Dein eigener Podcast -
der große Starter-Guide
Inhaltsverzeichnis
Aller Anfang ist leicht
Das Wichtigste vorab: Ja, Du kannst Dich richtig in das Thema Podcasting eingraben. Du kannst Dich umfassend über die einzelnen Mikrofontypen, ihre Vor- und Nachteile sowie über die Klangqualität informieren. Du kannst Dich durch zig Aufnahmeprogramme testen und ganze Foren wälzen, wie Du Gespräche korrekt führst und ein funktionierendes WordPress-Blog auf einem eigenen Server aufsetzt.
Das Problem dabei: Am Ende ziehen Wochen, vielleicht sogar Monate ins Land – ohne, dass Du einen Podcast aufgenommen hast. Unser wichtigster Tipp für den Podcast-Start ist daher: einfach machen! Stelle Deinen Perfektionismus hinten an und überzeuge mit Deiner Art sowie Deinen Inhalten. Aufnahmetechnik, Tonqualität, Gesprächsführung, in all diesen Dingen bekommst Du Folge für Folge mehr Routine.
Indem Du echte Folgen produzierst und Dich nicht nur theoretisch damit befasst, merkst Du live, was Du selbst verbessern möchtest und woran es noch hapert. Schritt für Schritt besser zu werden, ist viel motivierender, als ab dem ersten Tag Deinen eigenen (zu hohen?) Ansprüchen hinterherzulaufen. Damit Du Dich auch einfach zurechtfindest und weißt, welche Schritte bis zur ersten Folge auf Dich warten, haben wir für Dich diesen Podcast-Starter-Guide erstellt.
1. Dein Podcast-Konzept
Bevor Du mit der Aufnahme startest, solltest Du Dir zumindest grob Gedanken über die Art Deines Podcasts machen. Wie soll Dein Podcast heißen? Welche Themen möchtest Du behandeln? Für wen soll der Podcast sein? Willst Du lieber alleine, mit einem Co-Host oder mit Gästen vors Mikro? Suche Dir ruhig ein spezifisches Thema aus, mit dem Du vielleicht eine kleinere Menge Menschen begeisterst, dafür aber eine feste Community um Deinen Podcast herum aufbauen kannst.
Checkliste Podcast-Konzept
- Podcast-Name
- Themenbereich
- Podcast-Format (Solo, Interview, Dokumentation, Hörspiel)
- Veröffentlichungsintervalle (wöchentlich, zweiwöchig, monatlich)
2. Dein Podcast-Equipment
Hast Du Dein Konzept erarbeitet, benötigst Du noch Equipment für Deine Aufnahme. Hierzu gehört natürlich das obligatorische Podcast-Mikrofon, eine geeignete Aufnahme-Software sowie eventuelle Tools zur Nachbearbeitung.
Checkliste Podcast-Equipment
- Podcast-Mikrofon (Wir empfehlen für den Einstieg das günstige Samson Meteor USB-Mikro)
- Aufnahme-Software (z.B. Ultraschall für Windows & Mac oder GarageBand für MacOS)
- PC, Mac oder Smartphone als Aufnahmeinterface
- Optional: Einen kostenfreien Auphonic-Account zur Nachbearbeitung
- Optional: Popschutz für das Mikrofon
- Optional: Stativ oder Schwenkarm für das Mikrofon
Starte Deinen eigenen Podcast.
14 Tage kostenfrei testen.
3. Deine erste Podcast-Aufnahme
Sobald Du Dein Equipment ausgesucht und aufgebaut hast, geht es an die ersten Testaufnahmen. Hierbei kannst Du entweder direkt mit Deinen geplanten Folgen loslegen oder Dich in Ruhe an das Mikrofon vor Deinem Mund gewöhnen.
Starte eine Aufnahme, schwafle ein bisschen vor Dich hin, konzentriere Dich dann mehr und mehr auf Deine Aussagen und wie Du sie formulierst. Mit der Zeit geht Dir das Sprechen vor dem Mikro in Fleisch und Blut über, bis Du Dich bereit für Deine reguläre Folge fühlst. Und wer weiß: Vielleicht kannst Du Deine ersten Testaufnahmen ja später als Outtake oder als Bonus-Episode veröffentlichen?
Zu Beginn eines neuen Podcasts empfehlen wir Dir, eine sogenannte Nuller-Folge aufzunehmen. Das ist zwar kein Muss, jedoch eine schöne Möglichkeit, um Dich Deinen künftigen Zuhörer:innen zu präsentieren. Statt sich eine komplette Folge anhören zu müssen, um zu erfahren, ob ihnen der Podcast zusagt, erklärst Du ihnen dort, wer Du bist und was sie thematisch erwartet.
Diese Fragen solltest Du in Deiner Nuller-Episode beantworten:
- Worum geht es im Podcast?
- Wer bist Du und was qualifiziert Dich für die Podcast-Themen?
- Welches Format erwartet Deine Zuhörer:innen? (Interviews, Dialoge, Solo?)
- Wie oft erscheinen neue Folgen Deines Podcasts?
- Wo können Dich die Leute abonnieren?
Gerade die Frequenz Deiner neuen Folgen ist wichtig. Können sich Deine Zuhörer:innen auf wöchentlich oder monatlich neue Folgen einstellen? Versuche, so regelmäßig wie möglich zu veröffentlichen, damit sich bei Deinem Publikum Vorfreude auf neue Folgen einstellen kann. Kalkuliere hier lieber realistisch, als dass Du Deinen Zeitplan bereits nach zwei Wochen nicht mehr halten kannst.
Fange lieber klein an und steigere dann die Schlagzahl. Denn Podcasting ist gerade am Anfang viel Arbeit, bis Du Deine eigenen Abläufe gefunden und Dich eingegroovt hast. Ständig unter Release-Druck zu sein, demotiviert Dich nur und macht Deinen Hörer:innen falsche Versprechungen.
4. Dein Podcast-Cover
Du kennst ja das Sprichwort „Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance.“ Bei Podcasts ist es ähnlich. Wenn jemand nach einem bestimmten Thema sucht, bekommt er auf Spotify & Co. mittlerweile bis zu hunderte Shows hierzu angezeigt. Wie soll er oder sie sich da entscheiden?
Der erste Eindruck heißt hier: Cover und Podcast-Titel. Das Cover nimmt die größere Fläche ein und sticht daher direkt ins Auge. Du kannst mit einem attraktiven Podcast-Cover, welches direkt zeigt, worum es in Deiner Show geht, also viel erreichen.
Schaue daher, dass Dein Cover entweder durch einen entsprechenden Text oder eine klare Bildsprache das jeweilige Thema transportiert. Bei einem Fußball-Podcast können dies Elemente wie der Ball selbst, ein Stadion oder kreischende Fans sein. Bei Krimi-Fans erweckst Du mit Absperrband, Tatortkreide oder düsteren Gassen Aufmerksamkeit.
Menschen haben am liebsten mit Menschen zu tun. Überlege daher, ob Du Dich nicht selbst auf Deinem Cover verewigen möchtest. Das ist nicht selbstdarstellerisch, sondern zeigt Authentizität und bringt Dich den Hörer:innen als Host direkt näher. Achte außerdem darauf, dass Du die richtige Podcast-Cover-Größe wählst.
Keine Sorge, Du musst kein Designer sein oder für viel Geld jemanden beauftragen, um ein schönes Podcast-Cover zu erhalten. Wir zeigen Dir, mit welchen Tools Du ein eigenes Podcast-Cover erstellen kannst.
5. Dein Podcast-Intro
Der Kalenderspruch zum ersten Eindruck gilt nicht nur fürs Auge, sondern auch fürs Ohr. Ein gutes Intro ist für Deinen Podcast Gold wert, muss aber nicht direkt zum Start dabei sein. Daher lässt sich darüber streiten, ob Du Dir hierzu vor oder nach dem Cover Gedanken machen solltest.
In einem Intro fasst Du zusammen, worum es in Deinem Podcast geht und warum Besucher:innen ihn sich anhören sollten. Achte darauf, dass Deine Musikauswahl zum Stil Deines Podcasts passt. Wenn Du ein ruhigeres Gemüt bist und einen Meditations-Podcast gestartet hast, ist finnischer Black Metal vielleicht nicht die beste Musikrichtung 😉
Du kannst Dein Intro entweder selbst einsprechen oder jemanden dafür engagieren. Wir bieten unter Podcasten.de zum Beispiel unsere Dienste als Intro-Sprecher an. Ob Du ein festes Intro hast oder nach ein paar Minuten Musik direkt in die Vorstellung und Folge übergehst, ist dabei ganz Dir überlassen.
Wichtig ist nur: Halte Dein Intro kurz. 15 Sekunden sind hier ideal, 30 Sekunden gelten in der Szene als Obergrenze. Darüber hinaus steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Deine Zuhörer:innen skippen oder abbrechen.
Es gibt einige gute Anlaufstellen für Podcast-Musik. Hier kannst Du Dich entweder für freie Stücke entscheiden oder lizenzierte Musik kaufen. Achte bitte immer darauf, was in den Lizenzrichtlinien angegeben wird. Nicht jede für den persönlichen Gebrauch freigegebene Musik ist auch für einen Podcast geeignet, der kommerzielle Zwecke verfolgt. Hier findest Du eine Auswahl von Portalen:
Premium-Musik
Kostenfreie Musik
6. Deinen Podcast hochladen
Hast Du Deine erste (oder nullte) Folge im Kasten, Dein Intro am Start und ein Cover ausgesucht, fehlt Dir noch ein Podcast-Hoster, um Deine Folgen ins Netz zu stellen. Denn auch, wenn viele es anfangs annehmen: Deinen Podcast kannst Du nicht direkt bei Apple Podcasts oder Spotify hochladen.
Damit Du dort in den Podcast-Verzeichnissen erscheinst (mehr dazu im nächsten Abschnitt), benötigst Du einen sogenannten RSS-Feed. Das stand anfangs für Rich Site Summary und heutzutage für Really Simple Syndication, ist aber nichts anderes, als eine Zusammenfassung Deiner Podcast-Daten in Textform.
Sich für Technik begeisternde Podcaster nutzen eigens aufgesetzte WordPress-Seiten als Hosting-Plattform und bauen sich ihre RSS-Feeds selbst. Für alle anderen, die lieber auf Knopfdruck loslegen wollen, gibt es Podcast-Hosting-Services wie LetsCast.fm.
Hier legst Du mit wenigen Klicks einen neuen Podcast an, lädst Deine Folgen hoch und wir generieren für Dich automatisch einen RSS-Feed, der von Spotify, Apple Podcasts sowie Podcast-Apps wie Overcast oder CastBox gelesen werden kann.
Wie Du einen Podcast bei LetsCast.fm anlegst und auf Spotify & Co. veröffentlichst, kannst Du Dir in diesem Video anschauen:
7. Deinen Podcast bei Spotify, Apple Podcasts & Co. veröffentlichen
Wenn Du Deine Folgen hochgeladen hast und einen RSS-Feed für Deinen Podcast besitzt, ist das schon die halbe Miete. Die Feed-URL kannst Du zum Beispiel an Freunde schicken oder auf ein eigenes Blog packen. Allerdings müssen sich Deine Zuhörer:innen die URL erst umständlich in eine Podcast-App kopieren, um Deine Folgen abzurufen.
Einfacher geht es da natürlich, indem Du Deinen Podcast bei Podcast-Verzeichnissen wie Apple Podcasts oder Google Podcasts einreichst. Auch der Musik-Streaming-Anbieter Spotify setzt von Jahr zu Jahr mehr auf Podcasts und bietet Dir an, Deine Show dort einzutragen. Du solltest jedoch ein paar Regeln beachten, bevor Du Deinen Feed dort einreichst. Hier erfährst Du, wie Du Deinen Podcast bei Spotify anmelden kannst.
Checkliste Podcast-Veröffentlichung
- Hosting-Account erstellen
- Podcast anlegen
- Podcast-Cover im korrekten Format hinterlegen
- Showbeschreibung eintragen
- Kategorien wählen
- Erste Folge anlegen
- Folgenbeschreibung hinterlegen
- URL des RSS-Feeds kopieren
- Podcast bei Spotify, Apple Podcasts & Co. einreichen
Wenn Du bei LetsCast.fm hostest, kannst Du Deinen Podcast ganz bequem über den Menüpunkt "Veröffentlichung" einreichen. Bitte beachte, dass die Überprüfung bei Apple einige Tage in Anspruch nehmen kann. Du erhältst eine E-Mail, sobald Dein Podcast dort verfügbar ist.
8. Podcast-Marketing: Baue eine Community auf
Du bist nun auf allen Kanälen hörbar. Und nun? Jetzt heißt es: Werbetrommel rühren. Schließlich möchtest Du ja auch gehört werden. Der erste Schritt ist, Deinen Podcast und Dich auf einem Blog oder einer Webseite zu präsentieren, damit Du für Suchmaschinen wie Google oder Bing aufzufinden bist.
Hierfür kannst Du Dir entweder ein eigenes WordPress-Blog zulegen, auf dem Du Deinen Web-Player einbinden kannst, oder direkt die Podcast-Seiten von LetsCast.fm nutzen. Wir erstellen für Deine Show automatisch eine Webseite, auf der alle Folgen abrufbar sind. Hierfür kannst Du sogar eine kostenlose Subdomain anlegen oder Deine eigene Domain weiterleiten. Schaue Dir unsere Let's Cast Podcast-Seite an, um Dir ein Bild zu machen.
Um schnell neue Hörer:innen zu gewinnen und sie auf dem Laufenden zu halten, kommst Du an sozialen Netzwerken jedoch nicht vorbei. Wo Du präsent sein solltest, hängt von Deiner Zielgruppe ab. Einen Business-Podcast bewirbst Du am besten auf LinkedIn, während Du bei Tech- und Marketing-Themen Deine Zielgruppe eher auf X erreichst.
Die besten Erfahrungen haben wir jedoch mit unserem LetsCast.fm Instagram-Account gemacht, weil die Community dort sehr offen und reaktionsfreudig ist. Hier konsumieren die Hörer:innen nicht nur, sie interagieren auch mit Dir. Außerdem eignet sich Instagram perfekt, um Dich mit anderen Podcastern zu vernetzen. Wie Du Deine neuen Podcast-Folgen in Deiner Instagram-Story promoten kannst, erfährst Du im folgenden Video:
9. Podcast-Statistiken: Kontrolliere Deinen Erfolg
Um zu schauen, wie Dein Podcast ankommt, solltest Du regelmäßig mit Deinen Hörer:innen ins Gespräch kommen. Finde heraus, was sie interessiert, was schon gut klappt und was Du eventuell verbessern kannst.
Falls Du noch nicht so viel Kontakt zur Community hast oder lieber Zahlen sprechen lassen möchtest, solltest Du einen Blick auf Deine Podcast-Statistiken werfen. Weil Podcasting ein offenes System ist, ist es hier zwar schwierig, wasserdichte Zahlen zu erheben. Es gibt jedoch einige Werte, an denen Du Deinen Erfolg messen kannst.
Schaue Dir zum Beispiel an, wie oft eine Folge in den ersten 24 Stunden nach Veröffentlichung heruntergeladen wurde und vergleiche sie mit den vorherigen Folgen. Steigt die Anzahl der Hörer:innen hier von Episode zu Episode an, wächst auch Dein Publikum. Du kannst außerdem anhand der Gesamt-Downloads gut ausmachen, welche Themen besonders ankommen oder von anderen Podcastern geteilt wurden.
Wenn Du Dich in Deinen Spotify- oder Apple-Account einloggst, siehst Du hier sogar, wie lange sich Dein Publikum Episoden im Schnitt anhört und wo es aussteigt. Behalte das im Auge, verfalle jedoch nicht in Aktionismus. Gib Deinem Format eine Chance. Und sollten die Zahlen über zehn Episoden hinaus nicht steigen, kannst Du immer noch etwas ändern. Aber ändere in kleinen Schritten, denn je mehr Du auf einmal umwirfst, desto weniger kannst Du nachvollziehen, welche Anpassungen fruchten.
Checkliste Podcast-Controlling
- Hole Dir Feedback Deiner Hörer:innen ein
- Werte Deine Statistiken aus
- Identifiziere Verbesserungsmöglichkeiten
- Setze diese in kleinen Schritten zur besseren Kontrolle um
- Beginne von vorne 😉
Fazit zu Deinem Podcast-Start
Bis zu Deiner ersten Folge gibt es für Dich einiges zu tun. Doch keine Bange, Du musst nicht direkt vom Start weg perfekt sein. Wenn Dir ein Zwischenschritt nicht liegt oder Du für eine bestimmte Aufgabe nicht zu viel Zeit investieren möchtest, hebe sie Dir für später auf oder perfektioniere sie mit der Zeit.
Wenn Du direkt versuchst, den perfekten Podcast zu launchen, erblickt Deine Show wahrscheinlich nie das Licht der Welt. Unser Tipp ist daher: "Einfach machen!" Sammle Feedback Deiner Hörer:innen, nimm Dir einen Bereich vor, in dem Du Dich verbessern möchtest und feile Stück für Stück an Deinem Format.
Und wenn Du darüber hinaus Hilfe beim Erstellen Deines Podcasts brauchst, melde Dich doch bei uns. Wir stehen Dir mit LetsCast.fm für alle Hosting-Fragen zur Verfügung und bieten über Podcasten.de sogar Leistungen im Bereich Schnitt sowie Nachbearbeitung an.
Du möchtest noch mehr Informationen darüber, wie Du mit Deinem Podcast loslegen kannst? Dann findest Du auf unserer Infoseite zum Podcast erstellen noch weitere Tipps sowie Hardware-Empfehlungen, mit denen Du optimal startest.
Nun wünschen wir Dir aber viel Erfolg und vor allem viel Spaß mit Deinem eigenen Podcast! Lass von Dir hören, wir freuen uns immer über neues Futter für unseren Podcast-Player.
-
Daniel Flege
Marketing- & Produktmanager
Daniel ist bei LetsCast.fm fürs Marketing & Produktmanagement zuständig. Wenn er nicht gerade Podcasts unserer Kund:innen schneidet, quatscht er im Podcast Filmfrühstück über Filme & Serien.