Spürst du' schon? - Der Podcast

Emotionen besser spüren, annehmen, verarbeiten und sinnvoll für mich nutzen

13 - Tanz aus der Reihe

Wie du in deinen Beziehungen zu einem neuen Takt tanzen kannst.

27.12.2021 43 min

Zusammenfassung & Show Notes

Beziehungssorten Teil 2. In dieser Folge greifen wir das Thema "Beziehungssorten" noch mal auf und plaudern aus dem Nähkästchen. Wir sprechen über die neuen Beziehungssorten, die wir ausprobiert haben und bisher unerprobte Konzepte, die wir in bestehende Verbindungen eingebracht haben.

Laura spricht zuerst über das Aufmachen ihrer vorher sexuell exklusiven Verbindung (ein Hoch auf die Lockdown-Liebschaft!) und die Gefühle, die bei ihr damit einhergingen. Hierbei ging es vor allen Dingen darum, das richtige Maß an offener Kommunikation zu finden und aufkommende Emotionen wie Verlustangst zuzulassen. Wir besprechen die Paradoxe, zu wissen, dass der Mensch langfristig nicht der richtige ist und trotzdem ein Risiko zu spüren, denjenigen zu verlieren. Außerdem geht es darum, inwiefern wir emotional "besetzt" sind und wann wir offen für Neues sein können. Hierbei geht es vor allen Dingen darum, uns selbst die Erlaubnis zu geben unsere Bedürfnisse zu verfolgen. Kommunikations- und Reflektionsfähigkeit beider Leute sind hier das A und O für den Erfolg.

Als nächstes geht Laura auf ihre erstmalige Erfahrung ein, mehrere Menschen gleichzeitig zu daten. Das für sie bisher neue Konzept verlangt ihr oft Mut und Selbstvertrauen ab und auch hier sind Ehrlichkeit, Transparenz und Wertschätzung in der Kommunikation der Schlüssel. In Lauras Erfahrung schallt es dabei so aus dem Wald heraus, wie sie in ihn hinein ruft. Dementsprechend ist sie beim sich Ausprobieren auf viel Wohlwollen, Neugier und Offenheit gestoßen.

Auch Sarah hat Erfahrungen im mehrere-Menschen-gleichzeitig-Dating gemacht. Hierbei durfte sie vor allen Dingen viel Rückgrat entwickeln, um in der Kommunikation ihrer Bedürfnisse standfest zu bleiben. "Mich gibt es so und nicht auf eine andere Weise" war die Devise - was nicht immer für alle Menschen passte. Um Rechtfertigungen zu vermeiden, musste sie oft Grenzen kommunizieren und riskieren, den anderen zu verlieren. Sarah hat gelernt, sich selber treu zu bleiben - auch wenn sie manche Menschen dafür auf der Strecke lassen musste. Für sie verkörpert dies vor allen Dingen Freiheit. Zentrale Themen bei diesem Konzept sind also auch Mut, Überwindung und vor allen Dingen Übung - denn nur durch die Übung lernen wir mehr und mehr, uns selbst treu zu bleiben und für unsere Wünsche einzustehen.

Eine wunderschöne Lehre aus diesen Erfahrungen für uns war, dass es sich absolut lohnt, Menschen loszulassen, die nicht die gleiche Vorstellung von Beziehungssorte und Kommunikation haben. Denn wie haben beide die Erfahrung gemacht, dass andere Menschen in unser Leben gekommen sind, die bereit sind unsere Grenzen zu wahren, die gut mit uns kommunizieren und die ähnliche Vorstellungen von Verbindung haben. Es gibt Menschen, die dich genauso mögen, wie du bist. Für die du dich nicht verbiegen musst. Menschen, die bereit sind, dir den Raum zu geben und dich zu akzeptieren, wie du bist. Also trau dich, dich zuzumuten, viel Raum einzunehmen und herauszufinden, was möglich ist.

Bei Sarah ging es dieses Jahr ganz viel ums Umlernen. Sie hat sich von einem Narzissten losgelöst, der ihre Grenzen nicht gewahrt hat. Sie hat sich nicht mit weniger zufrieden gegeben und hat einen Menschen, in den sie verliebt war, losgelassen, der nicht auf ihre Bedürfnisse eingehen konnte (wollte?). Heute hat sie einen Menschen in ihrem Leben, an der sie unglaublich viel umlernen darf: eine polyamore Frau, die eine weitere Partnerin hat und das allein bringt ganz viele spannende Lektionen mit sich. Gleichzeitig ist diese Frau wahnsinnig offen, wertschätzend und transparent in der Kommunikation und ist Sarah darin ein Vorbild. Sarah fühlt sich hier komplett sicher darin, alles anzusprechen und Ängste mit ihrer Gegenüber zu teilen. Das gibt ihr unglaublich viel Sicherheit und Gelassenheit.

Auch Laura durfte dieses Jahr lernen, wie es sich anfühlt, komplett so akzeptiert zu werden, wie sie ist. Mit einem alten-Bekannten-dann-Liebhaber hat sie erfahren, wie es sich anfühlt zu 100% sie selbst sein zu können und stets dafür akzeptiert zu werden. Das hat Laura auch noch mal gezeigt, wie ungewohnt esgfür sie war, sich nicht anpassen zu müssen, und das war eine sehr wertvolle Lektion. Und an das Gefühl, sich nicht verbiegen zu müssen, darf Laura sich weiterhin noch gewöhnen, denn die erste Emotion darauf war Überraschung und Verwirrung ;) 

Zu guter Letzt wollen wir euch hier mitgeben, dass es sich absolut lohnt, vor allen Dingen bestehende Beziehungen umzumünzen und für eure Bedürfnisse einzustehen. Ja, ihr tanzt dann einen anderen Tanz mit euren Mitmenschen als bisher. Und dabei gebt ihr euren Gegenübern die Chance, die neue Choreografie zu lernen. Und manche werden die Choreo nicht lernen wollen, weil der bekannte Tanz aufgrund seiner Erprobtheit bequemer ist. Und das ist auch okay. Denn diejenigen zu finden, die zum gleichen Takt mittanzen ist ein Geschenk. Und wir wissen für uns: Wir wollen nicht mehr zurück. Wir haben einen neuen Standard. Wir wollen uns nur noch mit Menschen umgeben, die uns so nehmen, wie wir sind, und mit ihnen durchs Leben tanzen.

Also: Schwing das Tanzbein, lern eine neue Choreografie und finde deinen neuen Standard 💃

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