das war für mich auch eine kleine Herausforderung. Okay, der Alltag geht hier weiter. Bin jetzt halt wieder da.
Was haben die, die die nachgefragt haben, was haben die euch so für Fragen gestellt? Bei Lehrern und auch Freunden, da musste ich mich echt ein bisschen dran gewöhnen, da kam dann die Frage, wie war es? Also und damit habe ich mich sehr schwer getan. Was soll man denn darauf antworten? Also wie war es? Was hätten die Leute lieber fragen sollen? Ich weiß es nicht, konkreter, irgendwie was interessiert dich jetzt wirklich? Wie war es? Ist so eine große Frage, was ich kann darauf nicht antworten. Ich war über neun Monate weg. Bitte frag mich gezielter.
Wie war das bei dir, deine Klasse, was hat die gesagt? Frau Lehmann war wieder da? Mrs. Lehmann bin ich da, da bin ich nicht Frau Lehmann, sondern Mrs. Lehmann und die waren total interessiert und ich habe tatsächlich Fotos gezeigt. Ich habe auch ganz oft, also ich habe gerade jetzt noch mal wieder eine Klasse in Vertretung gehabt. Und dann, Frau Lehmann, Sie haben uns auch schon mal erzählt, dass Sie in Neuseeland waren. Und ich so, ja, habt ihr noch Lust? Wollt ihr noch ein paar Fotos sehen?
Ja, ja, natürlich wollen die Fotos ein bisschen Neuseeland-Fotos gucken und dann zeige ich halt die Wale und Delfine und Seelöwen und dann sind immer alle ganz begeistert. Ich habe richtig so ein kleines Fotoalbum gemacht für die Schüler und es gab wirklich ganz viele, die ganz interessiert waren und was ist und wie ist Schulhof eine Mutter, also nach der Schule auf mich zu und sagte so Frau Lehmann, wir haben jetzt meinem Sohn einen Floh ins Ohr gesetzt, wir müssen demnächst nach Neuseeland. Der hat so geschwärmt von ihren Fotos und so weiter und ich so, ja fliegen sie mal wart, Conny? Sie wurden dort 14 und 11. Anke? Milla war 12 und wurde 13 und Louis 16 und ist da 17 geworden.
Also wir waren gerade zurück, als er 17 wurde. Und was hat Neuseeland mit euren Kindern gemacht? Wie haben die sich verändert? Also bei meinen Kindern ist Neuseeland nach wie vor ein großes Thema. Gerade jetzt diese Woche hat Jakob abends zu mir gesagt, Mama, können wir irgendwann nochmal wieder nach Neuseeland gehen?
Also dieses Land ist immer, immer präsent. Nele hat sich jetzt gerade wieder nochmal damit beschäftigt, ob sie nächstes Jahr für ein oder für anderthalb Jahre nach Neuseeland gehen soll. Wie hat sich ihr Englisch verbessert? Ich denke, das hat sich verbessert. Also ich habe Nila ja nicht wirklich auch nicht in Neuseeland Englisch sprechen hören. Das hat sie irgendwie immer gut vermieden. Aber ich habe jetzt auch schon öfter von ihr Texte gelesen. Also ich könnte nicht so Englisch schreiben.
Also die kann das einfach. Anke, wie haben sich deine Kinder verändert? Ja, also meine Tochter Milla ist gerade, die ist echt, ich habe das Gefühl, die hat sehr viel Selbstbewusstsein daraus gezogen. Also Englisch spricht sie fließend. Ich habe eine amerikanische Freundin, die mit ihrer Frau letztens da war und die Frau spricht kein Englisch. Äh Quatsch, eben easy ins Englische geswitcht und hat alles auf Englisch erzählt und ich saß da und dachte, wie cool ist denn das.
Und sie ist auch jetzt, also wenn sie Vokabeln lernt und so, das fällt ihr alles so leicht, weil sie einfach so viel mehr versteht und dieses Grund drumherum einfach dieses ganze Wissen angehäuft hat, sodass es ihr wirklich sehr, sehr leicht fällt und es ihr auch viel mehr Spaß macht dadurch natürlich. Sie hat, witzigerweise hat Conny die Frage gestellt im Auto und hat irgendwann gesagt, so Milla, wenn wir zurück nach Deutschland gehen, was nimmst du denn mit, so was hat dir dieses Jahr eigentlich gezeigt? Und dann hat meine Tochter tatsächlich gesagt,
ich weiß jetzt, dass man überall Freunde finden kann und das fand ich so beeindruckend. Also ich meine, die war zwölf, die hat anderthalb Wochen, hat sie ein bisschen Schwierigkeiten gehabt und danach ist die fröhlich in die Schule gegangen. Und sie hat Freunde gehabt, die waren ständig unterwegs, die haben sich verabredet und so dieses Gefühl, dass sie in der Lage ist, auch woanders irgendwie, wo sie niemanden kennt, neue Leute kennenzulernen. Luis hatte vorher schon, glaube ich, echt recht gut Englisch gesprochen, aber der hat natürlich auch nochmal viel mehr Vokabular und so dazu gelernt. Was ich so schön finde und beeindruckend, also durch unsere Zeit in Nelsen ist dieser
Ort irgendwie wie so eine zweite Heimat. Also die Kinder schauen jetzt auf diese Weltkarte und wissen, dort auf der Südinsel, dort ist eine kleine Stadt. Und dort weiß ich, die ist wunderschön und dort fühle ich mich zu Hause, dort habe ich Menschen, die ich kenne. Und also ihre Welt ist irgendwie so ein bisschen größer geworden und das ist einfach ein tolles Gefühl für die beiden. Ja. Und sagt mal Thema Geld. Klar gibt man auch in einem Jahr in Deutschland Geld aus, wenn man hier lebt und essen muss und was nicht alles. Aber so eine Familienauszeit ungefähr pro Jahr 80 bis 100.000
Euro. Bereut ihr, dass ihr so viel Geld für dieses Jahr ausgegeben habt? Auf keinen Fall. Ich würde sofort wieder machen. Es hat sich allemal gelohnt in jeder Hinsicht. Also das war so ein besonderes, wundervolles Jahr, auch für uns als Familie nochmal. Das würde ich jederzeit wieder machen. Ich natürlich auch, ich kann nichts, ich kann nichts anderes dazu sagen. Also jederzeit, immer wieder. Was hat das als Familie mit euch gemacht, Anke? Also Luis war ja 16 und ich hatte auch ein bisschen Sorge,
dass, also ich habe, ne Sorge hatte ich nicht, und ich hatte auch ein bisschen Sorge, dass, also ich habe, ne Sorge hatte ich nicht, aber ich habe so ein bisschen gedacht, naja der hat bald auch gar nicht mehr so Lust mit seiner Mama zu verreisen. Stimmt gar nicht, der war dieses Jahr mit uns in Frankreich. Irgendwie sind die Kinder anders. Also ich war glaube ich seit ich 14 war nicht mehr mit meinen Eltern im Urlaub, aber seine ganzen Freunde alle verreisen auch jetzt noch mit den Eltern. Und aber dieses Jahr Neuseeland, also erst mal, es hat uns total zusammengeschweißt.
Und wir haben als Familie gelernt, dass wir uns total gut aufeinander verlassen können. Und dass wir auch in einer fremden Umgebung, wo wir uns überhaupt nicht auskennen, super gut zurechtfinden und uns irgendwann ganz zu Hause fühlen. Und sag mal Conny, du hast so eine Liste liegen, Pro und Contra, was steht da drauf? Also wir hatten tatsächlich als Familie jetzt mal überlegt, sollen wir jetzt alles auf eine Karte setzen und vielleicht ganz nach Neuseeland gehen
und da hatten wir... Wirklich? Ihr überlegt ganz nach Neuseeland zu gehen? Also das ist immer mal wieder so in unserem Kopf auf jeden Fall und dann haben wir die Kinder zusammengerufen oder uns alle und wir haben gesagt so jetzt überlegt sich mal jeder pro und contra Neuseeland und dann treffen wir uns wieder und stellen uns das mal vor und ich habe jetzt hier zufällig noch die eine Liste von Nela, die anderen habe ich gar nicht mehr gefunden. Also auf der Pro-Liste steht. Genau, das hat Nela sich überlegt. Für Neuseeland spricht ein besseres Schulsystem. Die Schulzeit war für sie viel entspannter. Ja, meine Kinder sofort.
Also Mela überlegt tatsächlich auch, ob sie nach der 10. nochmal nach Neuseeland geht und da einen Abschluss macht. Längere Sommer, schönere Landschaft, nettere Menschen, gute Mountainbike-Strecken, das war etwas, was ihr sehr gut gefallen hat im Unterricht, also in der Schule. Bei ihr, das hatte sie ja auch gesagt im Podcast, sie vermisst die Schuluniform. Ich kann auch ergänzen, was ich jetzt hier vermisse. Ich vermisse Nelsen an sich als Stadt. Ich weiß nicht, die ist mir echt ans Herz gewachsen. Die Menschen natürlich, aber Neuseeland besonders, wie der Geruch. Ich weiß nicht, Anke, ob du das auch so empfindest, der Geruch in Neuseeland ist irgendwie ein anderer und das Licht. Also Geruch finde ich nicht so extrem, ist natürlich anders, aber das Licht finde ich
auch. Wir hatten jetzt gerade mal so einen Herbsttag, wo ich dachte,, jetzt ist es ja auch mal so ein bisschen so, wie es in Neuseeland manchmal ist. In Kroatien ist es übrigens auch ein bisschen mehr so wie in Neuseeland. Das Vogelgezwitscher ist auf jeden Fall unschlagbar in Neuseeland. Wir spielen an dieser Stelle einfach nur mal ein paar neuseeländische Vögel ein. Ja, jetzt bin ich auch schon... Contra. Contra, genau. Ronja, ihre beste Freundin, und Junila auch schon. Contra. Contra, genau. Ronja, ihre beste Freundin und Junila, die sind nicht da.
Kalte Häuser, klar. Die Omas sind nicht da. Wobei man sagen muss, kalte Häuser ernässen geht auch noch. Stimmt, genau. Nicht so gutes Essen hat sie hier noch draufstehen. Was hat sie denn noch?
Keine Länder zum Verreisen. Also man müsste dann schon ein bisschen weiterfahren, vielleicht Australien oder in die Südsee, aber so wie in Europa ist es natürlich nicht. Mein Zimmer wäre nicht da. Hat sie hier noch stehen? Ja. Also ihr hättet euch mit eurem Job einfach in Neuseeland beworben? Also für mich ist es jetzt glaube ich schwierig. Meine Englischkenntnisse sind einfach nicht so gut. Aber Lars als Ingenieur, der könnte da sicherlich was finden. Er hält auch immer noch die Augen auf. Also wenn sich da was ergeben würde, dann würden wir das durchaus mal versuchen. Anke.
Ich würde sagen, ich würde auch sofort zurückgehen. Tatsächlich. Das hat aber ein bisschen andere Gründe, glaube ich. Also einerseits merke ich, dass ich mitten in Nordensön in Hamburg nicht mehr so glücklich bin. Ich glaube, ich muss ein bisschen weiter raus. Das kann ich aber im Moment noch nicht, weil die Kinder einfach noch in der Schule sind. Also ich merke, ich hätte es gerne jetzt ein bisschen ruhiger. Das hatte ich natürlich jetzt in Neuseeland und ich hatte ja dieses traumhafte Haus, das ich mir aber sowieso überhaupt nicht leisten könnte, würde ich rübergehen. Für mich spricht ganz klar gegen Neuseeland, dass ich als
alleinerziehend in Anfangstrichen, also alleine mit Kindern, das nicht schaffen könnte finanziell. Also ich würde da keinen Job finden, wo ich mir irgendwie ein Haus mieten könnte oder sowas. Das funktioniert nicht. Dafür sind die Lebenshaltungskosten zu teuer. Also man muss schon wenn so zweit fahren oder eben jemanden haben, der einen super coolen Job hat und richtig viel Geld verdient. Dann bin ich ja jetzt mit meinem Lehrertum, also als Lehrer könnte ich da nicht einfach so arbeiten, da müsste ich noch mal eine Fortbildung über zwei Jahre oder sowas machen.
Ich könnte da sicherlich sowas wie English as a second language unterrichten oder so, also für Einwanderer oder sowas machen. Aber das ist, das sehe ich tatsächlich als Alleinerziehend sehe ich das ein bisschen schwierig an. Ich glaube, das geht nicht so gut. Deshalb kommt das für mich eigentlich gar nicht so richtig in Frage. Aber trotzdem, also so dieses Land, die Leute. Ich hatte sehr gute Freunde da. Das waren witzigerweise aber auch oftmals deutschstämmige Menschen, die einfach so ein bisschen, man tickt ja einfach doch ein bisschen anders als die anderen. Das heißt, ich hätte da genügend Leute gehabt, mit denen ich mich auch enger so anfreunden oder mit denen habe ich mich so eng angefreundet, dass ich mich da hätte wohlfühlen
können. Natürlich habe ich das hier viel mehr und meine Freunde hier würde ich auch vermissen, natürlich, wenn das nicht nur für ein Jahr wäre. Aber wenn ich eine Chance bekommen würde, würde ich gehen. Also ich könnte mir das gut vorstellen. Fürs Alter dann allerdings mit so medizinischer Versorgung etc. pp ist es noch mal wieder eine andere Geschichte. Da sind wir natürlich hier doch recht verwöhnt und da wüsste ich jetzt natürlich auch nicht, wenn ich da nicht mehr weiß, was für ein Vermögen auf dem Konto hätte, weiß ich nicht, wie gut ich da versorgt wäre. Zumal ich ja dann auch nicht
ewig lange da gearbeitet hätte und so weiter und so fort. Konni, du nickst? Ja, das stand jetzt hier nicht auf meiner Liste, war ja die von Nela, aber das hatte ich bei mir als Kontra. Daran erinnere ich mich. Die medizinische Versorgung, das ist echt zum Nachteil.
Ich glaube, ich würde das tatsächlich nochmal ein paar Jahre hinzufahren, nochmal ein bisschen länger da zu leben. Nicht nur ein Jahr, sondern auch so, wenn man dann angekommen ist, nochmal ein bisschen tiefer eintauchen und dann aber irgendwann mit dem Ziel wieder zurückzukommen. Ich weiß aber nicht, ob es einem dann hier noch gut geht oder nicht. Das kann ich nicht so genau sagen. Und sagt mal, wir haben ja, ich habe ja mit beiden von euch den Podcast aufgenommen und die Episode wurde ausgestrahlt. Wie war das dann für euch, als die Folge veröffentlicht wurde? Das war schön. Also wir waren ja dann zwei Monate zurück. Das war schon toll. Also ich höre die auch manchmal jetzt noch.
Das ist irgendwie wie so zurück in diese Zeit. Das ist so ein Sehnsuchtsgefühl dann auch für mich. Ich habe das alles noch mal erlebt. Das war das ganze Jahr noch mal in Kurzzusammenfassung. Ich habe tatsächlich jetzt auf dem Rückweg aus Frankreich, wir waren in Paris und dann sind wir aus Paris ganz früh gestartet und ich war müde.
Die Kinder haben sich ins Auto gesetzt und sind sofort eingepennt und ich so, wie gemein, ich muss jetzt hier wach bleiben. Und dann habe ich tatsächlich deine Podcasts angemacht und alle möglichen Folgen gehört. Und ich bin die ganze Zeit mit einem Grinsen auf der Autobahn gefahren, weil das einfach, ja, ich war in Neuseeland. Das war richtig toll. Da habe ich mich total drüber gefreut. Vielen Dank dafür nochmal. Ja, gerne. Ich habe sogar fremde Leute, die sich bei mir gemeldet haben und so weiter. Das fand ich sehr beeindruckend, sehr lustig. Fanden ich meine Kollegen, die meinten so Anke, jetzt wollen wir mal sehen, wie du das jetzt machst,
die so oft eine neuseeländische Art. Aber die haben alle gesagt, das war super schön und was für eine tolle Erinnerung, wie toll, dass du das machen konntest und so. Also das war super. gemeldet, die inspiriert wurden durch unsere Familien Ostzeit und die fliegen jetzt tatsächlich, die eine Familie fliegt am 26.09. jetzt nach Nelson. Als Familien Ostzeit? Als Familien Ostzeit und da habe ich natürlich dann auch noch so ein paar Tipps, also wir haben telefoniert, geskypt, die Kinder wurden noch interviewt.
Wahnsinn! Ja, total. Meint ihr, ihr werdet in naher Zukunft nochmal nach Neuseeland kommen? Also ich gehe davon aus, dass ich nach Jakobs 10. Klasse nach Neuseeland gehe. So für ein Jahr vermute ich auch wieder. Also das ist jetzt so unser Plan, wenn sich nichts anderes ergibt. Dass ihr nochmal eine Auszeit macht oder?
Noch eine Auszeit, dann hat Nele gerade ihr Abi, die ist dann fertig mit der 13. Jakob ist mit der 10. fertig und dann könnte er dort zur Schule gehen und da eventuell auch sein Abi machen und dann kommen wir nochmal zurück. Das heißt ihr spart da jetzt schon drauf? Ja, kann man so sagen. Ich kann mir höchstens vorstellen, dass ich nochmal in den Sommerferien rüberfahre und dann einfach in den sauren Apfel beicke mal was da so ist und würde da meine Freunde besuchen wollen und so weiter. Die haben auch schon gesagt, dass ich bei denen wohnen kann.
Wenn ihr jetzt Familien habt, die sich für eine Familienauszeit in Neuseeland interessieren, was gebt ihr denen mit an die Hand? Also mit der Schule, das war tatsächlich ganz einfach. Man muss einfach nur nachweisen, dass die Kinder in Neuseeland zur Schule gehen. Und da man sowieso vorher anfragen muss, ob die einen Platz haben und dann kriegt man eine Bestätigung, dass sie einen Platz haben und mit dieser Bestätigung geht man dann zur deutschen Schule und dann wissen die, aha, die Kinder gehen zur Schule, dann ist das in Ordnung und dann kann man
die aus der Schule nehmen. Das war jetzt viel einfacher, als ich es mir eigentlich vorgestellt habe. Nicht so viel nachdenken, es wird alles gut, mach's einfach. Aber sich einfach rechtzeitig auf der Internetseite informieren, was brauche ich eigentlich alles für Nachweise, wie kann ich die darüber schaffen, Tipp, dass man WISE irgendwie benutzen sollte, um irgendwelche Überweisungen zu machen, also diese App, mit der man wesentlich günstiger Geld transferieren kann. Alles andere ergibt sich eigentlich.
Und wenn ich jetzt noch mal gehen würde, würde ich auch gar nicht unbedingt. Doch, ich würde für den Anfang auf jeden Fall ein Haus mieten oder irgendeine Bleibe. Aber ich würde mich dann da vor Ort in Ruhe umgucken. Einfach damit man weiß, was man hat und nicht die Katze im Sack kauft, so ungefähr. Und auch ein Tipp, wenn ihr ein Interview in unserem Podcast hört, schreibt mir und ich frage, ob das okay ist, die E-Mail weiterzugeben und so kann man ja auch
direkt die Leute fragen. Habt ihr noch heute, dass ihr verfolgt, was in Neuseeland so passiert? Also bei uns verfolgt das Lars so ein bisschen, der guckt auch neuseeländische Nachrichten oder liest da auf der Homepage. Ich habe nur meine Nelson App immer noch auf meinem Handy und die Wetter App. Hier ist das Wetter in Nelson. Oh ja, da habe ich auch alle drauf. Ich habe von der ganzen Südinsel habe ich noch alle. Und dann so, oh guck mal in Neuseeland ist es gerade so und so.
Wie ist denn das Wetter gerade? Könnt ihr mal gucken? Also gerade ist es, hier ist ja der Herbst angekommen, heute ist der 15.9. Neusten 9 Grad und es soll noch mal richtig kalt werden, hat Johanna gestern oder so geschrieben. Guck doch mal danieden bitte. Und sagt mal, was sind Sachen, die ihr überhaupt nicht vermisst? Muss ich erstmal nachdenken. Ich vermisse es nicht, dass Cafés schon 15 Uhr schließen. Also Däniden hat 11 Grad, 7, 14, 15, naja. Aber nachts wird es noch recht frisch. 2, 1 Grad.
Und Regen hast du auch ein bisschen in Däniden. Also in der ist ein immer besseres Wasser als Antonin. Auf jeden Fall. Also, was ich gar nicht vermisse, ja, da stammt diese Kaffees und so, aber ich gewöhne mich da, ich habe mich daran gewöhnt. Ich fand das dann am Ende gar nicht mehr, wenn man dann weiß, wie es läuft.
Die machen eher auf, weil hier machen sie ja sehr spät auf in Berlin. Neuseeland kriegst du immer recht früh einen Kaffee. Ja und die, naja, das hatte ich schon gesagt, die kalten Häuser vermisse ich nicht. Das ist eigentlich das Einzige. Man kann sich, finde ich, auch die kalten Häuser hier gar nicht mehr so vorstellen, weil, also wie gesagt, mit den Fenstern, du sitzt ja in Deutschland nie am Fenster und denkst dir, oh, ich muss jetzt den Vorhang. Ja, mir ist auch total heiß hier. Nein, aber das ist tatsächlich, also ich habe mich sehr an das Bauernhaus meiner Oma erinnert. Auch so generell mit der Wärme. Also die hatte auch immer nur die Stube, wie es bei ihr hieß, warm.
Und dann abends wurde die Tür aufgemacht, damit auch ein bisschen Wärme dann noch ins Schlafzimmer kam. Aber man hat eigentlich frisch und kühl im Schlafzimmer geschlafen. Und so war das auch in Neuseeland. Also ich habe mich so 30 Jahre oder so zurück oder vielleicht noch ein bisschen länger zurück versetzt gefühlt in Neuseeland. Und dass die wirklich nur noch einfach, also dass die einfach verglaste Fenster haben, fand ich sehr beeindruckend.
Hat mich auch ein bisschen irritiert, also auch gerade so was umwelttechnisch und so weiter, das gerade alles so abgeht. Ich meine mit Holz heizen ist ja auch nicht gut für die Umwelt. Ein Jahr Neuseeland, gibt es da noch abschließend was zu sagen, wo ihr sagt, man das hängt mir wirklich noch nach oder da denke ich schon noch öfter mal dran. Also was ich tatsächlich gedacht habe, ist, als jetzt klar war, dass das erste Jahr hier in Deutschland rum ist und wie schnell das vergangen ist und wie wenig man eigentlich davon mitgekriegt hat, also so dieser Alltag, da habe ich gedacht, ey, das Jahr in Neuseeland war so lang, wir haben so viel erlebt und es waren so viele Eindrücke und man hat das viel
mehr wahrgenommen und sich viel mehr Zeit genommen. Natürlich hatte man auch viel mehr Zeit, aber das war so vom Erlebnis, wie viel Zeit man hat und was man so alles mitgenommen hat, war das viel intensiver als dieses Alltagsjahr und mich hat das ein bisschen erschreckt und ich habe gedacht so, oh man muss hier echt aufpassen, weil einem die Jahre um die Ohren fliegen und auf einmal ist man ganz alt und man hat nichts mehr gemacht und nichts mehr so richtig wahrgenommen. Das empfinde ich auch so, also es war irgendwie eine ganz besondere Zeit, viel intensiver als Familie. Also das hat vielleicht gar nicht
unbedingt was mit Neuseeland zu tun. Ich habe mal irgendwo gehört, wenn du ein Date hast, dann sollst du zu drei Locations gehen. Also dafür die Suppe hin, dafür das Dessert oder dafür die Hauptspeise. Weil wenn du dieselbe Zeit an einem Ort sitzt, in einem Restaurant, auch wenn das genauso lange ist, viele Erlebnisse und du fühlst, dass die Zeit einfach länger ist. Ich habe manchmal den Eindruck, hier sind auch gerade so ältere Menschen eher unzufrieden, so nehme ich es wahr, oft so grummelige Menschen und das habe ich in New Zealand nicht so erlebt. Da habe ich freundlichere, auch ältere Menschen einfach so wahrgenommen.
Also ich habe tatsächlich einen Camping Tisch von einem älteren Herrn in Nürsing ein bisschen weiter raus gekauft und der war uns total, also wie das dann so ist, eine Tür und so steht immer alles offen, wir sind Milla und ist mit mit mitgekommen, sind wir mit unserem Camper Van vorgefahren und dann haben wir, er war da draußen schon am werkeln, also wir hatten uns natürlich verabredet und dann kamen wir auf ihn zu und dann hat er total ach und wo kommt ihr denn her und seine Frau ist noch dazu gekommen und total interessiert und freundlich und offen. Aber auch natürlich er muss ja auch nicht wirklich vorsichtig sein, weil es das nicht wirklich gibt, dass ältere Menschen da übers Ohr gezogen, also über die Ohren, wie heißt es nochmal?
Übers Ohr gehauen. Übers Ohr gehauen werden, genau. Nicht gezogen, sondern gehauen werden. Danke dir. Aber zum Schluss kam schon irgendwie, es kam nochmal ein Satz, der ist mir echt, der ist mir stecken geblieben. Guck, dann fand uns total nett und fand auch Miller total süß und so weiter. Und dann meinte ich so, ja, ist das echt wirklich schön, wir uns gefällt es richtig gut hier, aber es sind auch ja viel, viel weniger Leute als in Deutschland oder so habe ich sowas ähnliches habe ich gesagt und er so, ja, ja, it's true and we like it that way, we would like to keep it that way. Also da habe ich mich schon fast wieder ein
bisschen ausgeladen gefühlt, so für ein Jahr okay, aber eigentlich wollen wir auch keine neuen Leute dazu haben, wir wollen das so behalten, wie es ist. Fand ich ein bisschen grenzwertig. Das war so das einzige, wo ich dachte so, okay, sagst du mir jetzt gerade, dass du eigentlich doch nicht willst, dass ich hier bin? Oder war das einfach nur so generell? Ah, jetzt habe ich noch was vergessen.
Sag mal. Ich habe hier in Hamburg, also in der Nähe von Hamburg, einen Hackerkurs gemacht. Das ist ein Mauri, der aus Neuseeland jedes Jahr hierher kommt und diese Hacker, also man kann dann diesen, das ist ein Heilungshacker von seiner Großmutter und er hat von seinem Stamm die Erlaubnis das zu machen, wenn ich jetzt Stamm richtig sage,
von seinem, ja ich glaube es richtig. Und das war so eine beeindruckende Erfahrung. Und das ist ja nicht nur ich, ich hatte ja auch keine Ahnung. Ich wusste natürlich, was ein Hacker ist und ich habe in Neuseeland auch einen Hacker gesehen und so weiter. Und die Oblax haben das ja irgendwie auch natürlich weltbekannt gemacht im Grunde genommen. Aber das war eine total spirituelle und sehr beeindruckende Erfahrung. Das war richtig toll.
Kannst du davon noch was singen? Kannst du noch was von dem Hacker? Nee, ja, ich kann den Hacker noch, aber es ist tatsächlich so, dass wir das nicht weitergeben dürfen. Also man darf das nur in dem geschützten Rahmen dieses Workshops machen. Und man kann eine Ausbildung machen. Man kann sich ausbilden lassen. Also,
was der sich eigentlich zur Aufgabe gemacht hat, ist, er hat überlegt, dass wir hier irgendwie unsere Wurzeln verloren haben. Und er hat das ganz eindrücklich erklärt. Er hat gesagt, also sie haben in Neuseeland ungefähr, das ist 200 Jahre her, dass denen alles genommen wurde. Die durften ja nicht mehr. Sein Vater wurde geschlagen, wenn er Mauri gesprochen hat. Und dann ist das ja umgekippt, also hat sich das wieder ein bisschen gewandelt und es ist ja etwas offener der maurischen Kultur wieder geworden.
Dann haben die Mauris sofort angefangen und haben maurische Schulen gemacht, sodass die Kinder wieder Mauri lernen und wieder ihre Herkunft sozusagen nicht verlieren. Und er sagt, das waren nur 200 Jahre, die sie im Grunde genommen, ja, ich sag jetzt mal salopp unterdrückt wurden und ihre Sprache nicht mehr sprechen durften und so weiter. Und hier bei uns, sagt er, hat er das Gefühl, das ist das schon viel, viel länger. Und er möchte mit diesem Heilungshacker uns praktisch wieder zu unseren Wurzeln zurückbringen. So dieses
wer sind wir eigentlich? Auch als Volk und wo wollen wir eigentlich hin? Und unsere Spiritualität, die wir mit Sicherheit hatten. Und also ich glaube, wir haben ganz viel durch die Hexenverbrennung, haben wir ganz viel Kulturgut auch verloren. Also nicht nur das Wissen um Kräuter und so weiter, sondern auch, die haben noch eine andere Aufgabe gehabt, so diese Verbindung mit dem Universum im Grunde genommen. Ich bin dahin gegangen und die haben, das darf ich, sowas darf ich glaube ich erzählen, die haben dann gefragt, warum wir eigentlich da sind, warum wir eigentlich Hacker lernen wollen.
Dann saß ich da und ich so, ja ich weiß das gar nicht so genau, warum ich, also erstmal natürlich, weil ich in Neuseeland war und weil ich eigentlich in Neuseeland immer Kontakt zu den Mauri herstellen wollte und das aber nicht so viel. Und die sind ja immer so sehr, auch in ihren Familien, es ist nicht so leicht, da irgendwie Kontakt zu bekommen. Und Luis und Milla hatten leider keine, die hatten wohl auch Mauris in der Schule, aber nicht so, dass sie mit denen in Kontakt gekommen sind. Das wäre wahrscheinlich die einzige oder die gute Möglichkeit gewesen,
da irgendwie reinzukommen. Und dann saß ich, irgendwann saß ich da, und es kam wie so ein, ich bin hier, weil ich mich mit meinen Ahnen verbinden will. Ich brauche irgendwie einen Weg. Irgendwie habe ich da was verloren und ich habe das Gefühl, dass das über den Hacker
geht. Und das war total beeindruckend und das war wirklich, es war so ein längeres Wochenende. Fantastisch, super cool. A. Ich finde das auch hier immer so schwierig in Deutschland den Hacker zu erklären, weil oft wird das ja übersetzt als Kriegstanz. Der Gegner wird eingeschüchtert. Dann zeigst du bei Youtubers und dann sehen alle nur starke Männer Zunge raus. Kann man hier gar nicht greifen so richtig? Und in Neuseeland wird es ja wirklich auch so zerstärkt. Ein Kind verlässt die Schule, kriegt einen Abschiedshacker.
Es wird geheiratet, es wird ein Hacker von den Freunden gemacht. Das ist ja so viel mehr, als irgendwie nur den Gegner einzuschüchtern. Aber ich finde das total schwer, das in Deutschland auch zu vermitteln. Was ist ein Hacker? Ja, also es ist tatsächlich so, dass ich mich ein bisschen ärgere, weil in Neyland am Neyland College gab es eine Hacker-Klasse. Wenn ich gewusst hätte, wenn ich vorher gewusst hätte, was der Hacker eigentlich ist und was das macht, dann hätte ich mir sehr gewünscht, dass Milla, sie hatte
sogar eine Freundin, die in dieser Hacker-Klasse ist. Und die haben auch, also Neyland hat ja dann auch unterschiedlichste Varianten, wie sie irgendwie Sachen vorführen und so weiter und so fort. Und dieses Mädchen, die hat mit ihrer Klasse dann diesen Hacker auch aufgeführt. Und man hat wirklich, man hat gesehen, was für eine Stärke da auf einmal in diesen Kindern war. Und die Jungs mit Oberkörper frei und so weiter, das würde ja sonst irgendwie keiner gerne freiwillig machen. Die haben das so, also das war wirklich, ich kriege richtig ein bisschen Gänsehaut, weil die das so gelebt haben und die haben da auf der Bühne diesen Hacker
getanzt und man hat diese Verwandlung gesehen, was da auf einmal für Kraft und Energie in diesen Kindern steckte. Das war sehr beeindruckend, da habe ich mich ein bisschen geärgert, dass ich das leider nicht vorher wusste. Das ist ein spannendes Thema. Finde ich sehr schön, dass du das gemacht hast. Ich danke euch für das Gespräch, dass wir nochmal zurückgeblickt haben auf ein Jahr wieder in Deutschland. Sehr gerne, das war sehr schön. Ich blicke immer gerne zurück. Ich auch, gerne.
Transcribed with Cockatoo