HOLY SHEEP - Neuseeland

Jenny Jakobeit

5 Monate Künstlerresidenz & Familienauszeit in Neuseeland (Kawakawa)

18.04.2025 85 min Jenny Jakobeit

Zusammenfassung & Show Notes

Herzlich willkommen zum deutschsprachigen Neuseeland-Podcast „Holy Sheep Neuseeland“!
Mein Name ist Jenny Jakobeit, ich bin Fernseh-Autorin und habe vor 3,5 Jahren diesen Podcast ins Leben gerufen. Mittlerweile gibt es über 150 Episoden.

Wenn ihr nach Neuseeland ausgewandert seid, eine Reise plant oder euch einfach zurückträumen wollt – seid ihr hier genau richtig.

Macht’s euch gemütlich, heute gibt’s eine verhältnismäßig lange Folge – und eine Menge erste Male.

Wir haben das erste Mal eine Künstlerin, genauer gesagt eine Musikerin, zu Gast: Nora
Wir haben das erste Mal jemanden, der unsere Titelmusik live auf verschiedenen Instrumenten einspielt.
Wir reisen zum ersten Mal nach Northland.
Und wir sprechen darüber, wie eine Artist Residency abläuft.
So viel schon mal erklärt: Künstler:innen leben für eine bestimmte Zeit an einem Ort, widmen sich dort ihrer Kunst und präsentieren diese im Gegenzug für eine kostenlose Unterkunft der Öffentlichkeit.

Nora, ihr Mann Jonas und die beiden Söhne Juri und Jelle leben für drei Monate in Kawakawa, einer kleinen Stadt im äußersten Norden der Nordinsel.

Genau hier kaufte sich 1973 Hundertwasser ein vier Quadratkilometer großes Grundstück.
Auf seiner „Insel der verlorenen Wünsche“ pflanzte er bis zu seinem Tod mehr als 100.000 Bäume.

51 Jahre später kommen Nora und Jonas nach Kawakawa, um sich künstlerisch mit diesem besonderen Ort auseinanderzusetzen. 
Diese Episode ist für alle spannend, die sich für folgende Themen interessieren:
Kunst, Familienauszeit, Maori-Kultur, das neuseeländische Schulsystem, Vanlife, Housesitting und Naturschutz in Neuseeland. Aber wir sprechen auch über die Lowlights im Alltag – denn nicht alles ist immer nur schön.

Kontakt mit Nora & Jonas:
Nora

website: https://norahansen.de
insta: https://www.instagram.com/noralafagotista

Jonas
website: https://pixelsix.net
insta: https://www.instagram.com/pixelsixnet
mastodon: https://troet.burg-halle.de/@jonashansen

Hier könnt ihr den AUDIOWALK in Neuseeland hören

Interessante Links über Wetlands:
https://www.stats.govt.nz/indicators/wetland-area
https://climateandnature.org.nz/solutions/new-zealand-ecosystems/wetlands
https://www.youtube.com/watch?v=HlZvDGQIEQg
 
Themen aus der Sendung:
 
Noras Mikrofon für die Audiowalks:
Soundman OKM II Klassik Solo (binaural)

360 Grad Kamera von Jonas: Insta 360 x 3

(Affilate Link: Ein Weg unseren Podcast zu unterstützen. Wenn du über diesen Link einkaufst, bekommen wir eine kleine Provision, für dich ändert sich der Preis nicht)

Hier hat die Familie „Housesitting“ gemacht. Die filzenden Zwillinge aus der Schweiz
in einer Doku vom SRF.

Białowieża-Urwald in Polen 


Noch mehr Epsioden über "Familienauszeit in Neuseeland":

Conny, Lars, Nele und Jakob: Familienauszeit in Nelson
Webseite / Spotify / Apple Podcast

Eine Lehrerin aus Hamburg im Sabbatical
mit ihren zwei Kindern
Webseite / Spotify / Apple Podcast

Ein Schuljahr in Neuseeland mit Cosma
Webseite / Spotify / Apple Podcast

Wiedersehen in Berlin - wie geht es Conny und Anke 1 Jahr nach der Familienauszeit
Webseite / Spotify / Apple Podcast

Unser Werbepartner dieser Folge:
Study Nelson. Eine Bildungsberatungsagentur in Nelson auf der Südinsel Neuseelands.

Webseite Study Nelson
Instagram Study Nelson


Wenn ihr im Antragsformular "Holy Sheep" eingebt, bekommt ihr 100 Euro Rabatt.
 


 

Transkript

erste Mal eine Künstlerin beziehungsweise eine Musikerin zu Gast. Nora hat mir eine E-Mail geschrieben und gesagt, wir machen gerade eine Familienauszeit in Neuseeland, aber wir machen das ein bisschen anders als gewöhnlich. Tatsächlich fand ich die Geschichte von Anfang an gleich spannend und ein paar Wochen später sitzt die gesamte Familie bei uns im Gewächshaus in Däniden, denn genau hier leben wir und nehmen wir auch unsere Interviews auf. Wir haben das erste Mal jemanden, der unsere Titelmusik dieses Podcast auf verschiedenen Instrumenten spielt. Wir gehen das erste Mal nach Norrland. Noras Mann ist auch Künstler und sie machen in Kawakawa eine Artist Residence gemeinsam mit ihren beiden Söhnen. Genau hier kaufte sich auch in den 70er Jahren Hundertwasser ein 4 Quadratkilometer großes Grundstück. Auf seiner Insel der verlorenen Wünsche pflanzte er bis zu seinem Tod mehr als 100.000 Bäume. 51 Jahre nach Hundertwasser kommen Nora und Jonas nach Kawakawa, um sich künstlerisch mit diesem besonderen Ort auseinanderzusetzen. Diese Episode ist für alle interessant, die sich für Kunst, Familienauszeit, die Maori-Kultur, das Schulsystem, Vanlife, Housesitting und Naturschutz in Neuseeland interessieren. Also da ist ganz viel drin und da sind auch ganz viele neue Gedanken drin, wie ich finde. Und wir besprechen aber auch am Ende ein paar Lowlights in Neuseeland, also Dinge, die vielleicht nicht so gut gelaufen sind oder anders waren als erwartet. Und weil wir selten eine ausgebildete Musikerin zu Gast haben, gibt es heute eine ganz besondere Titelmusik, denn kurz vor dem Interview sitzt die ganze Familie bei uns im Wohnzimmer und Chris und Nora sind im Kinder-Piano-Zimmer und ich bitte Nora auf der Blockflöte unserer Kinder und dem Klavier unsere Titelmusik zu spielen. Ungeprobt und ganz spontan. Ihr hört da schon mal die ersten Töne von Nora. Ganz am Ende dieser Episode, da hört ihr genau diese Melodie mit einem Barockfagott, einem historischen Instrument, das nur wenige Menschen überhaupt spielen können. Aufgenommen haben wir das Gespräch im Januar 2025 und es gibt in dieser Episode auch ganz viele Hörgeschenke, also Live-Mitschnitte aus Neuseeland, dass ihr wirklich das Gefühl habt, ihr seid heute so ein bisschen mit dabei hier in Aotearoa, Neuseeland. Ganz viel Freude mit dieser Episode. Wir sitzen im Gewächshaus und wir sind gerade fünf Personen, was eine ziemliche Herausforderung ist für ein Gespräch. Aber vielleicht stellt ihr euch einmal kurz vor. Ja, also ich bin Nora, ich bin mittlerweile 47 Jahre alt. Ich hatte hier einen Neuseeland-Geburtstag. Einen Tag vor Weihnachten? Ja, genau. Was jetzt mein allererster Sommergeburtstag war, was auch mal schön war. Jetzt konnten wir richtig mal was draußen machen. Ich bin freischaffende Musikerin. Ich spiele Fagott. Kannst du mir das Instrument einmal schon mal erklären? Ein Fagott ist ein Holzblasinstrument. Das ist relativ groß. Deswegen spielt es eher Bass- und Tenorlage. Genau, und es ist ein Doppelrohrblasinstrument. kleines Mundstück da draufstecken, quasi der der große Bruder von der Oboe. Bei Peter und der Wolf ist das der Großvater. Peter und der Wolf ist ein musikalisches Märchen für Kinder, das der russische Komponist Sergei Pokorjev im Jahr 1936 geschrieben hat. Es wurde ursprünglich für das Orchester komponiert und soll Kinder die unterschiedlichen Instrumente eines Orchesters näher bringen. Jede Figur der Geschichte wird eben von einem anderen Instrument dargestellt. Herzlich willkommen im Podcast Jonas. Hallo, ich bin Jonas. Ich bin 46 Jahre alt und habe eine Professur in Halle an der Burg Kiebichenstein der Kunsthochschule da im Bereich Multimedia VR Design. Jonas, du bist ein Professor. Genau. Hättest du mir ganz anders vorgestellt, so einen Professor. Ja, Professoren sind ja eigentlich auch nur, es ist ein Beruf, also es ist jetzt nicht ein Titel wie ein Doktor oder so was. Den habe ich leider nicht. Ich habe einen Master gemacht. Also es ist ein Beruf, den man an einer Universität, Kunsthochschule oder Fachhochschule hat. Trotzdem ein langer Weg dahin, bis man den bekommt, aber jeder kann den auch bekommen. Juri, du bist das älteste Kind. Ja, hallo, ich bin Juri, ich bin 13 Jahre alt, ich spiele gerne Basketball und auch Schlagzeug. Und dann haben wir hier noch Jelle. Herzlich willkommen im Podcast. Hallo, ich bin Jelle, 10 Jahre alt, das kleinste Kind. Damit euch die Hörer innen einmal kennenlernen, beschreibt doch mal euer Leben in Leipzig. Wie wohnt ihr da so? Wie lebt ihr da so? Was macht ihr da so? Also ich spiele in meiner Freizeit Klavier und ich habe auch mal Walk-Bi gemacht, mache ich jetzt aber nicht mehr. Und wir haben drei Etagen und ich habe ein eigenes Zimmer in der zweiten Etage neben Juri und wir haben drei Toiletten. Das ist ja toll. Und ich weiß, Toiletten sind auch noch ein Thema bei euch in Neuseeland. Das ist nämlich ein Highlight bei allen hier, oder? Bei dir auch? Ja, wir haben auch in Kawakawa, da kommen wir glaube ich später noch zu, eine Komposttoilette gemacht. Also Papa. Siehste, die Info hatte ich noch gar nicht. Da kommen wir gleich noch zu dem Ort. Das ist nämlich tatsächlich die berühmteste Toilette in Neuseeland. Und das ist jetzt nicht die Kompass-Toilette von deinem Papa, aber da ist noch eine andere berühmte Toilette, über die sprechen wir gleich. Also Toilette ist auf jeden Fall ein Thema. Beschreibt ihr mir noch mal euer Leben in Leipzig. Ja, wie er gesagt hat, wir haben tatsächlich ein großes Haus gefasst. Das ist eine Mietwohnung eigentlich, aber es streckt sich über drei Etagen. Wir haben ja vorher in Köln gewohnt. Da haben wir in einer 60-Quadratmeter-Wohnung gewohnt, wo Jonas und ich zu zweit eingezogen sind und plötzlich waren wir zu viert und es war einfach kein Raum und auch keine Möglichkeit, das zu ändern in Köln. Und dann kam eben Jonas Professor in Halle und dann haben wir halt in Leipzig gedacht, oh wow, hier können wir noch ein bisschen Platz haben für fast das gleiche Geld und das genießen wir jetzt sehr. Aber tatsächlich jetzt so durch diese Erfahrung hier, so ein bisschen minimalistischer zu leben, glaube ich, wird das perspektivisch sich auch ändern. Also spätestens wenn die Kinder aus dem Haus sind, haben wir glaube ich auch das Bedürfnis wieder down to size. Aber tatsächlich diese drei Toiletten Sache, das ist was sehr Schönes in einer großen Familie. Das war eben in Kawa Kawa so ein Thema, weil wir da dann im Endeffekt zu sechst in einem Haus gewohnt haben mit einer Toilette. Und deswegen kam auch die Idee, noch so eine Kompostoilette in den Garten zu bauen. Ja, ich bin freischaffende Musikerin. Das heißt, ich bin entweder zu Hause, wo ich übe und meine Sachen vorbereite, oder ich bin komplett weg auf Reisen. Genau. Und Jonas muss immer nach Halle pendeln. Leipzig können sich vielleicht einige noch vorstellen. Ich glaube, Halle hört schon auf. Wie ist Halle? Schöner als wir gedacht haben, aus der Perspektive aus Köln heraus. Also Halle ist eine mittelgroße, ich glaube, es wird schon als Großstadt bezeichnet. Hat sehr, sehr viele Studierende, weil wir neben der Kunsthochschule, die eine der größeren in Deutschland ist, also wir haben über 1000, ich glaube 1200 Studierende mittlerweile, auch noch eine sehr große Uni, die MLU. Wie kamt ihr überhaupt auf die Idee, eine Familienauszeit zu machen, also dass ihr einfach mal weg wollt als Familie? Also bevor wir als Familie den Beschluss gefasst haben, war zunächst erstmal der Beschluss von mir, dass ich die Chance habe, ein forschungsfreies Semester zu nehmen. Das ist als Professor wirklich die einzigartige Möglichkeit, innerhalb von zwischen fünf und sieben Jahren einmal ein Semester eine Pause zu machen und sich da auf die Forschung zu konzentrieren. Warum ist es Neuseeland geworden? Ein großer Vorteil war natürlich, dass wir dachten, ein englischsprachiges Land bietet sich sehr an. Neuseeland war in gewissen Sinne schon auch immer so ein Wunsch, das mal zu erkunden und gleichzeitig hatte ich ein, zwei Kontakte, die ich auch sehr gerne, wo ich den Kontakt wieder mit aufbauen wollte. Kannst du schon mal sagen, wer der eine Kontakt war, das ist das Pärchen, das du aus Holland kanntest? Das war Sonja und Sen und ich kannte vor allem Sonja. Das ist eine Künstlerin, mit der ich damals, als wir in Utrecht studiert haben, und wir kennen uns sozusagen schon seit dem Studium, hatten uns auch wieder verloren. Und als sie dann wieder uns orientiert haben auf Neuseeland, habe ich sie auf einer Mailing-Liste gefunden unter Medienkünstlern. Und da habe ich dann den Kontakt aufgenommen und hat sich das ergeben. Darf ich nur mal korrigieren? Jetzt hast du Utrecht gesagt, aber du hast mit Sonja in Leiden studiert. Hahaha. Also Noah, es ist gut, dass wir dich dabei haben. Es ist auch gut, dass du schon so lange dabei bist, weil wie lange seid ihr beide schon zusammen? Seit 1997. Also seit 28 Jahren, das finde ich schon erstaunlich. Ich war 19, Jonas war 18. Ich war noch gerade in meinem Abitur, als Nora war oder hat gerade ihr Abitur fertig gemacht und dann ich war noch mittendrin. Dann hat es sich auch so entwickelt bei uns, dass Nora relativ klar im Kopf hatte, sie will Musik studieren und damals war Blockflöte das wichtigste Instrument. Und da die beste Schule, auch für den speziellen Bereich Alte Musik, war Utrecht. Und Nora war dann relativ schnell nach einem halben Jahr weg und ist nach Utrecht gezogen. Mit ihrer Blockflöte? Mit meiner Blockflöte. Einigen Blockflöten. Ich musste dann noch meinen Zivildienst machen. Wir haben aber nie den Kontakt verloren. Und dann hatte Nora einen Flyer von einem Studiengang in Holland gefunden. Und dann hat sie mich überzeugt hinterher zu kommen. Hab ich ihn mir geholt. Darum ist es okay, wenn Nora sozusagen unsere Beauftragte hier ist. Wenn mal eine falsche Info kommt, Nora, du bist lang genug dabei, du warst dabei, du korrigierst das dann einfach. Und die Blockflöte aus dem Intro von der heutigen Folge ist natürlich auch von Nora. Aber das war, das ist eine anthroposophische Waldorf nicht eine Blockflöte, auf der ich studieren würde, sozusagen. Deswegen ist der Klang jetzt vielleicht ein bisschen schlicht. Ach, da ist ein großer Unterschied, ja? Oh ja, ja, doch sehr. Also sind die gar nicht so gut, die Instrumente auf der Waldorfschule? Ich möchte das jetzt nicht kritisieren. Nein, es ist einfach eine... das ist ja in der Fabrik hergestellt worden und ist einfach ein einfaches Instrument. Aber wenn man studiert, dann hat man schon handgebaute, spezielle Instrumente. Das ist ein bisschen anders. Was war, wie hast du dich mit Neuseeland auseinandergesetzt, dass es dann Neuseeland geworden ist? Also erst mal als Gesellschaft hat es mich irgendwie getriggert, seit die Jacinda Ardern irgendwie so ein bisschen auch in deutschen Medien mehr nach vorne kommen. Ich dachte so wow, das ist ja mega sympathisch und die hat viele Dinge ganz gut und richtig gemacht nach meiner Meinung. Hat dann auch in der, also mit dem Attentat von Christchurch ist mir positiv aufgefallen, wie sie darauf reagiert hat. Ja am 15. März 2019 vor mehr als sechs Jahren fand der schlimmste Terroranschlag in der Geschichte Neuseelands statt. Ein rechtsextremer Täter tötete 51 Menschen. Ich spiele euch Ausschnitte aus einer Rede von der damaligen Premierministerin Jacinda Ardern ein. Welcome here. Violence and extremism in all its forms is not welcome here. Sie sagt Rassismus existiert, aber wir dulden es nicht in unserem Land. Wir dulden keine Gewalt und keinen Terror in Neuseeland. Auch in der Corona-Krise so eine Ansprache hat sie gehalten, glaube ich, zu Ostern, wo sie die Kinder angesprochen hat. Ich dachte so Wahnsinn, warum macht das denn hier keiner bei uns? Also das war mir schon mal sehr sympathisch. Heute vor genau fünf Jahren richtet Jacinda Ardern sich in ihrer Ansprache direkt an die Kinder Neuseelands, denn diefee und der Osterhase, die arbeiten dann müssen wir verstehen, dass es im Moment ein bisschen schwierig ist, den Hase vielleicht überall hinzukriegen. Also sie sagt, die Zahnfee und der Osterhase, die arbeiten beide in systemrelevanten Jobs, aber im Moment wird der Osterhase auch von seiner eigenen Familie sehr gebraucht. Und deshalb sagt sie den Kindern Neuseelands, wenn der Osterhase in diesem Jahr nicht kommen kann, dann nur, weil es in diesem Jahr einfach sehr schwer für ihn ist überall zu sein. Irgendwer hat mal gesagt, ja in Neuseeland gibt es keine Natur, nur Wildnis und das habe ich gedacht, ja genau das ist das, was ich möchte in so einer Auszeit, weil in Deutschland ist ja schon alles sehr Kultur, Landschaft und dass die Wildnis aber nicht gefährlich ist, ist natürlich dann auch nochmal so ein Bonus dazu. Wie seid ihr das in der Praxis angegangen? Wie viel habt ihr gespart dafür? Gespart haben wir dafür jetzt nichts. Wir hatten ein bisschen was Gespartes und wir dachten auch, also dass das teurer werden würde. Es war jetzt nicht so, komm wir machen das jetzt auf total Low Budget. Dein Podcast hat uns sehr geholfen. Jonas hat den, glaube ich, gefunden und dann haben wir echt viel gehört und auch viel Anregungen gekriegt. Also ja, von House-Sitters zum Beispiel, das haben wir bei dir zum ersten Mal gehört. House-Sitting war bei uns Thema in der Episode vom 15. Dezember 2023. Beim House-Sitting passt ihr auf das Haus von jemandem auf und versorgt meistens auch die Tiere. Die Hausbesitzer können so Urlaub machen und ihr könnt umsonst wohnen und mal das Leben der Einheimischen leben. Ja, dann haben wir so ein bisschen angefangen zu researchen. Also unsere Idee war halt schon, dass Jonas musste ja ein eigenes Projekt machen. Da kann er nachher auch ein bisschen über sein Thema erzählen. Aber es hat halt auch was mit Umwelt und Naturschutz und so zu tun. Tatsächlich haben wir einen Ort gefunden, der heißt Wilderland. Das ist so eine Gemeinschaft, die so ein Land hat auf der Coromandel-Halbinsel. Und so Biolandbau betreiben und ein bisschen alternativer leben. Da hatten wir uns auch mit denen in Kontakt aufgenommen. Aber die Kiwis sind ja sehr unverbindlich. Und das war alles so ein bisschen, wo wir dachten, mal gucken, ist nicht so klar, ob das klappt. Aber wir hatten die Schule in der Nähe kontaktiert. Und die waren total streng. Die haben gesagt, bis April müsst ihr euch hier mit einem Bewerbungsschreiben bewerben und anmelden und so. Und dann, das passt halt nicht zusammen. Und dann, ja, haben wir uns ein bisschen weiter umgeguckt und dann hatten wir halt mit Sonja geredet, die sofort sagt, ihr kommt zu mir, ihr könnt hier wohnen uns um ihr Wetland kümmern. Das ist ja auch noch anders gekommen. Von der Vorbereitung war es dann natürlich für uns auch wichtig, dass wir einerseits einen Ort haben, wo ich und Nora halt auch gut arbeiten können und das Wetland war da in dem Sinne auch total spannend, weil es auch wirklich in einem gewissen Sinne im Miniaturformat ein Renaturierungsprojekt ist. Und das andere war natürlich, dass wir irgendwie in der Nähe eine Schule finden mussten. Das war natürlich sehr hilfreich, dass wir da einen Kontakt vor Ort hatten. Sonja hat dann für uns auch direkt die Schule in Kavakava, das ist der Ort, wo wir waren, kontaktiert. Sie war sehr offen und meinte auch sofort, überhaupt kein Problem. Das war auch schon ein halbes Jahr oder drei, vier Monate davor, dass wir dachten, okay, alles geregelt und dann haben wir aber von der Schulleiterin nichts mehr gehört. Mails kamen nicht, wir hatten das persönlich so abgesprochen und irgendwann dachten wir so, naja, jetzt müssen wir doch mal nachfragen und dann hatte Nora ein Telefonat. Wann war das? Das war tatsächlich nur ein paar Tage vor, bevor wir abgefahren sind, weil dieses it's going to be okay hat mir dann doch irgendwie dann nicht gereicht. Ich hatte ein super schönes Telefongespräch, das war einige Wochen vor, bevor wir abgereist sind. Das war total nett, so sympathisch, ich dachte, wie toll ist das denn? Ich meinte so, ne? Also Kawa Kawa ist halt 80 Prozent Maori Bevölkerung und die Schule ist auch zum größten Teil Maori und die Schulleiterin, glaube ich, auch Mauri. Und halt diese Kultur, ja, wir werden eure ganze Familie irgendwie mit begrüßen und euch mit ein in die Gemeinschaft einführen. Das war total schön. Dann war noch der Plan, dass ich dann eventuell Blockflöte da unterrichte als Coha. Coha ist dieses Geben und Nehmen. Also du gibst mir was, ich gebe was zurück und dann kann man eben sagen, dann gebe ich hier gratis Blockflötenunterricht dafür, dass ihr unsere Kinder nehmt. Es klang alles so ganz easy. Dann hat sie gesagt, ich kümmere mich drum und gebe euch dann die Bestätigung. Und dann kam wochenlang nichts. Und dann habe ich tatsächlich ein paar Tage vorher, ich glaube fünf Tage bevor wir abgereist sind, mit ihr nochmal telefoniert. Und dann kam raus, dass man in Neuseeland leider ein Permit braucht, also eine Lizenz, um internationale Schüler aufzunehmen, weil wir mussten ja auch Schulgeld bezahlen. Und die Idee ist, glaube ich, wenn du Schulgeld bezahlst, dann kannst du auch so einen Anspruch auf eine gewisse Qualität zurückbekommen und dann müssen sich Schulen halt darauf bewerben, dass sie das halt auch bieten können. Und das hat sie aber nicht gewusst. Sie war relativ neu als Schulleiterin und sie hat sich da eingearbeitet und hat das erst so richtig gemerkt, halt ein paar Tage bevor wir aus Deutschland abgefahren sind. Und dann war sie so, ja nee, sorry, ihr könnt maximal zwei Wochen kommen. Und das war ja nicht die Idee. Also eine der Hauptideen war ja, dass die Kinder mindestens einen Term da zur Schule gehen, dass sie da Englisch lernen und das wäre toll. Ein Schulaufenthalt in Neuseeland kann man selbst organisieren, aber wie ihr hört, läuft es nicht immer reibungslos. In diesem Fall waren Nora und Jonas als Eltern vor Ort. Doch wenn euer Kind allein an eine neuseelandische Schule gehen soll, habe ich genau den richtigen Ansprechpartner für euch. Werbung. Unser Partner in dieser Episode, Study Nelson, die Bildungsberatungsagentur, die euch rund um beim Schulaufenthalt in Neuseeland unterstützt. Bei Study Nelson bleibt alles in einer Hand. Das Team von 13 Mitarbeitenden sitzt direkt in Nelson auf der Südinsel. Hier gibt es keine Beratung von der Stange, sondern maßgeschneiderte Bildungsprogramme. Was macht Study Nelson so besonders? Sie finden die passende Schule neuseelandweit. Sie helfen bei der Fächerauswahl und der Gastfamilienvermittlung. Sie erklären die kulturellen Besonderheiten aus erster Hand und sie sind immer erreichbar für Eltern und Kinder, ob Probleme in der Schule oder in der Gastfamilie. Krankheit, Heimweh, sie sind da. Ich habe das Team bereits in Nelson besucht und sogar Interviews für diesen Podcast aufgenommen, noch lange bevor diese Werbepartnerschaft überhaupt zustande kam. Und ich packe euch die Folgen in die Episodenbeschreibung, denn da bekommt ihr einen sehr guten Eindruck, welche Menschen dieses Unternehmen eigentlich ausmachen. Und das Beste, für alle HörerInnen von Hodi Schieb gibt's 100 Euro geschenkt. Einfach bei der Anfrage Hodi Schieb angeben. Werbung Ende. Dann meinte sie aber ja, weil hier 15 Minuten von hier ist Opur, da ist so ein Yachthafen, da sind viele internationale Leute, die haben so eine Lizenz oder so ein Permit. Ruf da mal an und da haben wir da direkt angerufen und der Schulleiter war auch mega nett, aber der hat dann aber wirklich innerhalb von 24 Stunden, weil das alles geritzt hatten, wir einen Vertrag haben es unterschrieben. Und dann das ist dann ja auch wieder so. It's going to be okay. Aber dazwischen hat man als Deutscher doch manchmal ein bisschen Stress. Wie habt ihr die Kinder in Deutschland aus der Schule rausbekommen? Das war erstaunlich einfach. Wir haben mit den Klassenlehrerinnen gesprochen. Die waren sofort unterstützt bei beiden. Und dann mit der Unterschrift der Klassenlehrerin sind wir zur Schulleiterin gegangen. Und dann haben wir so eine, was ist das, Beurlaubung haben wir gekriegt, genau. Erinnert ihr euch an den Moment, als ihr auf dem Weg zum Flughafen wart? Kurz vor der Abreise war tatsächlich in den letzten zwei Wochen etwas Stress, weil wir hatten ziemlich lange, also unser Plan war, und der hat dann auch im Endeffekt geklappt, unsere Wohnung unterzu vermieten, dass wir alles, alle unsere wichtigen Sachen in zwei Zimmern packen und die restlichen zwei Zimmer vermieten. Zwei Zimmer und drei Toiletten. Und kein Wohnzimmer. Diese Wohnung ist beinahe absurd, deswegen ist die eine Toilette auch eher eine Werkstatt, weil tatsächlich so viel Bäder braucht man nicht, also zwei große Bäder und noch eine extra Toilette. Dann hatten wir all unsere Sachen in zwei große Koffer, ein kleiner Koffer, einen Rucksack, weil wir wussten, wir müssen auch in einem Camper Van und Koffer sind da ungünstig. Und sahen dann diesen kleinen Haufen an Sachen, mit denen wir die nächsten fünf Monate zurechtkommen. Mit Instrumente und Laptop auch noch. Zuvor Neuseeland, da waren wir eine Nacht in Frankfurt auf so einer Dachterrasse. Man wusste nicht, was in dieser Reise passieren wird, was wir da erleben und so. Fand ich sehr spannend. Jetzt in dem Zeitpunkt wissen sie noch nicht, was alles passieren wird, aber vor ihnen liegen fünf Monate Neuseeland. Als ihr angekommen seid, seid ihr dann direkt nach Kawakawa, wurdet ihr abgeholt im Flughafen oder wie lief das ab? Also wir sind über, wie heißt das, Stopover über Hongkong geflogen, da waren wir auch ein paar Tage. Und dann sind wir in Neuseeland angekommen und mussten erst mal richtig durchatmen. Weil wenn man in Hongkong ist, da ist die Luft ungefähr konstant, etwas feucht und die Temperatur ungefähr bei 30 Grad Tag und Nacht. Also die Schwankung ist sehr gering. Und hier in Neuseeland war es dann erstmal kalt. Ich glaube im September. Also es war 15, 16 Grad. Auch die erste Nacht, als wir aus Auckland rauskamen, haben wir an einem kleinen See südlich von Auckland an einem Freedom Camping übernachtet und am Morgen war die Wiese voll mit Pokekos. Wir kannten den Namen nicht, Jelle hatte sich noch einen Namen dafür ausgedacht, Blauschimmer-Rot-Schnabel, weil diese Pokekos sind so bläulich und haben so einen Haken, einen roten Haken am Schnabel. Später haben wir sie dann öfter gesehen und sie sind wirklich nicht so selten, aber es ist natürlich wirklich was, was einen sofort fasziniert hat. Wir sind halt einen Monat herumgereist im September und wir hatten uns ein Camper-Van gekauft. Es ist auch ein Quaestler-Van. Es ist eigentlich ein Sechs-Sitzer. Moment, Nora hat einen kurzen Fakten-Tick. Acht-Sitzer. Es ist ein Acht-Sitzer, also zwei vorne und dann zwei Reihen hinten und die haben uns diesen Van umgebaut, so dass eine Reihe rausgenommen und dann dass es self-contained ist, also man kann damit überall stehen. Da ist eine Toilette irgendwie eingebaut, die wir nie benutzt haben. Ein Bett drinnen, dass zwei Personen im Van schlafen können und ein Dachzelt, dass zwei oben drauf schlafen können. Was habt ihr dafür bezahlt? Das haben wir extra gecheckt, weil du immer nach den Preisen fragst, dass wir es auch mal genau haben. Also wir haben insgesamt 23.000 knapp bezahlt, aber Dollar und das Auto, also der Van selber war etwas günstiger, aber da kam dann noch dazu so ein Rückzelt, was man so hinten noch dran packen kann und auch so eine externe Batterie, so dass du deine Handys aufladen kannst, die du bei der Fahrt aufladen kannst. 23.000 Neuseeland-Dollar sind aktuell 11.750 Euro. Und wir haben tatsächlich jetzt diese DOC-Campingplätze sehr schätzen gelernt, weil es sowas dazwischen ist, zwischen einem offiziellen Campingplatz und so einem Self- oder wie heißt es, Freedom Camping. Und meistens sind es echt die schönsten Spots. Also ja, wir sind große Fans von den D.U.C. Campingplätzen. Also für alle, die noch nach Neuseeland kommen, es geht auch ohne Self-Contain. Weil manchmal ist es so eine Angst, die man hat, wenn du das nicht hast, dann kannst du nirgendswo stehen, dann stehst du nur auf so blöden Campingplätzen. Die kosten manchmal 10 Dollar pro Person. Die sind in der Natur, die sind toll. Und da ist eben auch die Toilette. Die sind ja sogar mehr in der Natur als diese Self-Contain-Park. Das sind ja oft Parkplätze. Manchmal an einem See auch, aber du stehst oft auf so einem Parkplatz. Und die DOC, die sind manchmal wirklich mitten in so einer Wiese, am See, am Fluss, weit weg von allem. Also, die DOC ist super. Super und manchmal auch nur sieben Dollar und manchmal auch so auf so Honesty Box, dass du dann da was reinschmeißt. Nach den ersten Wochen im Camper und Neuseeland kennenlernen, geht es für die Familie dann in ihr Zuhause auf Zeit ganz im Norden der Nordinsel. Das ist ja das Besondere bei euch, dass ihr uns einen Einblick geben könnt in ein Neuseeland, was die gewöhnliche Familie, die eine Familienauszeit macht, tatsächlich so nicht sieht. Wo habt ihr gelebt? Könnt ihr diesen Ort Kawa Kawa mal beschreiben? Kawa Kawa ist in Bay of Islands in Northland, ziemlich im Norden von der Nordinsel. Ist auch sehr karibisch und sehr viel tropisch und so. Zum Beispiel so tropische Früchte wachsen dann einfach im Garten oder Bananen oder so. Und da ist die 100 Wasser Toilette. Wer war denn 100 Wasser? Das war ein Künstler aus Österreich. Hat er gerade unser Faktenchecker vorgesagt? Einmal nicht geguckt. Ja, aus Österreich und der hat sowas auch ganz viel, also ein paar Sachen von Neuseeland gebaut, wie Häuser und sonst auch, er hat auch Bilder gemalt. Magst du die mal beschreiben, die Toilette? Also die Toilette, da ist vorne so eine Art Vordach, wo oben drauf so Pflanzen sind und so. Und dann ist innen drin so Kunst mit Flaschen, Gläsern und so. Da kommen ja total viele Touristen, um diese Toilette zu sehen. Die halten da an und dann verlassen sie den Ort auch wieder. Es ist eine Kleinstadt, so ein bisschen über 1500, 1600 Einwohner. Wie habt ihr da gelebt? Also wir haben nicht so ganz in der Nähe der Toilette gelebt. Es gibt ja so eine Hauptstraße, da ist die dran, da sind so ein paar Geschäfte. Und dann gibt es natürlich, wie hier in Neuseeland viele, diese urbanen, wie heißt das, diese Vorortstraßen, wo dann so ein Holzhaus neben dem anderen steht. In so einer Art Straße haben wir gewohnt, ziemlich am Ende. Und dann eben dieses große, relativ große Grundstück mit dem Wetland, also ein Feuchtgebiet. Das war früher, also als Also als die das gekauft haben vor neun Jahren, unsere Gastgeber, war das eher wie so eine Müllkippe im Sumpf. Und deswegen haben sie es sehr günstig bekommen. Und der Sen, der Gastgeber, der hat gesagt, ja, aber ich hab mir vorgestellt, es ist wie so ein Sandkasten. Und ich will im Sandkasten spielen. Und ich will dann, dass es schöner hat gesagt, ja, es ist nur so ein Sumpf, da könnt ihr nichts mit machen, habt ihr euer Haus und sonst nichts. Aber die haben es wirklich mit viel, viel Liebe, viel Eigeninitiative und Herzblut. Probieren die das zu renaturieren, haben wieder einen Wassergraben so angelegt, in so einer Spiralform, haben probiert dieses Sweetgrass, was da wächst, das ist sehr invasiv, das hat jemand etwas weiter oben am Fluss gepflanzt, um seine Vieherde damit zu füttern. Das war aber eine sehr schlechte Idee, weil das breitet sich unglaublich aus, macht alles tot. Und das haben die zurückgedrängt, auch mit Hilfe von Gänsen. Die haben sich Gänse geholt, die ziehen dann so die Sprösslinge da raus und genau. Genau. Das ist ja fast schon so Permaculture Prinzipien. Ja, auf jeden Fall. Ich weiß nicht, ob sie es überhaupt so bewusst so nennen würden oder sich damit so viel auseinandergesetzt haben. Aber es ist einfach was logisches. Für sie war eigentlich, das fand ich auch sehr schön zu sehen, die Erfolge messbar an den Vögel, die dann als erstes kamen kleinere Vögel, wie der Pee-Wacker-Wacker, die haben wir auch öfter gesehen, das ist der, auf Englisch Fentail, ein Vogel, der sehr neugierig ist und auch immer wieder besuchen kommt oder sehr nah an Menschen rankommt. Wir spielen den hier nochmal kurz ein, den Pee-Wacker-Wacker, den Fentail, den gibt es auch nur in Neuseeland. Dann muss ich auch noch einen anderen Vogel nennen, weil was im Wetland natürlich auch wichtig ist, ist das Flax. Und Flax hat sehr schöne rote Blüten mit sehr süßen Nektar und das liebt der Thuy. Thuy klingt auch fantastisch und deshalb hier nochmal der Thuy. 🎵 Zum Thuy müssen wir sagen, das war der erste Vogel, der uns so aufgefallen ist von seinem Gesang her. Wir dachten, das kann doch nicht wahr sein, dass ein Vogel solche Geräusche macht. Das klingt wie 80er Jahre Synthesizer-Effekte von einem Spaceship oder so. Und das Tolle am Thuy ist ja, dass der unglaublich viele verschiedene Dialekte spricht. Also wir sind jetzt wirklich von ganz Nord bis ganz Süd durchs Land gereist und überall klingt der Tui wieder anders. Und das ist so spannend. Für uns trotzdem sehr interessant war, ist eigentlich so, dass dieses ganz kleine Stück, es ist wirklich, wie groß ist es vielleicht, ein Fußballfeld, zwei Fußballfelder. Ich glaube fast 2000 Quadratmeter. Aber für uns sehr spannend, dass sich sozusagen alles, was sich da im Kleinen abspielt, auch die Probleme und Herausforderungen sozusagen im Großen, Umweltverschmutzung, wie geht man da wieder mit um und wie schafft man da drin ein lebenswertes Leben im Zusammenspiel. Naja und auch dieses Thema, dass diese Mentalität, die hier viele hatten, bei uns ja auch, Müll einfach zu vergraben und dann vergisst man's. Aber er ist ja nie weg, er taucht ja immer wieder auf. Das war ein großes Thema da. Sie haben unglaublich viel selber rausgezogen aus ihrem Wetland. Ganze Autos. Wirklich, es war wirklich wie so ein Schuttplatz. Sie haben einfach früher ... Ach ja, ist ja Sumpf, da können wir alles reinschieben und dann geht es ja irgendwie unter. Könnt ihr mir einmal beschreiben, eure Gastgeber? Sonja und Zen sind ungefähr 20 Jahre älter als wir. Wisst ihr nicht, wie alt die sind? Doch, 64 und 68. Ich vergesse mal, wie alt ich bin. Und Sonja hat halt damals mit mir in Holland studiert, ihr Master. Also in dem Sinne war sie auch schon relativ alt als Studentin, hat auch schon erwachsene Kinder, die auch schon selber wieder Kinder haben. Also sie sind beide Neuseeländer. Also hier wird es ja oft als Pak'Gh, also nicht Maori Neuseeländer bezeichnet und kommen eher aus einfachen Verhältnissen, ich glaube von Bauernhof und ist sie auch groß geworden und ist dann, hat für sich irgendwann die Kunst entdeckt und das Studieren, was sie sich auch wirklich erkämpft hat, dass sie das Studieren, dass sie studieren konnte. Und auf ihrem Weg hat sie einen Schiffsbauer kennengelernt, das ist der Sen. Und der die Kunst auch, das war ihr Test, hat sie mir mal erzählt, dann auch lieben oder schätzte und mit ihm konnte sie auch in verschiedene Ausstellungen gehen und so sind sie sozusagen zusammengekommen in Neuseeland. Also sie ist ja halbe Holländerin, ihr Vater ist aus Holland ausgewandert und da hat sie glaube ich mal nach Holland deswegen auch gezogen, weil da natürlich Kunst auch interessanter ist und so. Genau, und dann haben sie insgesamt über 30 Jahre in Holland gelebt. Und was ist das so für eine Type? Genau, jetzt komm ich zur Type. Man könnte sie als Hippies bezeichnen. Also sie sind schon sehr eigen, haben auch, wie gesagt, nicht viel Geld, sind eher so, ne, künstlerisch. Ja, sind so, wohnen sehr einfach, das Haus ist vollgestopft mit ganz viel Kuriositäten und Sammelsurium von wirklich sehr interessanten Sachen. Also erstmal ausgestopfte Tiere, Fundstücke aus der Natur, alles was, was so einen ideellen Wert hat, würde ich mal sagen. Auch viel Kunst natürlich, auch von befreundeten Künstlern wird auch viel ausgetauscht, viel Maori-Handwerk. Also man kann auch sagen, jede Wand in jedem Raum, an jeder Wand sind mindestens 20 bis 30 Nägel, wo irgendein Kunstwerk hängt. Oder irgendwas anderes. Also was so gefunden wird und interessant gefunden wird, wird irgendwie an die Wand gehängt. Also nicht minimalistisch ausgestattet? Nein. Sie sammeln gerne und man kann aber auch sagen, dass also materiell schon minimalistisch, weil sie halt alles auch recyceln. Also es ist ein sehr hoher Wert an allem, was aus Plastik hergestellt ist, das wird sortiert und wird dann wieder für was anderes benutzt. Und es ist ein unglaublicher Fund an Materialien, die überall aufgehoben werden und weil sie halt auch selber Skulpturen und Dinge bauen aus diesen Fundstücken. Da muss ich auch mal ein großes Lob an diese Kinder aussprechen, die wirklich aus so einem sehr luxuriösen im Vergleich Haus kommen mit jedem ihren eigenen Zimmer und ihren eigenen Sachen. luxuriösen im Vergleich Haus kommen mit jedem ihren eigenen Zimmer und ihren eigenen Sachen und wir haben da wirklich in zwei Zimmern zu viert gewohnt und uns eben ein Badezimmer dann zu sechs geteilt und diese Zimmer waren wirklich bis oben vollgestopft und es war sehr viel Raum, sehr wenig Raum noch für uns quasi übrig und aber die haben das super gut hingenommen, haben es einfach so akzeptiert, fand ich super,chte ich mal betonen, dass wir da sehr genügsame Kinder haben tatsächlich. Und sie nutzen ein Zimmer und die zwei anderen Zimmer nutzen sie mit Regalen, aber nutzen sie auch für Airbnb, also für Kurzgäste. Als wir ankamen, das hatten wir dann auch vorher abgesprochen, ob das okay wäre, war noch ein Airbnb-Gast, Endro, Pilot, der es so schön fand und der war dann die erste Woche noch mit bei uns. Die Kinder haben dann die erste Woche noch im Dachzelt geschlafen und wir hatten ein Zimmer erstmal. Ihr fandet das auch alle okay? Ja, nur es war dann nochmal sieben Personen, also auch nochmal weniger Zeit auf Klo zu gehen oder so. Das Nadelöhr war tatsächlich das Badezimmer und die Toilette. Ansonsten haben wir uns, es war, war wieder, wir beide kennen WG-Leben aus der Studienzeit, seitdem eigentlich nicht mehr, aber es war auch gerade am Anfang auch sehr schön, dass wir, wir haben uns dann reihum abgewechselt mit kochen und da saßen immer am Tisch zusammen und dann kamen auch noch irgendwelche Freunde, also das vielleicht auch noch zu Sonja, sie ist sehr verbunden mit der Mauri-Kultur, hat sich auch sehr früh schon damit beschäftigt, die Sprache zu lernen und hat da auch jetzt da gerade in der Umgebung auch viele Freunde, die dann auch zu Besuch kommen und dann auch nochmal Essen mitbringen und dann wird zusammen gegessen. Und auch nochmal wieder jemanden mitbringen, der uns dann auch nochmal kennenlernen muss. Ich finde das aber, weil wir am Anfang gesagt haben, ihr habt das anders gemacht und vielleicht die nicht so teure Variante gemacht. Also ihr seid eher in die neuseeländische Kultur reingekommen, als würde man jetzt eine Familienauszeit machen, man nimmt sich ein Airbnb oder mietet sich ein Haus. Ihr wart mittendrin. Das heißt aber auch, dass man mit ganz vielen Sachen klarkommen muss. So schön das auf der einen Seite ist, du hast eben nicht dein großes Haus und kannst mal die Tür zumachen. Also du kommst viel mit Leuten zusammen, aber du musst dich dann eben auch arrangieren. Du hast nicht deine Privatsphäre, deinen Rückzugsort. Stelle ich mir als Familie jetzt auch gar nicht so einfach vorerst mal, wenn man so... Man muss auch sagen, wir sind da reingewachsen, weil wir hatten gedacht, und so hatten wir uns auch, also dass wir so nah, also da hinkommen können und wir, Nora und ich beide als Künstler auch eine Residency machen, was wir dann auch gemacht haben. Wir haben an eigenen Projekten gearbeitet, aber dass die Idee so war, dass sie unsere Gastgeber dann halt auch die Zeit nutzen, wenn wir aufs Haus aufpassen, dass sie mindestens einen Monat oder zwei reisen können. Durch den Konflikt mit den Nachbarn haben sie darauf verzichtet und wir haben uns dann auch gesagt, na gut, ist okay. Aber dann nach den drei Monaten hatten wir dann auch so das Gefühl, jetzt ist auch wieder gut. Dann hatten wir einen House-Sitting-Job in der Nähe von Wellington in Upperhut, wo wir ein ganzes Haus für uns alleine hatten. Und das tat natürlich als Familie gerade um die Weihnachtszeit auch sehr gut. Das ist auch ein guter Zeitraum, um Haus-Settings zu machen, Weihnachten und Silvester, weil viele wegfahren wollen. Art Residency, könnt ihr das mal für alle Nicht bewerben. Die Idee ist, dass man an einem Ort ist als Künstler, Künstlerin und dort einfach an einem eigenen Projekt arbeiten kann und das nutzen kann, dass man mal weg ist aus dem Gewohnten, an einem anderen Ort ist, sich vielleicht von dem Ort auch inspirieren lässt, je nachdem. Einfach an einem Ort zu sein und da sich nur diesem Projekt zu widmen, einfach die Zeit und die Ruhe zu haben. Welche Projekte habt ihr da gemacht? Also ich bin ja Musikerin und ich habe mich schon in Leipzig mit der Kunstform, sagen wir mal, des Audiwalks beschäftigt. Man kann es auch als Hörspaziergang bezeichnen. Da habe ich einen realisiert mit einer Audio-Walk-Künstlerin, die sich da sehr auskannte. Da kann man durch Leipzig laufen, auf den Spuren der Stadtpfeifer. Das ist so ein Tag 1619. Da läuft man einfach mit einem Stadtpfeifer mit. Man hört die Geschichten von ihm, man sieht die Orte. Das Schöne ist halt an einem Audio-Walk, Du läufst, audio-mäßig begleitet durch eine Gegend und verknüpfst dann das, was du hörst, mit dem, was du siehst. Da konnte ich das gut mit Musik verbinden, dass man in diese Zeit eingetaucht ist mit der Musik, weil ich spiele halt diese Musik aus der Zeit. Das fand ich ein entspannendes Medium. Da will ich noch mehr mitmachen, weil ich glaube, dass man das mit das gut verknüpfen kann. Und dachte, das fände ich toll, dass ich hier in Neuseeland diese Zeit nutze, mich damit zu beschäftigen, auch mit den Techniken. Also ich habe mich auch mit so einem Computerprogramm beschäftigt und so. Sagst du uns mal ein bisschen die Technik. Welches Mikro hast du gehabt? Welches Schnittprogramm machst du? man sich in die Ohren wie ein Kopfhörer und dann hat man halt dieses Raumgefühl. Die sind relativ gut. Die hatte Jonas mitgebracht. Soundman. Genau. Und sonst habe ich so ein normales, so ein Aufsteck, so ein Richtmikrofon gehabt. Dafür habe ich eher so die Innenaufnahmen gemacht, eben auch so Interviews oder auch meine Musik tatsächlich aufgenommen. War gar nicht so schlecht. Und das Soundprogramm heißt Reaper. Du hast ja auch einen Audio Walk in den Wetlands dort bei euren Gastgebern aufgenommen. Ich spiele den mal an dieser Stelle ein. Kia ora and welcome to the audio walk Wairepo Wetland Stories. Ich komme aus Deutschland. Mein Fluss ist ein Wald. Mein Berg ist ein Wald. Mein Berg ist ein Wald. Es heißt Teutoburger Wald. Eine hügelige, gewässerte Gegend. Meine Mutter kommt aus der Tschechischen Republik. Mein Vater ist Deutscher, aber seine Mutter war Dänisch. Ich wurde in Hongkong geboren und habe in mehreren Ländern gelebt. Ich bin hier auf eine Chance gekommen und bald werde ich weg. Mein Zuhause ist Musik und mein Zuhause ist, andere Menschen zu treffen. Wer bist du? Warum bist du hier in diesem Moment? Nochmal zur Erklärung. Das ist also der Audio Walk, den sich jeder anhören kann. Nora stellt sich erst einmal mit einem P.B.BH vor, den sie, wie ich finde, sehr schön auf sich umgemünzt hat, denn die Maori-Vorstellung, dass wir uns einem Fluss oder einem Berg zugehörig fühlen, die ist uns ja fremd. Und ich weiß noch, als unsere Kinder das erste Mal mit dem Vordruck aus der Schule kamen, wo man dann nur noch seinen Berg und seinen Fluss eintragen musste und wir irgendwie ein bisschen ins Straucheln kamen, weil wir gedacht haben, welches Kind hat denn jetzt welchen Berg und welchen Fluss? Und Nora übersetzt es so für sich. Hallo, ich bin Nora, ich bin aus Deutschland. Mein Fluss ist ein Wald, mein Berg ist ein Wald, es ist der Teutoburger Wald. Meine Mutter ist Tschechin, mein Vater Deutscher, aber seine Mutter ist dänisch. Ich bin in Hongkong geboren und habe in verschiedenen Ländern gelebt. Ich bin zufällig an diesen Ort gekommen und bald werde ich ihn wieder verlassen. Wer bist du? Warum bist du gerade in diesem Moment hier? Ja, Taunga Puro ist so ein Thema, das sind die Maurer-Instrumente, das mich natürlich sehr fasziniert. Ich bin froh, dass ich einen Kollegen hatte, der da total begeistert war und dann so ein Gedicht mit einer Putorino untermalt hat und auch noch so eine kleine Flöte auch gespielt hat. Ja, bin ich froh, dass ich das mit reinnehmen konnte, weil es ja auch so ein Thema kultureller Aneignung ist ja auch ein sensibles Thema und was auch für uns vielleicht teilweise ein bisschen schwierig zu verstehen ist, was ja auch so diese heiklen Punkte sind oder die was so hier so sensibel ist, wenn man halt gar nichts weiß. Also wir sind ja hier mit so ausgefahrenen Antennen angekommen. Wir wussten, wir wollen hier irgendwas mit dem Ort machen, war nicht ganz klar was. Und dann nimmt man alles auf und denkt, toll, toll, toll, das will ich alles verwenden. Und dann merkt man, nee, ist nicht ganz okay, einfach so alles so zu verwenden und das so zu lernen. Und damit sensibel umzugehen war auch ein großer Lernprozess. Aber ich glaube, ich habe es dann so einigermaßen geschafft. Jonas, was hast du da gemacht? Ich habe mich mit meinem Forschungsthema beschäftigt, was ich schon in Halle auch mit Studierenden angefangen habe. Das unter dem Titel Games for Future ist der Versuch, das was wir in unserem Studiengang als Multimedia-Designer machen wir auch relativ viel mit Games und interaktiven Anwendungen, wie wir mit unseren Techniken einen positiven Beitrag zu der Klimadiskussion und Nachhaltigkeitsdiskussion liefern können. In der Zeit da sind drei Projekte entstanden. Ich habe mir zunächst erstmal auch einfach eine Technik gesucht. Ich wollte mir mal im Gegensatz zu den herkömmlichen Tools ein Open Source Tool suchen, also ein frei verfügbares Tool, mit dem man interaktive Anwendungen und Spiele machen kann. Das heißt Godot. Das habe ich gelernt und habe dann ein kleines Spiel entwickelt. Und Nora hat mit ihren Instrumenten Musik oder Töne eingespielt. Sonja hat ein paar Zeichnungen zugesteuert. Und so ist schon mal ein erstes kleines Miniatur entstanden, mit dem man so ein bisschen die Herausforderung von Sonja und Sens Geschichte erfahren kann. Könnt ihr mir erzählen, was habt ihr über die Maori Kultur in Kawakawa gelernt? Also es ist so, wir gehen nach Neuseeland, dachte ich, ah ja, da gibt es ja die Maori, das ist ja irgendwie spannend, aber es wird ja wahrscheinlich so sein, wenn man als Weiße da hinkommt, hat man keinen Kontakt. Und die sind eher für sich und vielleicht auch nicht so offen, interessieren sich auch nicht dafür, jemanden da so mit reinzunehmen. Und das war's so ungefähr. Und ich meine, dadurch, dass wir mit Sonja da waren, das war natürlich wirklich ein großes Glück, weil sie eben, ich glaube in den 80ern hat sie angefangen, Maury zu lernen, die Sprache. Hier in Dunedin übrigens hat sie studiert und das hier angefangen zu lernen. Und genau, da war sie eh schon drin und die konnte uns dann auch ganz viele Fragen erstmal beantworten und so. Das ist anscheinend auch so ein heikles Ding, man soll die Leute auch nicht so mit Fragen bombardieren. So, das ist, das machen anscheinend Europäer manchmal, dass das ein bisschen übergriffig wird, das teilweise empfunden. Viele wissen ja auch nicht alles oder auch vieles nicht, weil es ist ja auch lange unterdrückt worden und auch die Sprachsprechende ältere Leute auch fast gar nicht. Deswegen trifft man auch in Maury Sprachkursen oft Maury, weil sie eben ihre eigene Sprache lernen wollte. Dadurch hat man natürlich einen einfacheren Zugang dazu und das, ja Eine besondere Freundin, die auch oft zu Besuch war, Bini, die war unser erster Kontakt. Das war einfach fantastisch, diese Frau. Die war 72, sah kein Jahr älter aus als 60. War unglaublich, hat schon in vielen Ländern gewohnt, war eine spannende Frau, hat Pilotenschein gemacht und Saxophon gespielt. War einfach wirklich eine spann spannende lustige Frau. Die war Köchin und die hat ultra gut gekocht. Lieblingsgericht bei ihr? Einen Schokopuchen war ziemlich gut. Vor allem die Nachtische, die waren heiß geliebt und Bini hat auch immer Essen vorbeigebracht. Die hat nämlich Catering gemacht, vor allem für so Maori Events, die auch sehr groß sind, so Hochzeiten und so was, Beerdigungen. Und hat dann immer die Leftovers bei uns vorbeigebracht. Genau, aber was halt eben anders war, als ich dachte, ist, ich fand die Leute sehr offen. Also wenn du mit der richtigen Einstellung auf sie zugingst, waren sie sehr einladend und sehr offen und überhaupt nicht so, wir wollen für uns sein und lasst uns in Ruhe. Das fand ich sehr schön und genau da haben wir schöne Erfahrungen gemacht. Und eben ich habe diese ganze Welt der Musikinstrumente hier kennengelernt, was ich sehr spannend finde, weil es ein komplett anderes Konzept von Musik ist. Es gibt ja fast keine Instrumente, wo du wirklich Melodien drauf spielen kannst, sondern es geht eigentlich um den Klang in den Dingen zu finden und in den Naturobjekten auch. Also es werden oft auf so Muscheln geblasen und auf Steinen. Also einer hatte auch so einen Stein mit so Löchern drin. Du suchst einfach irgendwo immer eine scharfe Kante, wo du dran blasen kannst und dann kommt da halt ein Sound raus. Ja, das ist eigentlich das größte Konzept der Musik. Klänge finden in der Natur, in den Objekten. Das fand ich irgendwie, ja, fand ich schön. Du hast auch gesagt, dass das so eine bestimmte Tonlage ist? Ich finde es sehr sonor, eben, also sehr klangvoll, sehr, ja, also wie die Leute hier singen. Es wird ja auch unglaublich viel gesungen, ne? Also das ist Wahnsinn. gehabt habe, diese Mori-Mori-Massage, glaube ich hieß sie, eben so eine traditionelle Mauri-Massage und dann hat er so Verspannungen in meinen Schultern gefunden und meinte, oh hier, jetzt muss ich dir da mal reinsingen, jetzt muss ich dir die Vokale von dem Wort Schulter singen. Und das war ganz viel mit O und A und ich heiße ja Nora und das meinte er, das passt dann gut irgendwie. dieses um diese Schwingung. Ja, ich glaube, es geht auch sehr viel um Schwingung. Ja, da muss man natürlich auch offen für sein. Also ich bin ja, was die Maori Tauibi bezeichnen von vielen Völkern. Also das ist ja auch was Spannendes hier, was ich auch glaube ich mitnehmen werde. Diese Beschäftigung mit dem Faka Papa, also der Herkunft. Und also meine Mutter ist Tschechien, mein Vater ist halber Däne, ich bin in Hongkong geboren, meine Halbschwestern sind aus Kuba. Also bei mir ist ganz viel Misch. Und das Schöne, fand ich, was hier ja. Aber du bist auch Teil des Marais, wo du herkommst. Und wenn deine Cousine Teil dieses Marais irgendwo anders im Land ist, dann kann das auch dein Marais sein. Also es ist diese Offenheit und das ist so, was mir gefällt und was ich interessant finde. Was hast du über die Maori-Kultur gelernt? Gab es da irgendwas? Auf jeden Fall die Begrüßung der Maure. Erzähl mal. Die machen immer Stirn an Stirn bei der Begrüßung. Das zwingt ja auch keiner auf da, ne? Das ist ja auch schön. Gerade bei Jugendlichen wissen sie, dass das ein bisschen awkward für die sein kann und dann gibt's Handschlag. Der Hongi ist auch so ein bisschen so ein Respekt den Älteren gegenüber. Ich hab ihn mehrmals versucht zu machen. Was ist dabei schiefgelaufen oder was kann dabei schiefgehen? Naja, es ist so wie auch wenn man sich den anderen, also wir kennen das ja mit Wangenküssen und wenn man da, kommt man ja auch manchmal durcheinander. In den Niederlanden gibt man sich dreimal den Kuss auf der Wange in Frankreich einmal. Und solche Verwirrungen gibt es natürlich auch beim Hongi, wenn man sich da nicht auskennt. Was ich von Bini gelernt habe dann, ist, dass man sich vorher halt auf die Schultern fasst und dadurch dann auch das klarer abgrenzt. Man sollte es nicht überhastet machen. Und keine Schirmmützen tragen. Das hat uns Zen beigebracht. Und dem ist das anscheinend am Anfang passiert, dass er vergessen hat, dass seine Schirmhütze auf hat. Das ist nicht so praktisch. Gab es auch irgendwas, was euch aufgefallen ist in Kawa Kawa, was euch geschockt hat, wo ihr erstaunt wart? Also geschockt jetzt nicht. Es ist arm und man sieht es wirklich. Also die Häuser sind sehr heruntergekommen, sozusagen. und da ist was kaputt und so. Und na ja, und ... dass es halt auch Kriminalität gibt, sah man. Wir haben jetzt nichts erlebt Schlimmes. Ich hab mich da nicht unsicher gefühlt, überhaupt nicht. Aber ich glaub, diese Gangs und so, das weiß man schon, dass das da gibt. Bei uns in der Straße stand eben über mehrere Wochen ein ausgebranntes Auto, und zwar vor dem Haus des Opas eines Gangmembers, der eben gerade aus dem Gefängnis kam. Und dann wurde da halt, wir wissen nicht warum, halt dieses Auto angezündet. Vielleicht als Zeichen oder ich weiß nicht. Aber so was sieht man schon da. Also dieser Aspekt der Gangmembers, das sieht man auch, dass es sich mischt zwischen Maori-Tattoos und anderen Tattoos, die dann bestimmte Zugehörigkeit zu Gangs bezeichnen. Aber interessanterweise fand ich das in Kawa-Kawa so, dass dadurch, dass es doch ein kleineres Dorf, würde man aus deutscher Sicht sagen, ist es so, dass die einander doch sehr gut kennen. Und man hat das Gefühl, obwohl manche Schwierigkeiten mit dem Gesetz haben und mit ihren Sachen, ist das eher was da unter sich ist. Und dass sie aber einander auch recht schnell im Blick haben, wer was macht. Also diese soziale Kontrolle ist da schon so und unsere Gastgeberin wusste eigentlich auch immer genau, was los war, wodurch wir dann auch Angst und Unsicherheit kommt ja oft dadurch, dass man nicht weiß, wo die Bedrohung ist. Wenn man klar hat, okay, die kann das einordnen und uns auch sagen, wo die Probleme sind und dass sie nichts mit uns zu tun haben und dass wir hier sicher sein können und das war auch so. Eine Bedrohung war ja auch der Nachbar, die eine Bedrohung für die Gänse. Der anderen Seite war ein Nachbar, die waren keine Mauri, die waren Parka, aber ja auch ein bisschen rauer im Ton und wir hatten eben diese Gänse, die im Wetland geholfen haben als Assistenten. Und Gänse sind unglaublich neugierig. Und irgendwie haben sie es geschafft, ein Loch im Zaun zu finden, das wir nicht so schnell gefunden haben, und öfter mal abzuhauen und dann eben auch gerne mal im Garten des Nachbarns nachzuschauen, was es da so gibt. Und der Nachbar fand das irgendwie nicht so cool und hat tatsächlich damit gedroht, wenn das noch mal passiert, schneide ich denen die Hälse durch. Das war der Ton, der da so herrschte. Als wir ankamen, wurden wir direkt von wilden Enten begrüßt. Da waren grad zwölf kleine Ducklins oder sogar 13 geschlüpft. Und die konnte Jelle jeden Morgen füttern. Es war aber für uns halt auch ein schönes Erlebnis und gerade glaube ich auch für Jelle, der den Enten auch das Fliegen beigebracht hat. Du hast den Enten das Fliegen beigebracht? So halb. Ich habe einfach eine Hand mit Mais hochgehoben. Plötzlich ist einer so hochgeflogen. Und dann habe ich das halt öfter gemacht und dann haben die angefangen zu fliegen. Das war auch süß, weil Jelle hat immer, bevor er gefüttert hat, hat er immer gerufen, Ducklings. Dann hörte man schon im Bettlein, Und dann überall, immer auf seine Stimme kamen, die alle reagiert. Und das Schöne war halt in der Zeit, dass wir sie ganz relativ klein, also sie waren so Hand groß mitgekriegt haben, bis sie dann am Ende ausgewachsen waren und dann auch ausgeflogen waren. Am Ende waren nur noch eine Handvoll noch da. Jelle, du bist auf eine Schule gekommen in einem Land am Ende der Welt. Ein Term hast du da gemacht? Erzähl mal, wie hieß deine Schule und in welche Klasse bist du da gekommen? Das war eine Grundschule, die hieß Opua School. Das war in Opua, das Nachbardorf von Kawakawa. Und für mich war das erste so, ich bin in die Klasse gekommen und am Morgen haben die so Vortage gesungen. So am Morgen immer. Was waren so die größten Unterschiede in der Schule? Also man musste Schuluniform tragen und man ist einmal in jeden Tag schwimmen gegangen und das hat manchmal so genieselt und es war manchmal ziemlich kalt. Hast du irgendwas gelernt in der Schule, was du vorher noch gar nicht konntest? Also halt Haka, mehr Englisch und eine Sache in Mathe, die wir in der deutschen Schule nicht gemacht hatten, das waren Brüche. Ja, ein paar Wochen später stand Jelle mit seiner gesamten Klasse vor den Eltern und hat diesen Wajata performt. Und du bist relativ schnell auf Klassenfahrt gegangen, da hättest du deine Mama oder deinen Papa auch mitnehmen können, hast du aber nicht gemacht. Warum? Weil ich irgendwie für mein Englisch auch das alleine machen wollte, damit ich dann noch mehr lerne, weil wenn man einfach mitten im Nichts ist, nichts so kann und man muss zwei Tage quasi damit auskommen, dann lernt man auch ziemlich gut. Juri, du bist ja in, in welche Klasse bist du gekommen? In Year 8. Ich glaube, ich stelle mir das jetzt in deinem Alter schon noch ein bisschen schwieriger vor, in so eine Gemeinschaft reinzukommen, weil es sind Teenager. Hattest du Angst? Ne, nicht wirklich. Ich war da der Älteste, weil ich hätte auch eigentlich auf die Highschool gehen können, aber da mein Englisch noch nicht so gut war und ich auch auf die Grundschule gehen konnte, haben wir das so entschieden, weil es dann ein bisschen einfacher für mich ist, das Englisch zu lernen und auszubessern. Ich hatte nicht wirklich Angst, weil die auch alle kleiner waren. Und in meiner Klasse war es so, da waren Leute von Year 6 bis Year 8. Manche waren elf Jahre alt und die Ältesten waren so 13, so wie ich. Du hast ein Outdoor Education Camp gemacht. Kannst du mal erklären, was das ist? Da waren alle Year 8s, die dann im nächsten Jahr weg waren, so ein Camp gemacht. Und da sind wir beim Edmund Hillary Camp gewesen. Und da haben wir dann jeden Tag so eine Aktivität mit so einem Instructor, der uns da immer die ganze Woche begleitet hat. Einmal haben wir auch eine Übernachtungswanderung gemacht, mitten im Nichts. Was hast du da zum ersten Mal gemacht? Die Übernachtungswanderung habe ich zum ersten Mal gemacht und wir waren auch in einer Cave, wo wir da caving waren. Und wir hatten am ersten Tag so einen Streamwalk, haben die das genannt, sind wir mit Sachen, die nass werden konnten, durch so einen Stream, Bach, Fluss, Strom, sind wir da so hochgegangen und auch manchmal so an einem Wasserfall neben so einem kleinen Wasserfall hochgeklettert. Weil wir gerade über erste Male gesprochen haben. Nora, was hast du zum ersten Mal in Neuseeland gemacht, was du vorher noch nie gemacht hast? Also ich habe hier mit Flax gewoben. Das fand ich total spannend. Es gab im Wetland natürlich unglaublich viel Flax und ich habe von Sonja gelernt, wie man das auf die traditionelle Art schneidet und bearbeitet. Also Flax ist auch ein bisschen heikel. Da habe ich natürlich auch gleich was falsch gemacht. Da ist ja ganz viel Tikanga darum. Also Dinge, die so etwas Heiliges kaputt machen. Also die sind quasi, wie sagt man das, Blasphemie sozusagen. Also ich habe die Flaxblätter in eine Regenwassertonne gestellt, damit die feucht bleiben. Aber das ist Tikanga, das macht man nicht anscheinend. Genau, also sowas habe ich alles gelernt. Man darf das auch nicht schneiden, wenn man seine Menstruation hat. Da weiß ich nicht, ob ich das so okay finde, weil ich finde das so ein bisschen typisches Gatekeeping von Männern, so Sachen Frauen zu verbieten. Aber gut, das ist ein anderes Thema. Ich habe es respektiert, kann ich sagen. Genau, dieses Flachsweben, da kann man eben so Körbe flechten oder so Taschen, ja, habe ich mal ausprobiert. Genau, fand ich toll, weil ich bin ein bisschen Handarbeitsaffin und das fand ich spannend. Was war noch neu? Stachelrochen? Ah, das war natürlich toll. Also Stachelrochen, Streicheln war auch was, was ich vorher noch nie gemacht habe. Ich habe auch vorher noch nie einen Stachelrochen gesehen. Und tatsächlich in der Nähe von Gisborn gibt es so eine ganz schöne Initiative, finde ich. Da geht man ins Watt raus mit einem Führer, mit so Waders, das sind diese Gummihosen, die so bis zur Brust gehen und mit Gummistiefeln attached sind. Wartet man da in dieses Watt raus und das machen die, glaube ich, schon seit 20 Jahren. Die füttern die ein bisschen, aber nicht zu viel, damit die eben wild bleiben und nicht abhängig werden. Aber dadurch haben die Vertrauen Und dann kommen einfach, du stehst da und dann kommen halt so, je nach Lust und Laune, wer Lust hat, kommt so drei bis neun Stachelrochen, auch zwei verschiedene Arten. Das sind ganz neugierig, schwimmen um dich rum und du kannst sie halt streicheln. Und es ist auch gar nicht gefährlich. Es ist auch schön, dass wir viel über diese Tiere gelernt haben, dass sie eben gar nicht so gefährlich sind, wie man vielleicht denkt. Genau, das war schön. Ein Tier haben wir noch auf der Highlight-Liste. Lämmchen füttern. Oh ja, aber das dürfen die Kinder machen. Wir haben eben ein House-Sitting gemacht über Weihnachten und Neujahr, zwei Wochen, bei einer Schweizer Filzerin. Die hat so circa 100 Schafe. Das hört sich ja an nach einem ganz spannenden Interviewgast. Die spricht ja dann auch Deutsch. Ja, die spricht auch hochdeutsch. Es ist eine sehr nette, kann ich dir gerne Kontakt geben. Die war auch schon mal im Schweizer Fernsehen. Na dann, da kann sie auch in den Podcast kommen. Die hat eine Zwillingsschwester und die haben zusammen eine Filzfirma. Die machen Filzprodukte und die sind zusammen nach Neuseeland ausgewandert. Die Schwester wohnt oben in Montanaki und sie wohnt eben in Appahat. Hat da so einen Lifestyle-Block. Find ich toll. Also das ist ja schon wieder eine Geschichte, die ich liebe. Das einzige Problem ist, dass sie in der Nähe von Wellington wohnt. Das macht nichts, weil wir tatsächlich mit dem Podcast, oder wir, ich eigentlich nur, dann, ich fahr manchmal zu Orten und dann sammle ich so alle Interviewgäste, die dann in der Region sind. Das ist echt ein sehr schöner Ort. Also wir haben uns da sehr wohl gefühlt. Und eben das war, weil ich eben auch viel Stricke und Häkle und eben mit Wolle viel zu tun habe, war es für mich auch spannend, meine Schafe so gut kennenzulernen. Und wir haben uns um die halt kümmern müssen. Wir mussten morgens und abends checken, dass die alle noch leben, weil es gibt da auch heißt das, das ist irgendwie so von Fliegen befallene. Oh, habe ich gerade ein Buch drüber gelesen. Ganz, ganz schlimm. Ja, das war eben so ein bisschen was, hatten wir halt auch eine relativ große Verantwortung, weil wir eben checken mussten, dass sie das nicht haben. Gott sei Dank hatten sie das nicht. Kannst du das mal beschreiben, was das ist? Es sind, glaube ich, so Stellen, die eben so von so Fl Stellen im Fell haben, ob sie sich irgendwie anders verhalten und anscheinend gucken die dann auch so komisch oder stehen nicht auf oder halten sich entfernt von dem Rest der Herde. Da sollten wir halt darauf achten, dass halt alle sich bewegen, alle beieinander sind und keine irgendwie komisch feuchte Flecken und Fliegen. Wie ich verstanden habe, nisten auch die Fliegen richtig da drinne und dadurch ist dann halt auch dieses Ausbreiten so wichtig, was für uns dann als Aufgabe war, dass wir auch die Schlafstätte bei den Schafen immer kontrollieren mussten, dass da nicht so viel Kot rumliegt, dass wir den wieder wegmachen. Also das war ein wenig arbeiten, zwei Lämmer füttern, Kot weg machen und dann Schafe kontrollieren. Aber die Schafe da, das waren so spezielle, das waren Rotlandschafe. Die waren total hübsch, die waren so grau, silberig grau mit so Locken. Und die kommen eben aus Schweden und die sind diese feuchten Füße anscheinend nicht so gewohnt und die hatten mehr das Problem, dass die so eine Entzündung zwischen den Hufen hatten. Die mussten wir manchmal so mit so einem Bluespray behandeln. Und einige sind sehr zutraulich, also es ist auch krass witzig, wie unterschiedliche Persönlichkeiten die haben. Einige sind total neugierig und zutraulich und einige, die sind, die laufen halt weg. Und Jonas hat auch manchmal so rodeomäßig, hat er sich von, ist hinterher gelaufen, hat sich von hinten auf die geworfen, um die noch einzufangen. Das war auch sehr lustig. gemacht zum Thema Haustitting und das Haus kommt meistens mit Tieren. Also ihr dürft da umsonst wohnen, aber eigentlich ist es ein Tierstitter, der das Haus umsonst bekommt. Aber finde ich schön, dass ihr das auch als Familie gemacht habt. Jelle hebt den Finger. Die hatte auch nicht nur Schafe, die hatte auch ganz kleine Ducklings, die nur zwei Wochen alt waren. Hühner und eine Katze, die musste man auffüttern und das süße war, dass das eine Huhn ein paar Tage bevor wir gefahren sind einen Quicken bekommen hat, was dann frisch geboren und sehr niedlich war. Jonas, wir haben gerade darüber gesprochen, das erste Mal in Neuseeland. Was hast du in Neuseeland zum ersten Mal gemacht? Also ich habe natürlich, was mein Job angeht, ich habe zum ersten Mal mit einem Open Source Game Engine ein Spiel gebaut. Gleichzeitig habe ich mich zum ersten Mal um ein Wettlern gekümmert und auch direkt bin ich reingefallen. Du bist in den Sumpf gefallen? Ja, ich hatte mir so eine schöne 360-Grad-Kamera mitgenommen, weil ich dachte, das macht Sinn, da die Umgebung zu filmen. Wenn man dann so auf seine Sachen guckt und dann doch die Brücken rutschiger sind, als man denkt, da war ich dann relativ schnell drin. Ich bin viermal reingelandet. Kommt man da gut wieder raus oder ist das wie so ein Moor, der dich da so ein bisschen reinzieht? Also an manchen Stellen muss man sich so rausdrücken, an manchen Stellen ist es eher nur Wasser, Da war ich schon tief drin, dann habe ich da auch nur ein paar Schwimmzüge gemacht und dann bin ich rausgegangen. Das ging eigentlich, danach musste man nur duschen. Das ist halt so schön für Stadtkinder, das halt so was auch mal zu erleben. Ich bin schon fast wieder ein bisschen zu groß gewesen, dass die gar nicht so viel draußen gespielt haben, aber Jelle war schon sehr dabei und ich fand es halt toll, ihn einfach da draußen machen zu lassen und dann. Dann kam er bis zum Bauch nass. Ich geh mal duschen. Das war toll. Gab's noch was, was du zum ersten Mal gemacht hast? Stichwort Katze? Leider gab's etwas, was ... Vielleicht sollen wir eine Trigger-Warnung aussprechen. Das mögen einige Katzenliebhaber nicht hören. Also alle, die Katzen lieben? Oder das nicht aushalten alle die Katzen lieben. Ja, schaltet kurz weg. Das Ding ist, ich bin selber Katzenliebhaber. Ich bin mit Katzen aufgewachsen. Also ich bin sehr gerne mit Katzen umgeben und kümmer mich gerne um Katzen. Wir hatten halt Pfeilen aufgestellt, die vor allem für Possum oder auch für Ratten aufgestellt wurden. Und an einem Morgen oder Nachmittag haben wir so ein Miauen gehört. Und da war eine kleine Katze in der Rattenfalle. Und das ist halt so eine Falle, die eigentlich einem so einen Genickschlag geben muss, soll. Das hat dann nicht ganz geklappt. Sie war halb zermatscht schon, also hat schon was abbekommen. Aber lebte halt noch. Und es war aber auch zu spät, um irgendwie was anderes zu machen. Dann musste ich ihr den Knickschlag geben. Das war halt auch nicht so einfach. Und ... ja, hat mich mehrere Tage auch beschäftigt. Ich verstehe das auch hier in den Naturschutz. Aber es selber dann aktiv zu machen, Tiere zu töten, das ist auch nicht unbedingt so mein Ding. Passiert auch gar nicht so selten, dass Katzen in den Fallen nannten. Es gibt eine große Population an Wildkatzen und die sind natürlich ähnlich wie die Possums, eine riesige Gefahr für die Vögel, die einfach am Boden leben. Das ist halt auch so, in der Zeit, wo wir da waren, das waren nicht die einzelnen Katzen, die wir gesehen haben. Ja, es ist ein großes Problem und greift stark die Vogelwelt an. Und ich denke Katzenhalten in Neuseeland sollte man sich wirklich zweimal überlegen. Ein positives Ding oder was zumindest Sen immer gemacht hat, wenn wir ein totes Tier hatten, er hat es begraben und hat darauf einen Baum gepflanzt. Also jeder Baum, der im Wetland ist, oder jedes Tier, hat sozusagen auch wieder die Nahrung für einen Baum gebracht und dann wird immer wieder ein neuer Baum gepflanzt. Auch beim Possum? Gerade bei den Possums, die sind anscheinend sehr gut für die Bananen. Also jede Bananenstaure im Wetland, da liegt ein Possum drunter. Das ist ein sehr guter Dünger anscheinend. Hundertwasser hat sich auch begraben lassen und einen Baum auf sich pflanzen lassen, dort oben in Northland. Der hat ja da gewohnt. Wir waren in einem Hundertwasser-Museum in Fangerei. Jonas, du hast vorhin schon angedeutet, du hast eine Komposttoilette gebaut. Für alle, die das vielleicht auch vorhaben, wie geht das so schnell? Naja, ich hatte schon wenig Erfahrung, weil wir in Deutschland haben wir den alten VW-Camper von meinen Eltern übernommen und den Porter Potti rausgeschmissen. Aber doch wollten wir im Camper eine Toilette haben und das mit dem Chemie wollte ich nicht machen, hatte mich dann informiert und es gibt ein System von, das nennt sich Trenntoilette, wo dann der Urin, das größte Problem bei solchen Toiletten ist halt, der stinkt, getrennt wird von dem festen und das dann halt mit Sägespänen immer wieder aufgefüllt wird. Der Vorteil ist, wenn man ein eigenes Land hat, wie sie, und wenn man dann halt auch das Problem von zu wenig Toiletten hat, hatten wir dann die Idee mit dem Zeug, was da liegt, noch eine zusätzliche Toilette zu bauen. Und die größte Herausforderung war dann mit den Materialien, die da sind, weil tatsächlich so diese, normalerweise gibt es da spezielle Einsätze, mit denen man, sind Urin trennt von dem festen. In Neuseeland sagt man Number One und Number Two. Ah, Number One und Number Two, genau. Diese Einsätze kriegt man halt nicht so schnell geliefert. Und wir wollten das dann... Im Endeffekt ist es ein Eis-Container oder so eine Art Joghurtbecher. Ich habe verschiedene Plastik-Container ausprobiert. Viereckigen, blau, braun. Wenn man die um 45 Grad dreht, hat man sie sozusagen im guten Winkel zu einem zu. Stinkt nicht. Also das ist das ja immer das, wo man am meisten Probleme hat. Aber sobald man das trennt, Urin und Number Two, ist es absolut okay und braucht halt nur Zeit, bis es dann kompostiert. Und ich hatte dann... Das hatte ich dann... Also das Wetland bestand aus Wetland und einem Hang, wo dann oben das Haus stand. Und an dem Hang war dann... Sie haben das Forest genannt, wo aber auch die Bananenbäume drin waren. Und da hatten wir dann einen Ort ausgesucht, wo man dann unter freiem Himmel mit Sicht auf dem... aufs Wetland sitzt. Und das ist jetzt immer noch der Thron von Zen, wo er sich dann hinschauen kann. Der hat es The Throne genannt und der ist da glaube ich sehr gerne morgens auch drauf gegangen. Auch einfach, auch wenn es nicht sein hätte müssen, aber hat ihm gefallen. Gibt es ein Foto von dieser Toilette? Gibt es. Es gibt auch so ein paar Fotos vom Bauprozess, die können wir dann einladen. Sehr, sehr gerne. Ich finde es total faszinierend, wenn man jetzt überlegt, was man in fünf Monaten in Deutschland erlebt. Gab es irgendwas, wo ihr sagt, das war jetzt eher so ein Lowlight, Sachen, die nicht so gut liefen oder die uns jetzt auch irgendwie überrascht haben? Die Pies waren nicht so lecker. Das neuseeländische Nationalgericht? Ja, eigentlich ist es ein gutes Konzept. Ich und Mama haben auch mal selber welche gebacken. Nur vor allem, glaube ich, bei den vegetarischen ist es nicht so lecker. Und apropos vegetarisch, man muss schon immer gucken, wo gibt es was. Es gibt auch Restaurants, wo es nichts Vegetarisches gibt. Ja, das ist es. Ja, tatsächlich, Essen ist nicht so der Highlight hier in diesem Land. Aber gut, ist halt so. Tja, andere Lowlights. Jelle will es vielleicht noch einmal. Kartoffeln. Ja, irgendwie weiß ich auch nicht warum. Aber wir haben jetzt ganz am Ende so kleine gefunden, die einigermaßen lecker sind. Aber so die normalen großen Kartoffeln schmecken irgendwie auch nicht. Und tatsächlich, was mich hier erstaunt hat, das hatte ich wirklich anders erwartet, weil ich auch nicht viel wusste über Neuseeland. Ich dachte, okay, das ist ein teures Land. Norwegen ist auch ein teures Land, aber da sind halt auch alle reich. Oder der Lebensstandard ist sehr hoch und ich dachte, das wird hier ähnlich sein. Und tatsächlich, dass doch sehr viel Armut ist, hat mich eher überrascht. Also klar, da oben in Neusland sowieso, aber auch im anderen Teil des Landes, ich glaube, Kiwis sind gar nicht so wahnsinnig wohlhabend. Lowlight als Deutscher, man bleibt dann doch immer wieder in den Klischees, ist teilweise halt doch die Kommunikation, dass man als Kiwi oder Neuseeländer es liebt, immer alles positiv auszudrücken und nicht direkt zu sagen. Und man dann am Anfang eher probieren muss, sehr viel mit Eventualitäten zu formulieren, um dann eigentlich einen Punkt zu machen, weil es sonst als rude, also als unhöflich empfunden wird. Und das ist so ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Es gab eine Sache, die bei euch beiden ein Lowlight war, die auch bei vielen ein Highlight ist. Der Hot Water Beach. Ja, also ich muss dazu sagen, der Hot Water Beach ist mir ins Auge gefallen. Schon in Deutschland, als ich so eine Karte von Neuseeland mir angeguckt habe. Tatsächlich auch, weil wir auch dachten, eventuell auf der Coromandel zu wohnen und da ist der in der Nähe. Und da ist der eingezeichnet Hot Water Beach. Da dachte ich, das klingt ja super. Dann habe ich mich ein bisschen beschäftigt. Was ist das? Oh toll, man geht an so einen Strand. Da ist eine Erdspalte, die so ein bisschen geöffnet ist. Dadurch kommt das Lava etwas höher undckt aufs Meer und toll. Und gerade, weil wir im September da hingefahren sind, da war es ja ein bisschen kühler, da dachte ich, perfekt. Na ja, und dann sind wir da hingekommen, wir mit dieser einen Schaufel und da waren dann auch schon einige Leute. Einer hatte auch schon ganz enthusiastisch da direkt, wo es ganz heiß ist, gebuddelt. Der saß da auch drin, ich weiß nicht, wer es gemacht hat, das war bestimmt 60 Grad heiß. Also direkt dort ist es halt kochend heiß und dann dachten wir, okay, dann gehen wir halt weiter runter und dann kann man auch so mit den Füßen so ein bisschen im Sand so sich rein, dass man so tiefer geht und dann merkt man, wo es warm ist. Dann dachte ich mir, okay, hier ist eine gute Stelle, hier sind auch noch keine Leute, hier machen wir in unserem privaten kleinen Pool. Und vor allem Jonas hat gebuddelt und gebuddelt. Und irgendwie kamen aber dann auch immer noch mal Wellen und haben das wieder zugeschüttet. Also ich glaube, Jonas hat insgesamt zwei Stunden am Stück gebuddelt. lang irgendwie eine warme Quelle gesucht, bis wir alle, es kamen auch immer mehr Leute, bis am Ende eigentlich alle Leute um diesen einen Mann herum saßen, weil da war die warme Quelle. Der hat dann seinen Kanal gelegt. Genau. Also denen war es auch zu heiß, dann haben sie so eine kleine Öffnung gemacht, dass dann in unseren kalten Puddel da kam dann so ein bisschen heißes Wasser von oben, aber es war auch nicht tief, man saß auch mehr so im sandigen Matsch. Also ja. Von der Natur her, dass sowas geht, ist natürlich absolut faszinierend und am Sand buddeln macht auch Spaß, aber es war jetzt mit der Kälte und der Kombination nicht so richtig ein Highland. Obenrum hatten wir einen dicken Pulli an, untenrum so hohe Erwartungen hat, dann wird die Realität manchmal ein bisschen ernüchternd. Was wir hier auch stark gemerkt haben, ist, dass Natur und Umwelt, also diese Pflanzenwelt, die man hier entdecken kann, eigentlich ganz oft nicht unbedingt nur bei den großen touristischen Plätzen zu finden ist, sondern eigentlich um jede Ecke, wenn man mal ein bisschen genauer schaut, sehr viel spannende Orte und Dinge zu entdecken gibt. Und ich glaube auch, dass es für uns auf jeden Fall auch dieses Bewusstsein für die Umwelt noch mal gestärkt hat. Und ich hoffe auch, dass wir das in Deutschland halt auch viel aktiver noch mal sehen werden und vielleicht auch noch mal angehen werden. Und es bleibt natürlich, dass Lowlight, glaube ich, absolut ist. Und das muss man sich immer wieder bewusst machen. Neuseeland ist auf der anderen Seite der Welt. Es ist was, was eine große Schwierigkeit ist. Man kommt hier nur auf dem Flugzeug hin und man nimmt sozusagen das Gepäck des Fußabdruckes, den man dabei hat, mit. und man kann nur gucken, ob man es irgendwie für sich kompensieren kann. Aber eigentlich, ja, das ist auch so ein bisschen die Frage bei uns, du hattest uns auch gefragt, ob wir wieder zurückkommen werden und ich glaube so schnell nicht, weil uns das sehr bewusst ist, wie hoch unser Fußabdruck durch diese Reise, durch diesen Flug halt geworden ist. Ja, wir haben auch überlegt, also was ziehen wir da für Konsequenzen raus, weil wir halt zu Hause probieren, Fliegen komplett zu vermeiden und so weiter. Und das war auch ein Grund, warum wir gesagt haben, wenn wir überhaupt mal so weit weg gehen, dann halt eben auch nur, wenn es auch wirklich so lange ist und wenn man wirklich das dann intensiv machen kann. Und Jonas zum Beispiel isst ja eigentlich Fleisch, also zu Hause essen wir kein Fleisch, aber er hat jetzt überlegt, dass er ein Jahr dann komplett auf Fleisch verzichtet. Also überlegt, man kann es nie komplett kompensieren, aber was unsere Konsequenzen sind, was ist unser Koha sozusagen an die Welt, dass wir das erleben durften so ein bisschen. Oh, das finde ich schön. Für alle, die sich jetzt denken, Mensch gibt es wirklich keine Wege nach Neuseeland zu kommen ohne Flugzeug. Wir haben eine Episode, das war unsere meistgehörigste Episode im letzten Jahr. Ein Pärchen, die nach Neuseeland gesegelt ist. Anderthalb Jahre hat das gedauert. Das geht mir immer so, was man als positiv sieht, was aber gar nicht positiv ist. Mir geht es immer so, wenn ich Postkartenmotive sehe, Lupinenfelder. Leute reisen zu Lupinenfelder, Seen und Berge im Hintergrund und die Lupine ist ja hier eine Pflanze, die es wäre, als wenn ich mich vor einen Nadelbaum stelle in Neuseeland und sage, guck mal die schönen Nadelbäume. Die Lupine gehört hier nicht her, die breitet sich wahnsinnig ausüne Hügel, das ist doch das Schöne. Was hast du für ein Problem mit den Hügeln? Na, dass ich leider weiß, dass Neuseeland 85 Prozent bewaldet war, bevor die Menschen hier herkamen. Und der Wald ist ja einfach so beeindruckend schön und es ist so eine reiche Natur. Und also das ist wirklich das, was wir so lieben hier und wo wir auch am Ende jetzt nur noch im Wald spazieren gehen wollen und gar nichts anderes mehr sehen wollen, so fast. Weil das einfach unser Highlight ist, dieser dichte Busch. Und das war einfach 85 Prozent dieser Insel war das. Und wenn man das weiß und dann kamen die Maurier im 13. Jahrhundert rum. Als die ersten Siedler kamen, waren es schon nur noch 55 Prozent. Jetzt sind es nur noch 25 Prozent. Und das tut mir einfach in der Seele weh. Und das Interessante ist, dass man jetzt auch zum Beispiel Schottland anders sieht. Schottland war ja auch so. Man denkt ja auch Schottland, ach wie schön, sind wir auch rumgereist, die schönen grünen Hügel, aber auch das war ja alles Wald. Und so dieses Bewusstsein, also es ist einfach interessant, weil es hier eben noch nicht so lange her ist, dass überhaupt Menschen hergekommen sind, dass man diese Konsequenzen, das was Menschen so mit der Natur machen, hier so direkter wahrnimmt, dass man jetzt auch anders sieht, eben auch Europa, dass wir in Deutschland ja überhaupt keine Urwälder haben im Prinzip. So ein bisschen bayerischer Wald anscheinend, haben wir uns jetzt auch vorgenommen, da wollen wir jetzt mal hin. Und auch da in Polen gibt es ja einen so richtig tollen Urwald, da habe ich jetzt auch richtig Lust, da hinzufahren. Oh, das finde ich einen sehr schönen Tipp, auch weil viele Hörerinnen von uns ja nicht in Neuseeland, sondern in Deutschland oder der Schweiz oder in Österreich sind. Und mitten in Europa gibt es tatsächlich einen unberührten, seit Jahrtausenden sich selbst überlassenen Wald, Natur. Im Nordosten Polens gibt es einen echten Urwald, mehr als 10.000 Jahre alt. Und der heißt Biało Wierża und ich verlinke euch den auch in der Episodenbeschreibung. Vielleicht fahrt ihr da einfach mal hin. Das hat mich vorher auch nicht so interessiert, das Thema, aber jetzt bin ich da voll drin in diesem Waldthema und ja, bin voll begeistert und eben und das ist eben auch so ein bisschen so ein Schmerz, dass wir das alles verloren haben. Was man vielleicht da auch noch zusagen muss, das sind nicht nur die Hügel, es sind auch die großen Flächen, die jetzt auch als Weiden genommen werden. Und das war auch zum großen Teil neben den Wäldern auch Feuchtgebiete. Also Neuseeland hat auch einen großen Teil seiner Feuchtgebiete verloren. Es gibt so eine Webseite, da kann man das nachschauen, wo sozusagen die Feuchtgebiete sind und wo sie waren. Und das ist nicht nur schade für Pflanzen und Tiere und Vögelfeld und die Biodiversität, sondern das fand ich auch sehr spannend, dass Feuchtgebiete sogar mehr CO2 speichern als Wälder. Und sie sind, ich habe das weltweit, jetzt muss ich kurz überlegen, ob ich es richtig sage, ich glaube, sie bedecken sechs Prozent der Weltoberfläche Feuchtgebiete aktuell, aber speichern 20 Prozent des CO2. Das ist natürlich auch was, das ist hier wichtig, aber wir wissen das natürlich genau mit Überschwemmungen und all den Problemen, die wir auch in Deutschland und Spanien jetzt auch gesehen haben, ist das natürlich sehr wichtig, auch die Feuchtgebiete. Und auch in Deutschland gab es ja auch viel mehr Feuchtgebiete. Ich glaube, Berlin war ja auch ein einziger Sumpfmal gewesen. Also auch da haben wir glaube ich viel verloren. Wenn ihr jetzt denkt, man, diese Familie hat aber viel zu erzählen, ihr könnt euch natürlich auch die Projekte, die sie hier als Künstler umgesetzt haben, wir euch in den Show Notes, dass ihr da auch noch mal reinhören könnt und das nochmal machen, spielen könnt. Man kann den Audio Walk digital quasi erleben. Also man kann durch das Wetland gehen, da sind 360 Grad Bilder und dabei halt das Audio hören. Dann ist man wie zu Besuch im Wetland auch vom heimischen Computer. Aber am Computer mit Kopfhörern ist am besten. Das gilt übrigens auch für Podcast hören. Mit dem Kopfhörer ist es am besten. Das heißt, ihr müsst gar nicht in den Flieger steigen und nach Neuseeland kommen, zumindest um diese kleine Ecke zu erleben. Zum Abschluss von jedem, fast jedem Interview stelle ich den Interviewgästen immer eine Frage. Wenn euch jemand aus Deutschland besucht und er kann eine Sache für euch in den Koffer packen, welche eine Sache bringt er dir mit? Also wenn es geht, meine Freunde. Wir wurden ja auch gefragt, wenn ihr jetzt nach Neuseeland geht, vielleicht wollt ihr gar nicht zurückkommen. Das ist definitiv nicht so, weil gerade als Musikerin bin ich sehr zufrieden mit der Arbeitswelt in Deutschland. Also quasi, wenn ich hier wohnen würde und du würdest mir was mitbringen, was immateriell ist, dann bringen wir eine bessere Kulturszene mit. Du könntest hier gar nicht so dein Geld verdienen oder so einfach? Nirgendwo in Neuseeland. Auch nicht in Bollington? Nein, weil das was ich mache ist auch sehr speziell. Ich mache ja alte Musik. Da ist die Szene hier sehr, sehr, sehr klein. Also da könnte ich definitiv nicht mein Geld mit verdienen. Und ich glaube auch die meisten Musiker auch in der klassischen Welt verdienen vor allem auch ihr Geld mit Unterrichten. Also das müsste ich hier dann auf jeden fall machen ich habe auch meine freunde ja dann nehme ich auch meine freunde mit nichts nicht mal ein brot das ist auch eine sehr lange antwort tatsächlich also darf ich jetzt mal bist du es eine kurze also was ich vielleicht ein bisschen vermisst habe und das hätte ich hier vielleicht auch noch lernen müssen aber vielleicht hätte ich mir meine kartoffelpresse mitgenommen, weil ich habe hier wegen den, jetzt hole ich ganz kurz aus, wegen dem Brot habe ich angefangen Brötchen backen zu lernen, das war schon mal sehr gut und ich glaube ich würde wieder anfangen auf jeden Fall Kartoffelklöße selber zu machen und am liebsten mit Pflaumen. Ich weiß nicht, ob man die Pflaumen hier bekommt, die ich am liebsten mag. Die Pflaumenklöße. Warte mal, da habe ich doch irgendwas in meinen Notizen mit den Pflaumenklößen. Du bist mit deinen Großeltern im Haus aufgewachsen und das war geprägt vom Kaninchenstall vom Opa und den Pflaumenklößen von deiner Oma. Genau. Genau so. Gibt es dieses Rezept? Kannst du das mit uns teilen? Oder ist es ein Geheimrezept der Familie? Es wird in der Familie weitergetragen, aber ich habe das und kann es gerne teilen, wenn du mich daran erinnerst. Sehr, sehr gerne. Nora, kannst du die auch machen? Nö, das ist Jonas' Aufgabe. Ich bin mehr von der Brotbackfraktion. Meine erste Tat in Kawakawa war, einen Sauerteig anzusetzen tatsächlich. Dort habe ich auch viel Roggenbrot gebacken. Also ich backe sehr gerne Roggenbrot und das ist ja hier bei Apothekenpreise für Roggen. Und tatsächlich, jetzt kommt meine lange Antwort, wenn ich hier wohnen würde, würde ich das, glaube ich, tatsächlich nicht machen, weil ich glaube, dass es ein Problem dieses Landes ist, dieses koloniale Denken. Ich will das alles von zu Hause hier mitbringen. Nein, Weizen und Roggen gehört in dieses Land nicht. Und ich glaube, ich würde probieren zu gucken, was kann ich mit den Sachen machen, die hier hingehören, die hier gut wachsen. Was kann ich für kreative Dinge mit Kuhmachera entwickeln? Keine Ahnung. Also quasi würde ich sagen, nee, wenn ich hier wohne, das finde ich einen sehr spannenden Gedanken. Es gibt ja kein typisches Grundnahrungsmittel wie Getreide oder Stärkeknollen im europäischen Sinne. Die neuseeländische Flora, die ist und war natürlich sehr waldlastig, also viele Bäume, Farne, Kräuter, aber es gab hier, bevor die Menschen kamen, keine klassischen Feldfrüchte. Es gibt hier spannenderweise ein Gewürz, das genauso heißt wie die Stadt, in der die Familie gelebt hat, in Kawakawa. Die Blätter schmecken so ein bisschen nach Basilikum und Pfeffer. Und früher haben die Maori auch die Wurzel vom Cabbage Tree gekocht oder gebacken. Aber das allein würde nicht als Grundnahrungsmittel reichen. Und auch die Kumra, also die Süßkartoffel, haben die Vorfahren der Maori mitgebracht. Ich musste auch sehr viel Jasmin rausrupfen im Wetland. Das fand ich auch so witzig, weil ich wirklich bestimmt schon drei oder vier Jasmin-Pflanzen zu Hause probiert habe zu halten, und mir die alle kaputt gegangen sind. Und hier wuchert das wie ein Unkraut. Und ich musste das alles rausrupfen, weil das die Bäume kaputt, aber das wuchert und ich habe das immer versucht im Garten meiner Eltern zu pflanzen. Nie geklappt und hier sind überall Vergissmeinnicht. Danke, dass ihr hier wart. Danke, dass ihr eurer Familienzeit hier geteilt habt. Eine ganz besondere Geschichte, wie ich finde. Eine sehr unter. Vielen Dank für die Einladung. Tschüss. Tschüss. Ja, ich finde, diese Episode war ein sehr schönes Beispiel, wie Familienauszeit auch in einem überschaubar preislichen Rahmen geht. Fünf Monate weg aus Deutschland, drei Monate gehen die Kinder zur Schule und zwei Monate bleiben zum gemeinsamen Reisen. Die Wohnung in Deutschland hat die Familie untervermietet. Das ist natürlich auch nicht jedermanns Sache, aber so spart man die gesamten Mietkosten ein. Und die Familie hat die Kosten für die Unterkunft fast komplett gespart, weil sie die meiste Zeit eine Künstlerresidenz hatten und so kostenlos wohnen konnten. Und sie haben auch Housesitting gemacht und da haben sie auch nichts für die Unterkunft bezahlt und in der restlichen Zeit ist die Familie dann mit dem Campervan durch Neuseeland gereist und den haben sie am Ende einfach wieder verkauft. Nora und Jonas, die kommen hier nochmal zu Wort in den Folgen am 16. und 23. Mai. Da kommen unsere großen Highlight-Folgen zu Nord- und Südinsel und da packen wir euch in diese Episode auch die Reise-Highlights von Nora und Jonas. Wie immer findet ihr alle Links in der Episoden-Beschreibung, alle Orte, die wir hier erwähnt haben und besprochen haben. Und ich packe euch auch nochmal ein paar andere Folgen zu Familien aus Zeiten in Neuseeland da rein. Am Mittwoch, am 23.04.2025 ist der Welttag des Buches und deswegen dreht sich hier nächste Woche alles um richtig guten Lesestoff. Es hat immer Neuseelandbezug und ich verspreche euch, dass da ein paar Überraschungen dabei sind. Auf unserem Instagram Account beschäftigen wir uns die ganze Woche mit Büchern und wir zeigen auch, welche Kinderbücher wir eigentlich mit nach Neuseeland genommen haben, da das ziemlich teuer ist, die zu verschicken, da konnten nur wirklich die Lieblinge mitkommen. Und wenn ihr uns da noch nicht folgt, findet ihr auch in der Episodenbeschreibung. Und jetzt, wie am Anfang versprochen, Nora hat zu Hause in Leipzig die Titelmusik unseres Podcasts auf dem Barockfagott eingespielt und genau damit entlasse ich euch heute. Danke fürs Zuhören und bis nächste Woche. Ka kite! Transcribed with Cockatoo